Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Heilhäuser Lothlóriens

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Vexor:
Gwilwileth war nun fertig mit dem Säubern ihrer Waffen, und hatte diese wieder in ihre Scheide gesteckt.

Sie beugte sich erneut über die Suppe, und merkte, dass diese fast fertig war. Sie beobachtete eine Weile das Blubbern, der beigen Flüssigkeit, und rührte jene in gewissen Abständen um.
Dann ließ sie sich zurückfallen und legte sich ins samtene Gras, und schloß die Augen für einen Moment.
Sofort wurde sie von der Müdigkeit der letzten Tag übermannt, und nur müheselig konnte sie die Augen offen halten. Gwilwileth rang mit sich und kämpfte gegen den Schlafmangel an, denn sie wollte erst ruhen, wenn sie wüsste, dass Jutan wach sei.

Ich könnte es nicht ertragen, wenn...wenn..wenn er sterben würden, während ich schlafe. Ich könnte es nicht ertragen.
Sie richtete sich auf, und lauschte nun den Rauschen der Blätter der alten Bäume, die sich langsam und träge im Wind schaukelten. Dann hörte sie ein Flüstern " Gwilwileth". Der Wind trug ihr die, wie von heiserer und kranker Stimme gesprochenen Worte, direkt in ihr Ohr.
Na toll Gwilwileth. Jetzt gaukelt dir die Müdigkeit schon vor, dass Jutan deinen Namen ruft.
Doch da war dieses Flüstern wieder, und wieder.
Gwilwileth traute sich nicht, ihren Kopf zu drehen, denn sie hatte Angst zu sehen, dass Jutan nun gestorben war, und dieses Flüstern, nur ein Abschiedsgruß gewesen war.
Langsam mit festen und ruhigen Blick drehte sich Gwilwileth um.
Erst blickte sie Maethor an, der friedlich zu schlafen schien. Dann wanderte ihr Blick zu Jutan.
" Oh bei allen Valar. Träume ich?", sie schrie dies Worte aus, als sie Jutan erblickte, der sie langsam anblinzelte, aber nicht sprach.
Sie rannte zu ihm hin und warf sich auf den Boden.
Mit zitternden Händen streichelte sie ihm über das Gesicht.
" Du...du bist wach? Ich kann es nicht glauben, du hast den Angriff des Hexenkönigs überlebt", Gwilwileth Stimme überschlug sich erneut vor Freude.
Sie sah wie Jutan antworten wollte, es aber nicht bewerkstelligte.
" Ruhig, ganz ruhig", sie legte ihm die rechte Hand auf dem Mund, " du brauchst nicht zu sprechen. Ich kann es einfach nciht glauben, dass du aufgewacht bist. Hast du Hunger? Ich habe eine Supper mit heilenden Kräutern gekocht." Sie deutete auf das Lagerfeuer, und den Topf der dort stand. Jutan brachte nur ein kurzes Nicken hervor, und schon war Gwilwileth auf den Beinen.
Sie rannte zu dem Topf und verbrannte sich beim ersten Versuch, Jutan ein wenig Suppe in einen Teller zu schöpfen, fast die Finger so aufgeregt war sie.
Schlußendlich  tat sie ihm dann doch einen Teller auf, legte einen Löffel hinein und nahm ein wenig Lembas mit, welches Galadriel ihr gegeben hatte.
Sie stellte ihm die Suppe auf ein kleinen Beistelltisch, und legte ihren Kopf an sein Fußende.
Jetzt wird alles wieder gut...
Noch bevor sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, fielen ihr die Augen zu, und sie schlief ein.

Fuxurios:
Als Aglareb das Baumhaus verließ, merkte er, dass hier alles andere als sein vor kurzem eingebildeter Himmel herrscht. Er befand sich mitten im Chaos was der Hexenkönig angerichtet hat. Überall lagen, saßen und sogar standen schwer, aber auch nur leichtverwundete Soldaten aus allen Winkeln Mittelerdes herum. Ein Irrgarten voller Zelte für die vielen Verletzten befand sich vor ihm, doch selbst diese reichten nicht aus um jeden ein Krankenbett zu geben.

Jetzt verstehe ich erst, was das Elbenweib mit der Gunst der Valar gemeint hat. Ich bin wohl ziemlich früh verletzt worden, um einen der besten Plätze zu ergattern. Doch ich muss zurück zum Schlachtfeld,  ich würde es mir nie verzeihen können meine Axt einfach so zu verlieren. Das einzige was mir meine Mutter je vermachte.

Aglareb machte sich auf den Weg, immer noch einbisschen angeschlagen aber erhobenen Hauptes. Das er nichts trug als das Leinenhemd, dass er bekam, fiel ihm gar nicht auf. Er lief einfach eine breitere Gasse zwischen den Zelten entlang, an deren Ende er den Ausgang aus diesem Zeltlager vermutete. Dann kam er an einem freien Platz vorbei, an dem sie die Toten in einer Reihe hinlegten. Es war ein schrecklicher Anblick, wie viele es waren.

So viele! So viele gaben ihr Leben, für den Sieg über den Hexenkönig. Es ist ein hoher Preis den wir zahlen wenn wir gegen die unaufhaltsamen Heerscharen des dunklen Namenlosen Widerstand leisten wollen. Doch ich hab meinen Platz gefunden. Nie wieder werde ich Gondor den Rücken kehren, und mich verstecken. Kein Feigling will ich mehr sein, kein seelenloser Söldner. Kämpfen werde ich bis ich einst falle, so wie alle diese Toten. Mögen sie den Weg in die Hallen ihrer Väter finden.... Doch was ist aus den beiden kampfeslustigen Zwergen geworden. Ihr Verlust wäre ein hoher, wenn man bedenkt wie sie kämpfen.

Bei dem Gedanken hielt Aglareb die Augen nach toten Zwergen auf. Nicht richtig suchend, da er es eigentlich nie für möglich hielte, aber trotzdem mit flauem Gefühl im Magen als er Reihe für Reihe durchging.

Rabi:
Zusammen mit Thanderin bewegte sich der alte Zwerg durch den Raum, doch wo der eine aufhörte begann gleich ein neuer, es kam einem nahezu riesig vor. Doch endlich ein Lichtblick, nicht weit von ihnen konnten sie Stimmen hören, sie liefen einen Gang entlang und lauschten genau woher sie kamen, desto näher sie an die Stimmen kamen, desto lauter wurden sie und schließlich wussten die beiden Zwerge genau aus welchem Raum sie kamen. Behutsam gingen sie in den Raum, doch was sie da sahen, war grauenhaft. Dutzende von Verletzten Menschen sowie Elben, manche lagen ohne irgendeine Zuckung dar, als wären sie tot. Anderen konnte man schon im Gesicht ansehen dass sie ihren Schmerz nicht zeigen wollten. Viele hatten Brand, Biss oder Verletzungen von einer Klinge erhalten, manche verloren sogar eine Gliedmaße, zwar konnten sie sich glücklich schätzen diesen Angriff überlebt zu haben, doch zu welchem Preis?

Doch wie die Zwerge ihre Gedanken durchlaufen hatten erloschen die Stimmen im Raum, alle Lebewesen blickten auf die beiden Zwerge. „Werte Menschen“, Wogrin drehte sich zu einem Menschen hin und ließ sein Haupt kurz hinunter und wieder hinauf bewegen, anschließend drehte er sich zu einem Elben und machte das selbe bei ihm, doch mit den Worten: „Werte Elben.“ Wogrin stand nun wieder gerade da, auch wenn es ihm wegen seinem angeschlagenen Kreuz etwas mehr Schmerzen brachte, als er aushalten konnte. „Entschuldigt unser stören.“, doch bevor Wogrin eine Frage ausstoßen konnte wurde er mit einer recht zynischen Art und Weise unterbrochen: „Was wollt ihr hier!?“, der alte Zwerg hasste es wenn er während eines Satzes unterbrochen wurde, deshalb gab er dem Menschen eine Recht einfache Antwort zurück: „Töten wenn es euch beliebt.“, ein Stöhnen ging durch den Raum, alle Menschen und Elben die verletzt auf ihren Betten lagen, sahen den Zwerg entsetzt an.

 Der weise Zwerg hatte mitbekommen, dass er sich stark im Ton vergriffen hatte, Thanderin gab ihm einen kleinen Rempler mit seiner Hand, was der ausschlaggebende Anstoß dazu war, dass Wogrin endlich wieder Worte erklingen ließ: „Ich wollte euch nicht in eurer Ehre verletzten, oder euch Drohen, doch nach dieser Schlacht wollen meine Nerven nicht so ganz mitmachen. Ich hoffe ihr versteht meine Gefühlsschwankungen, jeder eurer Sorte wird sie besitzen, ich glaube nicht dass ich, Wogrin, ein Zwerg, der einzige hier bin, der Gefühle zeigt.“, dieses Mal ging kein Stöhnen oder Raunen mehr durch den Raum, sondern weiterhin blieb ein Schweigen darin, man konnte die Menschen und Elben nur freundlich nicken sehen. „Wir werden nun verschwinden, ich hoffe wir sehen uns wieder.“, Wogrin drehte sich um und wollte wieder aus dem Raum gehen, Thanderin sah ihn etwas entsetzt an, doch er ignorierte seinen Blick und ging an ihm vorbei auf den langen Gang.

Langsam regten sich Erinnerungen im alten Zwerg, diese Wandmuster, diese Bodenfliesen, diese Betten und Skulpturen die in jedem Raum und in jedem Gang dutzende Male zu sehen waren, sie erinnerten Wogrin an einen bekannten Ort, desto weiter sie den Gang gingen und desto öfter sie in verschiedene Räume blickten, umso stärker wurde die Erinnerung. Und schließlich als sie einen gewissen Raum entdeckten, einen Lehrraum, kam Wogrin der Gedankenblitz. „Thanderin!“, Wogrin fuchtelte zuerst wild in der Luft herum bis er endlich die Schultern seines zwergischen Freundes erwischt hatte und schütteln konnte: „Ich weiß wo wir sind.“, wahrscheinlich konnte man Wogrin nun eines der wenigen Male sehen wenn er ein Lachen im Gesicht hatte: „Wir.. Wir sind in Bruchtal!“, Wogrin war hellauf begeistert, hörte aber schließlich auf Thanderin zu schütteln, da dieser ziemlich genervt dreinschaute.       

Gnomi:
„Ja...“ antwortete Nîdanadh langsam und fügte mit hasserfülltem Unterton hinzu: „Wieso nicht? Wir verstehen uns doch prächtig...“
Missmutig schaute er zu, wie Drellir seine Waffen neben ihm an den Baum lehnte.
Rasch war der Mensch wieder weg und er saß wieder allein am Baum. Der Schmerz in seinem Arm hielt an, doch es kümmerte ihn nicht, er hatte schon größere Schmerzen überstanden. Müde schaute er die Ausrüstung von Drellier an. Ein Bogen... Ein Schwert... scheint sich wohl nicht so sicher zu sein, ob er lieber wie ein Feigling aus dem Hinterhalt kämpft oder wie ein Mann das Schwert zieht...
Schließlich stand er auf und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. Er hatte nur gesagt, dass die Waffen dort liegen blieben dürfen, nicht, dass er auch noch auf sie aufpassen würde. Zudem musste er sich die Beine vertreten. Langsam ging er ein paar Runden um den Baum und setzte sich wieder seufzend hin. Es brachte nichts, seine Gedanken waren immer noch bei Maedhros. Er schloss die Augen und sah die vergangene Schlacht vor seinen Augen. Wie er Maedhros niedergeschlagen hatte und sich danach in die Horden der Orks stürzte. Es war kein guter Gedanke, doch langsam wurde ihm bewusst, was Gwilwileth ihm vorher gesagt hatte: Er war nicht schuld. Die Orks hatten ihn getötet, nicht er. Weitere Geschöpfe an denen ich Rache üben muss.

Fuxurios:
Aglareb kam ans Ende der aufgereihten Toten. Das Leid der einzelnen bekümmerte ihn nicht sondern die Anzahl aller Getöteten.

Der Verlust der Schlacht ist viel zu hoch! ...Wenn kommende Schlachten ebenso verlaufen gibt es für die Völker des Westens keine Hoffnung mehr. Es war kein einziger Zwerg unter den Toten, vielmehr Menschen und Elben, und von denen noch nicht mal Männer. Kinder sind es, viel zu jung noch  für den Krieg.... Ich muss mich zum Schlachtfeld begeben und meine Axt finden, Thanderin und Wogrin werden es schon geschafft haben, da bin ich mir sicher.

Aglareb sah den Ausgang, an dem sich immer noch verwundete Soldaten anstellten und auf Verpflegung und Arznei warteten. Die Schlange reichte weit aus dem Waldlager hinaus und in der Ferne konnte man Rauchschwaden entdecken. Er lief neben den Leuten in die entgegengesetzte Richtung. Bis er an einem Baum vorbeikam an dem ein verletzter, ziemlich finster dreinschauender Mensch saß und aussah als wäre er tot. Aglareb lief zu dem Baum, nicht nur um sich über das Wohlbefinden des traurigen Geschöpfes zu erkunden, sondern auch um eine Verschnaufpause einzulegen.

Als er näher kam erkannte er dass der Mann seinen rechten Arm verbunden hatte wie Aglareb seinen linken. Die Augen waren geschlossen, doch der Mund halb offen als wolle er mit den Zähnen knirschen. Aglareb näherte sich vorsichtig und stupste den Soldaten mit den Fuß ans Bein. Plötzlich schrak er auf und sah Aglareb mit hassverbrannten Augen an als wolle er ihn hier und jetzt die Kehle durchschneiden.


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