Gwilwileth hatte einen seltsamen Traum gehabt. Zuerst sah sie Maethor vor sich, und ihr Streitgespräch lief erneut vor ihrem inneren Auge ab. Dann jedoch verwandelte sich Maethor in Galadriel, mit der Gwilwileth hitzig diskutierte. Dann passierte aber das merkwürdigste des Traumes. Die Umgebung änderte sich, und sie waren in Isengart, besser gesagt im Orthanc. Gwilwileth war schon viele male in diesem Turm gewesen, als sie Sarumans Bibliothek zum lernen benutzte. Doch hingen an den Wänden Banner des Roten Auges, und auf Sarumans Thron saß nun ein menschenähnliches Wesen. Mit einem hohen Helm, einzig und allein seinen entstellten Mund konnte man sehen, der lächelte; denn der Mann hielt zwei Elbenköpfe in die Höhe, und hielt sie triumphierend einem schwarzen Boten entgegen. Bevor Gwilwileth die Gesichter erkennen konnte, wachte sie schweißgebadet auf.
Sie musste sich erst orientieren wo sie war. Sie atmete tief durch, und strich sich das Haar hinter die Ohren. Sie konnte sehen, dass Jutan wach war, aber sich immer noch nicht aufgerichtet hatte, ihr Blick wanderte weiter, und sie merkte, dass Maethor ebenfalls wach war, und auf seiner Liege saß.
Anscheinend hatten sie gerade ein Gespräch geführt, denn beiden verstummten, als Gwilwileth sich aus ihren Schlaf erhoben hatte.
Sie lächelte, und rutschte ein wenig näher an Jutan herann, dann wandte sie sich zuerst zu Maethor, denn sie wollte den albernen Streit mit ein paar Worten beilegen.
" Guten morgen werter Herr", sie lächelte ihn an und redete dann weiter," Ihr habt mir gestern verschwiegen was euer Name ist, aber ich möchte euch gerne eine Suppe anbieten, die ich gestern, während ihr beide geschlafen habt", Ihr Blick wanderte kurz zu Jutan," gekocht habe. Sie ist nicht nur lecker, sondern förderd die Wundenheilung, denn die Kräuter und das Heilwasser habe ich persönlich von meinen Großeltern, Galadriel und Celeborn bekommen."
Nunja Großeltern...ich hätte vielleicht Ziehgroßeltern sagen sollen, aber auf solche Feinheiten kommt es nun auch nicht mehr an. Für mich sind es meine Großeltern, und für sie bin ich ihre Enkelin.
Sie ließ Maethor Zeit zum überlegen, in dem sie sich zu Jutan drehte.
"Na Jutan, wie geht es dir? Entschuldige, dass ich eingeschlafen bin, aber die Müdigkeit der Schlacht hat mich übermannt. So konntest du meine Suppe gar nicht kosten, und sie hätte bei der Verletzung Wunder bewirkt."
Sie stand auf nahm Jutan Schüssel und schüttete den Inhalt in die vor sich hinkochende Suppe. Gwilwileth füllte den Teller erneut, und ging wieder zu Jutan.
Ohne eine Reaktion abzuwarten, stütze sie seinen Kopf ein wenig, und trichterte Jutan die Suppe ein. Jener schluckte, und sein Gesicht bekam ein wenig mehr Farbe.
"Und habe ich zu viel versprochen?", sagte sie und strahlte vor Freude, dass es Jutan besser ging.