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Autor Thema: "Kopieren ist kein Diebstahl" (Markus Persson)  (Gelesen 4549 mal)

TRC|~Hamster~

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"Kopieren ist kein Diebstahl" (Markus Persson)
« am: 3. Mär 2011, 19:11 »
Markus »Notch« Persson, der gefeierte Entwickler des Indie-Hits Minecraft , fand auf der Indie Games Summit der GDC 2011 deutliche Worte zum Thema Produktpiraterie:

»Kopieren ist kein Diebstahl. Wenn du ein Auto klaust, ist das Original weg. Wenn du dagegen ein Spiel kopierst, dann sind schlicht und ergreifend mehr davon im Umlauf. Ich glaube auch nicht daran, dass es so etwas wie "verlorene Verkäufe" gibt. Denn würde dann ein schlechter Test auch einen verlorenen Verkauf bedeuten? Oder ein verpasster Releasetermin?«

Statt wie Verbrecher solle man Raubkopierer lieber als potenzielle Kunden behandeln, so Persson. Und das Entwickeln von Spielen als einen Service. Als Beispiele gibt er sowohl das erfolgreiche Angry Birds als auch Minecraft an: Beide Spiele werden kontinuierlich weiterentwickelt, beide Spiele verkaufen sich kontinuierlich sehr gut. Minecraft wurde im Alpha-Stadium zu einem günstigeren Preis verkauft. Als das Spiel vom Alpha- zum Beta-Stadium wechselte, hob er diesen um 50% an - und bizarrerweise haben sich die Verkäufe verdoppelt.

»Spieleentwicklung muss man als Service betrachten. Entwickle ein Spiel so, dass es den Käufer länger als eine Woche beschäftigt. Denn einen Online-Account kann man nicht raubkopieren.«

(Quelle)


Eine interessante Sichtweise! Was denkt ihr dazu?
« Letzte Änderung: 5. Mär 2011, 16:12 von TRC|~Hamster~ »

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #1 am: 3. Mär 2011, 19:30 »
Ich finde dies einen sehr bizarren Aspekt der Debatte um Spiele-Piraterie: Entweder ist es Diebstahl, oder es ist völlig in Ordnung. Diebstahl im Sinne eines Autodiebstahl ist es ganz offensichtlich nicht, aber trotzdem ist es moralisch und rechtlich falsch. Man bedient sich der Früchte der Arbeit eines anderen, ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Und rechtfertigt dies dann oft noch damit, dass man irgendwie ein "Recht" auf kostenlose Spiele habe, während der Entwickler anscheinend nichtmal das Recht hat, mit seiner Arbeit seine Familie zu ernähren... wenn man sich etwas nicht leisten kann und es kein lebensnotwendiges Gut ist, dann hat man halt Pech gehabt.

Die Perspektive des Spiels als Service ist in der Theorie durchaus richtig und zu begrüßen. Nur wohin das in der Praxis führt, ist mehr als fragwürdig. Da wäre beispielsweise der Kopierschutz von Ubisoft, der dich selbst bei Einzelspieler-Spielen zwingt, permanent online zu sein (Einen Online-Account kann man nicht raubkopieren! Yay!). Oder Activision, die völlig überteuerte Map-Packs anbieten, oder Onlinegebühren wie bei World of Warcraft... oder aber man liefert das Spiel halbfertig zum Vollpreis aus und liefert den Rest dann per kostenpflichtigem DLC nach (oft wird besagter DLC sogar schon am Releasetag angeboten). Und dann brüstet man sich noch, man würde tollen Support für sein Spiel leisten.

Sowas wie Minecraft, dass das halbfertige Spiel tatsächlich nur halb so viel kostet, und Updates gratis sind, ist leider die absolute Ausnahme. Deswegen hat die oben erläuterte Sichtweise nur wenig Gewicht, weil sie von der Industrie kaum geteilt wird.

Richtig guten kostenlosen Zusatzinhalt für ein Mainstream-Spiel habe ich bis jetzt nur selten gesehen, ein Beispiel hierfür wäre der Last-Stand-Modus für Dawn of War II. Aber in 90% der Fälle leidet der ehrliche Kunde unter Anti-Pirateriemaßnahmen, anstatt davon zu profitieren. Allein deswegen schon habe ich nur sehr wenig Verständnis dafür.
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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #2 am: 3. Mär 2011, 19:31 »
Selbstverständlich.

Ich habe dazu auch mal einen interessanten Artikel gelesen, leider weiß ich nur nichtmehr wo.
Im Detail war es dieselbe Sichtweise, dass man Raubkopierer nicht so drastisch verfolgen, sondern eher den Spieler ansprechen und mit "Service" für sich gewinnen soll.

Wenn du dir, dafür dass du bezahlst, ein besseres Spiel versprichst, dann bezahlst du auch eher. Ist fast so wie mit den Privatversicherungen.  xD

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #3 am: 4. Mär 2011, 14:39 »
Eigentlich finde ich die Sichtweise auch einleuchtend, weil man gegen Raubkopie einfach nichts tun kann. Warum also die Käufer damit nur vergraulen, statt in die Qualitäten des Spiels zu investieren und mehr anzulocken?

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #4 am: 4. Mär 2011, 16:50 »
also ich muss ehrlich sagen, dass vorallem die Unsicherheit, ob ein Spiel gut ist, oder nicht dazu führt, dass man lieber nicht das total überteuerte Spiel kaufen möchte, da es für einen schon dann ein finanziellen Verlust bedeutet, und man sich nachher ärgert. Früher kam das wirklich weniger vor. Natürlich war der Grund, dass das Internet noch nicht so stark war, aber die Spiele waren öfters gut, und man konnte sich mit großer Sicherheit länger daran erfreuen. Ich hatte in den letzten Jahren schon soviele Fehlgriffe, dass ich mich auch mit dem Kauf mehr zurückhalte. Größtenteils schreibe ich das hohe Aufkommen an raubkopien den Entwicklern selber zu, die einfach ihren "Service" nicht nachkommen, und häufig Spiele für 6 Stunden entwerfen, wofür ich keine 50 € zahle
MfG Raschi

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #5 am: 4. Mär 2011, 19:14 »
also ich muss ehrlich sagen, dass vorallem die Unsicherheit, ob ein Spiel gut ist, oder nicht dazu führt, dass man lieber nicht das total überteuerte Spiel kaufen möchte, da es für einen schon dann ein finanziellen Verlust bedeutet, und man sich nachher ärgert. Früher kam das wirklich weniger vor. Natürlich war der Grund, dass das Internet noch nicht so stark war, aber die Spiele waren öfters gut, und man konnte sich mit großer Sicherheit länger daran erfreuen. Ich hatte in den letzten Jahren schon soviele Fehlgriffe, dass ich mich auch mit dem Kauf mehr zurückhalte. Größtenteils schreibe ich das hohe Aufkommen an raubkopien den Entwicklern selber zu, die einfach ihren "Service" nicht nachkommen, und häufig Spiele für 6 Stunden entwerfen, wofür ich keine 50 € zahle
Was allerdings nicht heißt, dass es gerechtfertigt ist, sich solche unzureichenden Spiele gratis zu besorgen.
Ich habe eigentlich selten Fehlgriffe-heutzutage ist es wirklich absolut kein Problem, sich umfassend über einen Neukauf zu informieren. Ein paar Klicks auf YT, und man hat dutzende Videos, wo man sieht, was das für ein Spiel ist. Zusätzlich die zahllosen Rezensionen und die Möglichkeit, sich in Foren auszutauschen, ob das einem gefallen könnte.
Von daher beschwere ich mich auch äußerst selten, dass mir ein neues Spiel nicht gefällt-und es gibt keinen Grund, deswegen zu Cracks zu greifen.

MfG

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #6 am: 4. Mär 2011, 19:38 »
@ Lord of Arnor:
das(mein Post) war jetzt kein Geständniss, sondern eine Argumentationslinie unabhängig von mir  :)
dein post hörte sich ein wenig danach an.

es ging mir nur darum aufzuzeigen, was der Grund für diese Entwicklung ist. klar kann man sich informieren, aber was nütz es dir bitte, wenn du dann bald gar nichts mehr spielen kannst, weil einfach fast alles nichts mehr taugt, und die Preise natürlich höher werden. Ich persöhnlich habe mir in den letzen Jahren kaum mehr Spiele gekauft, das letzte war empire total war, was aber auch nichtmehr das neuste ist. bei Gothic war ich zum Beispiel immer treu, bis Gothic 3 alles sofort gekauft, weil ich wusste, es ist gut, und lohnt sich. Ich habe viele Spiele von früher orginal bei mir stehen. Damals habe ich wirklich mehr gekauft. ich spiele auch zum teil völlig veraltete Spiele. Auf der letzten Lan sogar Battlefield Vietnam. manche leute wollen dann auch was Neues spielen, aber sehen es nicht ein, für teilweise unverschähmte preise bugverseuchte Spiele oder viel zu kurze Sachen für bis zu 50 € zu kaufen. Die spiele mögen dann für diese zeit gut sein, sind aber zu kurz und wenig umfangreich.habe es kürzlich bei Far Cry 2 erfahren 8-| Da sagen sich dann die meisten, dass dies den preis nicht wert ist, warten, wie ich oft, oder cracken.
« Letzte Änderung: 4. Mär 2011, 19:41 von (Palland)Raschi »
MfG Raschi

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Re:Kopieren ist kein Diebstahl
« Antwort #7 am: 4. Mär 2011, 19:41 »
War nicht meine Absicht, sorry :).

Nun, da kommt man eben wieder zur "Casual-Diskussion". Ziemlich vertrackt, dass Ganze. Da müsste sich eben ein großer Teil ein Herz fassen und nichts mehr kaufen. Wobei ja viele auch zufrieden sind, und es gibt auch keine einheitlichen Vorstellungen, was jetzt schlecht ist, und was nicht...

MfG

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Altaïr

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Re:Ist Kopieren kein Diebstahl?
« Antwort #8 am: 5. Mär 2011, 15:14 »
Schwierige Frage...
Ich stimme insofern mit dem oben Zitierten überein, dass bei einer illegalen Verbreitung nicht das Original entwendet sondern einfach nur mehr davon kostenlos reproduziert und verteilt wird.
Andererseits fällt es mir schwer Raubkopierer als potenzielle Kunden zu sehen. Mal ehrlich, wer kauft sich denn ein Spiel wenn er es schon besitzt?

Bei manchen Firmen vie z.B. Ubisoft muss ich sagen, sie haben es verdient. Sie vergraulen mit ihrem Kopierschutz nur gewissenhafte Käufer, zum Schutz des Produkts trägt der Kopierschutz aber nicht bei, da so ziemlich alles gecrackt bzw. gewasauchimmert werden kann. (Hat man in diesem Fall ja auch gesehen)

Wenn man sich aber Entwickler wie Crytek anschaut, die wohl sehr große Verluste beim Verkauf von Crysis 2 haben werden, weil eine Beta voll spielbar gecrackt lange vor Release des eigentlichen Spiels im Internet erschienen ist, kann man nicht behaupten, dass Raubkopien keine "Verlorenen Verkäufe" darstellen.
« Letzte Änderung: 5. Mär 2011, 15:16 von Altaïr »
- Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. -

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Re:"Kopieren ist kein Diebstahl" (Markus Persson)
« Antwort #9 am: 6. Mär 2011, 14:38 »
Was die Crysis 2-Beta anbelangt, so war das allerdings Schuld der Firma. Andererseits ist die Beta noch verbuggt und in vielen Dingen unausgereift. Ich bin zuversichtlich, dass die Leute, die es sich eh kaufen wollen, sich die Beta nicht laden und sich das Spiel am Releasetag aneignen werden.

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