Klappt aber nur, wenn der Gegner tatsächlich creepen geht - wenn er stattdessen beschließt, er könnte doch mal bei dir vorbeischauen, weil er damit rechnet, dass du mit nur Gehöften startest, dann kriegt man damit ganz schnell ziemliche Probleme, da ein Lvl 1-Gehöft durch Schwertis ziemlich schnell stirbt.
Grade wenn man auf einer etwas kleineren Map spielt als FdI (z.B. der neuen 1:1-Schneemap, deren Namen ich wieder verbaselt habe), dann wird das Risiko noch größer.
Solange der Gegner das Spielchen mitspielt, ist alles kein Problem, sollte er aber damit rechnen und direkt in die Offensive gehen, kann sich das Ganze sehr schnell wenden.
Hab vergessen, wie sich der spezifische Teil der Spieltheorie nannte, aber zumindest gibt es da ein bekanntes Problem, nach dem ein Spieler eine suboptimale Spielweise wählen muss, damit der andere gezwungen ist, eine ebenso suboptimale zu wählen, anstatt die für ihn persönlich bessere, die stärker wäre als die bessere des anderen Spielers.
Beispielhaft wäre es für beide Spieler insgesamt am stärksten, einfach nur Gehöfte zu bauen. Dann hätten aber beide denselben Vorteil, also hätte niemand tatsächlich einen. Daher muss der, der gewinnen möchte, davon abweichen, um das Spiel des Gegners zu sabotieren. Creepen verschafft keinen ausreichend großen Vorteil, aber er kann auch die Gehöfte des Gegners zerstören. Dadurch hat er selber nicht den optimalen Start mit den meisten Ressis in derselben Zeit, dafür der Gegner noch weniger.
Da dieser sich dagegen zur Wehr setzen muss, muss er theoretisch auch Truppen bauen, um sich zu verteidigen - und schon spielen beide mit demselben suboptimalen Start. Wenn dann auch noch jemand anfängt zu creepen, um aus seinen notwendigermaßen gebauten Truppen noch Geld rauszuholen, weil die gegnerischen Gehöfte eh bewacht sind, hat man ein Dreieck - Gehöfte bauen schlägt Creepen, frühe Truppen zum Gehöfte killen schlagen reinen Wirtschaftsstart, mit verteidigenden Truppen auch creepen schlägt den reinen Offensivstart.
Insofern hängts stark davon ab, was davon der Gegner macht - am sichersten fährt man aber nunmal mit Variante 3, also dem Creepen, auch wenn es der (für sich betrachtet) schwächste Start ist, weil die Verlustmöglichkeiten die Geringsten sind.
Da spielt dann natürlich noch die Balance mit rein, dass einige Völker besser Creepen oder harassen können als andere, wohingegen wieder andere (Isen) viel viel besser und sicherer Minen können - wenn man also im Voraus weiß, was der Gegner ist, kann man daran seine Strategie anpassen, da je nach Matchup verschiedene Taktiken effektiver sind.
Soweit die Theorie.