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Das Herz der Edain
Adamin:
Der Regen legte sich langsam.
Doch das Meer war noch immer aufgewühlt. Eine dunkle Woge nach der anderen lief in den sicheren Strand ein und verschwand. Das Wasser umspülte die großen Felsen an der Grenze seines Reiches und konnte sie doch nicht fort bewegen. Auf einem der Steine saß eine einzelne Gestalt mit gekreuzten Beinen und blickte in die Ferne. Mit einer fließenden Bewegung setzte er seinen Dreispitz ab.
Dies soll es nun also gewesen sein? Das Ende aller Zeit, ist es nun schon gekommen? Die schmale Grenze zwischen ihrer Welt und einem anderen Leben erstreckt sich vor ihm. Wird die Gemeinschaft sie ein letztes Mal überqueren, ohne zurückzublicken und ohne je zurückzukehren? Lange schon umlauern sie diesen dünnen Grad, fürchten sich vor ihm und können doch nicht von ihm ablassen.
Nicht alle wollen gehen, doch ein jeder war sich in seinem Herzen bewusst, dass ihre Welt untergehen wird, wenn ihr Beschützer sie verlässt.
Eine lange und dunkle Nacht hatte sie alle heimgesucht. Schatten und andere dunkle Gestalten tanzten um sie herum, flüsterten ihnen Geschichten zu, entfremdeten die Gefährten voneinander.
Die Freunde wollten etwas unternehmen, ihre Gemeinschaft retten, doch vergaßen sie dass man einen Schatten nur mit reinem Licht besiegen kann. Sie redeten aufeinander ein mit großen Worten und doch hörten sie sich nicht, als stünde ein jeder von ihnen in einem goldenen Gefängnis aus Glas. Sie hatten sich in der Dunkelheit verloren...
Stimmen aus alter Zeit kamen dem Beobachter in den Sinn...
"Siehst du?... Siehst du?... Er will ihn für sich."
"Halt die Klappe du! Hau ab! Los verschwinde!"
"Nein Sam... Es tut mir Leid..."
"Aber er lügt doch. Er versucht dich gegen mich Aufzugstacheln..."
"Du bist mir keine Hilfe mehr. Geh nach Hause..."
Doch dies ist nicht aus eigenem Willen geschehen!
Keiner hat seine Brüder im Stich gelassen. Keiner wollte diese wunderbare Welt in ihren Untergang führen.
Die Gemeinschaft ist nicht zerfallen, aber sie hatte sich selbst nicht mehr vertraut. Ein jeder war wie taub und blind und stolperte unwissend durch die Finsternis...
Eine lange, dunkle und kalte Nacht lag hinter ihnen. Doch seit Urgezeiten folgt auf eine finstere Nacht ein um so hellerer Tag. Die Sonne würde sie wieder wärmen und die Schatten würden verschwinden.
Niemand ist allein auf dieser Welt, es sei denn er wünscht es sich selbst. Jedes noch zu kleine Stück des Lebens trägt einen Teil der unendlichen Liebe in sich.
Ein frischer Wind kam auf und eine einzelne Feder segelte an der Gestalt auf dem Felsen vorbei, der die Zeit den Namen Adamin gegeben hatte. Langsam stand er auf und wandte sich vom Meer ab. Sein Blick wanderte über die weiten Hügel, Täler, Wälder und Felder ihres Landes.
Er glaubte nicht daran, dass dies das Ende aller Tage sein sollte. Noch war ihre Zeit nicht gekommen. Was wäre dies schon für ein Abschluss, ohne jegliche Glorie?
Nein, es wäre einfach nicht richtig.
Plötzlich erstrahlte ein helles Licht in der Welt. Die Strahlen schillerten in allen Farben und zerschlugen Schatten, Wolken, Dunkelheit. Ein Symbol erstrahlte in neuem doch gleichwohl altem Glanze. Ein vertrauter Anblick.
Adamin legte seinen Hut mit der linken Hand auf seine Brust, zog mit der rechten seinen Säbel und reckte ihn hoch in den Himmel hinauf.
"Seite an Seite, mein Freund... Bis in den Tod... Bis zur Ewigkeit.", er lächelte, "Auch wenn du mir jünger besser gefallen hast. Und mit spitzeren Ohren..."
Die Klinge des Säbels reflektierte das warme Hoffnungslicht und schickte es zurück in ihre Welt.
Möge es heller denn je scheinen für alle ihre Gefährten.
Gnomi:
Müde saß eine kleine Gestalt im Schatten. Er sah, wie sich seine Gefährten nicht unweit von ihm versammelten, doch noch wollte er nicht zu ihnen, noch wollte er seinen Gedanken nachschweifen.
Er erinnerte sich noch genau an die Zeit, als er seine Gefährten kennen lernte und bei ihrem Bund der Treue einstieg. Damals hatten seine alten Gefährten ihn verlassen, verraten und aus Machtgier aus ihrer Gruppe geworfen. Zu der Zeit war er sich nicht sicher gewesen, ob es das Ende war, das Ende für ihn und all den Künsten, die er sich in der Zwischenzeit angeeignet hatte. Doch dann hatte er einen neuen platz gefunden. Einen neuen Platz in einer besseren Gruppe. Er hatte neue Gefährten kennen gelernt, Gefährten, die zusammen hielten, mit denen man Spaß haben konnte und die ehrgeizig waren. Als er diese getroffen hatte, hatte er ein neues Lebensgefühl gespürt, Hoffnung und der Wille in dieser Gruppe etwas erreichen zu wollen hatten ihn durchströmt.
Voller Freude half ich meinen Gefährten und hoffe, dass es für lange Zeit so weitergeht und sich nichts zwischen uns treibt, um Zwietracht zu sehen.
Nur ein Narr konnte hoffen
Doch es hatte sich viel getan, jeder veränderte sich, man entfernte sich teilweise voneinander. Doch immer noch hielten alle zusammen. Bis vor nicht allzu langer Zeit die Gruppe zerrüttelt wurde und die Treue erneut auf die Probe gestellt wurde.
Der kleine Gnom war bereit sich der neuen Herausforderung zustellen und stand auf.
Noch immer hatte ihn niemand bemerkt, doch langsam trat er an die Gruppe heran.
Als er vor Ealendril stand kniete er vor ihm nieder.
„Oft waren wir uneins in unseren Meinungen, doch ebenso häufig waren wir der gleichen Meinung. Doch immer kämpften wir Seite an Seite, nie habe ich mich beabsichtigt von dieser Gruppe abgewandt. Lasst mich bei dieser neuen Ära mit Anteil haben, nichts anderes verlange ich. Falls ich euch durch mein Leben oder meinen Tod schützen kann, ich werde es tun.“sagte er. „“Ich, der größte der Gnome werde euch beistehen. Merlin wird immer mit euch kämpfen. Seite an Seite – bis in den Tod“
Danach richtete er sich wieder auf und stand so zwischen den anderen, doch reichte er selbst im Stehen ihnen nur bis zum Gürtel. Staunend blickte er mit den andern in das Licht und sah ihren Weg vor sich liegen. Seine Aufgabe lag vor ihm. Leere Dörfer wurden wieder von ihren ursprünglichen Bewohnern in Besitz genommen, Die karge Landschaft erblühte von neuem.
Ja, das war es, was er für die Zukunft zu tun hatte.
Und er war bereit sich dieser neuen Herausforderung zu stellen.
Ealendril der Dunkle:
--- Zitat von: Thorongil03 am 17. Aug 2008, 15:57 ---Er stand im Schatten und blickte unsicher zu der Gruppe hinüber. Sofort sah er, dass ein ehemals so vertrautes Gesicht fehlte, jener Held, der ihn einst trotz einiger Schwächen bei sich aufgenommen hatte. Seit einer Ewigkeit hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen, und nun war es wohl endgültig zu spät, er war fort und würde nur noch in seinen Erinnerungen in dieser Welt existieren. Eine Träne brach hervor, und sie brannte von Schmerz und Hilflosigkeit.
Erneut wurde er sich seiner Kameraden gewahr, die immer noch dort standen, bereit weiterzukämpfen, komme was wolle. Eine Welle des Zorns spülte für einen Moment alles hinfort. Zorn auf sich selbst, denn er erkannte, wie wenig er doch über sie alle wusste, obwohl sie so viele Tage Seite an Seite gestanden hatte. Sie waren vertraut, doch stand er ihnen kaum näher als einem gewöhnlichen Sterblichen dem er zufällig begegnete. Und er verfluchte sich selbst für seine Unfähigkeit einfach mit jemanden zu sprechen, ohne sich hinter einem Vorwand zu verstecken.
Die Gruppe schien kurz davor zu sein weiterzuziehen, und er, der fast sein Leben lang im Schatten und Halbdunkel wandelte, stieß einen zornigen Seufzer aus. Mit einem Ruck trat er ans Licht, Entschlossenheit auf seinem Gesicht, er wollte nicht schon wieder eine Gelegenheit versäumen, wofür er sich sein Leben lang verfluchen würde, noch dazu wenn es nicht nur um sein eigenes Schicksal ging.
Mit jedem Schritt den er näher kam zerfloss seine Selbstsicherheit, und plötzlich senkte er seinen Blick und wurde langsamer. Innerlich bereitete er sich auf eine wohl zu Recht ausgesprochene Zurechtweisung vor, doch das erwartete "Kommst du also auch wieder mal daher" blieb aus. Für einen Moment musste er lächeln über seine dummen Ängste. Sie kannten ihn, und würden ihn nicht auf diese Weise begrüßen.
Ehe er sich versah stand er schon neben Ealendril und fiel auf die Knie.
"Ich bin hier, meine Freunde. Ich bin hier, und ich schwöre bei allem was mir teuer ist, ich werde an eurer Seite stehen und kämpfen, solange bis der letzte Tropfen Lebens meinen Körper verlässt.
Ich weiß, ich rede nie viel und schaffe es auch nie mich richtig einzubringen, doch ich bin vom Wesen ein Werkzeug, ihr kennt meine Möglichkeiten, setzt mich an der richtigen Stelle ein und ich werde alles mir in der Macht stehende tun um meine Aufgabe zu erfüllen."
Er stand auf, sich seiner Sache vollkommen sicher, er blickte in die Runde, holte Luft, seine Waffe an die Brust haltend, und sprach mit bebender Stimme: "Seite an Seite. Bis in den Tod!"
--- Ende Zitat ---
Ealendril der Dunkle:
Als ihm der Letzte seiner versammelten Gefährten die Treue schwor, überschlug Ealendril eine Woge tiefer Zuneigung und Hoffnung. Schon lange verspürte er nicht mehr solch Vertrauen und Verbundenheit zu seinen Mitstreitern. Doch einer von ihnen war nicht erschienen, aus seinen Gefühlen wurde Gewissheit. Streicher verließ die neue Welt durch das Tor am Horizont, seine Reise fand vorläufig ein Ende. Ob er für immer fort bleiben würde: Diese Frage konnte Ealendril nicht beantworten. Obgleich er für immer in Freundschaft und Liebe mit der Gemeinschaft verbunden war, wusste Ealendril von seiner Trauer und akzeptierte seine Entscheidung. In vielerlei Hinsicht hatte er die Gemeinschaft unterstützt, sowohl als Mitgestalter der neuen Welt, wie auch als wahrer Freund, der für immer einen Platz in Ealendrils Herzem haben würde. Tief in seinem Herzen wusste der einsame Mann aber mit Gewissheit: Irgendwann wird er zurückkehren. Der Gedanke an diese Gewissheit gab ihm Kraft....Kraft, die er für seine Aufgabe dringend benötigte.
Ein sanfter WIndstoß ließ den Spitzhut des alten Mannes ein wenig verrutschen, sodass die tiefen Furchen in seinem Gesicht zum Vorschein kamen und die feuchten Augen sein Leid aussprachen. Er schämte sich seiner Tränen nicht, denn sie bezeugten, dass er trotz seiner Erhabenheit und Würde, dennoch eine menschliche Seite besaß. Für ihn war es wichtig als einen von ihnen akzeptiert zu werden, ein Wesen mit Gefühlen, dessen tiefe Zuneigung zu jedem seiner Gefährten gleichzeitig seine Schwäche und Stärke waren. Um die Fassung zu wahren lehnte sich der trauernde Mann auf seinen Weidestab, ließ den Blick über die Gemeinschaft schweifen und reckte seine silbrig glänzende Klinge dem Himmel empor.
,,Dies möge der Tag sein, da wir erneut gemeinsam Schwerter ziehen. Wir werden die Edain nicht ihrem Schicksal überlassen....nicht heute. Lasst uns gemeinsam in die Welt hinausschreiten und die Nachricht verkünden: Die Herren dieser Welt sind zurückgekehrt und werden ihrer Bestimmung folgen! Die Gemeinschaft simmte in den Jubel mit ein und man spürte deutlich, wie der Boden unter ihrem tosenden Lärm erzitterte. Ein letztes Mal blickte Ealendril wehmütig über die Schulter.
,,Wir werden uns bald wiedersehen, mein Freund.....aber nicht heute. Wir werden für dich kämpfen und für all jene, die tief in ihrem Herzen fest an uns glauben. Anmutig reckte er sein Kinn, nickte seinen Gefährten zu und lief den Hang hinab.
Auch wenn ein tapferer Gefährte verloren war, hatten sie dennoch eine Erkenntnis gewonnen, die sie für immer an dieses Ereignis erinnern sollte: Wir sind niemals alleine, wir müssen nur lernen dies zu erkennen. Bei diesen Worten umspielte Ealendrils Lippen ein Lächeln.
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