Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Erebor

Die Celduin-Ebene

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The Chaosnight:
"Er wird wohl mit seinem Vater im Haus übernachten wollen, aber wie ich ihn kenne vorher noch eine schöne Zecherei mit bekannten Soldaten feiern. Schleich dich zu ihnen und warte!
"So weit kein Problem", dachte sich Salia, sie kannte ihr Haus schließlich mit all seinen Geheimnissen und wusste genau, wo sie sich verstecken könnte. Durch den Verfall der letzten Jahre war es ein leichtes von hinten hineinzukommen und zu ihrem Glück waren die massiven Kisten, in denen früher immer allerhand Waren versteckt waren (bis auf ihren Inhalt) unversehrt geblieben, sodass sie sich mühelos hinter sie legen konnte. Der erste Teil war geschafft!

"Jeder seiner Freunde hat mit Sicherheit entweder ähnlich bedeutende Eltern oder Kontakte. Such dir irgendwen mit einer markanten Waffe und stiehl diese unauffällig."
Dies war schon eine schwierigere Aufgabe: Als Kinder von Heerführern und selbst Soldaten, wussten diese Jungen natürlich wie man ein Schwert zu tragen hatte. Jedoch gab es eine Sache, die immer wirkte, feiernde Jugendliche und Alkohol. Es dürfte da nicht zu lange dauern, bis irgendwer seine Deckung vergisst oder seine Sachen gar ablegt. So hieß es für sie nur eins: warten!

""Sobald du diese hast, musst du nur noch warten, bis fast alle gegangen sind."
Fürs Erste war dieser Befehl wertlos, da sie die Waffe noch nicht hatte, aber es schadet ja nicht seine weiteren Schritte im Kopf zu behalten, vor allem wenn dieser Plan das einzige ist, was ihren Zorn gedämmt hielt und sie davon abhielt sofort auf die Gruppe zu stürmen. Langsam kroch sie zu einer anderen Kiste, an der zwei potentielle Ziele standen. Dem Gehalt ihrer Unterhaltung zufolge hatten sie schon gewaltig getrunken und schnell sackten auch beide auf die Kiste, wo sie nur noch sinnlos umherbrabbelten. Jedoch saßen beide so nah beieinander, dass sie gegenseitig ihre Schwerter verdeckten und somit nicht als Ziel infrage kamen. "Mir ist heiß, verdammt noch mal!", schrie einer der Männer durch den Raum, als er seine schwere Rüstung von sich warf und wild durch den Raum schleuderte. Sein Schwert flog leider in die falsche Richtung, sodass auch dieses ausschied, jedoch wurde Salia beinahe von einem kleinem Messer getroffen, welches in der Wand hinter ihr stecken blieb. Es war ein wahres Meisterwerk, die Schneide schimmerte leicht bläuclich und der Griff schien reines Silber zu sein. Zweifellos, dies war eine "markante Waffe".

""Dann steht dir frei zu handeln, wie es dir beliebt, sofern keiner davon erfährt!"
Glücklicherweise hatte dieser Auftritt den Gastgeber wieder zu sich gerufen: "Uldo, verzieh dich! Ich bring dir morgen deine Sachen mit!" Nach einigen Sekunden böser Blicke verließ er den Raum und zog wild fluchend von dannen. Nachdem er sich umgesehen hatte, weckte er seine anderen beiden Freunde und befahl diesen woanders zu schlafen, welches sie auch widerwillig zu tun schienen, sich jedoch stets irgendwie berührten, bis die beiden an der Türschwelle in einen lauten Faustkampf verfielen, dessen Existenz ein wichtiger Bestandteil dieses Plans werden sollte.
Nun waren beide alleine im Raum und Salia handelte sofort: Noch während ihr Ziel leicht gedreht über ihr stand, sprang sie empor und strich mit der Klinge über seinen Hals. Der Mann fiel röchelnd auf die Knie und Sekunden bevor er sein Leben aushauchte trat sie vor ihn und zischte: "Du hast das Grab meiner Eltern geschändet! Dein Blut wird zumindest ihr Haus reinwaschen!"

"Denk daran, es muss nach einem Kampf aussehen!"
Mehrmals schlug sie ihm ins Gesicht und stach dann das Messer durch seine Brust. Mit dem Versuch ihren Hass wieder fallen zu lassen und ihre Aufgabe konzentriert zu Ende zu bringen griff sie die Rüstung und das Schwert auf dem Boden, jedoch gelang es ihr nicht und sie ließ beides wieder fallen, bevor sie noch mehrmals auf die Leiche eintrat. Den Rest ihrer Aufgabe hatte sie vollständig vergessen und erst nach einem lauten Schnarcher Broddericks hatte sie wieder genug Vernunft das Haus zu verlassen. Auf der Suche nach ihrem Ausgang stolperte sie jedoch zuerst über den Helm, den sie vor kurzem Fallen gelassen hatte und riss dann noch den Tisch mit den Bechern zu Boden, welche lautstark zerschepperten. Sie hatte sich gerade aufgerichtet und den Oberkörper durch eine Öffnung in der Wand gesteckt, als die Tür explosionsartig aufsprang.
"SEI LEI...", einen Moment herrschte Schweigen und selbst Salia schien eingefroren, als ein erschütternder Schrei über sie fegte. Wieder aufgeweckt sprang sie unbeholfen durch diese Öffnung und rannte. Brodderick hatte dies bestimmt gehört, doch es war zu dunkel  um sie erkennen zu können.

Sie war in Sicherheit.

The Chaosnight:
"Er ist tot!"
Mit einem erschöpftem, aber erfülltem Lächeln präsentierte sie die Mitteilung und sackte wieder erschöpft gegen die Gitterstäbe.
"Wer? Dieser Schrei hat das halbe Lager geweckt." Die Stimme des Gefangenen klang erschreckt, wie zu dem Zeitpunkt wo Brodderick seinen Verrat bekannt gegeben hatte. "Wer auch immer er ist, Brodderick scheint ihm nahe gestanden zu haben..."
"Es war sein Sohn, Schwachkopf", sagte Ryltha, worauf der Mann statt Erschrecken nur noch Furcht im Gesicht stand. "Se..Sein Sohn? Er war das einzige was ihn bei Sinnen gehalten hat! Ihr wisst nicht, wie er ohne ihn ist..."
"Oh doch, darauf haben wir uns verlassen", murmelte Morrandir, "Die nächsten Tage werden interessant..."

Diese Worte sollten sich als allzu wahr erweisen, als die gesamte Armee bei Sonnenaufgang geweckt wurde und Brodderick persönlich alle drei Gäste der Zecherei enthauptete. Trotz der Sympathie, die ihm aufgrund des Verlustes entgegenschlug, ging dies vielen Anwesenden zu weit: Die Väter der Getöteten waren selbst ranghohe Soldaten und die meisten ihrer Anhänger hatten ihre Kinder aufwachsen sehen oder mit ihnen zusammen Grundübungen ausgeführt. Dieses unförmliche, blutrünstige Ende erschien vielen überschnell und unprofessionell. "Worauf wartet ihr? Weiter geht's!", brüllte Brodderick der Armee zu, die dem Befehl zwar folgte, jedoch nun sichtbar getrennt war.

Während das Heer die alte Grenze hinter sich ließ, verflog Salias Euphorie und eine weitaus größere Leere erfüllte sie: Sie hatte einen kleinen Fisch erledigt, aber ihr großes Ziel entfernte sich mit jedem Schritt weiter von ihr.

Mit dem Überschreiten der Grenze - sowohl von dem Gebiet, wie auch von Broddericks Geisteszustand - schien sich jeder einzelne Ostling zu verändern: Die Gruppenbildung, die Salia schon von der Schenke aus beobachten konnte, zersplitterte sich weiter, die Befehlshaber der Untergruppen distanzierten sich immer mehr voneinander (und von Brodderick), die Jüngeren wurden erheblich lockerer und Broddericks innerer Zirkel wirkte verängstigt, während er selbst mit leerem Blick voranpreschte und in einer Welle von Zorn jeden niederschlug, der ihm zu nah kam.
"Sei froh, dass er im Moment noch im Zorn steht", murmelte der Gefangene, "Da weiß man zumindest was er tut. Als meiine Männer Seestadt geplündert haben, hat irgendein Schmied seinen Sohn bewusstlos geschlagen...er hat das gesamte Haus niedergebrannt und alles zerschlagen, was in den Weg trat. Als sich sein Zorn gelegt hatte, schickte er dutzende Soldaten in hoffnungslose Missionen, ließ sie sinnfreien Tätigkeiten nachgehen oder schlug sie einfach ohne Gründe. Er ist wahnsinnig und sein einziger Filter ist zerbrochen."

Auchl Salia fühlte sich verändert: Mit ihrem Ziel weit hinter sich und auf dem Weg in ein feindliches Land fühlte sie sich gleichzeitig hilflos, aber auf erschreckende Weise ebenso frei. Ja, ihr Weg führte in ein fremdes, feindliches Land und ihr erklärtes Ziel hielt ihre ferne Heimat besetzt, aber dafür würde sie in seinem Land sein und, da hatte Morrandir erheblich auf sie eingewirkt, dort ein Chaos hinterlassen, was ihn nach und nach verschlingt, bis er schließlich alleine in einem fremden, feindlichem Gebiet stünde.


Salia, nach: Die Eisenberge

Sonic:
Friehendur von der Schlacht am Fuße des Erebors


Zuerst war es dunkel um Friehendur herum. Es war als würde er aus einem tiefen Traum erwachen. Schon die ganze Zeit hatte er das Gefühl gehabt, in einem gleichmäßigen Rythmus, zu irgendeinem weit entfernten Ziel zu gehen und nuns tellte sich heraus das dies kein Traum, sondern die bittere Realität war.
Das erste was er sah war dreckiger Boden, über den er mehr oder weniger geschleift wurde. Zwei Männer gingen rechts und links von ihm und hielten ihn an seinen Armen fest, damit er nicht fiel. Er richtete seinen Kopf auf und blickte sich verwirrt um. Wo war er hier? "Sieht aus als wäre das Schwein endlich aufgewacht.", hörte er einen Ostling hinter sich und sofort wurde er mit einem Tritt auf den Boden befördert. "Los, steh auf und beweg dich. Deine Leidsgenossen sind schon ganz müde, davon dich zu tragen."
Friehendur rappelte sich wieder auf und schaffte es auf seinen wackeligen Beinen stehen zu bleiben. "Bastard...", murmelte er und erntete dafür gleich eine weiteren Tritt der ihn in eine Schlammpfütze beförderte. Der Ostling stellte sich über ihn. "Du hast es vielleicht nicht mitgekriegt, aber wer hier nicht spurtet der wird bestraft.", lachte er hämisch und drückte Friehendurs Gesicht tief in Schlamm, woraufhin er in der Menge verschwand.
Friehendur spuckte Dreck aus und rappelte sich auf, wobei ihm von einem Zwerg geholfen wurde. "Mach dir nichts draus Junge. Sei lieber froh das du noch lebst und nicht hingerichtet worden bist.", sprach dieser auf ihn ein, doch Friehendur hörte nicht zu. Vielmehr war er damit beschäftigt seine, ohnehin spärlichen, Erinnerungen zu ordnen.
Er war wohl bei der Schlacht bewusstlos geschlagen und mit den anderen Gefangenen mitgeschleppt worden. Doch wohin wurden sie geschleppt?
"Wohin führt dieser Zug?", unterbrach er den Zwerg. "Nach Rhun, wir wurden gefangen genommen und werden jetzt wohl als Arbeiter gebraucht.", er seufzte. "Der Erebor ist gefallen, der Krieg ist verloren."
Friehendur fluchte innerlich.

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