Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Thal

Briannas & Rhias Hof außerhalb von Thal

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Vexor:
Seltsame Leute diese beiden Besucher...nun ja ich werde wohl nun doch keinen Nelkentee machen...ein guter Jasmin-Tee wird sie schläfrig genug machen,  dass sie sofort einschlafen und dann am nächsten morgen abreisen können.
Brianna durchstöberte ihre Vorratskammer nach den nötigen Kräutern und stieg die Treppe empor, um zurück in den Raum zu kommen, wo sie Rhia mit den zwei Fremden allein gelassen hatte.
„ Hier habe ich nun alles, was ich für einen starken Tee brauche“, sagte Brianna freundlich zu Rhia.“Jedoch muss ich unsere Gäste enttäuschen; die Nelken waren nicht mehr frisch und deshalb gibt es nun einen starken Jasmin-Tee mit dem edelsten Jasmin gebraut,  welcher in Mittelerde angebaut wird“, entgegnete sie den beiden Fremden.
Sie nahm drei Tassen aus dem Schrank und stellte sie auf dem Holztresen ab. Behutsam, wie ihre eigenen Kinder, nahm sie die getrockneten Jasmin-Blüten aus dem Glasbehälter und zerrieb sie in ihren Händen. Die zerriebenen Blüten träufelte sie in die Tassen und goss das dampfende Wasser in die Tasse. Zunächst blieb das Wasser farblos, doch nach wenigen Sekunden färbte sich das Wasser von einem matten Gelb zu einem milden Grün.
Rohnon wollte schon nach seiner Tasse greifen, als Brianna ihn böse ansah. „ Anscheinend habt ihr noch nie richtigen Jasmin-Tee getrunken, mein Lieber. Die wichtigste Zutat in einem richtigen Jasmin-Tee ist die Verwendung des Nektars des Flieders“. Daraufhin zückte sie ein kleine gläserne Phiole, nahm den Verschluss ab und ließ einen Tropfen des zähflüssigen Nektars in den Tee fallen.“ Natürlich kommt es auch hier, wie beim Brauen aller Tränke, auf die richtige Dosierung an. Denn auch nur ein Tropfen zu viel macht den Tee ungenießbar.“
Mit einem Lächeln schob sie zärtlich die Tassen den beiden Fremden zu, während sie ihre eigene nur in der Hand hielt, um sich an der Wärme des Wassers und den Duft des Tees zu erfreuen.
Als alle ihren Tee ausgetrunken hatten sah Brianna den beiden Fremden noch einmal tief in die Augen.
„ Ich glaube wir sollten nun alle schlafen gehen. Rhia würdest du den beiden ihre Gemächer zeigen?“
Rhia bejahte und bat Rohnon und den Elben ihr zu folgen, während Brianna in ihr eigenes Gemach ging. Dort setzte sie sich aufs Bett und sah hinaus in die wolkenverhangene Nacht, während sie mit dem Emblem der Spielleute um ihrem Hals spielte.

Gnomi:
Mit sanftem Schritt kehrte Rhia wieder in die Küche zurück.
Die Nacht war ruhig verlaufen und am Morgen hatten die beiden Wanderer das Haus wieder verlassen und sie waren wieder zu zweit. Der Mensch schien eher unfreiwillig zu gehen, doch da Brianna ihre Missgunst den beiden Besuchern gegenüber leicht anzuschauen war hatten beide das Haus verlassen.
Rhia nahm sich ein Glas Wasser und trank es mit zwei schnellen Schlucken und starrte aus dem Fenster heraus. Ihre Gedanken waren weit weg, flogen über halb Mittelerde und erkannten einzelne Orte wieder… Vor ihr lag Thal; eine große Stadt, die sie besser kannte als jeden anderen Ort. Dann kam der Düsterwald, ein dunkles Gebiet und äußerst trostlos und gefährlich, wenn es die Elben nicht gäbe, die in dem Wald ihr fröhliches Leben führten.
Noch weiter im Osten kam schließlich eine Barriere, ein großes Gebirge, welches auch ihre Gedanken abschirmte und die Dinge dahinter verdeckte und nur schattenhafte Erinnerungen kamen in ihr hoch, bis sie abrupt aus ihren Gedanken gerissen wurde. „Ich bin froh, dass die beiden weg sind, du?“
Zögernd wandte sie sich Brianna zu und antwortete. „Sie haben einige interessante Sachen erzählt, der Kampf um Lothlorien zum Beispiel… anscheinend werden auch wir hier nicht mehr lange in Frieden leben können.“ Sie seufzte auf und setzte sich. „Ich weiß nicht, was ich von den beiden halten soll. Der Mensch war mir viel zu aufdringlich, auch wenn sein äußeres mich an jemanden erinnerte. Doch darüber möchte ich nicht reden.“

Vexor:
Brianna hatte es schon lange aufgegeben, mehr über Rhias Vergangenheit in Erfahrung zu bringen und sie verstand es auch, wenn Rhia nicht über alles in ihrer Vergangenheit sprechen wollte.
Brianna nahm ein Haarband und band sich einen Pferdeschwanz, während sie aus dem Fenster blickte. Weiße Flocken schwebten vor, manche groß und langsam, andere klein und schnell, aber alle fanden ihre Weg zum Boden.
" Rhia ein friedliches Leben ist ne gegeben, solange Sauron in Mittelerde verweilt.
Auch sind Kriege hier, wie du weißt, keine Seltenheit.
Dennoch glaube ich nicht, dass ein Krieg sobald kommen wird; dass er jedoch kommen wird steht außer Frage. Die Nähe zum Erebor und auch zum Düsterwald, haben uns schon immer gefährdet.
Und glaub mir Rhia, die Menschen hier sind das Kämpfen Müde."
Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Tasse Tee und sah nun zu Rhia hinüber.
" Aber lassen wir uns das Herz nicht schwer werden, von solchen Themen.
Komm schürren wir ein wenig Feuer und wärmen wir uns am Kamin."

Mit diesen Worten nahm sie das kleine Kätzchen auf den Arm und setze sich vor den Kamin, kurz dannach gesellte sich Rhia dazu.

Sauron der Dunkle:
Rohnon und Lârgon, die Briannas Hof mittlerweile verlassen hatten, waren nun schon fast in Thal angekommen. Wenige Meilen trennten sie noch von der großen Stadt.
"Wow diese Rhia war wirklich wünderschön", sagte Rohnon während er noch in Gedanken schwebte.
"Ja sie war wirklich nicht zu verachten. Jedoch mach dir keine Hoffnungen, deine Näherungsversuche haben sie eher kalt gelassen", sagte der Lârgon und grinste schadenfroh.
"Jaja aber man darf die Hoffnung nie aufgeben".
"Wohl wahr, aber in dem Falle vielleicht schon", bemerkte Lârgon und begann zu lachen.
Rohnon spielte den Beleidigten was Lârgon aber nur mehr zum Lachen brachte.
"Gleich haben wir Thal erreicht. Mein Freund, es war eine schöne Zeit mit dir. Jedoch muss ich mich nun von dir verabschieden. Meine Leute in Lorien brauchen mich. Wir werden uns sicher wiederbegegnen."
"Du willst nicht mit in den Kampf ziehen? Feige verschwinden ohne gekämpft zu haben?"
"Mein Freund, ich habe viel zu viele Schlachten geschlagen und nun bin ich des Kämpfens müde.
Und so leid es mir tut, ich werde in dieser Schlacht nicht mitkämpfen."
Mit diesen Worten machte der Elb kehrt und marschierte gen Lórien.
Rohnon stand noch ein paar Minuten da und dachte nach.
"Er ist einfach abgehauen. Egal, soll er doch, ich werde kämpfen und meine Geliebte rächen."


Rohnon nach Thal - In der Stadt

Vexor:
„ Rhia könntest du noch bitte die Teppiche nach draußen bringen und ausklopfen?
 Über den Winter haben sich doch einiges an Staub und Kleintierzeugs in ihnen eingenistet.“ Rhia musste lachen.
„ Danke für die Auskunft Brianna, das wollte ich gar nicht wissen“, entgegnete Rhia Brianna.
Jene musste lachen und streckte Rhia die Zunge raus.
„ So ist das nun mal meine Liebe, wenn man Frühjahrsputz macht.
Das bist du doch schon gewohnt“, sagte sie freundlich spottend, „ und pass mir ja auf das kleine Kätzchen auf. Sie hat mir vorher schon mehrmals aufgelauert und springt mich immer an.“

Brianna öffnete die großen Fenster des kleinen Landhauses und die feinen Sonnenstrahlen erfüllten den Eingangsbereich ihres Hause mit angenehmer Wärme und hellen Glanz.
 Im Schein der Strahlen schwirrten Staubteilchen, wie Tänzer im edlen Tanze.
Brianna lehnte sich auf einen Fenstersims, schloss die Augen und atmete tief ein. Die frische und von Blütenstaub schwangere Luft erfüllten ihren ganzen Körper und sie fühlte sich so wohl, wie schon lange nicht mehr.

„ Ach sowas nennst du arbeiten, Brianna“, sagte Rhia keck und Brianna erschrak sich fürchterlich.
„ Mein Gott Rhia erschreck mich nicht so.“ Mit diesen Worten nahm Brianna die kleine Handbürste und warf sie auf Rhia. Diese wich aus und erklärte Brianna somit offiziell den Krieg.

Wie kleine Kinder jagten sie sich durchs Haus und hinaus in den Garten; mal führte Brianna dann wieder Rhia. Brianna stolperte und Rhia fiel sofort über sie hier und fing an sie überall zu kitzeln.

So tollten sie  fast eine Stunde herum und auch das kleine Kätzchen machte mit.
„ Brianna ich kann nicht mehr, ich bin völlig fertig“.
Sie ließen sich beide auf eine kleine Bank neben der Eingangstür ihres Hofes sinken. Brianna bestätigte dies, stand aber auf, denn sie mussten fertig werden, bevor die Nacht hereinbrach.

Jede von ihnen nahm einen der schweren Teppiche mit nach oben und fingen an sie auf dem Balkon auszuklopfen. Brianna war die erste, die die Rauchschwaden aus dem Norden bemerkte.
„ Rhia schau mal, aus Thal steigt Rauch auf. Da wird bestimmt wieder ein Haus brennen. Passiert ja relativ oft in der Stadt.“
„ Nein Brianna schau mal; da steigen mehrere Rauchschwaden auf....die ganze Stadt steht in Flammen“.

Die Nachricht des Krieges hatte den kleinen Hof nicht erreicht, denn die beiden waren schon lange nicht mehr in Thal gewesen und auch die Zeit der Händler, die Brianna besuchten war noch nicht gekommen. Sie hatte sich schon über die mangelnden Bestellungen seitens der Bewohner Thals gewundert, wäre aber dieses Wochenende sowieso nach Thal gefahren, um ihren Stand wieder aufzubauen.

Die beiden Frauen entschieden nach Thal zu reiten, um zu sehen, was passiert sei. Es dauerte jedoch noch ein paar Stunden bis sie alles aufgeräumt hatten und Aufbruch bereit waren. Die Sonne stand schon tief am Horizont und tauchte die gesamte Gegend in ein rötliches Licht.
Brianna hatte sich gerade ihren Safranfarbigen Mantel angezogen und war fertig, als Rhia die Treppe hinunter gelaufen kam.
„ Brianna, Brianna!“ rief sie, „ auf der Straße von Thal sind Menschen aufgetaucht! Komm schnell hoch“. Brianna spurtete die Treppe hinauf und rannte auf den Balkon, wo sie das Schauspiel sah.
Etwas Glänzendes und Leuchtendes war auf der Straße sichtbar, die sich in der Landschaft, hinzu der rauchenden Stadt, verlor.
Es war eine kleine Kompanie Ostlingsoldaten, vielleicht zehn oder fünfzehn Mann, welche die umliegenden Gehöfte und Landgüter plündern sollten. Sie alle waren in Gold und Purpur gekleidet.

Brianna und Rhia sahen sich nur an und wussten, dass sie nicht fliehen würden. Sie würden ihren Hof mit all den teuren Gewürzen und den Säcken von Gold nicht der Plünderei dieser Barbaren überlassen. Jedoch hatten sich auch keine Zeit und nicht die Mittel die Sachen wegzubringen.
Sie sprachen es nicht aus, aber sie wussten, dass sie den Hof verteidigten mussten.
Während Rhia die Pferde in den Wald brachte, um sie dort frei zu lassen, vernagelte Brianna die Fenster des unteren und des oberen Stockwerks.
Mittlerweile war die Sonne hinter dem Gipfel des Einsamen Berges untergegangen und es wurde Atemzug, um Atemzug dunkler.
Sie schoben den schweren Eichenschrank vor die Eingangstür und vernahmen nun schon langsam, den grölenden Kampfgesang der Ostlinge. Sie versteckten jegliches Geld und die teuersten und seltensten der Gewürze in den Boden- und Dachdielen, welche den beiden schon immer als Versteck gedient hatten.
Rhia zog ihr Schwert stellte sich neben die Eingangstür und schloss die Augen. Brianna legte sich das Emblem der Spielleute um den Hals und stellte sich auf die andere Seite der Tür. Die Stimmen waren nun übermächtig und die beiden wussten, dass die kleine Kompanie nur noch wenige Meter von dem Hof entfernt war.

Schnell löschte Brianna die letzte Fackel, drehte sich zu Rhia um, nickte ihr zu und flüsterte heiser „ Sie sind da!“.

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