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Autor Thema: Lager der Beorninger  (Gelesen 6397 mal)

The Chaosnight

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Lager der Beorninger
« am: 25. Sep 2008, 20:00 »
Aiwyn, von: Heilhäuser Lothlóriens


Nachdem sie die Heilhäuser verlassen hatte, torkelte sie etwas unbeholfen durch den Wald, eigentlich kein Wunder, hatte sie ihre Beine doch seit Tagen nicht benutzt. Nach einiger Zeit dämmerte es und sie suchte einen geeigneten Schlafplatz, denn sie war einerseits noch immer durch den zweitägigen Schlafmangel ermüdet und andererseits traute sie den Elben bei weitem nicht genug, um auf oder neben den Wegen zu schlafen. Vollkommen orientierungslos durchquerte sie den Wald, bis sie hinter einer breiten Baumwand eine Reihe von Zelten erkennen konnte.
Vor den Zelten saßen mehrere große und kräftige Männer um eine Fackel herum und feierten offenbar noch immer den Sieg.
Besser als die Elben...
Langsam schritt sie auf den Kreis zu. Gerade als sie die Krieger nach einem Schlaflatz fragen wollte, sagte schon einer aus der Gruppe: „Willkommen, es ist schön einen weiteren menschlichen Überlebenden zu sehen. Setzt euch, wenn ihr wollt.“
„Einen weiteren? Was soll das heißen“, fragte sie direkt im Anschluss.
Der größte der Gruppe antwortete düster: „Diese Schlacht war ein Massaker unter den Menschen. Von den Bauern, die zum Kämpfen geblieben sind, hat kaum einer überlebt und die Überlebenden sind größtenteils in den Heilhäusern. Auch meine Männer haben schwere Verluste hinnehmen müssen, lediglich die Gruppen dieser Südmenschen sind nahezu unverletzt geblieben. Nun setzt euch bitte, Frau...Wie war euer Name?“
„Aiwyn“, murmelte sie.
Der Nordmensch sagte etwas überrascht: „Aiwyn...klingt nordisch, doch ihr seht gar nicht wie eine Nordfrau aus. Woher kommt ihr?“ Der letzte Satzabschnitt hatte etwas von einem Zischen und klang befehlerisch, doch sie machte sich nichts draus und antwortete: „Aus Esgaroth oder Seestadt, wie immer man es nimmt.“

Sie redete noch etwas über eine halbe Stunde mit den Nordmännern und erfuhr einiges über die Geschehnisse, zum Beispiel dass das Gebiet, in dem sie Barlaé gefunden hatte zu dem Herrschaftsgebiet dieses Volkes gehörte, genau so wie deren Zusammenarbeit mit den (kampfbereiten) Flüchtlingen aus Gondor und Rohan über das Eingreifen in Lorien und deren Hilfe für die Kampfesunwilligen beim Überqueren des Hohen Passes.
Danach ging sie in eines der Zelte, was Grimbeorn, der Anführer dieser Gruppe, ihr gezeigt hatte.
Eigentlich ganz nette Leute“, dachte sie sich, "Aber das dachte ich in Seestadt auch..."
Bevor sie jedoch weiter denken konnte, schlief sie ein.

Überraschenderweise war es ein traumloser Schlaf und als sie aufwachte, konnte sie hitzige Stimmen vernehmen.
« Letzte Änderung: 22. Feb 2016, 12:12 von Fine »
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Re: Lager der Beorninger
« Antwort #1 am: 27. Sep 2008, 16:01 »
"Ich traue euch, doch es gibt Sachen, die unser Volk niemanden verzeiht. Geht zur Seite, sonst schaffe ich euch zur Seite", sagte die eine Stimme erhitzt.
Die andere erwiderte nicht minder zornig: "Dann seid ihr ein Narr! Seid ihr so von eurer Rache besessen, dass euch lediglich die Herkunft interessiert?"
Ein wütendes Zischen war zu vernehmen. Direkt danach hörte man nur noch einen dumpfen Schlag und einen Schrei, bevor das Zeilt aufgerissen wurde und eine gewaltige Gestalt eintrat.
Nach dem, was sie gehört hatte, war sie schon auf eine Auseinander eingestellt: Noch im Liegen legte sie ihre Hand an den Griff ihres Schwertes. Als die Gestalt dann ebenfalls ihr Schwert zog, riss sie ihres heraus und entwaffnete ihren überraschten Gegenüber mit einem schnellen Hieb.
Noch während des Hiebes spürte sie erneut einen stechenden Schmerz in der Seite und ihr Gegner nutzte die Sekunden der Unachtsamkeit, um ihr das Schwert aus der Hand zu schlagen und sie mit einem Faustschlag zu Boden zu befördern.
Während sie benommen am Boden lag, hob ihr Gegner seine Waffe auf und machte sie zum entscheidenden Schlag bereit.
Nachdem Aiwyn dem Angriff mit Müh und Not mit einer Seitwärtsrolle und einem Tritt entgehen konnte, der die Waffe ans andere Ende des Zeltes schleuderte. Mit hassverzerrtem Gesicht schlug er ihr erneut ins Gesicht und fing an sie zu würgen. Durch seine massiven körperlichen Vorteile blieb ihr keine Chance zur Gegenwehr und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sterben würde. Gerade als ihre Sicht zu verschwimmen drohte, packte eine massive Hand ihren Gegner am Hals und zog ihn leichtfertig zurück.

Vor sich sah sie nun das Gesicht Grimbeorns, des Anführers dieser Menschengruppe. Ebenso einfach, wie er eben den Mann nach hinten gezerrt hatte, zog er sie wieder auf die Beine.
Sichtlich angespannt drehte er sich um und sagte zu dem Angreifer mit unterdrücktem Zorn: "Verlasse sofort diesen Wald und kehre nach Hause zurück, ich werde dort über dieses Verhalten richten!"
Es sah so aus, als würde der Mann widerwillig gehorchen, doch...
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Re: Lager der Beorninger
« Antwort #2 am: 27. Sep 2008, 17:51 »
...blitzschnell drehte er sich um und zwang seinen Herrn mit einem Tritt zwischen die Beine zu Boden und stürzte sich erneut auf Aiwyn. Bevor er jedoch seinen Würgegriff ansetzen konnte, schrie er auf und fiel vornüber. Mit einem Ruck wuchtete Aiwyn ihn von sich runter und sah, dass ein Dolch in seinem Halswirbel steckte. Doch es war nicht irgendein Dolch, sie erkannte ihn genau, es war ihr Dolch, der, den sie Barlaé vor der Schlacht geschenkt hatte.
Sie richtete sich zur Hälfte wieder auf und versuchte wieder einen Überblick zu erlangen, doch ehe sie sich versah, wurde sie erneut zu Boden gerissen.  Doch diesmal nicht durch einen Faustschlag, sondern durch einen kleinen Menschen, der ihr um den Hals fiel und den sie sofort erkannte.
"Barlaé?", murmelte sie. Barlaé nickte und Aiwyn war zum ersten Mal seit langem wieder glücklich. Sie drückkte sie an sich und war sich sicher, dass man ihr diesen Moment reinen Glückes in nächster Zeit nicht vermiesen könnte, doch es sollte anders kommen.

Nach einiger Zeit befreite Barlaé sich aus der Umarmung und zog sie zum Ausgang des Zeltes. Dort lag mit blutunterlaufenden Gesicht Bogan am Boden, der fast regungslos war. All das Glück, was sie eben noch verspürt hatte, war der Verzeiflung gewichen. Als sie sich neben ihn kniete, um zu gucken, was genau ihm fehlt, lächelte er jedoch plötzlich. Er versuchte sich aufzurichten, doch sackte bei der Hälfte wieder zurück. Aiwyn half ihm in eine sitzende Position und nachdem er einen Blutball ausgespuckt hatte, sagte er: "Ich bin froh dich wieder zu sehen."
Seine Stimme hörte sich leicht beschlagen an, war sonst jedoch frei und hörte sich ganz gesund an. Sie zog ihn wieder auf die Beine, musste ihn jedoch mit ganzer Kraft oben halten, denn seine Beine waren unkoordiniert und er wankte. Bevor einer der beiden noch etwas weiteres sagen konnte, kam Grimbeorn aus dem Zelt. Er hatte sowohl Aiwyns Schwert, als auch den Dolch in den Händen und sagte finster: "Ich fürchte, dass es Zeit zum gehen ist. Ich kann euch keinen weiteren Schutz vor meinen Männern mehr versichern. Dieser Mann, der tot im Zelt liegt war einer meiner treusten und besonnensten Männer, doch ihr habt ja gesehen, was dieser Krieg aus ihm gemacht hat, was er aus jedem früher oder später machen wird. Außer Wahnsinn, Hass und Krieg bringt er nichts. Ich kann lediglich für Schadensbegrenzung sorgen und je länger meine Männer ihrem Feindbild in die Augen schauen können, desto stärker wird der Wahnsinn und Hass in ihnen. Nehmt nun eure Waffen und geht in Frieden, wenn alle so hasserfüllt reagieren wie er", erzeigte auf die Leiche im Zelt, "habe ich keine andere Wahl, als euch ebenfalls anzugreifen, denn gegen solchen Hass hilft keine Vernunft mehr und ich kann nicht sagen, wie das anderenfalls ausgehen könnte."
Er drückte ihr die Waffen in die Hand und ging zurück ins Zelt, um die Leiche verschwinden zu lassen.


Aiwyn, nach: Ehemaliges Schlachtfeld
« Letzte Änderung: 10. Aug 2016, 15:36 von Fine »
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