Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien
Galadriels Rede
The Chaosnight:
Innerlich tobte ein Sturm in Aiwyn. Eine noch größere Armee von Soldaten die nicht aus dummen Orks und Trollen besteht marschiert zum Erebor und hier wird...gefeiert und gesoffen?
Sie wusste, dass sie nicht selbst zurück konnte, immerhin war sie eine Flüchtige in der Begleitung eines Mannes, den sie laut offiziellen Angaben entführt hatte, doch wurde sie schon fast wieder zurückgezogen, als ob ihr Geist ihr sagte, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen und ihr Wissen, das sie niemanden mitteilen durfte, zum Sieg einsetzen musste. Als der innere Konflikt an seinem Höhepunkt war, mahnte sie sich selbst streng zur Ruhe: "Ruhig bleiben...Noch habe ich zumindest etwas Zeit, mir das durch den Kopf gehen zu lassen. Bis dahin sollte ich an irgendetwas anderes denken, etwas...nicht so gefährliches."
Sie wandte sich zu Aglareb: "Meine Meinung zum Feiern und Trinken kennt ihr ja, zu einem vollem Krug würde ich jetzt jedoch nicht nein sagen. Vorher solltet ihr jedoch die Gelegenheit nutzen und euch umziehen, wenn man euch hier so gut kennt, wäre es schade, wenn Faramirs beste Truppen den ersten nüchternen Eindruck von euch in diesem Aufzug bekommen würden."
Sie musste kurz loskichern, bevor sie sich wieder fasste und etwas beschämt murmelte: "'Tschuldigung..."
Sie wollte noch etwas zu Faramir sagen, doch ihr viel absolut nicht ein, was sie sagen könnte, weshalb sie nur kurz den Kopf in seine Richtung neigte und sich wieder Aglareb zuwandte.
Fuxurios:
Aglareb grinste aber sparte sich den roten Kopf, da er sich schon fast an seinen Aufzug gewöhnt hatte. Und als Aiwyn die Einladung annahm strahlte er auf:
„Na wunderbar! Ich wusste doch dass ihr auch gesellig sein könnt und sich eure stets grimmige Miene auch zum Guten wenden kann. Es sieht immer so aus, als würden euch schlimme Gedanken quälen, aber ihr dürft dabei nicht die schönen Dinge im Leben vergessen, sonst vergisst ihr eines Tages wofür wir kämpfen.“
–Aglareb ballte seine Hand zur Faust und sah hoffnungsvoll in den Himmel, bis er merkte wie er sprach und dann doch seinen Kopf langsam zum Glühen brachte –
“Ich will nicht die wirklichen Propheten ersetzen oder so, eigentlich will ich nur endlich was zu trinken und mir was Anständiges hinter die Kiemen schieben, bevor man nur wieder Lembasbrot als Verpflegung mitbekommt.“
-Schweigen-
Aglareb räusperte sich, und fuhr in leisen Tönen fort:
„Ich würde sagen wir treffen uns dort vorne am Ausschank. Ich werde mir nun eine etwas ansehnlichere Kleidung besorgen. Was sollen denn die Männer sonst von mir denken. ... Wenn ihr mich entschuldigt.“
Gerade als Aglareb sich umdrehte, fiel ihm doch noch was ein. Er drehte sich zu Aiwyn:
„Wartet dort bitte auf mich, ich habe noch eine wichtige Frage!“
Dann drehte er sich um und ging.
Aglareb fand das Zelt sehr schnell, was ihm Faramir beschrieb. Von weitem erkannte er ein größeres weißes Rundzelt an dessen Spitze die Fahnen von Gondor und Rohan wehten. Als er näher kam erkannte er auch weitere Banner am Eingang, rechts eines mit dem Weißen Baum gekennzeichnet und das linke trug einen Pferdekopf auf grünen Grund.
1. Zelt der 5. Reihe... nun dann muss das dahinter wohl das 2. sein. Richtig prunkvoll, das Gemach unserer Anführer. Woher hat er in diesen miesen Zeiten den ganzen Reichtum her?
Er ging an dem großen Zelt vorbei und weiter zum nächsten. Das muss es sein. Eine Wache stand davor, er schritt auf sie zu.
„Seid gegrüßt Wächter! Ist es nicht Last hier Wache zu schieben während andere ausgiebig feiern.“
Die Wache schaute Aglareb hinterfragend an und musterte ihn mit scharfen Augen.
„Ich bin kein Freund sinnesberauschender Mittel und kein Freund neugieriger Leute. Aber wenn mich nichts täuscht seid ihr Aglareb. Hab ich recht, Per-thîr?“
„Eure Augen zeugen von Wahrheit, ich bin Aglareb Caelebs Sohn. Darf ich eintreten?“
„Ihr habt freies Geleit in unserer „königlichen Rüstkammer.“ –Antwortete die Wache in ironischem Ton, schob die Zelttür beiseite und bat Aglareb herein.
Als Aglareb eingetreten war musste er sich zunächst zurecht finden. Das ganze Zelt war voller Rüstungen, Waffen, Stoffe und ein bisschen Proviant. Als erstes ging er zu den Kisten mit den Stoffen darauf und suchte sich eine passende schwarze Leinentunika und dickere lange Unterhosen. - Morgen werden wir aufbrechen... ich werde mich gleich richtig rüsten ... der Norden kann grausam sein...
Er nahm sich ein kurzärmeliges Kettenhemd und zog es über, danach suchte er nach weiteren Stoffen um dieses zu bedecken, da dass Kettenhemd aufpoliert war und blinkte und glitzerte wie der weiße Turm im Sonnenaufgang. Er nahm sich ein einfaches dunkelgrünes Wams.
Nun ging er zu den Rüstungen. Er legte sich einen braunen ledernen Brustharnisch mit dem Zeichen des weißen Baumes an und sprach leise vor sich hin: „Hier gelobe ich dem Reiche Gondor und seinem Herrn und Statthalter Lehenstreue und Dienstbarkeit, im Reden und Schweigen...“
- Dann nahm er sich eine Armschiene, schwarz, ebenfalls trug sie das Wappen Gondors, und legte sie an den rechten Arm
„im Frieden wie im Kriege...“
- Aglareb zog sich braune Stiefel an und nahm sich trotz seines schlechten Gedankens von Waldläufertradition und richtigem Tarnen schwere Schulterplatten.
„im Leben wie im Sterben...“
-Er nahm sich einen Gürtel mit Brustriemen, welcher Schlaufen für einen Köcher an der einen Seite befestigt hatte, schnürte ihn fest und steckte seine Axt in diese.
„von dieser Stunde an...“
-Einen Buckelschild, schwer aber klein, nahm er auf den Rücken.
„bis mein Herr mich aus meiner Pflicht entläßt, der Tod mich hinrafft oder die Welt endet.“
Er griff sich nun aus einer anderen Kiste am anderen Ende des Zeltes einen Armschutz heraus. Er war weinrot, ledern und mit einem prunkvollen Pferdbestickt.
Aglareb stand still da und starrte an die Fahne im hinteren Bereich des Zeltes, die halb an der Decke und halb an der Rückwand hing. „So spreche ich, Aglareb, Caelebs Sohn, aus Gondor.“
Ach ja es könnte schneien ..., im Norden. Schmunzelnd nahm er sich noch einen dunkelgrünen Umhang, rollte in ein und holte sich noch ein kleineres Tuch aus einer Kiste mit vielen Stofffetzen und steckte es zwischen seinen Brust und dem Lederharnisch.
Er lief zurück zur Stelle an der er sich verabredete.
The Chaosnight:
Kaum hatte Aglareb ausgesprochen und sich umgedreht, ging Aiwyn zu dem Ausschank, um dort auf ihn zu warten. Sie lehnte sich gegen einen der Holzpfähle, die in den Boden geschlagen wurden, um das Gebilde zu befestigen und war wieder mit allem möglichen beschäftigt, was in letzter Zeit so vorgefallen war.
Was er wohl so wichtiges fragen will...
Doch kaum hatte sie angefangen, fragte sie schon einer der Mäner: "Wie viel wollt ihr?" Aiwyn brauchte etwas Zeit um überhaupt zu verstehen, was er meinte, nach einem Blick auf die Krüge in seiner Hand sagte sie schnell: "Erstmal nichts, ich warte noch auf jemanden."
Der Mann verdrehte die Augen und sagte: "Dann sorgt dafür, dass er schnell kommt, wenn hier weiter so getrunken wird, gehen mir zum ersten Mal in meiner fast dreißigjährigen Zeit als Braumeister die Getränke aus..."
Ihr Blick schweifte in die Umgebug um zu gucken, ob irgendwo Aglareb zu sehen war, doch überall lagen oder wankten nur Soldaten in ziemlich ähnlich aussehender Ausrüstung herum. Als sie sich umdrehte, stand er jedoch schon fast wieder neben ihr, auch wenn sie ihn erst beim zweiten oder dritten Blick erkannte: Nun trug er ein dunkelgrünes Wams, schwere Schulterplatten und zwei verschiedene Armschienen, je eins mit den dominierenden Wappen der Menschen dieser Feier.
"Mensch Aglareb, kaum lässt man euch mal 5 Minuten aus den Augen erkennt man euch nicht mehr wieder", sagte sie lachend. Gerade setzte sie zum weitersprechen an, da kam wieder der Wirt an: "Wollt ihr nun etwas, eure Begleitung scheint ja da zu sein."
Sie drehte sich zu ihm um und sagte: "Zwei mal bitte."
Der Mann lachte: "Zwei Mal? Eine ganz sparsame wie mir scheint..."
Sie wandte sich wieder an Aglareb: "Ich nehme an ihr befolgt Faramirs Wunsch und werdet nach Thal gehen, oder? Lasst euch über diesen Bereich Mittelerdes eines gesagt sein: Was Sauron und seine Machenschaften angeht sind sie da oben sehr empfindlich, sobald sie irgendwas auch nur mit ihm in Verbindung bringen wird es weggesperrt oder anderweitig entfernt. Egal was über Sauron wisst oder denkt zu wissen, drängt es nicht in die Öffentlichkeit, sondern benutzt es nur gegen ihn und seine Mannen."
Sie holte einmal tief Luft. Der Gedanke an die Nordgebiete erfüllte sie noch immer mit Hass und Abscheu. Zögernd und stockend setzte sie fort: "Da wäre noch was...die Ostlinge, die unter seinem Banner kämpfen, sie..."
Sie machte eine kurze Denkpause um zu überlegen, wie sie es ihm sagen konnte, ohne gegen einen ihrer Eide zu verstoßen. Wie gerufen, um ihre Gedankenpause nicht zu offensichtlich zu machen, kam der Wirt mit den zwei Krügen an und drückte sie ihr in die Hand. Den einen drückte sie schweigend Aglareb in die Hand, den anderen trank sie sofort an einem Stück aus. Sie wischte sich mit der freien Hand den Mund ab und fuhr langsam fort: "Sie kämpfen nicht wie die Orks ohne Sinn und Verstand und nur weil es ihnen befohlen wird, für sie sind wir alle das, als das ihr sie sieht, wenn nicht noch schlimmer. Ihr größter Antrieb ist ihr Glaube an eine bessere Zukunft für sie und ihr Reich und solange der intakt ist, werden sie nie aufgeben. Auch wenn diese Schlacht gewonnen werden sollte, war das für sie erst der Anfang. Wenn ihr sie besiegen wollt, vernichtet den Schatten, der sie umgibt und vielleicht wird euch dann die Vernunft weiter bringen als blanke Waffengewalt, sonst seid ihr und alle anderen Verteidiger des Nordens zum Sterben verdammt."
Sie atmete einmal tief aus.
Puh, hoffentlich versteht er, was ich ihm erklären wollte, noch offensichtlicher kann ich es ihm nicht sagen und selbst das was ich gesagt hatte war schon nah an der Grenze des Erlaubten...
"Nun ja, dies hier ist eure Arena, ich sollte hier nicht so viel von meiner alten erzählen, was wolltet ihr mich so wichtiges fragen?"
Fuxurios:
Mmmmh das nenne ich einen göttlichen Geschmack...
- Aglareb nahm einen tiefen Schluck während Aiwyn ihre Erfahrungen aus Thal schilderte-
Da trinkt das dürre Mädel den ganzen Krug auf einen Schluck leer... nicht schlecht...
...„größter Antrieb ist ihr Glaube an eine bessere Zukunft für sie und ihr Reich“....
Hör sie dir an, sie redet schon fast wie eine von... Aglareb blieb das Bier im Halse stecken. Er klopfte sich auf die Brust und lauschte ihr weiterhin mit großen Augen.
...“ich sollte hier nicht so viel von meiner alten erzählen“...
EINE SPIONIN! ... Bist du nicht bei Trost? Dann wäre sie eine sehr törichte Spionin. Warum hätte sie sonst gewartet. Ein guter Spion hätte sich das Notwendige aufgeschnappt und wäre schon längst über alle Berge. ... Dann ist sie eine Verräterin an ihrem eigenen Volk, und einem Verräter traut man nicht.
„Nun hab ich doch glatt vor lauter Schaum im Bier vergessen was ich fragen wollte.“
–Doch gleich wie dieser Satz aufmunternd wirken sollte war Aglarebs Blick stechend scharf und tief in die Augen Aiwyns gerichtet.
„Jeder Einzelne, der unter dem Banner des dunklen Herrschers kämpft ist ein Feind. Diesen sollte man entschlossen entgegentreten, keine Gnade wallten lassen und mit dem Tode bestrafen. Sie verdienen kein Mitleid, sie haben sich ihre Seite ausgesucht. Egal welcher Herkunft sie sind, sie haben ihren Platz in der Dunkelheit gefunden.“
- Aglareb neigte sich vor zu Aiwyn und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich hoffe für euch, dass ihr den euren auf der richtigen Seite gefunden habt.“
- Wieder lauter fügte Aglareb hinzu und sah sich um:
„Die Zwerge haben eine langjährige Erfahrung im Kampf gegen sie. Gondor - konnte sich schon immer gegen die zerstreuten Stämme aus Rhun behaupten. Und eher verrecke ich elend auf dem Schlachtfeld vor den Mauern von Thal, als dass ich mich mit den Ostlingen verbünde.“
Manche Soldaten die das gehört hatten, drehten sich zu den beiden um. Dann wendete sich Aglareb wieder Aiwyn direkt zu und flüsterte ihr ins Ohr:
„Ich danke euch für euren Rat, doch würde er mir weißer erscheinen, wenn ich ihn aus einem anderen Mund gehört hätte. Ostling.“
The Chaosnight:
Mit jedem Satz Aglarebs steigerte sich der Zorn in Aiwyn. Jedes einzelnes Wort traf sie wie Gift, sie konnte einfach nicht fassen, dass auch er, mit dem sie einige Zeit ohne Probleme ausgekommen war, genau wie all die anderen dachte.
"Ihr Idiot", zischte sie ihm zu, "Ihr denkt genau wie die Ostlinge in den letzten zwei Zeitaltern, außer dass ihr "Banner Saurons", anstelle "Banner des Westens" sagt. Und genau deshalb werdet ihr untergehen, weil ihr nur Feinde und Verbündete kennt! Aber wenn ihr eh verrecken wollt, habt ihr ja euer Ziel erreicht!"
Sie schnaubte einmal aus und fuhr ohne Pause und ohne Nachdenken fort: "Und ja, ich habe meine Seite gefunden, ich steh auf der gegen Sauron, wie ihr, wie die Elben, wie eure betrunkenen Freunde, wie die Ostlinge. Ich bin...neben einigen Gründen, die euch nichts angehen hier, da sich alles verändert hatte, was einst war. Alles an das ich glaubte starb an einen Tag, alles, auf das hingearbeitet wurde, ging verloren. Es ist sinnlos alleine gegen eine solche Macht anzukämpfen, doch sowohl ihr, als auch die Ostfürsten erliegen diesem Gedanken und rotten sich gegenseitig aus, bis nur noch Sauron steht. Egal wer am Erebor gewinnt, der Sieg gehört ihm.
Ich muss gestehen, ich verabscheue selber Großteile der Nordmenschen und die Elben, doch ich versuche immerhin mit ihnen zum Wohl des Widerstandes gegen Sauron auszukommen.
Doch das ist euch wohl zu hoch..."
Jedes ihrer Worte steigerte sich in seiner Feindseligkeit und Abneigung, lediglich der letzte Satz war pure Enttäuschung, Enttäuschung darüber, dass einer der wenigen Menschen im Westen, der sie auch als gleichwertiger Mensch ansah, dies nur aus Unwissenheit über ihre Herkunft tat.
Wütend und zugleich zutiefst verletzt, richtete sie sich energisch auf und wandte sich ab. Sie ging ein paar Schritte und blieb dann noch kurz stehen, um noch einmal mit ihm zu reden: "Ihr seid so ein Trottel, Aglareb...und ich dachte ihr währt anders als die anderen..."
Keine Feindseligkeit war mehr in ihrer Stimme zu hören, keine Ablehnung, sondern nur noch Enttäuschung und Trauer: "Ich ertrag es nicht mehr, in eurer Nähe zu sein, lebt wohl. Ich hoffe, ihr trefft die richtige Entscheidung."
Erneut setzte sie sich in Bewegung, um möglichst viel Abstand von ihm und diesen Ort zu gewinnen. Mit jedem Schritt, den sie ging, gingen ihr auch nach und nach wieder feste Gedanken durch den Kopf, auch wenn sie unfähig war, diese zu ordnen.
Aiwyn, nach: Wälder Lothlóriens II
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