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Autor Thema: Stadttor Gortharias  (Gelesen 6224 mal)

Khamul

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Stadttor Gortharias
« am: 24. Dez 2008, 17:21 »
Orans Start:

Vor den Toren der Stadt nahm das Heer wieder seine Aufstellung an. Die Soldaten waren in Bataillione zu je 100 Mann, und diese wieder zu Horden von je 10 Bataillionen zusammengefasst. Somit bestand das Heer des Ostens aus 200 Bataillionen und 20 Horden. Jedes Bataillion wurde von einem Gefreiten angeführt, jede Horde von einem Feldwebel. Die rechte Hand Khamûls war General Brodda, dessen Frau Oran entführt hatte.

Er selbst gehörte zum Bataillion 133 und zur Horde 14. Somit war er auch in der Marschordnung, die streng nach der Reihung der Bataillione ging, weiter hinten. Den Feldwebel seiner Horde und den Gefreiten seines Batailliones kannte er nicht beim Namen, und er würde sich auch nicht bemühen, sie sich zu merken. In Wirklichkeit waren sie sowieso Feinde, und er wollte auf keinen Fall einen Beziehung zu ihnen aufbauen. Auffallen würde er sowieso nicht, denn Marschieren konnte Oran, auch mit dem schweren Gepäck. Die Soldaten trugen nämlich einen Großteil ihres Proviantes selbst, da man ansonsten zu viele Versorgungskarren mitführen musste. Etwa zehn Tage lang würden sie bis zur Stadt Thal brauchen, zehn lange Tage, die Oran abwarten musste, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Von seinem Halbbruder König Ulfang hatte Oran seine Uniform erhalten, er hatte die Stelle eines bei der Heerschau ausgewählten Kriegers eingenommen. Dessen Name war auch Oran gewesen, doch er war bereits gestorben. Oran selbst hatte ihm sein Leben genommen.
Als Waffen führte er einen 2 Meter langen Speer. Mit dieser Waffe konnte er im Nahkampf gut umgehen, aber er war auch geübt im Speerwurf. Als Wurfwaffe verwendete er jedoch fünf Wurfdolche, die allesamt perfekt ausbalanciert waren. Dolche waren seinen Lieblingswaffen, doch sie waren im Heer Khamûls nicht besonders anerkannt. Deshalb trug Oran sie versteckt, unter den obersten roten Tüchern seiner Uniform, sodass er sie trotzdem jederzeit verwenden konnte. Um im Nahkampf nicht vollständig ausgeliefert zu sein, führte Oran noch einen typischen viereckigen Ostlingsschild, und in dessen Griff einen versteckten Parierdolch, den er auch als Nahkampfwaffe verwenden konnte, mit sich.

Knarrend öffnete sich das Tor. Wie ein Mann drehten sich alle Soldaten zum Eingang der Stadt, auch Oran. Hinaus ritt Khamûl, auf einem kräftigen braunen Hengst, begleitet von General Brodda und seiner Leibgarde, den Kataphrakten, berittenen Kriegern. Sie zählten in etwa 100 Mann und waren die einzige Reiterei der Ostlinge. Zum Heer zählten jedoch auch noch zirka 2000 Variags aus Khand, die alle entweder zu Pferde oder auf Streitwagen unterwegs waren. Diese Menschen aus Khand hatten allerdings keine geordneten Formationen, und auch keine so solide Disziplin wie die Ostlinge.
Khamûl ritt mit seinen Begleitern an die Spitze des Heeres, wo er stehen blieb und sich den Soldaten zuwandte.
"Ihr Menschen Rhûns und Khands!", hallte die Stimme des unrechtmäßigen Königs über die Ebene vor der Stadt, und Oran schien es, als höre er sie gleichzeitig in seinem Kopf. "Wir werden nun zehn Tage lang marschieren bis zur Stadt Thal! Das gesamte Ostreich und euer Gott schauen stolzerfüllt auf euch, wie ihr auszieht, um Saurons Willen zu erfüllen! So zieht nun mit mir gegen die Feinde des Herren der Menschen!"
Sauron ist kein Gott, genausowenig wie der Herr der Menschen! Noch bin ich zu weit weg von dir, doch ich schwöre dir, Khamûl, ich werde dich töten und meinem Bruder Ulfang seinen rechtmäßigen Platz als König dieses Reiches wieder zurück geben! Sauron hat uns betrogen, und ein Gott, der seine Versprechungen nicht einhalten kann, ist kein Gott!
Oran wusste gar nicht, ob diese Gedanken seine eigenen waren oder eher die, welche ihm sein Bruder Ulfang eingeredet hatte. Auf jeden Fall spürte er jetzt schon, während sich Khamûl in Bewegung setzte und der Rest des Heeres ihm folgte, den unwiderstehlichen Drang, seine Aufgabe jetzt schon zu Ende zu bringen. Doch er musste warten. Er musste geduldig sein. Irgendwann in den nächsten zwei Wochen würde sich ihm schon die Gelegenheit bieten, seinen Auftrag zu erfüllen.

Es würde sich die Gelegenheit bieten, Khamûl zu töten.


Khamul, General Brodda und Oran mit dem großen Heer nach Nordwesten in Richtung Thal
« Letzte Änderung: 17. Aug 2016, 09:03 von Fine »
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Ab heute Nacht ist jede Nacht Walpurgisnacht!

- EAV: Die Hexen kommen

The Chaosnight

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Ankunft des Heeres von Rhun
« Antwort #1 am: 1. Nov 2011, 20:27 »
Salia, von Das Ende einer Reise


Unter Jubelströmen durchschritten die ersten Reihen des Heeres das Stadttor. Wehende Banner und schreiende Menschen, gehisste Fahnen und Trompetengeheul, sowie  festliche Veranstaltugen an jedem Platz begrüßten sie stürmisch, als sie die lange Straße zum "Platz des goldenen Drachen" durchschritten, an dem der König selbst sie erwartete. Je näher sie dem Platz kamen, desto mehr leerten sich die Plätze neben ihnen und die Massen zogen ebenfalls zu dem großen Platz, der schon beinahe komplett gefüllt war.

Eine Division der königlichen Garde stand auf dem Weg des Heeres und gebot ihnen stillzustehen.
"Soldaten Rhuns! Der König selbst wird Euch empfangen und diesen Tag unvergesslich machen. Übergebt ihn die Kriegsgefangenen und schließt Euch Eurer Feier an. Hinter den Massen ist eine große Fläche für Euch Helden reserviert."
Rog gebat den Wächtern die Gefangenen nach vorne zu bringen, die von den königlichen Wachen auch sogleich grob durch den Platz gestoßen wurden, der daraufhin unter donnerndem Jubel explodierte.

Als sich die Lautstärke wieder legte und nicht das geringste Geräusch mehr zu ertönen schien, konnte man selbst durch die Menschenmengen hinweg noch die Stimme des Königs vernehmen: "Heute ist ein großer Tag! [..]"
"Folgt mir", sagte einer der Gardisten, der noch immer vor ihnen stand, "Ich bringe Euch zur Bühne." Als sich das Heer jedoch wieder in Bewegung setzte und über einen Seitenring den Platz umrundete, hielt er Rog und Morrandirs Gruppe zurück.
"Verzeiht, aber Ihr werdet im Palast erwartet.", er drehte sich zu Rog, "Der König erwartet noch einen ausführlichen Bericht vom obersten Heerführer und erwartet diesem im Audienzsaal. Seine Berater werden Euch die Formalitäten abnehmen, bis er oder Herr Alatar von dem Fest zurückkehren.", zu Morrandir gewandt sagte er: "Der König ist erbost über die Anschuldigungen gegenüber Brodderick oder die Verdachtsmomente gegen alte Freunde von ihm. Er verlangt, dass Brodderick sofort zum Palast gebracht wird und dort verbleibt bis weiteres geklärt ist.", er senkte seine Stimme und schüttelte sich leicht, "Quartier 81b". Wieder in normaler Stimme setzte er fort: "Ich würde Euch ja gerne die Feierlichkeiten genießen lassen und irgendeinen vertrauenswürdigen Soldaten mit der Aufgabe betrauen, doch Frau Laladria wünscht Euch zu sehen. Sie wird Euch Brodderick abnehmen und danach mit Euch kommen."


Das Heer und die Gefangenen, nach: Platz des goldenen Drachens
Salia                                      , nach: Die Verliese des Palastes
« Letzte Änderung: 29. Aug 2016, 12:20 von Fine »
RPG: Aiwyn: [1/2] Start  
         Salia:           Start 
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Am Tor der großen Stadt
« Antwort #2 am: 28. Sep 2016, 16:57 »
Ryltha und Cyneric aus den Gebieten westlich des Meers von Rhûn


Gortharia war die größte Stadt, die Cyneric je betreten hatte, größer als Aldburg oder Edoras, und sogar noch größer als Minas Tirith, wo er nach der Schlacht auf den Pelennor-Feldern einige Tage lang einquartiert gewesen war bevor er unter Elfhelms Kommando in die Schlacht in Anórien geritten war. Elfhelm, der sein Ende bei Dol Guldur gefunden hatte.
Damals haben wir gegen Menschen aus diesem Land gekämpft, fiel ihm ein. Die Ostlinge hatten, nachdem die Leuchtfeuer Gondors entzündet worden waren, auf Saurons Befehl hin von Cair Andros aus die Straße blockiert und Théodens Reiter waren ihnen nur dank der Hilfe der Waldmenschen des Drúadan-Waldes entgangen. Nach dem Sieg auf dem Pelennor waren dreitausend Speere zurück gen Norden geritten um das feindliche Heer, das sie umgangen hatten, aus Anórien zu vertreiben. Dank des Überraschungsmoments gelang Elfhelms Streitmacht ein überwältigender Sieg - doch aufgrund der Katastrophe am Schwarzen Tor war dieser Sieg wertlos gewesen.

"Woran denkst du, Cyneric?" wollte Ryltha wissen während die gelben Mauern Gortharias am Horizont in die Höhe wuchsen.
"Die Stadt ist groß," gab er zurück. "Größer als ich dachte."
"Sie ist die Hauptstadt eines der größten Reiche der bekannten Welt," sagte Ryltha schulterzuckend. "Das lockt nun einmal Leute an, wobei natürlich auch ein großer Teil nicht freiwillig hier ist. In Gortharia gibt es viele, viele Sklaven."
"Sklaven?" fragte Cyneric.
"Ohne sie würde die Gesellschaft Gortharias zusammenbrechen," erklärte Ryltha mit einem verärgerten Unterton. "Diese armen Menschen werden Tag für Tag ausgebeutet. Auch das ist etwas, das ich und meine Schwestern gerne richtigstellen würden."
Viel Erfolg dabei, dachte Cyneric.

Sie kamen an das große Tor, das die Straße nach Westen in Gortharia empfing. Ein geschäftiges Kommen und Gehen war dort zu sehen. Ein Strom von Menschen betrat und verließ die Stadt, viel zu viele um sie alle kontrollieren zu können, doch die in golden schimmerne Rüstungen und Umhänge gehüllten Stadtwachen versuchten es trotzdem.
"Sieh' dir die Goldröcke an," spottete Ryltha. "Sie geben wirklich ihr Bestes. Nur leider ist selbst das nicht gerade viel!" Erneut ließ sie ihr charakteristisches Lachen hören und ihre Leute stimmten mit ein.
"Das sind keine echten Soldaten," erklärte sie während sie weiter zum Tor ritten. "Sie haben nie in irgendwelchen Schlachten gekämpft. Selbst der Kommandant der Stadtwache ist ein Feigling, der sich seinen Titel mit Schmeicheleien erkauft hat. Die Goldröcke spielen sich gerne als große Helden auf, würden aber in einem echten Kampf sehr schnell Probleme bekommen. Nur leider gibt es viele von ihnen... sehr viele. Der König ist in letzter Zeit schon fast paranoid geworden, vor allem seitdem die wertvollen Gefangenen am Platz des Goldenen Drachen befreit wurden - also quasi direkt unter seiner Nase. Am Tag darauf wurde die Stadtwache massiv aufgestockt. Das macht vieles für uns schwieriger. Aber mach' dir keine Sorgen! Du bist ein Soldat in der glorreichen Armee Rhûns, dir wird keiner Verdacht entgegen bringen."
Cyneric nickte, doch beruhigend fand er diese Neuigkeiten nicht gerade.

Einer von Rylthas Soldaten ritt zu der Wachstube neben dem Tor herüber und zeigte eine Schriftrolle vor, die offenbar Befehle enthielt. Sie wurden hindurchgewunken und ihre Pferde bahnten sich ihren Weg durch die Massen ins Innere der Stadt. Auf der anderen Seite des Tores kamen sie auf einen breiten Platz, auf dem sich die Menschenmassen in die unterschiedlichsten angrenzenden Straßen verteilten und sie etwas mehr Platz hatten. Sie ließen ihre Rösser im Schritt weiter bis zum Ostende des Platzes gehen bis Ryltha das Zeichen zum Anhalten gab.
"Ich werde nun zu meiner Kommandantin gehen und Bericht erstatten - offiziell war ich Teil des Angriffes bei Dol Guldur und muss nun eine detaillierte Erklärung dafür geben, weshalb meine Einheit die Schlacht überstanden hat aber getrennt vom Hauptheer zurück nach Gortharia gekommen ist. Die meisten Ostlinge, die an diesem Angriff teilgenommen haben haben sich in Richtung des Erebors zurückgezogen, so lautete der Befehl des Heerführers, der den Angriff befehligte."
"Wirst du Schwierigkeiten bekommen?" fragte Cyneric.
Ryltha lächelte. "Nein, das denke ich nicht. Meine Kommandantin, Morrandir, ist...  sehr verständnisvoll in diesen Angelegenheiten. Du wirst sie vielleicht auch bald kennenlernen."
"Wohin werde ich in der Zwischenzeit gehen?" fragte er. "Wann wirst du mir mehr über meine Tochter erzählen?"
"Eins nach dem anderen, Cyneric," antwortete sie. "Geh' mit meinen Leuten zur Kaserne am Hafen und ruhe dich aus. Ich werde dich dann später dort treffen."
Er gab sich zufrieden. Ryltha winkte zum Abschied und ritt dann eilig die Hauptstraße entlang, die in östlicher Richtung vom Tor zum Zentrum Gortharias führte. Cyneric folgte den Soldaten aus Rylthas Einheit, die sich durch eine der kleineren Straßen nun in nordöstlicher Richtung zur Hafenkaserne aufmachten.


Cyneric zur Kaserne am Hafen
« Letzte Änderung: 5. Nov 2019, 10:32 von Fine »
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Auf Radomirs Spuren
« Antwort #3 am: 5. Okt 2017, 15:35 »
Cyneric, Ryltha und Salia vom Königspalast


Pünktlich bei Sonnenaufgang führte Cyneric sein treues Ross Rynescéad zum westlichen Tor Gortharias, wo er auf Ryltha und Salia traf, die ebenfalls bereits abreisefertig waren. Beide Schattenläuferinnen trugen ihre bronzenen Offiziersrüstungen und saßen auf für den Krieg gerüsteten Pferden. Offiziell sollten sie Gerüchten über Unruhen im Fürstentum Gorak nachgehen. Inoffiziell würden sie vermutlich eher dafür sorgen, dass Unruhen tatsächlich ausbrachen, denn Fürst Radomirs Tod war ihr Ziel. Der Fürst hatte einen Tag Vorsprung, doch die Schattenläufer schienen sich sicher zu sein, dass er zurück in seine Gebirgsfestung fliehen würde. Die Schwester des Fürsten, Herrin Rhiannon, war in Gortharia geblieben, als ihr Bruder nach dem fehlgeschlagenen Attentat geflohen war. Rhiannon stand unter dem Schutze des Königs, der noch immer vor Zorn über den Angriff schäumte und die Wachen des Palastes verdreifacht hatte. Die benötigten Wächter waren von der Stadtwache abgezogen worden, was die Spannungen zwischen Stadtwache und Palastgarde nur noch mehr verstärkte. König Goran schien das nicht zu bemerken - oder es interessierte ihn nicht.
Herrin Rhiannon hingegen hatte von den Schattenläufern nichts zu befürchten, obwohl sie Radomirs Schwester war. Morrandirs Ziel war es, Rhiannon als Nachfolgerin des gestrengen Fürsten einzusetzen, denn ihre Beliebtheit beim einfachen Volk Goraks war groß. Radomir hingegen war verhasst und regierte durch Furcht. Seine Sklaventreiber kannten keine Gnade, wenn man den Gerüchten Glauben schenken konnte, die Cyneric über den Fürsten Goraks gehört hatte.

Cyneric trug die goldene Rüstung der Palastwache und war zum Schutze Rylthas abgestellt worden, auf Heerführerin Morrandirs Befehl. Er war immer wieder aufs Neue erstaunt, mit welcher Leichtigkeit die Schattenläufer die Befehlsvergabe im Palast manipulieren konnten und wie sehr sie das Militär Rhûns unterwandert hatte. Die schwere Pike, die die Gardisten von Gortharias Palast für gewöhnlich führten, hatte Cyneric in der Kaserne zurückgelassen, denn sie wäre ihm auf dem Ritt nur im Weg gewesen. Stattdessen führte er ein gut gefertigtes Einhandschwert mit sich und einen der eckigen Schilde, die die Soldaten Rhûns für gewöhnlich verwendeten. Dieser war schwerer und unförmiger als der Rundschild, den Cyneric normalerweise bevorzugte, doch er würde ausreichen. Cyneric plante, das Töten den beiden Schatten zu überlassen und hoffte, dass sich das Blutvergießen auf Radomir selbst beschränken würde. Ein rascher Blick auf Salia zeigte ihm, dass die junge Kriegerin deutlich weniger Enthusiasmus als Ryltha zeigte und schweigsam in Richtung des Tores starrte. Sie zeigte genug Entschlossenheit, um sich auf sie im Kampf verlassen zu können, doch Cyneric erschien es, als würde sie diesen Auftrag eigentlich lieber auslassen.

„Da bist du ja, Cyneric“, begrüßte Ryltha ihn mit einem schiefen Lächeln, das ihm beinahe schadenfroh vorkam. Ihren Ärger über den misslungenen Anschlag auf Radomir schien die Schattenläuferin bereits vergessen zu haben. „Pünktlich wie der Regen bei der Rache des Meeres.“
„Wir haben einen weiten Weg vor uns,“ erwiderte er. „Und Radomir wird sicherlich bald die gebirgige Region nordwestlich von hier erreicht haben. Dort könnte es schwierig werden, ihn aufzuspüren.“
„Unsinn,“ erwiderte Ryltha gelassen. „Er wird sich in seinem Machtsitz verkriechen und hoffen, dass die Messer der Schatten in Gortharia bleiben und ihm nicht folgen. Wir werden ihm ganz schnell klar machen, dass er sich irrt. Auf tödliche Art und Weise.“ Ein böses Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie die blonden Haare zurückwarf und sich im Sattel aufrichtete. „Bereit zum Aufbruch?“ fragte sie.
Cynerics Antwort bestand darin, sich auf Rynescéads Rücken zu schwingen und dem Pferd kameradschaftlich durch die dichte Mähne am Hals zu streifen. Es war zu lange her, dass er einen echten Ritt unternommen hatte - die Ereignisse in der Hauptstadt Rhûns hatten ihm kaum Zeit dafür gelassen. „Ich bin bereit,“ antwortete er und nickte Ryltha und Salia zu.
„Also gut. Holen wir uns diesen feigen Abschaum und lehren ihn die Unbarmherzigkeit der Schatten,“ sagte Ryltha unheilvoll und Cyneric konnte nicht verhindern, dass es ihm kalt den Rücken hinab lief. Er zwang sich, sich darauf zu konzentrieren, weshalb er den Schattenläufern half, und weshalb er nun auszog, um einen Fürsten zu ermorden. Ein Bild seiner Tochter erschien vor seinem inneren Auge, wie sie mit wehendem Haar lachend durch eine grüne Wiese lief. Ich werde dich finden, meine Kleine, versprach er ihr in Gedanken, als sich die Gruppe in Bewegung setzte.
Sie passierten das große Tor und folgten der gut ausgebauten Straße nach Westen, in Richtung der fernen Berge, in denen das Fürstentum von Gorak lag.


Cyneric, Ryltha und Salia nach Gorak
« Letzte Änderung: 2. Nov 2017, 10:10 von Fine »
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