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Autor Thema: Der Königspalast  (Gelesen 16673 mal)

Eandril

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Re: Der Königspalast
« Antwort #15 am: 6. Apr 2020, 10:44 »
Milva, Cyneric, Branimir, Alatar und Salia vom Konzil der Zauberer...

Milvas Beine schmerzten, und in ihrem Kopf begann sich ein hinter den Schläfen hämmernder Schmerz auszubreiten. Ihr Körper war nur allzu deutlich nicht darauf eingestellt, so schnell nach ihrem Aufenthalt im Kerker des Haus Bozhidar herumzulaufen als wäre nichts geschehen - geschweige denn an einem Königsmord teilzunehmen. Dennoch hatte sie keine Sekunde gezögert, Alatar und die anderen zu begleiten.
Sie fuhr sich reflexartig mit der rechten Hand über die Schulter, um den Sitz von Bogen und Köcher zu überprüfen, doch sie griff ins Leere. Ohne ihren Bogen fühlte sie sich seltsam nackt, doch sie wusste nicht, was aus der Waffe geworden war.
Ihr Blick fiel zur Seite auf Cyneric, der mit ernster Miene voraus blickte, wo Alatar mit wehenden blauen Gewändern die Spitze des kleinen Zugs bildete. Milva hätte gerne mit Cyneric gesprochen, ihn gefragt, was er von der ganzen Sache hielt. Doch nicht hier, wo Alatar vermutlich jedes Wort hörte, und wo sie Branimirs undeutbare Blicke in ihrem Rücken spürte. Wenn alles gut ging und sie überlebten - und nicht wieder in Gefangenschaft gerieten - musste sie unbedingt mit Cyneric sprechen. Sich bedanken, und... Milva schüttelte den Kopf, und rief sich zur Ordnung. Das war auch gut so, denn sie hatten das große Tor des Palastes der Könige von Gortharia erreicht.

Fünf Wächter in goldenen Rüstungen bewachten das Palasttor. Zwei am Fuß der Treppe, die zum Tor hinauf führte, zwei auf halber Höhe, und einer ganz oben, direkt vor den mächtigen Türflügeln. Alatar schritt zwischen den Wachen hindurch die Treppe hinauf, ohne ihnen auch nur einen Funken Beachtung zu schenken. Milva zögerte einen winzigen Augenblick am Fuß der Treppe, tat es dem Zauberer aber gleich, nachdem Salia ihr einen leichten Stoß versetzt hatte. Die ehemalige Schattenläuferin hatte eine ebenso ernste Miene wie Cyneric aufgesetzt, doch in ihre Augen war ein beunruhigendes Funkeln getreten, bei dessen Anblick Milva froh war, dass zumindest Fiora im Konzil der Zauberer zurückgeblieben war. Die junge Frau aus Gondor wäre vermutlich selbst im normalen Zustand eine Gefahr für die alle gewesen, mit ihrer Impulsivität und ihrem kaum bezähmten Rachedurst.
Im Innerern des Palastes war es kühl und dunkel, und das klackernde Geräusch, mit dem das Ende von Alatars Stab auf die Steine stieß, hallte in dem langen, bis auf still wie Statuen an den Wänden stehende Wächter ausgestorbenen, Gang wieder.
Die Tür am Ende des Flures war verschlossen aber unbewacht. Alatar wandte sich mit gerunzelter Stirn um, und fragte knapp: "Branimir?"
Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. "Goran sollte eigentlich im Thronsaal Hof halten. Aber ihr kennt unseren König, Alatar. Vielleicht hat ihn ein Bittsteller schief angesehen, und er musste sich in seine Gemächer flüchten... wie üblich."
Milva konnte die Sorglosigkeit des Alten nicht teilen, zu sehr roch die ganze Situation nach einer Falle. Sie massierte die schmerzenden Schläfen mit den Fingern und sagte leise zu sich selbst: "Ich wusste, ich hätte einen Bogen besorgen sollen..."
Cyneric schien ähnlich zu denken, denn er hatte die Hand auf den Schwertgriff gelegt und seine Anspannung war geradezu spürbar. Salia hingegen wirkte vollkommen entspannt, und sagte: "Ob ich Goran im Thronsaal oder in seinen Gemächern sterben sehe, ist mir eigentlich vollkommen gleich. Worauf warten wir also?"
Alatar warf ihr einen langen, nicht zu deutenden Blick zu, bevor er sich umwandte, und die Spitze seines Stabes gegen die verschlossene Tür hielt. Milva glaubte ihn einige unverständliche Worte murmeln zu hören, und im selben Augenblick schwang die Tür auf.

Der Thronsaal wurde von mehreren an den Seiten aufstellten, schwach brennenden Kohlebecken erhellt, und war vollkommen ausgestorben. Nur am anderen Ende des langezogenen Raumes, auf dem erhöhten Thronsitz, saß eine zusammengesunkene Gestalt. Je näher sie dem Thron kamen, desto offensichtlicher wurde, dass diese Person ganz und gar nicht lebendig war.
Allein stieß Alatar die wenigen Stufen zum Thronsitz hinauf, und nach einem kurzen Zögern folgte Branimir ihm. Milva blieb am Fuß der Stufen stehen, denn in diesem Augenblick verspürte sie kein Bedürfnis mehr, direkt an diesem Staatsstreich beteiligt zu sein. Cyneric blieb stumm neben ihr stehen, doch allein seine Gegenwart wirkte beruhigend. Salia setzte einen Fuß auf die unterste Stufe, verharrte dann aber. Sie wirkte mit einem Mal unschlüssig und nervös.
"Wie es aussieht, ist uns jemand zuvor gekommen", stellte Branimir trocken fest. Milva betrachte den Leichnam auf dem Thron ein wenig genauer. Der Mann war groß, gebaut wie ein Krieger, der allerdings seit Jahren kein Schwert mehr in der Hand gehabt und reichlich Fett angesetzt hatte. Schwarze, unsaubere Haare hingen wirr an allen Seiten des auf die Brust gesunkenen Kopfs herunter. Von Hals aus überzog ein Netz aus Blut Brust, Bauch und Beine, und war am Thron hinunter bis auf die oberste Stufe gelaufen.
"Jemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten", stellte Cyneric leise fest. "Nur wer?" Sein Tonfall war schwer zu deuten. War er froh, dass dieser Feind seines Volkes tot war? Bereitete ihm die Art und Weise, wie Goran gestorben war, Unbehagen? Oder fürchtete er, wie Milva, direkt in eine Falle gelaufen zu sein?
"Das..." sagte Alatar ruhig: "... ist eine gute Frage. Vielleicht..."
Er unterbrach sich, als mit einem Mal sämtliche Türen des Thronsaals aufflogen, und Wächter in goldenen Rüstungen, sowie andere, in dunkles Leder gekleidete Gestalten in den Raum stürmten. An der Spitze ging eine schwarz gerüstete Frau mit scharfen Gesichtszügen.
Zum zweiten Mal tastete Milvas Hand vergeblich nach ihrem Bogen, und sie stieß einen leisen Fluch aus. Cyneric hatte bereits sein Schwert gezogen, doch Alatar hob die Hand. Der Zauberer wirkte trotz der beunruhigenden Anzahl Wachen im Saal vollkommen gelassen.
"Was gibt es, Meisterin Ilta?", fragte er in einem Tonfall, der besser für eine freundliche Plauderei vor dem Kaminfeuer geeignet schien.
Die Frau - Ilta - deutete mit einem Kopfrucken auf Gorans Leiche auf dem Thron. "Der ewige Berater ist des Beratens überdrüssige geworden, so scheint es. Ihr steht unter Arrest, Alatar."
Alatars Gewänder raschelten bedrohlich, als der langsam die Stufen wieder hinab schritt.
"Mit wessen Autorität, meine Liebe?"
"Des Königs von Gortharia", gab Ilta zurück. "Gorthar, Gorans Sohn."
"Eines Königs, der nicht viel mehr als ein halbes Jahr alt ist." Alatars Stimme klang weise und gütig, und ein wenig traurig. Als wäre Ilta eine geliebte Tochter, die sich grundlos gegen ihren Vater wandte. "Eines Königs, der nicht viel mehr ist als eine Puppe, die euch und die Gilde der Dolche an die Macht bringt."
Iltas dunkle Augen blitzten bedrohlich. "Genug des Geredes, dies ist kein Gericht. Goldröcke, verhaftet die Verräter!"
Alatar breitete die Arme aus und hob den Stab. "Ich denke nicht."
Ilta wich zurück, den Blick auf den erhobenen Stab gerichtet, doch der Angriff erging nicht von dort. Stattdessen stieß einer der Goldröcke unvermittelt einem der in schwarzes Leder gerüsteten Männer den Speer von hinten in den Hals. Ilta fuhr herum, und in ihrer Hand blitzte es metallisch auf, doch schon fielen die nächsten ihrer Getreuen.
"Zeit zu gehen", stellte Branimir, der von der Thronempore herunter gestiegen war, fest. Ilta hatte sich ihrer Angreifer erledigt, doch es strömten bereits weitere Goldröcke in den Thronsaal. Nicht alle schienen jedoch auf Alatars Seite zu stehen, denn Milva beobachtete, wie einer von ihnen einen anderen durch einen gezielten Schwerthieb daran hinderte, einen von Iltas Getreuen zu töten.
Alatar deutete mit dem Ende seines Stabes auf eine etwas versteckte Tür hinter dem Thron. "Geht", sagte er. "Ich habe noch etwas zu erledigen, und werde später zu euch stoßen." Sein Tonfall duldete keine Widerrede, und Milva hatte auch nicht vor zu widersprechen. Ohne weiteres zögern verließen sie den zu einem Schlachtfeld gewordenen Thronsaal, Branimir an der Spitze und Cyneric mit noch immer gezogenem Schwert als Nachhut.

Die Hintertür führte in ein kleines Gemach mit Feuerstelle, von dem aus zwei weitere Türen abgingen. Ohne Zögern übernahm Branimir, der sich im Palast hervorragend auszukennen schien, die Führung. Sie eilten durch verlassene Gänge, bis sie abseits des großen Haupttores aus einer kleinen Tür heraus ins Freie traten.
"Nun, das war ein ereignisreicherer Tag als gedacht", sagte Branimir, der bester Laune schien, als Cyneric als letzter den Palast verlassen hatte. "Es wird einiges zu tun geben - ich nehme an, ihr findet den Rückweg alleine?" Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach er weiter: "Gut. Da Alatar offenbar einen Narren an euch gefressen hat, denke ich, dass wir uns bald wiedersehen werden." Damit wandte er sich ab, und eilte mit beschwingtem Schritt, der so gar nicht zu seinem Alter zu passen schien, über den staubigen Platz davon.
Cyneric räusperte sich, und schob sein Schwert zurück in die Scheide.
"Wir sollten wohl wirklich zurückgehen. Wer weiß, wie lange es hier noch sicher ist."

Milva und Cyneric zum Konzil der Zauberer
« Letzte Änderung: 10. Jun 2020, 14:36 von Fine »

Oronêl - Edrahil - Hilgorn -Narissa - Milva

Fine

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Des Königs Entscheidung
« Antwort #16 am: 24. Sep 2020, 15:59 »
Milva, Branimir und Cyneric vom Konzil der Zauberer


Die königliche Garde war in ihrer Stärke verdoppelt worden, wie Cyneric feststellte als sie in den Palast kamen. Offenbar hatte der neue König eine ganze Reihe von Stadtwächtern zur Königsgarde versetzt. Ein heimliches Eindringen in den Palast, was unter König Goran durchaus immer wieder vorgekommen war, schien nun nicht mehr möglich zu sein, denn ein starkes Aufgebot der Garde überwachte jeden möglichen Zugang in den großen Gebäudekomplex. Auch im Inneren des Palastes waren überall Wachen zu sehen - das einstige Gedränge von Dienern und Sklaven, das unter Goran geherrscht hatte, war verschwunden. Außer den Gardisten waren nun nur Beamte und andere hohe Würdenträger in den Gängen und Hallen des Königspalastes unterwegs.

Man machte Branimir respektvoll Platz, als dieser mit seiner Eskorte aus vier Wachen und gefolgt von Milva und Cyneric in Richtung Thronsaal marschierte. Doch kurz bevor sie die königliche Halle erreichten, bog der Herr von Haus Castav überraschend ab, um sie durch eine kleine Tür zu führen, die in ein rundes Treppenhaus führte. Die dortige Wendeltreppe brachte die Gruppe letzten Endes ebenfalls in den Thronsaal, jedoch kamen sie nun auf einen langen Balkon, der nahe unter dem Dach der Halle hing und die gesamte Länge des Saals einnahm. Von hier konnten sie den Verlauf der gerade stattfindenden Audienz des Königs mit einigen wichtigen Amtsträgern beobachten. König Silan trug eine goldene Rüstung, als wäre er ein Feldherr, der direkt vom Schlachtfeld kam, und in der Hand hielt er ein mit Juwelen besetztes Schwert. Cyneric befühlte bei dem Anblick unbehaglich das Elbenschwert, das er von Alatar erhalten hatte und das als Geschenk an Silan gedacht gewesen war, jedoch im Chaos im haus Bozhidar wieder seinen Weg in Cynerics Besitz gefunden hatte.
Der Zauberer selbst stand hinter dem Thron, eine schweigende Statue, und hatte die linke Hand auf die Rücklehne des königlichen Sitzes gelegt. Kaum war die Gruppe am jenseitigen Ende der Balustrade angekommen, huschten die Augen Alatars zu ihnen hinauf, und Branimir gestattete sich ein kleines Lächeln. Cyneric hatte das Gefühl, dass die beiden untereinander wortlose Botschaften austauschten, konnte sich aber nicht erklären, wie so etwas möglich sein könnte.
"Was tun wir hier?" wisperte Milva, der man ihr Unbehagen gut ansehen konnte.
"Geduld, Kind," sagte Branimir ruhig. "Ihr wollt doch Seine Majestät nicht verfrüht auf euch aufmerksam machen. Wartet, bis der König den Saal verlässt - dann werden wir mit ihm speisen und alles Weitere wird sich ergeben."

Sie mussten nicht lange warten. König Silan entließ seine Audienzgäste bereits zehn Minuten später, nachdem er ihnen die Anweisungen gegeben hatte, die genaue Position des feindlichen Heeres, das an der Grenze zu Balanjar lagerte, ausfindig zu machen. Desweiteren betraute er General Rog, den Kommandanten der Königsgarde, mit dem Schutz und der Verteidigung der Stadt, womit er ihn gleichzeitig zum Oberbefehlshaber der gortharischen Streitkräfte machte. Als Cyneric einen verstohlenen Blick auf Branimir warf, bemerkte er ein uncharakteristisches Zucken am linken Augenlid des älteren Herren - mehr ließ das Oberhaupt von Haus Castav sich nicht anmerken. Ich hab' das Gefühl, den Posten des Oberbefehlshabers hätte er gerne für sich eingefordert, dachte Cyneric. Doch ihm blieb keine Zeit, diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Gefolgt von Alatar verließ der König den Thronsaal durch eine Tür zur Linken des Thrones, und auch Branimir setzte sich wieder in Bewegung. Am jenseitigen Ende des langen Balkons auf dem sie der Audienz zugesehen hatten, befand sich ebenfalls ein Durchgang, der über eine identische Wendeltreppe zurück in die unteren Stockwerke auf Höhe des Thronsaals führte. So kamen sie in einen prächtig eingerichteten Speisesaal, dessen Nordwand aus einer Vielzahl großer, hoher Fenster bestand, die einen ausgezeichneten Blick über das Binnenmeer von Rhûn boten. An der bereits gedeckten Tafel saßen König Silan, Alatar der Blaue sowie General Rog von der Königsgarde.
"Meister Castav," sagte der König zufrieden und winkte die Gruppe zu sich heran. Sie verbeugten sich und nahmen Platz, während Branimirs Wachen sich entfernten. "Wie erfreulich, dass Ihr es einrichten konntet. Dies..." - er warf einen langen Blick auf Milva, und sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, das Cyneric überhaupt nicht gefiel - "...sind Eure, hm... Verbündeten, nehme ich an?"
"Sie haben sich als äußerst vertrauenswürdig erwiesen, Euer Gnaden," sagte Branimir, der das Lächeln Silans erwiderte.
"Oh, natürlich, natürlich," sagte der König. "Ich bin froh, dass Ihr Euch der beiden angenommen habt. Ich verstehe, dass sie ihre Rolle in ... dem Ganzen gespielt haben?"
"Das haben sie," sagte Branimir und nickte. "Ich würde sie nicht mitbringen, wenn mir ihre Hilfe nicht auch weiterhin von... großem Nutzen wäre."
"Nun, mein guter Branimir, alles hat einmal ein Ende, wie die Alten zu sagen pflegen, nicht wahr?" Dabei blickte er erneut in Milvas Richtung, und Cyneric spürte, wie sich seine Hände unversehens zu Fäusten ballten. "Wenn nun Euer König wünschte, dass Ihr Euch auf... andere Diener verließet? Würdet Ihr ihm den Gehorsam verweitern?"
"Euer Gnaden, darf ich Euch daran erinnern, dass Ihr es wart - der Ihr in Eurer Weisheit anordnete, dass die beiden am heutigen Tage zu Euch gebracht werden sollen? Sicherlich habt Ihr nicht vorgehabt, sie aus meiner gütigen Obhut zu entnehmen und sie ganz für Euch zu behalten, oder gar - verzeiht mir allein den Gedanken daran! - sie, hm... permanent aus Euren Diensten zu...entlassen? Ich würde Euch dringlichst davon abraten, mein König." Branimir fixierte Silan, und selbst Cyneric nahm wahr, dass der Alte mittlerweile wohl kaum mehr eine Bitte aussprach. "Ihr wollt doch nicht, dass durch seine so... belanglose Geste der Adel ... aufgeschreckt würde - Ihr wisst, wieviel Gewicht ein einzelnes, geflüstertes Wort haben kann. "Der König entledigt sich jener, die keinen Nutzen mehr für ihn haben." Was für ein abscheuliches Gerücht. Und doch wäre es bald in aller Munde, sollte der Adel von Eurer Entscheidung Wind bekommen."
"Meister Castav..." begann Silan, dessen Lächeln geschwunden war. "Gebt Acht, dass Ihr nicht über Eure Stellung hinaus sprecht. Ihr seid mein geschätzter Berater... doch selbst ich werde nicht den Fehler meines Vorgängers begehen und meinen Rat allzu eigenständig regieren lassen."
"Nun, Euer Gnaden, Eure Sorge ist unbegründet. Ihr sitzt sicher auf dem Thron, gestützt von der Garde, der Stadtwache und dem Heer. Doch diese Unterstützung steht und fällt mit dem Sold, den Eure tapferen Krieger erhalten, und... sicherlich habt Ihr in Eurer Weisheit nicht vergessen, wie... großzügig der Adel für Eure Kosten in dieser Hinsicht aufkommt..."
Milva regte sich bei diesen Worten, doch anstatt etwas zu sagen, nahm sie verstohlen Cynerics Hand und drückte sie. Er konnte ihre Anspannung spüren, genauso wie er den Konflikt schier sehen konnte, in dem Silan und Branimir standen. Cynerics Einschätzung nach war der Alte jedoch in einer stärkeren Position dem König gegenüber. Er suchte Milvas Blick und versuchte, beruhigend auf sie zu wirken.

"Meine Herren," sagte Alatar. "Es bedarf keiner weiteren... Belehrungen. Wir haben andere Probleme. Die Horden Mordors stehen an unseren Grenzen - nein, sie haben sie sogar bereits überschritten. Balanjar ist überrannt. Der Dunkle Herrscher selbst marschiert an der Spitze seiner Streitmacht, und wir befürchten, dass er gegen Gotharia ziehen wird. Die Stadt mag starke Wälle und eine gewaltige Garnison haben, aber... solange das Hauptheer des Reiches von Rhûn am Erebor und im besetzten Königreich von Thal und Esgaroth verstreut ist, können wir Mordor nicht standhalten. Es bleiben uns nur zwei Möglichkeiten. Wir müssen unsere Streitmacht sammeln, oder... uns mit Sauron verbünden."
"Für ein Bündnis ist es seit dem Fall von Balanjar zu spät," sagte General Rog, der zum ersten Mal das Wort nahm. "Die Priesterfürsten haben uns mit ihrer Dickköpfigkeit alle zum Untergang verdammt."
"Ich denke nicht, dass der Dunkle Herrscher sich von seinem Feldzug abbringen ließe, so kurz vor dem Ziel," stimmte Silan nachdenklich zu. "Wie lange würde es dauern, um die Heere Rhûns zu versammeln?"
"Zu lange, um Gortharia zu retten," sagte Alatar kalt. "Die Stadt muss.. aufgegeben werden."
Branimir regte sich. "In diesem Fall müssen die Evakuationen unverzüglich beginnen. Selbstverständlich werden Adel und Militär zuerst eingeschifft werden. Doch wohin sollen wir uns wenden? Wo sollen sich die Armeen der Ostlinge versammeln?"
"In Dorwinion," sagte Silan. "Ja. Ruft die Heere vom Erebor zurück. Jeder waffenfähige Mann soll sich zu den Zwillingsstädten aufmachen, wo wir eine Heerschau abhalten werden." Er erhob sich, als wäre damit alles entschieden. Und offensichtlich war genau das der Fall.
"Ich werde die nötigen Vorbereitungen treffen," sagte General Rog. Als weder Alatar noch Branimir Einspruch erhoben, verließ der König gemeinsam mit dem Zauberer und dem Oberbefehlshaber den Speisesaal.
"Da habt ihr es," sagte Branimir zu Milva und Cyneric. "Ich hatte damit gerechnet, aber ich musste sichergehen, dass der König wirklich entscheiden wird, Gortharia aufzugeben und nach Dorwinion zu fliehen. Jetzt habe ich einen Auftrag für euch."
"Einen Auftrag?" wiederholte Milva.
"So ist es, Kind. Ihr werdet für mich nach Dorwinion gehen... beide kennt ihr das Land bereits. Nehmt mein Schiff, es liegt am Hafen. Bringt meine Enkelin dort in Sicherheit. Tut dies, und ich stehe in Eurer Schuld, und werde dafür sorgen, dass ihr ungehindert nach Westen fliehen könnt, und..."
"Und?" hakte Cyneric nach.
"Und ich werde euch helfen, eure verlorene Schattenläuferin wiederzufinden," schloss Branimir lächelnd.
« Letzte Änderung: 5. Nov 2020, 13:02 von Fine »
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Eandril

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Re: Der Königspalast
« Antwort #17 am: 3. Okt 2020, 08:58 »
Noch bevor Milva, Cyneric und Branimir den Königspalast verlassen konnten, trat ein junger Mann in den Farben Rhûns an sie heran, und wandte sich an Milva.
"Der König wünscht euch zu sprechen." Er warf Cyneric und Branimir einen knappen Blick zu, und fügte hinzu: "Allein."
In Branimirs Gesicht regte sich nichts, außer einer kaum merkbar angehobenen Augenbraue, die alles mögliche bedeuten mochte. Cyneric hatte sich deutlich schlechter unter Kontrolle, und seine Miene zeigte Überraschung und Misstrauen deutlich.
"Allein?", fragte er, und legte Milva eine Hand auf die Schulter. "Vielleicht sollte ich..." Milva legte ihre eigene Hand auf seine, und drückte sie kurz. "Das ist schon in Ordnung." Sie blickte dem Diener direkt in die Augen. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass König Silan mich zu sich bestellt, um mir irgendetwas anzutun."
Die Miene des Dieners blieb höflich distanziert, als er erwiderte: "Über die Absichten des Königs bin ich nicht informiert."
Milva seufzte, nahm Cynerics Hand von ihrer Schulter und umschloss sie mit ihren beiden. "Ich bin mir sicher, dass du dir keine Sorgen machen musst. Vielleicht solltest du vor gehen, und alles für unsere Reise vorbereiten, hm?"
Cyneric zeigte ganz deutlich, dass ihm nicht wohl bei der Sache war, nickte aber, und sagte: "Du weißt, ich vertraue dir. Versuch... versuch nur, dich nicht wieder einsperren zu lassen." Milva erschauderte unwillkürlich, ließ aber Cynerics Hand los, und wandte sich wieder dem Diener zu. "Also, geht voran."

Anders als von ihr erwartet, führte der junge Diener Milva nicht zurück in den Saal, den sie gerade verlassen hatten, sondern eine schmale Seitentreppe hinauf in ein spärlich eingerichtetes Gemach, von dem aus eine Tür hinaus auf einen großen Balkon oberhalb des Palastgartens führte. Die Tür wurde von zwei Wachen in vergoldeten Brustpanzern flankiert, und der Balkon selbst bot einen weiten Blick über den Hafen Gortharias hinaus auf das in der Vormittagssonne glitzernde Meer von Rhûn.
Ans Geländer gelehnt stand Silan, jetzt ohne Krone und Rüstung, und blickte auf das Meer hinaus nach Norden. Er schien Milvas Schritte nicht zu hören, und erst als sie sich zögerlich leise räusperte, wandte er sich zu ihr um. Er lächelte unwillkürlich, doch das Lächeln verschwand sofort wieder von seinem Gesicht. Jetzt aus der Nähe bemerkte Milva, dass er tiefe Schatten unter den Augen hatte.
Einen Augenblick lang starrte er sie wortlos an, bevor er sich nervös räusperte, und eine einladende Geste in Richtung des Geländers machte. Nach kurzem Zögern trat Milva näher, und stellte sich neben ihm an das hölzerne Balkongeländer.
Silan räusperte sich erneut, und sagte dann leise: "Ich weiß nicht, ob es eines Königs würdig ist, aber... nun, ich wollte mich entschuldigen."
Milva zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. "Wofür? Dass du mich wochenlang eingesperrt hast? Dass du vorhattest, mich dort unten langsam krepieren zu lassen?" Erst jetzt wurde ihr klar, wie zornig sie tatsächlich war. "Dass du mich über deine wahren Absichten, was das Testament deiner Tante anging, belogen hast? Dass ich eine Spielfigur in deinem Mordkomplott war? Dass du mich in dein Bett gelockt hast, nur um mich dann fallen zu lassen?"
Er ist der König. So kannst du nicht mit ihm reden, wisperte eine Stimme in ihrem Kopf, doch sie schob den Gedanken beiseite.
"Nun, was das Bett angeht, scheinst du ja bereits Ersatz gefunden zu haben", gab Silan zurück. Seine Stimme klang spöttisch, doch Milva stellte fest, dass er beleidigt war. Nicht etwa eifersüchtig. Nicht verletzt. Beleidigt.
Sie biss die Zähne zusammen, und sagte nichts. Blickte ihn nur an, bis er schließlich den Blick abwandte, und auf das Meer hinaus sah.
"Was meinst du mit Mordkomplott?"
Milva schnaubte verächtlich. "Deine Tante wird zufällig von deinem ärgsten Konkurrenten um das Erbe die Treppe hinabgestoßen, kurz nachdem der Plan, das Testament zu deinen Gunsten zu ändern erfolgreich war?" Sie hatte in den letzten Wochen viel Zeit gehabt, um über die Umstände von Velmira Bozhidars Tod nachzudenken. "Ein bisschen viel Glück, nicht wahr?"
"Die Zeit drängte", erwiderte er nach langem Schweigen, weiterhin ohne Milva anzusehen. "Ich bin nicht besonders stolz auf das, was ich getan habe, aber..." Er zuckte mit den Schultern. "Ich würde es wieder tun, denn es musste getan werden."
Milva schüttelte verständnislos den Kopf. Silan schien es zu spüren, denn er wandte ihr wieder den Blick zu und sagte: "Ich glaube nicht, dass du viel Berechtigung zu moralischer Entrüstung hast. Der alte Gildenmeister der Händlergilde hatte sich nichts zuschulden kommen lassen, außer Goran ein wenig zu treu zu sein. Dafür starb er mit einem Pfeil im Leib." Seine Augen funkelten. "Einem Pfeil, den du abgeschossen hattest, Milva. Ohne zu wissen, wer er war und warum er sterben musste, nicht wahr?"
Zur Abwechslung war es Milva, die sprachlos war.
"Vermutlich muss ich dir dankbar sein", fuhr Silan im Plauderton fort. "Der alte Gildenmeister hätte meine Erhebung zum König vermutlich nie unterstützt - ganz im Gegensatz zum neuen, der übrigens auch ein alter Bekannter von dir ist, Meister Ántonin Dvakar. Auch dank seines Einfluss - und Goldes - ist dieser Machtwechsel glatter verlaufen erwartet. Insofern war der plötzliche Tod des alten Gildenmeisters das kleinere Übel, findest du nicht?"
Milva legte eine Hand auf die Stirn, und atmete tief durch. Sie kam sich vollkommen ausmanövriert vor, und wollte eigentlich nur noch weg von diesem Ort.
"Erlaubt ihr, dass ich mich zurückziehe?" Silan hob amüsiert eine Augenbraue. "So förmlich auf einmal? Es gibt wirklich keinen Grund..."

Weiter kam er nicht, denn er wurde von einem erstickten Laut unterbrochen. Sowohl er als auch Milva fuhren zur offenen Balkontür herum, und sahen gerade noch einen der beiden Wächter in sich zusammensacken. Der andere lag bereits am Boden, und ein hochgewachsener Mann stieg über ihn hinweg.
"Eine schöne Aussicht hat man von hier, nicht wahr?", fragte Ulfang, ehemaliger König von Rhûn, und trotz seiner Worte bebte seine Stimme vor Zorn und Hass. In der Hand hielt er ein blutbeschmiertes Schwert.
Silan wich einen Schritt zurück, und stieß mit dem Rücken gegen das Geländer. Er bemühte sich sichtlich, eine unbewegte Miene zu erhalten, doch seine Augen flackerten nervös von rechts nach links. Trotzdem war seine Stimme ruhig, als er sagte: "Eine unerwartete Freude... Bruder."
Ulfang spuckte verächtlich über die Brüstung. "Nur weil mein Vater sich ein wenig mit deiner Mutter vergnügt hat, gehörst du noch lange nicht zu uns. Und das gibt dir noch lange nicht das Recht, mir meinen Thron zu stehlen, Bastard."
"Du hast den Thron entehrt und jedes Recht darauf verloren", erwiderte Silan höflich. "Und vielleicht verrätst du mir, wie du hier herein gekommen bist, damit ich das Schlupfloch stopfen kann - bevor ich noch mehr ungebetenen Besuch bekomme."
Ein hämisches Grinsen verzog Ulfangs Gesicht. "Ich hatte ein wenig Hilfe." Über die Schwelle trat Fiora, blass wie der Tod und mit einem nicht zu deutenden Ausdruck im Gesicht.
Milva schüttelte ungläubig den Kopf. Die ganzen Ereignisse der letzten Minuten kamen ihr unwirklich vor. "Fiora", sagte sie leise. "Was tust du?"
"Mich rächen", erwiderte Fiora ebenso leise. Ihre Stimme klang rau und gebrochen. "Mich. Meine Mutter. Cáha. Alle anderen, die gestorben sind."
"Ich kann mich nicht erinnern, ihre Mutter getötet zu haben. Und...", murmelte Silan, brach aber ab, als Ulfang ihm die Spitze seines Schwertes auf die Brust setzte.
"Goran hat deine Freunde auf dem Gewissen", sagte Milva, ohne Fiora aus den Augen zu lassen. Allmählich wurde ihr klar, dass auch ihr eigenes Leben auf Messers Schneide stand. "Aber Goran ist tot."
"Tot", wiederholte Fiora, und schüttelte den Kopf wie um einen hartnäckigen Traum loszuwerden. "Aber ich wollte..." Ihr verwirrter Blick fiel auf Silan. "Er hat mich eingesperrt."
Milva blickte kurz zu Ulfang, der Silan immer noch das Schwert auf die Brust drückte und das Schauspiel offenbar aus vollen Zügen genoss. Sie wandte sich wieder Fiora zu. "Das hat er getan", räumte sie ein. "Genau wie mich. Aber... Trotz allem wäre er ein besserer König als Ulfang. Wenn du zulässt, dass Ulfang ihn tötet, werden wir den Rest unseres Lebens als Sklaven verbringen. Wenn es überhaupt einen Rest gibt."
Fiora blickte zwischen Silan, Ulfang und Milva hin und her, und blinzelte mehrmals rasch hintereinander. Dann machte sie einen Schritt zurück.
Ulfang bemerkte davon nichts, denn jetzt hatte er nur Augen für Silan. "Also, Bastard. Du hast die Wahl - das Schwert, oder..." Er ruckte mit dem Kopf in Richtung des Balkongeländers. "Nur ein kleiner Sprung."
Bevor Silan reagieren konnte, tauchte ein Schatten hinter Ulfang auf, riss seinen Schwertarm zurück, und trat ihm mit solcher Wucht von hinten in die Beine, dass der entthronte König in die Knie ging.
"Wie wäre es mit keinem von beiden?", fragte Cyneric. Er streifte Fiora, die noch weiter zurückgewichen war, mit einem raschen Blick, sah in ihr aber offenbar keine Gefahr.
Gefahr ging allerdings weiterhin von Ulfang aus, denn dieser riss sich mit einem Ruck aus Cynerics Griff los, und führte mit dem Schwert noch im Aufstehen einen tückischen Stoß in Cynerics Richtung. Cyneric konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, und trotzdem streifte die Klinge seinen rechten Arm. Seine Hand fuhr zu seinem eigenen Schwertgriff, doch Milva sah, dass er es nicht schaffen würde. Den einen Fuß rückwärts gegen das Geländer gedrückt stieß sie sich ab, und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen Ulfang. Dieser geriet aus dem Gleichgewicht und prallte hart gegen die Brüstung. Das Holz knackte besorgniserregend, und mit einer plötzlichen Aufwallung stieß Milva ihn erneut mit aller Kraft. Ulfang und sein Vater hatten nur Elend über das Volk Dorwinions - über ganz Rhûns - gebracht, und der Gedanke verlieh ihr mehr Kraft, als sie erwartet hätte.
Das Holz barst mit einem scharfen Knall, und Ulfang stolperte über den Rand. Er stieß einen Schreckenslaut aus, und war verschwunden.
Ihr eigener Schwung hätte Milva beinahe ebenfalls über den Rand getragen, doch eine Hand schloss sich wie Eisen um ihren Arm und riss sie zurück. Im nächsten Moment hatte Cyneric sie an sich gezogen, und hielt sie fest.
Das eine Ohr gegen seine Brust gedrückt hörte Milva über ihren hämmernden Herzschlag hinweg Silans Stimme: "Es sind über dreißig Fuß bis zum Boden, und der ist gepflastert."
"Gut", stellte Cyneric grimmig fest.
Milva löste sich sanft, aber bestimmt aus seiner festen Umarmung, bevor sie ihn, obwohl - oder vielleicht gerade weil - Silan zusah, küsste. Dann wandte sie sich Silan zu. "Bruder?"
"König Silan ist der uneheliche Sohn von König Ulfast", ertönte Alatars Stimme von der Tür her. Der Zauberer war bereits die dritte Person, die mit erschreckender Plötzlichkeit aus dem dunklen Gemach auftauchte. "Einer der vielen Gründe, warum ich ihn für diese Aufgabe ausgewählt habe." Auf dem sonst immer so beherrschten Gesicht des Zauberers zeigte sich jetzt deutliche Erleichterung. Er blickte zu Fiora, die bis in eine der Ecken des Balkons zurückgewichen und dort auf dem Boden zusammengesackt war. "Ich bedaure, dass meine Behandlung dir nicht helfen konnte, mein Kind. Aber vielleicht besteht noch Hoffnung für dich."
Silan räusperte sich. Er war noch immer bleich, und zum ersten Mal hatte Milva das Gefühl, dass seine Maske verschwunden war. "Ich... danke euch. Beiden. Ohne euch... wäre ich wohl den selben Weg wie Ulfang gegangen."
Cyneric nickte nur stumm, und Milva spürte deutlich, dass er sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut fühlte.
"Ich hätte einen Wunsch", sagte sie kurzentschlossen. "Wenn es in meiner Macht liegt, werde ich ihn erfüllen", erwiderte Silan.
Milva deutete auf Fiora, die jetzt die Augen geschlossen und die Arme um die Knie geschlungen hatte. "Seht davon ab, sie zu bestrafen. Ich... glaube nicht, dass sie etwas dafür kann."
Silan wechselte einen Blick mit Alatar, der unmerklich nickte und sagte: "Ich werde mich um sie kümmern. Es könnte nützlich sein, das, was von der Schwarzen Rose übrig ist, auf unserer Seite zu haben."
Milva spürte, wie Cyneric ihre Hand ergriff. "Auch ich hätte einen Wunsch. Lasst uns in Frieden nach Dorwinion ziehen. Ohne uns zuvor noch zu euch zu bestellen." Obwohl er uns sagte, war Silan offensichtlich klar, dass Cyneric Milva meinte, und sein Mundwinkel zuckte ärgerlich. Dennoch erwiderte er: "Auch diesen Wunsch will ich euch gewähren. Sichere Reise."

Cyneric und Milva zum Hafen
« Letzte Änderung: 6. Nov 2020, 12:39 von Fine »

Oronêl - Edrahil - Hilgorn -Narissa - Milva