@ deine Charakterisierung der Dummheit:
Finde ich sehr interessant und ist mir wirklich so gar nicht intuitiv, wenn ich so drüber nachdenke^^
Oder hab ich deinen Standpunkt falsch verstanden?
Für komplett andere Herangehensweisen offen bleibt alles, was wir nicht eingegrenzt haben. Ob etwas geistig (zumal korrekt) eingegrenzt ist oder nicht, das merken wir faszinierenderweise nicht ohne weiteres Nachdenken.
Vergleichen wir die Philosophie (im Grunde aber menschliches Denken überhaupt) mal mit einer Maschine, die die Wahrnehmung verbessern soll, wie z.B. einem Nachtsichtgerät:
Geschaffen, um ganz bestimmte Lichtspektren zu erfassen und in eine ganz bestimmte Form, also für unser menschliches Auge, zu übersetzen. Unter denselben Bedingungen und von physiologisch ähnlichen Personen angewandt, wird das Nachtsichtgerät in uns immer dieselben Bilder auslösen d.h. der Betrachtungsgegenstand ist hochverbindlich.
Und genau das gibt es so ähnlich auch in der Philosophie - bloß, dass wir auf rein geistiger Ebene den Luxus haben, das wahrgenommene Medium zu wechseln. Das "naturwissenschaftliche" Äquivalent hierzu wäre es, spaßeshalber plötzlich nicht mehr blau, gelb und rot wahrzunehmen, sondern z.B. Ultraviolett oder noch Verrückteres - was wir natürlich nicht zu tun vermögen und unser Nachtsichtgerät vermag das wenn, dann nur rein zufällig.
Wir sind genetisch daran gebunden, welche Medien wir sehen, aber nicht so sehr daran, welche Systeme wir
denken können.
Nochmal zusammen gefasst:
Präzision und Verbindlichkeit lassen sich durchaus herstellen, aber immer nur mit einem höllischen Aufwand und immer nur "punktuell". Niemals global. Das ist der Nachteil, der mit den dramatisch größeren Freiheiten einhergeht.
Und darum kommt unter Garantie immer jemand anders mit einer tolleren und durchdachteren Philosophie um die Ecke, wenn man nur lange genug abwartet.