Habs mal verschoben und setze die Diskussion jetzt hier fort.
\\Dieser Post wurde nach MCMs Antwort auf Whale begonnen... bin wie üblich zu lahm, um dem Fluss zu folgen^^
Hinzu kommt, dass sich Fachbegriffe in ihrem direkten Einsatzgebiet in der Bedeutung durchaus von der im allgemeinen Sprachgebrauch unterscheiden können und etwas anderes bedeuten - und für vieles GIBT es einfach nur den Fachbegriff, der sonst durch ellenlange Erklärungen ersetzt werden müsste - und auch das nur, um einen neuen begriff zu schaffen, den man danach für diesen Zweck benutzt, um nicht immer alles nochmal zu schreiben oder die unzulängliche Alternative des allgemeinen Sprachgebrauchs zu nutzen - und hat somit einen Fachbegriff geschaffen, der ja auch nichts anderes ist als ein Begriff, der einmal erklärt und definiert wurde, um ihn danach zur Einsparung von Atem bzw Platz verwenden zu können. MCM hat dafür schon sehr gute Beispiele geliefert.
Du hast zwar in sofern Recht, Whale, dass die Philosophie nicht nur auf dem "Auswendiglernen von Details" beruht, sodass theoretisch sich jeder damit beschäftigen kann - aber das ist bei ALLEN Wissenschaften so, bei denen kreative Ansätze gewünscht sind, war auch bis vor wenigen Jahrzehnten selbst in der Mathematik (!) noch so - viele derer, die wir heute als geniale Mathematiker kennen, waren in Wahrheit nur Amateure mit höchstens rudimentärer mathematischer Ausbildung, die einfach gute Ideen und einen scharfen Verstand hatten. Das funktioniert aber nur so lange, wie es sich noch nicht um eine ernsthafte Wissenschaft handelt - denn sobald es komplexer und formalisierter, also strukturierter, eben wissenschaftlicher wird, kommen Laien nur noch schwer hinterher, wenn sie sich nicht in die Wissenschaft einarbeiten.
Bei der Philosophie ist es ähnlich - es gibt die "Laien" (bitte nicht wertend verstehen!), die es quasi als Hobby machen und auch zu guten und interessanten Ergebnissen und Ideen kommen, und es gibt die, die es als Wissenschaft sehen und mit theoretischen Konstruktenn an die Thematik herangehen, Verweise zu anerkannten Fachgrößen (d.h. Philosophen) nutzen, das Denken durchschematisieren, um eine Struktur zu erkennen, um also zu wissenschaftlicheren, allgemeineren Ergebnissen zu kommen.
Denn Fakt ist: Wer ein philosophisches System erklären oder überhaupt entwickeln will, muss sich gewisses Rüstzeug aneignen, damit seine Arbeit nicht vor logischen Fehlern in der Argumentation strotzt und somit leicht angreifbar ist - und das einfach nur, weil es nicht richtig erklärt wurde und darum missverständlich/nicht eindeutig ist, oder kommt gerade aufgrund solcher Uneindeutigkeiten zu falschen Schlüssen (passiert auch bekannten Philosophen - hab in meiner Philoklausur letzte Woche Leibniz einen solchen Fehler aufzeigen und dadurch seine ganze Argumentation zusammenfallen lassen können).
Das Problem an dieser Stelle ist, dass die Philosophie sich des Mediums unserer normalen Sprache gebraucht, die aber nunmal nicht perfekt, sondern voller Ungenauigkeiten und potenziellen Fehlerquellen steckt, was ihr grundlegender Nachteil gegenüber der Mathematik ist.