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Philosophie-Thread
MCM aka k10071995:
--- Zitat von: Pellaeon am 5. Dez 2011, 20:31 ---Und ich dachte, hierfür gäbe es jetzt extra einen eigenen Thread o.O
Um die letzten Sprachfehler auszumerzen, müsste man wohl eine Plansprache entwerfen. Mehrmals passiert und mehrmals verworfen. Nobody's perfect. :)
-MfG Pellaeon
--- Ende Zitat ---
Naja, eine Plansprache kann eine echte Sprache niemals ersetzten.
Man denke nur an den guten Prof Tolkien. Der hat nicht etwa eine optimierte Sprache als Sindarin oder Quenya aufgebaut, sondern eine unglaublich komplizierte, mit der erdachten Geschichte der Elbenvölker verwobene Sprache entwickelt. Gerade dadurch, dass man anhand der Sprache auch immer ablesen kann, wie sie entstanden ist, hat das ganze auch seinen Reiz.
Sprache ist für mich auch zu einem guten Teil Selbstzweck. Klar ist sie in erster Linie Mittel zur Kommunikation, hat aber auch eine gewisse Eigendynamik entwickelt, die man nicht unterschätzen sollte.
Dichtung und Wortspiele sind ja im Prinzip nichts anderes als Arbeit mit der Sprache um ihrer selbst Willen.
Thregolas:
Nein, um seiner selbst Willen. Alles Handeln des erfolgt aus Egoismus.
Chu'unthor:
Habs mal verschoben und setze die Diskussion jetzt hier fort.
\\Dieser Post wurde nach MCMs Antwort auf Whale begonnen... bin wie üblich zu lahm, um dem Fluss zu folgen^^
Hinzu kommt, dass sich Fachbegriffe in ihrem direkten Einsatzgebiet in der Bedeutung durchaus von der im allgemeinen Sprachgebrauch unterscheiden können und etwas anderes bedeuten - und für vieles GIBT es einfach nur den Fachbegriff, der sonst durch ellenlange Erklärungen ersetzt werden müsste - und auch das nur, um einen neuen begriff zu schaffen, den man danach für diesen Zweck benutzt, um nicht immer alles nochmal zu schreiben oder die unzulängliche Alternative des allgemeinen Sprachgebrauchs zu nutzen - und hat somit einen Fachbegriff geschaffen, der ja auch nichts anderes ist als ein Begriff, der einmal erklärt und definiert wurde, um ihn danach zur Einsparung von Atem bzw Platz verwenden zu können. MCM hat dafür schon sehr gute Beispiele geliefert.
Du hast zwar in sofern Recht, Whale, dass die Philosophie nicht nur auf dem "Auswendiglernen von Details" beruht, sodass theoretisch sich jeder damit beschäftigen kann - aber das ist bei ALLEN Wissenschaften so, bei denen kreative Ansätze gewünscht sind, war auch bis vor wenigen Jahrzehnten selbst in der Mathematik (!) noch so - viele derer, die wir heute als geniale Mathematiker kennen, waren in Wahrheit nur Amateure mit höchstens rudimentärer mathematischer Ausbildung, die einfach gute Ideen und einen scharfen Verstand hatten. Das funktioniert aber nur so lange, wie es sich noch nicht um eine ernsthafte Wissenschaft handelt - denn sobald es komplexer und formalisierter, also strukturierter, eben wissenschaftlicher wird, kommen Laien nur noch schwer hinterher, wenn sie sich nicht in die Wissenschaft einarbeiten.
Bei der Philosophie ist es ähnlich - es gibt die "Laien" (bitte nicht wertend verstehen!), die es quasi als Hobby machen und auch zu guten und interessanten Ergebnissen und Ideen kommen, und es gibt die, die es als Wissenschaft sehen und mit theoretischen Konstruktenn an die Thematik herangehen, Verweise zu anerkannten Fachgrößen (d.h. Philosophen) nutzen, das Denken durchschematisieren, um eine Struktur zu erkennen, um also zu wissenschaftlicheren, allgemeineren Ergebnissen zu kommen.
Denn Fakt ist: Wer ein philosophisches System erklären oder überhaupt entwickeln will, muss sich gewisses Rüstzeug aneignen, damit seine Arbeit nicht vor logischen Fehlern in der Argumentation strotzt und somit leicht angreifbar ist - und das einfach nur, weil es nicht richtig erklärt wurde und darum missverständlich/nicht eindeutig ist, oder kommt gerade aufgrund solcher Uneindeutigkeiten zu falschen Schlüssen (passiert auch bekannten Philosophen - hab in meiner Philoklausur letzte Woche Leibniz einen solchen Fehler aufzeigen und dadurch seine ganze Argumentation zusammenfallen lassen können).
Das Problem an dieser Stelle ist, dass die Philosophie sich des Mediums unserer normalen Sprache gebraucht, die aber nunmal nicht perfekt, sondern voller Ungenauigkeiten und potenziellen Fehlerquellen steckt, was ihr grundlegender Nachteil gegenüber der Mathematik ist.
Whale Sharku:
--- Zitat von: Chu'unthor am 5. Dez 2011, 21:12 ---
und für vieles GIBT es einfach nur den Fachbegriff, der sonst durch ellenlange Erklärungen ersetzt werden müsste - und auch das nur, um einen neuen begriff zu schaffen, den man danach für diesen Zweck benutzt, um nicht immer alles nochmal zu schreiben oder die unzulängliche Alternative des allgemeinen Sprachgebrauchs zu nutzen - und hat somit einen Fachbegriff geschaffen, der ja auch nichts anderes ist als ein Begriff, der einmal erklärt und definiert wurde, um ihn danach zur Einsparung von Atem bzw Platz verwenden zu können. MCM hat dafür schon sehr gute Beispiele geliefert.
--- Ende Zitat ---
Nach meiner Laien-Philosophie ist das aber nicht erstrebenswert. Da die Philosophie darauf aufbaut, jederzeit von 0 an beginnen zu können, sind ellenlange Erklärungen besser als ein kurzer Begriff, der die Unwissenden sofort von den Wissenden trennt und massiv benachteiligt. Erklärungen, besonders kurze und knackige, sind immer stärker, da sie zeigen dass man den Hintergrund wirklich verstanden hat. Nachplappern ist hier nicht mehr möglich.
Da sollte einfach mal die Gründlichkeit über die Denk- und Schreibfaulheit siegen - meiner Meinung nach. Klar sollte man nicht alles und jeden jedesmal neu erklären, aber doch so oft, wie es zum Verständnis einfach nötig ist.
@Thregolas: Was ist demnach für dich Altruismus?
llcrazyfanll:
Nunja zur Sprache : Man könnte theoretisch die meisten wissenschaftlichen Texte in Alltagssprache verfassen, das English zeigt uns das.
Doch dies hat viele Nachteile , zum einen - wie schon genannt - ,dass es teilweise weniger präzise sein kann und auch für den Autor : Fachbegriffe sparen Platz und legen des Schwerpunkt des Textes auf das wichtige ( zumindestens können sie das ).
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