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Autor Thema: Philosophie-Thread  (Gelesen 65814 mal)

llcrazyfanll

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #90 am: 8. Dez 2011, 22:27 »
@Zauber(er) der Weihnacht
natürlich kann man Wissen weitergeben; man nennt es Allgemein ''Kommunikation'' :P
Außerdem ist der Einfluss der Gene  auf uns ( im Normalfall ) Menschen relativ gering ( das meiner Meinung nach wichtige an einem Menschen ist nicht, wo ein Leberfleck sitzt, die Haarfarbe oder ähnliches sondern Dinge, welche man durch Erziehung und Erfahrungen erhalten bzw. 'geerbt' hat ( Verhalten z.B.; Intelligenz...)
Und das Wohnmobil hat Räder, verdammt
Doch wir können hier nicht weiter, hier ist Fledermausland
Und so bleib ich in der Wagenburg und lebe hier
Kannst du die Berge nicht erreichen, hol den Schnee zu dir
Und das Wohnmobil hat Räder, verdammt
Doch wir können hier nicht weiter, hier ist Fledermausland
Bei uns siehst du keine Züge durch die Gegend fahrn
Doch wir warten ungeduldig auf die nächste Bahn

(Palland)Raschi

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #91 am: 8. Dez 2011, 22:33 »
Zitat
natürlich kann man Wissen weitergeben; man nennt es Allgemein ''Kommunikation'' Tongue

ja, hängt mit der Fähigkeit des Gehirns, sowie anatomischen Aufbauten zusammen  8-|. Und die werden durch Gene bestimmt. Einfach mal trennen zwischen dem, was da ist, und dem, was man draus machen kann. Damit lässt sich ne Menge erklären

Zitat
Außerdem ist der Einfluss der Gene  auf uns ( im Normalfall ) Menschen relativ gering ( das meiner Meinung nach wichtige an einem Menschen ist nicht, wo ein Leberfleck sitzt, die Haarfarbe oder ähnliches sondern Dinge, welche man durch Erziehung und Erfahrungen erhalten bzw. 'geerbt' hat ( Verhalten z.B.; Intelligenz...)

8-| Wertungsfragen, haben nichts mit der Aussage zutun, die ich geäußert habe.

@Whale Sharku: Wenn dahinter ein Argument steht, dürfte es wohl mehr als Ok sein  ;)
« Letzte Änderung: 8. Dez 2011, 22:42 von Zauber(er) der Weihnacht »
MfG Raschi

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Whale Sharku

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #92 am: 8. Dez 2011, 22:35 »
Interessante Frage.

Nein, ich glaube nicht, dass Menschen ihre Moralvorstellungen mal eben abschalten und wenn sie nachhause gehen sind sie wieder da. Hierzu sind nur besondere (nicht direkt beneidenswerte) Charaktere in der Lage, man nennt es Scheinheiligkeit.

Um aus Menschen z.B. Soldaten zu machen, die einfach nur kranke und widernatürliche Dinge tun sollen (das müssen nicht alle tun, aber das ist leider die Regel), muss die militärische Organisation in ihnen erstmal alle Moralvorstellungen zerstören. Das sagen die härtesten Militärs sogar ganz offen. Es geht mit viel Schmerz einher, und schließlich sind die Menschen abgestumpft und tun Dinge, die sie mit gesunden Moralvorstellungen verabscheuen würden, quasi ohne es zu merken.

Zauberer der Weihnacht, bitte lass die "-.-"s weg. Sie sind keine Argumente. Ich habe mich im Startpost hierfür ausgesprochen. Danke :)

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Whale


PumaYIY

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #93 am: 9. Dez 2011, 16:25 »
Zitat
Wir ändern unseren aktiven Gensatz ständig, man muss dazu nur ein neues Schulfach belegen oder ein neues Hobby beginnen. Gene werden an- oder ausgeknipst, man kann nicht alles mit ihnen erklären.

natürlich, und vererbst deine Hobbys weiter an deine Kinder -.- Gene sind der Bauplan, so, wie das gebäude mal aussehen soll. Da wird nichts durch Hobbys geändert, oder sonst was (außer durch Übertragungsfehler in der transskription, oder translation, sowie Viren).
Was das gehirn macht, was es lernt hat nichts mit dem Ergbut zu tun. Wissen kann ja auch nicht ( im evolutionären Sinne ) weitergegeben werden. Wohl aber die Fähigkeit hierfür.
ich spare mir hierhin weitere Ausführungen. Entweder man versteht es, oder nicht  ;)

Naja es gibt ja genug Geschichten die darauf basieren, dass adoptierte Kinder die Werte und Hobbys ihrer Zieheltern übernehmen. Das würde gegen gengebundene Hobbys sprechen. Andereseits gehts auch manchmal in so Geschichten darum, dass sie sich mit den Hobbys ihrer Zieheltern nicht identifizieren können.

(Palland)Raschi

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #94 am: 31. Dez 2011, 17:01 »
Aus dem Konzept Angmar thread ergab sich eine Diskussion über Sprache unter deren Logik. Da das Thema dort nicht genau hineinpasste, werde ich es hier posten, da es interassante Aspekte beinhaltet.

Zitat
natürlich ist sie das  Shocked. Du musst die Logik nur verstehen, oder erkennen, aber du kannst sicher sein, es immer eine Logik gibt, denn sonst wäre das Lernen einer Sprache kaum möglich  
(Unlogisch heisst nicht, dass alle Ausnahmen von Regeln zwangsläufig zur Unlogik führen.)

in dem Moment, in dem ich davon ausgegangen bin, dass "eine existierende Ausnahme" = "unlogisch" ist habe ich einen Fehler gemacht, sry.

Dein Fehler ist aber, dass du sagst, das Lernen einer sei nur möglich wenn sie vollkommen logisch ist: Die Regeln zu kennen (und nachher automatisch anzuwenden) ist Grundlage für eine Sprache, aber ohne die Ausnahmen zu kennen, beherrscht man eine Sprache nicht.

Wenn wir nun aber Ausnahmen von den logischen Regeln haben, müssen wir uns fragen, warum dies so ist, und wenn dabei dann Logiklücken zu erkennen sind, müssen wir damit leben und sie auswndig lernen...

Bsp: agricula, nauta, pirata= allesamt vom Geschlecht her weiblich.
Bauer, Pirat und seefahrer sind allerdings allesamt vom logischen männlich, gerade zur damaligen Zeit.
=>Logisch gesehen u. ohne Vorwissen haben wir hier eine ausnahme, und dies ohne logischen Grund dafür.


Pallandraschi:
Zitat
Bsp: agricula, nauta, pirata= allesamt vom Geschlecht her weiblich. Bauer, Pirat und seefahrer sind allerdings allesamt vom logischen männlich, gerade zur damaligen Zeit. =>Logisch gesehen u. ohne Vorwissen haben wir hier eine ausnahme, und dies ohne logischen Grund dafür.
Logik heisst nur, dass es grundsätzlich nachvollziehbar ist. Dass Vorwissen von Nöten ist, ist kein Argument, noch, dass wir es nicht nachvollziehen können. Es geht um eine objektive Nachvollziehabarkeit, und die wird es gegeben haben. Sei es auch nur, dass man einfach nur ein Geschlecht zugeordnet hat. Die Logik ist eben, dass man innerhalb der Sprache jeder Sache ein Geschlecht zuordnen muss. Wie das nun passiert und nach welchen Kriterien hat sicher auch Gründe, wird sich uns nichtmehr erschliessen.  
Zitat
Dein Fehler ist aber, dass du sagst, das Lernen einer sei nur möglich wenn sie vollkommen logisch ist: Die Regeln zu kennen (und nachher automatisch anzuwenden) ist Grundlage für eine Sprache, aber ohne die Ausnahmen zu kennen, beherrscht man eine Sprache nicht.
Auch Ausnahmen folgen einer Logik, nämlich der, dass es Ausnahmen gibt. Die Regeln und die Ausnahmen folgen einer Logik, die sich uns oft nicht(mehr) erschließt. Es gab aber Gründe, und somit auch einen Sinn, warum es Ausnahmen gibt, mag er noch so banal sein. Daher sind sie nicht willkürlich, sondern logisch.[/quote]
MfG Raschi

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Whale Sharku

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #95 am: 31. Dez 2011, 18:30 »
Schön - neues, unverfänglicheres Thema :D
Sicher trifft auch hier der Satz der Kausalität zu, nichts ist ohne jeden Grund in die Sprache eingeflossen. Beispiel: Elephant/Elefant.
Wo ist der Grund zu suchen, dass das Tier diesen Namen hat? In einer afrikanischen Sprache, kp mehr welche, heißt das "von Weitem sichtbar".
Da diese Sprache aber ganz anderen Regeln folgt als unsere, ist das mit deutscher Grammatik nicht mehr logisch zu erschließen. Die Logik besteht darin, dass Elephanten ziemlich groß sind und man große Tiere von Weitem sehen kann, und darin, dass heimische Namen von Fremdländern aus Bequemlichkeit gern übernommen wurden.
Das heißt, es ist zwar Logik, aber mit Grammatik hat diese Logik wenig zu tun. ^^

Außerdem gebe ich mal zu bedenken, dass es kein Problem darstellt, wirklich unlogische Worte und Wendungen in eine Sprache einfließen zu lassen. Das sind dann Ausnahmen. Frag mich z.B. nicht, aus welcher grammatischen Regel "Gang und Gebe" stammen soll. Ich kann nur spekulieren, dass es mal eine passende Regel gegeben haben könnte, aber auch nicht muss.

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archimedes29

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #96 am: 25. Jan 2012, 20:59 »
Oo dürfen wir uns vorher noch streiten was logik überhaupt ist?

nach der def. von wikipedia:

Zitat
versteht man die Lehre des vernünftigen (Schluss)Folgerns.



wenn man diese def. 1zu1 übernimmt, dann ist jede abwandlung der sprache "logisch" sofern sie nachvollziehbar ist...

da es aber für aussenstehende die nicht so in der materie "vertraut" sind, sehr schwierig ist, solche sachen nachzuvollziehen, ist vieles unlogisch (gerade deutsch oder englisch ist ein sehr gutes beispiel..)

wenn man aber alle sprachen abschiessenwürde und eine einheitssprache einführen würde (wie zb esperanto) wäre das sehr wohl nachvollziehbar und logisch aber es kommt nicht "nur" auf die logik an, was entschieden wird....
(nur so am rande...)


PS:
Zitat
"Gang und Gebe"
stimmt so nicht :P

richtig:

und im endeffekt ists ein stabreim XD

dank an: Noni!

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Thregolas

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #97 am: 25. Jan 2012, 21:40 »
und im endeffekt ists ein stabreim XD
Guck lieber nochmal bei Wikipedia nach was ein Stabreim ist  :P Und in Physik aufpassen^^

Ich verstehe nicht was Nachvollziebarkeit mit Logik zu tun hat. Gerade in der Sprache. Logik ist eher zwingend.

archimedes29

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #98 am: 25. Jan 2012, 22:12 »
ah ja, ein stabreim ist ein alliterativer vers...

Zitat
Wo regelhafte Alliterationen dem Bau von Versen zugrunde liegen, spricht man von alliterativen Versen oder Stabreimen. Der Stabreim ist somit ein Sonderfall der Alliteration.

und :
Zitat
Auch in der Alltagsrhetorik kommen Alliterationen häufig bei der Bildung von phraseologischen Zwillingsformeln vor (z. B. frank und frei, gang und gäbe, klipp und klar).

so viel zu wikipedia...

aber den link zu physik versteh ich nicht...


nein, logisch ist garantiert nicht zwingend...
aber eben... es kommt auf die genaue definition von logisch draufan...

schreibt mal eure hin, dann können wir uns eine meinung bilden...

meine def:

logisch ist eine handlung, wenn man sie gut rechtfertigen kann.

rechtfertigen muss man sie dreierlei:

war die handlung rational?
war die handlung legal? (könnte man evt. auch weglassen...)
war die handlung moralisch vertretbar?

wenn man diese 3 pkt (oder halt 2...) mit ja beantworten kann, ist die handlung nachhvollziehbar und deswegen auch logisch...

da aber jeder eine eigene moralvorstellung hat, ist das nochmals eine einschränkung :P


dank an: Noni!

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Thregolas

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #99 am: 25. Jan 2012, 22:21 »
Was hat Moral mit Logik zutun?
Und was Rationalität? Diese Punkte widersprechen sich sogar oft. Nenn mir eine Handlung, die moralisch gut ist und rational. *auf das Abdriften, was Moral ist wart*

archimedes29

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Re:Philosophie-Thread
« Antwort #100 am: 25. Jan 2012, 22:36 »
dir zu erklären, was ich meine ist rational, denn:

es entsteht ein interessantes gespräch, das mir spass macht und mich unterhaltet, also meine freude steigert...


dir zu erklären, was ich meine, ist auch moralisch richtig, denn:

da du einen denkfehler gemacht hast, ist es unsere/mein anliegen, diesen zu beheben.

da moral in "richtig" und "falsch" zu unterteilen ist, ist es sowohl kategorisch wie auch konsequenzialistisch "richtig" dir dies zu erklären:

Kategorisch: meine handlung ist "richtig" da ich dir die wahrheit näherbringe, mit den besten absichten

konsequenzialistisch: die konsequenz aus meiner erklärung bedeutet, dass du dir mehr wissen aneignest,einen denkfehler bemerkst und dadurch evt. ein besserer mensch wirst  :D


das war jetzt ein bisschen gemein, wenn du mir beweist, dass ICH den denkfehler gemacht habe, dann bin ich ein besserer mensch geworden, da ICH einen denkfehler gemacht habe -> die konsequenz: entweder werde ich oder du ein besserer mensch -> "richtig"



-> moralisch und rational korrekt (juristisch sowieso  :D)
                                                                                                                     
                                                                                                                   q.e.d



PS: ich nehme an dein denkfehler ist ein "confirmation bias" (bestätigungsfehler)
da du die informationen so augewält und gefiltert hast, dass sie nur noch deine meinung unterstützen...

pps: nein da ist nix aus dem internetrauskopiert :P

dank an: Noni!

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CynasFan

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #101 am: 19. Sep 2015, 21:01 »
Zitat
Achtung: In diesem Thema wurde seit 30 Tagen nichts mehr geschrieben.
Sollten Sie Ihrer Antwort nicht sicher sein, starten Sie ein neues Thema.
Und es stimmt immer noch nicht!
Auch 2012 ist längst keine 30 Tage mehr her. xD

So, nachdem ich dem "Rätsel in der Finsternis"-Thread zuletzt etwas Leben eingehaucht habe (besonders mit dem ersten Rätsel ;), versuche ich das gleiche jetzt mal mit der ollen Kamelle von Whale. xD
(Nicht gegen Whale persönlich, nur das der Thread derart eingeschlafen ist.)

Daher meine Frage:
Ist es moralisch/ethisch vertretbar, was die EU-Maßnahmen in ihrer aktuellen und früherer Form dem griechischen Volk für Bedingungen auferlegen, obwohl es dem maroden Zustand von Wirtschaft und Sozialhilfe eher schadet denn hilft?
Gruß, CynasFan
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #102 am: 19. Sep 2015, 22:03 »
Wenn du vorraussetzt, dass die Aktionen der EU der Wirtschaft und dem Sozialstaat schaden, dann sind sie in der Tat nicht ethisch vertretbar, da sie keinen positiven Nutzen haben. Die Idee ist aber ja, dass sich langfristig die griechische Wirtschaft erholt, sich die Situation also verbessert. Man könnte also entweder darüber diskutieren, ob das Inkaufnehmen von kurzfristigen Nachteilen zu Gunsten von langfristigen Vorteilen vertretbar ist oder es lassen  [ugly]
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #103 am: 19. Sep 2015, 22:33 »
Ich denke, du siehst das ganze etwas zu sehr aus einem wirtschaftlichen Standpunkt.
Das es nämlich den Griechen derzeit schlecht geht ist unbestreitbar (ehemals niedrige Arbeitslosenquote, ehemals niedrigste Selbstmordrate der EU und viele Krankenhäuser welche von der Troika geschlossen wurden, um nur drei dramatische Beispiele zu nennen), dennoch ist die Frage, ob eine solche Situation wirklich vertretbar ist oder ob man Griechenland jetzt nicht die Schulden erlassen müsste (sind inzwischen ja eh nicht mehr privat) und das Land wieder aufbauen müsste.

Was die Theorie der "kurzzeitigen Unannehmlichkeiten für späteren Wohlstand" angeht, möchte ich dazu hier nichts schreiben. Das hat nichts mit Philosophie oder Ethik in irgendeiner Form zu tun, sondern knallhart mit Geldwirtschaft, dem wohl unethischsten Zweig menschlicher Zivilisation.
Gruß, CynasFan

PS: Zu letztgenanntem Urteil werde ich auch auf Anfragen öffentlich nicht das geringste mehr hinzufügen!
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #104 am: 19. Sep 2015, 22:49 »
Ich vertrete dann noch einmal eine andere Meinung (auch wenn ich eigentlich mit Tsipras symphatisiert habe): Findest du es nicht eher unmoralisch, dass eine Nation sich mit gefälschten Statistiken in die EU "schleicht" und sich auf Pump einen Sozialstaat aufbaut, der real absolut nicht gedeckt ist/ war? Dass die Griechen jetzt gerettet werden sollen, liegt ja überhaupt erst daran...

Das ist wie mit jemandem Mitleid zu haben, der verprügelt wurde, nachdem er zuvor den Schläger ununterbrochen beleidigt hat (Provokation ftw!).
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