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Autor Thema: Philosophie-Thread  (Gelesen 65503 mal)

Linwe

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #210 am: 17. Nov 2015, 22:19 »
Ist gut, sorry.

Ich bin halt überzeugter Christ (evangelisch), sorry
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(Palland)Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #211 am: 17. Nov 2015, 22:20 »
Wahre Worte, sonst steigen noch die Götter des Forums von ihrem Olymp im Internen hinab auf diesen thread, um uns anhand der Regeln, die in diesem Kosmos gelten (Forenregeln) zu bestrafen ^^

Und ich überzeugter römisch katholischer Christ, kein Wunder, dass da Zank entstanden ist, oder zumindest drohte  xD
MfG Raschi

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Ohne Schuld verfasst einen Forumsbeitrag, wer beim Abfassen eines Beitrags wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, die Verletzung der Forenregeln einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.

CynasFan

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #212 am: 17. Nov 2015, 22:29 »
Na habt ihr ein Glück, ich hänge eher dem Asatruaismus nach, also dem Glaube an Odin, Thor, Freya Hel und all den weiteren Göttern und da muss man sich dann schon mal etwas mehr Gedanken um die Allmacht und Allwissenheit der Götter machen als beim Monotheismus. [uglybunti] :D

Aber ich denke, Raschi hat recht und wir sollten die wahren Götter dieser Sphäre nicht herausfordern. Besonders da für mich die Zeit jetzt etwas ungünstig wäre. :D
Gruß, CynasFan
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Linwe

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #213 am: 17. Nov 2015, 22:33 »
XD
ja, das stimmt.

Aber wenn du überzeigter Christ (römisch-katholisch) bist, bist du wirklich eine Seltenheit (bei uns).
denn auch wenn mein gesamter Kanton (sowas wie ein Bundesland) röhmisch-katholisch ist, ist abgesehen von den reformierten und evangelischen Christen in den dementsprechenden Gemeinden und (vielleicht) die Pfarrer, Bischöfe und die Leute und vielleicht noch ein paar ältere Kirchengänger, fast niemand mehr überzeugter Christ.
na gut, in meiner Generation wollen sowieso die meisten nichts mit religion am hut haben und sind deshalb atheisten.

Aber ich habe eigentlich nichts gegen andersgläubige, aandere christem, jedoch nicht reformiert oder evangelisch und atheisten, nur bin ich mit ihrem glauben nicht ganz einverstanden und ich finde es richtig traurig, wenn man vorgibt, gläubig zu sein, aber es nicht auslebt.
(Wobei, die Islamisten müssen nicht ganz alles, was im Koran steht, machen)(nicht böse gegen den Islam gemeint)
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Linwe

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #214 am: 17. Nov 2015, 22:35 »
Entschuldige den alfälligen doppelpost

Dann bedauere ich dich, Cynas, denn, soweit ich mich erinnere, kommt man nach "deinem" glauben nur nach walhalla, wenn man in der schlacht, mit einem schwert in der hand stirbt^^
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CynasFan

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #215 am: 17. Nov 2015, 22:55 »
(Wobei, die Islamisten müssen nicht ganz alles, was im Koran steht, machen)(nicht böse gegen den Islam gemeint)
Da spricht leider die Unwissenheit eines "Westlers" gegenüber dem Islam.
Vielleicht hast du ja das Glück und irgendjemand den du kennst, hat sich mal einen (übersetzten ;)) Koran gekauft. Wenn dem so ist, dann würde ich dir empfehlen, diesen einmal zu lesen!
Du wirst allerdings relativ schnell merken, dass sich Koran und Bibel bis zu der Rolle Jesu kaum voneinander unterscheiden und selbst danach ist es nicht die höchste Aussage des Korans andere Menschen zu unterdrücken, zu foltern und zu ermorden, sondern er drückt sich dahingehend fast ebenso nebulös aus, wie es der Sohn Gottes in der Bibel tut (Mt 10,34-39 (Jesus sagt): Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln (und die Familien spalten), so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören. Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir zu folgen, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben wegen mir verliert, der wird es finden.).
Der Islam ist in sich selbst ebenso wenig eine Religion des Hasses wie es das Christentum ist, allerdings wenn man einmal das Alter von Christentum und Islam vergleicht, dann gibt es schon interessante Parallelen zu den Alterseigenschaften, geht einfach mal etwa 600 Jahre in der Zeitrechnung zurück. Da hatte das Christentum seine Flegeljahre ;)

Entschuldige den alfälligen doppelpost

Dann bedauere ich dich, Cynas, denn, soweit ich mich erinnere, kommt man nach "deinem" glauben nur nach walhalla, wenn man in der schlacht, mit einem schwert in der hand stirbt^^
1. Ich habe nichts gegen diesen Doppelpost. xD

2. Ich empfehle dir einmal, dich auch mit anderen Religionen zu beschäftigen.
Damit will ich nicht sagen, diese seien irgendwie besser, sondern ich will dir damit helfen, deinen Horizont zu erweitern, hast du mit diesem Post und deiner Aussage über den Koran/Islam doch von einem eher eingeschränkten Horizont Kunde verlauten lassen. Sollte dem nicht so sein, dann entschuldige ich mich hier schon einmal, aber es macht auf mich aus meiner eingeschränkten Warte einen derartigen Eindruck.

3. Der Tod in der Schlacht (den du wahrscheinlich meinst) ist mitnichten der einzige Weg nach Asgard. Es gibt noch weitere Wege wie etwa das Erhängen (weil Odin sich am Baum Yggdrasil mit einem Speer aufgehangen hat), den etwa viele Krieger im hohen Alter gegangen sind, wenn sie keine Schlachten mehr führen konnten, aber nicht nach Helheim hinabfahren wollten.
Gruß, CynasFan
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #216 am: 17. Nov 2015, 23:18 »
Oke... das klingt kompliziert.

Ich nehme es dir nicht übel, es stimmt auch grösstenteils, da ich zwar ein realtiv grpsses allgemeinwissen besitze, auch in verschidenen religionen, in manchen mehr oder weniger, jedoch in keiner, ausser dem christentum so richtig. (Man bedenke, ich bin erst 15) [uglybunti]

Aber ich kenne einen Theologen, der meinte, im Koran stände explizit, dass man nichtislamisten, sofern sie nicht den islam annehmen wollen, töten soll. Oder stimmt das nicht? Wenn nicht, nehme ich sämtliche Aussagen diesbezüglich zurück.

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #217 am: 17. Nov 2015, 23:45 »
Was das mit dem Töten der Ungläubigen, also der Nichtmuslime, angeht, so müsste ich selber da noch mal im Koran nach der entsprechenden Stelle suchen, wobei man allerdings auch sagen sollte, dass es immer einen Unterschied zwischen religiösen Texten und der Wirklichkeit gibt!
Es kann gut sein, dass es im Koran so steht, dass man Nichtmuslime umbringen solle, Fakt ist aber, dass es in der Geschichte des Islams mehrere Reiche gab, in denen Menschen anderer Glaubenskonzessionen ungehindert ihren Glauben ausleben konnten (einmal abgesehen von ein klein wenig höheren Steuern). Dem Christentum könnte man dann aber auch vorwerfen, dass sie die Liebe zum Nächsten predigen, aber die Kreuzzüge, als bekanntestes Beispiel, waren (bis auf eine Ausnahme) ein sinnloses Morden mit einer Menschenverachtung, die wir heute dem Islam aufs Auge zu drücken versuchen!

Noch ein Satz zu der Selbsterkenntnis, dass du selber noch nicht viel weißt: Ein Philosoph sprach einst: "Wenn du weißt, dass du nichts weißt, dann weißt du im Grunde schon eine ganze Menge."
Ich bin zwar inzwischen 20 Jahre alt, aber gerade im Gespräch mit anderen Personen (wie dir etwa) wird mir immer wieder aufgezeigt, dass ich noch einen extrem langen Weg zu wirklichem Wissen habe und mir persönlich gefällt es oft, diese eigene Unwissenheit im Gespräch mit Anderen vorgezeigt zu bekommen.
Also was ich damit sagen will, behalt dir deine Selbstskepsis, durch sie lernst du mehr als durch das reine Studium von irgendwelchen Texten. :)
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #218 am: 17. Nov 2015, 23:56 »
Aber ich kenne einen Theologen, der meinte, im Koran stände explizit, dass man nichtislamisten, sofern sie nicht den islam annehmen wollen, töten soll. Oder stimmt das nicht? Wenn nicht, nehme ich sämtliche Aussagen diesbezüglich zurück.
Ich denke, es ist ein Fehler zu versuchen, eine Religion über eine einzelne Textstelle ihres Heiligen Textes zu charakterisieren. Wie von CynasFan gesagt waren muslimische Reiche über viele Jahrhunderte hinweg erheblich toleranter als das christliche Europa, auch wenn das nicht zu der von dir genannten Stelle des Korans - falls es sie wirklich gibt - passt.
Wenn ich will, dann kann ich mir mit Sicherheit auch in der Bibel die Stellen zusammensuchen, durch die am Ende kein guter Eindruck von Gott und dem Christentum entsteht. So ein religiöses Werk ist ein komplizierter Text mit verschiedenen Aussagen, die sich bisweilen auch widersprechen können; was genau er bedeutet hängt von daher eher von der Interpretation ab. Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem eigentlichen Text/den Textstellen und der gelebten Religion.

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #219 am: 18. Nov 2015, 00:03 »
Ich denke, solange wir ins auf der rationalen, wissenschaftlichen Ebene bewegen, kommen wir nicht in die Verlegenheit, mit den Forenregeln in Konflikt zu kommen. Diese können nur so gemeint sein, dass religiöse Diskussionen als solche nicht gestattet sind  und gerade nicht die Diskussion über Religionen.

Über den Islam zu sprechen, ist eine schwierige Sache, wenn man nicht viel darüber weiß.
Der Koran und die Bibel unterscheiden sich sehr stark, vor allem was die Wertigkeit angeht. Das Christentum kann ohne Bibel gedacht werden, der Islam nicht.
Der Koran soll das reine Wort Gottes sein, was der Erzengel Gabriel Mohammed zuteil werden ließ. Das ist schon deutlich mehr, als auch Linwe der Bibel an Stellung einräumen würde, auch wenn die Protestanten sehr Bibel affin sind, und wenig von außerbiblischer Mystik halten.
Im Prinzip besteht der Koran aus 2 Teilen:
Einen schrieb Mohammed in Mekka, und der andere stammt aus der Medina Zeit.
Der erste ist eher friedlich, der zweite eher gewalttätig, was vor allem mit Mohammeds Lebenslauf zutun hat.

Da nach der islamischen Auslegungsregel die späteren Koranverse den früheren vorgehen ("Lex posterior derogat legi priori "), sind also die Medina Verse vorrangig.

Da Mohammed selbst Staatsmann, und Feldherr war, was Jesus nie war, hat er sich viel zu Schulden kommen lassen. Auch seine Lehren zielen sehr stark auf eine autoritäre Gesellschaftsordnung ab.
Jesus hat nie einen christlichen Staat erreichten wollen ("Mein Reich ist nicht von dieser Welt"/" Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist").

Und mal zum Hass: Du findest in den historischen und biblischen Beschreibungen nur eine Gewalttat von Jesus, und das ist seine Handgreiflichkeit im Tempel.
Der historische Mohammed hat fast 80 Kriege geführt, und wahrscheinlich dazu Menschenhandel betrieben. Einiges dazu findet man auch im Koran.
Weil er Staatsmann war, musste er das Leben seiner Gemeinde in Medina regeln, und da er halt ein Wüstensohn war, hat er sein bestes getan. Manches war sinnvoll (Verhüllung des Körpers der Frau zum Schutz vor Vergewaltigung und das Recht mehrere Frauen aufnehmen zu dürfen, um ihren Unterhalt bei Verwitwung zu sichern), anderes sehr brutal (Strafkatalog Enthauptung von Ungläubigen, und "in die Hand schneiden" (wohl Hand ab) bei anderen Vergehen).

Man kann auch bei Jesus einiges finden, was einem nicht schmeckt, aber es gibt keine Ordnung in dem, was er sagt. Es finden sich aber bestimmte Krenaussagen, die der Koran nicht kennt. Das beste Beispiel ist:" Wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke hin".
Im Koran darf man sich mit Gewalt verteidigen. Aber man frage sich, wer bitte, der gegen einen anderen kämpft ist der Meinung, angegriffen zu haben ? Alle meinen, sich bloß zu verteidigen.

Also so ganz einfach ist das alles nicht, das wollte ich damit sagen. Das beste Buch, was ich dazu kenne ist von Hamed Abdel-Samad - Mohamed: Eine Abrechnung.
Es handelt sich dabei nicht um Hasstiraden oder ähnliches. Es geht um eine genaue und wissenschaftliche Analyse von Mohammed und dem Islam. Der Autor steht für eine Relativierung des Koran, so nebenbei. Und er steht auch nebenbei gesagt, obwohl er in Deutschland lebt, deshalb unter Polizeischutz. da er in einer Fatwa geächtet wurde.


« Letzte Änderung: 18. Nov 2015, 01:15 von (Palland)Raschi »
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #220 am: 18. Nov 2015, 22:09 »
@Raschi ich hoffe es ist okay,wenn ich die Abschnitte nacheinander,numerisch durchgehe,um Zitatmassaker zu vermeiden.Es wirkt jetzt vielleicht ein wenig viel ,aber ich bitte dich dann trotzdem alles genau zu lesen.

Erstmal einige allgemeine Sachen. Zunächst ist mir die Gewichtung der zwei Abschnitte neu.Ich muss aber jeglichen Aufrufe und vermeintliche Verherrlichungen zur Gewalt grundsätzlich verneinen und ich halte nicht viel davon Suren aus dem Kontext zu reißen,sie sind nur als Teil eines ganzen zu betrachten.Weiterhin sind viele Suren nicht wörtlich zu verstehen (was übrigens so gut wie kein Moslem auch tut). Gleichermaßen bedarf das Verständnis des Korans mehr als einmaligen oder mehrmaligen durchlesen.Außerdem muss ich dazu sagen das Töten eines Einzelnen im Koran mit dem Töten der ganzen Menschheit gleichgesetzt wird.

1.Ich nehme im übrigen an du beziehst dich mit dem Feldherrn auf die islamische Expansion, die später stattfand. Inwieweit er sie unterstütze und anführte kann ich nicht beurteilen,ich kann dir  aber sagen das er in erster Linie als "Feldherr" aktiv war als er und seine Leute sich gegen die Überfälle von den Stämmen aus Mekka und ihren Alliierten verteidigte. Das er einen autoritären Staat aufbauen wollte und die Menschen verstümmeln wollte muss ich aber negieren. Im Gegenteil. Der Koran verlangt de facto die Einhaltung der Menschenrechte und spricht ganz klar davon das Gnade immer höher gewichtet wird,als Strafe,Vergeltung,abgesehen davon das er Richtlinien und Regeln vorgibt wie in diversen Situationen zu handeln ist.Wegen dem "Menschenhandel" ,die Sache ist ein wenig komplizierter.
Die Sache mit dem arabischen Sklavenhandel in Afrika ist eine andere Geschichte.

2. Wegen Gewalt. Ganz einfach Gewalt ist dann legitim ,wenn man selbst physisch in ernsthafter Gefahr ist,wobei das Töten zur Verteidigung nur wenn es überhaupt keine Alternative gibt tolerierbar ist,damit ist jede Gewaltanwendung und jedes Töten das im Namen der Religion stattfindet schlicht und ergreifend illegitim.

3.Wegen Hamed und seinem Buch. Ich kann leider jemanden der den Militärputsch in Ägypten als Heldentat feiert,die Muslim-Brüder als Faschisten bezeichnet (sie können kaum gegensätzlicher sein) und allgemein von einem Islam-Faschismus spricht ,außerdem den Mufti aus Jerusalem(während WK2) als Ursprung einer Renaissance des muslimisch-arabischen Antisemitismus betrachtet ,keinerlei Objektivität abgewinnen. Im Gegenteil. Das ist ein sehr gutes Beispiel für Geschichtsverdrehung und eklatante Verbitterung die in plumper Provokation mündet.  Und wenn jemand glaubt ihn unbedingt umbringen zu müssen,handelt nicht im Namen von 1,5 Milliarden Menschen sondern ,in seinem eigenen. Genauso wie Joseph Kony nicht im Namen des Christentum Menschen die Lippen abschneidet.

4.Expansion und Toleranz.Nicht ganz. Es stimmt das man den Islam ausbreiten soll aber ganz klar auf friedfertige Weise und nur auf freiwilliger Basis.Die Gewaltsame Missionierung ist strikt verboten. Sicherlich wurde auch aus geschäftlicher Sicht gehandelt ,aber das ändert nichts daran das man gegenüber anderen Religionen tolerant war . Man kann die Expansion religiös begründen,aber es bleibt dann trotzdem religiös völlig illegitim.
Siehe auch :

5.Tod von Ungläubigen. Ich kann jetzt nicht urteilen ob das wirklich so im Koran drinne steht,was ich dir aber sagen kann das dahinter keine Tötungsabsicht steckt,viel mehr der Dschihad im eigentlichen Sinne. Nämlich sich anstrengen,seine geistige und körperliche Disziplin steigern und fördern für Gott. Der Kampf bezieht sich also eher darauf sich ihren "negativen" Einflüssen zu entziehen und sie auch friedlich für andere Ideen zu gewinnen.

6.Was du mit der letzen Aussage sagen willst weiß ich nicht,ich kann dir aber sagen das alle drei Religionen,Judentum,Christentum und Islam zum selben Gott anbeten und deshalb die Abgrenzung durch den arabischen Namen nicht nötig ist,da auch arabische Christen ihn  u.a. Allah nennen.

Ansonsten muss ich auch noch dem dunklen König beipflichten.

(Palland)Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #221 am: 18. Nov 2015, 23:26 »
Zuerst mal finde ich es gut, dass auf das Thema mit der sachlichen Gebotenheit reagiert wird. Es ist natürlich schwierig, über etwas zu schreiben und zu reden was man selber aus seinem Alltag nicht kennt, oder sich angelesen hat. Ich muss allerdings sagen, dass ich je mehr ich mich mit dem Islam und dem Koran beschäftigt habe, meine Zustimmung und Toleranz im Gegenzug abnahm. Ich hasse keine Menschen, die diesen Glauben annehmen, allerdings bestehen einige aus meiner Sicht begründete Vorbehalte.



Einige Punkte haben sich auch überschnitten und andere habe ich bewusst aus eben diesem Grund ausgelassen.
Der Koran ist, das sei am Ende nochmal von mir gesagt, aus meiner Sicht deshalb so gefährlich, da er selbst sagt, wie er zu verstehen ist, und sich als Gottes reines Wort den höchsten Rang überhaupt einräumt.
Auch problematisch ist, dass der Koran selbst die Gesellschaftsordnung festlegt, die nicht zur Disposition steht, da Mohammed selbst auf diese Weise seine Umma führte. Ein allegorisches Verständnis wie bei Jesus, mit dem Säkularisierung kein Problem darstellt, ist daher von diesem Zweck her ausgeschlossen.
Für Mohammed selbst war der Koran zur Lebzeit eine sehr gute Legitimationsbasis, und eine Möglichkeit die Christen und Juden in ihrem Glauben und ihrer Rechtfertigung noch zu toppen.
Am Ende war er aber zu kurzsichtig, und hat vielleicht nicht gewusst, was er mit einigen Suren anrichtet. Der historische Mohammed, der sicher aus der Sicht der gemäßigten Muslimen kein vorbildhaftes Leben geführt hatte, beißt sich mit dem Idealbild, als das er heute noch gesehen wird. Alleine das kann und führt teilweise zu starken Verwerfungen.

Ich lass es bis hier erstmal gut sein, da ich sonst mehr als 30 Minuten schreiben müsste  :D
« Letzte Änderung: 19. Nov 2015, 00:14 von (Palland)Raschi »
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #222 am: 19. Nov 2015, 13:23 »
Irgendwie, sieht schlecht aus für meine Fragestellung :D





Gruß, CynasFan
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #223 am: 19. Nov 2015, 14:59 »
@Raschi.
„aber eben auch Angriffskriege gegen seine alte Heimat Mekka.“
Nun ja, eigentlich war es ja so, dass Mekka Medina dauerhaft unter Beschuss genommen hat,wenn sie hierbei mal präventiv gegen sie kämpfen,halte ich das für legitim.
 „Eine Stelle wäre hier gut, da gerade der Meddianische Koran[...]“
Eine derartige Differenzierung wie du sie darlegst gibt es im übrigen nicht. Der „Meddianische Koran“, wie du es nennst, bezeichnet einfach eine anderen Ort, andem die Suren aufgeschrieben wurden. Eine Abgrenzung  oder unterschiedene Gewichtung existiert hierbei eigentlich nicht.
Und hier noch ein Auszug wegen Menschenrechten
Das ist ein Faktum. Jeder Muslim der anders handelt ,irrt sich und liegt falsch.

Wegen Hamed. Nein Muslimbrüder sind auf jeden Fall keine Faschisten ,so  viel ist sicher. Und wegen seinen Büchern ,ich kann das jetzt nicht so beurteilen,ziehe deshalb erstmal meine Behauptungen in dieser Hinsicht zurück. Ich bin mir sicher das du differenzieren kannst,aber die Medien können es nicht.

Wegen der Expansion. Natürlich wären sie ins unermessliche gewachsen wie auch die europäischen Reiche ins unermessliche gewachsen sind,bis nichts da war und man nur noch auf Konfrontationskurs gehen konnte. Und wie ich schon erwähnte kann man versuchen und glauben das das ganze religiös legitimiert ist,es ist aber trotzdem nicht.

Nun zum letzten Absatz. Wie gesagt sind sich die drei Weltreligionen ähnlicher als man glaubt. Und nein dafür musst du kein Muslim werden. Der Islam kennt auch Jesus (seine Lehren finden auch Anerkennung), Maria, Josef, Salomon, Josef, Israel, ... er sagt ganz klar das die Bibel und die Thora ebenfalls heilige Bücher sind (im übrigen heißt es auch in einer der Fünf Säulen des Islam, dass alle Heiligen Bücher anzuerkennen sind), ebenso werden die zehn Gebote anerkannt. Natürlich gibt es trotzdem Unterschiede, sonst wären es ja nicht drei Religionen, aber wie gesagt beten sie alle zum selben einen Gott. 

Abschließend möchte ich noch etwas anmerken. Der Koran ist ein komplexes Buch und man muss sich schon intensiv mit der Materie auseinandergesetzt haben um die echten Aussagen zu verstehen. Ich habe die Bibel nie gelesen und beurteile sie auch nicht an einigen aggressiver wirkenden Passagen, ohne den Zusammenhang zu kennen oder mich intensiv damit befasst zu haben, was das bedeuten könnte. Falls man Interesse hat, an einer Auseinandersetzung, kann man sich auf seriösen Webseiten (wie dieser hier: http://www.abubakr.de/index.php) oder dich bei der ansässigen Gemeinde informieren und erkundigen. Das gilt natürlich für jede Religion.
« Letzte Änderung: 19. Nov 2015, 15:14 von Der Leviathan »

(Palland)Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #224 am: 19. Nov 2015, 15:19 »
Dann arbeite ich erstmal die Passagen ab, die Du zitiert hast. Denn anders als im Koran, der wenig situativen Zusammenhang hat und meist wirklich 2-3 Sätze als Regeln in den Raum stellt, läuft es beim NT anders. Es gibt auch einige Koran Zitierungen, die ich so auch nicht in Ordnung finde, und beispielsweise den letzten Teil des Satzes einfach ausblenden. Daher habe ich bei meinen Zitierungen darauf geachtet, dass dies nicht der Fall war.

Der Kontext jedenfalls ist bei jedem Lesen des NT wichtig, und auch nur so wirklich verständlich. Hier hilft ein einfaches Copy and Paste nicht weiter, denn anders als der Koran, der eine Menge Regeln im Zivil- und Strafrecht einer Gesellschafts aufstellt, ist das NT nicht auf eine solche Ordnung aus. Nun zu den Zitaten.




Zitat
Habt ihr Christen euch einmal eure Kirchen angesehen?
Ihr betet ein Holzkreuz mit einem vergewaltigten Menschen (der manchmal Gott ist und manchmal nicht, je nach Tageslage) darauf an und manches Mal sogar noch irgendwelche Heiligen und verstößt dabei gegen mehrere Gebote, dass ihr doch für so wichtig haltet:

Ich kenne eine ähnliche Aussage von Volker Pispers, der dies aber in den Zusammenhang der Überheblichkeit gegenüber anderen Religionen stellt.
Du schießt hier eindeutig gegen die römisch katholische Kirche und leider auf einer sehr polemischen Basis. Ich werde mich daher nicht darauf einlassen, um den Forenfrieden nicht zu gefährden.

Zitat
Das hätte den Muslimen sehr gefallen, die in den Kreuzzügen ermordet wurden und noch heute von vielen "christlichen" Ländern grundlos niedergebombt werden!
Und beim "grundlos" meine ich die Hilfsorganisationen, friedliche Zivilisten und Flüchtlingsunterkünfte im Nahen Osten die (besonders, aber nicht nur) von der USA mit chirurgischer Präzision niedergebombt werden!
Wenn ich so einen Chirurgen hätte, ich würde die OP selber vornehmen, da habe ich ne größere Überlebenschance!

Wie gesagt: Es war nachweislich nicht christlich und auch von Jesus Lehren nicht gedeckt. Hier geht es um weltliche Politik und nicht um das Christentum.
Die islamische Expansion war aber religiös geprägt, da im Islam weltliche und religiöse Macht praktisch untrennbar sind; siehe Kalifat und auch vom Koran gedeckt sind.


« Letzte Änderung: 19. Nov 2015, 15:47 von (Palland)Raschi »
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