Im ersten Drittel war ich ehrlich kurz davor, das Buch entnervt wegzulegen. Der dritte endet mit 'ner Belagerung und Eroberung einer Stadt, der vierte fängt genauso an. Und danach gehts gleich mit der nächsten Belagerung weiter, und was kommt danach? Richtig, die nächste Belagerung. Und dazwischen endlose Übungskämpfe und ewiges Gefasel über "Geist befreien" und "Geist schützen", usw. usw. Das hatten wir doch im Verlauf der Reihe bestimmt schon 1000 Mal. Das erste Drittel kommt mir vor wie das Drehbuch zu einem ordentlichen Metzelspiel^^, aber das gehört mMn in dem Ausmaß nicht in ein Buch. Danach wurde es zu meiner Erleichterung ein wenig besser, als dann der Felsen von Kuthian und Nasuadas Entführung ins Spiel kamen. Aber irgendwie hatte ich mir das mit dem Verließ der Seelen doch ein bisschen anders vorgestellt, ich hatte gehofft, Paolini würde sich tatsächlich was einfallen lassen und was passiert? Klar, er findet hundert Eldunarí, wie es sich jeder schon gedacht hat. Keine Überraschung, nichts.
Auch vom Angriff auch Urû'baen war ich schon ein wenig enttäuscht, da verschenkt Paolini eine Menge Potenzial. Es wirkt mMn ein wenig lustlos dahingeklatscht. Welch Überraschung, Murthag wird wieder ein Guter, nein sowas o.O Und Galbatorix bereut auf einmal und liquidiert sich selbst, irgendwie erinnert mich das an HP, nur das Voldi eben das nicht mehr gebracht hat^^
Und dann das endlose Ende... Ein Abschied. Noch ein Abschied. Noch ein Abschied. Und noch ein Abschied... Ach ne, was für 'ne Überraschung, Arya hat plötzlich auch 'nen Drachen, toooll. Das ist Tolkien irgendwie deutlich besser gelungen. Ich will Paolini jetzt aber wirklich nicht mit Tolkien vergleichen, der Schluss könnte ja trotzdem ganz gut sein, hat aber bei mir nur noch Gähnattacken ausgelöst.
Und auch aus seinen Figuren hätte er noch etwas mehr rausholen können. Er hätte ruhig ein wenig über Angela verraten können, ohne sie zu entmystifizieren, und auch bei der "Liebesgeschichte" zwischen Eragon und Arya fehlt mir ein bisschen der Pepp. Dafür legen ja ihre Drachen sofort bei ihrer ersten Begegnung los
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Also, Fazit: Am Anfang stupides Gemetzel, dann kommt Spannung auf, und der Mittelteil ist in Ordnung. Das Finale ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber noch erträglich, und der Schluss ist komplett la-a-a-angweilig. Ein bisschen weniger Abschiedsschmerz und ein bisschen weniger Heimlichtuerei hätten dem Buch sicher gut getan.
Edit: Irgendwie machen diese ganzen unnötiger- und sinnloserweise offengelassenen Fragen auf mich den Eindruck, als wollte Paolini sich unbedingt irgendwelche Möglichkeiten offenhalten, später mit der Welt weiterzumachen, da sich Eragon ja so gut verkauft...