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Autor Thema: ACTA  (Gelesen 13193 mal)

Elros

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Re:ACTA
« Antwort #15 am: 9. Feb 2012, 18:25 »
Ich bin auch in Augsburg am Start.


Chu'unthor

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Re:ACTA
« Antwort #16 am: 9. Feb 2012, 18:50 »
Bin übrigens grade über eine Seite der Piratenpartei gestolpert, die, neben einer eigenen Zusammenfassung, auch noch eine umfangreiche Linkliste bereitstellt, mit deren Hilfe man sich weitergehend informieren kann - dürfte für viele hier von Interesse sein.
Klickt mich, ich bin ein Link.
Erst denken, dann posten.

Yilvina

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Re:ACTA
« Antwort #17 am: 9. Feb 2012, 20:30 »
Hallo,

auch ich möchte ein paar Links hierlassen:

Einmal ein Video über die Sorgen die mit Acta einhergehen:

http://www.youtube.com/watch?v=9LEhf7pP3Pw&annotation_id=annotation_260355&src_vid=013CPhZct88&feature=iv.

Weiterhin finde ich sehr geil, dass viele der großen deutschen Youtuber( DieAussenseiter, ApplewarPicture, IBladi und co.) sich ebenfalls mit Videos beim Protest beteiligen:
Hier ist Beispielsweise der Beitrag von ApplewarPicture:

http://www.youtube.com/watch?v=013CPhZct88&list=UUaaI3IzmeL3cl1OSZe9E1sA&index=1&feature=plcp

Sehr Geil ist dabei das Lied von AequitaS.

Und ein Demo-Auffruf findet sich findet sich auf unserer Fachschaftsseite:
https://fsmi.uni-paderborn.de/neuigkeiten/

Viele Grüße

Yilvina

PS: Ich werde am Samstag nicht on sein ;-)

CrystalPhoenix

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Re:ACTA
« Antwort #18 am: 9. Feb 2012, 23:48 »
Ich hab mir das Video vor einiger Zeit angeschaut. Und ich war betroffen, wie schnell die Leute *dieses* Video mit den *Fakten* vertauschen.

Leute, sowelche Videos, sei es von Aequitas, von den Aussenseitern (denen ich übrigens extreme politisch-fachliche Kompetenz zutraue, und ihr Video deshalb als arg seriöse Quelle zur Meinungsbildung ansehe) , oder das hier schon mehrmals gepostete "Was ist ACTA", das sind Meinungen.

Und ich bin er schüttert, wie schnell solche Videos als Fakten zu ACTA gepostet werden. Lasst euch mal von einem Nazi den Holocaust erklären, ihr werdet bestimmt extrem neutrale und detaillierte Infos kriegen. -.-* Ich meine: ich guck mir das Video an, und muss direkt an die Bild denken. Unterschwellige Katastrophenbotschaften. Verzerrte, drohende Geräusche im Hintergrund. "Die Große Verwerterindustrie" = Mafia.
Ich hätte ja erwartet, dass die User hier ein bisschen offener sind, und hinter die Fassade eines solchen, reißerischen Videos schauen können.

Ja, ich bin *gegen* ACTA.


Aber inwiefern ist ACTA eigentlich problematisch?

 - ACTA zensiert das Internet!!! ACTA zensiert die Medien!!!! POLIZEISTAAT!!!einseinself
Sorry, aber das stimmt so einfach nicht. ACTA *zensiert* nichts, vor allem keine Meinungen. Du kannst trotz Acta immer noch den Staat beschissen, die Musik langweilig, und die großen Konzerne geldgeil finden, nichts davon wird irgendwie zensiert.
*Was* allerdings "zensiert" würde, wäre fremdes Gedankengut. Du gibst copyrightgeschütze Bilder als deine aus? Du verbreitest Musik eines guten Künstlers kostenlos? So dass er diese nicht mehr verkauft, und sie trotzdem alle besitzen? Ja, DAS würde dann - oh Gott - zensiert.

 - Aber das geht doch Nicht!
Klar! Nur weil uns über das Internet und die heutige Technologie die Möglichkeit gegeben ist, Bilder, Musik und Text zu kopieren, muss das noch lange keine Errungenschaft sein. Sehen wir es doch wie es ist:
Filesharing schadet dem Künstler, der etwas erschafft, und diese Zeit, dieses Können und diese Kreativität, die er da rein gesteckt hat, gerne durch Geld vergütet bekommen möchte.
Ich sehe die Gegenargumente schon: Z.B. Das Modteam der Edain macht das hier ja alles ehrenamtlich, und freut sich sogar über "unlizensierte" Verbreitung der Mod. Es gibt viele Musiker, denen es ganz recht ist, durch Youtube oder so bekannt zu werden (Eisbrecher haben ihrem ersten Album zwei Rohlinge beigelegt - der Erfolg gibt ihnen Recht).
Und ich finde auch, dass das Internet hier sehr viel mehr Glück als Segen sein kann. Kann - muss aber nicht. Wenn jemand mit meinen gemalten Bildern rumprahlt, oder mit meiner komponierten Musik durch die Gegend zieht, obwohl er sie eigentlich hätte kaufen müssen, dann wäre ich als Produzent auch sauer, ganz ehrlich.

 - Aber alles baut doch aufeinander auf! Das würde doch alles behindern!
Theoretisch eigentlich nicht. Früher musten die Leute auch für das Patent auf die Dampfmaschine zahlen, um sie verbessern zu können -> So ist das halt, in der harten, wirklichen Welt. Das Internet ist eigentlich ein paradiesischer, utopischer Zustand des Ideenaustauschs, aber eben auch des Ideenklaus. Dass ACTA das Entstehen neuer Ideen behindert, und damit die Menschheit ein wenig ausbremst - das wäre möglich. Aber man kann niemanden dazu zwingen, zum Wohle der Menscheit auf den Lohn seiner Arbeit zu verzichten. DAS wäre eine Bevormundung durch den Staat Leute, das, wofür ihr da demonstriert.

 - Aber man kann sich doch ausuchen, ob man etwas online stellt!
Als ob. Sofern ein Künstler seine zehn Euro teure CD nicht kompliziert kopierschützt, kann sie im Internet hochgeladen werden. Und dann von 100 anderen Leuten heruntergeladen werden. Damit hat der Künstler einen Nettoverlust von 990 Euro.
Und es ist egal, ob das den Künstler vielleicht berühmt macht, wenn er keine Veröffentlichung will, dann will er es nicht (selbst schuld^^). Ich finde das gerecht. Und dann würden dann wohl auch so langsam alle nicht veröffentlichenden Künstler einsehen, dass das Inetrnet ihnen viel mehr Käufer bescheren kann, und ihr Material aus freien Stücken hochladen. Nur wäre ein Herunterladen diesmal legal, kein Diebstahl. DAS nenne ich mal Utopie! *seufz*

Und zu guter letzt:
 - LOBBYISMUS!!!!!! Das sind unsere Feinde! Die haben wir gar nicht gewählt!!
Das hat *in erster Linie* garnichts mit ACTA zu tun^^ Aber ich weiß, die bösen bösen Lobbyisten, die machen das auch mit den Atomkraftwerken und so...
Jeder, der diese einseitige Meinung vertritt, sollte sich mal über den Lobbyismus informieren!
(und zwar nicht mit Alexander Lehmanns Video "Lobbyismus für Dummies". Das ist zwar interessant, lässt aber ein paar wichtige Punkte aus)
Fakt ist, dass Lobbyisten von sehr unterschiedlichen Standpunkten aus die Politik beeinflussen möchten. Es gibt z.B. eine Ärztelobby, eine Versicherungslobby, und eine Patientenlobby. Dass da unterschiedliche Interessen vertreten werden ist klar. Und es ist überhaupt nichts böses dabei, der Politik einen Vorschlag zu unterbreiten, oder mit Argumenten auf seinen Standpunkt zu pochen. Wer allerdings letztenendes entscheidet, das ist die Politik. Und den Bundestag, den *sollten* eigentlich wir gewählt haben.
Und nein, eine politische Diskussion will ich hier nicht anfangen. Ich find das jetzige politische System auch noch sehr unausgegoren, mit lauter alten Säcken, deren Horizont im Bezug auf einige Dinge sehr eng ist, und die auch eigentlich nur das machen, was sie wollen. Aber da kann Acta ja nun nichts für. Und die Lobbyisten auch nicht.

So.
Und ich bin gegen Acta wegen der drakonischen Strafe (Internetzugang gesperrt), und der schwammigen  Definition von geistigem Eigentum. Hab die Online Petition auch schon unterzeichnet.

Aber diese bereitwillige Annahme von vorgekauten Meinungen (in Form von Videos), die macht mich echt betroffen...



CrystalPhoenix

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

Noch ein Glas, ich denk nur an dich,
Noch ein Glas und ich vergesse mich!
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Reshef

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Re:ACTA
« Antwort #19 am: 10. Feb 2012, 00:12 »
Natürlich übertreibt das Video stark, ich denke jedoch das an jeder aussage etwas dran ist - jedoch in abgeschwächter form. So denke ich nicht das ein Telefonat in welchen Musik im Hintergrund läuft eine abmahnung einbringt - egal wieviel man so telefoniert. Bei einen Video wo musik im Hintergrund läuft sieht das aber anders aus. Das sowas von servern überprüft werden kann sieht man ja an Youtube, das man eine abmahnung bei X uploads solcher Videos bekommt sehe ich daher als möglich an - ähnlich wie das löschen des accounts bei youtube wenn man dies zu oft versucht (passiert ja schon).
Leider gibt es jedoch relativ wenig quellen die acta genau beschreiben - und ich denke keine quelle die neutral ist. Das einzigste wodurch man selbst einen genauen überblick bekommen kann ist acta selbst:http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2010/april/tradoc_146029.pdf
Ich wage jedoch zu behaupten das da eh fast keiner durchblickt.

Ich denke das insbesonders die haltung der meisten Politiker zu diesen thema die meisten aufregt. Entweder die Politiker sagen das sich eh nichts ändern wird (wieso ist acta dann überhaupt notwendig?), das sie sich nochnicht damit befasst haben oder erklären der Netzgemeinde den Krieg:
http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-netzgemeinde-ihr-werdet-den-kampf-verlieren/6127434.html
Das die verhandlungen über acta seit Jahren im geheimen geführt wurden und das der berichterstatter der EU, mit den Worten das er nichtmehr an der Maskerade teilhaben will, zurückgetreten ist ist dabei auch nicht sonderlich förderlich zu einer besänftigung.
http://www.shortnews.de/id/940811/ACTA-Berichterstatter-der-EU-Parlaments-Kader-Arif-tritt-zurueck

Eru

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Re:ACTA
« Antwort #20 am: 10. Feb 2012, 09:21 »
Tja, es geht aber eben nicht nur um die Inhalte von ACTA an sich, darüber könnte man lange diskutieren, aber die Diskussion hier weiterzuführern halte ich inzwischen für überflüssig. Da hast du als scheinbar recht konservativer Mensch deine Meinung und deine Überzeugungen, Crystal Phoenix, und die toleriere ich, teile sie aber nicht.

Ich sags nochmal, vorrangig gehe ich morgen auf die Straße, aus den von mir bereits erläuterten Gründen: Lobbyisten zu stark verwickelt in der Politik, Entscheidungen(auch wenn es vorerst nur Richtlinien und keine bindenden Gesetze sind) hinter verschlossenen Türen, schwammige Formulierungen in den Richtlinien, längst überholte Urheberrechtsbestimmunge n für das 21. Jahrhundert und das digitale Zeitalter, etc.

Sehr wohl weiß ich als ehemaliger PW-Lk'er über Lobbyismus und seinen ursprünglichen Zweck bescheid, aber von dem hat man sich inzwischen in einigen politischen Instanzen mMn weit entfernt.

Aber wie gesagt, möchte ich das gar nicht weiter ausführen, das führt nur zu einer endlosen Diskussion mit Aufeinanderwerfen von unterschiedlichen Überzeugungen.

Wer es für richtig hält am Samstag lieber zu Hause zu bleiben oder sonstigen Tätigkeiten nachzugehen, soll das tun.
Wer es stattdessen für richtig hält am Samstag auf die Straße zu gehen, wie ich selbst auch, soll das ebenfalls tun.

Und das was Reshef schreibt, kann ich so nur unterschreiben. Vor allem der Artikel aus dem Handelsblatt ist für mich ein weiterer Grund am Samstag die Plakate hochzuhalten. Ein mMn unzumutbarer "Volksvertreter", dieser Herr Heveling, völlig verbohrt und unzeitgemäß.
Da ist man froh, dass zumindest einige EU-Politiker(Artikel Nr. 2) die ganze Geschichte ähnlich sehen wie viele junge Menschen.
« Letzte Änderung: 10. Feb 2012, 09:26 von Eru »

Chu'unthor

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Re:ACTA
« Antwort #21 am: 10. Feb 2012, 14:32 »
Zumindest ein kurzfristiger Lichtblick: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Deutschland-unterzeichnet-ACTA-vorerst-nicht-1432504.html

Zur eigentlichen Diskussion: Ich sehe das Hauptproblem vor allem in der Undeutlichkeit der Formulierungen, sodass man kaum abschätzen kann, wofür es letztlich TATSÄCHLICH genutzt werden würde, sondern den Worst Case annehmen MUSS - denn wenn es nicht ganz so schlimm wäre, gäbe es ja auch keinen Grund, da so sehr den Deckel draufzuhalten, oder?
Sowohl was den mangelnden Informationsfluss als auch die unverständliche Formulierung des eigentlichen ACTA-Schriebs angeht.
Erst denken, dann posten.

Buffo Boffin

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Re:ACTA
« Antwort #22 am: 10. Feb 2012, 18:06 »
Eigentlich habe ich keine Zeit um hier ausführlich was hinzuschreiben, aber da ich mich ziemlich intensiv mit dem europäischen Immaterialgüterrecht auseinandergesetzt habe, kann ich nachdem ich diese Posts gelesen habe nicht einfach ruhig bleiben^^

Zur eigentlichen Diskussion: Ich sehe das Hauptproblem vor allem in der Undeutlichkeit der Formulierungen, sodass man kaum abschätzen kann, wofür es letztlich TATSÄCHLICH genutzt werden würde, sondern den Worst Case annehmen MUSS - denn wenn es nicht ganz so schlimm wäre, gäbe es ja auch keinen Grund, da so sehr den Deckel draufzuhalten, oder?
Sowohl was den mangelnden Informationsfluss als auch die unverständliche Formulierung des eigentlichen ACTA-Schriebs angeht.

Schwammige Formulierungen sind in Rechtstexten gang und gäbe! Bei ACTA dienen sie in erster Linie dazu den Vertragsstaaten Spielraum bei der Umsetzung des Vertrages zu lassen. Was also die konkreten Auswirkungen von ACTA sind, muss auf nationaler Ebene in binden Gesetzen geregelt werden, das wird nicht in ACTA selbst geregelt.
Somit kann man nicht vom Worst Case auszugehen, sofern man auch nur einen Funken Vertrauen in die Legislative seines Landes hat.

Zum Inhalt von ACTA haben CrystalPhoenix und Raschi eigentlich schon alles wesentliche gesagt.
Ich persönlich bin grundsätzlich auch gegen ACTA, trozdem darf das Internet kein rechtsfreier Raum sein, in dem man alles gratis bekommen kann, andernfalls würde das gesamt Handel/Märktesystm nicht mehr auf Immaterielle Güter anwendbar sein. Ein Grund für die Eiführung von Urheberrechten/Patenten/... war, dass Erfindungen, Lieder, Bücher, Film einen Wert bekommen. Dadurch entsteht ein Anreiz solche Dinge zu produzieren und zu verkaufen. Falls diese Güter jedoch gratis und legal erhältlich sind, wäre der Kunde ja blöd dafür Geld auszugeben, folglich kauft er nicht --> der Anbieter verdient nichts --> er wird auch nicht mehr produzieren.

Für die Funktionsfähigkeit von Märkten für immaterielle Güter ist das Internet eine enorme Bedrohung. Sicherlich ist die Zensur des Internets nicht die Lösung des Problems. Trotzdem ist es falsch einfach zu sagen ACTA ist scheisse, nieder damit. Es braucht Alternativlösungen, denn die Problematik wird sich immer weiter verschärfen.

Zum immer wieder geposteten Video: Angstmacherei, welche auch zu funktionieren scheint (2'000'000 Klicks).
Der Anfang mit der Wiki-Definition von Fälschung ist irrelavant. 
Die Behauptung, dass eine File, die kopiert wurde, nicht gestohlen worden ist, stimmt nicht. Sie wurde nicht gefälscht, gestohlen wurde sie aber trotzdem, sofern sie geschützt war. Ansonsten wäre es ja legal ganze Bücher zu kopieren und weiterzuverkaufen. Vom Beispiel mit dem Kochkurs will ich gar nicht anfangen.

Die Aussage, dass geistiges Eigentum in ACTA nicht definiert ist  stimmt zwar, jedoch ist das schon in den vorhanden, nationalen Gesetzen geregelt, weshalt es nicht nötig ist es nochmals zu regeln. Die vorhanden Gesetze sollten nach dem Unterzeichnen von ACTA lediglich angepasst werden, und nicht durch den ACTA Text ersetzt werden!   


Alles in allem stimme ich also Crystal zu

Zitat
Ich bin gegen Acta [...], aber diese bereitwillige Annahme von vorgekauten Meinungen (in Form von Videos), die macht mich echt betroffen...

Zudem ist die Grundproblematik etwas, dass wohl noch für einigen Gesprächsstoff sorgen wird, da der Wert von geistigem Eigentum esseziell für das Funktionieren des Marktes ist.
Aber wer weiss, vllt ist das Internet dann der Grund, für die Einführung eines neuen, anderen Systems, bei dem auch der Handel mit immateriellen Gütern problemlos funktioniert. Ideen für neue Distributionsmethoden im Internet gibts ja schon.
 
 
Zitat
scheinbar recht konservativer Mensch

Inwiefern war Crystal jetzt konservativ? Er hat lediglich gesagt, dass man nicht allem, was einem in irgendeinem Vid gezeigt wird, Glauben schenken darf.
Und falls du mich auch als konservativ bezeichnen willst, kannst du beruhigt sein. Ich bin grundsätzlich eher links/liberal eingestellt, trozdem kann man kritisch sein und muss nicht allem was auf Youtube steht, Glauben schenken.

Nichtsdesto trotz wünsch ich den werten Demonstranten unser uns, ne gelungene Demo^^   

Eru

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Re:ACTA
« Antwort #23 am: 10. Feb 2012, 19:53 »
Zitat
scheinbar recht konservativer Mensch

Inwiefern war Crystal jetzt konservativ? Er hat lediglich gesagt, dass man nicht allem, was einem in irgendeinem Vid gezeigt wird, Glauben schenken darf.
Und falls du mich auch als konservativ bezeichnen willst, kannst du beruhigt sein. Ich bin grundsätzlich eher links/liberal eingestellt, trozdem kann man kritisch sein und muss nicht allem was auf Youtube steht, Glauben schenken.

Frage mich wie du überhaupt dazu kommst meine Aussage "scheinbar recht konservativer" Mensch mit dem kurzen Textabschnitt von CrystalPhoenix, den er zum Thema "Videos einfach unreflektiert zu glauben" geschrieben hat.

Natürlich war die Mutmaßung nicht auf den Teil seiner Äußerungen bezogen. Er hat, ganz im Gegenteil zu dem was du sagst, noch deutlich mehr Themen angesprochen als das. Und der allgemeine Grundton seiner Argumente wirkte auf mich recht konservativ.

Insbesondere eure Aussagen über das mMn veraltete Urheberrecht. Aber dazu schrieb ich ja auch schon was in diesem Thread.

Werd mich auch auf keine Diskussion einlassen, weil das verlorene Mühe wäre. Letztendlich gab es keinen Poster hier im Thread der für ACTA eintritt. Da nutze ich die Zeit lieber gegen die echten Acta-Befürworter zu argumentieren (und morgen auch zu demonstrieren), allen voran rückwärtsgerichtete Unions-Politiker, siehe den Artikel aus dem Handelsblatt.

Hier im Forum treffen ja nur unterschiedlich geartete, mal stärkere, mal weniger stärkere Überzeugungen gegen ACTA aufeinander.

[...]
Aber wer weiss, vllt ist das Internet dann der Grund, für die Einführung eines neuen, anderen Systems, bei dem auch der Handel mit immateriellen Gütern problemlos funktioniert. Ideen für neue Distributionsmethoden im Internet gibts ja schon.

Richtig, das kann ich so nur unterschreiben. Und diesen Schritt halte ich im 21. Jahrhundert und im digitalen Zeitalter für längst schon überfällig.


Adamin

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Re:ACTA
« Antwort #24 am: 11. Feb 2012, 00:33 »


Ist finde ich eine interessante Frage in dem Zusammenhang...


Soweit ich es verstehe ist das Hauptproblem jenes, dass seit 2006 hinter verschlossenen Türen neue Regelungen für das Internet entworfen werden, die schlussendlich 90% der modernen Bevölkerung betreffen werden. Noch dazu wird das nicht von der Ärztelobby, eine Versicherungslobby, oder einer Patientenlobby unterstützt, sondern von der Film- und Musiklobby (falls man das so bezeichnen kann), die schon seit immer eine Contra-Internet Meinung zum Ausdruck bringt.

Kann mir jemand versichern, dass nach diesen neuen Entwürfen nicht jedes von mir hochgeladene Bild als "Raubkopie" angeprangert und mir mit höchster Strafe zur Last gelegt wird? Ich habe nichts dagegen, wenn neue Kinofilme von Donnerstag nicht schon am Freitag im Internet auftauchen, aber wenn ich einem Freund ein Bild meines geilen Posters oder ein cooles Lied zuschicken will (beides unentgeldlich), dann sehe ich keinen Grund mich dafür zu verklagen.





Meine persönliche Meinung zur Copyright Frage im Internet ist schlicht, dass das Wirtschafts-Konzept der Medien-Industrie einfach veraltet ist.

Die Zeit der physikalischen Datenträger ist schlicht und ergreifend vorbei. Die Leute wollen keine CDs mehr, sie wollen ganz einfach eine Mp3-Datei auf ihrem Player. Genauso wollen (zumindest in meinem Bekanntenkreis) die Leute kein festgelegtes TV-Programm mehr, sondern wollen selbst ihre Filme oder Serien aussuchen.
Glechzeitig will man auch keine zusätzlichen Peripherie-Geräte mehr dazu. Warum einen Fernseher mit extra-Receiver, wenn der PC direkt nebenan steht?

Ich habe schon von vielen, vielen Bekannten gehört, dass sie sogar dafür bezahlen würden, wenn sie dafür ihre Lieblingsserien in guter Qualität und direkt via Internet sehen könnten. Aber dazu gibt es keine Geschäfts-Konzepte, weil Internet-Streams als das pure Böse deklariert wurden.

DVD-Boxen oder Musik-Alben sind einfach nur noch etwas für Hardcore-Fans die Zusatzmaterial direkt vom Künstler möchten, oder einfach Sammler sind. Dafür besteht durchaus noch Interesse im Markt, aber es ist schlicht und ergreifend nicht mehr der Hauptanteil, daran sollte sich die Industrie gewöhnen.

Eine digitale Kopie ist eben ein exaktes Replik der Ursprungsdatei, ohne Qualitätsverluste. Das kann man mit keinem noch so tollem Kopierschutz oder Verbot aufhalten. Viel mehr sollte man eher versuchen, dem Kunden mehr Vorteile mit einem Originalkauf zu bieten.
Im Moment erzählt mir eine DVD 15 Minuten lang wie böse Raubkopien sind. Ein "raubkopierter" Film hingegen zeigt mir das was ich will, den FILM.
Das läuft finde ich schon seit einigen Jahren schief.

Überhaupt empfinde ich Texte wie "Filesharing schadet dem Künstler" als entgegengesetzte Panikmache.
Ich habe zumindest noch keinen "Van Gogh"-esken Künstler gesehen, der sein Leben lang nur ein Werk verkauft und am Hungertuch nagt. Heutzutage ist kein Künstler arm und der Verkauf von Musik geht genauso über, och ich weiß nicht, Merchandise, Fanartikel, Radioauftritte, öhm Konzerte.

Lord of Arnor

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Re:ACTA
« Antwort #25 am: 11. Feb 2012, 15:09 »








Meine persönliche Meinung zur Copyright Frage im Internet ist schlicht, dass das Wirtschafts-Konzept der Medien-Industrie einfach veraltet ist.

Die Zeit der physikalischen Datenträger ist schlicht und ergreifend vorbei. Die Leute wollen keine CDs mehr, sie wollen ganz einfach eine Mp3-Datei auf ihrem Player. Genauso wollen (zumindest in meinem Bekanntenkreis) die Leute kein festgelegtes TV-Programm mehr, sondern wollen selbst ihre Filme oder Serien aussuchen.
Glechzeitig will man auch keine zusätzlichen Peripherie-Geräte mehr dazu. Warum einen Fernseher mit extra-Receiver, wenn der PC direkt nebenan steht?

Ich habe schon von vielen, vielen Bekannten gehört, dass sie sogar dafür bezahlen würden, wenn sie dafür ihre Lieblingsserien in guter Qualität und direkt via Internet sehen könnten. Aber dazu gibt es keine Geschäfts-Konzepte, weil Internet-Streams als das pure Böse deklariert wurden.

DVD-Boxen oder Musik-Alben sind einfach nur noch etwas für Hardcore-Fans die Zusatzmaterial direkt vom Künstler möchten, oder einfach Sammler sind. Dafür besteht durchaus noch Interesse im Markt, aber es ist schlicht und ergreifend nicht mehr der Hauptanteil, daran sollte sich die Industrie gewöhnen.

Eine digitale Kopie ist eben ein exaktes Replik der Ursprungsdatei, ohne Qualitätsverluste. Das kann man mit keinem noch so tollem Kopierschutz oder Verbot aufhalten. Viel mehr sollte man eher versuchen, dem Kunden mehr Vorteile mit einem Originalkauf zu bieten.
Im Moment erzählt mir eine DVD 15 Minuten lang wie böse Raubkopien sind. Ein "raubkopierter" Film hingegen zeigt mir das was ich will, den FILM.
Das läuft finde ich schon seit einigen Jahren schief.

Praktisch 1:1 meine Meinung. Die Idee eines legalen Streamingdienstes hatte ich ja schon im Smalltalk-Thread eingebracht.

Besser als mit dem  Bild kann man das ja kaum ausdrücken^^.

MfG

Lord of Arnor
« Letzte Änderung: 11. Feb 2012, 15:15 von Lord of Arnor »
Zitat
Pluralismus heißt: Ich bin nicht Jesus!
<br /><br />

CrystalPhoenix

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Re:ACTA
« Antwort #26 am: 12. Feb 2012, 14:21 »
Erstmal - mMn ist es im Internet verpönt, aus einzelnen Beiträgen die Gesinnung des Menschen hinter dem Post abzuleiten. Klar, man bekommt einen ungefähren Eindruck, aber da sollte man sich nicht zu sehr drauf verlassen. Fakt ist, dass ich immer versuche, beide Seiten zu sehen, und mich mit einem einfachen "dagegen" oder "dafür" nicht abspeisen lassen möchte. Allerdings würd ich mich nicht als konservativ bezeichnen  :P Egal, tut hier ja auch nix zur Sache.

Zum Post von Adamin:
Dein Ansatz ist, dass die Möglichkeiten des Filesharings, des Streamens, und der unlizensierten Verbreitung im Internet, nicht schädlich sein müssen, oder?

Der Meinung bin ich durchaus. Nicht umsonst hab ich nach der Unterstrichenen Anti-Filesharing Passage Gegenargumente angeführt.
Aber was Edain, genau wie die Pornoindustrie zu einem Nutznießer ebenjener Vor/ oder Nachteile des Internets macht, ist das freiwillige Mitwirken. Ihr habt kein Problem damit, dass ihr von Rechner zu Rechner kopiert werdet, auf LANs, oder einfach so "ums dem Kumpel zu zeigen". Und auf der VENUS kommen die neuesten Stars aus der Webcam und Amateursparte - "Talente", die sich ohne Seiten wie MeinnichtsaubererZeitver treib wohl nicht entfaltet hätten^^ Und ich bin doch auch selber der Meinung, dass das Inetrnet so viel mehr Möglichkeit bietet, als es nimmt.
Das Problem am Internet ist aber diese neue, den älteren Produzenten unbekannte Form - das Internet ist ein großer Strudel, in  den man erst eintauchen muss, um davon zu profitieren - Manche wollen das halt nicht. Soweit so gut, jedem das seine. Aber unfairerweise werden selbst die, die ihr Gedankengut nicht im Internet preisgeben wollen, durchaus mit in diesen Strudel gezogen. Durch hochladen ihrer CDs oder Bücher, oder was auch immer.
*Das* ist die Problematik auf die - wenn es etwas positives an ACTA gibt - ACTA mMn zugeschnitten sein sollte. Und wie gesagt, ich bin ja eben auch nicht für ACTA - nämlich deshalb, weil ACTA *alles* beschneiden könnte (aufgrund der schwammigen Formulierung). Nicht nur das Gedankengut von denen, die das auf keinen Fall wollen.

Klar profitiert der Künstler durch den Verkauf von Merchandise und Konzertkarten von dem Internet, und dessen Bekanntheitssteigernder Wirkung. Aber wer davon nicht profitieren möchte, der soll auch bitte geschützt sein - selbst schuld.

Vielleicht sollte man ACTA dafür ein bisschen ummodelliern: Momentan entspricht ACTA ja glaube ich dem Konzept, dass alle Verbreitung klar verboten ist, und sich dann in diesem Verbot Ausnahmen etablieren. Sowas gefährdet, wie du schon sagst, auch das verschicken lustiger Bilder etc.
Wäre ACTA jetzt aber eine Maßnahme, die erstmal jede Verbreitung offenlässt, und unter deren Schutz man sich flüchten kann, wenn man sein Gedankengut zwar hochladen, aber nicht kopiert haben möchte, dann wäre ich damit einverstanden. Naja, und über die Strafe müsste man dann wohl nochmal reden.
(Aber ich glaube nicht, dass so etwas technisch durchführbar wäre. Man müsste ja dann irgendwie Warnhinweise oder so im Internet anbringen ala "Achtung, das darf nicht kopiert werden!")


CrystalPhoenix

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Re:ACTA
« Antwort #27 am: 12. Feb 2012, 18:26 »
Das Problem am Internet ist aber diese neue, den älteren Produzenten unbekannte Form - das Internet ist ein großer Strudel, in  den man erst eintauchen muss, um davon zu profitieren - Manche wollen das halt nicht. Soweit so gut, jedem das seine. Aber unfairerweise werden selbst die, die ihr Gedankengut nicht im Internet preisgeben wollen, durchaus mit in diesen Strudel gezogen. Durch hochladen ihrer CDs oder Bücher, oder was auch immer.
[...]

Klar profitiert der Künstler durch den Verkauf von Merchandise und Konzertkarten von dem Internet, und dessen Bekanntheitssteigernder Wirkung. Aber wer davon nicht profitieren möchte, der soll auch bitte geschützt sein - selbst schuld.

Öhm, okay. Aber dafür brauchen wir kein neues Gesetz, oder?

Ich erinnere mich zumindest durchaus dass es jetzt schon die Möglichkeit gibt, Daten aus dem Internet "zu nehmen", und dazu Präzedenzfälle: Leute die ihre Bilder von Seiten entfernt haben wollten, oder Videos die jetzt schon von Youtube gelöscht werden bei einer einzigen Beschwerde.
Du redest vom Schutz deiner persönlichen Idee, die du nicht veröffentlichen willst. Solches Gedankengut (Persönlichkeitsrecht?) ist doch schon geschützt. Das hat meiner Meinung nach wenig mit internationalen Entwürfen in einem HANDELSabkommen zu tun.

Vor allem aber, wenn es darum gehen sollte das Leute ihre Werke nicht veröffentlichen wollen, ergibt die Involvierung von Lobbyisten der Musik- und Filmveröffentlichungsbra nche wenig Sinn.

Und ein letztes Bild zum "Filesharing schadet dem Künstler"-Gedanken. So in etwa sieht die Verteilung des CD-Verkaufs-Gewinns aus:


llcrazyfanll

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Re:ACTA
« Antwort #28 am: 12. Feb 2012, 18:42 »
Diese ganzen Sachen haben aber durchaus ( zu welchem Grad ist eine andere Sache) ein Daseinsberechtigung; es ist sehr schwer heute einen richtigen, erfolgreichen Hit zu machen ohne Werbung, guter Planung usw... ( Z.b. Le7els war schon ca. 2 Jahre raus und er Nach viel viel Werbung kams in die Charts.).
Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass wenn der Kunde kostenlos die Musik bekommt ( z.B. über rechtliche Grauzonen wie Youtube runterladen) anstatt es sich im Laden oder legal über Itunes, etc.  zu kaufen, dann bekommt die Musikindustrie viel weniger Geld, was wohl zur Folge hat, dass die Qualität der Musik leidet ( es ist schon ein Hinderungsgrund Musiker zu werden, wenn man davon nicht leben kann).
Mit Werbung dies zu lösen ist auch sehr sehr schwer, weil so zu einen die Musikindustrie so viel weniger Geld bekommen wird und zum anderen dies nur sehr begrenzt möglich ist, weil sobald ein Portal aus Sicht des Nutzers zu viel Werbung macht, die Nutzer auf ein anderes wechseln werden.
Deshalb müssen neue Konzepte zur Finanzierung her, z.B. vom Staat
p.s. Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?
Und das Wohnmobil hat Räder, verdammt
Doch wir können hier nicht weiter, hier ist Fledermausland
Und so bleib ich in der Wagenburg und lebe hier
Kannst du die Berge nicht erreichen, hol den Schnee zu dir
Und das Wohnmobil hat Räder, verdammt
Doch wir können hier nicht weiter, hier ist Fledermausland
Bei uns siehst du keine Züge durch die Gegend fahrn
Doch wir warten ungeduldig auf die nächste Bahn

Thregolas

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Re:ACTA
« Antwort #29 am: 12. Feb 2012, 18:54 »
p.s. Der Vergleich mit der Pornoindustrie ist nicht ernst gemeint oder ?
? Warum das denn nicht, lediglich die Anzahl und Kosten, der zur Verfügung gestellten Medien unterscheidet sich. Das dürfte einen guten Vermarkter eigentlich nicht stören. Abgesehen davon, dass auch ein kleines Budget exzellente Filme hervorbringen kann.