Danke - und wieder eine neue Anregung: Ein kleiner „Kodex“ zur Diskussionskultur hier.
(Das ist lang geworden, ich hab es vielleicht nicht optimal gekürzt, aber es ist so spät...
)
Anders als im Konzept-Bereich macht eine klar vorgeschriebene Diskussionsstruktur vermutlich keinen Sinn. Trotzdem gibt es Momente, in denen Probleme die Balance behindern oder völlig vom Thema abbringen, und von denen auch in der Community viele nicht gerade begeistert sind.
Dies muss nicht an persönlichen Fehlern liegen, sondern möglicherweise ist es reine Gewohnheitssache: Im ursprünglichen System, wo es gerade mal einen Thread zur Balance gab, konnte man das Thema wechseln, wie einem der Schnabel gewachsen war, und die spätere Kategorisierung nach Völkern bedeutete immer noch ziemlichen Freiraum.
Neuerdings wird aber versucht, bestimmte Themen zu bündeln, damit nicht immer wieder dieselben Probleme behandelt werden und vielleicht auch mehr Leute in die Diskussion eintreten können. Der Stil vieler im Balance-Forum sehr aktiver Member ist ziemlich selbstbewusst, wie von geschulten Experten. Man versucht die Debatte zu "gewinnen" und lenkt nur selten ein. Man lässt die Streitfrage auch plötzlich völlig ausufern oder fängt eine neue an, wenn es dazu dient als der bessere Experte dazustehen.
Jetzt ist der Sinn dieser Threads aber, soweit ich das verstanden habe, klar definierte Probleme zusammenzutragen, übersichtlich und gut lesbar (ungestört von Nebensächlichkeiten) zu erwägen und natürlich möglichst genaue Lösungsvorschläge zu liefern - das war's allerdings auch, der Rest spielt sich dann intern ab.
Sich gegenseitig zu überzeugen, ist nötig, um in gewissen (sehr wichtigen) Themen einen Konsens zu erreichen, aber vor allem in Detailfragen ist es ziemlich egal. Am Ende sollten mehrere fundierte Meinungen einander gegenüber stehen, wenn sich nicht alle einigen können.
Ein paar Leitsätze, die ich gern vorschlagen würde:
o Eine übersichtliche Diskussion besteht aus wenigen langen Posts, nicht aus vielen kurzen. Diese Posts sollten die eigene Meinung in einem angemessenen Umfang vollständig widerspiegeln.
o Die Balance ist nicht der Konzept-Bereich, egal wie tief es in den Köpfen verwurzelt ist! Es geht nicht primär darum, irgendjemanden umzustimmen.
o Vor dem Tippen sollte sich jeder überlegen, ob der Beitrag wirklich das gerade besprochene Thema beleuchtet und nicht irgendwohin abschweift.
o Falls eine Antwort eine vollständig andere Meinung vertritt, sollte man in der Lage sein, sie unkommentiert stehen zu lassen.
o Vorbildlich wäre es, statt die Antwort zu zerfetzen die darin genannten Schwachstellen der eigenen Argumentation zu erkennen und seinen alten Post zu editieren.
o Wird die fremde Meinung doch kommentiert, dann in Form von Hinweisen. Ein „du hast meinen Post nicht verstanden, sei ab jetzt bitte meiner Meinung“ ist ziemlich überflüssig.
o Zwar brauchen Lösungsvorschläge oder die Nennung eines Balance-Problems eine saubere Begründung, aber ebenso gut lässt sich mit reinen Fakten antworten, ohne Position zu beziehen. Nahezu jeder wird sich beim Lesen eines neuen Vorschlags schnell ein Urteil gebildet haben, aber man sollte sich bewusst sein, dass dieses Urteil nicht unbedingt etwas mit Balance-Wissen zu tun hat und subjektiv ist.