Flankenschaden bietet enormes, taktisches Potenzial. Würde er wegfallen, so würde man seine Truppen fast alle nur noch via Sturmangriff loshetzen und das geschickte Umzingeln (bspw. mit Großorks Tunneln bei Nebel) wäre absolut nutzlos, weil der Schaden den zusätzlichen Aufwand nicht rentiert. Außerdem kann man Einheiten gegen den Schaden immun machen wie zuletzt glaube ich bei den Waffenmeistern bereits geschehen.
Erlaube mir mal zwischen den Seiten zu vermitteln.
Ich will es so ausdrücken... Flankenschaden bietet taktisches Potenzial, das in der aktuellen Form nicht nutzbar ist. Kein Mensch dreht Scharmützel dadurch, dass er ein Battailon gezielt von der Seite attackiert - zeige mir diesen Menschen und ich nehme das zurück.
In der aktuellen Form ist Flankenschaden ein unsteuerbares, allgegenwärtiges Feature, das nicht taktisch sondern strategisch genutzt wird. Beispielsituation:
"Ich lasse seine Schwanenritter in einen monströsen Clump reinrennen, und der Flankenschaden wird sie zerhackstückeln. Ah, da kommt er mitten rein, ich lehne mich mal zurück und gucke zu."
Vorher wird berechnet, welche der beiden Armeen den böseren Flankenschaden kassieren wird, danach herrscht die Taktik
Auf sie mit Gebrüll vor. Schlimmer noch, der flankentechnisch unterlegene Spieler hat in vielen Situationen keine einzige Chance, seinem Nachteil etwas entgegenzusetzen und, ganz und gar nicht im Sinne des Erfinders, wird jegliche Taktik in diesem Schlagabtausch egal sein.
Ich bin dagegen, den Flankenschaden zu entfernen, aber Änderung wird not tun, damit er seiner taktischen Absicht besser gerecht werden kann - ein schwächerer Flankenschaden würde mir da schon zusagen.
Daneben sollte ich klar stellen, dass Realismus, ihr mögt es Logik nennen, die Balance-Diskussion nicht bestimmen sollte. Ich zitiere LoA:
"Edain ist kein Schlachtensimulator"
Und natürlich muss der Realismus in bestimmten Situationen in Schutz genommen werden, da er für den Spielspaß notwendig ist - aber das Kontersystem hat die höhere Priorität.
Darum sollten wir (alle) uns erst bemühen Decoutans Entwurf zu verstehen, und uns danach Gedanken um Features machen, die sich auch real anfühlen. Der äußere Anschein kann den Kern der Sache nicht ersetzen.