Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Fangorn
Ebenen vor Fangorn
Dragonfire:
Nachdem MÃ roneth und seinen neuen Gefährten lange Zeit durch die weiten Ebenen gewandert war, die sich vor dem Wald von Lothlorien erstreckten, kam schliesslich ein neues Hindernis in ihr Blickfeld: ein grosser, uralt und erwürdig aussehender Wald, dessen Bäume nichts von den schillernden Farben Loriens hatten. Eher sahen sie aus, als läge ein tiefer Schleier der Trauer über den Wipfeln, und durch das dichte Blätterdach, das die letzten Lichtstrahlen des Tages kaum zum Waldboden durchdringen liess, wurde dieses Gefühl noch verstärkt.
Sein Vater hatte ihm Geschichten über diesen Wald erzählt... man nannte ihn Fangorn...
Wenn man den alten Erzählungen glauben kann, dann ist dieser Wald wohl kein allzu gemütlicher Platz, dachte er sich, während ihm die Geschichten über die sprechenden Bäume und alten Zauberer, die hier umhermarschierten, durch den Kopf gingen.
Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als Aiwyn auf eine Kuhle am Waldrand deutete und sagte: „Hier sieht es gut aus, hier könnten wir über die Nacht bleiben. Wenn ihr nichts dagegen habt mache ich die erste Wache, im Moment kann ich wohl eh nicht schlafen."
MÃ roneth nahm dass Angebot an, genauso wie Jutan.
Während er dann an einem winzigen Lagerfeuer sass, ein wenig Proviant zu sich nahm und die anderen beiden mit den Fangorn-Geschichten, die ihm immer noch im Kopf umherschwirrten, versuchte zu unterhalten, fielen dem jungen Mann aus Rohan langsam die Augen zu.
So unterhielt er sich noch weiter mit Aiwyn, redete über dies und das, bis auch er langsam zu müde wurde. „Ich glaube ich werde auch mal versuchen, zu schlafen“, sagte er, und mit einem Seitenblick auf Jutan fügte er hinzu: „Der scheint ja mächtig müde zu sein. Ich glaub ich übernehme die zweite Schicht, damit er sich noch etwas ausruhen kann.“
Nachdem Sie zugestimmt hatte, fiel er schon bald in einen unruhigen Schlaf, voll von magischen Wäldern und lebenden Bäumen...
Auch als er von der sichtlich erschöpften Aiwyn geweckt wurde, um die Wache zu übernehmen, spürte er die alte Präsenz des Waldes auf seinen Schultern ruhen.
Trotz alldem verlief in seiner Schicht komischerweise alles fast unnatürlich ruhig, auch wenn er ein paar mal das Gefühl hatte, einen tiefen Klagelaut aus dem Wald wahrzunehmen.
Gerade als ihn ein Geräusch aufgescheucht hatte, das sich dann als Eichhörnchen entpupte, vernahm er wieder den trauernden Ton, aus dem tiefen Wald zu kommen schien...
Bestimmt nur Einbildung...Ich sollte mich wohl bald wieder ausruhen...
Wenig später, als er dass Gefühl hatte, dass in wenigen Stunden die Sonne aufgehen wird, weckte er auch Jutan, welcher brummend aufstand und die letzte Wache antrat. MÃ roneth hingegen legte sich in die Nähe der verbleibenden Glut des Lagerfeuers, und gerade als ihm wieder die Erzählungen über die Baumhirten in den Sinn kamen, war er schon eingeschlafen.
The Chaosnight:
Es war eine unruhige Nacht für Aiwyn, nachdem MÃ roneth sie abgelöst hatte fiel es ihr zunächst schwer einzuschlafen und zu entspannen, die Kälte der Nacht und ihre konzentriert steife Haltung hatten ihre Muskeln so verspannt, dass es ihr schwerfiel lange genug auf einer Stelle liegen bleiben zu können. Auch war der Boden ungewöhnlich hart und rau, sie spürte jede einzelne Erhebung durch ihr leichtes Elbenkleid, was im Vergleich zu ihrer alten Lederrüstung keinerlei funktionellen Wert hatte und lediglich ihren Körper bedeckte, sowie genug Bewegungsfreiraum ließ, ansonsten war es für eine solche Lebensweise absolut ungeeignet und hinderlich. So dauerte es eine Weile bis sie in innerlichen Verfluchungen über die Machart elbischer Kleidung in einen unruhigen, dunklen Schlaf verfiel, den sie entsprechend ihrer Gedanken mit einem Traum über Lorien und die Elben begann: Es war kein Rückblick und auch vollkommen realitätsfern, denn anstelle von Elben befanden sich tausende geflügelte Bestien in Lorien, solche wie sie sich die Elben früher immer vorgestellt hatte, in den Wäldern, die umher hüpften und wild kreischend etwas in ihrer Sprache verkündeten. Eine dieser Bestien sprang mit einem Satz auf sie zu, öffnete sein Maul und verschlang sie als ganzes, doch anstelle des Mauls oder des Magens der Bestie fand sie sich nun vor einem langen, nebligen See wieder, hinter dem sie in Ansätzen eine Festung zu erkennen glaubte. Sie erinnerte sich wieder, sie war wieder vor Seestadt am Langen See, es war noch in ihrem ersten Jahr dort, das erkannte sie deutlich an den widrigen Wetterbedingungen, die es in den nächsten Jahren nicht mehr gab. Sie sah das reine funkelnde Wasser vor sich und wie damals fühlte sie das große Verlangen ins Wasser zu springen, was sie auch sofort tat. Es war ein wohltuendes Gefühl und nach einiger Zeit hörte sie erneut wie jemand im Hintergrund ihren Namen rief. Sie wusste genau was jetzt passieren würde: Bogan würde auftauchen und ihr vortragen, dass es in dieser Gegend üblich sei mit Kleidung ins Wasser zu gehen und einen langweiligen Vortrag über die Sitten dieser Region und redendes Stadtvolk zu halten, doch das kümmerte sie diesmal nicht, sie war einfach nur fröhlich in einer friedlichen Umgebung wieder sein Gesicht sehen zu können. Mit einem Lächeln drehte sie sich um, doch statt Bogan blickte sie einem Ork ins Gesicht! Sofort schloss sie die Augen und schrie einmal aus und als sie sie wieder öffnete war sie zurück im Osten, doch anstelle ihrer Landesbrüder und -Schwestern war sie nun inmitten von Elben, die alle mit arrogantem Blick in die Luft und gezogenem Schwert umhergingen und alle Elben die irgendwie anders aussahen erstachen. Dieses bürgerkriegsartige Gemetzel zog sich bis zum Ende der Nacht hin und wurde immer blutiger, erst als nur noch ein Elb übrig war, der laut und verrückt loslachte wachte sie schweißgebaded auf und musste sich erstmal wieder umsehen: Sie war wieder vor dem Fangornwald, MÃ roneth lag als MÃ roneth neben ihr und Jutan hielt als Jutan Nachtwache, sie war also endlich wieder in einer normalen Welt.
MÃ roneth wachte kurz nach ihr auf und packte seine Sachen zusammen.
"Gut, die Nacht wäre überstanden, also ab in den Wald", sagte sie etwas unsicher zu den beiden, mit einem kurzen Auslachen ergänzte sie: "Immerhin sind wie den Elbenzauber erstmal los, in diesem Wald wird es hoffentlich keine verrückten Geschehnisse geben, obwohl...was neues können wir nach all dem wohl nicht mehr sehen."
Thorondor the Eagle:
Faendir vom Lagerfeuer in der Ostfold
Lange Pfade hatte Faendir mittlerweile hinter sich und Aldburg gebracht, denn Nächtelang zog er über die befreiten Ebenen von Rohan.
Auf seinem Weg stieg er noch über so manche Orkleiche hinweg und über die schwarzen Lacken die ihr Blut hinterließ. Die Tage dieses Herbstes färbten den Himmel in zahlreiche grau-blaue Töne, aber außer dichtem Nebel gab es keinen ergiebigen Niederschlag. Erst als Faendir die Mündung des Entwasser erreichte fiel ein feiner Nieselregen auf das Gesicht des Elben.
Endlich, endlich kommt der Regen. Lange Zeit hat er sich in den Wolken verborgen gehalten, doch nun wird dieses beschmutzte Land endlich reingewaschen.
Er zog immer dem Fluss entlang in Richtung Fangorn. Der Regen wurde stärker und stärker und verwandelte das Gewässer in einen reißenden Gebirgsbach. Die schwarzen Flecken auf Rohans Erde wichen endlich, die zahlreichen Opfer wurden fortgespült, weit hinaus in den Ozean, wo sie niemanden mehr in die Quere kamen.
Immer weiter sprintete Faendir den Fluss entlang bis er die ehemalige Südgrenze des Waldes erreichte. Hier hatte der Fangorn einst seinen Saum, aber all dies war nicht mehr. Der alte Wald musste vor den tückischen Klauen Saurons fliehen und sich weiter zurückziehen, aber dies war nun vorbei.
Der Elb setzte sich unter einen schützenden Baum des uralten Waldes um sich von der langen Reise zu erholen. Hier fühlte er sich halbwegs sicher, zumindest sicherer als auf den kahlen Ebenen der Mark.
Die Bäume haben mich wohl bemerkt, ich höre sie sprechen... Für einen Moment möchte ich ein bisschen ausruhen. Ohne daran zu denken, dass mich die Bäume zermalmen... Ich werde ihnen auf meiner Flöte ein Lied spielen, das wird sie wieder ruhen lassen.
Überzeugt von seiner Spielkunst setzte er die Flöte an den Mund und begann leise zu spielen. Mit dem Wind wiegten sich die Bäume im Takt der Musik.
The Chaosnight:
Wie Aiwyn es vorausgesehen hatte fanden sie in diesem Wald nichts neues oder unerwartetes und so kamen sie auch recht schnell vorwärts. Im Gegensatz zu dem von Straßen durchschlagenem Düsterwald oder dem künstlichem Lorien schien ihr dieser Wald der erste wirkliche, naturbelassene zu sein, den sie seit Ewigkeiten durchlaufen konnte. Gewiss, er war verschlungener, massiver und auch dunkler - eigentlich ideal für Heckenschützen oder irgendwelche ehrlosen Banditen, doch Aiwyn war sich sicher hier keine Gefahren menschlicher oder anderweitig denkfähiger Natur zu erfahren: Die Orks wie sie sie in der Schlacht erlebt hatte waren viel zu grob um sich hier verstecken zu können und von Elben oder Nordmenschen erwartete sie zumindest in dieser Gesellschaft keine Angriffe.
So kamen sie auch ohne große Anspannung an eine Art Lichtung, die Aiwyn zuerst für das Ende des Waldes hielt, so massiv war seine Auswirkung und so unnatürlich für einen Bereich innerhalb des Waldes: Inmitten von unzählbaren, verschlungenen Bäumen, deren Schatten kaum Licht ließen standen sie plötzlich in einer von Licht durchfluteten Anhöhe, die das markante düstere Antlitz des Waldanfanges mit einem Schlag ins negative umschlagen ließ. Doch in der Ferne konnte man schon wieder hohe Baumkronen erkennen, die sich mit knorrigen Ästen im Wind wogen und ein grünbraunes Dach erkennen, welches die Landschaft prägte, weshalb Aiwyn schnell klar wurde, das sie noch immer im Wald waren, er nur irgendwie...unterbrochen wurde. Verwirrt sah sie auf den Bode und war nun noch verwirrter: Hunderte abgeschlagene halbe Baumstämme wurzelten noch immer im Boden, gebrochene Zweige und zertretene Blätter bedeckten die gesamte Erde im Umkreis, lediglich unterbrochen von einzelnden Feuerlöchern. Doch warum sollte man hier, mitten im Wald die Bäume fällen und nicht an den Grenzen? Und wie kam man mit diesen Monstern von Bäumen durch die engen Gassen dieser Wälder?
Langsam und nun wieder vollends konzentriert schritten die drei über die Überreste dieses Gebietes und näherten sich dem Wiederanfang dieses Waldes, doch bevor sie ihn erreichten hörten sie schon verzerrte Klänge aus diesem tonen, die trotzdem noch beruhigend und entspannend wirkten. Ohne nachzudenken was die Ursache sein könnte und absolut ohne Vorsichtsmaßnahmen folgten alle drei den anziehenden Klängen des Waldes, die mit jedem Schritt betörender und klarer wurden. Erst als sie dem Anschein nach fast an der Quelle der Musik waren, waren sie wieder halbwegs bei Sinnen und mussten sich instinktiv fragen, was in sie gefahren war. Während Jutan und Maroneth sich deshalb noch ratlos anschauten ging Aiwyn noch ein paar Schritte weiter und sah am Ende einer Art Kreuzung etwas am Fuß eines der alten und massiven Bäume, was ihr auf den erste Blick wie ein herunterhängender Ast vorkam, doch mit jedem Schritt den sie sich ihm näherte irgendwie menschlicher wurde. Ehe sie sich versah war sie schon an der Kreuzung angekommen und blickte in das Gesicht eines Elben, der gerade seine Flöte abgesetzt hatte und sie anschaute.
"Ähm...hallo..Herr Elb", sagte sie etwas unsicher und mit einem Gedanken daran, dass sie nicht schon wieder unhöflich auffallen wollte ergänzte sie hastig: "Euer Flötenspiel ist wirklich hervorragend, ich habe noch niemals etwas ähnliches vernommen."
Thorondor the Eagle:
Faendir ließ sich durch die Fremden vorerst nicht aus der Ruhe bringen. Er spielte genüsslich die Melodie fertig, die ihm durch seinen Kopf schwirrte. Erst danach richte er seinen Blick auf die drei.
Einen jugendlichen, rothaarigen Burschen der sich gekonnt hinter der gegensätzlich, großen Sprecherin versteckte und ein großer, braunhaariger Mann, dessen Aussehen Faendir stark an das der Waldläufer erinnerte.
Und zuletzt die Frau. Ihr Akzent und ihre Ausdrucksweisen wirkten einfach nur fremd.
„So freundliche Worte, an einem solch düsteren Ort, womit habe ich denn das verdient?“, fragte er misstrauisch.
„Ob ihr es verdient habt weiß ich nicht, ich sage nur wie es ist, Herr Elb“, bekam er als Antwort.
„Was verschlägt euch denn in diesen Wald, dessen heimtückische Art und Gefahren weit über die Grenzen unserer Länder bekannt sind... oder waren?“
„Dasselbe könnte ich euch auch fragen. Was macht ein einzelner Elb weitab von seinem Volk und seinen Landen?“
Faendir erkannte, dass diese Unterhaltung kein Ziel finden würde: „Ich komme aus Rohan und bin auf dem Weg nach Lorien, in meine Heimat.“
„Rohan sagt ihr. Unser Ziel ist Rohan... Edoras besser gesagt“, antwortete sein Gegenüber.
Die Erinnerung brach über Faendir herein. Er sah die Flammen vor seinen Augen, die Rauchschwaden und die weinenden Menschen vor den Toren der Stadt.
„In Edoras werdet ihr nichts mehr finden. Die Goldene Halle erlag den Flammen des Feindes, sowie der Rest der ganzen Stadt. Aldburg wurde zur neuen, alten Hauptstadt ernannt. Dort werdet ihr auf den Heerführer Erkenbrand treffen, mit ihm könnt ihr sprechen. Die überlebenden Soldaten sind jedoch in Isengart, in der alles entscheidenden Schlacht...“
Faendir konnte die Mimik der Frau nicht klar deuten, es bestand aus Entsetzten, Enttäuschung und Trauer.
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