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Fangorn - Im Wald

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Vexor:
...Galadriel, Radagast, Gandalf, Amrûn, Celebithiel, Antien und Nerblog von den Zelten außerhalb der Mauern in Isengart


Wie reines Gold fallen die Blätter im Wind,
jahrelang als zahlreiche Schwingen der Bäume!
Die langen Jahre sind vergangen wie rasche Schlucke
des süßen Mets in hohen Hallen
weit im Westen, unter dem blauen Gewölben Vardas
worin die Sterne zittern im Lied ihrer heiligen und königlichen Stimme.
Wer soll nun den glorreichen Becher für mich füllen?
Denn nun hat Varda, Königin der Sterne,
ihre Hände wie Wolken erhoben und alle Pfade sind getränkt in tiefen Schatten,
und außerhalb des grauen Landes liegt Dunkelheit,
und die schäumenden Wellen zwischen uns,
und Nebel bedeckt die Juwelen Calciryas für immer.
Jetzt verloren, verloren für diejenigen im Osten Valimars!
Lebewohl!  Vielleicht findest du Valimar sogar!
Galadriels Stimme ertönte aus der Menge von Galadhrim die Celebithiel und Amrûn vorausgingen. Jene waren angetan von den Gesängen, die sie vernahmen und auch wenn sie die Länder und Orte von denen Galadriel sang noch nie gesehen hatten, trugen sie allein ihre Stimme dorthin. So schritt Celebithiel durch die Hallen Manwes und saß im Garten Loriens und beobachtete Nienna, wie sie das Schicksal Mittelerdes betrauerte.
Sie fühlte sich vollkommen frei, jetzt wo sie endlich wieder mit ihrer Familie vereint war und der Schatten zumindest für einen Moment nicht mehr zum greifen nahe war.
Amrûn schien es ähnlich zu gehen, denn auch er wirkte so gelöst, wie sie ihn noch nie erlebt hatte, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Er strahlte nun mehr Selbstvertrauen als je zuvor und Celebithiel erkannte, dass auch er müde war. Die Lasten der letzten Monate ruhten so schwer auf ihrer Seele, dass es sie manchmal schmerzte, aber die Aussicht wieder nach Lorien zu kommen und bei Galadriel und Celeborn zu bleiben, schien die Schmerzen in tausende Vögel zu verwandeln, die sich nun in die Lüfte erhoben und ihre Bahnen durch die Lüfte zogen.

Der Orthanc und das davor liegende Tal waren nun hinter dem Dickicht der Bäume Fangorns verschwunden, dessen Schatten nun auch gewichen war. Viel heller und freundlicher Wirkte der Wald der Wälder, nachdem die Fratze des Mundes das Land verlassen hatte.

Der erste Schnee fiel herab und bedeckte leicht den Boden und das grüne Gras wirkte befremdlich in den weißen Film, der über ihm lag. Jedoch blieb der Schnee nicht liegen und so schnell wie er gekommen war, wich er auch wieder.
„ Wisst ihr Amrûn“, setzte Celebithiel an, „ jetzt kenne ich euch schon so lange und weiß dennoch so wenig über euch. Vor allem würde mich interessieren, ob ihr euer Herz schon einer edlen Maid geschenkt habt? Ich meine ihr verweilt schon so lange in diesen Gefilden und ihr reist so lange mit ihr und nie ist mir in den Sinn gekommen euch danach zu fragen!“.
Sie sah in die meergrauen Augen Amrûns und sie sah, wie sein Blick in die Ferne abschweife, in seine Heimat. Sie spürte schon fast, wie sich die Gedanken vor Amrûns inneren Augen formten und er darum rann die richtigen Worte zu finden. Aufmunternd lächelte sie ihn an.

Thorondor the Eagle:
Die Frage von Celebithiel überraschte Amrûn wie ein unerwarteter Sturm auf hoher See. Seit langem dachte er wieder an seine Vergangenheit.
„Seit ich von Imladris weggegangen bin habe ich nicht mehr darüber nachgedacht. Ich habe diese Gefühle nicht vergessen, sondern all die Monate des Krieges haben mich vergessen lassen. Ich trage die Liebe in mir und sie besitzt die meine.“

Amrûn löste sich kurz von dem Gespräch und erinnerte sich an die erste Begegnung;
Viele Tage waren vergangen, seit der Schlacht um Lindon. Nachdem Amrûn Monate an sein Bett gefesselt war, nahm er die Reise zum Gutshof bei Forlond auf. Er wollte demjenigen danken, dessen Kräuter seine Genesung erst möglich gemacht hatten. Bis zu seinem Ziel war es nur ein anderthalb Tagesritt, sein Weg führte ihn entlang der Küste, über die Ausläufer der Ered-Luin, durch die dichten Wälder Forlindons zur westlichen Küste Mittelerdes.

Schließlich ritt er entlang einer weißen Mauer. Die Kletterpflanzen hatten sie schon lange erklommen und an vielen Teilen bröckelte der Gips. Da, versteckt hinter einem hohen Kastanienbaum und wuchernden Ranken war ein schwarzes, schmiedeisernes Tor. Amrûn öffnete es und dabei gab es ein dumpfes Quietschen von sich.
Vor ihm erstreckte sich ein einmaliger Ausblick. Das Gut führte bis zu den felsigen Klippen, wo die weiße Mauer wieder einen Abschluss bildete. Er folgte dem Schotterweg zu einem kleinen Haus. Es sah schon etwas verkommen aus, denn wie auf der Mauer machten sich auch auf der Fassade die Zeichen der Zeit bemerkbar. Die Kacheln des Vorplatzes waren schon zum Teil gesprungen und die Wurzeln eines großen Krischbaumes hoben sie leicht an.
Mit seiner linken Hand klopfte er an die schwere Holztüre. Es verging ein kurzer Augenblick, doch dann öffnete jemand die Tür.

Es war eine Elbe. Ihre Haut war rein und bleich, doch im Sonnenlicht nahm sie einen goldenen Ton an. Das Haar war glatt und rabenschwarz, abgesehen von einer einsamen Strähne. Wie eine gebogene Elbenklinge hing die kalte, silberne Strähne gegen den Boden. Sie trug ein blaues Samtkleid und nur sehr wenig Schmuck.
„Guten Tag“, sagte sie höflich.
„Guten Tag“ antwortete der Elb. Sein Blick war auf ihr Gesicht fixiert und ihm fehlten die Worte bei diesem schönen Anblick.
„Was wünscht Ihr junger Herr?“, riss sie ihn aus diesem prächtigen Moment.
„Mein Name ist Amrûn. Ich bin aus Mithlond hierher gereist um euch zu treffen.“ Er stockte wieder.
Sie neigte ihren Kopf zu Seite und blickte ihm tief in die Augen: „Warum sollte ein Fremder diese Bürde auf sich nehmen, nur um mich zu treffen?“
„Ich war sehr krank müsst ihr wissen und ein Gelehrter aus Mithlond hat mich geheilt. Er sagte zu mir †šEuer Dank gilt nicht ihm, sondern euch und euren Kräutern†™“

Die Elbe musste lächeln „Es ist sehr schmeichelhaft, dass ihr deshalb diesen langen Weg auf euch genommen habt um mir persönlich zu danken. Ihr seid ein netter und höflicher Elb.“
„Hätte ich gewusst, welch Schönheit ich hier antreffe, hätte ich diesen Weg schon eher eingeschlagen“, sagte der Elb und war selbst überrascht über seine Worte. Schnell deutete er mit seiner Hand auf die schöne Umgebung um seine Andeutung zu verstecken.
„Wir können gerne ein Stück gehen, wenn es euch so gut gefällt.“

Gemeinsam folgten sie dem Schotterweg weiter über das Gut. Hunderte verschiedener Pflanzen wuchsen hier alle nebeneinander. Es wucherte, aber trotzdem hatte alles seine Ordnung.
„Ihr wisst meinen Namen, würdet ihr mir euren sagen?“
„Natürlich, ich bin Aratinnuíre“
„Hat ein solch schöner Name, denn eine Bedeutung?“
„Diesen Namen gab mir einst Cirdan, als das Licht der westlichen Gefilde dunkel geworden war. Er bedeutet Hochgeboren als der Mond den Nachthimmel noch nicht erhellte. Aber erzählt mir doch von euch, woran seid ihr denn erkrankt?“
Der Elb zog den Ärmel seines Hemdes hoch und zeigte der Elbe seine Narbe: „Eine Verletzung aus dem Krieg müsst ihr wissen. Ich zog sie mir zu im Kampf gegen einen riesigen Troll, keine zwei Monate ist es her.“
„Ihr seid ein Krieger?“ fragte sie und ein Ausdruck von Entsetzten war aus ihrem Gesicht zu lesen.
„Ja, ich habe geholfen Mithlond vor dem Untergang zu bewahren, ich habe unsere Heimat verteidigt als der Untergang ihr drohte.“
Die Elbe setzte sich auf einen Felsen, welcher zum Meer hinab blickte. Sie schwieg lange Zeit.

„Was ist los?“ unterbrach Amrûn schließlich die Stille.
„Wisst ihr Amrûn, der Krieg ist etwas dem ich nichts abgewinnen kann. Alles was auf dieser Welt existiert, sei es eine Pflanze, ein Gesang, ein Gegenstand oder ein Brauch hat einen Sinn, eine tiefere Bedeutung; der Krieg nicht. Er bringt nichts als Schmerz mit sich und Tod“, antwortete sie.
„Hätte ich warten sollen bis Mithlond untergeht?“, fragte er.
„Es geht nicht um die Schlacht von Mithlond. Es geht nicht darum ob es etwas Böses in dieser Welt gibt, denn selbst in der Zeit als Sauron fort war, haben die Menschen, Elben und Zwerge Kriege geführt. Lebewesen wurden getötet, Wälder ausgerottet, Berge zerschlagen und es hat ihnen nichts gebracht.“
„Trotz allem hat Sauron uns angegriffen“, sagte er bestimmt.
Sie hielt einen Moment lang inne.
„Suche die Schuld nicht bei den anderen, Amrûn. Der Neid ist eine furchtbare Eigenschaft, er lässt die friedlebigsten Menschen zu wilden Bestien werden. Sag mir ehrlich, neidest du den Elben von Eregion nicht deren Reichtum? Neidest du den Menschen nicht die Sterblichkeit? Neidest du den Zwergen nicht ihr außerordentliche Begabung Edelsteine herzustellen?“
Der Elb blickte nur auf den Boden. Die Worte wanderten durch seinen Kopf und stimmten ihn sehr nachdenklich.
„Die ganze Geschichte der Elben ist voll von Neid. Das Schmieden der Silmaril – der Neid etwas einzigartiges zu schaffen, das Ende der zwei Bäume – der Neid das andere etwas schöneres Erschaffen haben, das Ende der Zwerge von Nogrod – der Neid das schönste der Welt zu besitzten. Blicke zurück und sag mir, welcher Krieg hatte einen Sinn? Welche Schlacht ist nicht bedeutungslos?“, sagte sie noch „Und was war es bei dir, der Neid das deinesgleichen größeres vollbringt als du?“
Amrûn konnte nicht antworten. Niemals hat jemand seine Taten so durchschaut, nicht mal er selbst.
Eine unangenehme Stille erfüllte diesen unbehaglichen Moment und sie schien kein Ende zu nehmen.
„Setzt euch zu mir Amrûn, genießt diesen Ausblick und sprecht nicht. Worte sind für den Augenblick nicht nötig.“
Er folgte den Anweisungen der Elbe und setzte sich neben dem Felsen auf den Boden. Mit seinem Rücken lehnte er sich an die kantige Oberfläche. Gut zwei Stunden saßen sie da und lauschten dem Rauschen des Meeres, den brechende Wellen und dem Gesang in der Luft.

Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont und gab dem sonst gelben Ton ein intensives Rot hinzu.
„Sieh nur Amrûn. Genieße den Sonnenuntergang. Täglich setzte ich mich hierher und schaue mir dies Farbenspektakel an. Elben malen Bilder. Ohne Zweifel sind es schöne Bilder, doch noch niemandem ist es gelungen diese absolute Schönheit der Natur einzufangen. Das Bild bleibt nur hier.“, sagte sie und deutete auf ihren Kopf „Nicht umsonst wurde uns die Fähigkeit verliehen uns Momente einzuprägen. Unser Auge sieht viele Farben, mehr als wir jemals aufzeichnen könnten.“

Der Elb blickte auf die orange Sonnenscheibe. Der Sonnenuntergang hatte nichts einzigartiges, er war wie jeder andere. Aratinnuíre nahm seine Hand und blickte erwartungsvoll auf Amrûn, doch schon bald zeigte sie Enttäuschung. Sie stand auf und deutete ihm dasselbe zu tun. Sie legte ihre Hand auf seine Brust: „So nah und doch so fremd.“
Ihr Kopf wanderte auf seine Schulter und lehnte sich daran: „Zu sehr hat die Welt dein denken verändert. Deine Sinne sind abgestumpft und nicht mehr offen für das, was ich sehen kann. Lass uns gehen. Für diese Nacht kannst du hier schlafen.“
Gemeinsam gingen sie in das kleine, weiße Haus. Die Elbe zeigte ihm eine kleine Kammer mit einem einzelnen Bett darin. Dort legte er sich hin und zum ersten Mal, seit dem Ende der Schlacht, konnte sich Amrûn wieder ruhig und fest ausruhen. Der Schmerz war wie weggeweht und seine Gedanken kreisten nur um die Worte von Aratinnuíre.

Am Morgen schien bereits mit kräftigem Licht die Sonne in das Zimmer. Eine warme Brise wehte durch das offene Fenster herein. Der Elb hatte seine Wunde vergessen, doch plagte ihn ein großer Hunger, immerhin hatte er seit gestern Morgen nichts mehr gegessen.
„Hier bin ich“, kam ihm eine vertraute Stimme entgegen, als er die knarrende Türe seines Zimmers öffnete. Amrûn ging hinaus auf eine Terrasse, wo bereits die Elbe saß und aus einem Becher trank. Über ihnen waren die Sprossen einer alten Holzlaube. Der wilde Wein hatte bereits seine Ranken herum geschlagen. Vom Meer kam eine kühle Brise die Klippen hinauf und die Sonne stand erst knapp über den Gipfel der Ered Luin.
„Darf ich mich zu euch setzten?“ frage er.
„Natürlich, nehmt euch zu essen und zu trinken. Ihr müsst schon sehr hungrig sein.“
Stumm nahm er auf einem der Stühle platz und begann etwas Brot zu essen und Met zu trinken.

„Nehmt euch was ihr braucht, für euren Rückweg braucht ihr Kraft.“
Er sah sie an, stumm und voller Trauer. Er wollte nicken aber sein Herz lies es nicht zu: „Was wäre, wenn es keinen Rückweg für mich geben würde?“

„Oh Amrûn. Wenn es keinen Rückweg für dich gibt, dann bleibst du hier bei mir. Aber viel mehr als ich aus deinen Worten höre, sehe ich in dir einen weiteren Weg. Eine Zeit in der du ohne mich ziehst. Du hängst an dem Gefühl große Taten zu vollbringen um deinem Namen gerecht zu werden. Für uns gibt es keine Zukunft, keine die mit Krieg zu tun hat“, antwortet sie und blickte dabei in die Ferne. Es schien ihr schwer zu fallen in seine Augen zu schauen.
„Schon als ich dich sah, wusste ich, dass mein Herz dir gehören wird, bis ans Ende aller Tage. Nun schickst du mich fort?“
„Seit dem Erwachen in Cuivienen warte ich auf dich aber, sag mir, was spielt Zeit für eine Rolle in einem unsterblichen Leben? Tu, was du glaubst tun zu müssen. Mein Platz ist hier und hier werde ich auch sein wenn du zurückkehrst.“

Amrûn erzählte Celebithiel seine Geschichte. Seit langer Zeit wurde er wieder mit diesen Gefühlen konfrontiert; er hatte Sehnsucht nach Aratinnuíre.

Thorondor the Eagle:
Celebithiel sah in Amrûns Augen: „So kurze Zeit kanntet ihr euch und wusstet schon das ihr für einander bestimmt seid?“
„Ja, ich kann es auch nicht erklären, aber als sie da in der Türe ihres Hauses stand schien die Zeit stehen zu bleiben. Die Blütenblätter im Wind erstarrten, der Gesang der Vögel verstummte und das Rauschen des Meeres setzte aus“, antwortete er „Vielleicht wird es euch auch eines Tages so widerfahren.“
Die Elbe musste lächeln: „Und, wie lange ist es her, dass du sie das letzte Mal gesehen hast?“

Amrûn musste überlegen, wie viele Jahre seither über die Lande gezogen sind: „Es war kurz nachdem meine Mutter über das Meer segelte. Damals ging es mir nicht sehr gut. Die Tage hatten nur wenig Bedeutung. Ich grübelte über die Leere die sie hinterlassen hatte und deshalb suchte ich Schutz in Aratinnuíres Armen. Ich klopfte an ihre Türe und noch ehe ich mich versah hörte ich sie schon die Rufe aus dem Garten: †šAmrûn!†™
Mehr als 10 Jahre hatte ich ihr Gesicht nicht mehr gesehen, ihre zarte Haut, ihre hellgrauen Augen. Ich lief zu ihr und küsste Aratinnuíre zärtlich auf die Lippen. Sie erwiderte ihn, wenn auch nur zaghaft. Denn noch bevor ich ein Wort gesagt hatte, wusste sie, dass etwas meine Seele betrübte. Sie legte ihren Finger auf meine Lippen und fragte mich was los sei.
Genau in diesem Moment wurde mein Herz schwer, ich erinnerte mich warum ich zu ihr gekommen war. Ich musste tief einatmen um mir das Sprechen zu erleichtern. †šSie ist weg; meine Mutter segelt jetzt af einem Schiff in den Westen, nach Valinor... Sie kommt nie wieder.†™“

Celebithiels Augen wurden glasig. Man sah ihr an, dass auch sie ihr Schicksal in den Westen zu ziehen fürchtete.

„Allmählich trocknete ich meine Tränen an ihrer Schulter, während sie mir durch mein haar strich. Tief in ihrem inneren wusste sie, dass ich in dem Moment keines Ratschlages bedurfte. Ich wollt einfach nur bei ihr sein; mich geborgen fühlen.
Gemeinsam spazierten wir stundenlang über das ganze Gut und ich erzählte ihr von meiner Mutter, von den schönsten Momenten in unserem Leben und auch vom Tod meines Vaters.
†šHier Amrûn, sieh†™ sagte sie zu mir und deutete auf einen allein stehenden Baum auf einer hohen Felsklippe. Er wirkte schon alt und morsch. Seine Zweige waren abgestorben und doch hing etwas daran, aber es waren keine Blätter.
Hunderte weißer Fäden waren daran geknotet, die bis zum Boden reichten. Er sah aus wie eine Trauerweide im frühen Frühlingstagen, wenn der letzte Schnee die Blätter noch bedeckt.

Aratinnuíre forderte mich auf mit ihr zu kommen und wir setzten uns unter den Baum. †šAmrûn, Probleme und Ängste zu bewältigen heißt sich damit zu befassen und das hast du getan. Stundenlang hast du mir von deiner Mutter erzählt und somit ihre Entscheidung akzeptiert.
Diesem Baum messe ich sehr viel Bedeutung zu. Er ist sehr alt und wie du siehst schon sehr schwach. Er bildet für mich die Verbindung zwischen der westlichen und dieser Welt. Ich habe hier für jede reine Seele dich ich an Valinor verloren habe einen Faden hinaufgeflochten.
Ihre Hand suchte die meine bei diesen Worten und legte mir einen weißen Faden hinein mit den Worten †šIch weiß, es ist noch nicht sehr lange her, dass deine Mutter fort ist, aber mit dieser Geste verabschiedest du dich endgültig. Es ist das letzt was du tun wirst†™

In diesem Augenblick war ich wie versteinert. Ich war noch nicht bereit los zu lassen, noch nicht bereit mich endgültig zu verabschieden, deshalb setzte ich mich. Ich legte meinen Kopf in ihren Schoß und beinahe den restlichen Tag saß ich nur da und starrte auf den Horizont. Auf einmal erinnerte mich an den Abschied auf den Docks, meine Mutter hatte ganz matte Haut und in ihren Augen war nichts als Leere zu sehen. Als ich ihre Wange berührte spürte ich keine Wärme und sie konnte kaum noch sprechen. Ich erkannte, dass die Schicksale meiner Mutter und und meines Vaters verknotet waren. So wie sie nicht ohne ihn sein konnte, so würde es auch umgekehrt sein. Mit diesen Gedanken im Kopf erhob ich mich und Band den Faden zu einem einzelnen an einen kleinen dürren Ast.
Und dann sagte sie etwas, was mir sehr ans Herz ging: †šSogar auf diesem Baum sind deine Eltern eng miteinander verbunden. Ich knotete diesen einen Faden an den Baum gleich nachdem ich hier ankam. Kurz nachdem Gilwe auf Balar gestorben war; Auch hier finden sich zwei Seelen†™“

„Aratinnuíre kennt dich anscheinend sehr gut. Sie sieht was in deinem Herzen vor sich geht. Es kann nur Bestimmung sein, dass ihr beide zusammen seid. Eure Seelen sind genauso verknotet wie die deiner Eltern es waren“, sagte Celebithiel.



Galadriel, Gandalf, Radagast, Amrûn, Antien, Nerblog und Celebithiel zur nordöstlichen Grenze Fangorns

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