Lag hauptsächlich daran, dass ich zuerst getippt, und danach erst deine Frage richtig gelesen habe. Entschuldige.
Naja, um die Frage zu beantworten, musst du dich aus mehreren Richtungen dem Problem annähern.
Wir wissen mit Sicherheit, dass eher die Völker unter "bösem" Einfluss sowas wie Tempel hatten, in denen Morgoth gehuldigt und Menschenopfer gehalten wurden. Also sind Häuser die nur zur reinen Anbetung bestehen mehr negativ angehaucht.
Ich vermute mal, grade diese dunklen Tempel hatten auch strenge Weihe-Vorschriften und Regelwerke, denen sich die Menschen unterwerfen mussten. Saurons übliche Machenschaft.
Soweit ich es jetzt kurz recherchiert habe, ehrten die Numenorer Iluvatar auf einem heiligen
Berg,
nicht in einem Tempel. Ihr Glaube ist also nicht an ein Haus gebunden, sondern lebt in und um ihnen.
Und so ein heiliger Ort konnte natürlich nicht mitgenommen werden, nachdem Numenor unterging. Die Dunedain hatten nur noch ihr eigenes Wissen um den Glauben, bestärkt durch so Kleinode wie den Weißen Baum von Gondor. Ich denke man kann ihn wohl ruhigen Gewissens als
besondere Reliquie bezeichnen.
Ferner waren die Grabmäler der altvorderen Könige in Minas Tirith sicherlich ein Ort des "Glaubens", auch wenn es da mehr um die Weisheit und die Glorie der alten Könige ging, den sie ja allerdings in letzter Instanz durch göttliche Unterstützung erhielten.
Schlage dazu auch den Berg Halifirien nach, die
heilige geheime Grabstätte von Elendil!
Apropos Grabhügel:
Die Rohirrim hatten diesen Brauch für ihre Königslinie. Totenverehrung spricht wohl auch für ein Glauben an eine übernatürliche jenseitige Welt.
Nun zu außermenschlichem:
Das die Zwerge Geheimniskrämer waren, muss ich wohl nicht mehr erwähnen. Keiner kann sagen, wie sie ihrem Mahal unter der Erde gehuldigt haben. Insofern ist da denke ich vieles Möglich, von kleinen Opfergaben besonderer Handwerkskunst, oder steinernen Denkmalen.
Bei den Elben muss man sich die Frage stellen, wie sehr sie eine reglementierte Religion benötigen würden.
Schließlich sind sie mehr oder weniger Teil der Mythologie Mittelerdes. Sie stehen neben den Menschen als
Erstgebordene Ardas, verwoben mit der Welt wie kein anderes Wesen, unsterblich, und in dem vollen Wissen über die übernatürlichen Valar sowie ihren Heimatort Valinor.
Wenn du weißt, dass du über das Meer den
graden Weg zum unsterblichen Garten der Götter nehmen kannst, wozu willst du ihnen dann andernorts Regeln aufstellen und Häuser bauen?
Klar, die Elben rufen die Valar und Eru zu gegebenen Momenten auch an, aber ich glaube nicht dass sie diesen Glauben ritualisieren müssten.
Die heiligen Schriften in unserer Welt sind ja in erster Linie dazu da, um Glaubensgeschichten und/oder -anleitungen für kommende Generationen zu bewahren. Wenn die vorherige Generation aber noch teilweise vorhanden (am Leben) ist, werden ihre Geschichten auch noch nicht vergessen.
Dennoch gibt es Hinweise auf sowas wie
Pilgerreisen unter den Elben. Gildor Inglorion und seine Schar wanderten durch Eriador, um die Turmberge zu besuchen. Einer der Türme dort barg einen Palantir, mit welchem man nur in den Westen über das Meer schauen konnte.
Die Elben gingen soweit ich mich erinnere dorthin, da sie Mittelerde noch nicht verlassen, aber dennoch ihre Sehnsucht nach den Unsterblichen Landen besänftigen wollten.
Nur mal so als ein paar Denkanstöße. Das sind teilweise jetzt auch nur meine eigenen Gedanken dazu. Ich habe auf die schnelle keinen genauen Aufsatz über dieses Thema gefunden, allerdings kann Ardapedia diesmal ausnahmsweise glänzen:
http://ardapedia.herr-der-ringe-film.de/index.php/Religion