Wir sollen in Deutsch eine Argumentation zu einem Argument aus dem offenen Brief der Angehörigen der Opfer des Amoklaufs von Winnenden schreiben.
Ich habe diesen Ausschnitt gewählt:
Medien: Computerspiele
Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. Spiele, ob über Internet oder auf dem PC, die zum Ziel haben, möglichst viele Menschen umzubringen, gehören verboten. Gleiches gilt für alle Gewalt verherrlichenden Spiele, deren Aufbau und Darstellung sehr realistisch sind und bei denen viel Blut fließt.
Meine Argumentation:
In dem offenen Brief der Familien der beim Amoklauf von Winnenden getöteten Kinder wird gefordert, dass so genannte "Killerspiele" verboten werden. Es wird behauptet, dass diese das Ziel haben, "möglichst viele Menschen umzubringen."
Indem sie dieses Ziel der Computerspiele nennen, zeigen sie gleichzeitig ihre Unwissenheit über diese Spiele. In den "Killerspielen" - welche eigentlich "Ego-Shooter" heißen, da man eine virtuelle aus der Ich-Perspektive spielt - geht es darum, Teamfähigkeit und Taktik zu beweisen. Somit steht sogar beim "Team-Deathmatch" das Zusammenspiel als Team im Vordergrund. Bei diesem Spielmodus geht es darum, die virtuellen Gegner zu eliminieren. Wenn jedoch jeder allein versucht, die Gegner auszuschalten, wird man verlieren. Es kommt auf Taktik, Zusammenarbeit udn Kommunikationsfähigkeit an. Somit geht es nicht primär ums Töten.
Zudem wird das Verbot von Gewalt verherrlichenden Spielen von den Familien gefordert. Solche Computerspiele zu verbieten ist jedoch überflüssig, da diese in Deutschland nicht erlaubt sind.
So viel zum Aufbau der "Killerspiele". Doch der eigentlich Hintergrund der von den Angehörigen geforderten Verboten ist, dass diese Spiele zu einem Amoklauf verleiten. Mir jedoch erschließt sich nicht, wie ein Ego-Shooter Tim K. zu dieser Tat verleiten konnte. Sein Amoklauf spiegelte keine der Verhaltensweisen des Computerspielens wider. Die einzige Gemeinsamkeit, die festzustellen ist, ist das Töten. Es wurde in den vergangenen Wochen oft behauptet, dass der Amokläufer sich sein Verhalten aus den "Killerspielen" abgeschaut und erlernt hat. Doch einmal nüchtern betrachtet: wie will man einen Amoklauf machen, wenn nicht mit einer (Schuss-)Waffe tötend? Die Ego-Shooter werden nur als Schuldige dargestellt, da in den Spielen auch mit Waffen geschossen wird. Doch wenn jemand einen Autounfall wegen zu schnellen Fahrens macht, werden nicht die Computerrennspiele zur Rechenschaft gezogen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass "erst" drei Amokläufe in Deutschland waren, jedoch fast jeder männliche Jugendliche solche "Killerspiele" spielt. Wenn die Amokläufe Folgen des Spielens von Ego-Shootern waren, warum gab es dann erst so wenig?
Doch würden dennoch die "Killerspiele" verboten werden, so hätte dies auch einige negative Folgen.
Ein solches Verbot würde die Wirtschaftskrise noch weiter voran treiben. Laut BIU-Angaben wurden im Jahr 2008 1,6 Milliarden Euro durch den Verkauf von Computerspielen erbracht. Devon sind zwar "nur" 5% Ego-Shooter, jedoch haben selbst diese 5% 80 Millionen Euro eingebracht. Außerdem würde das Verbot dazu führen, dass die illegalen Downloadraten deutlich steigen würden.
Diese Fakten widersprechen den Behauptungen der Angehörigen der Opfer und stellen ein Verbot von "Killerspielen" infrage.
Was haltet ihr davon?