@AoA: Bei Gesichtern gibt es keine bestimmte Technik, du musst eben wissen, wie man's zeichnet, und das kann man nur durch Beobachtung und Ausprobieren richtig lernen. Ich mach's immer so, dass ich mit einer weißen Ebene anfange, bestimmte Pfade drüber lege, die ich im Vorfeld schon gemacht habe, um einen Anhaltspunkt zu haben, wo Augen, Nase und Mund in welcher ungefähren Göße hinkommen, und anschließend mit einem großen weichen schwarzen Pinsel bei sehr geringer Deckkraft (5 % oder weniger) anfange, nach und nach der weißen Ebene plastische Formen zu verleihen, um dann mit immer kleineren Brushes (bis zu 1 Pixel) Details wie Tränensäcke, Krähenfüße, etc. besser auszuarbeiten. Nachträglich färbe ich das ganze dann in mehreren Ebenen ein (das Gesicht ist ja nicht überall gleichfarbig, manche Bereiche müssen roter sein als andere). Dadurch, dass ich das nie auf die gleiche Weise hinbekomme, entstehen dann jedesmal völlig verschiedene Gesichtszüge.
Aber ich denke, dir geht es eher darum, was man eigentlich mit dem Pinsel genau hinzeichen muss, schließlich ist das Gesicht ja kein flacher Fladen mit kugelrunden Augen, einer Kartoffelnase und Würstchenlippen. Dazu muss man sich eben mit der Beschaffenheit von Gesichtern auseinandersetzen. Das heißt nicht, dass man die Gesichtsanthropologie und Gewebeverteilung studieren muss, aber ganz ohne Lernen durch Nachahmen geht es eben nicht. Es gibt bestimmte Merkmale wie Jochbein, Stirnbein, die Falten, die von Nase Richtung Mundwinkel gehen und so weiter, die das Gesicht prägen. Die muss man nicht beim Namen kennen, aber man sollte sie bemerken und versuchen, sie zu einzusetzen.