Name: Nerblog ( Namensänderung: Aphadon)
Geschlecht: Männlich
Rasse: Ostling
Alter:29
Geburtsort: Gortharia
Start:
Am Berg GalhargAussehen: Nerblog war ein für einen Ostling zwar großer, aber im Vergleich zu normalen Menschen recht kleiner Mann (1,69m), mit einem runden Gesicht und einer krummen Nase. Am Hinterkopf setzte sein fettiges, schwarzes Haar an einer Stelle aus, wo der Höhlentroll ihn gegen den Felsen schlug.
Charakter: Geduld war dem Ostling fremd und Fremden gegenüber war er extrem misstrauisch, doch jene Leute, die sein Vertrauen gewonnen haben, konnten sich in der Schlacht auf seinen Speer verlassen.
Fertigkeiten: Nerblog war ein ausgezeichneter Kämpfer mit langen Stichwaffen wie Speeren oder Hellebarden, doch mit Fernwaffen wusste er nichts anzufangen. Außerdem hatte er eine Spinnen-Phobie.
Geschichte:
Nerblog wurde in der Hauptstadt des Ostling-Reiches Gortharia geboren. Sein Vater war Soldat im Heer von Rhûn, seine Mutter wusch schmutzige Wäsche für die Stadtbewohner.
Von der Pike auf, wie man bei den Ostlingen so schön sagt, lehrte sein Vater ihn den Kampf mit dem Speer, den er selbst sehr gut beherrschte. Schließlich sollte sein Sohn eines Tages selbst seines Vaters Waffe in den Krieg führen. Als Nerblog 20 Jahre alt war, ging er wie so oft mit seinem Vater an der felsigen Küste entlang und übte sich im Kampf.
"Mein Sohn", begann sein Vater schließlich. "Ich habe dir bald nichts mehr beizubringen und werde dich bald aus der Obhut meines Hauses entlassen. Du wirst dir eine Frau suchen und dir Ruhm und Ehre in der Schlacht verdienen. Doch bevor ich dich entlasse, musst du dich zunächst als würdig erweisen, mein Erbe erhalten zu dürfen, wie es in unserer Familie Tradition ist.“
Nerblog sah ihn fragend an. „Vater?“ Sein Vater sah ihm tief in die dunkelbraunen Augen. „Bring mir... Bring mir die Haut eines Höhlentrolls!“ Nerblog ließ sich seine Überraschung nicht anmerken, doch er war sich im Klaren, dass ein wilder Troll selbst für einen gut ausgebildeten Krieger eine Herausforderung war. „Du verlangst viel“, erwiderte er leise. Sein Vater nickte langsam. „Dasselbe trug mein Vater mir vor Jahren auf und nun bin auch ich in die Jahre gekommen. Es ist nicht mehr an mir, den Namen unserer Familie in Ehren zu halten.“
Schon am nächsten Morgen brach Nerblog mit leichtem Gepäck auf. Er folgte einem alten Pfad in den Süden. Nur mit seinem Speer, einem Rucksack mit Proviant und einem Dolch, mit dem er den Troll zu häuten gedachte, wanderte er durch die leere Einöde zwischen Mordor und dem Meer von Rhûn, vorbei an trostlosen Felsen, staubigen Ebenen und toten Bäumen, bis nach einer Woche das Aschengebirge in Sicht kam.
Dort, so hoffte er, würde er schnell einen Höhlentroll finden können. Doch als am nächsten Tag seine Verpflegung zur Neige ging und die Berge noch etwa vier Tagesmärsche entfernt waren, sah er sich gezwungen, irgendetwas in dieser Einöde zu jagen. Während er weiter nach Süden wanderte, hielt er Ausschau nach allem, was noch als Mahlzeit durchgehen konnte. Und am neunten Tag nach seiner Abreise stieß er in seinem Hunger auf einen streunenden Ork. „Orks sind auch nur Tiere!“, sagte er sich. Vom knurrenden Magen getrieben, stellte er die Kreatur auf einer in den trockenen Boden gegrabenen Felsplatte.
Wütend zischte der Ork ihn an, als er seine Anwesenheit bemerkte, doch Nerblogs Speer brachte ihn schnell zum Schweigen. Als er des Abends an seinem mickrigen Lagerfeuer das zähe Fleisch verzehrte, hätte er sich beinahe übergeben. Doch hier hatte Nerblog gelernt, dass Orkfleisch äußerst nahrhaft ist...
Nachdem er das makabere Mahl verzehrt hatte, suchte sich Nerblog einen geeigneten Ort zum Rasten. Die Nacht würde bald hereinbrechen. Er rollte seine Decke in einer großen Senke aus und legte sich schlafen. Bald, als die Sonne weit im Westen versunken war, regte sich etwas in der Grube. Nerblog wälzte sich unruhig hin und her, bis er sich schließlich die Decke vom Leib riss und auf entsetzte weise von einem Brechreiz übermannt wurde. Er hatte in einem gigantischen Spinnennest nächtigen wollen! Panisch klopfte er sich die störrischen Biester vom Leib und stürzte aus dem Nest heraus. In dieser Nacht sollte er keinen Schlaf mehr finden.
Bald darauf erreichte er das Aschengebirge, eine noch kargere und dunklere Gegend als die Ebene in seinem Norden. Wie es das Schicksal wollte, entdeckte Nerblog schnell die Spur eines Trolls und fand seine Höhle unter dem Gipfel eines der niedrigeren Berge des Gebirges. Vorsichtig schlich er sich in das düstere Felsloch. Die Dunkelheit umfing Nerblog. Die Luft müffelte. Kurz nach dem Eingang stolperte er über ein paar Gegenstände, die überall auf dem Boden herumlagen. Verzweifelt tastete er in der Dunkelheit herum und hob eines der Dinger auf.
„Knochen“, stellte er nicht gerade begeistert fest und fragte sich, wie er in dieser Finsternis einen Troll besiegen sollte.“Vielleicht ist er gar nicht da...“, murmelte er zu sich selbst, doch ein zornentbranntes Schnauben hinter ihm machte diese Hoffnung zunichte. Nur eine Winzigkeit später traf die Pranke des Trolls ihn mit voller Wucht und ließ ihn durch die Höhle segeln. Sein Flug endete mit dem Kopf zuerst am Fels neben dem Eingang. Ein pulsierender Schmerz ging von Nerblogs Hinterkopf aus. Verschwommen nahm er war, dass etwas Großes auf ihn zustapfte und dass ihm gerade eine Menge Blut den Nacken herunterlief. Stöhnend richtete er sich auf und stolperte rückwärts aus der Höhle hinaus. Kein Sonnenlicht drang durch die Wolkendecke zu ihm durch. Der Troll folgte ihm. Nerblog schüttelte den Kopf, um wieder Herr der Lage zu werden. Nun konnte er ihn erkennen: Einen drei Meter großen, dickbäuchigen Höhlentroll, der aus seinem Versteck auf Nerblog zu trottete. Der Ostling wandte sich um und rannte den nahen Hang hinunter; keineswegs jedoch, um dem Troll zu entkommen. Anhand der Spuren hatte er erkannt, dass das Tier in der Ebene von Gorgoroth auf die Jagd ging- im Süden also. Dieser Hang allerdings lag an der Nordseite des Aschengebirges und hier lag überall Geröll und Gestein herum, das dem Troll zum Verhängnis werden sollte. Das schwere Wesen stapfte Nerblog blind hinterher, doch sein Gewicht löste einen kleinen Lawinenabgang aus, der dem Troll begrub.
Den Rest des Tages verbrachte Nerblog damit, den Troll wieder auszugraben, zu häuten, sein Fleisch zu braten und sich auszuruhen. Dann kehrte er nach Norden zurück. Vielleicht hatte er das Tier nicht im Kampf bezwungen, doch List, so sagte er sich, sei mindestens genauso wichtig wie Kraft.
Mit dem neuen Proviant erreichte er Gortharia innerhalb von nur einer Woche, doch am Tor der von einem mächtigen Ringwall umschlossenen Stadt hielten die Wachen ihn auf. „Halt!“, befahl eine der drei Wachen. „Du bist der einzige Einwohner der Stadt, der in den letzten drei Wochen auf diesem Weg nach Süden aufgebrochen ist!“ Nerblog legte den Kopf schief. „Und? Was ist dabei?“ Einer der Wächter packte ihn am Oberarm. „Du bist ein Mörder!“ „Ich?!“, entgegnete Nerblog überrascht. „An wem?“ „Mörder an Saurons Boten!“, rief der Wächter, der ihn gepackt hatte und schraubte seinen Griff noch ein bisschen fester.
Nerblog dachte fieberhaft nach. Dann kam es ihm in den Sinn. Der Ork, den er auf seiner Hinreise ... verspeist hatte!
Der Ostling stieß einen der Wächter wutentbrannt gegen die Innenseite des Tores. Als der andere ihn zu Boden werfen wollte, fuhr er herum und trat ihm mit voller Wucht in den Unterleib.
Schwer atmend blickte Nerblog auf die beiden Wachen hinab. Er würde nicht viel Zeit haben, bevor man den Aufruhr bemerken würde. Verzweifelt wanderte Nerblogs Blick durch das Torhaus hinein in die Stadt. Es war seine Heimat und nun sollte er sie wegen eines dummen Orks verlieren? Sein Eltern würden geächtet, wenn er sich nicht erhobenen Hauptes einer Bestrafung, in diesem Falle dem Strick, stellen würde. Doch war er bereit, allein deshalb sein Leben zu opfern?
Hin- und hergerissen stand Nerblog da wie gelähmt. Nach einiger Zeit rappelte sich einer der Wächter wieder auf und und stieß den jungen Ostling mit dem stumpfen Ende von sich. Ohne zu überlegen, was er tat, entriss Nerblog dem Soldaten geschickt seine Hellebarde -die Stadtwächter gehörten nicht zum eigentlichen Heer, und erhielten somit auch nicht die Ausbildung eines echten Soldaten- und rammte es dem Kerl tief in den Bauch.
Dann rannte er ohne zurückzublicken hinein in die Ödnis im Westen. Immer weiter trugen ihn seine Beine, bis er sie nicht mehr spüren konnte. Doch Schritt für Schritt ließ er sein stolzes Land hinter sich und marschierte hinein in die Braunen Lande.
Nach einigen Tagen rastloser Wanderschaft musste er sich eingestehen,d ass er seine Eltern verraten hatte. Die Last der Schuld schien ihn zu erdrücken. Doch als er kurz davor war, sich mit seinem Messer die Kehle durchzuschlitzen, fand er jemanden, der ihm die Schuld abnehmen konnte:
Allein Sauron war für das Geschehene verantwortlich. Nicht nur, dass es einer seiner Laufburschen gewesen war- nein, allein er war dafür verantwortlich, dass man ihm in seiner Heimat keinen Prozess gewährt hätte. Rhûn war nur seinet- wegen so verkommen.
Jahrelang redete Nerblog sich dies ein, bis er schließlich wirklich davon überzeugt war und in ihm nichts als blanker Hass auf Mordor und seinen Fürsten schwel- te. Doch nur im Westen, so wusste er, existierte ein Bündnis, dass seinem Gegner zu trotzen vermochte...