Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Linhir
Die Straßen von Linhir
kolibri8:
Qúsay, Dirar und Azerwal aus dem Norden
Qúsay, Dirar und Azerwal ritten so schnell es ihre Pferde erlaubten nach Süden. Als sie aus dem Wald auf die Ebene vor den Toren Linhirs kamen, sah man sie am Nordtor und ließ dieses öffnen.
Kaum war das Tor geschlossen brachten die drei Reiter ihre Pferde zum Stehen. Der Torwächter entpuppte sich als ein Gefolgsmann Marwans und begrüßte Azerwal sehr herzlich, tatsächlich waren sie Brüder, bevor er sich an Qúsay wandte: „Es ist gut euch zu sehen Herr, das Heer hat sich auf dem Markplatz versammelt, ihr solltet direkt dorthin reiten.“ Qúsay nickte, verabschiedete sich von Azerwal und dem Torwächter und ritt mit Dirar zum Marktplatz.
Auf dem Markplatz war die Versammlung gerade beendet worden und die Haradrim gingen wieder in alle Richtungen auseinander. Marwan stieg gerade vom Podest, als Qúsay am Markplatz eintraf, also brachte Qúsay sein Pferd zum stehen und stieg ab.
„Marwan“, rief Qúsay, „was ist passiert?“ „Ich konnte sie überzeugen den Angriff nach Sonnenuntergang zu starten.“ „Damit haben wir noch Zeit uns vorzubereiten.“
Qúsay, Dirar und Marwan in Marwans Residenz
kolibri8:
Qúsay und Marwan aus des letzteren Residenz
Qúsay und Marwan stiegen auf ihre Pferde. Marwans und Qúsays Männer hatten das für die Haradrim übliche Rot abgelegt und waren allesamt in Schwarz gekleidet, bereit für eine Schlacht im Schutz der Dunkelheit. Nach einem Handzeichen von Marwan setzen sich die Krieger in einer Marschkolonne in Bewegung.
Vor den Toren wartete bereits das Hauptheer auf ihre Nachhut. Die Schwarze Schlange auf Rot, Suladans Banner, wehte deutlich sichtbar unter einer Vielzahl von Bannern der Vorhut und dem Kern des Heeres voraus, während Marwans Banner, drei goldene Mondsicheln auf schwarzem Grund, neben Qúsays Banner, ein einfaches grünes Tuch, der Nachhut voraus getragen wurden. Die Sonne ließ ihre letzen Strahlen auf das Heer des Südens fallen, dann verschwand sie hinter den Bergen im Westen. In der Vorhut wurde zum Marsch geblasen und das Heer, sechstausend Mann an der Zahl, setzte sich in Bewegung.
Das Heer der Haradrim zur Schlucht und Schlacht bei Linhir
--Cirdan--:
Odjana vom Hafen
Kämpfen und brechen, befreien und laufen für die Freiheit der Gefangenen!
Nachdem nächtlichen Wecken durch das Kreischen des Nazgûl, schien ganz Linhir auf den Beinen. Nicht zuletzt Odjana und die freien Haradrim aus Qúsays und Marwans Reihen, die sich um die Kerker zusammenzogen und die gefangenen Gondorer befreiten.
Unter Angbor, dem Fürsten von Lamedon, vereinten sich immer mehr der befreiten Männer, Frauen und Kinder aus Gondor und zogen durch die Straßen von Linhir, brachen in Häuser ein und befreiten Weitere ihres Volkes. Saurontreue Haradrim wurden angegriffen und bezwungen, die freien Haradrim zwar mit Argwohn betrachtet, aber auch als Befreier gesehen.
Vom nördlichen Teil der Stadt, in dem die Kerker lagen und viele Gefangene gehalten wurden, breiten sich die Befreiten aus. Viele von ihnen hatten keine Waffe und nahmen, was sie in Werkstellen ober bei Toten finden könnten. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit und der Überraschungsmoment waren die Vorteile der Gondorer.
Abdul-Aziz hatte einfach zu viele seiner Krieger in die Schlacht außerhalb von Linhir geführt und die Stadt nahezu ungeschützt gelassen. Aber nicht alle saurontreuen Haradrim waren derzeit in der Schlucht. Einige der freien Haradrim warnten Angbor davor, sich zu weit in Linhir auszubreiten, denn im Lager der Haradrim, auf der anderen Seite des Flusses Gilrain, waren noch viele feindliche Krieger stationiert.
Doch die alarmierten saurontreuen Haradrim im Süden waren nicht das größte Problem, wie Odjana, wie auch alle Anderen, zu spät erkannte. Unerwartet und ohne Vorwarnung brach ein Trupp von einigen Hundert Mann in die Stadt ein. Sie ritten auf Pferden und wurden von ihrem Anführer Abdul-Aziz zu furchtbaren Grausamkeiten angetrieben. Die freien Haradrim und ihre neuen verbündeten Menschen Gondors auf den Straßen hatten kaum eine Chance gegen die Reiter. Odjana flüchtete sich mit vielen ihrer Begleiter in die Häuser, wo die Pferde ihnen nicht folgen konnten. „Zum Hafen“, hörte Odjana die schmetternde Stimme des Abdul-Aziz.
Erst als die Reiter verschwunden waren, kamen die Freiheitswollenden wieder aus den Häusern und fanden auf den Straßen ein Blutbad vor. Wer nicht rechtzeitig Deckung gefunden hatte, war übergeritten oder von einer Waffe der saurontreuen Haradrim getroffen worden. Wie ein unaufhaltsamer Tornado waren die Reiter die Hauptstraße hindurch geprescht.
Odjana sah sich um und blickte in trauernden Augen von Vätern, Müttern und Kindern, die ihre Liebsten tot in den Armen hielten.
Odjana fühlte nichts. Sie kannte die Leute nicht.
Odjana zum Marktplatz
kolibri8:
Qúsay, Túrin, Merian, Élune und die Reiter aus der Schlucht
Sie waren kaum in Sichtweite der Tore Linhirs, da sahen sie bereits, dass das Tor offen stand. Als sie schließlich durch das Tor ritten, sahen sie auch warum. Die Torwächter lagen erschlagen neben dem Tor. Ein mit Schmerz durchdrungener Schrei kam aus der Mitte der Reiter: Azerwal, der am gestrigen Tag noch Qúsay nach Linhir zurückgeholt hatte, erkannte unter den Gefallenen seinen Bruder. Er stieg vom Pferd, nahm seinen Helm ab und lief zum Körper seines Bruders. Die abgebrochen Spitze einer Lanze steckte ihm noch immer in der Brust, während der Rest der Lanze einige Fuß weiter auf der Straße lag. Als Azerwal den Kopf seines Bruder anhob und leise seinen Namen, Ayrad, sagte, hustete dieser – er war noch am leben. „Hafen“, keuchte er „sie … sie sind zu Hafen geritten“ und hob seinen Arm um ihnen die Richtung anzuzeigen. „Azerwal“ fuhr er an seinen Bruder gewandt fort, „sag unseren Eltern in Tindouf, dass ich…dass ich einen ehrenhaften Tod hatte, und … kümmer’ dich um Dihya, sie…sie wird es … nicht verstehen. Azerwal, Bru…Bruder.“ Damit hauchte Ayrad sein Leben aus und starb; Azerwal brach in ein lautes Schluchzen aus. „Nein, nein“, rief er mehrmals bis seine Stimme vor Trauer erstarb.
Qúsay stieg von seinem Pferd ab und legte seine Hand auf Azerwals Schulter. Der ergriff Qúsays Unterarm und richtete sich auf. In Azerwals Augen konnte Qúsay erkennen wie die Trauer der Wut wich. Bevor Qúsay ihn aufhalten konnte war Azerwal wieder auf sein Pferd gestiegen und gab ihm die Sporen. Qúsay versuchte zwar noch das Pferd an den Zügeln festzuhalten, bekam diese aber nicht richtig zu packen. „Azerwal, nicht!“ rief Qúsay noch hinterher aber dieser hörte nicht und preschte unbeirrt die Straße in Richtung Hafen hinunter.
Qúsay stieg auf sein Pferd und der Reitertrupp ritt weiter zum Hafen.
--Cirdan--:
Durch die Straßen von Linhir
Merian hatte gehofft in Linhir dem Regen entkommen zu können, aber wie sich schnell herausstellte, pfiff der Wind zwischen den Häusern die Gassen entlang und trieb den Regen weiter in Merians Gesicht. Seine Kleidung war durchnässt und er fror. Die wenigen Sonnenstrahlen des Morgen erreichten ihn kaum und brachten keine Wärme mit sich.
Während Merians Begleiter aufrecht auf ihren Pferden saßen und Azerwal und Qúsay die Straße zum Hafen hinunter folgten, klammerte sich Merian krampfhaft an der Mähne seines Reittieres fest. Sein Blick wanderte von rechts nach links und wieder zurück. Merian guckte in jeden noch so kleinen Weg mit der Hoffnung auf ein Zeichen von Angbor oder den Überlebenden seines Dorfes.
Turin lehnte sich leicht von seinem Pferd herüber: „Ich hätte erwartet du würdest dich absetzen und deine Freunde befreien?“ „Ich hoffe, dass sie schon befreit wurden“, antwortete Merian beiläufig, „zu mindestens hat mir Eandril dies versprochen. Ich muss sie nur finden.“
Qúsay hatte Azerwal offenbar zum Anhalten überredet, denn beide warteten vor der letzten Biegung, bevor die Straße auf den Platz des Hafens führte. Kampfgeräusche hörten sie vom Hafen herüber wehen.
„Ist unsere Aufgabe nicht den Weg zur Residenz zu sichern, damit Elphir sicher den Heiler erreicht“, fragte Elune, die vermutlich mehr um Elphir besorgt war, als sie es zeigen wollte.
„Unsere Aufgabe ist es, diesen Krieg zu gewinnen und zu beenden!“, erwiderte Azerwal immer noch wutentbrannt. Daraufhin gab er seinem Pferd die Sporen und ritt entschlossen seinen Bruder zu rächen auf den Kai des Hafens von Linhir.
Qúsay folgte ihm und danach der restliche Reitertrupp, während ihnen einige reiterlose Pferde entgegenkamen.
Qúsay, Merian, Turin, Azerwal und ihre begleitenden Reiter zum Hafen.
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