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Autor Thema: Ebenen vor Fangorn  (Gelesen 18016 mal)

The Chaosnight

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #15 am: 4. Feb 2010, 00:00 »
Entsetzten, Enttäuschung und Trauer.

Wir sind zu spät gekommen...
Die größte Stadt des Reiches ist gefallen,
Wie muss es dann erst in den Dörfern aussehen?
Das Land erlebt gerade seine letzte Schlacht,
Was kann alles in der Zwischenzeit passiert sein?


Aiwyn konnte im Moment keinen klaren Gedanken mehr fassen, diese kurzen Sätze schienen sie förmlich zu zerdrücken - waren vorher ihre Chancen schon verschwindend gering ihre Freunde je wieder zu sehen schienen sie nun wie nicht mehr vorhanden!

Der Feind ist unzählbar und zerstörerisch,
Wer sollte ihn hier überlebt haben?


Alles drehte sich für sie, wie sollte sie jetzt noch an ein gutes Ende glauben können? Mit leerem Blick starrte sie in die Bäume neben dem Elben und die Fragen und Gedankenstränge schwirrten in ihr umher. Was wäre wenn, wie würde was, könnte, sollte, müsste, hätte - Nur ein paar der zahlreichen Fragen und Wortfetzen die sich immer wieder neu knüpften und wieder lösten und am Ende ganz anders darstanden doch immer das grausige Gefühl hinterließen dass es am Ende immer ihre Schuld wäre, dass eine der großen Städte zerstört und damit ein großer Teil der Wahrscheinlichkeit je wieder mit Bogan und Barlae vereinigt zu sein. Sie spürte nur leicht wie sich ihre Gedanken neu formierten, anstelle der bohrenden Fragen und Feststellungen traten nun direkte Schuldzuweisungen und noch viel grausamere Fragen

Dies alles wäre nicht passiert wenn du nicht so sehr in den Fokus der Nordmenschen getreten wärest, sie hätten deinen Freunden nie was getan...Es wäre besser gewesen einfach zu verschwinden, alleine umherzuwandern und dies alles zu vergessen anstelle Unschuldige hineinzuziehen, Unschuldige die dir was bedeuten! Es wäre besser gewesen nie die Nacht bei den Nordmenschen zu bleiben und den Hass auf dich zu ziehen! Es wäre besser gewese...

Ein kurzer Ruck durchzog Aiwyn, wie konnte sie nur so denken? Sie konnte schließlich nichts für die Ignoranz der Nordmenschen oder ihre Gefühle gegenüber anderen...zum ersten Mal überhaupt wurde sie sich bewusst wie viel ihr die beiden wirklich bedeuteten: Bogan verdankte sie ihre gesamte heutige Identität und so viel mehr, er war der einzige der sie in den düsternden Zeiten in Seestadt zum Lächeln bringen konnte und immer für sie da war wenn sie Probleme hatte, er war das einzige was sie überhaupt in Seestadt hielt oder ihr ihre Flucht von dort ermöglichte. Barlae dagegen war genau das Gegenteil und doch genau so: Das Verhältnis hatte genau umgekehrt seine Wurzeln, sie war es die Barlae gefunden hatte und nach einem schlimmen Ereignis neu aufbauen wollte. Auch wenn sie sich nicht lange kennen durften wusste sie doch dass sie etwas besonderes war, jedes Mal wenn sie aus ihrer Grundhaltung ein Lächeln aufsetzte oder einfach ihrem Alter entsprechend herumspielte fühlte auch sie sich glücklich, immer wenn sie weinte oder deprimiert war fühlte auch sie sich schlecht. Zusammen waren die beiden auch der einzige Grund warum sie überhaupt in dieses Land gekommen war.

Nein! Meine Suche ist noch nicht beendet! Doch ich kann nicht mehr darauf vertrauen es alleine zu schaffen. Ich werde Maroneth und Jutan brauchen um mich hier zurechtzufinden und nich wieder fortgejagt zu werden und sogar diesen Elben, ich muss wissen was hier vorgeht!

Es fiel ihr schwer diese Gedanken zu begreifen, sie hatte mehrere Jare nichts freiwillig über sich preisgegeben, selbst zu Bogan nicht oder zu Barlae, egal in welcher Situation sie waren, sie redeten über alles ur nicht über sie, doch sie musste sich eingestehen, dass sie ihren beiden Gefährten eine Erklärung schuldig sei was ihre Gegenwart bedeutet und weshalb sie überhaupt hier sei.
Sie atmete tief und schwer aus und setzte zum Elb gewand an: "Ich danke euch für eure Informationen, ich hoffe ich darf mich kurz setzen, denn was ich jetzt tue fällt mir nicht gerade leicht. Bevor wir weitergehen muss ich den wahren Grund meines Weges nach Rohan erklären. Ich hoffe ihr versteht dann, dass ich jede Information über die aktuelle Lage des Landes brauche die ihr habt." Zu Jutan und Maroneth ergänzte sie: "Und ich hoffe ihr verzeiht mir dass ich euch ohne Erklärung folge und so in große Gefahr bringe, doch ich muss einfach nach Rohan und ohne eure Hilfe schaffe ich das nicht weiter!"
Sie musste nochmal tief ein- und ausatmen - jetzt gab es kein zurück mehr!
"Ich komme eigentlich aus einem weit entfernten Gebiet Mittelerdes, ein Gebiet dessen Einwohner hier überall gehasst werden. Ich kam durch viele Zufälle mit den einzigen Menschen die mir je etwas bedeuten konnten", sie begann lange und mit funkelnden Augen über Bogan und Barlae zu reden und was sie ihnen bedeuteten, einfach alles was sich über die Jahre angestaut hatte und sie sich nie zu sagen traute ließ sie aus sich heraus, alles was ihr zu den beiden in den Sinn kam und mit matter Stimme beendete sie die Lobpreisungen mit einem "aber ich weiß nicht ob ich sie je wiedersehen werde". Nun in etwas traurigerer Art fuhr sie fort: "Jedenfalls kamen wir nach Lorien und sofort fing alles wie immer an wenn ich in einen neuen Ort komme: Alle halten mich für Spione, einen Feind und hassen mich bevor sie mich überhaupt kennen. Direkt nach der Schlacht in der ich dutzende Orks tötete kam ich zu dem Volk zu dem Barlae gehörte. Ihr Anführer begrüßte mich herzlich und war die ganze Nacht ein guter Gesprächspartner, doch sein Volk hielt mich sofort für gefährlich und griff mich in der Nacht an. Mit viel Glück und Hilfe konnte ich entkommen, doch diese Menschen kannten keinen Frieden und suchten weiter nach mir. Während ich mit einem der Soldaten, den ich für anders hielt zur Siegesfeier etwas trinken war griffen sie Bogan und Barlae an und seitdem habe ich sie nichtmehr gesehen." Ihre Stimme wurde schwerer, es fiel ihr schwer daran zu denken, doch sie biss sich weiter: "Ich brauch wohl nicht erwähnen wie es mit diesem Soldaten ausging, er hielt mich für einen Spion und wurde total anders und ich rannte weg von ihm, ich war zu aufgewühlt und wütend um ihn länger sehen zu können. Dann sah ich diesen Mistkerl, der meine Freunde angegriffen hatte und wir gerieten in einem Kampf in dem ich ihm entlocken konnte dass Bogan und Barlae Richtung Rohan geflohen sind und wahrscheinlich die größeren Städte aufsuchen wollen."

Es fiel ihr schwer die Tränen zurückzuhalten, mit letzter Anstrengung brachte sie noch hervor: "Jetzt wisst ihr mehr als jeder andere über mich", dann brach es aus ihr heraus. Die ganzen Erinnerungen nocheinmal hervorzuholen und innerlich zu wiederholen, in wenigen Minuten zu tun was sie mehr als ein halbes Jahrzehnt unterdrückte und die Anspannung darauf ob Jutan und Maroneth weiter mit ihr gehen würden oder der Elb ihr helfen würde waren einfach zu viel für sie.
Sie wischte einmal mit dem Ärmel ihres Elbenkleides über ihre Augen und zog ihre Nase kräftig nach oben. Mit wässrigen Augen blickte sie in die Runde.
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Thorondor the Eagle

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #16 am: 5. Feb 2010, 14:25 »
Faendir saß nur da, lehnte an dem Baum und hörte den Worten Aiwyns zu. Noch nie in seinem Leben hatte er erlebt, dass ein Fremder so vieles über sich preisgab. Die endlose Geschichte zeigte ihm einen Charakter an der Frau, den er ihr vorhin kaum zugetraut hätte.
Äußerlich wirkte sie so wie ein Fels in der Brandung, der den tosenden Wellen und Winden des Ozeans Einhalt gebot, doch in ihrem Inneren war sie nichts dergleichen, es glich eher einem Scherbenhaufen.

Der Elb wusste kaum wie er auf dies Geschichte reagieren sollte und darum tat er etwas, was auch er in diesem Moment gebraucht hätte: „Keine Hoffnung ist verloren in diesem Land, Aiwyn. Hunderte Rohirrim zogen nicht in die Schlacht, sie folgten Erkenbrand nach Aldburg. Es ist gut möglich, dass ihr dort Antworten auf eure Fragen findet. Vielleicht findet ihr eure Freunde. Und sollten sie in die Schlacht geritten sein, so werden sie auch zurückkehren, denn immerhin reiten sie mit Heer der Rohirrim und dem weißen Zauberer.“
„Glaubt ihr das wirklich?“ fragte sie hoffnungsvoll.
Faendir nickte. Er wusste das Freundschaft manchmal bedeutete, genau das zu sagen, was der andere hören wollte.

Der Elb setzte wieder die Flöte an seinen Mund und begann ein Lied zu spielen. Es begann schnell und bedrohlich. Mitten drin hatte es eine lange Pause und war gefolgt von ermutigenden Tönen. Zuletzt war die Melodie schwermütig und langsam. Der Wind durchfuhr die dichten Kronen der Bäume und unterlege sie mit einem angenehmen Rauschen, während sachte die ersten Schneeflocken durch die Luft glitten.
„Dieses Lied erzählt vom Fall Edoras†™ nicht wahr?“, fragte die Frau.
„Ja das tut es. Ihr müsst wissen, dass der weiße Reiter und seine beiden Gefährten gerade rechtzeitig die Stadt erreichten, ehe das große Heer des Mundes die Stadt erreichte. Mit aller Kraft verteidigten die wenigen Bewohner ihre Heimat, bis Eowyn und Faramir zu Hilfe eilten. Wir trugen den Sieg davon, doch die Stadt war für immer verloren. Das Dach der goldenen Halle wird niemals mehr die Wanderer aus der Ferne begrüßen und die unzähligen Wandteppiche nie mehr die Geschichte des ruhmreichen Volkes erzählen. Der Preis für diesen Sieg war sehr hoch für das Volk von Rohan.“
1. Char Elea ist in Bree  -  2. Char Caelîf ist in Palisor

Dragonfire

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #17 am: 5. Mai 2010, 16:39 »
Màroneth erkannte seine eigene Verwirrung und sein Mitleid in den Augen von Jutan und denen des unbekannten Elben wieder...
Kaum erst hatte er richtig realisiert, das Edoras zerstört war und das Schicksal des Mörders seines Vaters, ja wahrscheinlich von halb Mittelerde, sich ohne ihn entscheiden würde, da fing Aiwyn auch schon an, etwas zu sagen. Immer noch in Gedanken über den Verlust der Stadt, von der ihm sein Vater so viele wunderbare Dinge erzählt hatte, fiel es ihm anfangs schwer, ihr richtig zuzuhören, doch schon bald war er von ihrer Geschichte so überrascht und berührt, das es ihm schwer fiel, an etwas anderes zu denken:
Die Frau erzählte von Dingen, die einen schon vom Zuhören traurig stimmen konnten, und von Emotionen, die er ihr nie zugetraut hätte. Màroneth hätte sich nicht ihn seinen kühnsten Vorstellungen gedacht das ein Ostling, egal ob männlich oder weiblich, so intensive Gefühle der Verzweiflung und Trauer hegen konnte, geschweige denn sie fremden Menschen zu teilen.
Habe ich diese Leute wirklich so falsch eingeschätzt?
Er konnte sich nicht erinnern, das an der Ermordung seines Vaters auch einer der Ostlinge beiteiligt gewesen war, und doch hatte er ihr Volk bis jetzt mit nichts anderem als mit Tod und Verzweiflung in Verbindung gebracht. Doch nun, nachdem er schweigend Aiwyns bewegender Rede gelauscht hatte, war es ihm einfach unmöglich,sie als nichts anderes als eine Gruppe von brandschatzenden Mördern anzusehen.
Einen Moment wusste nicht, was er sagen sollte, nachdem die Frau damit fertig war, ihnen ihr Herz auszuschütten, doch zum Glück kam ihr der Elb mit ein paar tröstenden Worten zuvor, so dass Màroneth sich auf einen Baumstumpf setzte, der erneut erklingenden Melodie des Elben lauschte und schmerzlich die Idee verdrängte, auch seine Vergangenheit zu offenbaren.
« Letzte Änderung: 9. Mai 2010, 10:08 von Dragonfire »

The Chaosnight

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #18 am: 20. Jun 2010, 20:00 »
"Ich danke euch", sagte sie leise zum Elben. Sie wischte sich über ihr Gesicht und fügte nun etwas gefasster hinzu: "Ich fürchte mein Weg zieht mich schon wieder weiter, jede verlorene Sekunde könnte eine zu viel sein. Lebt wohl, Faendir, ich hoffe Euer Weg führt euch schöneren Tagen entgegen als der meine."

Sie sah ihre beiden Weggefährten flüchtig an, bevor sie sich wieder dem Boden zuwandte und etwas beschlagen murmelte: "Ich schaffe das nicht alleine...Kommt ihr mit nach Aldburg?" Mühsam hob sie ihren Kopf und versuchte irgendwie den beiden in die Augen zu sehen, doch sie fühlte sich einfach zu schwach dafür. Ohne erkennbare Gegenwehr sank er wieder hernieder und mit verschwommenen Blick auf den Boden hieß es nun nur noch warten! Ihr Herz pochte wild vor Anspannung, ihre Hände hatten sich tief in den Boden eingegraben und ihr ohnehin schon wässriger Blick verschwamm weiter. Jede einzelne Sekunde fühlte sich wie eine ganze Stunde an, die gefühlte Zeit verrann wirkungslos und Aiwyn fühlte sich in die Länge gestreckt, gefangen in einer riesigen Sanduhr, die weiter lief und doch nie endete. Ein ewiges Gefängnis ihrer Hülle, in dessen kurzen Hallen sie sich verirrt hatte und verloren fühlte und nur darauf warten konnte, dass der rieselnde Sand neue Wege schuf oder irgendetwas passierte. Doch immer fülte sich der Sand wieder auf, niemand drehte die Uhr und nur das Rauschen des wirkungslosen Sandes drang durch sie.
 
Sie hoffte endlich aus dieem Gefängnis ausbrechen zu können, sie wartete gefühlte Ewigkeiten bis sie endlich glaubte eine leicht verzerrt wirkende Stimme wahrnehmen zu können. Mit all ihrer inneren Kraft hob sie ihren Kopf und sah der Quelle ins Gesicht.
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Dragonfire

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #19 am: 21. Jun 2010, 13:39 »
Maroneth blickte mitfühlend zu Aiwyn und erhob sich dann von dem Baumstumpf, auf dem er gesessen hatte.
Zuerst drehte er sich nocheinmal zu Faendir um, um sich -zum Erstaunen seiner Weggefährten- auf elbisch von ihm zu verabschieden, dann wandte er sich wieder an die Frau mit der seltsam gelblichen Haut, von der er nun alles wusste, und die ihm doch so fremd vorkam.
Zu schwach zum weiterzugehen... ging es mir nicht auch schon so?
Schon wieder türmten sich die traumatischen Erinnerungen an den Todestag seiner Familie vor im auf, wie ein dunkles Gebirgsmassiv. Ja, er und Awyn waren gar nicht so verschieden, denn wenn sie auch nach aussen hin stark und gefasst wirkten, waren sie innerlich gebrochen, und nicht immer konnte das verborgen werden.
Ehe er sich versah, fing er an zu reden, um immerhin ein bisschen Trost in die ewige Trostlosigkeit zu bringen, für Sie und für ihn selbst.
"Aiwyn... Ihr habt wahrlich schlimme Zeiten durchgemacht. Aber trotz allem könnt ihr mir in dieser Einen Sache glauben: Es gibt immer Hoffnung, solange es noch jemanden gibt, der sie nicht aufgegeben hat. Solange es noch jemanden gibt, der die Unterdrückung nicht mehr länger hinnimmt, jemanden der bereit ist, zu kämpfen für seine Freiheit und die aller Geschöpfe, ja, solange wird auch die Hoffnung bestehen bleiben. Und wenn das Dunkel undurchdringlich und der Feind allmächtig scheint, denkt daran und haltet euch vor Augen, das es immer einen kleinen Lichtschimmer gibt, eine ewige Freiheit, für die es sich lohnt zu kämpfen. Auch wenn es einem die Luft nimmt und das Herz einem schmerzt, die Hoffnung wird bleiben, und es gibt niemanden, der euch das nehmen kann. Dies ist das grösste aller Geschenke, das Geschenk des Lebens, und solange ich noch Kraft habe werde ich nicht zulassen, das es verloren geht. Wisst ihr, auch auf meinem Weg war ich nicht immer nur von Glück begleitet..."
Vieleicht war es wegen den tiefen Traurigkeit, die fast schon greifbar in der Luft des Fangorn-Waldes hing, aber plötzlich konnte Maroneth sich nicht mehr zurückhalten, und mit einer Stimme, die längst nicht so gefasst klang, wie er es gehofft hatte, erzählte er den Umstehenden von seiner eigenen Leidensgeschichte.Und obwohl er dabei besonders vom Tod seiner Eltern nur möglichst kurz erzählte, musste er sich schwer anstrengen, um nicht doch weinen zu müssen. Er war traurig und glücklich zugleich, mit jemandem über seine Vergangenheit zu reden. Nur Sekunden nachdem er mit der Erzählung aufgehört hatte, fühlte er sich, als ob eine schwere Last von ihm abgefallen wäre, aber die immer klarer werdenden Erinerungen an jene schicksalhafte Nacht liessen ihn nicht in Ruhe.
Das Unglück schien einfach erdrückend, und einen Moment lang vermochte er es nicht, weiterzureden
Verdammt, reiss dich zusammen Maroneth! Du hast damals Menschen kennengelernt, Menschen, mit denen du deine Trauer teilen konntest, aber Sie war immer eine Aussgeschlossene. Sie hat deine Hilfe jetzt nötiger, also steh hier nicht so selbstbemitleidend rum!
Er wusste, das die Stimme in seinem Kopf recht hatte. Noch einmal holte er tief Luft, schüttete sich kurz, als wollte er die bedrückenden Gedanken abschütteln, und dann sagte er mit erneut gefestigter Stimme:
"Ja Aiwyn, ich begleite dich nach Aldburg."
« Letzte Änderung: 21. Jun 2010, 13:58 von Dragonfire »

The Chaosnight

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #20 am: 23. Jun 2010, 13:59 »
Ein kurzes Lächeln kam über Aiwyns Gesicht, sie mochte Maroneths freundliche Offenheit und war sich sicher mit ihm erneut einem der wenigen Menschen begegnet zu sein, die nicht nur stur nach dem Äußeren urteilen. Ein Funken Hoffnung keimte in ihr auf, sie fühlte sich nicht mehr allein oder als Teil einer Zweckgemeinsacht, endlich konnte sie wieder etwas natürlicher handeln und nicht in der ständigen Angst leben müssen nach nur einem unüberlegtem Satz wie ein Feind verfolgt zu werden. Schnell verblasste ihr Lächeln jedoch wieder, denn Maroneths Geschichte war ebenso traurig wie die ihre und seine Erzählung von ihr ließ sie innerlich verkrampfen. Viel kam ihr noch immer so nah und vertraut vor. Viel wirkte wieder so neu und aktuell. Als Maroneth von der maskierten Gestalt erzählte, die ihm das Leid zugefügt hatte, schrie sie fast auf. Sie erinnerte sich nun wieder genau, obwohl sie nur einen Schatten von ihm sehen konnte: Die scheußlich berechnende Stimme des Fremden, der sie aus ihrer Heimat fortriss, seine kühle, verachtenden Worte, die sie jahrelang erzittern ließen und jedes einzelnes Wort, dass sie näher an den Wahnsinn brachte und ihr alles genommen hatte.
Sie kannte diese Gefühl genau. Auf einmal tauchte er auf und nichts war wie es einmal war. Viele Konstanten in ihrem Leben verschwanden oder veränderten sich, die wenigen Verbiebenen schwanden dahin und alles fühlte sich so leer an. Umgeben von allem, was man liebte war man doch allein, allein in seiner eigenen Welt!

"Danke", murmelte sie leise, "Es ist lange her, dass ich einen solchen Menschen treffen durfte. Hoffentlich finden wir beide wonach wir suchen, ich weiß nicht wieso...doch irgedetwie bin ich mir sicher, dass Rohan uns glücklicheren Tagen entgegen führen wird."

Sie striff sich erneut über das Gesicht, richtete sich kraftvoll auf und sagte nun etwas ruhiger und sicherer: "Wollen wir?"
Sie blickte in die Ferne, in die weiten Felder Rohans, deren Verlauf undurchsichtig war und fragte sich nur eines: Wie lange würde es noch dauern, bis sie ihr Ziel erreichen würden?
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Dragonfire

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Re: Ebenen vor Fangorn
« Antwort #21 am: 27. Jul 2010, 09:13 »
Obwohl die schweren, dunklen Wogen seiner Vergangenheit immer noch auf ihm lasteten, freute es Maroneth doch zu sehen, dass sich Aiwyns Miene etwas aufgehellt hatte.
In diesem Moment hoffte Er ebenso inständig wie Sie darauf, in Rohan eine weniger bedrückende Zeit zu verbringen, auch wenn es ihm schwer fiel, wirklich daran zu glauben.

"Ja, von mir aus", sagte er, allerdings schaute er sie dabei nicht lange an, sondern folgte ihrem Blick und erfreute sich an den Ebenen Rohans, die vor ihm lagen.

Die Sonne brach durch die Wolken und sprenkelte das Land, die Wiesen, die Felsen und Felder in strahlendem Gold. Trotz der schweren Zeit, die Rohan hinter sich hatte, war es mit seinem weitläufigen Terrain und  den vereinzelten Herden von Wildpferden doch ein wunderbarer Anblick, der den Geschichten von Màroneth`s Vater voll und ganz gerecht wurde.
Noch eine Weile starrte er hinaus in den neu erwachten Tag, dann merkte er, das auch Jutan sich schon für den weiteren Weg bereit gemacht hatte und nun scheinbar auf Aiwyn und Màroneth wartete. Dieser packte daraufhin schnell seinen Rucksack und hängte sich das schwere Gerüst aus Holz und Stoff über die Schultern, dann tat er den ersten Schritt, immer weiter auf dem Weg in das Land der Pferdeherren.


Aiwyn, Jutan und Màroneth nach: Aldburg - In der Stadt
Faendir nach Caras Galadhon
« Letzte Änderung: 15. Feb 2016, 14:02 von Fine »