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Autor Thema: Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere  (Gelesen 277682 mal)

Saruman der Bunte

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #510 am: 17. Dez 2014, 21:14 »
So ich komme gerade frisch aus dem Kino und muss sagen; ich war äußerst positiv überrascht! Da es wohl eine etwas längere Kritik wird habe ich alles hübsch in Spoiler verpackt! ;)





Insgesamter Eindruck: ich sehe ihn als einen guten Film, deutlich besser als Hobbit 2 und vielleicht sogar besser als Hobbit 1, den ich immer als besser in Erinnerung habe, als er eigentlich ist (ich vergesse immer die Steinriesen, Orkstadt, sowie die Szene wo der Baum voller Zwerge am Rand der Klippe hängt). Er hat einige schlechte Seiten, über die man allerdings hinwegsehen kann. Mir gefiel der Film gut, er kann zwar in keinster Weise mit den HdR Teilen ernsthaft konkurrieren, allerdings war es der Beste Mittelerde Film seit RdK.

Ps: besonders hervorheben muss ich außerdem alles was nach Bilbos Abschied vom Erebor kommt, perfekt gemacht, lob an alle Beteiligten! ;)



"Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir."
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(Palland)Raschi

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #511 am: 17. Dez 2014, 21:38 »
Hab auch ein Spoiler gepackt, voll mit schönenen Dingen  :)

MfG Raschi

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #512 am: 17. Dez 2014, 22:03 »
So, war letztens auch im Film und gebe mal meinen Senf dazu :)


Saruman der Bunte

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #513 am: 18. Dez 2014, 07:16 »


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Ealendril der Dunkle

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #514 am: 18. Dez 2014, 11:01 »
Die Spoiler dürft ihr nun weglassen, mittlerweile dürfte jeder den Film gesehen haben. :)


Nun, ich bin nun zum zweiten Mal in den Film gegangen, damit ich mir ein richtiges Urteil bilden konnte. Dabei bin ich jedes Mal mit anderen Leuten reingegangen, einmal mit HdR-Nerds, ein anderes Mal mit meiner Freundin und ein paar anderen Freunden. Es hat auf jeden Fall geholfen den Film 2x zu sehen, weil mir dann doch die eine oder andere geniale Szene aufgefallen ist, die mir zuvor noch nicht bewusst war. Ich werde nun versuchen meine Kritik ein wenig zu unterteilen und dabei besonders den aktuellsten Teil der Trilogie analysieren.





,,In 10 Jahren mag die Technik und die Effekte vielleicht als veraltet erscheinen, es sind aber die Emotionen und die Gefühle, die überdauern."

Peter Jackson in den Anhängen zu Rückkehr des Königs



Was Bilbo Beutlin in ,,Die Gefährten" zu Gandalf eigentlich sagen wollte, nachdem sie ihr großes Wiedersehen feiern, ist:
,,Ich fühle mich wie ein Buch auf zu viel Filme verteilt."

So lässt sich leider die Trilogie beschreiben, auch wenn es wirklich gelungene Ansätze und Ideen gab. Was den Filmen durchweg fehlt ist Story, sind Gefühle und vorallem das Mitfiebern und Entwickeln unserer Hauptakteure. Während Peter Jacksons in den Anhängen zu Rückkehr des Königs noch erklärte, dass ihm die Entwicklungen der Figuren und die Emotionen und Gefühle der einzelnen Momente viel wichtiger als bombastische Effekte sind, weil es das ist, was nicht nur Zeit überdauert, sondern auch den Zuschauer auf eine emotionale Reise mitnimmt, scheint dieser Vorsatz in der Verfilmung zum Hobbit verschwunden zu sein.
Es wurde versucht eine neue, bunte und interessante Welt zu erschaffen, das ist den Entwicklern der Filme auch gelungen, dabei wurde aber ein gravierender Fehler gemacht, der (und damit spreche ich sicherlich für viele Menschen) den Zuschauer aber aus dieser Welt immer wieder rauszieht: Es wurden absichtliche Parallelen und Überleitungen zu den Herr der Ringe-Filmen eingebaut, wodurch der Eindruck entsteht, dass es sich auch um das gleiche Mittelerde wie in Herr der Ringe handelt. Es wurde also bewusst versucht den Hobbit als einen nahtlosen Anschluss an den Herrn der Ringe zu gestalten, eine Tatsache, die literarisch eigentlich nicht korrekt ist. Durch das Einbinden von Figuren wie Legolas oder die direkten Übergänge zu Szenen aus dem Herrn der Ringe, werden zwar Erinnerungen geweckt und man hat das Gefühl die Reise findet wirklich ihren Anfang, dies leidet aber unter vielen Szenen, die sich den normalen Regeln Mittelerdes wiedersetzen. So haben wir scheinbar vollkommen andere physikalische Begebenheiten im Hobbit, wodurch Elben über herunterfallende Steine springen, Bösewichte mehrere Minuten unter Eiswasser atmen und dann durch dieses durchspringen oder gar 1,20 m große Zwerge einen gigantische Spalt runterfallen können, ohne sich dabei zu verletzen. Es herrscht eine andere Realität vor, die durch den absichtlichen Übergang zum Herrn der Ringe absurd und surreal wirkt.


Der dritte und abschließende Teil, und damit auch das Finale der Hexalogie, setzt diese Eigenschaften fort, ferner wird die fehlende Story nun durch noch bombatischere Effekte und noch mehr Slapstickaction übertünscht, wodurch der Kinozuschauer gegen Ende des Filmes geradezu übersättigt mit Einzelkämpfen und bombastischen Effekten ist. Dabei hat der Film doch so gut angefangen:
Bard und Smaug in Seestadt. Welch ein Feuer, welch Emotionen. Die Windlanze ist unerreichbar, Bard versucht verzweifelt mit seinen Pfeilen Smaug aufzuhalten. Man spürt förmlich wie er verzagt und das Ende kommen sieht. Smaug hingegen genießt seine Macht und verhöhnt Bard und dessen Sohn. Doch Bard fasst neuen Mut, sein Sohn hat den letzten schwarzen Pfeil zu ihm gebracht und baut eine Mischung aus Schleuder und Bogen - Der finale Moment gelingt, der schwarze Pfeil trifft und Smaug begräbt Seestadt mit seinem mächtigen Leib.
Das Publikum hält den Atem an, welch geniale und gelungene Szene, man kann es kaum glauben: Emotionen, Gefühle, Verzweiflung, gemischt mit einzigartigen Effekten und Spannung. Eine vollständig gelungene Szene, die den Zuschauer mitreißt.

Danach geht es weiter, jedoch wird der Zuschauer sofort mit einem großen Fragezeichen zurückgelassen, nachdem offensichtlich kein Wert auf zeitliche Abläufe gelegt wird.
(Zur Erinnerung: Thorin und Co. benötigen einen Tag um von Seestadt bis in den Erebor zu gelangen. Viele Szenen aus ,,Smaugs Einöde" bestätigen dies.)
Die zurückgelassenen Zwerge begeben sich direkt am morgend er Schlacht zum Erebor und erreichen diesen auch einen Tag später. Ist dies so? Der aufmerksame Zuschauer hat zumindest diesen Eindruck, allerdings begrüßt Bilbo die Zwerge mit den Worten: ,,Thorin isst und schläft seit Tagen nicht mehr." Als Zuschauer fragt man sich in dieser Hinsicht also was während dieser Zeit passiert ist, schließlich bekommt man von diesen Abläufen nichts mit.
Nun gut, man nimmt diesen Fehler hin und versucht sich wieder auf das Geschehen zu konzentrieren.

Bard übernimmt die Rolle eines Anführers, Thorin leidet unter der Drachenkrankheit und Legolas und Tauriel begeben sich schnell nach Gundabad um irgendetwas zu tun. Man weiß zwar nicht so recht was und offensichtlich sind Elbenpferde wesentlich schneller als normale Pferde, denn sie erreichen Gundabad noch am selben Abend, aber man nimmt dies so hin und ist gespannt, was die Beiden nun denn dort eigentlich machen.
Während dessen trifft Thranduil mit seinem Elbenheer in Thal ein und man spürt förmlich die Verzweiflung der Menschen und den Hochmut der Elben. Thranduil und Bard zählen meines Erachtens zu den Figuren der Trilogie (auch wenn sie nun in den letzten beiden Teilen vorgekommen sind), die durchweg ihre Rolle richtig gut verkörpert haben und denen man zumindest eine Entwicklung ansieht. Es reichen nur wenige Momente und man erkennt sofort, was diese beiden Figuren bewegt. Auch bei Smaug ist dies gelungen, auch wenn die Anfangsszene nur sehr kurz war.
Die Konfliktsituation mit Thorin am Tor zum Erebor ist wieder überaus gut gelungen und der nachfolgende Diebstahl von Bilbo wirklich haargenau wie im Buch: fantastisch, genauso hat man es sich vorgestellt.

Zur gleichen Zeit beginnt der Kampf um Dol Guldur, wobei Kampf hier doch ein sehr unpassendes Wort ist. Nachdem einige Zuschauer des dritten Teiles mit Euphorie von dieser Szene berichtet haben, hat die Szene auf mich persönlich doch sehr unwirklich gestelzt und unnachvollziehbar gewirkt. Das zweite Anschauen des Filmes hat dies noch einmal verstärkt, weil man die Szene enfach nicht wirklich versteht. Sauron möchte also Angmar wieder aufbauen, nun denn, dem normalen Kinozuschauer ist dieser Name absolut kein Begriff - in den dunkelsten Winkeln seines Gedächtnis fällt ihm der Titel ,,Hexenkönig von Angmar" wieder ein. Nun hat man so viel interpretiert und so viel Zeit für neue Figuren und Kampfszenen genutzt, warum wurde diese Intention nicht ausgebaut? Ja, das könnte möglich sein und ist im Grunde naheliegend, aber was sagt dieser Satz jetzt dem Zuschauer, der kein Herr der Ringe-Nerd ist? Nichts, absolut rein gar nichts. Sauron hätte auch sagen können: ,,Müsli, Müsli, Mjam, mjam, mjam." Warum hier keine Zeit nutzen und einen kurzen Szenewechsel zu einem vernichteten Angmar mit kurzem Wechsel zur Mittelerde-Karte, sodass man überhaupt weiß worüber der Hauptschurke des Filmes eigentlichn redet. Offensichtlich ist das die Hauptabsicht von ihm, dershalb greift er den Erebor an - oder nicht? Selbst der eingefleischte Fan kann die eigentlichen Absichten hier nicht erahnen, jeder Stratege weiß, dass eine Festung im Grunde nur durch Verrat geknackt werden kann, da kann eine noch so große Armee losgelassen werden. Und wenn diese Festung dann noch ein Berg ist, dann kratzt man sich nur am Kopf. Die Frage, die also im Raum steht: Was genau bezweckt der Bösewicht? Wenn er doch eigentlich Angmar wiederaufbauen möchte um Bruchtal und das Auenland zu bedrohen, um einen strategisch wichtigen Punkt einzunehmen, warum schickt er nun seine gesamte Armee einem befestigten Berg entgegen, der obendrein noch im Umfeld von Menschen und Elben besiedelt ist. Der eingefleischte Fan kann sich vielleicht 1:1 zusammenreimen, der normale Kinozuschauer sitzt mit einem großen Fragezeichen da. Man muss dazu ja auch ganz klar sagen, dass diese gesamte Storyline erfunden ist. Eigentlich hat Sauron versucht in Dol Guldur seine macht zu fesigen und auszubauen, das gelang ihm aber nicht, weil Gandalf ihm auf die Schliche kam. Die gesamte Azog-Bolg-was auch immer Story ist also ausgedacht, mir persönlich fehlt da aber der fallende Groschen, ich sehe keinen wirklichen Zusammenhang in dem Ganzen.
Widmen wir uns also der Kampfszene zwischen dem weißen Rat und den Nazgul, die sehr eindrucksvoll gestaltet wurde. Saruman in Aktion - herrlich, sowas will man sehen. Doch was ist mit Galadriel? Sie schleudert einen Ork zur Seite (Das Azog-Design wurde nun doch verwendet, die alte Genialität von Peter Jackson kam zum Vorschein), kniet bei Gandalf nieder und tut.....was genau? Sie heilt ihn? Sie trauert? Sie leidet? Man weiß es nicht. Währenddessen bekämpfen Saruman und Elrond 9 Nazgul, die, wohlbemerkt, Galadriel und Gandalf ignorieren. Man weiß zwar nicht warum, es ist aber einfach so. Sauron erscheint nun in seiner feurigen Gestalt und.....steht da. Das Auge wird wieder 10-2000 mal eingeblendet, damit auch der letzte Depp im Publikum versteht, dass es Sauron ist, ja genau der Sauron aus Herr der Ringe!!! (Drei Ausrufezeichen, damit ihr es versteht!!!). Sauron steht also auf seinem Podest, erzählt, dass er wieder Angmar aufbauen möchte und Saruman und Elrond ringen 9 Nazgul nieder. Auf einmal steht Galadriel auf, zieht sich schnell um und spricht einen Bann mit verzerrter Stimme. Als Zuschauer denkt man sich: ,,Ähm...hää?" Sauron wird mit einem 10x eingeblendetem feurigen Auge verbannt und verschwindet. Galadriel spielt wieder die schwächliche Frau und fällt zu Boden, Saruman hingegen beansprucht Sauron und möchte diesen ausfindig machen. Der Zuschauer sitzt gebannt im Sessel und erwartet nun irgendeine Rückblende oder Sonstiges zu erhalten, damit er versteht wie Saruman zum Bösewicht der Herr der Ringe-Filme geworden ist. Man wird jedoch enttäuscht, der Zuschauer, der hingegen noch mehr Geld für eine Extended Edition bezahlt, wird vermutlich belohnt. Wunderbar, so bekommt man das Geld aus der Tasche gezogen.
Radagast hingegen hat nicht nur schnelle Kaninchen, diese können offenbar auch verwinkelte Treppen steigen, denn sein einzigster Auftritt besteht darin Gandalf zu retten, der eine Szene später wieder bei Kräften ist und auch sogleich zum Erebor reitet. Offensichtlich verfügt Gandalf aber auch über ein schnelles Elbenpferd, denn er kommt noch am gleichen Tag am Erebor an. Als Bücherkenner weiß ich nun, dass dieser Kampf um Dol Guldur eine gewisse Zeit vor der beginnenden Konftontation mit Thorin am Tor des Erebor stattfindet, das wird dem Kinozuschauer aber nicht klar, er geht natürlich davon aus, dass diese Szenen parallel stattfindet, es kommt also leichte Verwirrung auf, wenn Gandalf sich zum Erebor teleportiert.
Ich persönlich war unglaublich von der Dol Guldur-Szene enttäuscht. Anders als beschrieben wurde Dol Guldur nicht niedergerissen und bis auf eine kurze surreale Szene von Galadriel, wird diese als eine typische schwächliche Frau dargestellt. Man versteht diese Szene einfach nicht...obwohl man sich doch so darauf gefreut hat. Während der Nekromant in Smaugs Einöde noch sehr beeindruckend seine Macht demonstriert hat, ist in diesem Teil nichts davon zu sehen.

Derweil wird Thorins Geist immer verzerrter, er leidet unter seinem Wahn und das wurde auch sehr beeindruckend dargestellt. Endlich ein Thorin, so wie man ihn sich vorgestellt hat und auch Bilbo überzeugt wieder in sener Rolle.
Die Schlacht um den Erebor beginnt, die Konftontation ist wirklich gelungen dargestellt. Als dann schließlich Dain auf seinem Eber das Schlachtfeld betritt, kommen sogar Lachfalten auf. Innerhalb weniger Szenen hat man eine Figur eingeführt bekommen, die sich sofort ins Gedächtnis brennt. Warum ist dies nicht mit den anderen Zwergen aus Thorins Gemeinschaft gelungen? Absichten hin oder her, man versteht diesen Zwerg auf anhieb, während der Rest wieder einmal vollkommen blass bleibt. Die Eisenberge-Zwerge haben mir vom Design nicht wirklich gefallen. Im Buch werden sie genau beschrieben mit dunklen gegabelten Bärten, die in ihre Gürtel gesteckt werden. Bewaffnet mit einer Spitzhacke, einem Rundschild und einer Axt. Das Design werden wir garantiert nicht für Edain umsetzen...
Bis dahin war ich persönlich ziemlich überzeugt vom Film, auch wenn es hier und da erwähnte Abstriche gab. Die gesamte Tauriel-Killi Schmacht-Storyline habe ich jetzt absichtlich außen vorgelassen, dass es absoluter Schwachsinn ist und ein böses Foul, das wissen wir alle.

Die Schlacht beginnt und die Orkarmeen betreten die Hänge des Erebor. Tauriel und Legolas haben sich wieder zurückgebeamt. Aber wie genau sind die Orks eigentlich dort hingekommen? Nun, Peter Jackson hat immer ein Ass im Ärmel. In Mittelerde gibt es nämlich nicht nur gigantische Steinwesen, sondern auch noch Steinfressende gigantische Würmer, die sich innerhalb weniger Augenblicke durch ganze Gebirge fressen. Zeit ist im Hobbit relativ, deshalb ist man sich nicht sicher ob dies innerhalb von einem Tag oder von Wochen passiert ist.
Es folgt die Schlacht, deren Anfänge wirklich gelungen sind. Dabei gibt es eine eindrucksvolle Zwergenphalanx, der gleichatmige Kampfstil der Elben und auch die Aggressivität des Zwergenfürsten Dain. Die Menschen aus Thal kämpfen um ihr überleben und da kann es schon einmal vorkommen, dass eine Rettungsaktion unseres Helden Bard darin endet, dass er mit einem Holzwagen seine Familie überfährt um ein seltsam gestaltetes Ork-Troll-Mischwesen zu töten.....das große Fragezeichen bildet sich wieder, lassen wir das einfach mal so stehen. Sehr schade fand ich, dass sie die beschrieben Szene der Fledermäuse aus dem Buch nicht eingebunden haben. Das hätte ich mir so gigantisch vorgestellt: Eine große dunkle Wolke, die sich über das Schlachtfeld senkt.
Der folgende Verlauf der Schlacht ist hektisch ohne wirkliches Ziel. Peter Jackson hat sich hier so richtig ausgetobt. Im Herrn der Ringe haben noch schwe gepanzerte Trolle und Orks ausgereicht, der Hobbit muss das dann natürlich toppen. Mischwesen, die aus Maschinen und Trollen bestehen, Harakiri-Trolle, Riesenwürmer (wehe Minas Tirith, wenn es die dort gegeben hätte....) und weiteres was da so keucht und fleucht. Die Schlacht entwickelt sich aber dahingehend, dass wir verschiedene Einzelkämpfe geboten bekommen, die spätestens nach dem 5. Salto niemandem mehr aus dem Hocker hauen. Natürlich muss Overkill-Legolas nun seine Showeinlagen bieten, wäre doch gelacht, wenn er nicht mit einem Schwert im Nacken eines Trolles, diesen wie einen Joystick lenken kann oder den Gesetzen der Physik wiederstrebt, wenn er sich an herunterfallenden Steinen abstößt.
Der weitere Verlauf hat mich dann irgendwie an Mortal Kombat erinnert:
Fight!
Fili vs. Azog -> Azog wins
Kili vs. Bolg -> Bolg wins
Tauriel vs. Bolg -> Bolg wins
Thorin vs. Azog -> Both wins
Legolas vs. Bolg -> Bolg wins
Bolg: 3-1
Azog: 1-1
Tauriel: Fili, Kili: 0-1
Legolas: 1-0


Es ist ein ewiges hin und her, mich persönlich haben die Endkämpfe nicht mehr gefesselt. Es war einfach zu viel. Als Buchkenner fragt man sich: Wozu haben wir jetzt Bolg und Legolas gebraucht? Hätte man diese Screentime für die anderen Zwerge verwendet, dann hätte es vielleicht alles ein wenig sinniger und zusammenhängender gewirkt.
An dieser Stelle haben wir dann wieder einige Logikfehler, die man eigentlich von Peter Jackson aus dem Herr der Ringe nicht gewohnt war. Zum Beispiel befinden sich einfach mitten auf dem Schlachtfeld gigantische Widder, die glitschige Eishänge hinaufklettern können. Woher diese kommen? Ach ist doch egal, es ist cool! (Action-Knopf aktiviert).
Zwischendurch landet Beorn mit seinem 5-sekunden Auftritt auf dem Schlachtfeld, noch nicht einmal eine Statistenrolle, die größte Enttäuschung der ganzen Trilogie. Scheinbar hatten sie keine Lust auf diese Figur, obwohl sein Erscheinen eigentlich der Wendepunkt der Schlacht war. Man wollte wohl Thorin sein heroisches Ende nicht nehmen. Und wenn die Adler kommen, dann gewinnen natürlich die Guten. Diesen Plot gabs zwar im Hobbit nicht, aber nun gut, sie wollten es offensichtlich so haben.
Relativ am Schluss bekommen wir dann noch einen richtigen Oberschenkel-Klopfer geboten, Alfrid zieht ein Frauenkleid an und stopft sich den Ausschnitt mit Gold voll, sodass er gewaltige Brüste hat. Das ist ein Humor, der vielleicht die Derbesten unter uns erreicht, aber Niveau hat das schon lange nicht mehr und ich finde es extrem schade, dass der Hobbit durch viele solcher Szenen seinen Anspruch verliert -> Es ähnelt schon eher Klamauk. Man ist sich immer unsicher, ob man die Story und den Inhalt jetzt ernst nehmen soll, ich jedenfalls bin mir immer noch unsicher.


Nachdem Thorin dann schließlich stirbt und sehr überzeugende und emotionale Worte zwischen Bilbo und Thorin gewechselt werden, einige der wirklich wenigen emotionalen Szenen in der Trilogie, wird der Schluss in 10 Minuten abgehandelt. Wir befinden uns plötzlich am Tor zum Erebor und Bilbo reist zusammen mit Gandalf ab. Eine Szene später verlässt Gandalf unseren Helden am Rande des Auenlandes. Die Versteigerung seines Hauses lässt einen mit einem Schmunzeln zurück und Bilbo findet sein verlorenes Taschentuch wieder, die alte Genialität Peter Jacksons tritt zum Vorschein. Ein Übergang zum Herrn der Ringe und.....Schluss.
Jetzt kam der Einwand meiner Freundin und deshalb fand ich es auch so interessant mit verschiedenen Leuten reinzugehen: ,,Ja moment, was ist denn jetzt mit den Zwergen und diesem Dain? Und was ist mit Thal und den Menschen? Haben die jetzt gewonnen? Was passiert denn jetzt mit dem Schatz und wer ist der König?"
Ja, hättest du doch mal lieber das Buch gelesen! Vollkommen unwichtig diese Erklärungen, kauf dir die EE, dann bekommst du den ganzen Film geboten!
Es wird massig Screentimje für erfundene und völlig unrelevante Figuren genutzt. Die Einzelkämpfe der Schlacht werden bis zum Exszess getrieben, der finale Schluss wird aber nicht gezeigt. Warum? Ich verstehe es nicht, man merkt einfach ganz deutlich, dass wir hier einen unfertigen Film geboten bekommen haben. Um den fertigen Film zu bekommen, muss ich mir die EE kaufen - eine absolute Unverschämtheit, die mir den ganzen Film irgendwie versaut hat.
Es ist das Finale der Hexalogie, warum nicht 10 Minuten der Schlacht wegnehmen und dafür zumindest ein paar Erklärungen zeigen? Ich verstehe es nicht und das traurigste daran: 16 Jahre Mittelerde und der Schluss hat so einen schlechten Beigeschmack. Dort wäre die Möglichkeit gewesen Emotionen einzubinden, Thorins Gemeinschaft nochmal etwas zu differenzieren, z.b. durch Balins, Doris, Oris und Noris Zurückeroberungsversuch von Moria (oder zumindest ein kurzer Dialog der Zwerge zu deren Absichten). Thorins Begräbnis, die Tränendrüse pur! Bard, der auf einer Erhebung steht und gen Erebor blickt, die Menschen von Seestadt blicken zu ihm auf - im Hintergrund ein Sonnenuntergang.
Das wäre ein fantastisches Ende gewesen.
Man wird jedoch zum Abspann mit Billy Boyds ,,The Last Goodbye" wieder vertröstet und ich muss gestehen, dass ich die eine oder andere Träne weggeblinzelt habe...


Fazit:
Der schwächste Teil der Reihe, der viele gute Momente hat, aber auch dafür viele undurchdachte Szenen, bei denen sich der Zuschauer immer wieder am Kopf kratzt. Mit ein wenig mehr liebe zum Detail und ein bisschen mehr Überlegung, hätte der Film wirklich gigantisch werden können. So hat man leider einen Film mit viel Action, aber wenig Story und wenig Emotionen. Schade!

Insgesamt fehlt es den Hobbit-Filmen an Tiefe und vorallem auch an Anspruch. Zeitweise hat man das Gefühl in einem Video-Spiel zu sein und die Einführung verschiedener erfundener Charaktäre hat der Story eher einen Abbruch getan. Daran ist aber nicht das Buch schuld, das hatte ich bereits in meiner vorherigen Kritik erwähnt. Das Buch verfolgt einem vollkommen anderen Ansatz, es geht wirklich ausschließlich nur um Bilbo. Der Film muss natürlich interpretieren, allerdings auch so, damit wir nicht nur Statisten über die Bildfläche springen sehen.
Es gab wirklich viele Momente, die mir Freude bereitet haben uind mich mitgerissen haben, dafür aber auch genauso viele Szenen, die mir, fernab irgendwelcher Buchtreue, ein großes Fragezeichen über den Kopf gezaubert haben. Eine Buchverfilmung benötigt Interpretation, besonders wenn man dieses eine Buch auf drei Filme verteilt. Dann muss man aber auch abwägen, wie genau diese Interpretation genutzt wird: Baue ich bestehende Figuren aus, die immer wieder im Bild sind? Oder führe ich noch mehr Figuren ein, wodurch keine Figur so wirklich charakterisiert wird. Peter Jackson hat sich für Zweiteres entschieden und es kann sein, dass es dem Einen oder Anderen so gefällt. Ich zähle leider nicht dazu und offensichtlich viele weitere Zuschauer auch nicht. Der Hobbit hat viel Kritik bekommen, diese ist aber leider auch berechtigt. Damit will ich sagen, dass die Filme auf keinen Fall schlecht sind, man hat aber einfach einen höheren Anspruch, dem die Hobbit-Filme leider nicht so recht standhalten können.


16 Jahre Mittelerde schließe ich nun für mich mit einem sehr glücklichen, aber auch mulmigen Gefühl ab. Mit ein wenig mehr, hätte es auch so viel mehr sein können.
« Letzte Änderung: 19. Dez 2014, 11:12 von Ealendril der Festliche »

Kili

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #515 am: 18. Dez 2014, 14:46 »
z.b. durch Balins, Doris, Oris und Noris Zurückeroberungsversuch von Moria (oder zumindest ein kurzer Dialog der Zwerge zu deren Absichten). Thorins Begräbnis, die Tränendrüse pur! Bard, der auf einer Erhebung steht und gen Erebor blickt, die Menschen von Seestadt blicken zu ihm auf - im Hintergrund ein Sonnenuntergang.


Ganz genau.
In die Rückkehr des Königs wurde auch alles mehr oder weniger aufgelöst. PJ hat zwar nicht gezeigt, dass Gimli Herr der Höhlen Helms Klamm wurde, oder dass Faramir Fürst von Ithilien wurde, aber man wusste: Aragorn ist König, Gondor steht wieder stabil da, alles super. Hier verstehe ich wirklich nicht, ich meine, dass Bard der verdammte König wird wurde ja nur leicht angeschnitten, Dains Königstitel über den Berg, der ja nicht großartig von Bedeutung für die Hobbit-Filme ist, fällt auch weg.
Ich hoffe auf die Szenen in der SEE!


« Letzte Änderung: 18. Dez 2014, 15:07 von Arador »

Whale Sharku

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #516 am: 18. Dez 2014, 15:17 »
Ich halte es einfach nicht für eine gute Idee, wichtige Szenen außen vor zu lassen und dann den Zuschauer mit einer SEE zu ködern. Nicht für stilvoll, aber noch nicht einmal für wirtschaftlich.

Denn wer soll darauf brennen, sich nochmal die teurere bessere Variante eines so unfertigen und in den Kinos so zusammenhanglosen Films zu kaufen? Viele werden mir jetzt wahrscheinlich widersprechen. Aber ich rede genau wie Ea von der breiten Masse der potenziellen Kinogänger.

Die spätere Schlacht erinnerte mich ehrlich gesagt mehr an Troja, als an irgendwas anderes - Mittelerde eingeschlossen. Weder in den Büchern, noch in der HdR Trilogie waren es Helden, die ganze Schlachten entschieden bzw. gewendet haben. Es ist wahr, dass wir im Buch Beorn haben, der "wie ein Sturm" über die Orkscharen herfällt und sie überrennt, aber
a) das ist eine zu dem Zeitpunkt schon sehr dezimierte Armee; eigentlich geht es vor allem um Bolgs Leibgarde
b) Beorn ist weniger ein Held als eine reißende Bestie, man könnte ihn locker mit einem Olifanten vergleichen (buchbezogen)

Nein, man entscheidet sich lieber, die Schlacht als solche total egal sein zu lassen (schrieb ich bereits drüber) und sich auf Einzelschicksale zu konzentrieren. Wenn diese jetzt wenigstens genug Tiefe und Glaubwürdigkeit hätten, dass man mit ihnen tatsächlich mit fiebert, statt wirklich nur noch gequält im Kinosessel zu sitzen und sich zu fragen, wann dieser Part vorbei sein wird...

Ich finde es nicht einfach nur einen nicht zufrieden stellenden Abschluss der Filmwelt von Mittelerde als solches, sondern ich kann wirklich nicht verstehen, wie ein so talentierter Regisseur mit so extrem viel Zeit etwas so Verhunztes produzieren musste um nicht zu sagen konnte. :/

gezeichnet
Whale


wasauchimmer

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #517 am: 18. Dez 2014, 15:19 »
Sind auch jemanden die unzähligen Anspielungen auf Herr der Ringe aufgefallen?
Beispiel:
Grishnak sagt in Die Zwei Türme: "Unser Herr wird ungeduldig. Er will die Auenlandratten jetzt?"
Wie nennt Thorin also Bilbo, wenn er in abfällig bezeichnet? Natürlich "Auenlandratte" (weiß jetzt nicht das genaue Zitat)
Oder: Sowohl Pippin als auch Bilbo dann sagen beim Eintreffen der Adler wortwörtlich das Gleiche: "Die Adler kommen!"
Irgendwie stört mich das ... kann aber nicht genau sagen warum  [ugly]

Ganz zu schweigen von Thranduils Szene, in der er Legolas zu Aragorn schickt.
In Teil 2 war das ja noch ganz witzig, die Anspielung zwischen Gimli und Legolas, da sie nebenbei gezeigt5 wird.
Hier aber, wird extra eine Szene dafür gedreht. Und Thranduil gibt natürlich Stück für Stück Informationen, als ob er wüsste, dass da jemand zuhört, und es besonders spannend machen will. (Erst weiß man Dunedain-Waldläufer, dann Arathorns Sohn, und schließlich erfährt man, er wird Steicher genannt.)
Wirkt alles, sehr, sehr konstruiert.

Er-Mûrazôr, Herr der Neun

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  • Die Welt der Menschen wird untergehen
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #518 am: 18. Dez 2014, 15:58 »
Guten Tag!

Also ich finde Ea´s Worte sehr treffend was den Film betrifft. Ich hab ihn auch schon zwei mal gesehen einmal mit eiinem Freund der Herr der Ringe kannte und Ausgestattet war mit zusätzlichen Mittelerde wissen von mir. Das zweite mal sah ich ihn mit meinem Stiefvater der solche Filme gar nicht mag und Herr der Ringe überhaupt nicht kannte.

Mein Freund war ziemlich begeistert von dem Film, dass ihn dazu anregte mehr Hintergrundwissen über Mittelerde zu bekommen. Man muss sagen mein Freund ist ein ausgezeichneter Stratege, denn am Wochenende meinte er nach dem er sich eine Mittelerde Karte ansah: Warum braucht der den Erebor um Angmar zu erobern.
Das hatte ja Ea auch schon angeschnitten, dass das unlogisch sei, besonders wenn ich eine Ork Legion am Gundabadberg besitze da brauch ich Erebor nicht.

Meinem Stiefvater hingegen ist aus dem Kino und hat gemeint das der Film super wäre. Der hatt wie gesat keine Ahnung von dem, der hat nicht einmal den 1. und 2. Teil gesehen.

Das mit "Beam mich hoch Thorin" ist mir gar nicht aufgefallen bis ich die Kritiken darüber hier gelesen habe.
Aber eins muss man Korrigieren die Widder die da den Berg hochklettern ist schon möglich. Ihr glaubt nicht wo die überall hinklettern. Das ist jetzt nicht so erfunden.

Kurfürstliche Grüße
André

Kili

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #519 am: 18. Dez 2014, 16:48 »
Sind auch jemanden die unzähligen Anspielungen auf Herr der Ringe aufgefallen?
Beispiel:
Grishnak sagt in Die Zwei Türme: "Unser Herr wird ungeduldig. Er will die Auenlandratten jetzt?"
Wie nennt Thorin also Bilbo, wenn er in abfällig bezeichnet? Natürlich "Auenlandratte" (weiß jetzt nicht das genaue Zitat)
Oder: Sowohl Pippin als auch Bilbo dann sagen beim Eintreffen der Adler wortwörtlich das Gleiche: "Die Adler kommen!"
Irgendwie stört mich das ... kann aber nicht genau sagen warum  [ugly]

Da gibt's noch einige mehr^^

Sauron:"Du kannst dich nicht verstecken!" (Die Gefährten)
Smaug:"Ihr könnt euch nicht verstecken!" (Smaugs Einöde)
Gimli:"Orkblut!" (Die Zwei Türme)
Fimbul:"Zwergenblut!" (Smaugs Einöde)
Merry:"Aber ihr seid Teil dieser Welt! oder etwa nicht?" (Die Zwei Türme)
Tauriel:"Sind wir nicht Teil dieser Welt?" (Smaugs Einöde)

Ealendril der Dunkle

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #520 am: 19. Dez 2014, 11:21 »
Zitat
Aber eins muss man Korrigieren die Widder die da den Berg hochklettern ist schon möglich. Ihr glaubt nicht wo die überall hinklettern. Das ist jetzt nicht so erfunden.
Vollkommen richtig. Meine Kritik hat sich auch eher damit befasst, dass diese Widder plötzlich mitten auf dem Schlachtfeld stehen. Dem normalen Zuschauer ist nicht klar, woher diese kommen, der EE-Besitzer wird wahrscheinlich die Erklärung erhalten (eine Szene dazu haben wir schließlich im Trailer gesehen). Da fragt man sich dann schon, ob es Absicht ist um den Zuschauer zu ködern und noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, oder ob es einfach zur geringen Detailliebe gehört, die dem Hobbit abhanden gekommen sind. Es gibt massig solcher Logikbrüche, allen voran Thrain, der in der EE von Smaugs Einöde plötzlich wieder zwei Augen hat.
Wie ich bereits sagte: Man merkt einfach ganz deutlich, dass hier ohne Liebe zum Detail rumgeschnipselt wurde. Ob es nun darum geht die EE schmackhafter zu machen, sei einmal dahin gestellt. Es sind aber einfach gravierende Fehler, die selbst dem normalen Standardzuschauer auffallen.

Zitat
Ganz zu schweigen von Thranduils Szene, in der er Legolas zu Aragorn schickt.
In Teil 2 war das ja noch ganz witzig, die Anspielung zwischen Gimli und Legolas, da sie nebenbei gezeigt5 wird.
Hier aber, wird extra eine Szene dafür gedreht. Und Thranduil gibt natürlich Stück für Stück Informationen, als ob er wüsste, dass da jemand zuhört, und es besonders spannend machen will. (Erst weiß man Dunedain-Waldläufer, dann Arathorns Sohn, und schließlich erfährt man, er wird Steicher genannt.)
Wirkt alles, sehr, sehr konstruiert.
Das habe ich in dem Moment auch so empfunden. Irgendwie war es schon klasse hier eine Anspielung zu haben, man merkt aber wieder einmal deutlich, dass die Filmemacher auch überhaupt keinen Anspruch an den Zuschauer haben: Ja, es hätte gereicht, wenn man einmal Saurons Auge gezeigt hätte, stattdessen sieht man es in jeder Sauron-Szene gleich 6 Mal. Und ja, es hätte vollkommen ausgereicht, wenn Thranduil nur einen Dunedain-Waldläufer oder Arathorns Sohn erwähnt hätte. Aber nein, es muss bis ins Exszess getrieben werden, sodass auch jeder den Geniestreich versteht.
Die angekündigte Charakterentwicklung von Legolas hat mir auch irgendwie gefehlt. Wo war denn nun diese Entwicklung zu erkennen? Nachdem Legolas Thorin sein Schwert zuwirft? Das war doch ganz klar Mittel zum Zweck. Nachdem er die beiden Turteltäubchen Kili und Tauriel hat knutschen sehen? Irgendwie habe ich den Moment verpasst und auch nicht so ganz verstanden, warum er jetzt ausgerechnet zu den Dunedain geht. Aragorn ist zu dieser Zeit 10 Jahre alt....und ich glaube wohl kaum, dass Legolas ihn großgezogen hat. Ich finde solche Überleitungen einfach zu plump und zu gestelzt, aber ich bin ja nur der Zuschauer ohne Anspruch.^^

Kili

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #521 am: 19. Dez 2014, 11:46 »
In "Die Fahrt zum Erebor", einem Tolkienmanuskript, welches sich auch in den Anhängen des Herrn der Ringe befindet, steht folgendes:
"Ihr könntet denken, dass Bruchtal außerhalb seiner Reichweite war, doch ich denke nicht so. Der Stand der Dinge im Norden war ein sehr schlechter. Das Königreich unter dem Berg und die starken Menschen von Thal gab es nicht mehr. Um einer Streitmacht zu widerstehen, die Sauron aussandte, um die nördlichen Pässe in den Bergen und die alten Lande von Angmar zurückzugewinnen, gab es nur die Zwerge von den Eisenbergen, und hinter ihnen lagen eine Wüstenei (Einöde) und ein Drache."

Ealendril der Dunkle

  • Gast
Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #522 am: 19. Dez 2014, 11:59 »
Weißt du wie Nachrichten aus Mittelerde im englischen heißen? The unfinished tales.
Christopher Tolkien hat das rausgegeben und das war alles andere als ein zusammenhängendes Exemplar. Er hat die gesamten Akten, Kritzeleien und Sonstiges von seinem Vater zusammengetragen und das dann in diesem Buch zusammengefasst. Ich würde das also nicht unbedingt als fundamentale Grundlage für Argumente nehmen.^^
Das Zitat sagt jetzt aber nicht aus, inwiefern der Erebor für Angmar wichtig ist. Ja, es ist nicht abwegig, dass Angmar dichter besiedelt und wieder aufgebaut wird. Wenn wir uns aber an die Tatsachen halten, dann war die ganze Belagerung des Erebors ohne Einfluss von Sauron, insofern ist die Tatsache der Schlacht der fünf Heere natürlich richtig, rein literarisch gibt es aber eine vollkommen andere Intention. Und als Zuschauer und HdR-Nerd wird einem nicht klar, warum der Erebor fallen muss um Angmar besiedeln zu können. Sauron hatte schließlich keine prophetischen Fähigkeiten um zu erahnen, dass es den Zwergen und Menschen gelingt Smaug zu besiegen. So wie ich das sehe war das eher eine stille Übereinkunft: Sauron lässt Smaug verweilen und Smaug hingegen ist glücklich im Erebor.
Die Eisenberge hingegen befinden sich am äußersten Rand von Mittelerde, sie stellen also keine Bedrohung für die Besiedelung von Angmar bereit. Aus der Sicht des Filmes kontrolliert Sauron den Gundabadberg und wenn wir uns einmal die Mittelerde-Karte ansehen, dann können wir erkennen, dass dieser genau neben Angmar und Carn Dum liegt.
Aus Sicht der Bücher bin ich persönlich eigentlich der Meinung, dass es Saurons primäres Anliegen war erst einmal wieder Dol Guldur richtig aufzubauen und in seiner Macht zu erstarken. Der erste Einfluss sollte auf den Grünwald übergehen, der dann letztendlich ja auch Düsterwald genannt wurde (durch eben jenen EInfluss). Wenn ich das auch richtig in Erinnerung habe, dann war Dol Guldur Saurons Festung im Norden.
Seine Macht hätte zu diesem Zeitpunkt noch überhaupot nicht ausgereicht um eine Festung wie Angmar wieder aufzubauen und vorallen zu halten. Man muss dabei in Erinerung behalten, dass Sauron extrem geschwächt war und es ihm nur mit Mühe und Not gelang Dol Guldur wieder zu besetzen.

Wenn ich mit irgendetwas falsch liege, dann berichtigt mich bitte. [ugly]

Ich wäre ja richtig froh, wenn jemand eine nachvollziehbare Erklärung hat, bei mir persönlich ist der Groschen aber noch nicht gefallen.
« Letzte Änderung: 19. Dez 2014, 12:15 von Ealendril der Festliche »

Saruman der Bunte

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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #523 am: 19. Dez 2014, 12:45 »
Die Zeit des Hobbits finde ich sehr interessant, da sie drei große, von einander unabhängige Gefahren für die freien Völker beherbergt: Sauron in Dol Guldur, Smaug und die erstarkten Orks der Nebelberge. Hätten diese drei sich verbündet, glaube ich kaum, dass die freien Völker viel ausrichten hätten können. Sauron hätte wahrscheinlich den Norden erobert, vielleicht sogar Angmar wiederaufgebaut und Eriador unter seine Kontrolle gabracht. Währendessen könnte er nach Mordor zurückgehen, sich mit den Ostlingen verbünden und mit seiner vereinten Kraft Gondor und Rohan stürzen. Insofern war der Aufbruch der Zwerge ein Geniestreich vonseiten Gandalfs, denn egal was passiert, werden Zwerge und Elben das Nordens mobilisiert, sowie vorerst ein Bündnis von Smaug, den Orkheeren und Sauron verhindert. Und letztlich wurden so auch alle Gefahren eliminiert, außerdem sind Erebor und Thal wiedererstarkt. In den Hobitfilmen kommt dieser Geniestreich nicht ganz so gut zum Vorschein, da Sauron für die Orkheere verantwortlich ist.

Gruß, Saruman.


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Re:Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere
« Antwort #524 am: 19. Dez 2014, 12:48 »
Also ich könnte eine Rezension schreiben, aber eigentlich würde ich nur meine Vorredner mehr oder weniger zitieren können, also lasse ich es, habe auch nicht genug Zeit dazu.

Zu Angmar und den Norden, lest die Anhänge von HdR zu den Zwergen.
Nicht wörtlich aber inhaltlich wiedergegeben:
...Gandalf hatte viele Sorgen, darunter der Zustand des Nordens. Sauron plante Krieg und wenn er sich stark genug fühlt würde Bruchtal angreifen. Aber gegen einen Angriff aus dem Osten um Angmar und die nördlichen Passe wieder einzunehmen waren nur noch die Zwerge der Eisenberge...

Es stimmt also sehr wohl, dass der Erebor strategisch für beide Seiten sehr wertvoll ist, aber natürlich war Sauron zu diesem Zeitpunkt noch nicht stark genug und wollte Smaug sehr wohl dort leben lassen oder mit ihm einen Pakt schließen. Der Angriff auf den Erebor bevor der Drache tot ist, ist also unlogisch.
Ansonsten kommt im HdR auch irgendwo nochmals die Wichtigkeit Erebors vor, als sie vom Tode Brands und Dains erfahren. freies Zitat ...Ohne die Zwerge vom Erebor gäbe es keine Königin in Gondor...

Ich habe mir das auch mal ausgemalt gehabt, ohne den Erebor wären die Orks in den Norden eingefallen und Bruchtal belager, vielleicht sogar von dort nach Rohan. Es gäbe genug Ostlinge um den Goldenen Wald zu belagern und dann wäre Rohan zwischen drei Fronten gefangen gewesen und ohne Rohan wäre Minas Tirith gefallen. Also das der Erebor wichtig für die Freien Völker war, und unbeding wieder von Zwergen besetzt werden sollte stimmt, aber das auch Sauron ihn haben wollte nicht, ihm reichte ein Drache als Wächter

Also im Prinzip hat der Film da was aufgegriffen, was im HdR erwähnt wird, aber abgeschnitte und unvollständig wiedergegeben, was einfach nur Probleme macht. Aber da gibt es ja auch andere (Gräber der Nazgul grrrr)

Dann eine schöne Weihnachtszeit,
Gandalfgraurock


Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul