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Autor Thema: Ostgrenze Lóriens / Ufer des Anduin  (Gelesen 7082 mal)

Fuxurios

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Ostgrenze Lóriens / Ufer des Anduin
« am: 12. Apr 2009, 15:35 »
Aglareb mit dem kleinen Trupp aus den Wäldern Lothlóriens


Am frühen Morgen, an der Mündung der Nimrodel in den Anduin...

„Hört, der Anduin strömt schneller denn je, die Kräfte Nenyas reichen nur noch bis hierher und nicht mehr weiter. Es wird schwierig werden ihn zu überqueren.“ – Sprach Telli beängstigt zu Aglareb.
„Ich vertrau ganz der Standfestigkeit eurer Boote, kräftige Männer zum Rudern haben wir ja“ – entgegnete ihr Aglareb ohne sich einschüchtern zu lassen.
„Darum geht es nicht. Hier ist die Grenze. Hier verlässt uns der Schutz meines Volkes und der Schatten des Ostens überdeckt unsere Gemüter. ... Und vor allem dem, würdet ihr 50 Mann zum „rudern“ her bestellen, würdet ihr nicht weiter kommen, da unsere Boote nur mit einem Ruder bestückt sind. ... Durch unsere Herrin wurden wir geleitet, nicht durch die Kraft unsere Arme.“

Wieder einmal stand Aglareb der starken Überzeugungskraft seiner elbischen Begleiterin gegenüber. Er blickte nachdenklich übers Wasser und dann wieder zu Telli:
„Nichts desto Trotz werden wir den Fluss hier überqueren. Wenn wir hier einen anderen Weg einschlagen schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig zum Erebor oder überhaupt Ostlinge zu Gesicht zu bekommen.“ Dann wandte er sich den Soldaten zu: „Männer hört her. Jeder von euch sucht sich jetzt einen langen stabilen Ast, wir werden hier in den Anduin stechen.“ Die Soldaten nickten ihm stillschweigend zu. Seine Befehle galten wie die des Heerführers und sollten nicht diskutiert werden. „Telli, zeig mir die Boote“

Aglareb und Telmelloniel gingen am Ufer entlang während die anderen im Wald nach stabilen Ästen suchten. Sie führte ihn zu einer kleinen versteckten Bucht, in der das Wasser so still wie die Totensümpfe war. Um die Bucht herum war alles mit Pflanzen bedeckt im Wasser wie am Land, sodass sie nur aus unmittelbarer Nähe zu erkennen war.
„Sehn doch gut aus. 4 Boote mit jeweils einem Paddel. Und mit unserem zusätzlichen Rudern sind wir bis Mittag schon am anderen Ufer.“ Aglareb klopfte Telli kräftig auf die Schulter und grinste ihr fröhlich ins Gesicht, dann musterte er die Boote. Die zierliche Elbin zuckte bei dem groben Schlag zusammen, verzog ihre Miene in ein genervtes, böses Gesicht und fing an zu nörgeln.
„Das ist doch Wahnsinn, bis wir das andere Ufer erreichen hat uns die Strömung etliche Wegstunden flussabwärts getrieben, dazu gibt es viele tiefere Stellen am Grund sodass eure behelfsmäßigen Stangen sinnlos sind.“ –
„Mischt mir nicht den Trank noch auf, den ich mir selbst eingeschenkt habe. Es ist wie es ist. Ob wir fallen oder weiterleben, wir haben unseren Teil erfüllt.“ Entgegnete ihr Aglareb unbekümmert.

Sie setzte sich hin, und schaute auf das Wasser – „Warum habe ich mich nur dazu überreden lassen, warum bin ich die jenige die bei eurem Scheitern dabei sein und euer Schicksal teilen wird.“ Nun bemitleidete Aglareb die Elbin. Von ihrer Heimat fortgerissen zu werden um einen einfälltigen Fremden in den Tod zu folgen. Plötzlich kam ihn ein Gedanke auf den er bisher noch nicht bedacht hatte, da er sich bei den unsterblichen Wesen immer vorstellt, sehr alte weise Herren und Herrinnen vor sich zu haben. Er setzte sich zu ihr.
„Sagt mal, wie lange weilt ihr nun schon auf Mittelerde, wenn ich fragen darf?“
„Wie alt ich bin? Ich zähle nicht zu den ältesten in Lorien, aber ich bin alt und weise genug eine Meute wilder Trunkenbolde zum Erebor zu führen. Außerdem tut das hier jetzt gar nicht zu Sache...“ Aglarebs Verdacht bestätigte sich. „Telli, wie alt seid ihr?“ Sie schaute trübselig auf den Boden und antwortete nach kurzer Zeit: „54. Ja ich bin 54 Jahre alt. Alt vielleicht bei eurem Geschlecht aber als Elbin“... Aglareb unterbrach sie: „Schon in Ordnung, langsam, verschluckt eure Zunge nicht. Ihr seid die jüngste Elbin die mir je begegnet ist. Warum schicken sie euch. Das ergibt doch keinen Sinn.“ Aglareb überlegte eine Weile.
Sie schicken mir ein Kind auf das ich aufpassen soll? Weder Faramir noch Mithrandir würden mir  eine so unerfahrene Begleitung schicken...Dann fuhr er fort: „Ihr wurdet zu mir gesandt ja? Wer hat euch denn geschickt?“ Die Elbin wurde plötzlich blutrot im Gesicht und fing leicht an zu stottern. „Mich, ja, also das war ein großer Mann...und“ – sie hielt an – „es ist jetzt wirklich unangebracht und wäre naiv sich noch weiter zu wagen.“ Aglareb nickte einfach und warf ihr einen enttäuschenden bösen Blick zu.
„Nun denn. Ich hatte nach euch gesucht ich wollte mich nach eurem Wohlergehen erkunden. Immerhin habe ich euren Arm versorgt und am Tag als ihr aufwachtet wart ihr ja viel zu schnell fort, sodass ich gar nicht wusste wie es euch ergangen ist. Und mit so einer Verletzung ist nicht umzugehen wie mit irgendeinen Kratzer. So bekam ich ein schlechtes Gewissen, dass ich euch gehen ließ und begab mich auf die Suche nach euch.“ Die Elbin sprach auf einmal schneller als Aglareb zu hören konnte und er unterbrach sie erneut:
„Meinem Arm geht es gut wie ich schon sagte als wir uns trafen bevor wir aufbrachen.“ – Die Elbin fuhr einfach fort:
„Naja als ich euch fand, wie ihr zu euren Männern gesprochen habt. Dachte ich mir, ich kann euch vielleicht bei eurem Unternehmen helfen.“ Aglareb wurde einsichtig blieb jedoch ernst:
„Das habt ihr wahrlich. Ich danke euch nochmals und für alles. Doch eure Aufgabe ist hiermit erfüllt. Ihr wolltet uns die Boote geben, was ihr nun gemacht habt. Kehrt um, geht nach Hause und kümmert euch um die Verwundeten.“ Aglareb stand auf und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie schaute ihn traurig an und sprach:
„Ja ich werde umkehren, aber nicht mit dem Gedanken euch hier über diesen Fluss geschickt zu haben. Wenn ich euch nicht die Boote gezeigt hätte, würdet ihr jetzt merken, dass der Fluss nicht zu überqueren ist und doch lieber den Weg zur Brücke einschlagen.“ Aglareb schaute in die traurigen Augen der Elbin. Vor einem Tag noch hätte er nie das gleiche Gefühl gehabt wie jetzt, zu dieser Zeit stand noch eine weise elbische Heilerin vor ihm, nun sah er in die Augen eines Kindes.
„Ihr seid euch keiner Schuld bewusst. Wirklich. Ich allein trage die Verantwortung. Meiner Männer und über mein eigenes Schicksal. Geht nach Hause, berichtet eurer Herrin, dass ich Aglareb mir Boote von eurem Volk geliehen habe und denkt nicht darüber nach wie es mir ergeht. Denn der Fluss wird nicht die einzige Hürde sein, die zwischen mir und den Pfad zu meinen Vätern sein wird. Ihr habt euer ganzes Leben noch vor euch und in diesem werdet ihr noch vielmehr Verwundete treffen, um die ihr euch sorgen könnt. Lebt wohl.“
In den Augen der Elbin blitzten kleine Tränen auf. Ohne Worte stand sie auf und verschwand dann nach kurzer Zeit zwischen den Bäumen.

Aglareb atmete tief durch, betrachtete nochmals die Boote und faltete seine zu einer Art Kugel zusammen um dann tief hinein zu blasen. Ein bekanntes aber doch ungewöhnliches Geräusch ertönte laut aber doch nur im Dickicht des Waldes auf  kurze Entfernung hörbar. Es klang wie der Lockruf eines Vogels. Kurze Zeit später kamen alle 12 Soldaten durch die Hecke zu Aglareb, allesamt mit einem langen dünnen Ast. Einer schaute fragend um sich und sprach: „Herr wo ist unsere elbische Führerin?“
„Sie ging. Ihre Aufgabe ist erfüllt, nun sind wir auf uns gestellt. Wie ich sehe habt ihr fleißig Holz gesammelt, die Fahrt wird kein leichtes Spiel. 3 Mann ein Boot, ich fahre im ersten mit.“
« Letzte Änderung: 22. Feb 2018, 18:05 von Fine »
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Re: Re: Wälder Lothloriens II
« Antwort #1 am: 19. Apr 2009, 13:08 »
Mitten auf dem Anduin...

Aglareb saß nachdenkend im ersten der 4 besetzten Boote. „Herr? Die starke Strömung hat nachgelassen. Es ist ruhig wie auf einem Bergsee.“ Sprach einer der Waldläufer zu Aglareb, der nun fragend umsich schaute. „Ihr habt recht. Ich hab mir, als wir die Boote zu Wasser ließen, einen markanten zerstörten Baum auf der anderen Seite gemerkt. Dieser ist von Beginn an unserer Paddelfahrt bis hier hin schon 300 Meter nach Norden gewandert.“ – er machte eine kurze Pause – „Männer seit achtsam. Des Dunklen Herrschers Macht ist größer denn je und reicht bis in die letzten Winkel von Mittelerde. Ich weis nicht was uns hier alles erwarten könntet.“ Ein weiterer Soldat sprach: „Warum sollte er irgendwelche Zauberkraft aufwenden um unseren unbedeuteten Spähtrupp aufhalten zu wollen.“ – Aglareb antwortete ihm: „Ihr müsst bedenken, dass dieser Teil des Landes noch vor kurzem in Feindeshand lag. Selbst wenn der Hexenkönig und die Feste Dol Guldur gefallen ist, ist ER immer noch derjenige dessen Zauber nicht verblasst.“
Der Soldat kam sich in die Falle gelockt vor und legte schon fast Hass in seine Worte um seine Angst zu verbergen: „Mir wurde gesagt, dass dieser Trupp am Ufer des Anduins entlang nach Norden marschiert und nicht, dass wir ihn überqueren. Die Elbin hatte Recht, ihr schickt uns geradewegs in den Tod. Auf der anderen Seite warten wahrscheinlich unzählige Orks und ihre Bogenschützen warten nur noch bis wir in Reichweite sind.“
Aglareb ließ das nicht auf sich sitzen: „Meine Absicht ist es, wie schon erwähnt, den Feind schon vor der Schlacht anzugreifen, am Ausspähen zu hindern und kleinere Karawanen zu überfallen. Das können wir nur auf der Ostseite des Anduins. Wenn ihr lieber am friedlichen Westufer spazieren wollt, dann hättet ihr euch den Wandersleuten angeschlossen, wir sind Soldaten, wir sind hier um zu kämpfen. Also schweigt und stellt meine Befehle in nicht Frage.“
Doch der Soldat machte weiter: „Ihr haltet euch wohl für Weise, jetzt da ihr in der Gunst des Heerführers steht. Ich weiß wer ihr seid. O ja. Ihr hättet euren Mut beweisen sollen als ihn unser Land und vor allem unser König ihn brauchte. Ihr seid nichts als ein Heuchler, ihr seid nur auf den hohen Sold aus, den der gütige Hauptmann für waghalsige Fahrten zahlt. Ihr seid eine Söldnerseele, gefangen in einem aussichtslosen Käfig aus Lügen und Verrat.“
Das war zu viel, Aglareb stand auf und der Soldat tat es ihm gleich. Es begann ein Streit, ein hin und her zwischen Beschimpfungen und Vorurteilen. ...“warum sollte ich Befehle von einem halben Rohanbauern befolgen....“ Die beiden wurden handgreiflich und das Boot fing an schwer zu wanken. Die anderen Soldaten versuchten die beiden mit Worten zu besänftigen, doch keiner mischte sich wirklich ein um das kleine Boot nicht noch mehr ins Schaukeln zu bringen. Die Waldläufer in den hinteren Booten fragten sich was da vorne los sei, doch wussten auch sie nicht wie sie hierbei helfen konnten. Doch dann bemerkte plötzlich einer der Soldaten etwas im Wasser:
„Seht! Seht nur die Fische! Sie schwimmen alle flußabwärts.“ Sofort war der Streit wie verflogen und die Aufmerksamkeit wurde auf das Wasser gelenkt. Aglareb kniete sich hin und schaute ins Wasser. Sie flüchten. Doch vor was schwimmen sie davon. Welche Teufelei des Feindes steht uns nun schon wieder bevor. Was es auch sein mag, machen wir dass wir ans andere Ufer gelangen... „Männer rudert! Rasch rudert!“ Und diesmal wurde kein Befehl in Frage gestellt, alle waren derselben Ansicht. Sie paddelten wie verrückt. Die Strömung des Flusses war immer noch verschwunden und die Soldaten hatten schon 2 Drittel überquert, doch die andere Seite lag immer noch weit entfernt. Plötzlich bildeten sich Lufblasen im Wasser, als würde es anfangen zu kochen. Panik machte sich breit. „Rudert schneller! Rudert!“ Das strudeln wurde immer mehr, und da alle nur zielgerichtet nach vorne sahen, merkte keiner was hinter ihnen geschah. Doch ein lautes Platschen, als wenn ein Felsbrocken von der Größe eines Hauses ins Wasser fällt, ließ die Männer kurzzeitig erstarren. „Rudert weiter! Nicht nach hinten sehen!“ Doch Aglareb selbst wagte einen Blick, da er sich um seine Kameraden sorgte. Er stand gebeugt auf um sich bessere Sicht zu verschaffen, dabei sah er hinter dem letzten Boot wirklich ein Nachplätschern, wie von einem größeren Stein, der ins Wasser schlug. Zuerst dachte er wirklich, dass sie unter Beschuss von Katapulten stehen, doch dann erschrak er, als ihm bewusst wurde, dass nur noch zwei Boote hinter seinem waren und an der Stelle, an der das dritte sein müsste nur aufgescheuchtes Wasser zu sehen war.
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Fuxurios

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Re: Re: Wälder Lothloriens II
« Antwort #2 am: 26. Apr 2009, 20:04 »
Das letzte Boot war einfach in die Tiefen des Anduins gezogen worden. Aglareb malte sich die schlimmsten Dinge aus. Wir sind in eine Falle geraten. ...Ich mit meiner verdammten Todesmut, ich brachte uns alle in Gefahr. Hätte ich doch nur auf Telli gehört... Gegen diese Bosheit können wir nichts ausrichten. Egal was es ist, es wird uns vernichten wenn wir nicht das andere Ufer erreichen... Dann geschah es. Hinter dem nun letzten Boot der Kolonne schossen 4 lange Schlangen aus dem Wasser. Doch was zunächst aussah wie Schlangen, entpuppte sich kurzerhand als riesige Fangarme. Schon als die erste Tentakel einen Soldaten packte und in die Luft riss, kamen weitere aus dem Wasser, große wie kleine. Die Gondorianer in dem Boot wussten nicht wie sie damit fertig werden sollten, waren entweder geschockt oder stürzten sich fliehend ins Wasser. „Zieht eure Waffen! Schlagt diese Biester entzwei! Und rudert! Rudert um euer Leben!“ Aglareb wusste nicht welche Befehle er erteilen sollte er war einfach nur sprachlos und handelte instinktiv. Doch der Kampf war nutzlos. Da klatschte ein größerer Fangarm auf das dritte Boot und schlug es in zwei zerberstende Teile. Die Männer die sich ins Wasser retteten wurden rasch in die Tiefe gezogen. Alles ging so schnell. Gleich darauf war es wieder totenstill, doch die Männer ruhten sich nicht aus, denn das Ostufer lag nur noch wenige Meter entfernt. „Gibt alles Leute! Schneller, schneller!“ feuerten sie sich gegenseitig an. „Es kommt zurück!“ Schrie Aglareb als er wieder die ersten Fangarme hinter dem nun schon zweiten Boot empor ragen sah. Aber die Soldaten in dem Boot hörten auf zu Rudern und schmissen die Paddeln bei Seite, sie zogen statt dessen ihre Schwerter. Einer auf dem Boot schrie laut auf: „Für Ruhm und Glorie! Für Gondor!“ Dann fingen sie sich gegen die Tentakeln zu behaupten. Einige wichen zurück oder wurden zerhackt. Aber plötzlich hob sich das ganze Boot und wurde Kopfüber ins Wasser katapultiert. Die Welle die dabei entstand, verlieh dem letzten noch übrig gebliebenen Elbenschiff ans Ufer.

Aglareb nach: ????
« Letzte Änderung: 12. Aug 2010, 14:43 von Fuxurios »
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Ostgrenze Loriens/ Ufer des Anduins
« Antwort #3 am: 12. Jan 2014, 18:20 »
Borin aus den Wäldern Lothloriens II

„Also, namenloser Zwerg, was ist was dich schlafen lässt? Ist es Trauer oder eine Krankheit?“

Borin blickte auf den Anduin und suchte nach einer Furt, die zum überqueren ungefährlich war. Er war mit dem Zwerg zusammen durch den Wald marschiert und hatte keine Feinde getroffen, jedoch auch keine Freunde. Es war als wäre er in diesem gigantischen Wald alleine gewesen, mit ihm nur der Zwerg, der immer noch nicht erwacht war. Nun war er an der Grenze, doch er hatte nun das Problem, dass er vor diesem reißendem Fluss stand und selbigen mit seinem Pferd und dem Verletzen unmöglich überqueren konnte. Auch war nirgendwo totes Holz, welches ihm die Möglichkeit gegeben hätte, ein Floß zu bauen und einen lebenden Baum zu fällen kam ihm gar nicht erst in den Sinn. Also saß er einfach nur da und dachte über dieses Problem nach. Doch seine Wut ließ kein klares Denken zu. Immer wieder kam das Gesicht dieser weißgekleideten Made in seinen Kopf und er könnte schreien vor Wut. Nachdem er mehrere Stunden nichts Produktives getan hatte, merkte er dass er Hunger bekam und ging deswegen auf die Suche nach einem Beerenstrauch. Bei der Suche fiel ihm auf, dass auch sein Weggefährte nichts gegessen hatte. Er lag nun schon mehrere Tage in diesem Koma und hatte weder gegessen noch getrunken. Mit diesem Gedanken im Kopf beeilte er sich noch mehr bei der Suche nach den Beeren. Als endlich welche fand, hörte er grade als er welche pflücken wollte einen Ast unnatürlich laut knacken. Außerdem roch er einen Geruch, der nur zu einer Rasse Mittelerdes gehörte. Borin drehte sich blitzschnell um und sah einen Ork vor sich stehen, der mit einem Messer gerade zustechen wollte. Mit beinahe unnatürlichen Reflexen schlug er dem Ork das Messer aus der Hand und schlug ihm mit der anderen zur Faust geballten Hand gegen den Kehlkopf. Der Ork, der nicht mal schreien konnte, fiel lautlos zu Boden. Daraufhin brach Borin dem röchelnden Ork das Genick und rannte daraufhin zurück zum Lager.

Was machen Orks hier und wieso hab ich sie erst jetzt bemerkt? Und was ist mit dem Zwerg?

Dann hörte er ein schreckliches Wiehern von Grauer Stern und rannte deswegen noch hektischer zum Lager. Was er beim auftauchen sah ließ ihn aufstöhnen. Hier waren mehrere Orks am Werk gewesen und hatten Grauen Stern erschlagen. Er lag mit erloschenen Augen am Boden. Borin kniete sich neben ihm nieder und weinte bitterlich. Dieses Pferd war eine der wenigen Konstanten in den letzten Jahren gewesen. Es hatte ihn so lange begleitet und nun war es ebenfalls tot. Doch ihm blieb keine Zeit zum trauern. Denn als er sich umsah bemerkte er, dass der Zwerg verschwunden war. Außerdem fiel ihm auf, dass ihm seine Taschen nicht genommen worden waren. Das erachtete er als sehr seltsam, und deswegen sah er sich am Boden um. Es war zwar alles voller Blut von Grauer Stern, doch er erkannte eine Spur noch recht deutlich. Nämlich einen kleinen Fuß zwischen allen Orkfußabdrücken, der sich in Richtung Fluss bewegt hatte. Er war zum Fluss gegangen und hatte dort sich in ein Boot gesetzt. Das erkannte Borin daran, dass seine Spuren direkt auf den Abdruck des Bootes hinführten. Außerdem lag am Boden ein Stück Stoff, welches zu der Kleidung des Zwerges gehört hatte. Borin fragte sich wirklich was dass sollte.

Ist der Zwerg entführt worden? Oder ist er freiwillig mit den Orks gegangen? Und wenn ja warum? Warum sollte ein Zwerg sich freiwillig mit Orks abgeben?

Plötzlich schoss ihm eine Erinnerung an den Orthanc durch den Kopf, doch er wische diesen Gedanken beiseite. Es konnte nicht sein, dass er einen Verräter vor den Orks gerettet hatte. Und warum hätte der Zwerg gegen die Orks kämpfen sollen. Es musste eine andere Erklärung für diese Situation geben. Deswegen blieb ihm nur eine Möglichkeit: Er musste den Orks und dem Zwerg folgen. Borin nahm also die wichtigen Sachen, die in den Satteltaschen geblieben waren und wollte sich auf den Weg machen, als er plötzlich hinter sich eine laute Stimme hörte.
"And who, are you", the proud Lord said?
Borin ist in Aldburg
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Sturmkronne

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Re:Ostgrenze Loriens/ Ufer des Anduins
« Antwort #4 am: 3. Mär 2014, 12:13 »
„Lass ab von ihm, er ist außerhalb deiner Reichweite.“

Borin erstarrte und traute sich nicht sich umzudrehen. Diese Stimme war so gewaltig und alt gewesen, sie war mit nicht viel zu vergleichen was er zuvor gehört hatte. Auf einmal ertönte die Stimme erneut, jedoch diesmal mit einer Wärme, die Borin sich entspannen ließ.

„Borin, er ist mit den Orks in das Boot gegangen. Du kannst ihn nicht mehr erreichen.“

Borin drehte sich um und sah einige Meter von ihm einen Mann stehen, den er bisher nur aus der Ferne gesehen hatte. Es war der Istari Radagast der Braune. Er stand auf einem Felsen und sah Borin mit einem müden aber traurigem Blick an. In seiner Hand lag etwas, was Borin aus der Entfernung nicht erkennen konnte.

„Was tut ihr hier, woher kennt ihr meinen Namen und woher wisst ihr dass ich ihn nicht erreichen kann.“

Radagast lächelte und sah ihm in die Augen:

„Ihr Zwerge seit immer so ungeduldig… Ich mochte eure Art nie wegen eurer Art Bäume zu fällen und sich unter der Erde zu verstecken. Doch dich Borin beobachte ich seit einer Weile und ich bin froh zu sehen, dass es auch Zwerge gibt die anders sind. Du liebst die Natur und fügst ihr nur ungern Schaden zu. All dies spricht führ dich und deswegen konnte ich nicht zulassen, dass du stirbst und bin dir gefolgt. Ich sah von weitem wie du den Zwerg aus der Klemme gerettet hast und wollte sehen was dann passiert, doch verlor ich dich aus den Augen, als ein paar Orks einen Baum anzündeten…. Nun ja als ich dann deine Spur wieder gefunden habe, habe ich gemerkt, dass hinter dir eine Meute Orks her ist. Deswegen musste ich dir Folgen. Als ich dann hier war, warst du grade weg und dein „Freund“ Sprach mit den Orks auf Orkisch. Zum Glück verstehe ich diese Sprache durch meinen Freund Mithrandier ein wenig, so dass ich hören konnte, dass er den Orks die Anweisung gab, dich nicht zu töten. Dann hat er seine Sachen gepackt und ist gegangen. Ein Ork hat sich weggeschlichen und wollte dich aus Spaß dennoch töten. Und dein bewundernswertes Pferd hat, grade als sie alle in ein Boot steigen wollten, einen Ork angegriffen, worauf sie es ebenfalls getötet haben. Dann sind sie alle mit dem Boot Flussabwärts gefahren. Wohin sie wollen weiß ich nicht.“

Borin stand eine ganze Weile schweigend da und ließ das gehörte auf sich wirken. Radagast hingegen sah auf seine Hand in der, wie Borin jetzt erkannte, ein kleiner Vogel lag. Dieser hatte sich einen Flügel gebrochen, den Radagast jetzt umständlich bandagierte. Borin sah im dabei eine ganze Weile zu und dachte über seine Zukunft nach. Als sie beide eine ganze Weile geschwiegen hatten, begann Borin mit bloßen Händen ein Grab zu schaufeln. In ihm kämpfte wie schon so oft in seinem Leben Trauer mit Wut gegeneinander. Radagast sah im eine Weile lang zu und sagte dann mit interessierter Stimme:

„Warum tust du das? Warum schaufelst du deinem Pony ein Grab“

Borin sah ihn verständnislos an.

“Es hat es nicht verdient, einfach so zu verfaulen. Es war sie lange mein treuer Begleiter und ich kann nicht zulassen, dass es von irgendwelchen Tieren würdelos zerfleischt wird.“

Radagast nickte verständnisvoll, aber gleichzeitig lächelte er ein wenig.

“Borin, du musst noch viel über die Natur lernen. In der Natur geht es nicht um Würdevoll oder ehrenhaft. Alles worum es geht ist das Überleben, und wenn dein Pferd dich geliebt hat, dann würde es nicht wollen, dass du deine wertvolle Kraft damit verschwendest um ein Loch zu graben. Denn die Welt braucht deine Kraft. Nur weil Lorien…. gefallen ist heißt dass nicht, dass die ganze Welt untergeht. Du musst zurück in die Gegenwart, dahin wo die Geschichte nun geschrieben wird. Deswegen halte ich es auch für sinnvoll, wenn du deinem Pferd seinen Frieden lässt und dich stattdessen um deine jetzigen Probleme kümmerst. Nämlich um Mittelerdes Probleme. Diese werden nämlich in Aldburg gelöst und nirgendwo sonst.“

Borin schwieg wieder eine Weile und ließ die Worte auf sich wirken. Dann nickte er.

„Ich danke euch für eure Weisheit Radagast. Und ich nehme euren Rat an und lasse den Zwerg ziehen. Und was werdet ihr tun? Kommt ihr ebenfalls nach Aldburg?“

„Nein Borin ich kann nicht, ich werde anderswo benötigt. Aber ich hoffe dennoch, dass wir uns ein andermal wieder sehen.“

Dann nahm Radagast den Vogel und legte ihn in seine beiden Hände, woraufhin dieser vorsichtig seinen verletzten Flügel bewegte und dann freudig davon flog.

Borin lächelte, nickte, packte erneut seine Sachen, drehte sich um und ging mit einem entschlossenem Lächeln Richtung Südwesten. Als er sich nach einiger Zeit umdrehte, war Radagast bereits verschwunden.

Borin nach Aldburg
« Letzte Änderung: 14. Jun 2014, 15:56 von Sturmkronne »
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Ostgrenze Loriens/ Ufer des Anduins
« Antwort #5 am: 6. Okt 2015, 22:53 »
Eddy und seine Begleiter aus dem zerstörten Caras Galadhon.

Fred war gegangen. Er zog mit einigen weiteren Kameraden und Katapulten nach Süden auf die Ebene des Celebrant. Eddy wäre auch gerne mitgegangen, doch es wurde ihm verboten. Warum er bleiben musste, wusste er nicht. Er machte aber den alten Lucianus dafür verantwortlich, da dieser in Eddy seinen begabtesten Lehrling gefunden zu haben schien.

Tagelang arbeitete Eddy noch an seinen Katapulten, führte Testschüsse durch und feilte an der flüssigen Schleuderbewegung, bis der Tag gekommen war, als es daran ging die Katapulte hinunter zum Hafen an dem Fluss Celebrant zu bringen. Viele neu gebaute Boote lagen im Hafen. Die Meisten waren für den Transport der Orks gedacht, doch es gab auch einige größere Boote, auf die die Belagerungsmaschinen verladen werden konnten.
Ed war sichtlich aufgeregt. Er wusste, dass sie nun bald über den Fluss übersetzen würden und in das feindliche Land vordringen würde, aber auch schon jetzt fühlte Eddy sich unter Feinden, denn eine ganze Orkarmee hatte Aufstellung am  Hafen genommen. Es war nicht nur  das Aussehen und schreckliche Benehmen der Orks, sondern auch ihr übler Geruch, der Eddy den Magen umdrehte.

Eddy hielt sich immer dicht an Lucianus und den anderen menschlichen Maschinenbauern und wich den Blicken der Orks aus. „Seht ihr den großen Ork neben dem Banner der weißen Hand?“, frage Lucianus seine Begleiter, „das ist Kra'suk, der Anführer der Orks aus Moria. Er wird den Angriff von hier aus anführen. Eine weitere Gruppe Transportboote starten zeitgleich mit diesen hier von einem zweiten Hafen direkt am großen Strom etwas nördlich von hier. Wir haben Kundschaft, dass der Feind versucht die Anduinlinie zu  halten. Er war die letzten Wochen auch nicht untätig und befestigte das gegenüberliegende Ufer.“ Lucianus machte eine kurze Pause, blickte in die erschreckten Gesichter von Eddy und seiner Kameraden und sprach dann weiter: „Vor ein paar Tagen, als der Wind kalt von Osten über dieses Land zog, konnte ich ihre Hämmer und Sägen hören. Sie sind da draußen! Aber macht euch keine Sorge meine jungen Freunde. Wir werden erst übersetzen, wenn das Ufer gesichert ist.“

Nicht wenig später wurde ein Horn geblasen, woraufhin die Orks an Eddy vorbeimarschierten und die Boote bestiegen. Auch einige größere Krieger waren unter ihnen, die breite Schilde oder Armbrüste trugen. „Das sind Uruk-Hai“, flüsterte Lucianus erklärend.
Ein zweites Signal ertönte und die Boote legten vom Ufer ab und fuhren mit der Strömung den Celebrant hinunter. Eddy beobachtete die große Anzahl an Booten vom Kai aus, bis auch das Letzte hinter der ersten Flussbiegung verschwunden war  und nur die größeren Transportboote im Hafen lagen.  Die Katapulte und Rammböcke wurden verladen und dann warteten sie gespannt auf den Befehl zum Ablegen.
Eddy lauschte. Von einer Schlacht hörte er nicht viel. Hin und wieder schrie jemand aufgeregt, verstehen konnte er es aber nicht, dafür waren der Celebrant und die zurückgebliebenen Orks zu laut.

Nach einiger Zeit kehrten die Boote zurück und führen nun Stromaufwärts den Fluss zum Hafen hinauf. Die Boote lagen leicht im Wasser, da meist nur die Mindestbesatzung an Bord war. In den hölzernen Außenwänden einiger Boote steckten schwarzgefiederte Pfeile. Kurz überlegte Ed, ob dies die einzigen Überlebenden waren, die aus einer Schlacht, die sehr schnell verloren gegangen war, zurückkehrten.
Die Boote landeten an und nahmen einen neuen Schwung Krieger auf. Nun wurde auch den Belagerungsmeistern das Zeichen zum Aufbruch gegeben. Eddy bestieg eines der Transportboote und setzte sich seitlich auf ein Holzrad eines der aufgeladenen Katapulte. „Was ist mit dir?“, rief der Steuermann Eddy zu, „schnapp dir gefälligst ein Paddel. Das erste Stück wird uns noch die Strömung treiben, aber sobald wir in den großen Strom einfahren, wird es schwierig diesen Kahn auf Kurs zu halten!“
Noch nie zuvor hatte Eddy ein Gewässer auf diese Weise überquert. Schwimmen konnte er und Angst vor dem Wasser oder dem Kentern hatte er nicht. Ihm grauste, was vor ihm lag: Das Feindesland. Eddy hatte keine Ahnung von der Kriegsführung und wusste nicht, welche Strategien die Anführer dieses Heeres verfolgten. Ihm kam der Anduin als natürliche Grenze fair und sinnvoll vor. Dass er den Fluss jetzt überqueren musste, gefiel Eddy überhaupt nicht.

Sie legten ab und reihten sich in die Schlange an Booten ein, die den Celebrant hinunter fuhren. Weit war es nicht bis zur Einmündung in den Anduin. Als sie in das Kabbelwasser des breiten Stromes gerieten, guckte Eddy gespannt den Fluss hinauf und hinunter. Die Sicht klarte auf und es schien ihm, als hätte er die ganzen letzten Tage unter einem Schleier gelebt, den er jetzt verlassen hatte. Es fühlte sich erfrischend an, frei und lebendig. Ed war auf dem Schlachtfeld der Welt angekommen. Jetzt zählten nur noch der Kampf ums Überleben, der reine Wille und die Kraft in seinen Muskeln. Eddy war bereit, ob er wollte oder nicht – er musste.
Aufgepeitschtes Wasser traf sein Gesicht. Er wischte es weg und paddelte energisch weiter, damit sie die Anduinströmung nicht allzu weit mit sich riss.
Einige Boote trieben führungslos den Fluss hinab, genauso wie sicherlich ein duzend Orkleichen. Dunkel färbten die Körper das Wasser. Stromaufwärts sah Ed weitere Boote übersetzen und auf der gegenüberliegenden Flussseite erkannte Eddy ebenfalls Orktruppen. Sie umkämpften die Verteidigungsanlagen des Feindes.

Eddys Transportboot durchquerte den Anduin schnell und legte auf der Ostseite an. Angespitzte Baumstämme sollten sie daran hindern hier anzulegen, erkannte Ed. Ihr Steuermann hatte sie jedoch sicher an Land gebracht und die Orks waren bereits dabei die Pfähle aus dem Boden zu ziehen. Gekämpft wurde in Eddys Nähe nicht mehr. Der Feind hatte der Übermacht nachgegeben und sich weiter ins Landesinnere zurückgezogen.
Auf einer großen Wiese am Anduin errichteten die Orks ein vorübergehendes Lager. Zu allererst nahmen sie allerdings den größten der angespitzten Baumstämme vom Ufer, befestigten an ihm ein schwarzes Tuch und stellten ihn senkrecht auf. Hoch in der Luft wehte nun das Banner der weißen Hand.


Eddy mit dem Heer Sarumans in Richtung Dol Guldur

« Letzte Änderung: 7. Nov 2015, 23:09 von --Cirdan-- »