Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Ostgrenze Lóriens / Ufer des Anduin

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--Cirdan--:
Eddy und seine Begleiter aus dem zerstörten Caras Galadhon.

Fred war gegangen. Er zog mit einigen weiteren Kameraden und Katapulten nach Süden auf die Ebene des Celebrant. Eddy wäre auch gerne mitgegangen, doch es wurde ihm verboten. Warum er bleiben musste, wusste er nicht. Er machte aber den alten Lucianus dafür verantwortlich, da dieser in Eddy seinen begabtesten Lehrling gefunden zu haben schien.

Tagelang arbeitete Eddy noch an seinen Katapulten, führte Testschüsse durch und feilte an der flüssigen Schleuderbewegung, bis der Tag gekommen war, als es daran ging die Katapulte hinunter zum Hafen an dem Fluss Celebrant zu bringen. Viele neu gebaute Boote lagen im Hafen. Die Meisten waren für den Transport der Orks gedacht, doch es gab auch einige größere Boote, auf die die Belagerungsmaschinen verladen werden konnten.
Ed war sichtlich aufgeregt. Er wusste, dass sie nun bald über den Fluss übersetzen würden und in das feindliche Land vordringen würde, aber auch schon jetzt fühlte Eddy sich unter Feinden, denn eine ganze Orkarmee hatte Aufstellung am  Hafen genommen. Es war nicht nur  das Aussehen und schreckliche Benehmen der Orks, sondern auch ihr übler Geruch, der Eddy den Magen umdrehte.

Eddy hielt sich immer dicht an Lucianus und den anderen menschlichen Maschinenbauern und wich den Blicken der Orks aus. „Seht ihr den großen Ork neben dem Banner der weißen Hand?“, frage Lucianus seine Begleiter, „das ist Kra'suk, der Anführer der Orks aus Moria. Er wird den Angriff von hier aus anführen. Eine weitere Gruppe Transportboote starten zeitgleich mit diesen hier von einem zweiten Hafen direkt am großen Strom etwas nördlich von hier. Wir haben Kundschaft, dass der Feind versucht die Anduinlinie zu  halten. Er war die letzten Wochen auch nicht untätig und befestigte das gegenüberliegende Ufer.“ Lucianus machte eine kurze Pause, blickte in die erschreckten Gesichter von Eddy und seiner Kameraden und sprach dann weiter: „Vor ein paar Tagen, als der Wind kalt von Osten über dieses Land zog, konnte ich ihre Hämmer und Sägen hören. Sie sind da draußen! Aber macht euch keine Sorge meine jungen Freunde. Wir werden erst übersetzen, wenn das Ufer gesichert ist.“

Nicht wenig später wurde ein Horn geblasen, woraufhin die Orks an Eddy vorbeimarschierten und die Boote bestiegen. Auch einige größere Krieger waren unter ihnen, die breite Schilde oder Armbrüste trugen. „Das sind Uruk-Hai“, flüsterte Lucianus erklärend.
Ein zweites Signal ertönte und die Boote legten vom Ufer ab und fuhren mit der Strömung den Celebrant hinunter. Eddy beobachtete die große Anzahl an Booten vom Kai aus, bis auch das Letzte hinter der ersten Flussbiegung verschwunden war  und nur die größeren Transportboote im Hafen lagen.  Die Katapulte und Rammböcke wurden verladen und dann warteten sie gespannt auf den Befehl zum Ablegen.
Eddy lauschte. Von einer Schlacht hörte er nicht viel. Hin und wieder schrie jemand aufgeregt, verstehen konnte er es aber nicht, dafür waren der Celebrant und die zurückgebliebenen Orks zu laut.

Nach einiger Zeit kehrten die Boote zurück und führen nun Stromaufwärts den Fluss zum Hafen hinauf. Die Boote lagen leicht im Wasser, da meist nur die Mindestbesatzung an Bord war. In den hölzernen Außenwänden einiger Boote steckten schwarzgefiederte Pfeile. Kurz überlegte Ed, ob dies die einzigen Überlebenden waren, die aus einer Schlacht, die sehr schnell verloren gegangen war, zurückkehrten.
Die Boote landeten an und nahmen einen neuen Schwung Krieger auf. Nun wurde auch den Belagerungsmeistern das Zeichen zum Aufbruch gegeben. Eddy bestieg eines der Transportboote und setzte sich seitlich auf ein Holzrad eines der aufgeladenen Katapulte. „Was ist mit dir?“, rief der Steuermann Eddy zu, „schnapp dir gefälligst ein Paddel. Das erste Stück wird uns noch die Strömung treiben, aber sobald wir in den großen Strom einfahren, wird es schwierig diesen Kahn auf Kurs zu halten!“
Noch nie zuvor hatte Eddy ein Gewässer auf diese Weise überquert. Schwimmen konnte er und Angst vor dem Wasser oder dem Kentern hatte er nicht. Ihm grauste, was vor ihm lag: Das Feindesland. Eddy hatte keine Ahnung von der Kriegsführung und wusste nicht, welche Strategien die Anführer dieses Heeres verfolgten. Ihm kam der Anduin als natürliche Grenze fair und sinnvoll vor. Dass er den Fluss jetzt überqueren musste, gefiel Eddy überhaupt nicht.

Sie legten ab und reihten sich in die Schlange an Booten ein, die den Celebrant hinunter fuhren. Weit war es nicht bis zur Einmündung in den Anduin. Als sie in das Kabbelwasser des breiten Stromes gerieten, guckte Eddy gespannt den Fluss hinauf und hinunter. Die Sicht klarte auf und es schien ihm, als hätte er die ganzen letzten Tage unter einem Schleier gelebt, den er jetzt verlassen hatte. Es fühlte sich erfrischend an, frei und lebendig. Ed war auf dem Schlachtfeld der Welt angekommen. Jetzt zählten nur noch der Kampf ums Überleben, der reine Wille und die Kraft in seinen Muskeln. Eddy war bereit, ob er wollte oder nicht – er musste.
Aufgepeitschtes Wasser traf sein Gesicht. Er wischte es weg und paddelte energisch weiter, damit sie die Anduinströmung nicht allzu weit mit sich riss.
Einige Boote trieben führungslos den Fluss hinab, genauso wie sicherlich ein duzend Orkleichen. Dunkel färbten die Körper das Wasser. Stromaufwärts sah Ed weitere Boote übersetzen und auf der gegenüberliegenden Flussseite erkannte Eddy ebenfalls Orktruppen. Sie umkämpften die Verteidigungsanlagen des Feindes.

Eddys Transportboot durchquerte den Anduin schnell und legte auf der Ostseite an. Angespitzte Baumstämme sollten sie daran hindern hier anzulegen, erkannte Ed. Ihr Steuermann hatte sie jedoch sicher an Land gebracht und die Orks waren bereits dabei die Pfähle aus dem Boden zu ziehen. Gekämpft wurde in Eddys Nähe nicht mehr. Der Feind hatte der Übermacht nachgegeben und sich weiter ins Landesinnere zurückgezogen.
Auf einer großen Wiese am Anduin errichteten die Orks ein vorübergehendes Lager. Zu allererst nahmen sie allerdings den größten der angespitzten Baumstämme vom Ufer, befestigten an ihm ein schwarzes Tuch und stellten ihn senkrecht auf. Hoch in der Luft wehte nun das Banner der weißen Hand.


Eddy mit dem Heer Sarumans in Richtung Dol Guldur

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