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Autor Thema: Licht und Schatten – alleine in Gedanken  (Gelesen 5711 mal)

--Cirdan--

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Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« am: 1. Mai 2014, 19:27 »


Licht und Schatten
alleine in Gedanken


Immer wurdest du behütet, beschützt, warst nie alleine. Doch irgendwann da kommt die Zeit, da stehst du eines Nachts auf düsterer Straße verlassen und alleine.
Du fragst dich mehr als einmal, ob dies nun endlich deine Prüfung ist. Alleine, auf offenem Feld der Straße, abseits der Welt, in der du aufgewachsen bist.
In der Ferne zieht dich das Licht einer Laterne weiter durch finstere Nacht. Silbernweiß umgibt es dich, das Licht, und erstrahlt dich. Warm und hell gibt es dir Kraft.
Noch immer stehst du unter einziger Laterne in eisiger Nacht, doch nun verfolgt  ein Schatten dich. Jede deiner Regungen merkt er und bewegt sich dementsprechend. Nie verliert er dich. Einen dunklen Gegner hast du und wirst ihn nicht los.
Wie Fluten überkommen deine Gedanken dich:


Und mit einmal stehen sie alle dar. Deine Freunde, alle aus deiner Stadt, die dir wichtig sind und die du kennst und sei es nur, weil sie dir die Post bringen oder du sie jeden Tag im Bus siehst. Sie alle stehen um dich und beobachten dich schweigend. Du fragst dich, was sie wohl tun werden. Auch sie haben Schatten und wenn sie sich vereinen würden gegen dich, würde ihr Schatten dich komplett ins Dunkel stellen. Voller Schrecken schaust du sie an und sie schauen gespannt zurück. Sie –denen du nichts getan hast und die du immer für freundlich gehalten hast, könnten dich mit Leichtigkeit in die Knie zwingen. Erneut fragst du dich, was du tun sollst. Wie könntest du siegen, gegen eine solche Größe und Übermacht.
Doch mit einmal erscheint dir etwas komisch, grade zu abwegig. Warum sollten sie dir schaden wollen.
Du denkst zurück an deine Kindheit:


Einst, in einer Nacht wie dieser, kamst du stolpernd ins Wohnzimmer deiner Eltern. Du konntest nicht schlafen und deine Mutter erlaubte dir ausnahmsweise den Film mit ihr zu Ende zu gucken.
Schon immer warst du gut darin dich in Filme hineinzudenken und schnell verstandest du worum es ging:
Herr Truman lebte seit seiner Geburt in einer Scheinwelt, in einer durchgeplanten und mit Schauspielern belebten Welt. Ein reicher Produzent ließ Truman rund um die Uhr filmen, um die Fernsehzuschauer zu unterhalten. Im erwachsenen Alter kam Truman jedoch dahinter und versuchte zu entkommen. Er betrat ein Boot und segelte auf das Meer hinaus…
Wie es weiter ging erfuhrst du an diesem Abend nicht, denn deine Mutter schickte dich nun doch ins Bett. –Die Tage, die Wochen danach, du weißt nicht mehr wie lange, waren schmerzlich, denn dich plagte ein Gedanke: „Was, wenn diese Welt nicht real ist, dich dauerhaft Kameras filmten und dir Tausende beim Leben zusahen?“

Doch irgendwann, da gingst du in dich und erkanntest, dass das, das Leben war!

Erst viele Jahre später erinnertest du dich an diese Zeit, an diesen Film. Nach einiger Suche fandest du ihn „Die Truman Show“ und sahst ihn dir noch einmal im Ganzen an. Nun standest du fest im Leben und warst kein ahnungsloses Kind mehr. Am Ende des Filmes warst du nur noch beeindruckt, wenn du an deine Zeit als Kind dachtest und daran, wie der Film dich beeinflusst hatte.
Weiter suchtest du im Internet Informationen über eben jenen Film: Gedanken dahinter, Bonusmaterialen, alternatives Ende und auch eine Überleitung zum „Truman-Show-Wahn“ fandest du. Über weitere Internetseiten klicktest du dich fassungslos und merktest, dass du durchaus nicht der einzige warst, dem es so ergangen ist und das es Menschen gibt, die nach dem Filmschauen ihr ganzes Leben daran glaubten, dass ihr Leben eine Show und somit nicht echt ist.


Und da standen sie immer noch um dich herum und schauten dich an, doch nun erkanntest du, dass einzig du entscheiden kannst, ob sie dich in den Schatten stellen, denn sie waren nur in deinen Gedanken und folgten deinem Willen, wenn du stark genug warst deine Gedanken zu kontrollieren. So hobst du langsam deine Arme und alle taten es dir nach. Zusammen erschafftet ihr ein Licht, so stark aus allen Richtungen, das die Schatten vertrieb und dich aus deinen Gedanken riss.

Wieder stehst du alleine unter einziger Laterne.
Du spürst den Wind, der durch deine Haare zieht. Du riechst und schmeckst die klare Luft der Nacht und siehst wie sich langsam ein Bus die Straße entlang nähert. Er hält und nimmt dich mit in die nächst größere Stadt, wo du auf einer Party die Nacht durchlebst und glücklich bist.  





Einen schönen 1. Mai noch xD

Fragen zur Geschichte beantworte ich natürlich gerne.
Feedback nehme ich auch.
« Letzte Änderung: 18. Mai 2014, 21:59 von --Cirdan-- »

Prinz von Dol Amroth

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Re:Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« Antwort #1 am: 1. Mai 2014, 20:07 »
Dir auch einen schönen Mai.

Ich finde diese eigene Geschichte sehr schön. Ich finde, dass es sich teilweise, wie ein Gedicht liest. Der erste Satz klingt schon wie eins und auch die Art, wie es aufgebaut ist deutet eher auf ein Gedicht hin, auch wenn das ganze sich nicht reimt (auch wenn das nicht zwingend der Fall bei einem Gedicht sein muss).

Du hast einen sehr schönen Schreibstil, der sich auch sehr flüssig und stimmig liest. Man kann sich gut in diese Geschichte reinversetzen. Es fehlen vielleicht manchmal ein paar Kommas, die auch mir aufgefallen sind, da man an dieser Stelle eine innere Pause gefehlt hat, die mit dem Komma automatisch dagewesen wäre.

Die Gedanken dieser beschrieben Person kommen sehr gut rüber und auch das eigentliche Thema, worüber sich die Person Gedanken gemacht hat, regt auch die Leser (zumindestens mich) zum Nachdenken an. Dein Aufbau deiner Geschichte mit den Gedanken in den Gedanken spiegelt auch deinen zentralen Punkt sehr gut wieder, mit der Parallelwelt. Dieser gelangt damit beim Leser eine größere Bedeutung ohne, dass man es selber wirklich warnimmt.
Das Ende hat auch etwas beruhigendes, positives an sich und passt perfekt zur restlichen Geschichte.

Mir fällt gerade auf, dass es ein bisschen wie eine Deutschklausur geworden ist, aber ich denke es geht hier auch schlecht anders.
Ich bin der selbst ernannte Herrscher, oberster Befehlshaber und noch vieles anderes von Dol Amroth
oft in tunngle zu finden

--Cirdan--

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Re:Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« Antwort #2 am: 1. Mai 2014, 20:27 »
Vielen Dank Prinz von Dol Amroth für dein ausführliches Feedback :)

Es freut mich zu hören, dass man sich, trotz der verschiedenen "Gedankenebenen", durchaus in die Geschichte hineinversetzen kann [ugly]


Nach unserem kurzen Gespräch in Tunngle sollte ich vielleicht noch für alle, die den Film "Die Truman Show" nicht kennen, sagen; diesen Film gibt es durchaus wirklich und leider auch das damit verbundene "Truman Show Syndrom".
« Letzte Änderung: 1. Mai 2014, 20:36 von --Cirdan-- »

Wulfgar

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Re:Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« Antwort #3 am: 2. Mai 2014, 19:05 »
Erstmal wünsche ich einen schönen Mai.
Nun komme ich zum Feedback: Ich finde die Geschichte sehr gelungen. Vorallem dein poetischer Schreibstil kennzeichnet die Geschichte, ich meine sogar das  Nachtmotiv der Romantik wiederzuerkennen.:D Die einigen fehlenden Kommata verfliegen in den Sinnebenen der Geschichte, sodass es beim lesen gar nicht so auffällt.
Übrigens: Ich glaube, dass ich mal die "Truman-Show" im Religionsunterricht gesehen habe, ich finde den echt gruselig! [uglybunti]
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--Cirdan--

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Re:Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« Antwort #4 am: 2. Mai 2014, 23:46 »
Hey, noch mehr Feedback, darüber freue ich mich immer richtig (**)

Vielen Dank!
Das Poetische war eigentlich nicht geplant :D


Übrigens: Ich glaube, dass ich mal die "Truman-Show" im Religionsunterricht gesehen habe, ich finde den echt gruselig! [uglybunti]
Und jetzt stelle dir mal vor du schaust den Film mit sieben oder acht Jahren!!! -Der ist richtig gruselig, auch wenn da eigentlich gar nichts passiert...halt voll Psycho 8-|
Habt ihr da im Religionsunterricht noch über den Film geredet? Würde mich mal interessieren, was da so besprochen wird.

Wulfgar

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Re:Licht und Schatten – alleine in Gedanken
« Antwort #5 am: 3. Mai 2014, 00:33 »
Da gab es so ein Arbeitsauftrag, den unser Kurs bearbeiten sollte. Aber die Situatation war, dass wir das mal vor den Weihnachtsferien gemacht haben und es nachher nicht kontrolliert worden ist.:D
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