Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Eigene Geschichten

Die Erschaffung der Welt, aus Sicht unserer vorchristlichen Altvorderen

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ernesto-m:
Moin zusammen,

hat sich schon mal jemand von euch Gedanken darüber gemacht wie sich unsere germanischen Vorfahren die Entstehung der Welt vorgestellt haben?

Nein?   ...dann hört diese wahre Geschichte:

Unsere Altvorderen hatten keine Schrift und so wurde ihre Mythologie mündlich von Generation zu Generation weiter gegeben. Hinweise, wie sich die Germanen ihre Götterwelt vorstellten finden sich in der Edda. Dort wird in Stabreimdichtung erzählt wie alles begann:

Am Anfang gab es das kalte Nifelheim im Norden und das heisse Muspelheim im Süden.
Dazwischen lag Ginungagap, die gähnende Leere.

Unablässig verströmte von Norden der Eliwagar, ein salziger Fluß , seine Fluten in die Kälte, die dort zu Eis gefroren. Aus Muspelheim stoben Funken. Und  Eis und Feuer gebaren ein Wesen, den Urriesen Ymir und die Kuh Audhumbla.

In der Edda heisst es dazu:

Urzeit war es,
da Ymir hauste:
nicht war Sand noch See
noch Salzwogen,
nicht Erde unten,
noch oben Himmel,
Gähnung grundlos,
doch Gras nirgend.

Die Milchströme der Kuh nährten Ymir, der ein Zwitterwesen war. Im Schlaf gebar er unter den Achseln ein Paar Riesen und durch das Reiben seiner Fußflächen erwuchs ein weiteres Riesenpaar. So entstand das erste Geschlecht, die Reifriesen, die ihren Ursprung in Feuer und Eis hatten.

Ymir verkörperte die ursprünglichen Naturgewalten und weil sie meist übel für die Menschen waren, so wurden alle Riesen als ein Übel angesehen. 

Die Götterbrüder, Odin, Vili und Ve, erschlagen Ymir und werfen seinen Leichnam in die gähnende Leere. Im Blutstrom Ymirs ertrinken alle Riesen. Nur sein Enkel Bergelmir und dessen riesische Frau überleben. Von ihnen stammen alle weiteren Riesen ab.

Aus dem Leichnam Ymirs formen die Götter eine Welt mit Himmel, Erde, Wasser, Wolken und Berge. Aus Blut und Schweiss entstand das Meer. Aus dem Fleisch wurde die Erde, aus den Knochen die Berge, aus den Zähnen die Steine, aus der Hirnschale das Himmelsgewölbe, aus dem Gehirn alle dunklen Wolken.
Aus den Augenbrauen entstand Midgard, das Heim der Menschen, umgeben mit einem Wall zu ihrem Schutz.

In Ymirs verwesenden Fleisch bildeten sich Maden, aus ihnen formen die Götter das Geschlecht der Zwerge. Modsognir ist ihr mächtigster, gefolgt von Durin.

Die Grundfesten des Himmels werden von den Zwergen Nordri, Austri, Sudri und Vestri gehalten. Die Zwerge haben das Urwissen des Ymir in sich aufgenommen und sind zauberkundige Wesen mit der Gabe Wünscheldinge zu erstellen, z.B: Odins Ring Draupnir von dem alle 9 Nächte 8 gleichschwere Ringe abtropfen.

Als die Götter am Stand des Meeres entlang gehen finden sie die Stämme einer Esche und einer Ulme, aus ihnen formen sie Askr und Embla die ersten Menschen.

Die Edda sagt dazu:

Kamen drei Asen
aus dieser Schar,
stark und gnädig,
zum Strand hinaus:
sie fanden an Land,
ledig der Kraft,
Ask und Embla,
ohne Schicksal.

Nicht hatten sie Seele,
nicht hatten sie Sinn,
nicht Lebenswärme
noch lichte Farbe;
Seele gab Odin,
Sinn gab Hönir,
Leben gab Lodur
und lichte Farbe.
Der erste Gott (Odin) gibt ihnen Atem, Seele und Leben. Der zweite Gott gibt ihnen Geist und Bewusstsein. Der dritte Gott gibt ihnen das menschliche Aussehen, Blut und die Fähigkeiten zu sprechen, zu hören und zu sehen.

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Die Edda erzählt noch vieles , wenn ihr Interesse habt berichte ich euch wie Goldgier und Krieg in die junge Welt gesetzt wurden.

Ihr werdet jetzt evtl. fragen was hat das mit HdR zu tun, nun Tolkien hat die Namen aller! Zwerge aus der Edda entnommen und die Idee mit dem Ring scheint mir auch etwas abgekupfert zu sein ;o))

Bin auf euere Reaktion gespannt.

altvordere mappergrüße
-ernst-
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MCM aka k10071995:
Was soll man den dazu sagen? Also mich würde das weitere auf jeden Fall interessieren. :P
Und Tolkien hat eigentlich alles von irgendwas abgekupfert. Zwergennamen von der Edda, der Ring auch teilweise.
Ork kommt auch irgendwo aus der Richtung, heißt Dämon, Uruk heißt ne Stadt, die es meines Wissens nicht mehr gibt.  Das fällt mir spontan ein, mit Recherche findet sich bestimmt mehr. Aber das ganze ist mir völlig egal. Wenn du einige Elemente abkupferst und sie zu einem stimmungsvollen Gesamtwerk machst, ist mir das lieber, als wenn man es schlecht selbst  macht. :)
PS: Glaubst du wirklich, dass hier einige Leute diesen Post lesen? Laut meinen Erfahrungen mit der MU interessiert das hier keinen. :D
Aber ich kann mich irren.
So, der zweite Edain-Member, bei dem ich mich eingeschleimt habe, damit... An dem Punkt muss ich noch arbeiten. [ugly]
Poah, ich habe es fertig gebracht, einen Satzt zu schreiben, der zwei Sachen auf einmal sagt und beide beziehen sih auf die MU. Rekord.

ernesto-m:
hi mcm,

es wäre bedauerlich, wenn niemand das liest, denn es gehört zu uns, es steckt quasi in uns, denn das was unsere altvorderen glaubten lässt sich nicht gänzlich aus unserem inneren tilgen.

ich finde die worte der edda haben eine archaische urgewalt, die zwar aus dem unbewussten herrührt, aber suchen wir das nicht gerade in unserer heutigen aufgeklärten zeit?

sonntags mappergrüße
-ernst-

Ich bin was ich bin:
ernesto es gibt Leute in meiner Klasse die interessieren sich nicht einmal für die Finanz Krise und ihre eigene Zukunft und das sie es sind die den Schulden Mons Olymp unseres Staates abarbeiten müssen.
Die Geschichte ist wirklich interessant und als Tolkien Fan muss man das was mccm geschreieben hat natürlich wissen.

ernesto-m:
moin "ich bin was ich bin",

das ist eine traurige entwicklung, welche die jugend in unserer gesellschaft, geht! wissen ist nie verkehrt und auch nie zuviel, egal wofür man/frau sich interessiert, es weckt die neugier und sie ist der motor für hoffnung und zuversicht, wenn wir diese verlieren hat das leben keinen sinn mehr. genau diese stimmung vermitteln mir manche jungendlich,..daher kommen ideen wie  "ich bring mich um!"  wir haben nur ein leben und oft ist es bescheuert und aussichtslos, aber aufgeben? ist das die lösung?  bestimmt nicht !

einstein hat mal gesagt "die trägheit ist der größte feind des menschen", er meinte damit, wenn wir antriebslos rumhängen kann das nur ins chaos führen, da finde ich hatte er recht.

was meine geschichte angeht, so möchte ich an tolkiens werk nicht rütteln, weil er sich an der edda bedient hat, sein werk ist epochal, das steht außer zweifel.


aber es freut mich, dass wenigsten 2 leute die geshciht offensichtlich gelesen und sich darüber gedanken gemacht haben,..schön! ;o))

ostersonntags mappergrüße
-ernst-

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