Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Arnor
Bree
Thorondor the Eagle:
Aus der Sicht von Haleth:
„Du? Wo kommst du denn her“, empfing Avaron einen unangemeldeten Gast der eben die Treppe herunterkam. Er zog an einer Schnur die an die Decke führte und im selben Augenblick ein kleines Glöckchen im ersten Stock zum erklingen brachte.
Augenblicklich richtete sich Haleth in ihrem Bett auf und orientierte sich im Raum. „Er ist wieder da“, sagte sie zu sich selbst und spürte die Vorfreude in ihrem Inneren. Fulthíen die am Fenster saß und aufmerksam den Hinterhof beobachtete sah kurz zu ihrer Freundin. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Ist Elea schon gegangen?“, fragte sie Fulthíen.
„Ja, gerade eben. Es ist jetzt alles ruhig da draußen.“
„Gut, bleibe hier und behalte alles im Überblick. Wenn du mich brauchst…“
„Du bist bei deinem Mann“, unterbrach Fulthíen sie und teilte die Freude mit ihr. Im nächsten Moment stürzte Haleth lautlos die Treppe hinab.
Im Keller des Gasthauses angekommen fand sie Avaron in seinem Stuhl sitzend vor, ihm gegenüber saß Elrádan.
„Wie? Was machst du hier?“, fragte Haleth verunsichert.
„Ich erfülle Rilmir`s Auftrag!“, antwortete Elrádan.
Die Verunsicherung der Frau verwandelte sich in Angst: „Ist ihm etwas geschehen?“
„Nein, es geht ihm gut. Er ist wohlbehalten in Fornost angekommen und hat uns alles berichtet. Belen hatte aber einen anderen sehr wichtigen Auftrag für ihn.“
„Und welcher wäre das?“, frage die Dúnadan eingeschnappt.
„Das ist geheim. Wir gingen jedenfalls gemeinsam von Fornost bis nach Bree, er zeigte mir den geheimen Zugang zur Stadt und dann musste er weiter in Richtung Süden.“
„Was für Botschaft überbringst du uns von Belen?“, kehrte Avaron nun zum eigentlichen Thema zurück.
„Nunja, wo fange ich an: Belen war sehr überrascht über das Auftauchen Elea’s in Bree, aber man kann nicht sagen, dass er sich freute. Rilmir erzählte, dass Elea euch die Information über die Verbringung der Waffen überbracht hat – was Belen ein bisschen freundlicher ihr gegenüber stimmte.
Aber, und das ist der wichtigste Punkt: Er meinte, dass es ein zu großes Risiko sei den genauen Zeitpunkt des Transportes abzuwarten. Wir müssten jede mögliche Chance ergreifen um diese Waffen unschädlich zu machen, auch bereits vor dem Transport.“
„Wie stellt er sich das vor? Wir können hier in Bree nicht einfach auf offener Straße herumlaufen. Jeder unserer Schritte ist genauestens geplant“, warf Haleth nun ein „Ist ihm das Risiko, dass wir auffliegen egal?“
„Es ist ihm mit absoluter Sicherheit nicht egal, Haleth“, wies sie Avaron nun in die Schranken „Belen trifft eine Entscheidung für ein Volk nicht für einen Einzelnen. Wenn Sarumans Truppen im Norden an Waffen gelangen und Fornost erneut angreifen, dann fällt die ganze Stadt und alle sterben. Dies gilt es jedenfalls zu verhindern.“
Haleth war augenblicklich einsichtig und stimmte ihm zu. Sie schämte sich, dass die durch die Abwesenheit Rilmir’s ausgelöste Wut auf Belen ihr Urteilsvermögen trübten.
„Hat er noch etwas gesagt?“, fragte Avaron weiter nach.
„Rilmir erwähnte auch Finjas. Belen kennt ihn aus der Zeit, als der Rat der Dunedain noch nicht korrumpiert war. Finjas hat die Wahl Helluin`s zum Stammesoberhaupt nicht unterstützt. Cánotar erwähnte, dass Finjas Familie eine der ältesten unsers Blutes ist, was seine Stimme zu einer sehr Gewichtigen machte, dennoch wurde er damals überstimmt. Nachdem sich unser Volk entzweite war lange nicht klar, wem sich Finjas und seine Familie anschloss. Es war daher eine sehr bedauerliche Nachricht für Belen.“
„Gibt es Befehle wie wir mit den beiden umgehen sollen, wenn wir ihnen einmal Auge in Auge gegenüberstehen?“, fragte Avaron sicherheitshalber nach.
„Solange Elea uns nützlich ist, sollen wir nichts an der jetzigen Situation verändern. Wenn sie es nicht mehr ist, ist sie als Gefangene nach Fornost zu bringen. Belen glaubt damit ein gutes Druckmittel gegen Helluin in der Hand zu haben.“
„Und Finjas?“
„Er hat sich entschieden für unseren Feind zu kämpfen, daher sollen wir ihn als solchen behandeln“, antwortete Elrádan kühl.
„Es ist vielleicht nicht ganz so wie ihr denkt“, unterbrach Haleth die beiden Männer „Elea erzählte mir heute, dass Fiona – das Mädchen das Hildur gefangen hält – die Nichte von Finjas ist. Vielleicht hält er Finjas so unter seiner Kontrolle. Vielleicht ist es gar kein Zufall, dass Finjas und Elea hier in Bree aufgetaucht sind, vielleicht wurden sie herbeordert!“
Avaron dachte einen Augenblick über Haleth’s Worte nach: „Vielleicht ist es so oder auch nicht. Wir müssen unsere eigenen Interessen schützen, für das nördliche Königreich. Danke Elrádan, du kannst dein Quartier beziehen. Heute Abend treffen wir uns alle hier und beratschlagen was wir betreffend diesem Waffentransport unternehmen. Gebt den anderen Bescheid.“
„Komm mit“, forderte Haleth Elrádan auf und deutete ihm mit der Hand ihr zu folgen. Sie stiegen die Treppen hinauf und sie zeigte ihm sein Quartier.
„Haleth, ehe ich es vergesse“, aus seinem Mantel nahm er ein zusammengefaltetes Pergamentstück „Das soll ich dir von Rilmir übergeben. Es ist nicht versiegelt, aber ich schwöre dir, außer euch beiden kenn niemand den Inhalt.“
Dankbar und freudig übernahm sie die Botschaft ihres geliebten Gatten.
„Fast wäre ich entdeckt worden dort im Handelshaus. Nicht auszudenken was mir Rilmir angetan hätte, wenn ich dir dies nicht überreicht hätte.“
„Entdeckt? Von wem?“
„Eine Frau kam gerade die Treppe herab als ich über den Geheimgang heraufkam. Ich konnte mich gerade noch in dem kleinen Schmugglerlager unterhalb des Schlafkabinetts verstecken. Es ist schon ein Wunder, dass wir diesen geheimen Zugang zur Stadt entdeckt haben.“
„Ja, die Unehrlichkeit der Handelsleute hat offensichtlich auch etwas Gutes und mir scheint, dass du beinahe mit Elea Bekanntschaft gemacht hast. Sei vorsichtig, wenn du das nächste Mal dorthin gehst. Es ist unser Treffpunkt.“
Als sie das Zimmer von Elrádan verließ, öffnete sie ohne zu zögern den Brief von Rilmir:
Meine wilde Blume, es schmerzt mich sehr zu erfahren, dass ich vorerst nicht mehr nach Bree in deine Arme zurückkehren werde. Unser König hat mich für einen geheimen Auftrag nach Dunland geschickt und wer wäre geeigneter dafür als ich? Aber auch wenn ich am Tage nicht bei dir bin, so bin ich es doch jede Nacht. In unseren Träumen liegst du in meinem Arm und wir tanzen, so wie damals auf dem Fest in den Gärten des Palastes; dort wo uns niemand erreichen kann und wo wir uns immer nah sind. Ich liebe dich, dein R.
Behutsam drückte sie den Brief gegen ihre Brust und wünschte sich nichts sehnlicher als in den Armen ihrer großen Liebe zu liegen.
Thorondor the Eagle:
Es war bereits eine ganze Woche vergangen seit Finjas Bree verlassen hatte um im Norden den Menschen zu helfen die Waldpfade auszubauen. Elea musste sich eingestehen, dass sie ihn vermisste und es war ihr nicht immer behaglich ganz alleine mit den Kindern in dem Gasthaus zu sein.
Die Straßen waren in den Abend- und Nachtstunden wie leergefegt und die frostige Luft breitete sich bedingt durch die Jahreszeit immer schneller in der Dämmerung aus. An jenem Abend, nachdem Elea Rabea, Aldred und Madal zu Bett gebracht hatte, saß sie in der Gaststube und blätterte gedankenverloren in dem Buch über die Handelsgilde. Das Feuer knisterte im Kamin vor sich hin.
Die Erben Númenors unter Führung von Belen – als Anführer des Sternenbundes? Wie werden sie mich aufnehmen? Belen wird mich kaum mit offenen Armen empfangen, eher im Gegenteil. Wenn ich, nein wenn wir – die Kinder und ich – Bree verlassen, können wir dann nach Norden gehen? Aber was ist mit Finjas und mit Fiona? Wohin können wir sonst?
Schreie rissen Elea aus den Gedanken. Verwirrt starrte sie aus den beschlagenen Fenstern und sah schemenhaft Gestalten vorbeilaufen. Vorsichtig ging sie zu dem Fenster links neben dem Eingangstor. Sie strich mit der Hand über die angelaufene Scheibe. Soldaten und andere Bewohner liefen durch die Straße.
„Feuer! Feuer!“, riefen sie wild durcheinander.
Neugierig und ein wenig besorgt legte Elea ihren Umhang um, entriegelte die Tür und schaute durch einen Türspalt hinaus. Die Menschen liefen zur Hauptstraße und dann Richtung Südosten.
Was war hier los.
„Mama Elea?“, hörte sie plötzlich die Stimme von Rabea die verschlafen auf dem Treppenabsatz stand.
„Hol die beiden Buben und versteckt euch in dem Raum hinter der Küche. Anscheinend ist ein Feuer ausgebrochen. Ich werde nachsehen was los ist“, gab sie zur Antwort „Kann ich euch alleine lassen?“
Rabea nickte tapfer und folgte den Anweisungen.
In eiligem Schritt folgte die Dúnadan den Menschen auf die Hauptstraße und dann wandte sie sich nach Süden. Als sie sich dem Südtor näherte roch sie bereits verbranntes Holz und Rauchschwaden wehten ihr ins Gesicht.
Als sie um die Ecke bog sah sie wie ein zweigeschossiges Haus lichterloh in Flammen stand. Die Menschen liefen emsig und verzweifelt umher. Die meisten brachten Eimer mit Wasser und brachten sie in die umliegenden Gebäude wo sie aus den Fenstern auf die eigene Hausfassade geleert wurden. Teilweise benutzten sie auch das Wasser um das Feuer direkt zu löschen, aber das Feuer hatte bereits den oberen Stock eingenommen und das Löschen wurde dadurch nahezu unmöglich.
„Was ist hier passiert?“, fragte Elea schockiert eine unbekannte Frau neben ihr.
„Ich weiß es nicht. Das Haus ging plötzlich in Flammen auf, trotz des feuchten Nebels.“
„Ist den Menschen etwas passiert? Ist noch jemand in dem Haus?“
„Nein, nein zum Glück nicht. Dieses Haus steht schon seit längerem leer. Ich hoffe, dass niemand drin war“, antwortete die Frau besorgt „Sie tun alles damit sich das Feuer nicht ausbreitet!“
Elea’s Gedanken überschlugen sich: Haleth… War dies das Lager mit den Waffen? Habt ihr es in Brand gesteckt? Nein, unmöglich. Der Sternenbund kann doch unmöglich die unschuldigen Menschen solch einer Gefahr aussetzen. Was wenn halb Bree niedergebrannt wäre, was wenn Männer, Frauen oder Kinder in den Häusern verbrannt wären…
„Es ist wirklich sehr merkwürdig, dass um diese Jahreszeit ein Feuer ausbricht“, legte die fremde Frau nach.
Das Gemurmel um die Frauen herum wurde zunehmend lauter als ohnehin. Elea versuchte den Grund zu erfahren und schaute in alle möglichen Richtungen. Da sah sie Hildur aus der Ferne heranstolzieren und schnaubend, gefolgt von Gerwin und einigen Soldaten der Stadtwache. Das Entsetzen war ihm in das Gesicht gemeißelt. Elea sah sein Gesicht aus sicherer Entfernung von der Seite. Seine linke Gesichtshälfte war von den Flammen rötlich orange beleuchtet. Seine Zähne mahlten vor Wut aufeinander und seine Kiefergelenke bebten. Wäre dies nicht so ein tragisches Ereignis, hätte sich Elea darüber gefreut. Gerwin wies seine Soldaten an den Menschen zu helfen, was sie augenblicklich umsetzten. Nur ein paar Minuten stand Hildur fassungslos da, dann wandte er sich ab und ging eiligen Schrittes zurück zu seinem Haus, wieder gefolgt von Gerwin. Die Dúnadan beschloss ihnen auf leisen Sohlen zu folgen um zu sehen was er nun vorhatte. In dem Wirbel und den Menschenmassen die auf der Straße waren, würde es nicht auffallen, wenn sie ihnen folgte.
Kurz vor dem Markplatz suchte sie nach einem geeigneten Versteck. Sie verschwand im Dunkel einer Seitengasse und beobachtete wie die beiden miteinander redeten. Nach kurzer Zeit kam ein Dritter aus nördlicher Richtung hinzu. Er nahm offensichtlich nur ein paar Befehle entgegen und ging dann im Laufschritt wieder davon. Nach weiteren Minuten öffnete Hildur die Tür und bat Gerwin hinein, ehe er sie hinter sich schloss konnte Elea ein Grinsen der Genugtuung auf Hildur’s Lippen sehen. Es widerte sie unglaublich an.
Er war es! Dieses Scheusal hat das Feuer gelegt… vermutlich will er die Menschen gegen den Sternenbund und alle guten Menschen in der Stadt aufbringen. Ich sollte morgen Haleth warnen… oder ist es bereits zu gefährlich?
Das Haus nahe dem Südtor brannte in dieser Nacht bis zu seinen Grundmauern nieder, aber das Feuer der Wut brannte weiter in Elea. Sie tat kein Auge zu, so groß war ihre Wut gegen Hildur. Irgendwie musste sie es schaffen aus Bree zu entkommen.
Thorondor the Eagle:
Am nächsten Abend war Bree kaum wieder zu erkennen. Überall auf den Straßen patrouillierten Soldaten der Stadtwache und Dunedaín mit dem Zeichen der Weißen Hand. Elea hörte, dass es Hausdurchsuchungen gab und den Menschen übel mitgespielt wurde. Hildur demonstrierte seine Macht als Handlanger des Zauberers.
Hoffentlich geht es Haleth und ihren Leuten gut. Sie sind hoffentlich ungesehen aus der Stadt geflohen und hoffentlich lassen sie uns in Ruhe. Hildur misstraut mir seit dem Vorfall mit Fiona, obwohl wir nichts gemacht haben, zumindest nachweislich nichts. Hoffentlich ging es dem Mädchen gut.
Plötzlich öffnete sich aus dem nichts die Tür. Ein kalter Wind blies herein, sodass das abrupte Luftholen im Hals kratzte.
„Finjas“, stieß Elea überrascht hervor und sah in die grün-grauen Augen des Mannes. Sie kannte diese ungewöhnliche Farbe von Fiona. Sie ging hinter der Schank des alten Wirtshauses hervor.
„Geht es euch gut?“, fragte er zur Überraschung der Dúnadan.
„Ja, ja zum Glück. Rabea und die Buben sind oben. Ich glaube sie liest ihnen vor“, gab sie zur Antwort.
„Es sieht nicht gut aus in der Stadt. Hildur lässt alle Häuser nach den Brandstiftern durchsuchen.“
„Pffff“, winkte Elea herablassend ab „Hat er schon an seiner eigenen Haustür geklopft?“
„Sei still!“, pfauchte er sofort zurück „Kein Wort hier herinnen gegen Herrn Hildur.“
Elea biss sich auf die Lippen.
Soll ich es ihm erzählen? Soll ich ihm sagen, dass ich alles weiß und was ich alles weiß? Was wenn er trotzdem treu zu Hildur hält oder zu große Angst hat. Was wenn er mich verrät?
Es war ein endloses hin und her in ihrem Kopf, aber schließlich hörte sie auf ihr Bauchgefühl.
„Ich weiß es!“, begann sie und ließ den Satz im Raum wirken.
Finjas Miene fror ein, sein Blick war starr.
„Ich weiß, dass Fiona die Tochter deiner Schwester ist und ich weiß, was Hildur deiner Familie angetan hat. Er hält dich gefangen, genauso wie er sie gefangen hält.“
„Bist du des Wahnsinns!“, sagte er leise aber bedrohlich „Du bringst Fiona in Lebensgefahr, wenn du so nachschnüffelst.“
„Ich bin vorsichtig und seitdem ich das weiß, habe ich sie weder gesehen noch gehört, jetzt da ich weiß, wieviel sie dir bedeutet“, entgegnete Elea verständnisvoll.
„Hör sofort auf damit. Vergiss das alles wieder und rede nie wieder darüber.“
„Finjas, wir können hier nicht ewig bleiben. Irgendwann braucht Hildur Fiona und dich nicht mehr und was dann. Denkst du er lässt dich gehen? Dieser Mann hat sein eigenes Kind töten lassen.“
Das Entsetzen war Finjas ins Gesicht geschrieben.
„In der Nacht als Rabea vor unserer Tür erschien mit Hildamar, hat ihn sein eigener Vater zu Tode foltern lassen. Aber der Junge war stark, stärker als Hildur ihm jemals zugetraut hätte. Eines Tages, wenn Hildur durch die Tore der Nacht geht, wird er hoffentlich dieselben Qualen erfahren die er auch den Menschen angetan hat.“
„Woher weißt du das alles?“, brachte Finjas gerade so über die Lippen.
„Von Rabea, von manchen Bewohnern und anderen.“
„Du kennst jene des Sternenbundes. Du weißt, wer und wo sie sind, nicht wahr?“, sein durchdringender Blick fesselte sie.
Elea bemerkte, dass die Adern auf Finjas Schläfen zu pulsieren begannen. Sein Kopf wurde rötlich. Angst machte sich in Elea breit, aber sie stand aufrecht, so wie sie es sich damals geschworen hatte. Sie versuchte ihre Furcht zu unterdrücken.
„Wie du bereits sagtest, ich weiß gar nichts“, entgegnete sie kühl, das leichte Zittern in ihrer Stimme hörte hoffentlich nur sie selbst „Dass du und ich hier sind in Bree, es ist kein Zufall nicht wahr?“
„Sag mir wer sie sind!“, er versuchte seine Stimme leise zu halten „Sag es mir und ich erkaufe mir unsere Freiheit.“
Erkaufen? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Haleth ausliefern, im Austausch gegen Freiheit für Fiona, Finjas, die Kinder und mich. Hildur würde ohne zu zögern zustimmen… Das mir diese Idee nicht gekommen ist, spricht wohl schon für sich
„Du willst sie ausliefern?“, frage Elea fassungslos „Sie sind die einzigen die auf der richtigen Seite kämpfen. Die einzigen die gegen den Wahnsinn dieses Mannes vorgehen und die Eriador vor Saruman beschützen.“
„Welche Seite ist denn die richtige? Im Moment scheinen sie eher die Verlierer zu sein und wohin sollen wir gehen, wenn der Sternenbund nicht mehr ist?“
„Lieber bin ich auf der Seite der Verlierer, als auf der Seite eines Mannes der sein Kind tötet und Häuser in Brand steckt.“
„Ha, dass ich nicht lache. Verzeih, wenn ich dir deine Illusionen raube, aber Hildur hat nicht den Brand gelegt.“
„Natürlich hat er das. Ich sah ihn am gestrigen Abend aus der Dunkelheit einer Seitengasse heraus, als sein schmutziges Grinsen auf seinen Lippen erschien. Er bring die Menschen dazu sich gegen den Sternenbund aufzulehnen und du siehst, was für Macht ihm das gibt.“
„Er hat den Brand nicht gelegt. Der Sternenbund hat ihn gelegt und ihm direkt in die Hände gespielt.“
Elea traute ihren Ohren nicht: „Und aus welchem Grund sollten sie das tun?“
„Weil sie dachten, dass Hildur untätig ist. Sie glaubten, dass er dort Waffen versteckt hält. Aber sie sind längst nicht mehr in der Stadt. Der Sternenbund kann sie nicht mehr erreichen“, sagte Finjas in einem überlegenen Tonfall.
Kann das denn wahr sein? War der Sternenbund nicht weniger grausam als Saruman? Ich kann das nicht glauben. Sie hätten Menschen dabei töten können und Kinder. Ich muss zu Haleth, koste es was es wolle…
In Windeseile lief Elea nach oben und holte sich einen dunklen, fast schwarzen Umhang aus dem Schrank. So ruhig sie konnte, öffnete die Tür in das Zimmer von Rabea und deutete ihr kurz herauszukommen: „Rabea mein Schatz, ich muss kurz weg.“
„Aber draußen ist es gefährlich.“
„Ich weiß, aber es muss sein. Ich muss mit Haleth sprechen. Bitte versprich mir, dass du, falls ich nicht wiederkomme, die beiden Buben nimmst und ihr euch versteckt haltet. Verlasst Bree. Nördlich von hier ist eine Stadt, Fornost wird sie genannt, und meine Verwandten leben dort. Aber erwähnt vielleicht nicht unbedingt meinen Namen, sagt ihnen, dass du Haleth kennst und Hildamar und dass ihr deswegen aus Bree fliehen musstet.“
Angsterfüllt aber aufmerksam hörte Rabea zu.
„Ich bin sicher bald wieder da, mein Schatz“, versuchte die Dúnadan sie zu beruhigen.
Als sie unten ankam stand Finjas vor der Tür.
„Ich kann dich nicht gehen lassen, wenn sie dich erwischen, hängen wir alle am Galgen.“
Sie sah ihn mit einem eiskalten Blick an: „Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir alle hängen, aber bis dahin, möchte ich das tun, was ich für richtig halte und dazu gehört es nicht, Hildur zu unterstützen.“
„Elea, bitte. Du hast recht, du und ich wir sind nicht zufällig hier in Bree gelandet. Es war Hildur, der uns zu sich beordert hat.“
„Dann hat er einen großen Fehler gemacht“, antwortete sie. Sie drückte die Türklinke nach unten und stieß Finjas mit dem Öffnen der Tür weg. Sie spähte in die Nacht hinaus.
Thorondor the Eagle:
Nächtlicher Nebel hing auf der schwach erleuchteten Hauptstraße von Bree. In der Ferne erkannte Elea kleine Lichtpunkte die sich hin und her bewegten. Es mussten die Soldaten von Hildur sein. Sie beschloss die Hauptstraße zu meiden, da es nicht gerne gesehen war, wenn man zu dieser Zeit herumstreifte und weil es zu unnötigen Fragen führen würde.
Sie bog in die erste Seitengasse ein. Die Dúnadan schlich so gut es ging, angeschmiegt an das Gemäuer, im Schatten der Hausfassaden. Die meisten Fensterläden waren geschlossen, die Tore verschlossen.
Wenn ich dieser Gasse folge und dann da vorne links abbiege… das müsste die Gasse sein die hinter dem Marktplatz vorbeiführt. Auf den Platz darf ich keines Falls hingehen…
In ihrem Kopf ging sie den Stadtplan durch, schon nach wenigen Momenten tadelte sie sich selbst, dafür dass sie so unüberlegt und überstürzt aufgebrochen war. Emotionale Entscheidungen waren ihr immer wieder zum Verhängnis geworden. In schnellst möglichen Schritt schlich sie weiter der Hausmauer entlang. Am Ende angelangt warf sie einen Blick in die Quergasse, es war niemand zu sehen. Plötzlich sah sie in zwei schimmernde Augen, die in nur drei Sätzen bei ihr angelangt waren: Eine Katze.
Die Dúnadan spürte wie ihr Herz klopfte als würde es gleich aus der Brust springen.
In die nächste Seitengasse die parallel zur Hauptstraße verlief bog sie links ein. Dort kam sie ebenfalls schnell voran. Sie wollte diese einfach nur hinter sich lassen, da sie sehr lange gezogen von Süden nach Norden führte. Immer wieder, als sie Geräusche hörte oder gar Schritte, verbarg sie sich hinter einem Vorsprung oder in einer kleinen Seitengasse. Als sie die Höhe des Marktplatzes erreichte, erreichte auch ihre Aufregung den Höhepunkt. Hier war eine entscheidende Stelle, vom Marktplatz aus strömten die meisten Patrouillen in alle Himmelsrichtungen aus.
Plötzlich hörte sie Schritte ganz nahe, sie kamen von der Tür des Hauses um die Ecke von ihr. Elea zuckte zusammen, sie ging in die Knie, presste ihren Körper gegen die Wand und kauerte sich hinter dem Holzfass, dass sie bereist als Sichtschutz genutzt hatte, zusammen.
„Hier ist nichts!“, hörte sie einen Mann sagen. „Wie sieht es bei euch aus?“
Aus einer anderen Richtung kam eine andere Stimme: „Hier ist auch alles in Ordnung.“
„Welches Haus steht als nächster am Plan?“
„Ein paar noch auf der anderen Seite des Marktplatzes und dann geht es an die Gasthäuser. Wer weiß, vielleicht haben sich da die Ratten eingenistet!“
„Früher hätten wir uns wenigsten des ein oder andern Kruges Bier dort angenommen, aber jetzt…“
„Ruhe, kommt machen wir weiter. Ich möchte heute noch nachhause.“
Elea’s Augen waren zusammengepresst, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden solange sie niemanden sah.
Königin der Sterne, ich bitte dich um deine Hilfe und um deine Gnade: Mach mich unsichtbar für ihre Augen und bringe mich schnell wieder nachhause, sodass sie nicht erfahren, was ich in dieser Nacht getan habe.
Als die Schritte abklangen, nahm Elea ein paar kräftige Atemzüge und all ihren Mut zusammen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich wieder. Mit einem Satz sprang sie auf, sie vergewisserte sich, dass sie keiner sah und lief über die Quergasse. Sie war überglücklich, als sie endlich die Fassade des Handelshauses erblickte. Es war alles Dunkel darin.
So leise und nun in möglichster Ruhe schlich sie zu dem kleinen Fenster und kletterte in das Arbeitszimmer. Das Stuhlbein aus Holz lehnte noch an der Stelle wo sie es zurückgelassen hatte. Sie nahm es an sich um sich im Notfall verteidigen zu können. Die kaum merkbaren Konturen in der Dunkelheit erschwerten ihr eine lautlose Bewegung. Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, wo in diesem Raum Möbel standen.
Da glaubte sie plötzlich ein Flüstern zu hören. Ja, da war tatsächlich etwas. Sie versuchte die Richtung auszumachen. Mit leisen Schritten ging sie in das kleine Kabinett neben dem Arbeitszimmer und da
war es wieder. Sie konnte gar nichts ausmachen in diesem schwarzen Raum.
Panik durchfuhr Elea, als sie plötzlich am Handgelenk gepackt wurde. Sie wirbelte durch das Dunkel des Raumes und ohne jegliche Vorwarnung spürte sie eine kalte Klinge an ihrem Hals, in etwa auf der Höhe wo die Narbe der Morgulklinge war. Die Dúnadan hielt den Atem an.
„Sag deinen Namen“, flüsterte die Stimme zu ihr.
„Erelieva.“
Der Griff lockerte sich: „Wieso kommst du in dieser gefährlichen Nacht hierher?“
„Habt ihr das Feuer gelegt?“, fragte Elea vorwurfsvoll.
„Wieso fragst du das nicht deine verräterischen Freunde? Sie wissen immer eine Antwort.“
„Weil ich es von euch hören möchte!“
„Deshalb kommst du hierher? Ja, ja wir waren es.“
„Wie könnt ihr nur; schimpft Hildur einen Verräter und Mörder und seid selbst keinen Deut besser. Es hätten Menschen sterben können und seht selbst, was das für Folgen hat. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Bewohner Hildur diese Nacht foltern oder gar töten lässt. Auf so einen Moment hat er doch nur gewartet.“
„Ja, wir haben das angerichtet. Wir haben eine Entscheidung getroffen. Das Haus, es war voller Waffen die er nach Carn Dûm schicken wollte… Du selbst hast uns davon berichtet.“
Verbitterung breitete sich in Elea aus, weil sie in gewisser Weise all das selbst verursacht hatte.
„Dann dürfte es euch interessieren, dass es ein Misserfolg war. Die Waffen sind bereits weggebracht worden.“
„Was?“, die entsetzliche Überraschung war ihm anzuhören „Wir müssen schnell Fornost informieren. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.“
Auf einmal verstand Elea, warum Hildur an jenem Abend so schmierig grinste. Mit dem Feuer wusste er, dass der Sternenbund auf der falschen Fährte war und die eigentliche Tat ungesehen voranschritt.
„Bestelle Haleth meine Grüße“, sagte Elea kühl „Eines Tages werden euch dieselben Qualen widerfahren die ihr auch den Menschen angetan habt.“
„Und vergiss nicht den Part den du dazu beigetragen hast. Verschwinde jetzt.“
Der Mann lies von ihr ab. Desillusioniert nahm Elea denselben Weg retour den sie gekommen war. Die Stadt war weiterhin in Aufruhr, was ihr größtenteils zu Gute kam. Als sie wieder zuhause ankam, saß Finjas am Tisch in der Gaststube und blätterte in diesem Buch. Elea sah die Erleichterung in seinem Blick als sie über die Türschwelle kam. Vielleicht weil sie ungesehen wieder hier ankam oder einfach nur weil sie überhaupt zurückkam. Wortlos hängte sie den Mantel auf die Garderobe neben der Tür.
Sie spürte den Druck auf ihrer Brust, am liebsten würde sie schreien. Ihre Augen waren glasig, als sie zu ihm zum Tisch ging, dann brach sie in Tränen aus. Ohne zu zögern, stand Finjas auf und nahm Elea in den Arm.
Thorondor the Eagle:
Elea stand an der steinernen Spüle im hintersten Zimmer der Gaststube. Sie hatte die Töpfe von den Überresten des Mittagessens befreit. Gedanklich war sie nicht bei der Sache. Immer wieder dachte sie über die Situation in Bree nach, über die Kinder, über Fiona, über Finjas und dann wieder an Helluin. Sie hörte die Tür des Schankraumes nicht in das Schloss fallen und nicht einmal die sich nähernden Schritte. Erst der schwere Atem über ihrer linken Schulter rief sie in die Gegenwart zurück.
„Sie haben ihn“, keuchte Finjas. Seine Stimme klang aufgeregt wegen der Situation, aber in ihr lag dieselbe Abgestumpftheit wie sonst auch. Die fürsorgliche und zugleich zärtliche Umarmung an dem Abend als Elea den Sternenbund das letzte Mal aufsuchte, endete nach nur wenigen Sekunden. Danach verfiel Finjas wieder in dieselbe Gefühlskälte wie all die Wochen zuvor.
„Wen?“
„Aodlind!“
„Wer hat ihn?“
„Die Besatzer aus Fornost!“
Dem Atem beraubt, drehte sich Elea um und sah in das bleiche Gesicht von Finjas.
„Aodlind und einige treue Soldaten aus Bree sollten die Waffen nach Norden bringen. Einer der Männer kam zurück und berichtete von einem Überfall durch die Waldläufer. Sie machten Jagd auf alle und töteten sie. Bis auf ihn und Aodlind. Sie haben ihn gefangen genommen.“
„Dann haben sie es also doch noch geschafft“, sagte Elea leise zu sich selbst.
„Hildur ist außer sich. Das was wir die letzten Wochen erlebt haben hier in Bree, war harmlos im Vergleich zu dem was nun folgen wird.“
„Finjas, wir müssen Fiona befreien und von hier verschwinden“, sagte Elea zudringlich.
„Nein, nein. Es ist zu gefährlich für Fiona. Wenn wir treu zu Hildur stehen, wird er uns nichts tun. Sag ihnen wo sie sind“, seine Stimme wurde lauter und bestimmter.
„Wann wirst du endlich verstehen, dass wir alle für Hildur nur Spielfiguren sind? Wenn er uns nicht mehr braucht, nimmt er uns einfach vom Feld“, sagte Elea traurig, nahm das saubere Geschirr und trug es in die Küche. Sie bemerkte wie Finjas hinter ihr den Raum verließ und sich im Schankraum auf eine Bank fallen ließ.
Als sie alles aufgeräumt hatte, fand sie ihn mit dem Ellenbogen auf den Tisch gestützt vor. Sie ging an seinem Tisch vorbei.
„Das hier“, sagte er ohne zu ihr aufzublicken „Das sind wir.“
Er schob das Buch über die Bachor Erthad Andúnië über den Tisch und zeigte auf eine Kapitelüberschrift neben der ein blau weißes Wappen abgedruckt war: Haus Finrumál
„Andreth aus dem Hause Beors begründete unser Haus. Unsere Ahnen standen treu zu Finrod und Getreue der wahren Könige Numenors waren wir. Sie retteten unzählige Unschuldige vor dem Untergang Numenors und unterstützten die Könige im Exil. Groß und mächtig war unsere Familie, aber alles was davon übrigblieb, sind Fiona und ich. Ich kann sie nicht einer solchen Gefahr aussetzen“, sagte Finjas gebrochen.
Elea schwieg. Sie blieb ihrer Meinung treu, dies zu betonen hätte aber nichts gebracht.
„Wenn du gehen willst, ich werde dich nicht aufhalten“, sagte er noch ehe er das Haus verließ. Er verabschiedete sich nicht.
Die Dúnadan überflog das Kapitel im Buch. Sie erkannte in welch große Fußstapfen Finjas steigen musste, konnte es aber nur begrenzt nachempfinden. Sie selbst entstammte dem königlichen Hause der Dunedain, aber nie hatte sie sich auch nur darum gekümmert.
Soll ich denn gehen? Finjas hat mir die Freiheit gewährt… ich könnte mit Haleth und den anderen fliehen. Sie kennen einen sicheren Weg aus der Stadt. Die Kinder wären dann in Sicherheit und ich ebenfalls. Aber was, was würde Hildur mit Finjas anstellen und mit Fiona? Hildur war grausam und kannte wohl auch keine Gnade. Einen solchen Fehler, würde er ihn entschuldigen? Ich kann Finjas nicht alleine lassen.
Mit dieser Entscheidung beschloss Elea zu einem günstigen Zeitpunkt in das Handelshaus zu schleichen. Sie musste Haleth davon überzeugen die Kinder von hier wegzubringen. So waren immerhin sie in Sicherheit und um ihr Verschwinden würde sich ohnehin niemand scheren. Hildur und sein Gefolge ging nach diesem Ereignis mit derselben Vehemenz vor wie schon zuvor. Es dauerte einige Tage ehe sich die Lage in der Stadt etwas beruhigte. Finjas kehrte währenddessen nicht zurück.
In einer wolkenbedeckten Nacht schlich sich Elea aus dem Haus. Sie nahm dieselbe Route zum Handelshaus wie in der damaligen Nacht. Die Straßen waren wie leergefegt, da niemand das Haus nach Einbruch der Nacht verlassen durfte. Der Boden war leicht feucht, was ihre Schritte leider hörbar machte. Die Dúnadan versuchte den Ballen so gut es ging abzurollen um das Schmatzen ihrer Schuhe zu vermindern.
Es dauerte wesentlich länger als beim letzten Mal um quer durch die Stadt zu gelangen, aber sie schaffte es. Behutsam öffnete sie das kleine Fenster und ließ sich in das Zimmer dahinter gleiten. Es war stockdunkel.
„Hallo“, flüsterte sie in die Dunkelheit „ich bin es, Elea!“
Niemand erwiderte etwas.
„Seid ihr hier?“, wieder keine Antwort.
Sie schlich sich zu der Treppe im anderen Zimmer und hinauf in den ersten Stock.
„Haleth?“, fragte sie in den Raum.
Sie setzte sich an das Fenster zum Innenhof und wartete ein paar Minuten. Das Gefühl überkam sie, dass heute hier niemand erscheinen würde. Vermutlich hatte sich der Sternenbund aus Bree zurückgezogen.
„Elea, was machst du hier?“, hörte sie plötzlich die Stimme von der Treppe kommen.
„Haleth, bitte. Bitte, ich brauche eure Hilfe“, begann Elea ohne Umschweife zu sprechen.
„Es ist gut, dass du hier bist. Ich muss dir etwas…“
„Bitte helft mir bzw. meinen Kindern“, fiel ihr Elea ins Wort.
„Was ist denn passiert?“
„Finjas lässt uns ziehen. Er hat große Angst um Fiona und um sich, aber er kann nicht gehen. Aber er lässt uns gehen, die Kinder und mich.“
„Aber du gehst nicht“, antwortete Haleth ein bisschen zu forsch.
Erstaunt schaute Elea sie an: „Du kennst mich wohl besser als ich dachte. Ich werde nicht gehen, aber ich möchte, dass ihr meine Kinder nach Fornost bringt und dann vielleicht weiter nach Bruchtal. Sie sollen in Sicherheit sein vor diesen Verbrechern.“
Plötzlich hörten sie das kalte Klirren eines Schwertes, dass aus der Scheide gezogen wurde. Starr vor Schreck saßen die beiden Dunedain da und ihre Worte starben ihren Mündern. Die Wand hinter dem Stiegenhaus warf das orangefarbene Licht einer Fackel zurück und die Silhouette mehrerer Soldaten wurde sichtbar. Als der Fackelträger die Stiege heraufkam, erkannten die beiden Frauen die angewiderte Fratze von Hildur: „Endlich haben wir eine von euch!“, sagte er und ein grausames Grinsen lag auf seinen Lippen.
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