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Kurz gesagt: Mehr Transparenz würde zwar nur selten und nur Einzelnen, denen aber mitunter viel Ärger und Enttäuschung ersparen, weil die Sanktion dadurch in einem ganz anderen Licht steht. Sie ist zwar nicht legitimatorisch angreifbar. Aber sie ist hinterfragbar, einfach dadurch, dass man davon hört, kann man sich frei fühlen, sie ggf anzuzweifeln.
Darin liegt der wesentliche Vorteil. Schließlich tut es jeder Gemeinschaft gut, wenn es diesen unverbindlichen geistigen Austausch über die Vorstellungen von Richtig und Falsch gibt, und entspannt auf Dauer auch extrem.
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Es gibt eine "Prangerfunktion". Das ist der Nachteil. Jetzt muss man abwägen, ob die so hoch wäre, und ich glaube, sie wäre so gut wie gar nicht zu spüren.
Dafür spricht, dass man, wenn man eine knappe und sachliche Beschreibung der Übertretung lesen kann, die Möglichkeit hat sich kritisch zur Sanktion zu positionieren wenn es einem eben sinnvoll erscheint. Und wenn nicht, dann ist es kein Pranger. Zu einem Ladendieb zu sagen "Du Ladendieb" ist keine Hetze, keine Verleumdung. Finde ich zumindest.
Hauptsache, in diesem kleinen öffentlichen Statement wird halbwegs deutlich
warum Handlung XY einer Sanktion / Verwarnung würdig war, sodass man eben sowohl mit dem Team als auch theoretisch mit dem Bestraften sympathisieren kann.