Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan
Firnharg am Weißen Gebirge
Thorondor the Eagle:
Amrûn saß dort und überlegte lange, wie er mit den wenigen Rohirrim die Orkmassen bezwingen konnte. Keine Situation in all seinen Lebensjahren auf Mittelerde war so aussichtslos wie diese. Er blickte in die Leere.
Galadriel hatte wohl Recht. Es gibt kaum noch Hoffnung auf diesen Gefilden.
Der Wind umschmeichelte sein Ohr und sein Blick wandte sich nach Norden. Er glaubte in der Luft feine, flüsterleise Stimmen zu hören. Es klang wie ein Gesang aus weiter ferne und plötzlich hörte er eine Stimme. Sie war rein und unverkennbar schön.
„Amrûn Gilweion, treuer Freund und Verbündeter. Deine weite Reise hat nun ein Ziel, denn ich habe Nachrichten von Gandalf dem Weißen erhalten. Er war im Norden von Rohan, im Lager von Faramir und Eowyn, den Herren von Rohan.
Doch sein Weg hat ihn weitergeführt über die Ebenen der Wold und der Westemnet. Gehe dorthin und eure Wege werden sich kreuzen.
Seine Bürde ist beschwerlich und er braucht treue Gefährten, wie du einer bist. Mögen die Valar eure Wege segnen, damit ihr euer Ziel wohlbehalten erreicht.“
Langsam verblasste die flüsternde Stimme im Wind. Er blickte ein letztes Mal Richtung Norden. Er glaubte einen Moment lang die goldenen Kronen der Mellyrn aufblitzen zu sehen, doch es war wohl nur ein Hirngespinst.
Dies ist der einzige Ausweg. Ich werde die Menschen von Firnharg in das Lager von Faramir und Eowyn bringen. Sie können jede Hand gebrauchen, die ein Schwert führen kann und die Frauen und Kinder sind dort sicher.
„Irwyne!“ flüsterte er „Irwyne, wir müssen jetzt gehen. Ich weiß, was die Leute im Dorf tun müssen. Ein weiter Weg liegt vor uns und den Bewohnern des Dorfes. Wir müssen zurück an die Nordgrenze der Wold, dort haben Faramir und Eowyn ein großes Lager aufgeschlagen.“
Das Kind öffnete langsam seine Augen. Es schaute leicht verwirrt auf den Elben, aber schon einige Sekunden später registrierte sie, wo sie war. Sie stand wortlos auf und reichte Amrûn die Hand, um ihm höflicherweise und doch verspielt beim Aufstehen zu helfen. Er legte wieder seine schöne Rüstung an und gemeinsam begannen sie den Abstieg von der Weide. Der Weg ging steil bergab, doch mit Hilfe des Elben war es sogar für das kleine Mädchen kein Problem.
„Eowyn ist im Lager hast du gesagt?“
Der Elb nickte ihr zu.
„Sie war eine Verwandte von König Theoden. Lange lebte sie bei ihm in Edoras, doch keiner von uns wusste, wo sie geblieben war, seit der Schlacht bei Minas Tirith.“
Als sie wieder bei der Ruine ankamen, fielen Amrûn merkwürdige schwarze Rauchfetzen auf, die vom Dorf heraufstiegen.
Er konzentrierte sich stark auf seine Umgebung, und aus der Ferne vernahm er, auch wenn sie ganz schwach waren, eindeutige Schreie.
„Irwyne!“, sagte er aufgeregt zu dem Mädchen „Du bleibst bei der Festung. Versteck dich gut, sodass dich keiner findet! Ich hole dich später wieder. Komm erst heraus, wenn ich deinen Namen rufe!“
Amrûn eilte den Hang hinunter. Er befürchtete das Schlimmste. Er blickte zwischen den dichten Ästen der Bäume hindurch und es war ein schrecklicher Anblick. Fast alle Häuser standen in Flammen. Amrûn bekam jedes Mal einen Stich in sein Herz als ein kreischender Schrei von Frauen und Kindern seine Ohren erreichte.
Die Orks sind also schon früher hierher gekommen. Ich muss ihnen helfen. Ich habe keine andere Wahl; Ich habe sie in diese Situation gebracht, also muss ich ihnen auch beistehen. Für Irwyne und die Menschen Rohans...
Er zog sein Schwert und stürmte aus seiner Deckung. Er wusste, dass seine Chancen gleich null waren und deshalb beschloss er so viele wie nur möglich in den Tod zu reisen. Die Orks wirkten ganz und gar nicht überrascht, sie gingen sofort auf Amrûn los.
„Da ist der Elb“, krächzte einer von ihnen.
Das Schwert des Orks zersprang bei dem Aufprall auf die Rüstung des Elben. Augenblicklich rammte er dem Ork einen Dolch in den Rücken, welcher sofort zu Boden fiel und verendete. Mit Mut in seinem Herzen attackierte er die dreckigen Orks. Mit jedem Schwerthieb gelang es ihm einen seiner Feinde niederzustrecken, doch es waren eindeutig zu viele.
Sie kamen von allen Seiten, sodass er keine Chance hatte. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seinem rechten Arm. Eine schwarze Klinge Mordors hatte ihn durchbohrt, nur knapp über seiner alten Wunde. Er drehte sich in Windeseile um und schlug dem Ork den Kopf ab.
Er spürte einen Luftzug von oben. Augenblicklich neigte er seinen Kopf zu Seite um dem starken Hieb auszuweichen. Die Klinge trennte ihm die obere Spitze seines Ohres ab und traf ihn mit viel Schwung auf seinem linken Schulterpanzer. Der Aufprall zog starke Schmerzen mit sich.
Es folgte ein weiterer dumpfer Schlag auf den Hinterkopf. Amrûn bemerkte noch einen Sprung auf der linken Seite seiner Schulterrüstung, dessen scharfe Kanten sich jetzt in sein Fleisch bohrten. Danach fiel er flach zu Boden, das letzte was er vor Augen hatte, waren die blassen, toten Gesichter der Rohirrim und vieler Frauen und Kinder. Kälte machte sich um ihn breit. Er lag mitten auf dem Hauptplatz, vor dem Gasthaus. Seine Augen schlossen sich langsam.
Thorondor the Eagle:
Amrûns Körper durchfuhren regelmäßig starke Schmerzen. Er spürte, die Wunde an seinem rechten Arm. Sein Kopf fühlte sich an als, ob die Ork mehrmals daran getreten hätte. Einige Tropfen warmen Blutes rannen noch über seine linke Schulter.
Der Elb musste sich stark konzentrieren um über die Schmerzen hinweg zu fühlen. Er versuchte seine Umgebung wahrzunehmen. Plötzlich durchfuhr ihn wieder ein stechender Schmerz. Alle seine Wunden brannten.
Er bemerkte ein warmes Fell auf dem er saß und rüttelnde Bewegungen unter sich. Amrûn erkannte es als Pferd, denn seine Hände waren um dessen Hals gebunden.
Der Elb wagte nicht seine Augen zu öffnen, denn er vernahm die krächzenden Stimmen der Orks um sich. Sie mussten ihn irgendwo hinbringen.
Was hat dieses Dreckspack mit mir vor? Warum bin ich lebend so viel wichtiger für sie... Was ist mit Irwyne? Wurde sie auch getötet, wenn nicht, dann ist sie jetzt ganz auf sich alleine gestellt! Hoffentlich findet sie ihren Weg...
„Ahhhh! Dieser garstige Elb darf auf dem Pferd reiten und wir müssen hier laufen“ hörte Amrûn einen von ihnen sagen.
„Wenn du willst, kannst du ihn ja tragen!“
„Wir könnten ihn doch gleich töten, dann haben wir ein für alle mal Ruhe vor ihm.“
„Der Herr von Isengard will jeden Gefangenen sehen der nicht aus Rohan ist. Was dem Elben bevorsteht ist viel schrecklicher als der schnelle Tod den wir ihm verschafft hätten“, antwortete der andere Ork und lachte ruchlos und grauenvoll.
Amrûn in das „Lager der Orks am Weg nach Isengard“
Vexor:
Gandalf, Celebithiel, Antien vom Lager Faramirs, Éowyns und dem großen Heer in der Wold
„ Gandalf, ihre Spur führt nach Nordwesten!“, rief Celebithiel und ihre Stimme durchschnitt die kühle Luft der Dämmerung, wie ein Schwert.“ Es sind nur wenige u-und“. Sie fuhr mit ihrer Handfläche über das struppige Gras fuhr, “ und es sieht so aus als hätten sie einen Gefangenen auf einem Pferd transportiert.“
Gandalf sagte nichts, sondern trieb Schattenfell an und galoppierte voraus. Das weiße Fell des Königs der Mearas färbte sich blutrot als die beiden gen Horizont in die untergehende Sonne ritt.
Celebithiel zog sich ihre Kapuze über und schwang sich zurück auf ihre Stute, jedoch zögerte sie als sie bemerkte, dass Antien keine Anstalten machte sich zu bewegen.
„ Antien, na los!“, rief sie ihm zu, „Antien?!“. Jener hob den Kopf und in seinen Augen sah sie winzige Tränen, die bemitleidenswert im Abendrot funkelten.
„ Sie sind alle tot, Celebithiel. Dieses Dorf wurde von den Schergen Saurons ausgeplündert und in Brandt gesteckt...i-i ich kann nicht...-„. Seine letzten Worte verloren sich in einem Schluchzen.
Ja er hat Recht. Das Dorf Firnharg hat es nicht überstanden. Was auch immer der Auslöser für diese gräuliche Schandtat war, sie kostete den Dorfbewohnern ihr Leben. So viele Dörfer haben wir nun schon passiert und den Dorfbewohnern Mut gemacht. Ihnen Instruktionen hinterlassen. Gandalfs Mut sprang, wie ein Funke von einem auf den anderen über. Manchmal agierten wir verdeckt, um die Aufseher und Besetzer des Dorfes oder der Stadt nicht auf uns aufmerksam zu machen. Oft jedoch konnten wir offen handeln und den Bewohnern Trost spenden. Firnharg war eine unserer letzten Stationen auf den Weg nach Edoras. Der arme Antien, seine Welt kennt die Schrecken des Krieges nicht...
„ Antien hör mir zu. Der Tod dieser Menschen darf nicht ungesühnt bleiben, aber dazu müssen wir die Orks, die das getan haben verfolgen und dafür bestrafen. Du hilfst niemanden wenn du hier verweilst und die Trauer in dein Herz lässt. Wir werden Zeit haben die Toten zu betrauern. Jedoch wird dieser Tag erst kommen, wenn der Kopf des Mundes auf einen Pfahl steckt und die Besetzer Rohans auf den Scheiterhaufen liegen.“
Ein langes, aber zugleich unruhiges Schweigen machte sich breit und man hörte das dumpfe Knistern des Feuers, denn viele der Häuser standen in Brandt. Plötzlich brach der Dachstuhl eines der Gehöfte zusammen, und Antien riss den Köpf schlagartig in die Höhe. „ Du hast recht Celebithiel, wir müssen den Tod dieser Menschen rächen. Lass uns reiten“.
So galoppierten sie beide Gandalf hinterher, der nur noch ein winziger Punkt am Ende des Horizonts war.
Gandalf, Antien und Celebithiel nach "Das Lager der Orks auf den Weg nach Isengart"
Fine:
Valion und Rinheryn aus dem Hargtal
Firnharg war kleines Dorf, das direkt an den unteren Hängen des nördlichen Weißen Gebirges erbaut worden war und aus ungefähr zwanzig Häusern bestand. Valion stützte Rinya, als sie an den Rand des Dorfes kamen und rief den Dorfbewohnern zu, einen Heiler heran zu schaffen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis ein älterer Mann aus einem der Häuser herbei geeilt kam, gefolgt von einer ungefähr gleichaltrigen Frau. Beide trugen je einen Korb voller Kräuter und in kleine Fläschchen gefüllten Tränken mit sich.
„Na sieh mal einer an,“ sagte der Heiler. „Wen haben uns die Gebirgspfade den da in das beschauliche Firnharg getrieben? Und warum ist die junge Dame so bleich im Gesicht? Ihr habt Euch doch wohl nicht etwa unsittlich an ihr vergriffen, mein Herr?“
„Hör auf zu reden und sieh zu, dass du ihre Blutung stillst,“ fuhr Valion den Heiler an.
„Heda, junger Mann, kein Grund so giftig zu werden.“ Er beugte sich über Rinheryn, die von Valion auf dem weichen Grasboden im Zentrum des Dorfes abgelegt worden war und die schwer atmete. „Ich mache hier nur meine Arbeit, und mir hilft es nun einmal, dabei zu reden. Wenn Ihr damit ein Problem habt, müsst Ihr Euch einen anderen Heiler suchen.“
Die Frau flüsterte Valion verschwörerisch zu: „Das sagt er nur, weil er der einzige Heiler in mehreren Meilen Umkreis ist. Er redet viel, aber er ist der Beste. Keine Sorge! Er wird das Mädchen bald wieder auf ihre Beine bekommen.“
„Wie ist dieser Schlamassel denn passiert, wenn ich fragen darf?“ wollte der Heiler wissen, doch er gab Valion nicht die Gelegenheit, zu antworten. „Ah - nichts sagen. Schwertwunde, ganz eindeutig. Aus nächster Nähe. Hmm. Na dann wollen wir mal. Leofa - die Kräuterbandagen bitte, wärst du so lieb?“
Leofa, die Frau des Heilers, griff in ihren Korb und zog eine Bandage hervor, die vermutlich ursprünglich weiß gewesen war, doch jemand hatte sie so lange in einen Kräutersud getaucht, dass der Stoff inzwischen mehr grünlich und gelblich geworden war. Und der Gestank, der davon ausging, ließ Valion würgen.
„Bei den Sternen, was ist das nur für ein Zeug?“
„Haha! Das ist ein altbewährtes Kräuterheilmittel, auf das ich besonders stolz bin. Die Pflanzen, die ich dafür benötige, wachsen nur hier an den Hängen rings um Firnharg. Das Rezept ist seit Jahrhunderten ein Geheimnis meiner Familie! Und es hat schon viele Leben gerettet, eingeschlossen das eines der Könige Rohans!“
„Diese alte Geschichte schon wieder, Ceolmund?“ Leofa schüttelte den Kopf, während sie eine Bandage nach der anderen an den Heiler weiterreichte.
Dieser fackelte nicht lange und presste die Bandagen auf die Wunde an Rinheryns Oberkörper. Kaum berührte der gelbliche Stoff die junge Frau, begann sie, wie am Spieß zu schreien. Ceolmund schien davon weder überrascht noch aus der Fassung gebracht zu sein. Er steckte Rinya kurzerhand ein frisches Stück Stoff in den aufgerissenen Mund, der ihre Schreie erstickte.
„Ein lebhaftes Mädchen, nicht wahr?“ lachte er. „Aahh, das ist nun einmal die gute alte Wirkung der Firnharger Bandagen. Ja, es brennt wie Feuer, aber es ist ein reinigendes Feuer, dass allen Schmutz aus der Wunde brennt. Und dank der Kräuter wird ihr Körper schneller damit beginnen, das verlorene Blut zu ersetzen. Eine Nacht ruhigen Schlafes, und sie ist wieder so gut wie neu.“
„Ich weiß nicht recht, alter Mann,“ sagte Valion nachdenklich. „Wenn ich mir Rinya so ansehe, habe ich eher das Gefühl, dass es ihr schlechter als zuvor geht.“
Und tatsächlich: die Augen der jungen Gondorerin waren stark geweitet und Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt - so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
„Keine Sorge, der Schmerz lässt gleich nach,“ sagte Leofa beruhigend und wischte Rinheryn den Schweiß von der Stirn.
„Hahaha! Und die Blutung ist bereits gestillt. Dieser Kräutersud hat mich noch nie im Stich gelassen,“ trumpfte Ceolmund auf. „Also. Jetzt, wo die Gefahr gebannt ist, werdet Ihr einem alten Mann doch sicherlich erzählen, was all diese schöne Aufregung in letzter Zeit zu bedeuten hat, nicht wahr?“
„All diese Aufregung?“ wiederholte Valion.
„Erst stapft ein Mann durch unser Dorf, der es mächtig eilig hatte. Er hat Meister Garéd sein bestes Pferd abgekauft und meiner Meinung nach viel zu viel bezahlt. Und dann ihr beiden: Ein gondorischer Haudegen, und wenn mich nicht alles täuscht, ist das Mädel, das da zu unseren Füßen liegt, niemand anders als die berüchtigte Stormhére. Habe ich recht?“
„Ich habe gehört, dass man sie so nennt, weiß aber nicht weshalb,“ antwortete Valion.
„Weil sie wilder als jeder Sturm ist,“ sagte Leofa. „Zumindest sagen das die Geschichten, die man sich in Rohan über sie erzählt. Wisst Ihr, wir hatten in letzter Zeit einige Probleme mit Orks, die sich im Gebirge versteckt gehalten haben. Die meisten Reiter der Riddermark tun sich eher schwer mit den Gebirgspfaden, die diese Widerlinge bei ihren Überfällen verwenden. Wir hatten unsere liebe Not mit ihnen, bis eine große Jägerin aus Gondor nach Dunharg kam und begann, mit den Orks ordentlich aufzuräumen.“
Valion bekam so langsam den Verdacht, dass Ceolmunds Frau beinahe genauso geschwätzig war, wie der alte Heiler selbst.
„Der Mann, der kurz vor uns hier durchs Dorf kam,“ sagte er und gab den Rohirrim eine kurze Beschreibung Gilvorns. „Ich muss ihn einholen, ehe er noch mehr Unheil anrichtet.“
„Das wird nicht möglich sein, mein Junge,“ sagte Ceolmund. „Er hat sich das schnellste Pferd im Dorf gekauft. Inzwischen könnte er längst überall sein.“
„Holt den Stallmeister. Vielleicht weiß er irgendetwas,“ hielt Valion dagegen, und Leofa lief los.
Wenige Minuten später kehrte sie mit einem dunkelhaarigen Mann in Valions Alter zurück, der einen Eisenhammer in der Hand hielt. Stallmeister Garéd wusste bereits Bescheid über Valions Frage.
„Ich kann‘s Euch nicht mit Sicherheit sagen, Herr. Aber ich würde meinen zweitbesten Gaul darauf verwetten, dass er nach Aldburg geritten ist. Ich sah ihn die Straße zur Ostfold nehmen, und er hatte es mächtig eilig. In Aldburg wird er sich ein neues Pferd beschaffen können. Scheint ja im Geld zu schwimmen, der Geselle. Er hat mich geradezu fürstlich bezahlt.“
„Aldburg? Wo liegt das?“ fragte Valion nach.
„Ihr müsst die Straße nehmen, die aus dem Dorf hinaus nach Osten führt und ihr bis in die Ostfold folgen. Dann könnt Ihr es kaum verfehlen, jetzt, wo sie es zur Hauptstadt gemacht haben.“
„Ihr solltet die Stormhére mitnehmen,“ mischte sich Ceolmund ein. „Ihr Name hat in Rohan großes Gewicht und wird Euch viele Türen öffnen. Alleine werdet Ihr diesen Mistkerl nicht erwischen. Aber wenn Euch die Eorlingas wohl gesonnen sind, findet ihr Ihn vielleicht.“
Valion dachte darüber nach. Einerseits würde er am liebsten sofort losreiten anstatt eine ganze Nacht zu verlieren. Andererseits musste er sich eingestehen, dass Ceolmund recht hatte. Auf sich allein gestellt waren seine Chancen, Gilvorn in den Weiten Rohans zu finden, geradezu verschwindend gering.
„Und Ihr seid Euch sicher, dass Rinheryn - also ich meine, die, äh, Stormhére - morgen wieder gesund genug sein wird, um reiten zu können?“
„Ihr habt mein Wort als Heiler und Ehrenmann darauf.“
„Also gut, ich werde bis morgen früh warten. Aber bei Sonnenaufgang reite ich los.“
Er verbrachte die Nacht im Haus der Heiler, die ihm ein freies Bett neben das stellten, in dem Rinheryn schlief. Die junge Gondorerin war kurz nach Valions Entscheidung in einen tiefen Schlaf gefallen - laut Ceolmund eine normale Auswirkung seines Spezialmittels. Sie gab kaum einen Laut von sich und ihr Atem ging flach, aber regelmäßig. Die Wunde war fachgerecht verbunden worden und blutete nicht mehr. Valion kannte sie zwar erst einen Tag, doch er war dennoch froh, dass sie nicht zum nächsten Opfer Gilvorns geworden war.
Bei Sonnenaufgang stand Valion gähnend auf und sah nach Rinheryn. Zu seiner Überraschung war das Bett neben ihm leer. Duinhirs Tochter war bereits auf den Beinen und wirkte so, als wäre ihre Verletzung ihr nie zugestoßen. Valion kratzte sich am Kopf. Eine so schnelle Heilung hatte er noch nie gesehen. Nun, solange es funktioniert,, dachte er.
Garéd, der Stallmeister, lieh ihnen zwei seiner verbliebenen Pferde. Sie versprachen ihm, die Tiere nach ihrer Ankunft in Aldburg wieder zurück zu schicken, denn sie waren gut genug ausgebildet, um den Weg alleine zurück zu finden. Dann verabschiedeten sie sich von Ceolmund und Leofa.
„Vielen Dank,“ sagte Rinheryn zu den Rohirrim, die sie geheilt hatten. „Ich verdanke Euch mein Leben.“
„Ach Unsinn, Mädchen, wir haben doch nur unsere Arbeit gemacht. Sieh nur zu, dass du dich nicht wieder abstechen lässt, ja?“ Ceolmund lachte.
„Und lass den Mistkerl, der dir das angetan hat, deine Klinge schmecken!“ fügte Leofa hinzu.
„Ich verspreche es,“ antwortete Rinya zwinkernd.
Dann brachen sie auf und preschten im Galopp aus Firnharg hinaus, bergabwärts auf die Ebenen der Ostfold zu. Irgendwo dort draußen musste Gilvorn sein. Valion hoffte, die kalt gewordene Spur in Aldburg wieder aufnehmen zu können...
Valion und Rinheryn nach Aldburg
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