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Orthanc

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Tom Bombadil:
Nerblog vom Haupttor Isengards


Nerblog schlug die Augen auf. Er lag auf einer wenig bequemen Matratze in einer dunklen Kammer mit Wänden aus schwarzem Fels. Nur durch eine enge Scharte in der Wand fielen einige Lichtstrahlen herein. Es gab neben dem Bett, auf dem er lag, nur noch einen kleinen Hocker- ansonsten war das Zimmer leer. Doch was Nerblog am meisten verunsicherte, war, dass er keine Tür in der Wand erkennen konnte.
Der Ostling versuchte, sich aufzusetzen und zu seiner großen Überraschung funktionierte das auch. Er blickte an sich hinab. Bis auf eine Art Lendenschurz war er nackt, sodass er erkennen konnte, dass von seiner Bauchwunde lediglich eine große, weiße Narbe geblieben war.
Wie lange hatte er hier gelegen? Wo war er? Wer hatte ihn hier hingebracht?
Der kleine Ostling setzte seine Füße auf den kalten, glatten Boden und ging langsam zu der Scharte hinüber, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Kurzzeitig wurde ihm schwindlig, als er bemerkte, in welch gigantischer Höhe er sich befand. Gleich darauf kehrte seine Erinnerung an die Ereignisse vor seiner Bewusstlosig- keit zurück.
Er musste sich in dem dunklen Turm inmitten der großen runden Mauer befinden und von den Schergen des furchterregenden Kerls hier hoch gebracht worden sein, der mit ihm zuvor gesprochen hatte.
Nerblog stolperte von dem Fensterchen zurück und ließ sich auf das Bett fallen. Er war hier gefangen, einem Mächtigen unter Saurons Dienern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und völlig von der Außenwelt abgeschnitten- er war verloren!
Verzweifelt ging Nerblog die glatten Wände ab, suchte nach Ritzen oder nur Andeutung- en eines Ausgangs, fuhr mit den Fingern über den Stein und kratzte über den Boden, bis er in einem Krampf aus Tränen, Zorn und Hass auf dem Boden zusammensackte und sein Elend beklagte, auf ewig in diesem Raum eingesperrt zu sein, bis er einen grausa- men Hungertod starb.
Unzählige Stunden saß er dort, an die Wand gelehnt, von Tränen überströmt und Nerblog ging durch eine Hölle von grausamen Fantasien, was ihm wohl zustoßen mochte.
Dann, als jede Hoffnung in weite Ferne gerückt war, glitt gegenüber des Fensters eine Tür auf, wo keine hätte sein können. Zunächst hielt der Ostling das für einen weiteren grausamen Alptraum, doch spätestens, als ihn ein kräftiger, in sonderbar kostbare Stoffe gewandteter Mensch ihn auf die Beine gesetzt, und aus dem Raum geführt hatte, reali- sierte er die Warhaftigkeit des Geschehens.
Der sehr große, bärtige Mann zerrte ihn einen kreisrunden Gang entlang, dann eine ebenso leicht gewundene Treppe hinauf, wieder den Gang entlang, bis er ihn mit sanfter Gewalt durch einen großen Türrahmen stieß, der gleich darauf hinter ihm geschlossen wurde.     

Tom Bombadil:
Eine seltsam kühle, auf das Bewusstsein drückende Präsenz war in diesem großen, mit dunklen Marmorfliesen gedeckten Raum, in dem auf einigen Tischen allerlei Fläschchen, Glaskugeln und merkwürdige Werkzeuge herumlagen. Es gab eine große Reihe Fenster, von denen man die weißen Hänge des Gebirges betrachten konnte.
Nerblog sah sich unsicher um. Er schien allein zu sein. Vorsichtig ging er zu einem der Tische hinüber und begutachtete den Krempel der darauf herumlag. Seltsam verrenkte Zangen, kleine Blasebalge, spitze Hämmer und vieles mehr fand er dort vor. Immer mehr drängte sich ihm der Verdacht auf, dass es sich hierbei um Folterwerkzeuge handeln muss- te. Gerade,  als er hinüber zu den Fenstern gehen wollte, erklang hinter ihm eine tiefe, verzerrte Stimme, die er sofort wiedererkannte.
Panisch wollte er hinüber zum Ausgang fliehen, doch seine Beine gehorchten seinem Befehl nicht mehr.
Die Stimme lachte und wie auf ein Kommando hin, drehte sich Nerblogs Kopf stark nach rechts und zwang ihn etwas zu sehen, dass er niemals hatte sehen wolllen. Neben der Folterbank stand eine große, in einen mattroten Umhang gehüllte Gestalt.
Das schreckliche, blasse Gesicht wurde bis unter die Nase von einer Art Stahlhelm bedeckt und zwischen den spitzen, vergilbten Zähnen quoll Speichel hervor. Die Gestalt lachte.
"Seid gegrüßt, Nerblog aus dem Osten."
Der Ostling knirschte mit den Zähnen, doch er bekam keine Erwiderung hervor. 
"Da eure erste Erklärung mehr oder minder fragwürdig bleibt, biete ich euch ein zweites Mal an, Saurons Mund die Wahrheit zu erzählen."
Nerblog begann, leicht zu zittern. Er hätte dem Mund wohl alles verraten, wenn er nur wüsste, was geschehen war. Allerdings hätte der Ostling seine Lanze verwettet, dass dieser Kerl das ebenfalls wusste, und vielleicht sogar noch mehr.
Wieder erönte dieses herzlose Lachen.
"Sucht ihr vielleicht das hier?" Der Mund streckte seinen rechten Arm aus, die Krallen zur Faust geballt.
Nerblog blinzelte verwirrt, doch als er die Augen wieder öffnete, war die abscheuliche Hand geöffnet, und darin befand sich ein zerknittertes Blatt Pergament. Nerblog kannte dieses Blatt, doch verstand er den Zusammenhang noch nicht. Als sich das Papier wie von Geisterhand selbst entfaltete, war eine verschwommene Auflistung zu erkennen. Mit einem Schlag brach die Erinnerung wieder auf Nerblog ein.
Der Aufenthalt in der schwarzen Mine, die Flucht durch den Schacht und der Kampf mit dem Ork-Häuptling. Auf  der Liste mussten die Informationen über die Truppenstärke der wilden Ork-Verbände in den Bergen stehen. Es entsprach nicht gerade dem Befehl des Spitzohrs, dass diese Liste nun in der Hand dieses.... Dinges war.
"Ihr seid ein erbärmlicher Lügner und feiges Ungeziefer noch dazu. Doch ich gebe euch die Chance, euch als mein Gerichtsvollzieher wieder zu rehabilitieren. Orfang wird euch eure Aufgabe unten in der Eingangshalle darlegen." Der Mund fletschte die Zähne zu einem schiefen Grinsen.     
Der Ostling wusste nicht, welch schreckliche Aufgabe ihm als 'Gerichtsvollzier' des Mundes bevorstand, doch er schwor sich, alles zu tun, um nicht in seiner Zelle dem Wahnsinn zu verfallen. Ohne, dass er es jemals gewollt hatte, trugen ihn seine Füße aus dem Saal, wo ihn der kräftige Mann von vorhin packte, und mit sich die Treppe hinunter schleifte.

Tom Bombadil:
Die Treppe mündete in eine sehr weitläufige, hohe Halle. Bis auf einige kleine, hohe Tische an den Wänden stand sie leer. Nerblog erkannte am Ende des Saales ein großes, geschlos-
senes Tor. Augenblicklich überkam ihn das Bedürfnis, Hals über Kopf die Flucht zu ergreifen, doch  als sich der Griff Orfangs um seinen Arm fester schraubte, verwarf er dieses Unter-fangen. Er durfte nicht wieder zurück in diese Zelle! Das einzige, was ihn dort erwartete, war der Wahnsinn.
In der Mitte der Halle standen dicht zusammengedrängt etwa zwei dutzend Männer, groß und klein, dick und dünn. Alle hatten verschlissene Kleidung und waren über und über mit Schmutz bedeckt. Sie drängten sich unruhig dicht beieinander, ständig in Erwartung einer bösen Überraschung.
Orfang ließ ihn kurz allein, bedeutete ihm aber am Ende mit einem groben Schlag auf den Hinterkopf, dass er keine Dummheiten machen solle.
Als der stämmige Kerl sich durch eine kleine Nebenpforte davongemacht hatte, ging Nerblog einige Schritte auf den Haufen zu. Manche von ihnen blickten ihn aus flehendlich bittenden Augen an, andere ignorierten ihn, und wieder andere bedachten ihn mit ab-
schätzigen, hasserfüllten Blicken.
Der Ostling wusste nicht, was ihn und die aneinander gefesselten Männer erwartete, doch er war sich sicher, dass es sich nicht um etwas Erfreuliches handeln konnte. Durch einige große Fenster weit über dem glatten, schwarzen Boden, fiel gedämpftes Sonnenlicht herein.     
Orfang kehrte mit einem Bündel Kleidung und einem langen, rasiermesserscharfen Dolch zurück. Er warf Nerblog die Kleider zu. "Zieh das an!", befahl er mit seiner tiefen, rollen- den Stimme. Der Ostling befolgte seinen Befehl und zog sich eilig ein recht sauberes Stoffwams und eine abgenutzte Lederhose an.
Als er fertig war, drückte Orfang ihm das Fleischermesser in die Hand. Nerblog wog es widerstrebend in der Hand. Eine rohe Orkwaffe, ohne Sinn für feines Ausbalancieren geschmiedet, und mit einer leicht gezahnten Schneide.
Der hühnenhafte Mann deutete auf den Haufen der Gefangenen. "Das sind Menschen, die gegen die Herrschaft aufbegehrt haben. Mache mit ihnen was du denkst, dass das Richtige ist."
Dann verließ er Nerblog und marschierte die Treppe hinauf in den Turm.
Der junge Mann blickte unschlüssig zu den Rebellen hinüber. Er dachte fieberhaft nach. Dass Orfang ihm diese Waffe gegeben hatte, war wohl eine unmissverständliche Bot- schaft, was er mit den Gefangenen machen sollte.
Langsam ging er einige Schritte auf die anderen zu. Er konnte nicht um seines eigenen Lebens Willen das ihre nehmen!
Einer der Gefesselten, mehr noch ein Knabe als ein gestandener Krieger, rief ihm etwas zu: "Durchschneidet unsere Fesseln, Herr! Vielleicht können wir gemeinsam entkom- men!"
Nerblog blickte dem Jungen tief in die blauen Augen. Sie würden bei einem Fluchtversuch sicherlich bereits am Tor dieses Turms scheitern. Er schwieg.
In der kahlen Zelle oben im Turm würde er den Verstand verlieren, und sich in einem letzten Aufbäumen seines Wesens den Schädel an der harten Wand zertrümmern. War das Schicksal dieser Menschen nicht ohnehin besiegelt? War es das wert, für ohnehin schon genommene Leben sein eigenes zu geben?
"Worauf wartest du denn noch? Schneide unsre Fesseln durch! Bitte!", rief ein anderer, etwas dicklicher. "Ich muss zurück zu meiner Familie!"
Nein! Nerblog konnte das nicht tun. Er war kein herzloser Mörder. All diese Männer standen doch auf seiner Seite, ihrer aller Feind war doch Sauron, der ihn aus seiner Heimat vertrieben, und seine Eltern hatte zugrunde gehen lassen.
Nerblog blickte auf den Dolch. An dieser Waffe hing alles. Durchschnitt er nur ihre Fesseln oder doch auch ihre Kehlen?
Das Tor war schwer verriegelt. Niemals würden sie es durchqueren können, ohne einen speziellen Mechanismus auslösen zu müssen. Der einzige Ausweg war versperrt. Sie würden alle sterben, hingerichtet von Saurons Schergen. Sollte nicht wenigstens er, der so viel Leid hatte ertragen müssen, eine zweite Chance erhalten?
Mit glasigem Blick schritt Nerblog, das Fleischermesser hoch erhoben, auf die Gefang- enen zu. Sie wollten vor ihm weglaufen, doch ihre Fesseln hielten jeglichen Bewegungs-versuch ab.
Nerblog rammte als Erstes dem Jungen das Messer tief in die Brust. Er sollte nich noch den Tod der anderem mit ansehen müssen. Blut spritzte auf Nebrlogs ach so reine Kleidung- er schlitzte dem dicken Familienvater als nächstes die Kehle durch. Die übrigen Gefangenen begannen, verzweifelt zu schreien und zu flehen, doch der Ostling kannte kein Erbarmen.
Einem schlacksigen Glatzkopf steckte er das Messer zwischen die Augen, zog es hinaus und stach einem buckeligen Greis damit in den Bauch. Er litt bei jedem Stich, bei jedem Hieb die vielfachen Qualen derer, die er tötete. Gefangener um Gefangener fiel der Klinge zum Opfer, bis nach einer unendlichen Orgie aus Blut und Qualen alle getötet worden waren.
Mit einem Schmatzen verließ das Messer den Körper des letzten Opfers.
Nerblog ließ es neben sich in einen See aus Blut fallen und stürzteauf die Knie. Heiße Tränen quollen ihm aus den Augen. Was hatte er nur getan? Was hatte er angerichtet? Schluchzend wälzte er sich im noch warmen Blut der anderen. Für jeden der Hingerichte- ten wünschte er sich selbst einmal einen grausamen Tod. Er weinte so lange, bis das Blut kalt war und keine neuen Tränen mehr seine Augen hinabrollten. Doch seine Verzweiflung war unvermindert.
Dann betrat Saurons Mund, grausam lachend und gefolgt von seinem Sklaven, den Saal.
Der Ostling lag still, nur leicht zuckend, zu seinen Füßen in den Blutlachen.
"Du bist eine verachtenswerte Kreatur, Nerblog. Man möchte fast meinen, ihr seid tatsächlich ein treuer Diener des Dunklen Herrschers." Dröhnendes Lachen ließ Nerblogs Schädel erzittern.
"Bring ihn zu den Baracken der Arbeiter, Orfang. Er hat sich als nicht mehr bewiesen, als der einfache Abschaum dort draußen."


Nerblog zu den Baracken

MCM aka k10071995:
Arafaron vom Fuß des Orthancs


Arafaron sah sich um. Er war in einem sehr kleinen, runden Raum. Die Wände waren mit Holz verkleidet oder bestanden daraus. Offenbar ein Holzfass. Er betastete den Boden. Trocken. Vermutlich war es schon lange leer.
Auf dem Boden lagen ein Strohsack und daneben ein ungeordneter Haufen. Ein Dolch. Ein paar Metallteile. Lederrüstungsplatten und ein Mantel, die offenbar gerade repariert wurden. Zwei verdreckte Sibermünzen. Zwei Krüge Wasser. Ein Brot. Gegrilltes Ziegenfleisch. Und vor allem eine Karte aus gegerbtem Rindleder. Der Waldläufer strich mit seiner linken Hand darüber. Aus der Haut eines ungeborenen Kalbs. Sie bildete mit ihren feinen schwarzen Linien, die alle Räume des Orthanc und sogar einige Geheimgänge zeigte, einen Kontrast zu den übrigen dreckigen Habseligkeiten Snagas. Offenbar war sie extra für Arafaron hier platziert worden.
Er sah sich die Karte kurz an und steckte sie dann in eine Tasche. Dann entledigte er sich seines Mantels. Dieser würde ihn nur behindern. Mit Wehmut legte er auch seine Schwertscheide neben den Schlafsack. Sie hatte ihm einmal das Leben gerettet. Hoffentlich fand sie kein Ork und schleppte sie irgendwohin. Als letztes griff er noch nach dem Dolch. Schön scharf und in gutem Zustand. Eine schnelle und effektive Waffe.
Arafaron hebelte mit dem Schwert die Vorderseite des Fasses auf. Draußen fand er Schlammspritzer in rauen Mengen auf dem Boden. Offenbar waren die Dunländer auch hier vorbeigekommen.
Als er oben angekommen war, krachte gerade die schwere Tür ins Schloss. Ein Ork lehnte sich müde dagegen. Der Waldläufer gab ihm keine Chance sich auszuruhen und sprintete ihm entgegen. Die Klinge drang sauber in den Hals ein. Kein Geräusch drang nach außen. Er fing den Ork auf und legte ihn auf den Boden. Dann drehte er sich um. Keinen Moment zu früh. Ein anderer Ork hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen. Ihre Klingen kreuzten sich über ihren Köpfen. Arafaron riss mit der linken Hand seinen Dolch aus dem Gürtel und rammte ihm dem Ork in den Hals. Diesma hatte er jedoch Pech. Er verfehlte den Kehlkopf. Schnell bewegte er seine Klinge nach rechts, doch es war schon zu spät. Sein Gegner stieß einen gequälten Laut aus, während er zusammensackte. Er fluchte leise.
"Ich habe vielleicht zehn Schritte hier unten gemacht, und schon weiß jeder in diesem Turm, dass ich hier bin."
Er blickte sich schnell nach weiteren Feinden um und kniete sich dann neben den beiden Leichen nieder. Nichts brauchbares dabei. Auf einmal stand ein Uruk auf der Treppe, die ihm gegenüberlag. Er nahm drei Schritte Anlauf die Treppe hinunter und sprang den Waldläufer dann an. Arafaron machte einen Hechtsprung seinem Feind entgegen. Dieser sprang über ihn hinweg. Ein dumpfes Geräusch ging von Haupttor aus. Arafaron drehte sich gleichzeitig um und warf seinen Dolch auf den Rücken des Berserkers. Die Lunge war getroffen. Er schrie. Trotzdem wandte er sich um und hob seine Waffe. Doch offensichtlich war auch ein Schultermuskel verletzt. Der Waldläufer stieß in das ungeschützte Gesicht.
Noch während der Uruk fiel, drehte Arafaron sich um. Kein Feind stand mehr auf den Treppen. Er blickte nach oben, der riesigen Decke des Orthanc entgegen. Dazwischen Geländer der verschiedenen Stockwerke und Treppen.
"Wenn sie schon wissen, dass ich da bin, dann sollen sie mich wenigstens fürchten."

MCM aka k10071995:
Arafaron zog sein Schwert aus dem Rücken eines Uruks. Er stieß den Leichnahm gegen Boden, fünfundzwanzig Meter unter ihm. Er blickte hinunter. Dreizehn Leichen. Eine sehr beachtliche Zahl für einen einzelnen Krieger. Wäre auch nur die Hälfte davon auf einmal gekommen, läge er jetzt dort unten. Der Waldläufer drehte sich halb um, sodass er mit der Schulter an der Wand stand. So war es ihm möglich, sowohl seine Umgebung zu beobachten, als auch aus dem Fenster hinter ihm zu sehen. Langsam öffnete er es. Die Geräusche und Gerüche der Schlacht wehten ihm entgegen. Todesschreie. Verzerrte Befehle. Blut.
Die Orks wurden zurückgedrängt. Es lief gut für die Angreifer. Er hielt nach Nerblog und den Dunländern Ausschau, aber diese waren nicht mehr vor dem Haupttor. Dieses lag direkt unter ihm. Wäre er ein Verteidiger gewesen, wäre dies die ideale Position für einen Schuss gewesen.
Etwas entfernt tobte die Schlacht zwischen einem Battalion Rohirrim und einer Truppe Orks. Die Rohirrim bildeten einen Kreis, die Orks schlugen auf sie ein. In der Mitte stand ein edel aussehender Krieger etwas erhöht auf einem Stein und brüllte Befehle.
Arafaron sah ihnen eine Minute zu. Als der Angriff der Orks erlahmte, wagte der Hauptmann einen Blick über das Schlachtfeld. Die Blicke der zwei Männer trafen sich. Der Rohirrim wirkte überrascht. Dann lächelte er. Es war schwierig einzuordnen. Irgendwo zwischen aufkeimender Hoffnung und Glückwünschen. Schlussendlich nickte er, dann wande er sich wieder seinen Soldaten und dem feindlichen Battalion zu.
Der Waldläufer ließ einen Seufzer verlauten und wendete seinen Blick wieder auf das schwarze Innere des Orthancs. Er hohlte seine Karte hervor. Ganz in der Nähe gab es einen Geheimgang in ein Zimmer direkt neben dem Balkon. Arafaron huschte bei diesem Gedanken ein Lächeln übers Gesicht.

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