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Autor Thema: Dorf beim Schneeborn  (Gelesen 4870 mal)

The Chaosnight

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Dorf beim Schneeborn
« am: 17. Okt 2010, 09:52 »
Aiwyn, von: Helms Klamm


Aiwyn durchrannte die trostlosen Weiten rohirrischen Landes, fest entschlossen Aldburg so schnell wie möglich zu erreichen, doch schon bald wurde ihr bewusst, dass ihr dafür schlichtweg die Energie fehlte: Seit sie Aldburg verlassen hatte, hatte sie sich nur auf dem Hinweg notdürftig mit einigen kleineren Quellen, Regenpfützen und Strauchbeeren versorgt, doch in ihrer näheren Umgebung sah sie nichts dergleichen, ein massiver Fluss trennte zwei gleichsam unwirtschaftliche Ebenen voneinander, die außer Weite nichts zu bieten hatten und bestimmt nichts brauchbares beherbergen würden. Sie folgte weiter dem Verlauf des Flusses in der Hoffnung einige fruchtbare Oasen an ihm zu finden, doch es schien vergebens. Lediglich die Ruinen eines kleinen Fischerdorfes waren zu erkennen, dessen hintere Flanke noch immer zu brennen schien und dessen Umrisse allesamt verkohlt aussahen, doch dieses Dorf schien ihre einzige Hoffnung zu sein! Sie nahm ihre Kaputze ab und durchging mit aufrechtem Gang die zerstörten Stadtbefestigungen...noc h konnte sie Botschafterin beider Fronten sein!

Kaum hatte sie die Überreste des Dorfes betreten blickte sie sorgsam nach rechts und links und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, doch außer zerstörten, verschütteten Häusern und notdürftigen Baracken und Straßensperren war die Stadt wie ausgestorben, kein einziges Lebenswesen war irgendwo zu erkennen. Sie folgte weiter dem Weg, den sie für die alte Dorfstraße hielt, doch die Stadt war weiterhin wie ausgestorben. Sie betrat eine der Seitengasse - kein Lebenszeichen. Sie betrat eine andere - kein Lebenszeichen. Sie zuckte mit den Schultern und folgte weiter der Straße, doch kaum versuchte sie um einen der Heukarren herumzugehen, der den weiteren Weg versperrte, spürte sie eine Hand auf ihrem Schulterblatt, die sie sofort herumschrecken ließ. "Geht nicht hinter den Karren", sagte eine karge Frau schon beinahe flehend, "Die Banditen zerfleischen jeden der sich ihnen nähert! Verschwindet so lange ihr noch könnt, sonst endet ihr wie so viele vor uns!"
Aiwyn verstand nicht was sie meinte, vorsichtigte fragte sie: "Was ist dort hinter dem Karren?" Die Frau schüttelte nur den Kopf und zitterte am ganzen Körper, "Nicht hier, nicht hier! Folgt mir, wir können nicht hier bleiben!"

Sie folgte ihr in eine der Seitengassen und sie betraten ein noch halbwegs erhaltenes Haus. "Macht es Euch bequem wenn Ihr wollt, wenn Ihr Euch für die Banditen interessiert wird es hier eh etwas länger dauern", sagte die Frau, "Ich bin übrigens Aldwyn, willkommen am Schneeborn." Aiwyn nickte ihr kurz zu und nahm die Kaputze ab, "Ich bin Aiwyn, ich danke Euch für Eure Güte...ich will jetzt zwar nicht unverschämt erscheinen, doch der eigentliche Grund für mein Besuch in diesem Dorf war etwas zu Trinken, hättet Ihr etwas?"
Aldwyn lächelte sie kurz an, "Selbstverständlich, wenn das Schicksal schon so auf uns herabscheint..."
Mit diesen seltsamen Worten verließ sie den Raum und kam kurze Zeit später mit einem Krug und zwei Bechern an, die sie auf eine solide Holzplatte legte. "Lasst es Euch schmecken", sagte sie während sie eingoss, "Bevor ich anfange möchte ich Euch noch eine persönliche Frage stellen: Wie kommt ihr an den Namen Aiwyn? Besonders nördlich seht ihr mir nicht gerade aus." Aiwyn antwortete wahrheitsgemäß: "Ich hab ihn in in meiner Zeit in Seestadt erhalt..."
-"Das dachte ich mir schon, verzeiht bitte dass ich bisher nichts gesagt habe, doch ich musste sicher gehen. Lasst mich Euch meine Töchter vorstellen, ich bin sicher Euch wird etwas an Ihnen auffallen."
Aiwyn verstand es wieder nicht, was wollte ihr diese Frau alles mitteilen und vor allem warum? Aldwyn lächelte erneut, "Ich weiß, ihr versteht nicht alles, aber das werdet Ihr gleich bestimmt." Sie drehte sich um und rief zweimal etwas und kurz darauf betraten zwei kleine Mädchen den Raum, die Aiwyn kurz zuwunken und sich mit an den Tisch setzten. "Darf ich vorstellen? Folcwyn und Folchild, ich denke Euch kennen sie bereits." Aiwyn sah sich die beiden an, sie erinnerte sich an keines der beiden Gesichter, woher kannten die beiden sie nur?
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Re: Re:Dorf beim Schneeborn
« Antwort #1 am: 17. Okt 2010, 10:49 »
Doch als Folcwyn sich kurz zur Seite neigte fiel Aiwyn fast vom Stuhl und hatte kurz Atemschwierigkeiten: Dieses Kind trug Bolwarths charakteristischen Wollumhang und als Aiwyn zu Folchild rübersah trug auch sie ein Stück diesen Umhanges.
Aldwyn bemerkte Aiwyns Blick und sagte sofort: "Ihr seht richtig, Eure Freunde waren vor Euch hier und haben großartiges verrichtet. Als sie das Dorf zuerst betraten waren wir noch von den Orks besetzt, doch diese Beiden haben alleine die Orks aus dem Dorf gejagt und uns zurück in die Freiheit geführt...Seitdem sind sie hier als 'Die Erretter' bekannt." Aiwyn saß nur noch sprachlos auf ihrem Stuhl, unglaubliche Glücksgefühle durchströmten sie die klares Denken verhinderten und alleine der Gedanke ihrem eigentlichem Ziel so nah zu sein ließ ihr Inneres aufspringen. Doch gerade jetzt schwand das Lächeln aus Aldwayns Gesicht, "Doch das ist nur die halbe Geschichte: Kaum waren wir befreit gab es einen Aufstand unserer Kämpfer, viele Auswärtige die hierher geflüchtet waren wollten mehr Macht und rissen die Stadt an sich...die Stadt wie sie hier steht haben sie so hergerichtet...die Orks waren nur Besatzer, sie waren Zerstörer! Sie haben Ihr Lager am anderen Ende der Stadt errichtet und verbrennen was sie in die Finger bekommen. Eure Freunde versuchten zu kämpfen, waren jedoch machtlos...sie waren gezwungen zu fliehen und das letzte was wir von ihnen sahen war ein Schatten der dem Schneeborn folgte. Seitdem verharren wir in unseren Hütten und hoffen den nächsten Tag erleben zu dürfen. Diese Banditen sind rücksichtslos und wahnsinnig und ihr Anführer ist schlimmer als jeder Ork oder Uruk!" Aiwyns Freude verschwand schlagartig und verwandelte sich wieder in eine gefährliche Mixtur aus Wut, Trauer und Verzweiflung. Alles was sich innerlich aufgebaut hatte verschwand und drehte sich um, nun begann es von vorne, nur waren nun ihre Freunde auf der Flucht, sie war in einer Stadt voll wahnsinniger und es würde Jahre dauern den ganzen Schneeborn abzusuchen.

"Es gibt eine alte Legende in diesen Breiten, dass ein legendärer Bogen aus Feindeshand umhergeht, dessen Träger ungeheure Kräfte erhält und jedes Heer führen kann...Ein Bogen so mächtig, dass alleine sein Anblick Sterbliche erzittern lässt. Der Anführer der Banditen trägt ihn und aus Angst vor der verfluchten Waffe ist er unantastbar für jeden hier! Kommt ihn nicht zu nah, sein Geschick wird nur von seiner Grausamkeit übertroffen", begann Folcwyn in die Stille zu platzen und als ihre Mutter ihr Ruhe gebieten wollte ("Wir wollen unseren Gast doch nicht mit Mythen behelligen"), setzte Folchild fort: "Ursprünglich gehörte der Bogen dem Hauptmann der Orks, der jeden Aufstand unterdrücken konnte bis einer seiner Soldaten die Waffe stahl und in einem selbstgelegtem Feuer verbrannte. Danach war der Widerstand wie weggeblasen und wir hatten unsere Freiheit...bis einer der Banditen den Bogen barg und das Werk der Orks fortsetzte. Ich weiß nicht was er bewirkt, doch kaum erscheint er verändert sich alles..."
Aldwyn reagierte nun etwas strenger, "Lasst das, irgendwelche Wunderwaffen sind aus der Luft gegriffen, es muss andere Gründe geben!" Aiwyn hob ihre Hand, sie war innerlich noch immer geladen und wartete nur auf eine Möglichkeit dies loszulassen: "Alleine der Gedanke an ein Wunder reicht oft, das habe ich in der Schlacht um Lorien erfahren dürfen...wenn der Bogen auf unserer Seite steht, sind die Banditen dann schlagbar?"
Die Kinder nickten, "Bestimmt, unsere Kämpfer sind wie festgefroren, etwas Motivation und es läuft wieder!" Aldwyn runzelte nur die Stirn, "Ich glaub dem allen nicht, der Hauptmann steht im Weg! Ob Bogen oder nicht, mit ihm sind wir verloren!"

"Dann habe ich etwas zu tun", sagte Aiwyn dunkel, "sollte ich nicht zurückkommen lauft nach Aldburg und sagt Erkenbrand dass in der Klamm die Kämpfe begonnen haben und hunderte einsatzfähige Soldaten darauf warten die Überreste Saurons zu zerreißen!"
Sie setzte wieder ihre Kaputze auf, erhob sich und verließ das Haus, die mahnenden Worte oder Fragen nach ihrem Plan ignorierend.
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Re: Re:Dorf beim Schneeborn
« Antwort #2 am: 17. Okt 2010, 10:51 »
Geradewegs  ging sie zum umgekippten Heukarren, erklomm ihn bis sie hinübersehen konnte und sah sich das Banditenlager genauer an: Es waren ungefähr acht Dutzend Wilde, die um ein riesiges Feuer herumsaßen, das größtenteils aus Ruinen alter Häuser bestand, um sie herum brannten ebenso noch immer einige Ruinen und der sonst so klare Schneeborn, dessen Funkeln den Rest des Dorfes erhellte war rußgeschwärzt nicht mehr als Fluss zu erkennen. Schallendes Gelächter, wildes Gekeife und tiefes Gegrunze war das einzige was Aiwyn hören konnte, alleine vom Anblick her war diese Gruppe mehr Ork als Mensch. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie die Masse weiter einzugrenzen, doch trotz des hell loderndem Feuer war nichts richtig zu erkennen außer dunklen Schemen und vereinzelten schwarzroten Reflektionen auf blankem Stahl. Vorsichtig schlich Aiwyn am Karren vorbei in eine Nebengasse und ging einmal um das Lager herum, dort wo die Straße eigentlich hineinführen sollte versperrten Trümmer der umliegenden Häuser den Durchweg, als Aiwyn versuchte über sie hinüber zu klettern merkte sie bald, dass spitze Pfeilenden, scharfkantige Steinreste und noch immer glühende Kohlereste das Überschreiten unmöglich machten. Sie stellte sich hinter eine alte Säule neben der Absperrung und sah erneut auf die Versammlung: Ein riesiger Mann, verglichen mit seinen Mitstreitern schon fast trollähnlich, stand auf einer Erhöhung und schrie etwas unverständliches, dabei fuhr er immer mit einem schwarzen Bogen durch die Lüfte und schoss daraufhin drei Pfeile ins Feuer und einen weiteren in die Luft. Er drehte sich um und verließ die Versammlung, während die anderen mit einem wilden Tanz ums Feuer begannen und allesamt ein kleines Bündel ins Feuer schmissen.

Ein lautes Krachen in ihrer Nähe ließ Aiwyn aufschrecken, irgendwer hatte die Grundmauern des Hauses vor ihr betreten und anscheinend die halbe restliche Innenausstattung zerschmettert. "Mehr...Feuer", grunzte eine dunkle Stimme aus dem Gemäuer und mit einem lauten Krachen warf sich diese Person auf harten Untergrund. Ein deutlicher Schnarcher ließ Aiwyn schnell erkennen, was passiert sein musste und vorsichtig kletterte sie durch einen großen Riss im Gemäuer hinein. Das Haus war innen genau so verkohlt wie der Rest der Stadt, Holzbalken, Steinreste, Tische und Stühle lagen zusammen mit unzählbaren Scherben am Boden und ein schwefliger Geruch beherrschte die Umgebung. Langsam durchschritt Aiwyn das Haus, dorthin wo sie die Stimme und das Schnarchen vernommen hatte. Als sie die Quelle jedoch sah stolperte sie instinktiv zurück, der Mann der dort lag war kaum mehr als Mann zu erkennen: Er war mindestens 9 Fuß lang und rundum von Muskeln durchwachsen, sein Gesicht war zur Hälfte verbrannt und zur Hälfte aufs scheußlichste deformiert und zahlreiche Muskelstränge drückten die Haut weit nach außen und waren deutlich sichtbar. In seiner rechten Hand ruhte der mächtige schwarze Bogen, den er während seiner Rede herumgeschwungen hatte. Die Fackeln außerhalb der offenen vorderen Hauswand reflektierten an seiner Oberfläche kurze Strecken in alle möglichen Richtungen, hinterließen jedoch auch einen mysteriösen Glanz am Bogen selbst, der sich mit den Windungen der Fackel mitdrehte. Vorsichtig ergriff sie den Bogen und zog ihn aus der schlafenden Hand des Mannes. Er war kalt und glatt, in einfacher Form ohne Verzierungen gehalten und vergleichsweise schwer, kein Zweifel: Ein Meisterwerk aus schwarzem Stahl, wetterfest und kräftig genug um eine Plattenrüstung durchschießen zu können. Sie versuchte das Haus zu verlassen, doch die Spitze des Bogens verhakte sich an einem alten Bierkrug, der laut scheppernd zu Boden fiel und den riesenhaften Mann aufschrecken ließ. Blitzschnell hatte Aiwyn sich mit einer unsanften Landung durch einen Sprung aus dem Gebäude gerettet, während der Mann nur "WO IST ER?!" herumbrüllte und wild mit seinen Pranken alles im Gebäude niederschlug und wild schreiend in der Ferne verschwand. Neugierig versteckte sich Aiwyn wieder hinter der Säule und lugte auf die Ebene der Banditen, die noch immer ums Feuer herumtanzten und tranken. Ihr Hauptmann rannte noch immer zeternd zu der Versammlung und schrie den ersten Mann am Feuer undeutlich und aggressiv an und nach einer winselnden Antwort schlug er ihn nieder und wandte sich an dem zweiten am Feuer, bei dem er diese Prozedur wiederholte. Ein besonders kleiner Bandit zeigte derweil mit dem Finger auf ihn und murmelte etwas, worauf viele der Banditen ihre Waffen zogen und wie von Sinnen auf ihren Hauptmann einschlugen. Kaum war er regungslos am Boden liegen geblieben starrten sie sich alle gegenseitig wie Berserkte an und schrien, keiften und zerhackten sich kurz darauf gegenseitig. Aiwyn schlich erneut durch das Loch in der Wand und begab sich diesmal näher an das Feuer. "Ich bin der neue Häuptling!", "Ich herrsche nun!", "Lang lebe meine Axt!", all solche Parolen flogen über das Feld während Aiwyn genüsslich dem Massaker folgte, sie konnte zwar nicht selbst die Waffen erheben, dafür genoss sie es umso mehr alle die ihre Freunde von hier fortjagten in den Tod durch ihre eigenen Verbündeten gejagt zu haben. Das Gemetzel zog sich fort bis am Ende nur noch einer aufrecht stehen konnte und kriechenden oder nur noch röchelnden Männern zubrüllte dass sie ihn nun anerkennen müssen. Die Antworten waren zu leise und undeutlich um sie verstehen zu können, doch sie schienen dem Mann nicht zu gefallen, da er sein Schwert erhob und viele am Boden liegende niederstach. Als er am Ende wild lachend am Podest stand betrat Aiwyn die Ebene  und schwenkte den Bogen, "Ihr habt also erfolgreich Eure eigenen Armeen abschlachten lassen...Der Bogen leistet wirklich gute Dienste", sagte sie nun ebenfalls mit einem wahnsinnigen Lachen, während der Mann sie nur geschockt abwechselnd sie und den Bogen anstarrte und kurz bevor sie ihn erreichen konnte ins Feuer sprang. "Wie die Orks...", dachte sich Aiwyn als sie durchs Feld jagte und den restlichen Überlebenden, die ohnehin nur noch kriechen konnten und teilweise schon um den Tod bettelten oder wild undeutliches in fremden Zungen flehten den letzten Stich versetzte.

Kaum war der letzte Bandit erschlagen verließ Aiwyn diese blutige Ebene und ging zurück zu Aldwyns Haus.
« Letzte Änderung: 17. Okt 2010, 11:39 von The Chaosnight »
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Dorf beim Schneeborn
« Antwort #3 am: 17. Okt 2010, 10:53 »
"Seid gegrüßt", sagte Aiwyn noch immer angespannt und innerlich aufgesaugt, "Die Banditen sind allesamt tot! Euer Dorf ist gerettet!" Die drei starrten sie an, "Ihr seid verrückt geworden! Wir haben alle unsere Kräfte gegen sie geworfen und gerade mal derer 10 geschlagen und Ihr sollt alleine Ihre ganze Armee vernichtet haben? Das ist unmöglich!", sagte Aldwyn ungläubig, während Aiwyn den Bogen nach vorne hielt und antwortete: "Dies sollte Beweis genug sein, jeder einzelne von ihnen...jeder einzelne dieser Wahnsinnigen...dieser feuerliebenden Mistkerle liegt nun in seinem eigenen Blut!" Aiwyn spürte den Zorn wieder in sich hochkommen, sie biss sich auf die Unterlippe, starrte auf den Boden und versuchte an etwas anderes zu denken - jedoch ohne Erfolg.

Folcwyn und Folchild starrten derweil nur auf den Bogen, während Aldwyn fassungslos auf Aiwyn starrte, "Unmöglich!", sagten sie fast zeitgleich, "Wie habt Ihr das nur geschafft?", setzte Aldwyn nach, während die Kinder freudig umher hüpften und darum baten den Bogen mal berühren zu dürfen. Aiwyn übergab die Waffe und antwortete mit einem schon beinahe genüsslichen Tonfall: "Ich habe mir den Bogen genommen und gewartet...der Anführer hat seine eigenen Soldaten niedergeschlagen um den Schuldigen zu finden...doch ohne Bogen war er ein Niemand, sie haben ihn zu Dutzend zerfetzt und auseinandergerissen und sich dann gegenseitig zerfleischt bis sie einen neuen Anführer hätten...und der ist beim Anblick des Bogens ins Feuer gesprungen während seine Untertanen, verkrüppelte und röchelnde Überreste von Menschen...einer nach dem anderen meinem Schwert zum Opfer fielen! Das Blut des Feindes...die sterbenden Überreste und das schwindende Licht in ihren Augen...sie sind alle tot! Kein einziger steht mehr von ihnen!" Sie bemerkte selbst wie seltsam und schon beinahe wahnsinnig sie sich benahm, "Entschuldigt bitte, ich brauche etwas Abstand zu dem ganzen, könntet Ihr mir noch etwas Wasser bringen? Ich muss weg aus diesem Dorf..."
"Natürlich", sagte Aldwyn hastig und eilte zu dem Krug, "was auch immer euch beliebt."

Nachdem sie ausgetrunken hatte stand sie wieder auf, ließ sich ihren Bogen zurück geben und sagte nun etwas ruhiger: "Ich danke Euch allen für Eure  Hilfe, ich bin mir sicher irgendwann sehen wir uns nochmal wieder!" Aldwyn schüttelte den Kopf, "Nein, ich danke Euch! Ihr habt unser Dorf gerettet! Ich hoffe inständig Ihr findet Eure Freunde wieder, wenn Ihr wieder beisammen seid kommt uns doch mal besuchen. Ich bin sicher Ihr werdet freudig erwartet werden." Aiwyn nickte, "Ich werde bestimmt mal kommen, wir sehen uns!"
Sie verließ die Wohnung, wunk den Dreien noch einmal zu und machte sich weiter auf den Weg nach Aldburg - sie hatte schon genug Zeit verstreichen lassen, die die Orks nutzen könnten!


Aiwyn, nach: Aldburg - In der Stadt
« Letzte Änderung: 19. Aug 2016, 13:56 von Fine »
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Dorf beim Schneeborn
« Antwort #4 am: 18. Okt 2010, 21:05 »
Aiwyn und Bogan von: Flüsse Rohans


Ihr Weg dauerte vier weitere Tage bis sie in der Ferne die Umrisse des Dorfes erkennen konnten. Es war ein sonderbares Gefühl wieder durch die eingestürzten Häuser und gefallenen Grenzsäulen zu treten. Hier im Dorf lag eines der dunkelsten Geschichten ihrer jüngeren Vergangenheit und auch der Schlüssel zu ihrem vollendeten Glück. Langsam schritten sie durch die vormals ausgestorbenen Gassen der Stadt, auf denen nun vereinzelt Fischer, Bauern und Kaufleute gingen und bewegten sich auf Aldwyns Haus zu. Das Bild der Stadt war trotz der brennenden Überreste um einiges lebendiger geworden, nun hatte man nicht mehr das Gefühl verloren zu sein und keine andere Lebensform außer dem Geist des unbändigen Feuers im Umkreis mehrerer Meilen zu wissen. Das Dorf war wieder ein Dorf geworden!

Die Stimmung unter der Bevölkerung wa trotz der trostlosen Umgebung durchwegs positiv: Kinder liefen lachend über die Straßen, die umherwandelnde Bevölkerung redete lebhaft miteinander und egal wo sie hingingen wurde Bogan ehrerbietig von jemanden gegrüßt und mit Dankesworten überschwemmt. Er gab diese jedes Mal zurück und dankte der Person für ihren Einsatz und ging nach kurzer Unterhaltung weiter seinen Weg. "Du scheinst hier ziemlich bekannt zu sein", sagte Aiwyn lächelnd, worauf Bogan nur erwiderte: "Orks...ihre Massen zu bezwingen bedeutete den Bürgern alles. Sie sehen mich als Vater dieses Erfolges, daher das Ganze. Ich wäre glüklicher wenn es uns ohne diese Dreckskerle gelungen wäre..."
Mit ernsterer Stimme antwortete sie: "Du hast hier etwas Großes bewirkt, nur am Ende mir zweifelhaften Erfolg...sieh dir meinen Verdienst an: Ich habe Schändliches verbrochen, am Ende nur mit dem Sieg auf meiner Seite...Dein Wirken ist bei weitem besser, du gabst Hoffnung, Freiheitswillen und Einheit, ich vergoss nur Blut. Wir sind zwei Seiten einer Münze in diesem Dorf, du gibst den Willen und ich den Erfolg. Du scheiterst auf klassische Weise und ich siege auf hassenswerte Weise. 'Der Weg endet nicht nach der ersten Schlacht', dies ist eine der letzten Weisheiten des Ostens, die ich in guter Erinnerung behalte, 'Auch wenn du scheiterst, ein anderer wird dein Werk fortsetzen. Auch wenn du siegst, eine andere Gefahr wird emporsteigen. Auch wenn du nicht kämpfen willst wirst du hineingezogen werden.' Es ist nur natürlich dass dein Erfolg nicht ewig andauerte, auch der letzte wird es nicht. Wir können nur hoffen, dass die Ruheperiode diesmal länger anhält und für ihre Dauer kämpfen!"
Ernst und etwas gequählt aussehend antwortete Bogan: "Warum willst du immer in den Kampf? Wir haben und endlich wieder gefunden und ich will dich nicht erneut verlieren! Können wir nicht einfach zusammenbleiben und die gemeinsame Zeit genießen?"
Aiwyn seufzte aus, mit belegter Stimme antwortete sie: "Wie gerne würde ich das...doch ich kann es nicht. Egal wo wir hinkommen wimmelt es von Saurons Soldaten, sie zerstören alles was ihnen im Weg steht und lassen nichts übrig. Wenn wir jetzt nicht gegen ihn stehen beherrscht er bald alles und wir werden in Angst im Untergrund leben müssen. Ich will dich auch nicht verlieren, doch eher stehe ich Seite an Seite mit dir im Kampf für unsere Zukunft als keine mehr haben zu können!", sie machte eine kurze Pause, legte ihren Arm um ihn und fuhr fort: "Wenn du darauf bestehst werde ich in Zukunft nicht mehr in vorderster Reihe stehen oder alleine einer Übermacht entgegen rennen."
Bogan nickte resignierend und entgegnete: "Gut. Du weißt, ich werde dir überall hin folgen und bei dir stehen, doch jedes Mal, bei jeder Auseinandersetzung bekomme ich Angst, dass dies das letzte Mal sein könnte. Wenn du unseren Weg im Kampf siehst werde ich ihn ebenso beschreiten, doch vergiss nie: Es gibt auch andere, die um dich sorgen. Mir bleibt jedes Mal das Herz stehen wenn du an vorderster Front in den Feind rennst, schwer bewaffnete Wächter angreifst oder kurz davor stehst etwas unüberlegtes zu tun."
Ein Lächeln kehrte in Aiwyns Gesicht zurück, leise antwortete sie: "Als ob ich mich je in Schwierigkeiten gebracht hätte...", sie küsste ihn kurz und fuhr ihm ins Ohr flüsternd fort: "Ich werde daran denken. Ich verspreche dir in Zukunft etwas ruhiger zu handeln, deine Gegenwart allein gibt mir dafür schon Kraft genug!"

Gemeinsam traten beide vor Aldwyns Haus und klopften an die Tür.
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Re: Re:Dorf beim Schneeborn
« Antwort #5 am: 18. Okt 2010, 21:21 »
Als Aldwyn die Tür öffnete erstarrte sie kurz. Breit lächelnd rief sie aus: "Aiwyn! Bogan! Kommt doch herein, es ist genug Platz für euch beide da."
Kaum hatten sie das Haus betreten wurden sie beide fast zu Boden gerissen als sie stürmisch von einem menschlichem Knäuel angesprungen wurden. Dieses Knäuel drückte sich fest an sie und sagte freudig: "Willkommen zurück!". Instinktiv legte Aiwyn ihre Hand um diese menschliche Form und antwortete leise: "Dir ebenso!". Sie strich ihr über den Rücken und sah ihr in ihre fröhlich glitzernden Augen, während Bogan leicht in die Hocke ging und ihr durchs Haar strich, lächelte und "Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns Wiedersehen" flüsterte. Barlae sah nun ihn an und umarmte ihn fest. Als sie die Umarmung löste lächelte sie beiden zu und stellte sich zwischen sie, während Folchild und Folcwyn aus einem Nebenzimmer angestümt kamen und die beiden Willkommen hießen.  "Setzt euch doch", sagte Aldwyn aus der Ecke des Raumes, "Ich hol noch etwas trinkbares für Euch. Setzt euch doch bitte bis dahin."
Die Fünf kamen dieser Bitte nach und setzten sich vor die solide Holzplatte. Aldwyn kam wenig später mit einem großen Krug in den Raum und stellte ihn auf die Platte, verließ den Raum erneut und kam mit mehreren kleinen Bechern zurück, die sie verteilte und dann füllte.

"Nun sagt schon, wie habt ihr euch wiedergefunden?", fragte sie neugierig und blickte sie nacheinander an. "Nun ja", setzte Aiwyn lächelnd an, "Niemand kann mir entkommen wenn Bogan bei ihm ist. Dafür steht er mir zu nah und ist mir zu bekannt...Auch wenn ich ihn nur finden konnte da eine Verkettung seltsamer Zufälle genau seinem Muster entsprachen." Bogan sah sie tief an, lachte kurz und fuhr fort: "Jaja, am wohl abgelegensten Ort Mittelerdes wurde ich fast von ihr überrannt. Wenn sie einem einmal folgt könnte man in den Verliesen Mordors hocken und sie würde zu einem finden." "Aber gerade darum brauchst du mich doch", erwiderte Aiwyn, "Ohne mich würdest du doch bestimmt irgendwo festsitzen." Lachend entgegnete Bogan: "Naja, das erste Mal habe ich dich doch gerettet."
"Das war wohl ein Punkt für dich", sagte Aiwyn abschließend und küsste ihn kurz, woraufhin Barlae in schallendes Gelächter ausbrach. Auf die Frage warum sie denn lache antwortete sie: "Ihr beiden seid echt seltsam...habt ihr erst jetzt bemerkt dass ihr euch liebt?" "Äh...ja", antworteten beide fast zeitgleich, worauf Barlaes Lachen noch lauter wurde, "Ihr beiden lebt seit Jahren zusammen, seid total ineinander verschossen und habt es nie begriffen? Ich hätte es euch nach dem ersten Tag sagen können, dass ihr füreinander bestimmt seid." Erneut antworteten beide zeitgleich mit einem "Ähm...ja" und Aiwyn fragte leise: "War es denn so auffällig?" "Natürlich", antwortete Aldwyn, "Das Funkeln in euren Augen wenn Ihr über ihn spracht, die Trauer wenn ihr über sein Verschwinden redete, euren Hass als ihr erfuhret was sein Verschwinden verursachte und euer ständiges Schwärmen von ihm, ich denke jeder wusste avon außer euch beiden...selbst meine Töchter wussten es", die beiden nickten kurz und Aldwyn fuhr fort, "Bogan war fast noch durchschaubarer, jede Sekunde wurde es deutlicher was er eigentlich meinte wenn er von Euch sprach, jedes einzelne Körperteil sprach die Sprache des Verlangens nach Euch!"
Beide erröteten leicht und sagten (erneut beinahe zeitgleich): "Immerhin wissen wir es jetzt...", Bogan fuhr fort: "Und wir können nun um so mehr unsere Zeit genießen." und Aiwyn ergänzte: "Jetzt erst recht..."

Aldwyn lachte nun ebenfalls kurz, mit freundlichem Blick sah sie beide an und sagte: "Ihr passt wirklich perfekt zusammen. Ich bin froh zwei solch außergewöhnliche Menschen mit solch außergewöhnlichen Verdiensten glücklich zusammen zu sehen. Bleibt doch in diesem Dorf und genießt Euer Glück, hier seid Ihr immer Willkommen und habt den besten Ruf den man sich nur wünschen kann, jeder hier im Dorf würde Euch gerne hier wissen."
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Re: Dorf beim Schneeborn
« Antwort #6 am: 18. Okt 2010, 21:21 »
Aiwyn seufzte kurz auf, sie würde gerne im Dorf bleiben und zur Ruhe finden, doch sie konnte es nicht...noch nicht! Etwas hielt sie noch zurück: "Ich würde Euer Angebot sehr gerne annehmen, aber ich kann es noch nicht. Mein Weg führt mich erneut zu der Klamm, jetzt wo mein Leben wieder komplett ist habe ich noch ein Versprechen einzulösen." Sie seufzte erneut, "Ohne die Hilfe Forgoils und Gamlings wäre ich nie aus der Festung gekommen, sie hatten mir den Weg geebnet als ich ihn mir schon selbst verbaut hatte. Ich bin es ihnen schuldig noch einmal zu ihnen zu gehen. Sobald dies erledigt ist werde ich mit Freuden hierher zurückkehren, doch vorher kann ich es einfach nicht." 
Auch Bogan seufzte aus und schüttelte den Kopf: "Deine Ziele bringen uns irgendwann noch mal um, kaum haben wir die Chance wieder ein normales Leben zu führen zieht es dich weiter...ich hatte es dir versprochen: Wenn du gehst folge ich dir, doch ich weiß nicht wie oft dies noch gut gehen kann. Ich bitte dich inständig: Lass uns nach der Klamm eine Ruhezeit einlegen und länger hier bleiben, ich weiß nicht wie oft wir solche Situationen noch aushalten können." Sie antwortete sofort: "Und ich hatte es dir versprochen: Ich werde nicht mehr wild in die Feinde reinrennen oder uns anderweitig in Gefahr bringen, ich hege kein Interesse an weiteren Konflikten!"

Es war eine ruhige, entspannte Nacht. Aiwyn fühlte sich endlich wieder vollständig und sicher. Jeder Funken der unnachgiebigen Leere, die sie gefüllt hatte, war verschwunden. Sie lag eng neben ihrem Geliebten und hatte sich fest um ihn geschlungen. Alle ihren Gedanken fühlten sich frei und glücklich, endlich konnte sie wieder sie selbst sein...wenn die Klamm besucht wäre auch ohne fremdartige Verpflichtungen.
Früh am morgen wachte sie auf und fühlte sich seltsam frisch und gelassen. Sie richtete sich auf und tunkte ihren Kopf in ein riesiges Fass mit Flusswasser, das in der Ecke des Hauptraumes stand und wischte sich über ihr Gesicht. Nachdem sie sich ihre restliche Ausrüstung angezogen hatte setzte sie sich an den Tisch und wartete. Es dauerte gar nicht lange bis auch Bogan und Barlaé erwachten und sich neben sie setzten. Sie unterhielten sich kurz über ihren weiteren Weg und warteten dann auf Aldwyn und ihre Töchter um sich von ihnen verabschieden zu können.


Aiwyn, Barlaé und Bogan nach: Helms Klamm
« Letzte Änderung: 19. Aug 2016, 14:18 von Fine »
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