Ich fange mal damit an, was ich persönlich von einem Spiel und spezieller von einem HdR- Spiel erwarte, damit es mir gefällt: Am Wichtigsten ist für mich das Feeling, ist Feeling da, habe ich einen Grund, das Spiel zu spielen (gutes Beispiel: Knights of Honor, ein relativ monotones Spiel mit einem extrem guten Feeling). Damit es mir Spaß macht, muss obendrein das Gameplay gut sein. Zum Gameplay gehört für mich auch zu einem großen Teil die Balance, und zwar insoweit, dass das Spiel spielbar ist und nicht aufgrund von massiven Balanceschwächen unspielbar.
Gutes Gameplay bedeutet für mich, dass ich gefordert werde, möglichst in jedem Spiel aufs Neue und mit anderen Ausgangsbedingungen (also für mich der MP, ich kann den SP nicht mehr sehen
). Fordernd muss das Spiel auf zwei Weisen sein: Einmal ist es für mich wichtig, WAS ich mache und einmal, WIE ich es mache; also praktisch die Entscheidung treffen bzw. die Entscheidung ausführen. Dabei ist mir ersteres Wichtiger, das hängt allerdings auch stark vom Spieler ab, glaube ich ^^
Wenn zwei Armeen A und B aufeinandertreffen und A komplett aus Speerträgern und B komplett aus Schwertkämpfern besteht, sollte A in meinen Augen auch durch besseres Aufstellen/ Bewegen, also besseres Micromanagement, nicht gewinnen können. Gleichzeitig sollten aber a) die gegnerischen Verluste steigen bzw. b) in einem nicht ganz so krassen Fall auch der Sieg einer unterlegenen Armee bzw. ein Sieg mit den "falschen" Truppen möglich sein.
Nun lege ich weder bei SuM noch bei Edain den Wirtschaftsfokus an, d.h. nahezu sämtliche Gameplayaspekte müssen durch Truppen, Helden und Spells getragen werden.
Nun kommt für mich auch die Balance ins Spiel. Jeder Zug des Gegners sollte für mich als einzelnes betrachtet, mit weniger Geldaufwand konterbar sein. Dies wird im Falle der Truppen bzw. Helden durch das Kontersystem erreicht, indem das Ausbilden von Bogenschützen von mir durch das Ausbilden von Reitern mit weniger Aufwand leicht gekontert werden kann.
Nun baut aber kein Spieler nur einen Einheitentyp und es kommen Kombinationen von Einheiten, Helden und vllt. sogar Spells vor, die teilweise nur mit einem größeren Aufwand gekontert werden können (und sollen) oder die man mit einer anderen Strategie angeht (gegen einen Deathball harasst man etc.). Solange hier nichts op wird, also der Aufwand, eine dieser Kombinationen zu schlagen nicht in unglaubliche Höhen steigt und in keinem Verhältnis zum Aufwand des Gegners mehr steht, ist die Balance in meinen Augen eher sekundär, um unterschiedlichen Völkern unterschiedliche Profile zu geben.
Weiterhin sollten Konter sowohl möglich sein auf dem Gebiet des Macro, also was ich tue, aber auch auf dem des Micro.
Beispielsweise hat mein Gegner starke Bogis auf dem Feld. Ich kann entweder Reiter besitzen und mit relativ niedrigem Aufwand die Bogenschützen auslöschen oder ich muss meine Infanterie so einsetzen, dass sie die Bogis schlägt (legendäre Situation aus 3.81: Mordororks besiegen Rohan- Galadhrim, indem sie ein Gehöft nutzen um in den Nahkampf zu kommen und dann dank Flankenschaden gewinnen)
Warum ist mir Macro wichtiger als Micro?
Zum Einen bin ich kein Spieler, der wie bei StarCraft einen Bauplan auf die Sekunde genau einhalten möchte, ich spiele lieber freier ^^
Zum Anderen aber macht uns hier die Engine auch einen Strich durch die Rechnung, die vieles nicht ermöglicht. Wir sollten daher versuchen, das Micro soweit es möglich ist, ohne unschöne Spielszenen zu schaffen, auszubauen und danach den Fokus aufs Makro zu legen.
(Vorschläge, wie man das Micro intensivieren kann, sollten wir vielleicht extern sammeln, viel ist da aber wie gesagt auch einfach nicht möglich).
Nun zum Macro:
Es gibt vier Haupteinheiten (Bogis, Speere, Reiter, Schwerter), Helden und Spells. In der 3.81 waren Helden und Spells nur mit Helden bzw. Spells bzw. gar nicht konterbar (ja, Helden konnten auch gegen Einheiten sterben, vor allem die schwachen. Aber wann ist ein Thorin denn bitte wirklich gegen Einheiten gestorben?) , Truppen konnte man allerdings gut auch so kontern. In der 4.0 sind Helden nicht mehr so stark und auch gut mit Truppen konterbar, allerdings bieten sie immernoch gute Wege, die Armee effektiv zu verstärken. Bei Spells allerdings (und einigen Heldenfähigkeiten) kommt das Gefühl auf, dass sie entweder zu stark oder zu schwach sind, vor allem die Spells der dritten und vierten Reihe.
Hier würde ich versuchen, mehr Kombinationsmöglichkeite
n mit Helden und vor allem Truppen zu schaffen, Synergien können zum Einen taktisch das Spiel voranbringen, zum Anderen aber auch der Balance helfen (ein Spell der 4. Reihe könnte beispielsweise alleine eher schwach ausfallen, aber zusammen mit bestimmten anderen volksspezifischen Spells/ Helden/ Truppen stärker als er rein von den Punkten sein dürfte. Andererseits könnte ein Spell auch sehr stark sein (Paradebeispiel: Balrog. Niemand will einen schwachen Balrog), aber jedes Volk besitzt gute Kontermöglichkeiten. (Beispielsweise könnte ich den Balrogsummon in meiner Festung mit so etwas wie einer Fortify- Funktion, die kurzzeitig meine Gebäude unzerstörbar macht, kontern. Dann müsste mein Gegner mich dazu verleiten, sie zu früh einzusetzen etc. Den Balrogsummon auf dem Schlachtfeld dagegen kann ich mit bestimmten Stuns, Opferungen von einigen wenigen Truppen etc. aufhalten und mich verteilen... Dann kriegt der Balrog nur einige wenige Truppen. Ähnlich ist es ja bei der AdT).
Das klingt jetzt alles so leicht dahergesagt, wenn man sich aber mal wirklich dransetzt ist es unfassbar schwer, da gute Möglichkeiten zu finden, da wieder die Engine vieles Unmöglich macht. Daher würde ich hier vorschlagen, dass man eine Liste aufstellt, mit allen strategischen Veränderungen, die technisch möglich sind (Bspw. Stuns wie den Krüppelschuss, Furcht, Führerschaft etc.) und dafür sorgt, dass jedes Volk jeden dieser Effekte angemessen kontern kann. Wenn ich dann gegen Mordor spiele und weiß, dass ich vielen Furchteffekten begegnen werde, baue ich also Konter gegen Furcht und Spam, kann aber meine Reiterabwehr etwas vernachlässigen und habe im EG vermutlich nicht so große Probleme mit Bogis... Das führt zu nochmals weiter differenzierten Spielweisen gegen verschiedene Völker.
Nun habe ich die Truppen nahezu komplett ignoriert, allerdings liegt das daran, dass ich uns hier schon auf einem sehr guten Niveau sehe, einzig die Reiter sind noch nicht so, wie sie sein könnten. Das ist allerdings eine Balancefrage und dazu eine, an der wir nicht erst seit gestern tüfteln.
Insgesamt würde ich daher sagen, dass wir versuchen sollten, die vielen Möglichkeiten der Mod wirklich auszureitzen, manchmal wird man dann auch immer wieder positiv überrascht, wenn neue (technische) Möglichkeiten entdeckt werden (Zwerge ^^). Das sollte, so wie ich es sehe, am zielführendsten sein...