Arafarons Start:Die Orkwache, die der Mund auf dem Haupttor Isengart aufgestellt hatte, blickte über das Nan Curunir, dass nun seinen Namen zu Unrecht trug. Obwohl, in gewisser Hinsicht war der Mund auch ein Zabuberer.
Das Tor leuchtete im Mondschein gespenstisch. Der Mund hatte es wieder aufbauen lassen, nachdem es von den Ents zerstört worden war. Die roten Augen des Orks wanderten weiter über das Tal, blickten auf die verfallenen Mauern Isengarts, auf die schwarzen, tiefen Gruben der unterirdischen Gruben. Orks brachten Steine zu den Mauern, die aus den unterirdischen Stollen gebracht und mit den noch vorhandenen Mauerresten verbunden wurden. Stollen, die inzwischen wieder trocken waren, unter anderem Dank der Hilfe eines Höhlentrolls aus den Bergen. Der Fluss war wieder aufgestaut worden und konnte so die brennenden Öfen nicht mehr behindern. Diese brannten so zahlreich über dem Orthanc, dass die Orks, die den Kampf um Isengart überlebt hatten, selbst tagsüber noch ihren Beschäftigungen nachgehen konnten, wenn auch eingeschränkt.
Schließlich blieb der Blick der Wache am Turn Isengarts hängen. Einiges sah nun anders aus als zu Sarumans Zeit, aber der Orthanc war immer noch so schwarz und abweisend wie ein Zeitalter zuvor und er würde auch in einem Zeitalter noch so schwarz und abweisend sein.
Dem Zeitalter der Orks. Minas Tirith war gefallen, die Reste des Wiederstandes zerschlagen. Die Elben verließen Mittelerde für immer, in das Land, aus dem ihre Vorfahren gekommen waren. Die Zwerge bunkerten sich in ihren Höhlen ein, trotzten dem Dunklen Herrscher. Aber alle großen Zwergenheime wurden schon belagert oder waren kurz davor. Diesesmal war die Herrschaft Saurons entgültig. Für jetzt und für alle Zeit würde Mittelerde den Orks gehören!
Als plötzlich der Wind drehte, schnüffelte die Orkwache beunruhigt. Es lagen Gerüche in der Luft, Gerüche nach...Mensch. Dunländer? Nein. Dazu roch es zu sauber und stank nicht nach Bier. Eher nach den Menschen, die vor dem schwarzen Tor gekämpft hatten. Oh ja, das war ein großer Tag für Mittelerde gewesen!
Der Ork blickte nun den Weg entlang. Für Orkaugen war die Nacht nicht zu dunkel, aber er konnte nichts erkennen. Diese Person oder diese Personen musste oder mussten sich sehr gut verstecken können oder unsichtbar sein. Der Ork rang innerlich mit seinem Bestreben, nicht in Ärger verwickelt zu werden, seiner Faulheit und mit seiner Angst, es könnte doch etwas Wichtiges sein.
Schließlich gewann die Angst die Oberhand und die Wache ging die Mauertreppe hinunter.
Draußen versteckte sich Arafaron hinter einem kleinen Felsen. Sein Pferd hatter er vor dem Eingang des Tals in die Wildniss entlassen.
"Jetzt stehe ich vor Isengart, dem Ort meines Plans. Soll ich wirklich dort hineingehen und dem Mund anbieten, mein Volk, meine Heimat, Mittelerde zu verraten?" Er war seit Lalvens Tod durch Mittelerde gezogen, immer Richtung Mordor, in Richtung Sauron, in Richtung Rache. Dreizehn Orks hatte er seid seiner Trennung von Aracol erschlagen, dreizehn Orks weniger in den Diensten Mordors. Dreizehn Orks, die nicht mehr Mittelerde plündern konnten.
Als eine Wolke den Mond verdunkelte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sein Denken kehrte wieder zu der Entscheidung zurück, die vor ihm lag. Er dachte an Lalven, wie Aracol ihn nach seinem letzen Wunsch fragte, wie Lalven antwortete, wie Lalvens Kopf nach hinten kippte.
Arafaron richtete sich auf und marschierte entschlossen die Straße entlang. Irgendwer würde ihn schon sehen. Es war nur die Frage, ob er das Tor überhaupt ereichen und die Orks ihn nicht sofort abschießen würden. Diese unerfreuliche Vorahnung wurde wieder von einem Kopf, der nach hinten kippte, vertrieben.
Arafaron zum Haupttor