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Autor Thema: Zelte außerhalb der Mauern  (Gelesen 11822 mal)

Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #15 am: 29. Dez 2009, 20:56 »
Während die Elbin geistesabwesend auf einen Punkt weit links von Nerblog starrte, entspannte dieser sich wieder und ließ den Blick über die Rohrrim schweifen, die gerade von irgendeiner Triumphrede aus dem Zentrum Isengarts zurückkehrten. Sie wirkten alle seltsam empört und aufgebracht. Schlechten Rhetorikern war es eben noch nie gut ergangen, schoss es dem Ostling durch den Kopf.
Zufrieden verschränkte er die Arme vor der Brust und sah Celebithiel an, die sich noch immer nicht gefasst hatte. Endlich hatte Nerblog mal die Gelegenheit, sie aus nächster Nähe eingehend zu betrachten, ohne irgendwie in Bedrängnis zu geraten. Sie war zweifelsohne sehr hübsch, doch auf eine seltsame Art und Weise auch außergewöhnlich verletzlich, als ob gerade ihre Schönheit auch das wäre, dass sich in der größten Gefahr befand.
Um zu verhindern, dass ihr Gespräch vollkommen einfror, erhob der Ostling erneut die Stimme. Er spürte, dass er sie mit der Ansprache auf ihren Ring in Verlegenheit gebracht hatte und so sagte er: "Hmm, hattet ihr nicht einen... Begleiter?"   
« Letzte Änderung: 29. Dez 2009, 21:02 von Tom Bombadil »
manana

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #16 am: 29. Dez 2009, 21:31 »
Hmm jetzt redet er gar nicht mehr von Narya. Ein seltsamer Mensch
" Ja ich habe einen Begleiter, aber ich weiß selbst nicht, wo sich jener herumtreibt. Er ließ mich mit meinem anderen Freund allein und seitdem ist so viel passiert, dass ich es nicht mehr mit ihm bereden konnte, geschweige denn weiß wo er ist", seufzte Celebithiel und sie dachte an die letzten Tage und all das was passiert war.
Wie Wolkenfetzen, immer mal wieder die Sonne verhüllend, zogen die Erinnerungen an ihr vorbei. Die Fratze des Mundes, Amrûns kieselgrauen Augen, Gandalfs Falten reiches Gesicht, Sarumans Rede, die Nachtigall, wie sie gen Lorien flog, und Narya an ihren Finger.
Die letzten Wochen waren so intensiv gewesen, dass Celebithiel ihr restliches Leben schon fast als Zeitverschwendung betrachtete.
Plötzlich richteten sich ihre ozeanblauen Augen wieder auf ihr gegenüber. Sie musterte ihn neugierig, denn er unterschied sich deutlich von den Menschen, die sie bisher gesehen hatte. Nur wenig Kontakt hatte sie zu den Ostlingen gehabt und seine dunkle Haut und Haare faszinierten Celebithiel.
Lange starrte sie ihn einfach so an, bis es ihr peinlich wurde, deshalb richtete sie wieder ihr Wort an ihn: " Nun wisst ihr meinen Namen, aber wie ist der eure. Und noch mehr interessiert mich, was ihr als Ostling, in dieser verfluchten Stadt und dem vergifteten Tal macht?"



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Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #17 am: 29. Dez 2009, 22:07 »
"Das", erwiderte Nerblog, "ist eine sehr lange Geschichte und ich müsste weit ausholen, um Euch Eure Fragen zu beantworten." Fragend sah der Ostling zu der Elbin hinüber.
"Fahrt fort, im Moment bin ich nicht beschäftigt."
"Nun. Der Name, den mein Vater mir gab, lautet Nerblog, doch dieser Name beschreibt schon seit langer Zeit nicht mehr das, was ich bin. Genauer gesagt seit etwa zehn Jahren. Damals erledigte ich gerade einen Auftrag, den mein Vater mir gegeben hatte, im Aschengebirge, das das Schwarze Land gen Norden abschirmt. Worum genau es dabei ging, will ich jetzt nicht genauer ausführen, doch es steht fest, dass ich auf dem Rückkehr in meine Heimatstadt, das legendäre Gortharia, unangenhmen Kontakt zu einem einfachen Boten aus Mordor hatte. Die Wachen des Südtors bezichtigten mich des Mordes an einem Diener des Dunklen Herrn. Ehe ich wusste, wie mir geschah, waren sie schon dabei, mir Ketten anzulegen."
Nerblog hatte im vergangenen Jahrzehnt so viele Stunden über den Ereignissen am Stadttor gebrütet, dass dieses Geschehnis für ihn jegliche Bedeutung verloren hatte. Das einzige, was aus seiner Kindheit geblieben war, war die Wehmut, fern von den mit goldenem Weizen bepflanzten Hügeln auf den Ländern seines Onkels Galblog, fern vom ausschweifenden Leben in der Hauptstadt des glorreichen Ostreiches, fern von seiner Familie zu sein.
"Also stieß ich die Wachen von mir und rannte davon. Ich war schnell und so gelang es meinen Verfolgern nicht, mich einzuholen. Doch auf meiner überstürzten Flucht hatte ich jegliche Orientierung verloren. Es müssen Jahre gewesen sein, in denen ich in der Ödnis zwischen dem Großen Strom, Rhun und den Braunen Landen herumgestreift bin. Den Fluss selbst hatte ich nie erblickt, bis ich eines Tages im Nebel hineinstolperte.
Ihr müsst wissen, ich hatte bei meinem Onkel öfters Karten des Landes erforscht, und so wusste ich, dass jenseits des Flusses eines der Freien Völker lebte. Und so zog ich los.
Über einige Umwege gelangte ich nach... zum Goldenen Wald, wie er bei den Menschen genannt wird. Irgendein ranghoher Anführer dort trug mir auf, in den Nebelbergen nach Aktivitäten der Orks zu suchen.
In Moria stieß ich auf sie. Tausende Orks, gut organisiert und die Rüstungsbestrebungen unermütlich vorantreibend."
Als die Elbin erschrocken Luft einsog, machte Nerblog eine beschwichtigende Geste.
"Wenn diese Armee bis heute nicht Isengart unterstützt hat, was, wie ich damals in Erfahrung brachte, ihre Absicht war, hat sich ihr Reich längst in Machtstreitereien und Bürgerkrieg aufgelöst. Auf meiner Flucht aus der Mine kam es nämlich zum Duell zwischen ihrem Anführer und mir. Ich konnte ihn nicht besiegen, doch ich glaube, ich schwächte ihn zumindest so stark, dass er sich seiner internen Widersacher nicht länger erwehren konnte. Mehr über diese Sache weiß ich nicht. Verwundet vom Gefecht mit dem Ork trieb ich tagelang besinnungslos einen Schmelzbach aus dem Gebirge hinab... bis mich eine äußerst seltsame Gestalt, wie war nochgleich ihr Name, Nidanadh, aus dem Wasser fischte. Statt mir zu helfen, ließ er mich jedoch im Stich, und so wurde ich von einigen Orks nach Isengard verschleppt, wo ich wochenlang in den Minen schuften musste... bis jetzt."
Nerblog lächelte die Elbin an und erhob sich, um sich einen neuen Suppenteller zu holen. Gerade wollte er fragen, ober ihr ebenfalls etwas mitbringen sollte, als er ihre noch volle Schale sah.
Als er zurückkehrte und sich über die zweite Ladung hermachte, fragte er: "Und... wer genau seid ihr? Und was habt ihr vor, wenn hier alle Dinge erledigt sind?
manana

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #18 am: 29. Dez 2009, 23:35 »
Als der Ostling Nîdanadh erwähnte war Celebithiel zum wiederholten Male an diesem Tage sprach - und fassungslos.
Wie klein diese Welt doch ist. Bei allen Männern hier hätte ich ihm am wenigsten eine Bekanntschaft mit dem Waldläufer zugetraut.
Während Nerblog sich eine neue Suppe holen gegangen war, stütze Celebithiel ihr kann auf ihrer Hand ab und versank in Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit mit Nîdanadh.
Wie anders sie damals im Gegensatz zu heute gewesen war. Sie erinnerte sich an die gemeinsame Zeit mit ihm, wie sie ihn das letzte Mal beim Abschied in Lorien an ihren gefrorenen Teich gesehen hatte.
Ich frage mich, wie es ihm wohl geht. Er war damals mit ebenso vielen Fragen beschäftigt, wie ich. Nur habe ich meine Antworten gefunden, auch wenn ich schon wieder so viele neue Fragen habe. Ich hoffe es geht ihn gut und er hat das gefunden, wonach er gesucht hat. Was immer das auch gewesen sein mag...
Sie fuhr behutsam mit ihrem nackten Zehen durch das feuchte Gras und als ein kalter Wind durch die Zelte zog, legte ihr Füße auf die Bank auf der sie saß und hüllte sie mit ihrem Mantel ein.
Schnell hatte die Kälte den warmen Sommer verdrängt und der September war mit einem gravierenden Temperatursturz gekommen. Die obersten Gipfel des Nebelgebirges hatten schon angefangen ihr weißes Winterkleid zu tragen.
Sie sah Nerblog wiederkommen und schon verflogen die Gedanken an Nîdanadh wieder und sie konzentrierte sich auf ihr Gegenüber.
" Nun ja auch meine Geschichte ist nicht so kurz, dass ich sie in kürzester Zeit erzählen könnte", erklärte Celebithiel mit einem Lächeln. Als jedoch Nerblog nicht reagierte und weiter aß, fuhr sie fort. " Wie ich bereits sagte ist mein Name Celebithiel, jedoch hieß nicht immer so.
Ich wurde geboren in Imladris, oder Bruchtal, unter diesen Namen wirst du es eher kennen. Ich hieß damals Gwilwileth. Nunja auf tragische Weise starben meine beiden Eltern und Celebrian, die Frau Herrn Elronds, nahm mich als Ziehtochter auf. Jedoch verließ auch sie diese Gefilde und segelte nach Westen. Allein in dieser Welt reiste ich viel durch Mittelerde, kämpfte hier und dort, und sammelte Wissen jeglicher Art.
Leider verstieß es mich nie in die von euch erwähnte Stadt Gortharia. Euren Erzählungen nach reizt es mich sehr diese Stadt einmal zu sehen und zu erkunden.
Vor bald einem Jahr entsandte mich Elrond nach Lorien, um dort den Angriff des Hexenkönigs abzuwehren. Wie ihr sicherlich wisst war jene erfolgreich und zusammen mit Gandalf und zwei weiteren Gefährten wanderte ich über den Fangorn nach Rohan und half bei der Befreiung dieses unterdrückten Landes.
Und nun, nun bin ich hier, werde als Tyrannenmörderin gefeiert und sehne mich einfach nach Ruhe und Gesellschaft meiner Großeltern in Lorien. Ich sehne mich nach den Wäldern und ein Leben ohne den Krieg und ohne jegliche Bürde", schloss Celebithiel und fing an ihre Suppe aus zu löffeln. Dass sie bereits kalt war störte sie nicht.


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Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #19 am: 30. Dez 2009, 00:51 »
Die Sonne versank nun vollends hinter der Anhöhe im Osten und nach- und nach entflammten überall Lagerfeuer. Die erschöpften Krieger versammelten sich, lachten, tranken und speisten und trotz der immer kälteren Winde breitete sich eine gemütliche Atmosphäre in der kleinen Zeltstadt aus.
Der appetitliche Duft von am Spieß gegrillten Ferkeln waberte zwischen den Zelten umher und das Flackern der Feuer warf tausende Schatten in die unterschiedlichsten Richtungen. Der Himmel war außergewöhnlich klar, sodass sie einen herrlichen Blick auf die Sterne und die Sichel des Mondes hatten. 
Als Celebithiel ihre Suppe gegessen hatte, starrten sie beide einige Zeit  wortlos nach oben. Als Nerblog auffiel, dass die Elbin barfuß unterwegs war, erhob er sich und nickte zum nächsten Feuer hinüber, an dem noch Platz für zwei, oder drei Personen war.
"Kommt. Wärmen wir uns ein wenig im Schein der Flammen."
manana

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #20 am: 30. Dez 2009, 13:55 »
Danken nahm Celebithiel die Einladung an und gemeinsam gingen sie zu einem der Lagerfeuer, die die Rohirrim errichtet hatten.
Sie zog den Mantel fest um sich und streckte ihr Hände in Richtung des Feuers aus und die warmen Flammen des Feuers brachten wieder Leben in ihre eisigen Hände zurück.
Vereinzelt nahm sie Gesprächsfetzen der Rohirrim auf, die alle nur ein Thema beherbergten, nämlich das erneute auftauchen Sarumans. Nur der Tenor unterschied sich bei vielen; die einen empört über ihren alten Feind redend, die anderen mit ängstlicher Stimme, ob eines neuen Kriegs um Isengart und die wenigstens wehklagend über das Schicksal das den weißen Reiter ereilt hatte.
Celebithiel sah kurz zu dem Ostling herüber, der nun auf der Seite lag und in die Flammen starrte. Als sie ihn so daliegen sah, fragte sich Celebithiel, ob Nerblog gerade an seine alte Heimat und die legendäre Stadt Gortharia dachte.
Die Flammen züngelten sich genüsslich an den Ästen entlang und verwandelten sie nach und nach in graue Asche, die sich oftmals als sprühende und glühende Funken in den Nachthimmel geschleudert wurde.
Sie betrachtete lange das Feuer bis ein junges Mädchen sie von der Seite ansprach.
" Entschuldigt Herrin, aber wollt ihr eine Tasse voll heißen Met. Ich habe gesehen ihr seid barfüßig und vielleicht wärmt euch der Met ein wenig."
Überrascht über die Freundlichkeit des Mädchens, deren Haare so braun, wie ein Nest voller Kastanien war, willigte sie ein und bat höflich noch um eine zweite Tasse für Nerblog.
Als das Mädchen wiederkam und ihr den Met überreicht hatte, stellte Celebithiel eine Frage.
" Ich möchte euch an diesem schönen Abend nicht aufhalten, aber ihr seid mir zu jung als ob ihr an der Schlacht teilgenommen habt. Wisst ihr wies dem Elb Antien geht? Er wollte während der Schlacht draußen bei den Krankenzelten bleiben und ich dachte vielleicht habt ihr ihn gesehen?"
Das Mädchen zögerte nicht lange, " Ach ihr meint den Sänger? Ja der war bei uns und hat mich und die anderen mit wunderbaren, fröhlichen Liedern unterhalten. Er verkürzte uns durch seine wunderbaren Töne die Zeit erheblich, als wir Frauen auf die Rückkehr unserer Väter, Brüder und Ehemänner warteten."
Erleichtert atmete Celebithiel aus, " Wisst ihr denn auch, ob er hier auf der Siegesfeier ist oder ob er noch vor hat zu kommen?"
"Entschuldigt Herrin, aber er teilte uns mit er wolle den weißen Reiter besuchen. Ihr müsst ihn heut Morgen wohl verpasst haben!"
Als Celebithiel nicht weiter nachfragte verschwand das Mädchen und Celebithiel nahm einen Schluck ihres Mets und ihr Blick schweifte, nachdem sie Nerblog seine Tasse gereicht hatte, zum Zelt Gandalfs ab.
Na dann lass ich ihm Zeit mit Gandalf allein. Er wird ihm bestimmt ein paar Geschichten vom alten Tom erzählen. Wir haben morgen noch Zeit miteinander zu reden.
Der heiße Met schmeckte köstlich und schnell hatte sie ihre Tasse geleert und blickte durch die Runde, um nach Amrûn zu suchen, aber sie fand ihn nirgends.


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Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #21 am: 30. Dez 2009, 14:14 »
Während Nerblog so  in die Flammen starrte, die rechte Hand unter den Kopf gelegt, und ihnn allmählich der Schlaf überwältigte, schossen ihm dutzende Dinge durch den Kopf. Sollte er sich etwa der Elbin und ihrem Begleiter, diesem Amrun, anschließen und nach Lorien zurückkehren? Vielleicht würde er auch nach so langer Zeit noch eine Belohnung von Celeborn kassieren können. Es sprachen aber auch noch andere Dinge dafür; allen voran, dass er sich seltsam zu Celebithiel hingezogen fühlte.
"Und... wann brecht ihr nun auf, in Richtung des Goldenen Waldes?", fragte er, ohne den Blick vom Lagerfeuer abzuwenden.
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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #22 am: 30. Dez 2009, 15:51 »
" Hmm eine gute Frage, die ihr mir da stellt. Ich denke, wenn ich eine Antwort auf meine Nachricht an die Herren des goldenen Waldes, bekommen habe. Ich bin müde von all dem Krieg. Warum fragt ihr? Nach was sehnt es euch", fragte ihn Celebithiel, während sie ein kleines Gähnen nicht unterdrücken konnte.


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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #23 am: 30. Dez 2009, 15:55 »
Nerblog sah einen Augenblick nachdenklich zu Boden. Wonach sehnte es ihn? "Hmm, zunächst einmal nach ein wenig Ruhe, um wieder Kräfte zu sammeln, und danach..." Wie immer, wnen Nerblog von solchen Dingen sprach, stiegen ihm Tränen in die Augen, die er aber sofort wegblinzelte. "Nun... nach einem zuhause."
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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #24 am: 30. Dez 2009, 16:25 »
"Ja Ruhe die brauchen wir alle", sagte Celebithiel", aber worauf ich hinaus wollte. Wohin wird es euch verschlagen?"


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Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #25 am: 30. Dez 2009, 21:04 »
Nerblog zuckte unwollend die Achseln. " Ich weiß nicht. Ich kenne hier niemanden, habe hier nichts... Im Grunde weiß ich nicht mal, wo ich hin könnte." Er lachte kurz auf, dann wurde er wieder toternst. "Außer natürlich nach Lorien", fügte er bedächtig hinzu und erhob sich. Es wurde Zeit, sich ein wenig die Beine zu vertreten.
"Wollt ihr schon gehen?", fragte Celebithiel schnell.
"Ich werde zunächst einen kleinen Spaziergang im Mondschein unternehmen. Und dann werd ich mich aufs Ohr hauen."
« Letzte Änderung: 1. Okt 2010, 20:51 von Tom Bombadil »
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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #26 am: 30. Dez 2009, 21:23 »
Amrûn vom Orthanc


Amûn saß neben dem Grab von Arafaron, er sagte kein einziges Wort. Immer wieder schwirrten ihm die Szenen im Kopf umher, jene Momente kurz vor dem Tod des Waldläufers.

Er war ein Verwandter von Aragorn. Nach solanger Zeit in Gefangenschaft hatte er es wohl kaum verdient zu sterben und trotzdem wollte er es so. Vielleicht war er selbst es, der seinen Körper auf den Orthanc laufen lies. Vielleicht wollte er springen, er war sehr abwesend auf der Spitze.
Nichtsdestotrotz ist er jetzt tot und dies alles nur wegen meinem Zorn.


Amrûn legte sich auf den Rücken. Er starrte in den klaren, mit Sternen übersähten Himmel. Für heute Nacht würde er hier bleiben und eine Art Grabwache halten.
Der Elb dachte auch an seine Worte, sie stärkten seine Sehnsucht sich auf die letzte Reise nach Valinor zu begeben. Durch Arafarons Tod erinnerte er sich an den Moment indem er beinahe aus dem Leben geschieden wäre, hätte Celebithiel ihn nicht gerettet:

Sie hat mich so verändert und das alles ohne das ich es wirklich wollte. Ich hatte bereits mit Mittelerde abgeschlossen, mit meinem Leben in Mithlond und meinem Ende in den Händen der Orks, doch ihre Wärme hat mich gerettet. Seit langem habe ich hier in Mittelerde wieder Freunde, richtige Freunde.
Arafaron... er hatte sicherlich auch Freunde in seiner Heimat und hier auch. Er hatte doch von Nerblog erzählt, dem Ostling dem ich das Zelt zuwies. Morgen werde ich ihm über den Tod seines Freundes berichten...


Die ganze Nacht tat Amrûn kein Auge zu, er betrachtete nur die silbernen Sterne am Firmament.
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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #27 am: 31. Dez 2009, 12:08 »
Celebithiel saß auf der Mauer Isengarts und ließ ihre nackten Füße gemütlich herunterhängen. Sie hatte kaum Schlaf gefunden, in dem kleinen Zelt neben Gandalf liegend, und so war sie nach draußen gegangen, um die Sterne des Firmaments zu betrachten.
Die Lagerfeuer in Rohan waren fast alle erlöschen und es regte sich nichts mehr und endlich sah Isengart friedlich aus. Es schlief einen ruhigen und erholsamen Schlaf und irgendwann, da war sich Celebithiel sicher, würde sich das Tal erholt haben, nachdem es von zwei bösen Geistern heimgesucht worden war.
Silberne Stickmuster zierten ihr smaragdgrünes Kleid, welches sie übergestreift hatte. Ihr Haar glich im faden Schein des Mondlichts, wie flüssiges Silber, immer in Bewegung und geprägt von einer faszinierenden Eleganz. Der goldene Ring mit dem Rubin, welchen sie am Finger trug, schien das Mondlicht in sich aufzunehmen und jegliches Licht schien geradezu auf Narya zu zulaufen.

Sie hatte Antien im Zelt getroffen und kurz mit ihm geredet, aber auch er war von Müdigkeit geplagt gewesen und auch wenn er es nicht zugegeben hatte, so wusste Celebithiel, dass ihm das Schicksal Gandalfs sehr nahe ging.
„ Ich möchte sobald es geht nach Hause Celebithiel“, hatte Antien ihr gesagt und mit einem freundschaftlichen Kuss auf die Wange hatte Celebithiel eingewilligt.

Mit einem kleinen Sprung landete sie auf dem feuchten Boden und schlenderte den Weg entlang, der Richtung Lorien und Fangorn führte. Ihr scharfer Elbenblick machte viele Geschöpfe aus, die wie nach einem langen und strengen Winter, endlich in ihre Heimatregion zurückkehren konnten. So flog eine Schar von weißen Schneeeulen über die südlichen Baumkronen des Fangorns. Ein Lied anstimmend, welches von den uralten Bäumen des Fangorn freudig weitergesungen wurde. Es erzählte von der Befreiung des Tals des Zauberers und dem endgültigen Sieg über das Böse.
Als Celebithiel so drüber nachdachte wurde ihr klar, dass jener Ort seinen Namen nicht mehr gerecht wurde.
Leise wisperte sie einen Namen in den Wind .und so änderten auch die Bäume und Vögel den Namen dieses Tales und so sangen sie nicht mehr vom Nan Curunír, dem Tal des Zauberers, sondern vom Nan nírnaeth, dem tränenreichen Tal.

Celebithiel hielt die weißen Banner erst für weitere Eulen, doch als sie die Engelsgleichen Chöre hörte, die die Eulen begleiteten wusste sie, wer nahte.
Die weiße Frau und Herrin über den segenreichen goldenen Wald näherte sich dem Nan nírnaeth und ihre Ankunft bedeute die Erlösung für Celebithiel.Sie spurtete los und lief der Gesandtschaft aus Lorien entgegen, die sich ihr näherte und erkannte in der Mitte Galadriel, die von mehreren Galadhrim begleitet wurde. Jedoch neben ihr wanderte nicht Celeborn, ihr Gemahl, sondern ein alter gebrechlich wirkender Mann, den Celebithiel bereits einmal zuvor in Lothlorien gesehen hatte. Er stütze, sich ähnlich wie Gandalf, auf einem Stab, der mehr einen Baumstamm glich, der oben in eine Wurzel endete.
Wortlos, aber überglücklich, fiel sie ihrer Großmutter um den Hals, die ihr Umarmung mit einem herzlichen Lachen erwiderte.
„ Mein Kind, solang waren wir nun getrennt“, sprach Galadriel, „ auch wenn unserer Wiedersehen die Tragödie, um Gandalf überschattet. Ich kam, zusammen mit Radagast, hier her, um mich selbst nach dem Zustand Gandalfs zu vergewissern und den Treiben im Orthanc eine Ende zu bereiten.“ Nachdem sie kurz in Celebithiels Augen geblickt hatte, ergänzte sie schmunzelnd, „ Und natürlich auch, um dich, meine liebe Nichte, endlich wieder zu sehen.“
Celebithiel hatte sich bei Galadriel untergehakt und zusammen schritten sie den Weg entlang. Sie erzählte Galadriel alles was in den letzten Monaten, seit ihrer Abreise aus Lorien, geschehen war und mit sichtlichen Interesse verfolgte Galadriel ihrer Erzählungen.
Narya und die Einzelheiten um den Kampf mit dem Mund sparte sie aus und, zu Celebithiels Wohlgefallen, fragte Galadriel an diesen Stellen auch nicht genauer nach. Jedoch lachte sie bei den Geschichten, um Fangorn und war den Träne nahe, als Celebithiel das brennende Edoras erwähnte.

Mit glorreichem Gesang marschierten sie durch das zerstörte Isengarts, gerade pünktlich zum Sonnenaufgang.
Alle die die weiße Dame des goldenen Waldes erblickten, verneigten sich, wie sie zusammen schritten Galadriel und Celebithiel, die Tyrannenmörderin.


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Tom Bombadil

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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #28 am: 31. Dez 2009, 12:42 »
Schläfrig wanderte Nerblog durch zwischen den langen Zeltreihen hindurch, grob in Richtung seines eigenen Schlafplatzes. Nur noch das blasse Mondlicht beleuchtete die Szenerie und übermittelte dem Ostling ein seltsames Gefühl von zähfließender Zeit und Untätigkeit. Immer mehr drängte es ihn, einfach loszurennen und sich ein wenig zu beschäftigen.
Er war gerade in die Nähe der dunklen Mauer gekommen, da sah hinter einem großen Lazarettzelt er eine Gestalt, die auf aufgewühltem Boden kauerte.
Neugierig kam Nerblog näher. Und identifizierte die Gestalt als Amrûn, den Elben, den er vor einigen Stunden im Orthanc getroffen hatte. Doch was machte er hier? War er verwundet?
Nerblog räusperte sich merklich. "Ist alles in Ordnung?", fragte er laut.
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Re: Zelte außerhalb der Mauern
« Antwort #29 am: 31. Dez 2009, 14:06 »
Die Nacht neigte sich nun langsam dem Ende zu. Im Osten begann es bereits leicht zu dämmern. Amrûn war erleichtert, dass er Nerblog nicht suchen musste. Er wurde wohl von höheren Mächten zu mir geleitet.
"Nerblog!", sagte er erstaunt und hielt kurz inne, sein Blick wanderte auf den frischen Erdhaufen neben sich "Ich weiß nicht wie ich es euch sagen soll, denn ich habe keine Ahnung wie gut ihr euch gekannt habt."
"Wen gekannt" unterbrach der Ostling gleich.
"Aus den wenigen Geschichten die er mir erzählt hat, hörte ich deutlich euren Namen heraus. Es schien mir so, als hättet ihr Arafaron viel bedeutet. In den letzten Stunden seines Lebens hatte er die Geschichte von euch erzählt in den verwinkelten Tunneln des Orthancs. Und mit seiner letzten Tat befreite er einen gefangenen Ork. Ich dachte mir, ihr wollt euch von ihm verabschieden!"
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