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Fornost: Das Versteck des Sternenbundes

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Thorondor the Eagle:
Sie nahm auf der Stirnseite der Tafel Platz, Finjas der ebenfalls im Raum stand stellte sich hinter sie.

„Erelieva, wir haben lange über deine Situation gesprochen und alles abgewogen was du uns mitgeteilt hast“, eröffnete Cánotar „Du hast nie etwas getan um unserem Volk zu schaden und du hast zu keiner Zeit Einfluss auf die Entscheidungen deines Sohnes gehabt. Es wäre daher Unrecht dich dafür festzuhalten.“
Die Dúnadan war erleichtert über diese Worte.
„Aber, man darf nicht außer Acht lassen, dass es von Vorteil wäre dich in unseren Reihen zu haben, sollte dein Sohn auf die Idee kommen uns anzugreifen und wie können wir das gewährleisten, wenn du nicht mehr hier bist?“
Dies verunsicherte sie und sie wurde immer kleiner auf ihrem Stuhl.
„Und deshalb sperrt ihr sie ein?“, fuhr Finjas sie an.
„Beherrsche dich Finjas, du bist nicht mehr Teil dieses Rates“, wies ihn Cánotar in die Schranken.
„Wir werden dich hier nicht einsperren Elea, du darfst Fornost verlassen, wenn du einen Eid leistest. Einen Eid zugunsten des Sternenbundes und zugunsten unseres Volkes. Du wirst Helluin dazu bringen, seine Aufgabe als Oberhaupt des Rates zurück zu legen und sie in die Hände von Belen zu geben.“
Sie blickte in die Runde und sah in erwartungsvolle Augen. Ihre Hände schwitzten vor Nervosität. Wenn ich zustimme kann ich gehen, sofort und ohne weitere Verzögerung. Aber, Belen? In Belen’s Hände? Nicht einmal die Anwesenden trauen ihm dies zu. Was mach ich denn nur? Stimme zu Elea, stimme zu.

„Nein, so kann ich dem nicht zustimmen.“
„Was?“, Cánotar schaute sie verwundert an „Aber das ist es doch, was du wolltest.“
Belen hatte sie nun ebenfalls mit seinem fragenden Blick fixiert.
„Elea bitte“, hörte sie Finjas hinter sich und spürte wie er seine Hand auf ihre Schulter legte.

„Fornost war einst die Hauptstadt Arnor’s, dem Reich der Erben Numenors. Aber das war sie und das ist sie nicht mehr.“ Elea stand auf: „Sie ist auferstanden um Leben zu schenken, Heimatlosen eine neue Heimat und sie besteht längst nicht mehr aus unserem Volk. Diese Stadt kann wunderbar werden und florieren und sie gehört all jenen die sie jetzt aus ihren Grundfesten erheben. Ich gebe einen Eid, auf das Volk dieser Stadt und darauf, dass ich alles tun werde um sie zu schützen, auch wenn es bedeutet meinen Sohn vom Thron zu stürzen und meine Verwandten nicht zu unterstützen.“
Schweigen breitete sich im Raum aus. Der Sternenbund war sprachlos.
„Du hast mir deine Treue geschworen“, pfauchte Belen sie nun an und stand dabei auf.
„Genau und daran halte ich auch fest, aber ich knüpfe es an die Bedingung, dass auch das Volk dieser Stadt dich anerkennt.“
„Das ist Verrat“, verurteilte Belen sie „Du lieferst uns geradezu einen Grund dich einzusperren.“
„Es ist kein Verrat“, entgegnete Elea „Ich stehe zu unserem Volk und zu den Bewohnern dieser Stadt, aber wenn dieses Volk einen anderen Anführer wählt, dann ist er es den ich unterstütze.“
„Also hältst du dir ein Hintertürchen für deinen Sohn frei“, kritisierte nun Lóvarië sie scharf.
„Nein, ich werde mit allen mir zur Verfügung stehenden Mittel versuchen, Helluin von seinem Weg als Stammesoberhaupt der Dunedain abzubringen. Abgesehen davon steht kein einziger Bewohner dieser Stadt hinter ihm. Sie würden ihn mit Fackeln durch die Stadt jagen und bei lebendigem Leib verbrennen.“ Es war hart die letzten Worte auszusprechen.
„Ist das dein letztes Wort, Erelieva?“, fragte nun wieder Cánotar und sie nickte.
„Dann gib uns nochmal Zeit uns zu beraten, wir werden dich rufen.“


Auf dem Dach der Rüstkammer.

„Was machst du nur Elea?“, fragte Finjas sie fassungslos „Wieso schwörst du nicht einfach den Eid und wir können gehen?“
„Weil es manchmal wichtig ist den richtigen Weg zu gehen und nicht den einfachen“, antwortete sie noch immer aufgebracht.
„Der einfache Weg wäre aber besser als kein Weg, wenn du in der Zelle sitzt.“
„Hätten unsere Ahnen immer den einfachsten Weg gewählt, hätte es Arnor und Gondor wohl nie gegeben. Fiona lebt hier, Rabea, Madal und Aldred, sie sollen erleben was es heißt in Frieden aufzuwachsen und sie sollen fühlen was es heißt sich eine neue Heimat zu schaffen.“
„Und das geht nicht, wenn du diesen Eid leistest?“ Er war leicht eingeschnappt.
„Ich war Untertan eines unfähigen und grausamen Herrschers, er führte die Stadt in den Ruin. Dort unten sitzen Männer und Frauen die nicht an ihren Anführer glauben. Sie sind nicht mutig genug ihm das zu sagen.“
„Und du bist es, na großartig.“ Er schnaubte.

„Elea, Finjas“, sprach sie nun ein Bote an „Der Rat hat entschieden.“
Eilig gingen sie treppab, erst am letzten Stück bremste sich Elea ein und versuchte so selbstbewusst wie möglich hinunter zu schreiten. Sie sah, dass Belen den Raum bereits verlassen hatten. Cánotar stand bei der großen Tafel.
„Erelieva“, begann er „Der Rat hat beschlossen dich nicht einzukerkern, da es keinem Verrat gleichkommt. Schwörst du den Eid auf unser Volk und die Bewohner der Stadt und auf die Abwahl von Helluin, darfst du gehen.“
„Ich schwöre es, bei allem was mir lieb ist und bei meinem Leben“, antwortete sie ernst.
„Da bin ich aber erleichtert“, antwortete der Älteste.

Lóvarië erhob sich und wollte mit Cánotar den Raum verlassen, als Elea sie davon abhielt:
„Ich möchte dem Rat noch einen Vorschlag machen“, sagte sie und überraschte sie damit.
„Welcher wäre das?“
„Was wisst ihr über die Lage in Bree?“
„Nicht mehr als du weißt. Haleth hat euch erzählt was nach eurer Flucht passiert ist.“
„Die Lage in Bree müsste instabiler denn je sein. Wenn der Ältestenrat der Stadt zerschlagen ist, gibt es sicher viele die unzufrieden sind. Hildur ist ein verhasster Mann.“
„Der Ältestenrat ist nicht mehr existent. Die einzigen die noch leben sind Ulrich der Hobbit, er wurde nicht mehr gesehen und Aodlind, der in unserem Kerker sitzt.“
„Dann ist er eure größte Chance. Aodlind hat viele Freunde und Verbündete in der Stadt. Erzählt ihm was Hildur getan hat, erzählt ihm vom Tode Ariks und Gerwins, erzählt ihm wie er die Macht an sich gerissen hat. Aodlind ist jung und stark und junge und starke Männer stehen ihm zur Seite. Er könnte euch helfen in kurzer Zeit Bree zurück zu erobern.“
„Und wenn Aodlind sich Hildur anschließt?“, fragte nun Lóvarië „Wenn er so beliebt ist, wie ihr sagt, ist er gegen die Bevölkerung von Bree unser größtes Druckmittel.“
„Arik war sein Freund, Bree ist seine Heimat. Wenn er eine Chance sieht sie zu befreien, wird er sie nutzen. So wie wir alle, nicht wahr?“
Cánotar und Lóvarië antworteten nicht, sondern dachten über den Vorschlag nach.
„Wir werden mit Belen darüber sprechen und mit unseren Vertrauten in Bree“, sagte er abschließend. Dann verließen sie den Raum.

„Bring mich zu den Kindern“, war das erste was Elea über die Lippen brachte als sie frei war.

Elea und Finjas nach Fornost: In der Stadt

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