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Autor Thema: Gebiete nördlich des Erebors  (Gelesen 3104 mal)

Curanthor

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Gebiete nördlich des Erebors
« am: 11. Feb 2017, 03:08 »
Aglarân mit der Katze und den Namenlosen vom Tor des Erebors


Missmutig stapfte Aglarân hinter dem Anführer der Söldner hinterher, der ihn offensichtlich über einen Umweg führte. Der Krieger wusste es, schwieg aber um nicht reden zu müssen. Er genoss die Ruhe, die diese Lande austrahlten, auch wenn er wusste, dass dies nicht immer der Fall war. Flüchtig blickte er sich um, damit er nicht ausversehen auf die Katze trat. Das Tier schlich jedoch einige Schritte hinter ihnen ihnen und blickte sich aufmerksam um. Aglarân war es eigentlich egal, ob sie ihm folgte oder nicht, er wollte nur nicht, dass er irgendwann seine neue Rüstung putzen müsste. Er wandte sich wieder nach vorn und lief nun neben den Anführer der Namenlosen.
"Wo kommt ihr her?", fragte er aus einem Impuls heraus und bemerkte, dass der Söldner kurz zusammenzuckte.
"Eine gute Frage, wobei ich zugeben muss, sie ungern zu beant-"
Er brach ab und räusperte sich als Aglarân ein dumpfes Knurren von sich gab, "Aus dem Osten, mein Herr. Wie schlossen uns der großen Armee an, die den Berg belagert hat. Meine Mitstreiter stammen aus dem gleichen Dorf wie ich."
"Und der alberne Name?", hakte der Númenorer ungehalten nach.
Ein leises Lachen erklang hinter dem Visier. "Nun, wir sind nicht gerade beliebt. Dort wo wir herkommen, haben wir uns öfters mit den Elben rumgeschlagen. Die etwas wilderen Elben wohlgemerkt", antwortete der Mann etwas belustigt.
Als Aglarân schwieg, darauf wartend, dass er fortfuhr wirkte der Söldner etwas unsicher. Schließlich sagte er hastig: "Wir haben uns dort viele Feinde gemacht und hielten es für besser, unsere Namen zu verheimlichen. Und wie es sich herausstellt, ist das sogar sehr weitsichtig gewesen, nun da die Spitzohren den Gerüchten nach in den Westen ziehen"
Er hörte leichte Schadenfreude aus der Stimme des Mannes heraus, was ihn neugierig werden ließ. Trotzdem nickte er nur knapp und versank wieder in Schweigen, da er nicht übermäßige Lust verspürte zu sprechen. Seine Gedanken schweiften ab, als sein Blick auf die Grauen Berge fiel, die sich sanft am Horizont abzeichneten. Sie erinnerten ihn an die Berge in die er sich oft zurückgezogen hatte, wenn er mal aus Mordor herauskam. Ihm war der Name egal, es ging ihn nur darum, dass er seine Ruhe hatte und dabei ungestört nachdenken konnte. Zu seinem Glück konnte er das auch hier tun, da seine Begleiter ebenfalls nicht wirklich gesprächig waren, was er nur begrüßen konnte. Zwar hörte er sie hin und wieder in einer Sprache des Ostens einige Wörter wechseln, doch kümmerte es ihn nicht. So folgten sie einen engen Pfad, der sich zwischen einige Hügel hindurch schlängelte, manchmal stieg der Weg steil an, sodass die Namelosen zurückfielen. Auf einem der Hügel legte sie eine kleine Rast ein, in der die Söldner kurz Luft holten und Agalarân sich etwas abseits gelegen eine kleine Mahlzeit gönnte. Die Katze, die ihm stets folgte erreichte erst etwas später den Hügel und setzte sich ihm sogleich gegenüber. Er beendete seine Mahlzeit und stand auf, aus den Augenwinkel beobachtete er das Tier, das einige Brotkrümmel fraß, die er absichtlich fallen gelassen hatte. Mürrisch rückte er den Schwertgurt gerade und richtete seinen Mantel in Position, ehe er zu dem Wortführer der Namenlosen trat.
"Wie lange noch?", fragte er barsch und nickte in Richtung Norden
"Vielleicht ein, oder zwei Tagesmärsche. Komm drauf an wie das Wetter ist und wie schnell wir den Bestimmungsort erreichen", antwortete der Söldner nachdenklich und kratzte sich am Kopf, was durch den Helm aber nicht klappte.
Agalarân grinste kurz, was man unter seinem Helm natürlich nicht erkennen konnte und nickte knapp. Er wandte sich ab und fragte sich erneut, wie man auf seinen eigenen Namen verzichten konnte. Ihn selbst störte es gewaltig, dass er seinen Familiennamen nicht kannte. War er aus dem Hause von Verrätern oder von Feiglingen? Was konnte man ihm vorwerfen? Die Fragen stellte er sich nicht direkt, sondern es waren Überlegungen, die wie so oft nicht zum Ziel führten. Er wusste es einfach nicht, warum man seine Linie ausgelöscht hat und er hat sich dann doch in den Jahren als nützlich erwiesen. Vielleicht war dies seine letzte Mission? Erwartet man, dass er von einer Übermacht von Orks zerfleischt werden soll? Oder soll er diese räudigen Tiere zusammenpferchen und nach Mordor treten? Solche Fragen kamen ihm immer, wenn er schon längst auf dem Weg war, stellte er verärgert fest.
Er gab der Gruppe ein Zeichen, woraufhin sie wieder aufbrachen und den Hügel hinabschritten. Aglarân grübelte noch eine ganze Weile über seinen Auftrag, der viele mögliche Ausführungen und Endungen haben könnte. Zwar glaubte er nicht das Märchen der Zwerge, dass sich dort Drachen herumtreiben würden, aber wusste von den Orks, die dort im Grauen Gebirge recht zahlreich geworden sind. So weit entfernt von Mordor dürfte es schwer sein, sie dauerthaft an Sauron zu binden, auch fragte er sich, wie das überhaupt möglich sein sollte. Durch Furcht war es zu lasch, da es weiter abseits der gängigen Pfade lag, es würde Wochen dauern, bis man eine Armee aufgestellt hätte um die Orks zu bestrafen. Grimmig schüttelte er den Kopf, was brachte es ihn, darüber nachzudenken, was im Interesse des Gebie...- Saurons lag und was nicht. Er sollte nur die Zugehörigkeit feststellen und das tat er, hoffentlich bald, dann würde er auch seine Ruhe haben. Zum Glück hat er dafür eine lange Zeitspanne genannt, die er nicht vor hatte voll für den Auftrag aufzubringen. Noch immer in Gedanken machten sie erneut Halt, woraufhin er zur Sonne deutete und die Söldner nickten. Rasch bereiteten sie ein Lager, das in einer Senke zwischen einigen großen Steinen lag und verbrachten dort die Nacht, ohne besondere Eregnisse.

Curanthor

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In den kalten Gebieten weiter nördlich des Erebors
« Antwort #1 am: 16. Feb 2017, 02:42 »
Am nächsten Morgen weckte Agalarân seine Gefährten mit einem Tritt in die Seiten. Einzig der bisherige Wortführer war bereits wach, denn er setzt sich von selbst ruckartig auf. Seine Kumpanen rollten ihre Mäntel zusammen, auf denen sie gelegen hatten und warteten auf den Befehl zum Aufbruch.
"Reden die eigentlich nie?", fragte er an Anführer der Namenlosen gewandt.
Dieser schüttelte den Kopf und schien zu grinsen. "Sie kennen nur die Zungen des Ostens, deswegen bin ich ihr Sprachrohr.", erklärte diese schließlich.
Agalarân nickte knapp, sodass der Rosshaarschweif an seinem Helm umherschwang.Mit einem kreisenden Wink gab er sogleich den Befehl zum Aufbruch. Kurz kontrollierte er seine Ausrüstung am Beutel und schaute sich nach der Katze um. Das Tier schien nicht in der Gegend zu sein, nach kurzen Zögern trottete er los. Ihm war es eigentlich egal ob sie ihm weiterhin folgte, dennoch schlich sich ein winziger Funke Sorge in seine Gedanken. Schließlich war die Katze weit ab ihrer gewohnten Umgebung. Mürrisch schüttelte der Krieger den Kopf, er brauchte sich nicht um Andere zu scheren. Sie war auch bisher ohne ihn klar gekommen, also würde sie es auch wieder tun. Er lief etwas hinter den vier Namenlosen und nahm nach kurzen Zögern den Helm vom Kopf. Selbst in der Nacht hatte er damit geschlafen, was zwar nicht sonderlich bequem war, dennoch schien es ihm hier draußen sicherer vorzukommen. Der kühle Nordwind streichelte sein Gesicht und erinnerte ihn daran, dass es so langsam in die kälteren Gebiete vordrangen. Ein rascher Blick zurück bestätigte ihm, dass der Erebor schon weiter hinter ihnen lag, als er dachte. Einzig die Spitze des Berges war noch zu sehen, die gerade hinter einem großen Hügel verschwand, den sie am Vortag überquert hatten. Gedankelverloren kratzte Aglarân sich im Gesicht und fuhr sich über die neueste Narbe, die auf der Mitte der Nase quer bis beide Wangen ging. Vielleicht würde es sogar die letzte sein, wer weiß? Der Gedanke war ihm schon öfters gekommen, nachdem er aus Dol Guldur gerade so entkommen konnte. Ihm war klar, dass er enormes Glück hatte, das er ungern erneut herausfordern würde. Sein neuer Auftrag barg auch einige Risikien, dagegen war aber das Gemetzel in dem Turm deutlich schlimmer gewesen. Grübelnd strich er sich durch die kurzen, schwarzen Haare, die nicht mehr ganz so steil von seinem Kopf abstanden, da der Helm sie stets etwas platt drückte. Eigentlich hatte er im Turm gar keinen Gegner getötet sondern sie meist bewustlos geschlagen oder sie nur verwundet. Zumindest hatten sie ihr Leid daran und er seine Befriedigung, auch wenn für sie es wohl so aussah, als ob er sie verschont hätte. Leider war der Kampf zu schnell vorbei, als dass er sein Werk vollenden konnte und außerdem fehlte sein Interesse an der ganzen Sache. Er wollte eigentlich nicht mehr seinen so oder so schon zuschundenen Körper in den Dienst eines Herrn stellen, der ihn wie ein Werkzeug behandeln würde. Ihm war es egal, wie es ihm ging oder ob er noch lange durchhalten würde. Seine Knochen waren schon dutzendfach gebrochen, die Hälfte ging davon auf das Konto seines verhassten Ziehvaters. Bei dem Gedanken verzog sich sein Gesicht zu einer hasserfüllten Grimasse und er fuhr mit dem Finger über die Narbe an der Augenbraue. Der Mistkerl hatte ihn stets mit scharfen Waffen trainiert, von der ersten Unterrichtsstunde an. Er hatte sogar Spaß dabei gehabt ihn zu verwunden. Aglarân erinnerte sich daran, wie er dann einige Jahre später seinen eigenen Spaß daran hatte, seinen Ziehvater zu verstümmeln. Wie er ihm dei Augen durchbohrte und dann herausriss, ihm die Adern öffnete in die Sehnen zerschnitt. Die Folter war aber kurz, denn seine Ziehmutter platzte dazwischen, nachdem die Kampfgeräusche verklungen waren. Sie durfte zur Belohnung ihrer miserablen Erziehung mit ansehen, wie er den Dreckskerl vor ihren Augen hinrichtete. Höhnisch hatte er ihr den abgeschnitten Kopf zugetreten und wollte schon auf sie losgehen, doch leider waren ihm da ein paar Wachen dazwischen gekommen. Zu gern hätte er die mieser Schlampe auch noch etwas Erziehung beigebracht. Aglarân hatte oft auf seinem morschen Bett gelegen, dass direkt an der Zimmerwand zu seinen Zieheltern stand und versucht zu schlafen. Leider hatte die Alte sich immer Bettgesellschaft geholt, sobald der Dreckskerl für einige Tage auf Reisen war. Er schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. Ob sie wohl noch immer in den Kerkern angekettet war und als Spielzeug der restlichen Bewohner der Festung diente? Der Gedanke hatte etwas befriedigendes, denn die schwarzen Númenorer brauchten stets neue Opfer um ihre Foltermethoden zu perfektionieren. Ihm war ihr Schicksal eigentlich gleichgültig, denn sie hatte es nicht anders verdient. Er war froh, dass er für eine längere Zeit aus Morder herauskam. Zufrieden blickte er sich in der felsigen Gegend um, die vereinzelte Bäume aufwies, dutzende Hügel und Berge. Hier war es still, kein Lärm von Orks oder anderen Gestalten und kein ständiges Geschnatter von Leuten, die redeten. Ein Maunzen ließ ihn kurz zusammenzucken. "Du schon wieder...", murmelte er daraufhin und seufzte. Scheinbar würde er die Katze nicht mehr so schnell loswerden. Ihm war es auch gleich, zumindest konnte sie ihn nicht vollplappern und blöd anstarren. Ausdruckslos starrte er in die runden Katzenaugen, die zu ihm hochblickten. Er nickte und ging weiter, woraufhin sich sein vierbeiniger Begleiter ebenfalls wieder in Bewegung setzte. Aglarân atemte nochmals tief ein und aus, ehe er sich den Helm auf den Kopf setzt und wieder zu den Söldnern aufschloss. Die Männer schienen etwas im Gedanken zu sein und wirkten recht abwesend, was ihm auch Recht war. So würden sie keine Probleme bekommen, denn reden hieß meistens Schwierigkeiten, zumindest für ihn. Mit einem strammen Marschtempo schritten sie weiter durch die hügelige Landschaft, in denen sich schon erste größere Felsen mischten. Er schätzte noch ein paar Tage, bis sie die Grauen Berge erreichten und hoffte, dass es keine großartigen Probleme gab.

Aglarân mit der Katze und den Namenlosen in die Ered Mithrin
« Letzte Änderung: 27. Feb 2017, 15:57 von Fine »