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Eryniel, erster Charakter von Tauriel?

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Tauriel?:
Name: Eryniel

Geschlecht: weiblich

Rasse: Elb (Tawarwaith-Waldelb)

Alter: 719 Jahre

Geburtsort: Großer Grünwald 07.09.2303 D.Z.

Start: Thranduils Hallen

Aussehen:

Sie ist eine der hochgewachsenen Schönheiten ihres Volkes. Ein zartes Gesicht, mit einer zierlichen Nase, welches von langem erdbeerblonden Haar umrahmt wird das ihr, offen oder kunstvoll geflochten, über den Rücken fällt. Blass -türkise Augen, mit einem Ring aus Saphir, unter sanft geschwungene Wimpern, welche unergründlich Tief und doch jugendlich wirken. Rechts am Kinn hat sie ein kleines Muttermal.
Ihre Haut hat einen blassen elfenbeinfarbenen Teint und ihr Körper ist wohlgeformt und schmal gebaut. Ganz klar lieblich anzuschauen für jeden, der ihres Weges kreuzt. Und doch ganz klar unmenschlich und befremdlich schön für Betrachter eines anderen Volkes.

Bekleidet ist sie oft mit eher praktischer Kleidung, selten einem kunstvollen Gewand oder (Gott bewahre) Kleidern. Die Liebe zur Natur findet sich auch in ihrer Tracht wieder, die in erdgebundenen Farben gehalten ist (meist Grün-, Braun- und Rottöne).

Charakter:

Man darf sich nicht durch Eryniels zerbrechliches Äußeres täuschen lassen. Sie ist noch jung (nach Maßstäben der Elben) und besitzt ein ebenso ungestümes Wesen. Oft kann man sie durch die Wälder rennen sehen, auf der Suche nach Neuem und unbekanntem. Der Schwermut des Alters hat sie noch nicht gepackt und so sprüht sie nur so voll Lebensfreude, was besonders bei den Feiern des Waldlandreiches deutlich wird. Dort singt und tanzt sie dann die ganze Nacht. Dies änderte sich etwas nach dem Tod ihres Vaters, doch nicht gänzlich.

Wie alle Elben, fühlt sie sich besonders in der Natur, umgeben von Bäumen, wohl. Sie fühlt sich ihrer Heimat verbunden und ward schon oft dazu gezwungen, diesen mit Pfeil und Bogen zu verteidigen, was sie allem gegenüber, das diese Ruhe stören könnte, eher misstrauisch macht. Besonders durch die ohnehin distanzierte Art ihrer Sippe, hat sie noch nicht viel Kontakt mit der Außenwelt gehabt. Nichtsdestotrotz ein wissbegieriges Wesen.

Wirst du ihr begegnen, musst du sie erst von dir überzeugen, doch ist dies geschafft, kommt man in den Genuss ihrer fröhlichen Gesellschaft, die stets ein offenes Ohr für ihre Freunde hat.

Sie ist von kämpferischer Natur und doch, wird sie nicht zuerst die Klinge ziehen, wenn es eine friedliche Lösung gibt. Man wird sie nicht dabei erwischen, wie sie Streit grundlos provoziert. Wehe demjenigen, der sich trotzdem für den Kampf entscheidet.
Im Kampf weiß sie was sie tut, ist aber auch gerne erfinderisch und handelt oft eher spontan, einem Impuls folgend. Verlasse dich nicht darauf, was du denkst, das sie tun wird.


Fertigkeiten:

+ behände im Umgang mit Pfeil und Bogen (das Bogenschießen ist eine Grundvoraussetzung der Silvan-Wache und sie hat ein langes Training absolviert, dass sie treffsicher und flink machte)
+ versteht sich im Kampf mit Messern und Einhand-Schwertern (sie hatte ihren Vater als Lehrer, welcher ein ausgezeichneter Kämpfer mit der Klinge war und sie zur Perfektion zwang)
+ bewandert in Fährtenlesen (Waldkunde)
+ teilt die Gabe des guten Gehörs und Sicht ihres Volkes
+ Guten Orientierungssinn (z. B. anhand der Sterne)
+ agil und akrobatisch veranlagt
+ Leichtfüßigkeit der Elben (Wenn es eines ist, das sie besonders gut kann dann das Schleichen und darin ist sie auch für einen Elb besonders gut und versteht es sich den Blicken anderer zu entziehen)
+ Kenntnisse über Schmiede- und Heilkunst (Schmiedekunst nur dürftig)

- Weltfremd (weiß z. B. nicht viel über Sitten und Gebräuche anderer Völker)
- wird von Heimweh geplagt, wenn die Gegend fremdartig ist
- Abscheu gegen dunkles
- empfindsam im Kontakt mit böser Macht (bei größeren finsteren Präsenzen weicht sie instinktiv zurück. Ein grauen packt sie, doch lähmt sie nicht)
- Misstrauen gegenüber anderen Völkern
- oft einzelgängerisch (durch Misstrauen)
- improvisiert mehr als gezielt zu planen

Ausrüstung:

Zumeist eine leichte Rüstung der Düsterwald-Elben aus Leder, gut zum Tarnen, doch weniger robust. Die Rüstung ist mit feinen Ornamenten verziert und gleicht optisch Baumrinde. Zudem trägt sie einen der Elbenmäntel der Silvan-Wache.
Eryniel führt immer zwei Dolche mit sich, dessen Klingen wie aus hellem Holz gefertigt aussehen, der Griff wie aus Rinde. Des Weiteren führt sie ein kunstvoll geschwungenes Kurzschwert der Elben mit sich und einen Kurzbogen mit Köcher und Pfeilen.
In ihrem Reiserucksack findet sich Lembas, Tinte und Feder, sowie ein Buch (um Zeichnungen von Neuem anzufertigen), ein Jagdmesser und einen Wasserschlauch.

Geschichte:

1. Vorgeschichtliches

Eryniel wart am 7. September 2303 D.Z. als Tochter des Elben Curuhir und seiner Gattin Nestadriel geboren. Zu dieser Zeit lag der Schatten Dol Guldurs bereits auf Taur e-Ndaedelos, doch das Land befand sich im Frieden.

Curuhir war Schmied in den Hallen des Elbenkönigs Thranduil, ein Kundiger seines Faches. Nestadriel war Heilerin und verstand sich im Umgang mit Kräutern, die die Natur Ardas hervorbrachte. Lange hatten sich beide ein Kind gewünscht und die Geburt eines Kindes ist seit jeher etwas Besonderes unter den „Erstgeborenen“. Beide waren froh, als ihr Wunsch erfühlt wurde.

In den laufenden 157 Jahren konnte sie ein unbeschwertes Kind sein. Oft wanderte sie mit ihrer Mutter durch den Wald und lernte so manches über die heilende Kraft der Natur, tollte unter den großen Laubdächern umher und sang mit Nestadriel. Sie empfand Begeisterung für alles um sich herum.

Ihr Vater nahm eine besondere Rolle für sie ein. Er war es, der ihr sein Handwerk näher brachte, sie lehrte, wie man eine Klinge führt, denn als Schmied verstand er sich natürlich im Umgang mit seinen Waffen. Des weilen konnte er ein etwas harter Lehrmeister sein und sie kam nur alt so oft, nicht ohne einen seichten Hieb davon, doch sie hatten eine enge Beziehung.
Zu ihrem 100. Geburtstag (sie war bereits ausgewachsen) erhielt sie von ihrem Vater eine, eigens für sie angefertigte, Klinge. Ein Kurzschwert, mit dünner, aber robuster Schneide, welche sich sanft bog. Darauf ward eine Gravur eingelassen: „silivren penna miriel o menel aglar elenath“. Sie sollte ihr noch gute Dienste leisten.

Im Jahre 2460 D.Z. endete der Friede jäh, als Dol Guldurs macht wieder erstarkte. Finsternis legte sich erneut über den Düsterwald, die Orks im Nebelgebirge vermehrten sich und Drachen bewohnten wieder das graue Gebirge, im nördlichen Teil Wilderlands, wo sie die dort hausenden Zwerge vertrieben. Allerlei Getier kreuchte und fleuchte unter dem Dickicht des Waldes umher und die Waldelben hatten mühe damit, ihre Grenzen zu sichern.

Als dann 2770 Smaug den Erebor zu seinem Heim machte, zogen sich die Elben ganz in ihr Reich zurück. König Thranduil nahm keinen Anteil, an den Geschehnissen außerhalb seines Herrschaftsgebietes. Die Junge Elbin wurde zu dieser Zeit Teil der Silvan-Wache. Mit den andren verteidigte sie die Grenzen des Düsterwaldes, schlug Spinnen und Orks nieder, welche aus Nebelgebirge gekrochen kamen, und sich im Wald einnisteten. Eryniel war eine geschickte Kämpferin mit Klinge und Bogen geworden.

Nur noch selten sah man Handel auf der alten Waldstraße, nur mit Esgaroth auf dem langen See pflegten sie noch Handelsbeziehungen, zu den Waldmenschen hatten sie nur selten Kontakt. Argwohn gegenüber der Außenwelt macht sich breit.
2941 werden die feiernden Waldelben durch Thorin Eichenchild und seine Gemeinschaft beim Sternenlichtfest (Mereth Nuin Giliath) gestört und geraten in Gefangenschaft. Bei der anschließenden Flucht aus den Verließen, verfolgt Eryniel zusammen mit der Silvan-Wache die Zwerge, jedoch ohne Erfolg. Bei der „Schlacht der fünf Heere“ ist sie nicht anwesend. Sie ist eine derjenigen, die zum Schutz des Reiches zurückbleiben.

Als nun auch der Schatten Saurons, durch den Weißen Rat, aus Dol Guldur vertrieben werden konnte, und Thal wieder aufgebaut wurde, kehrte wieder mehr Leben in die Handelsbeziehungen der Elben ein.

Im Jahr 3017 wird Gollum von Aragorn, in Obhut der Waldelben gegeben. Einige Male kann die junge Elbin einen Blick auf die erbarmungswürdige Kreatur werfen, doch wird sie nie zur Bewachung des Geschöpfs eingeteilt. Sie hat genug mit der wieder zunehmenden Gefahr im Wilderland zu tun. Am 20. Juni 2018 greift dann eine Schar Orks die Elben an, in dessen Tumult sich Gollum davonstehlen kann und, trotz intensiver Suche, verschwunden bleibt.

Am 15. März 3019 kommt es dann zu einer gewaltigen Schlacht unter den Bäumen des Düsterwalds. Thranduil kann die Diener des Feindes, aus Dol Guldur, zurückschlagen, doch Eryniel verliert während der Schlacht ihren Vater. Dieser wird, durch einen der Schergen des dunklen Herrschers, niedergestreckt. Tief getroffen von dem Verlust ihres Gatten, zieht Nestadriel fort nach Lothlórien, um dort Frieden und Trost zu finden. Ihre Tochter bleibt allein zurück, denn sie kann ihre Heimat nicht einfach so verlassen. Sie fühlt sich verpflichtet Widerstand zu leisten und den Wald für ihren Vater zu verteidigen. Unter anderem führt sie die Schmiede ihres Vaters weiter, die er ihr hinterlässt.

1.2 Ein schwerer Verlust

“maetha!“ um sie herum tobte die Schlacht.
“Weiter! Kommt schon!“ Die Kriegsschreie der Orks zerrissen die Luft.
Eryniel atmete tief aus und ließ die Finger von der Sehne gleiten. Der Pfeil traf einen Ork genau zwischen seinen gelben Augen. Sie stand gemeinsam mit einigen anderen Bogenschützen etwas weiter außerhalb des Geschehens. Vor ihnen lagen bereits viele Orks, durchbohrt von Pfeilen. Die Horde war, wie aus dem Nichts, über sie herein gebrochen.
Abstoßend, dachte sie sich. Erneut hüpfte eine der Kreaturen die Anhöhe hinauf, erneut fiel ein Leib zu Boden und gesellte sich zu den anderen.
“Dort kommen noch mehr!“ Ihr Blick wanderte in südlicher Richtung.
Zwischen den hohen Bäumen kamen weitere Orks hervor, doch von höherem Wuchs und schwer gepanzert. Unweit der eintreffenden Ungetüme kämpften einige Elben-Krieger. Ich brauche einen besseren Standpunkt.
“Ihr!“ sie deutete auf drei der Schützen. “Kommt mit mir!“
“Wir folgen euch.“Eryniel und ihre Begleiter machten sich daran, näher an den anderen Trupp zu gelangen.

Neben ihr stieg die Wurzel eines Baumes fast waagerecht an. Ohne langsamer zu werden, folgte sie auf der Wurzel dessen Verlauf bis zu dem dicken alten Stamm. Sie sprang auf eine weitere Wurzel, die etwas weiter oben lag. Immer höher arbeiteten sich die Elben, bis sie auf den gewaltigen Ästen der Bäume laufen konnten, welche sich dicht an dicht drängten. Im Schatten des Geästs liefen sie Richtung Süden. Nahe dem zweiten Trupp, welcher nun unter ihnen am kargen Waldboden gegen die Orks kämpfte, postierten sie sich.

Die größeren Orks waren fast da. Eryniel legte einen Pfeil an ihren Bogen. Einer der Heranstürmenden fiel und neben ihm drei weitere. Die Orks trampelten, in Gebrüll ausbrechend, über die Leichname ihrer gefallenen Kameraden hinweg.
Etwa 20 aus ihren Reihen, wandten sich Richtung Westen. Was sollte das ? Eryniel spähte voraus. Dort, in mitten einer Traube aus Orks, kämpfte ein einzelner Elb. Um ihn verteilt lagen seine gefallenen Mitstreiter. Blitzend ließ er seine Klinge kreisen und hielt die erschrockenen Angreifer auf Abstand.
“Ada!“ sie rief nach ihm, doch er war zu weit weg.
Ohne auf die anderen zu warten, rannte sie los. Ich muss da runter!
Eryniel hangelte sich hinab und setzte mit einem Sprung auf den Boden auf. Zwischen ihr und ihrem Vater drängten viele Feinde. Sie hing ihren Bogen an den Rücken und zog ihr Schwert. Ihr Arm holte aus. Im lauf hieb sie einen der Orks den Kopf ab.
Die silberne Rüstung ihres Vaters war mit Blut besudelt. Es sind zu viele! Weiter schlug sie sich durch das Meer aus Fleisch und Eisen. Die Riesen waren bei Curuhir angekommen. Einer von ihnen baute sich vor dem Elben auf. Er schafft das!

Die Gruppe von Kriegern war zu Eryniel aufgeschlossen. Hinter ihnen kamen auch die drei Schützen.
“Auf den Großen!“ sie zeigte auf den Ork.
 Einer der drei legte an und feuerte seinen Pfeil ab. Das Ziel strauchelte kurz. Das war die Möglichkeit für Curuhir sein Schwert in den Leib des Unholds zu stoßen. Der Ork hielt die Klinge fest. Nein! Die anderen Angreifer sahen nun ihre Chance und stießen mutig vor. Von allen Seiten warfen sie sich auf den Elb.
“ Schießt doch! Schießt doch!“ ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
Die Pfeile regneten auf die rumorende Masse nieder. Eryniel stürmte über die Überreste hinweg. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie hieb auf die letzten Orks ein, welche noch immer auf ihren Vater einstachen. Als der Letzte von ihnen durch einen Stoß in den Hinterkopf einsackte, konnte sie ihren Vater erreichen.
Ein Messer steckte in seinem Hals und auch sein restlicher Körper war von Schnitten und Stichen übersäht. Sie fiel neben ihm auf die Knie.
“Bow!“ sie schrie. Mit zitternden Händen hielt sie die erkaltenden Hände ihres Vaters.
Der Lärm um sie herum verblasste. Weinend legte sie ihren Kopf an seine Wange. Mit bebender Stimme begann sie zu singen:

Men cenuva fánë cirya
métima hrestallo círa,
i fairi nécë
ringa súmaryassë
ve maiwi yaimië?

Man tiruva fána cirya,
wilwarin wilwa,
ëar-celumessen
rámainen elvië
ëar falastala,
winga hlápula
rámar sisílala,
cálë fifírula?

Man hlaruva rávëa súrë
ve tauri lillassië,
ninqui carcar yarra
isilmë ilcalassë,
isilmë pícalassë,
isilmë lantalassë
ve loicolícuma;
raumo nurrua,
undumë rúma?

Man cenuva lumbor ahosta
Menel acúna
ruxal' ambonnar,
ëar amortala,
undumë hácala,
 enwina lúmëelenillor pella
talta-taltala
atalantië mindonnar?

Man tiruva rácina cirya
ondolissë mornë
nu fanyarë rúcina,
anar púrëa tihta
axor ilcalannar
métim' auressë?
Man cenuva métim' andúnë?

Der letzte Ton klag ab und Eryniel schloss die Augen. Eine Hand berührte sie an der Schulter. Stumm saß sie da. Die Schlacht war vorbei und der Sieg errungen, doch schwerer wog der Verlust.

2. Prolog

2.1 Dunkle Wolken

Funken flogen, begleitet von dem hellen Klirren des Ambosses, als der Hammer darauf niederging. Das Material glomm hell auf. Eryniel bearbeitete die Klingen eines Schwertes, so wie es ihr Vater einst beigebracht hatte. Wieder und wieder schlug sie auf das singende Metall ein. Für sie hatte das ganze Etwas von einem einstudierten Tanz, dessen Schrittfolge sie genau kannte, wenn auch sie selbst sich niemals als sehr gute Tänzerin bezeichnen würde. Aber es war der Beruf ihres Vaters und sie fand so Frieden. Der große Schmiedeofen hatte kaum Pause gehabt in letzter Zeit und sie ebenso wenig. Die Zeiten waren dunkel und alles befand sich in Unruhe, dieser tage.
Ich muss an die Luft. Sie trat durch die beiden Steinsäulen am Ausgang der Schmiede und folgte dem steinernen Pfad vor ihr. Unter Ihr wand sich der Fluss. Tosend floss das reißende Wasser durch die Hallen. “Le suilon“ sagten einige Elben, die ihr entgegenkamen. Sie neigte den Kopf leicht und lächelte, “Dhe suilon.“ Sie war fast am Tor angekommen. Der Weg, welcher nun in eine Brücke überging, verlief weiter nach links und schloss sogleich an die Eingangshalle an. Die beiden Wachen vor dem Tor machten ihr den weg frei und sie trat durch die beiden Torflügel. Kalter Wind strich ihr sanft über die Wange. Sie begann zu rennen und überquerte die Brücke am Eingang des Palastes.

Das Licht der Sonne tanzte unter dem Blätterdach des Waldes, wenn es denn durch kam. Die alten, knorrigen Bäume waren riesig. Ihre langen Äste schlossen sich wie dünne, ausgemergelte Finger über dem Waldpfad. Moose bedeckten die gewaltigen Wurzeln, welche sich über dem Pfad, und neben ihm, ausstreckten.

Eryniel kam an einen besonders großen Baum. Ihre Hand griff nach einen der weiter unter gelegenen Äste und hangelte sich dann bis in die Baumkrone hoch. Sie überblickte das Dickicht des Waldes. Hier oben schien die Sonne ungehindert auf das Grün. An diesem Ort kam Eryniel gerne, wenn sie Zeit hatte. Wolken ziehen von Osten auf. Ihr Blick schweifte gen Osten, über die letzten Ausläufer des Waldes. Dort in der ferne, etwas weiter südlich, tobte etwas. Ein rotes Licht flackerte zwischen den Bergen auf. Die Bäume schienen zu schaudern und auch die Elbin durchfuhr ein nicht erklärbares Schaudern. Es war der 25. März 3019.

2.2 Dunkle Zeiten

In den folgenden Tagen und Wochen bekamen die Elben viele schreckliche Nachrichten aus der Ferne. Es hieß, der dunkle Herrscher habe den einen Ring wiedererlangt und führe nun umso erbitterter Krieg gegen die Freien Völker. Gonder und Rohan waren dem Sturm, der auf sie hereinbrach, nicht gewachsen. Rasch fielen​ ihre Reiche unter die Herrschaft Saurons.

Am 4. Juni 3019 bekamen dann auch die Waldelben die Macht Mordors zu spüren. Erneut ergossen sich die dunklen Scharen aus der wiedererrichteten Festung Dol Guldur. Der Düsterwald fiel und viele der Elben flüchteten sich nach Lórien, um dort die letzte Bastion gegen Sauron zu bilden. Eryniel musste ihr Heim verlassen. Vor ihr lag einen langer und beschwerlicher Weg. Etwa ein Jahr hatten sie Ruhe in Lórien, bis Beginn März 3020 der Feind auch dort zuschlug, jedoch abgewehrt werden konnte. In Lothlórien erfuhr Eryniel auch davon, dass ihre Mutter ein Schiff nach Valinóre genommen habe.

2.3 Gen Westen

Lothlóriens goldgelbes Licht bestrahlte den Pfad. Die Malinorne mit ihrer silbernen Borke, eben und glatt, goldene Blüten tragend, waren ein atemberaubender Anblick. Man wandelt durch einen Traum.
Eryniel hatte nie zuvor Laurelindórenan gesehen. Wohltuende Träume, aus denen ich nicht erwachen will. Links und rechts des Weges blühten Blumenwiesen zwischen den Mellyrn.

Bald gelangte die Karawane an die weiße Brücke, die zum Eingang Caras Galdhons führt und sie betraten die Baum-Stadt.
“Diheno enni! Boe i dulu enni.“ (Verzeiht! Ich brauche eure Hilfe.)
einer der Galadrim drehte sich um, “Mae“
“Tirin an Nestadriel nin emil.“ (Ich suche meine Mutter Nestadriel.) Sie konnte es kaum abwarten ihre Mutter wiederzusehen. Sie wollte wissen, wie es ihr ergangen war.
“Man i eneth lîn?“ (Wie ist euer Name?) der große blonde Elb sah nachdenklich aus.
“Nin estar Eryniel.“ nun schaute der Elb ernst.
“Ti padhebon na Valimar.“ (Sie ging nach Valinor.)
Zu ihrer Überraschung lächelte sie. Sie war in Sicherheit.
“Hannad ath thulu lîn.“ (Ich danke euch.) der Elb neigte den Kopf und Eryniel drehte sich um, dem Blau des Himmels zwischen den Laubdächern zugewandt und seufzte. Ihr geht es gut.

2.4 Keinen Frieden

Im Januar des Jahres 3022 erhielten die Elben Nachricht aus dem Osten: der Erebor werde durch Ostlinge belagert. Da sich auch Zwerge aus den Eisenbergen auf den Weg machten, um ihren Vettern zur Hilfe zu eilen, sah auch Thranduil hier seine Chance. Er ließ seine verbleibenden Streitkräfte bereit machen und zog in den Krieg. Sie hatten eine Übermacht gegen sich und die verbliebenen Elben mussten geschlagen abziehen. Eryniel kehrte mit ihrem Volk wieder in Lórien ein, gezeichnet durch die Niederlage, doch noch nicht am Ende. Sie und einige andere lebten noch. Sie würde nicht aufgeben solange es Hoffnung gibt.

Am 17. Mai 3022 fiel dann Saruman mit seinem Herr aus Orks, von den Nebelbergen aus, ins Land ein. Die Schlacht endete mit der Belagerung von Caras Galadhon. Saruman hatte gesiegt. Die meisten Elben des Düsterwalds (unter ihnen auch Eryniel) gerieten in Gefangenschaft. Bestürzt musste sie miterleben wie ihr König (gebrochen durch die vielen Entbehrungen) einem Bündnis mit dem Zauberer und seiner Brut einging.

Gemeinsam mit ihm reisten sie zum Kriegsrat, welcher in Aldburg stattfand. Man beschloss einen Angriff gegen Dol Guldur. Der Plan gelang. Mit dem Fall des Nazgûl durch Glorfindels Hand, fiel die Festung des Feindes. Eine mühsame Schlacht war dies gewesen. Zwerge hatten das Eindringen in die Festung ermöglicht, nachdem die Maschinen Sarumans keinen Schaden an den Mauern anrichten konnten.
Nun erfüllte der Zauberer sein Versprechen gegenüber Thranduil. Die Heere wurden geeint und man zog gen Norden, um das Waldlandreich von den Horden zu säubern.

2.5 Heimkehr

Abscheulich! Eryniel lief bei ihrer Sippe und schaute angewidert zu den Orks rüber. Welcher Schatten muss den Geist Thranduils umnachtet haben, um mit solchen Kreaturen zu verkehren ? Sie hatte seit dem ersten Tag nichts von dieser Übereinkunft gehalten. Sie fragte sich, ob das ganze gerechtfertigt war, um ihre Heimat zurückzuerlangen.
Jemand stieß sie von der Seite an: es war Paladir. “Nin u-drasto!“ (lass mich in Ruhe) Sie war gerade nicht in der Stimmung für irgendwelche Begründungen, warum das alles notwendig war.
“Be iest gîn.“ (Wie du wünschst) er war alles andere als schlecht gelaunt. Schelmisch schenkte er ihr ein Lächeln.
“Ego!“ Wie konnte er das alles hier gut finden ?
“Baw.“ er ging nicht, aber machte auch keine weiteren Anstalten sich ihr irgendwie zu nähern. Seine gute Laune hatte er dabei selbstverständlich nicht verloren.
Er tat ihr Leid. “Diheno enni.“ Er sah nun bestürzt aus.
“Alles gut.“ Von wegen bestürzt. “bald haben wir dies alles hinter uns.“
Eryniel drehte sich zu ihm. “bald sind wir da, doch wer weiß wie es uns dort ergehen wird?“
Paladir runzelte die Stirn.
Sie kannte ihn bereits lange. Sie beide waren schon des Öfteren zusammen jagen gewesen. Beide waren teil der Silvan-Wache gewesen. Paladir war älter als sie, groß und gut gebaut. Er hatte langes kastanienbraunes Haar und ein markantes Gesicht mit warmen braunen Augen. Sie waren Freunde.
Vor und hinter ihnen liefen die anderen Elben.
“Ennas!“ von vorne. Sie waren endlich da..


Tauriel?:
Ich hab das jetzt einfach mal gemacht ^^
Kann sein, dass noch einige Fehler oder Unstimmigkeiten drin sind, aber ich wollte es endlich hinter mich bringen und ihr seht bestimmt mehr als ich. ;)
Ich freu mich auf Kritik! ^^

Eandril:
Hab den Thread mal aus dem Friedhof verschoben, da kommen nur inaktive, gestorbene und nicht angenommene Chars hin - und hier trifft ja hoffentlich nichts davon zu ;)

Tauriel?:
Oh sry :D Danke :)

Rohirrim:
Juhu, ein neuer Charakter :). Dann will ich doch mal ein bisschen Feedback dalassen.

Vom Charakterbogen her sieht alles gut aus. Der Charakter klingt spannend und man merkt, dass du dir einige Gedanken gemacht hast, auch was Details angeht. Die Stärken und Schwächen wirken ausgeglichen.

Zur Geschichte: Zunächst mal finde ich es gut, dass du die bisherigen Geschehnisse des RPGs korrekt einbezogen hast. Widersprüche sind mir dabei keine aufgefallen.
Allerdings finde ich es schade, dass du den Großteil der Geschichte nur in Berichtsform abhandelst. Gerade zu so einem prägendem Erlebnis, wie dem Tod des Vaters hätte ich gerne einen Echtzeitbericht gelesen, in dem insbesondere die Gefühle von Eryniel deutlich werden. So etwas hilft letztlich auch dir selber dabei, dich besser in den Charakter hineinzuversetzen und zu üben, wie man solche Situationen gut beschreiben kann.
Ansonsten sind mir in der Geschichte auch noch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen. Da würde ich einfach nochmal drüber lesen oder die Duden Textprüfung verwenden, um die Fehler zu finden. Das geht meistens auch ganz gut.

Insgesamt gefällt mit der Charakter aber auf jeden Fall, und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht :)

Mit freundlichen Grüßen
Rohirrim

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