Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Angenommene Charaktere

Verdandi, vierter Charakter von Curanthor

(1/2) > >>

Curanthor:
„Durch Glück. Glück, das andere Frauen nicht gehabt hatten…“ Verdandi nach ihrer Flucht

Name: Verdandi

Geschlecht: weiblich

Rasse: Mensch

Alter: 25 Jahre

Geburtsort: Noch nicht bekannt

Start: Dol Amroth

Aussehen: Wenn man Verdandi auf einem Hügel sehen würde, könnte man sofort ihr seidiges, dunkelrotes Haar erblicken. Sie ist etwa 1,75 Meter groß und hat einen etwas kräftigeren Körperbau als die meisten Frauen. Durch ihre Lage kann man ihre Muskeln schon deutlicher erkennen, was sie auch nicht versteckt. Sie trägt keine besondere Kleidung, legt Wert auf Diskretion und ist somit unauffällig in der Masse. Wenn man näher an sie herankommt, kann man ihr sogleich in die hellgrünen Augen blicken, die einen aufmerksam mustern. Ihre geschwungenen Augenbrauen pflegt sie penibel, hantiert dafür aber sehr wenig mit sonstiger Kosmetik. Sie hat leicht hervorstechende Wangenknochen und eine sehr sanfte Kieferlinie. Letztere betont ihre feminine Seite stark, trotz ihrer weniger zierlichen Statur. Ihre Stupsnase hat sie von ihrer Mutter geerbt, worüber sie ganz froh ist, was auch für ihre weiblichen Rundungen zählt. Letztere versteckt sie aber eher und zeigt selten ein Stück ihrer blassen Haut.

Sobald Verdandi anfängt zu sprechen, merkt man, dass sie wohl aus dem Norden kommt, denn sie betont mit ihrer ruhigen und sanften Stimme die Wörter etwas härter. Aber auch sonst sieht man gut anhand ihrer Ausrüstung, dass sie nicht dem Adel entstammt.

Sie hat einige Kratzer und Narben am Körper verteilt, die Verdandi bei Langeweile zählt. Im Moment sind es etwa vierzig, hauptsächlich an Händen, Armen, Gesicht und Rücken. Eine besonders breite Narbe an ihrem Hals verdeckt sie mit ihrem langen Haar, das ihr bis knapp über die Brust geht. Meist legt sie es offen und schlicht nach vorn, oder bindet sich einen einfachen Zopf.

Ihre Waffen trägt die junge Frau wie folgt: ihren Schild auf dem Rücken gebunden, der stets mit einem Tuch abgedeckt ist um nicht aufzufallen; darunter ihren Halbspeer quer aufrecht hinter ihrer linken Schulter hervorragend. In ihrem Gürtel steckt eine Handaxt rechts und in einer einfachen Lederscheide ein leichter Breitsax an der linken Hüfte.



Artist: http://www.gilles-ketting.com/

Diese Dame diente als Vorlage, die Rüstung und Pelz-Elemente habe ich nicht übernommen, ebenso wie die Ohrringe und die Kriegsbemalung. Besonders das Gesicht entspricht genau so, wie ich mir den Charakter vorgestellt habe (die Haare müssten aber noch deutlich röter sein).
Waffenauswahl stimmt auch nicht ganz, aber es vermittelt ein sehr gutes Bild, finde ich :)


Charakter: Eigentlich ist Verdandi eine ziemlich gelassene Person, allerdings steht sie in größeren Städten vermehrt unter Anspannung. Sie hat schlechte Erinnerungen an Orte, die voll mit Menschen sind. Seit ihrer Flucht öffnet sie sich nur wenigen Leuten und reagiert oft abweisend. Bei ihr mischt sich dennoch ein gesundes Selbstbewusstsein, mit einem hin und wieder schüchternen Charakterzug. Sobald es um sie selbst geht, macht sie zu und lenkt ab, oder wechselt das Thema. Sie mag es überhaupt nicht im Mittelpunkt zu stehen und versteckt sich gern hinter anderen Leuten.

Verdandi redet so gut wie nie über ihre Herkunft und ihre Familie. Selbst um ihren Namen macht sie ein Geheimnis und nutzt oft irgendwelche Ersatznamen, die ziemlich simpel sind. Dabei ist sie eine intelligente, junge Frau, der es jedoch ein wenig an Erfahrung mangelt. Sie kann sich gut auf Dinge konzentrieren und lernt sehr schnell. Eine ihrer Gaben ist es, Situationen gut abzuschätzen und instinktiv zu handeln, ohne vorher darüber nachzudenken. Sie weiß, was sie erreichen könnte, zögert aber noch ihrem Leben einen Sinn zu geben. Nach ihrer Flucht fühlte sie sich verloren und lebte als Landstreicherin, wobei sie lernte, für sich selbst zu sorgen. Im Kampf zeigt sie eine unkontrollierte Seite und schiebt das auf ihren Vater, den sie sonst nie erwähnt. Ihre Fähigkeiten mit Waffen zeigt sie nie und ist der Meinung, dass man besser unterschätzt wird. Sie weiß allerdings, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Ihre Selbsteinschätzung ist außerordentlich ausgeprägt, denn wenn sie Etwas packt, dann ist sie auch mit Leidenschaft dabei. Verdandi kann nicht lange stillsitzen und braucht eine Beschäftigung um ihren Geist abzulenken. Meist singt sie ganz leise, sobald sie denkt, es hört keiner.

Im Kampf ist Verdandi eigentlich das Gegenteil ihrer Art: brutal, effizient und unvorhersehbar. Da sie in Auseinandersetzungen oft sich selbst verliert und in einen Blutrausch verfällt, meidet sie eigentlich Konflikte. Bisher hatte sie auch keine guten Lehrer und von ihrem Vater hatte sie nicht so viel, worüber sie noch immer sehr traurig ist. Trotzdem trägt sie seine Ausrüstung mit Stolz und versucht sie in Ehren zu halten. Dabei ist die Ehre ein Punkt, der ihr sehr wichtig ist. Sobald jemand ihre Ehre in Frage stellt, muss sie darauf reagieren. Verdandis Erziehung war sehr Stolz und Ehre bezogen, deswegen hat sie sich nach längerer Zeit nun doch dazu überwunden Etwas aus ihrem Leben zu machen.

In der Liebe hat sie noch keine Erfahrungen gemacht, obwohl sie sich selbst durchaus als ansprechend beschreiben würde. Allerdings spielt sie nie ihre Reize aus und traut sich in dem Punkt auch nicht, aus sich heraus zu gehen. Sie mag es nicht Paare zusammen zu sehen, weil es sie an ihre Vergangenheit erinnert, die sie gern vergessen würde.

Trotzdem alledem ist sie recht gesprächig, auch wenn sie die wichtigen Dinge auslässt. Man merkt, dass Verdandi durchaus Bildung genossen hat, diese aber absichtlich schleifen lässt. Ihre Beweggründe verschleiert sie gern, wenn auch nicht immer geschickt. Sie mag es aber gar nicht, durchschaut zu werden, oder wenn jemand übermäßig viel Interesse an ihr zeigt. Was sie aber mag, ist fischen zu gehen. Wenn sie sich sicher fühlt, singt sie auch gern und spielt dazu auf ihrer kleinen Laute. In kleinen Runden fühlt sie sich deutlich wohler und würde sich dort auch eher öffnen. Sie ist neugierig, fragt aber nicht ganz so oft, wenn sie Etwas interessiert. Verdandi hat nur sehr wenige Freunde und ist auch sehr vorsichtig wem sie vertraut.

Im ihrem Inneren ist sie sehr stolz auf ihre Herkunft, die sie hartnäckig verschweigt. Sie liebt es aus Dingen Geheimnisse zu machen und andere Menschen sie lösen zu lassen. Gerne lässt sie andere Leute ihren Namen erraten, den sich auch kaum jemand merken kann. Dabei weiß sie von ihrer Mutter, dass es ein sehr alter Name ist. Von ihr trägt Verdandi nur ein gelb gefärbtes Haarband herum, das sie mal als Geschenk erhalten hatte. Darauf achtet sie aber wie auf einen Schatz. Tief im Inneren ist sie sehr herzlich, hat aber eine eiserne Fassade, die durch nichts erschüttert werden kann.

Fertigkeiten:
(absteigend nach Reihenfolge)

+ Hohes Potential zur Kämpferin
Ihre körperliche und geistige Konstitution ist ausgezeichnet, sie lernt schnell und hat eine gute Selbsteinschätzung. Der Umgang mit Waffen ist ihr ebenfalls nicht fremd und ihr Körper ist Belastungen gewöhnt.

+ Sehr mutig
Egal was für eine Herausforderung auf sie wartet, Verdandi stürzt sich in das Abenteuer. Sie versucht dadurch Ruhm und Ehre zu erlangen, hauptsächlich aber ihren Vater ehren. Wenn eine Aufgabe erledigt werden muss, macht sie es.

+ Intelligent
Sie lernt schnell und hat eine gute Bildung durch ihre Mutter genossen. Verdandi könnte auch mit Köpfchen kämpfen, bevorzugt aber die handfesten Methoden, da es ehrenhafter ist.

+ Charakterstark (und Stolz)
Durch ihre Erfahrungen ist sie gefestigter in dem Umgang mit Tod, Wunden und Schmerzen. Sie kann eine hohe psychische Belastung aushalten und bricht sehr selten mental zusammen.


0 Grundlegende Kampfkünste, aber keine weitreichenden Kenntnisse. Ihr hat ein Lehrer gefehlt und die meisten Techniken hat sie sich selbst beigebracht. In dem Punkt ist Verdandi aber sehr kreativ.

0 Findet sich in der Wildnis zurecht und kann überleben, aber nicht auf Dauer. Ihr fehlt das nötige Wissen um sich mehrere Wochen unabhängig zu versorgen, Nahrung und Wasser würden irgendwann zu einem Problem werden.

- Misstrauisch und verschlossen
Ebenfalls ihren Erfahrungen zuzuschreiben, ist Verdandi sehr wählerisch wem sie vertraut und was erzählt. Da sie so oder so gern Geheimnisse hat, hört sie meist nur zu und weicht konkreten Fragen oft aus. Das macht sie leider oft auch verdächtig.

- Blutrausch / Berserkerin
Verdandi verliert die Kontrolle in körperlichen Auseinandersetzungen sobald ihr Adrenalinpegel eine bestimmte Grenze erreicht. Ein Großteil ihrer normalen Fähigkeiten, wie die Unterscheidung zwischen Freund und Feind ist stark verschlechtert, bis nicht gegeben. In dem Zustand ist sie sehr angreifbar, unberechenbar aber auch dreimal so gefährlich.

- Rebellisch
Sie lässt sich ungern herumbefehlen und lässt dagegen das widerspenstige Mädchen heraushängen. Damit stößt Verdandi bewusst Leute von sich und versucht ihren eigenen Weg zu gehen.

- Gerne passiv
In Sorge um ihre „Berserkerprobleme“ hält sich das Nordmädchen oft zurück und verteidigt sich nur im Notfall, trotz all der Ausrüstung, die sie trägt. Hier muss sie immer sehr genau abschätzen, ob eine Konfrontation lohnenswert ist oder nicht. Das ist ihr aber meist zu anstrengend und umgeht somit den Drang nach Ehre.

- Mittellos
Als Kriegsopfer bleibt einem nichts mehr, kein Heim, keine Familie und nichts zu verlieren. Da Verdandi keinen Beruf gelernt hat und auch nicht verheiratet wurde, kann sie nichts bieten. Der ganze Besitz der Familie ist für ihre Ausrüstung draufgegangen.


Ausrüstung:

Aktiv:
-Halbspeer „Ásgeirr“ (altnordisch für Gottesspeer)
-Rundschild "Blakkskjold" (abgewandeltes altnordisch für Schwarzschild)
-Handaxt „Tiwaz“ (germanische Version von Týr)
-Leichter Breitsax "Gunnar" ehm. "Oxlsníða" (altnord. Schulterschneider)

Verdandi kämpft mit einem nordischen Halbspeer, dessen Holzstab nur einen und ein halben Schritt misst (ca. 155 cm), die Spitze dagegen etwa eine Elle und eine Hand (30 cm). Das Speerblatt ist dreikantig geschmiedet und sitzt fest auf dem Speerschaft. Das Blatt besitzt außerdem zwei längere, scharf geschliffene Flügel, die die Waffe somit zu einer Hieb- und Stichwaffe machen.
Dazu führt sie den schwarzen Rundschild ihres Vaters, der aus stabilem Holz besteht, das mit drei metallenen Querstreben verstärkt und mit einem Metallbeschlag überzogen wurde. Eine hellblaue Sonne prangt in der Mitte des Schildes.
Bei zu nahen Gegnern wechselt Verdandi zum zweihändigen Nahkampf und zieht die beiden Waffen ihres Vater und Großvaters: eine teure Handaxt von ihrem Großvater und ein leichten Breitsax. Die Handaxt besitzt einen unterarmlangen Stiel und eine zwei Handkanten großes, Blatt, in Form eines Flügels. Die einzeln ausgearbeiteten Federn sind zusätzlich gehärtet. Den Breitsax benutzt sie als schwächere Zweitwaffe in der linken Hand, die sie noch trainieren muss. Die Schwertwaffe besitzt eine Länge von etwa einen halben Schritt (ca. 47 cm) und hat einen niedrig sitzenden Schwerpunkt, sodass man mit der Axt zuschlägt und dem Sax sticht. Allerdings wechselt Verdandi oft ihren Stil und trainiert damit beide Hände.

Passiv:
Als Unterkleidung trägt Verdandi ein bequemes Wams, das  aus Leder und Leinen gefertigt ist. Es polstert gut und hält im Winter warm, einzig im Sommer kann es etwas zu warm werden.
Dazu trägt sie verstärkte Stiefel aus Leder und einzelnen, vernieteten Metallstücken, die einen guten Schutz bieten und viele Wanderungen aushalten. Das gehärtete Leder ist ziemlich unverwüstlich, außer man watet damit durch Wasser, das das Leder sonst aufweichen würde.
Auf die Stiefel trägt sie Kettenhosen mit metallenen Knieschützern, die sie von ihrem Vater bekommen hatte. Die Qualität ist zwar nicht sehr hoch, aber dafür weist es kaum Beschädigungen auf.
Das wohl wertvollste Stück, das Verdandi trägt ist eine Ringpanzerbrünne (siehe Brünne), eine Version eines Kettenpanzerhemdes. Es ist so gefertigt, dass es bis über ihre Hüften reicht sowie den empfindlichen Nacken und Hals schützt. Die Ringe sind besonders eng gearbeitet und haben eine hohe Qualität sowie Tragekomfort. Es hat seine Trägerin bereits vor zwei schweren Wunden beschützt und ist noch vollkommen intakt. Verdandi flickt einzelne Stellen, die ihr nicht gefallen einfach selbst, was man aber (noch) nicht sehen kann.
Über das Kettenpanzerhemd hat sich Verdandi einen eigenen Wappenrock fertigen lassen, der auch ein wenig Schutz vor Schnitten bietet. Die vorherrschenden Farben sind schwarz, grau und auf der Brust prangt die hellblaue Sonne, die ihr Vater sonst immer geführt hatte.
Als Kopfbedeckung hat sie einen Helm, in dem eine Ledermütze eingearbeitet wurde, zusätzlich hat der Helm einen Augenschutz und Wangenklappen.
Ansonsten hat sie noch drei Gürtel mit Waffenhalterungen: einen für den Speer, einen für den Schild und der dritte für die beiden Zweitwaffen und Proviant. Neben Nahrung befindet sich in dem Beutel auch ein Talisman, den ihr Großvater einst getragen hatte.

Besonders wichtig: Das gelbe Haarband ihrer Mutter.
Eine Laute mit dem Namen "Elska" (altnord. für "Liebe")

Ein Ast zerbrach unter ihren Stiefeln, als Verdandi sich in das Unterholz schlich. Atemlos lugte sie hinter einem Haselnussstrauch hervor. Die lange Wiese vor ihre lag friedlich da, wäre da nur nicht der Hufschlag, der näher kam. Es roch nach Kiefer und Eichenblättern, Holz. Der Geruch weckte Erinnerungen, de sich jetzt nicht gebrauchen konnte. Ärgerlich schüttelte die junge Frau den Kopf und band sich die Haare nach hinten. Der Hufschlag kam näher. Sie konzentrierte sich und schloss die Augen. Zwei Pferde, drei …, zählte sie stumm im Gedanken und atmete kontrolliert durch den Mund aus. Sobald die Luft aus ihren Lungen entwich erinnerte sie sich an die Lektion ihres Vaters. Ihre Mine verfinsterte sich, wurde ernster und grimmiger. Der Hufschlag verlangsamte sich, Rufe erschallten vom Waldrand her und sie hörte, wie die Reiter absaßen. Verdandi presste die Zähne aufeinander und packte ihren Speer fester. Sie legte sich flach auf den weichen Holzboden und bog einen jungen Sprössling einer Eiche zur Seite. Der Geruch des Waldbodens drang ihr in die Nase und beruhigte ihr klopfendes Herz. „Atme“, sagte sie sich leise und atmete einmal langsam ein und hielt kurz die Luft, nur um sie ganz langsam wieder auszuatmen. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Vor ihr knackte Holz. Scheinbar suchten die Reiter nach ihr. Blätter raschelten. Rufe drangen an ihre Ohren. Sie kannte die Sprache nicht, obwohl sie eigentlich die gängigen Mundarten des Südens beherrschte. Verdandi konnte sich gerade noch davon abhalten zur Seite zu rollen, da ihr Schild auf dem Rücken das nicht zulassen würde. Mühselig robbte sie weiter nach hinten, da sich die lärmenden Häscher immer weiter nach vorn in den Wald arbeiteten. Anfangs war sie noch froh gewesen, dass keine Orks hinter ihr her waren. Nun bereute sie es, da sie wusste, dass die Menschen in der Regel eine größere Geduld besaßen, sehr zu ihrem Nachteil. Kurz rief sie sich die Erinnerungen an das Lager ins Bewusstsein. All die gefangenen Menschen. Sklaven und Zwangsarbeiter aus allen Ecken der besetzten Länder. Frauen, Kinder, Männer und Greise, es wurden keine Unterschiede gemacht. Im Gegenteil, es wurde sortiert, wer nützlich sein würde und nicht. Man hatte sie sofort zu den jungen Frauen gesteckt, die für die menschlichen Bewacher. Noch immer hallten die flehenden Rufe und verzweifelten Schreie in ihrem Ohr. Sie schüttelte sich. Orks waren grausam, aber Menschen konnten selbst das noch übertreffen. Nicht jeder hatte das Glück, dass die Wachen nachlässig waren und die Waffen direkt vor ihrem erbärmlichen Zelt zu lagern. Verdandi wusste, dass sie sonst niemals aus dem Gefangenenlager entkommen wäre.

Sie waren fünf Frauen gewesen. Nach und nach gaben sie auf, da sie keine Kraft mehr hatten und sie konnte nicht alle mitnehmen. Die letzte, ein Mädchen von vielleicht vierzehn Wintern hatte sich in einen Fluss geworfen. Trotz all dem Mut, den sie ihr zugesprochen hatte. Verdandi spürte, wie Hass in ihr hoch kam. Es war ohne Ehre Frauen zu jagen, dachte sie sich erzürnt. Ihre Lederhandschuhe knirschten kaum hörbar, als sie ihre Waffen noch fester umklammerte. Ihr Kiefer schmerzte schon, so sehr presste sie ihre Zähne aufeinander.
Ein Lederstiefel setzte sich genau vor ihrem Gesichtsfeld. Sogleich erfolgt ein überraschter Ruf, doch Verdandi reagierte schnell. Die Hand die zur ihr heranfuhr flog Blut spritzend davon. Sie ließ sich gehen und rammte den Mann mit vollem Körpereinsatz um seinen Schrei zu ersticken. Der Plan ging auf, denn der Kerl schlug mit dem Kopf gegen einen Baumstamm. Verdandi stach zur Sicherheit mit ihrem Speer dem Mann ins Herz, drehte die Klinge und spuckte dem bärtigen Kerl ins Gesicht. „Feiger Hund“, sagte sie hasserfüllt und zog den Speer aus dem Körper. Sie hatte entschlossen nicht mehr fortzulaufen. Sie wollte nicht mehr mit ansehen, wie Frauen verschleppt, Familien getrennt und Kinder ohne Väter aufwachsen würden. Die junge Frau zog ihren Schild vom Rücken und schlich sich durch den Wald. Die Männer hatten sich zu weit verteilt um sie zu suchen. Das kam ihr gelegen, sonst hätte man sie sofort gefunden. Zwar war sie nicht sonderlich gut im Spurenlesen, doch genügte es um einen der Männer zu folgen. Die junge Frau beschloss einen am Leben zu lassen und zu verhören. Damit stellte sie sich zwar vor eine schwere Aufgabe, doch war es ihr wert, sie musste wissen, wo sie war. Ihr Blick suchte systematisch den Waldboden ab, bis sie einen zerbrochenen Ast und einen Fußabdruck fand. Verdandi verlangsamte ihre Schritte und hielt ihren Schild auf Brusthöhe. Mit einem Brüllen sprang einer ihrer Verfolger hinter einem Baum hervor. Verdandi setzte ihre hasserfüllte Kampfmiene auf und brüllte ihren Zorn heraus. Sogleich sprang sie vor und versetzte den überrumpelten Mann mit dem Schild einen Schlag, der ihn zurücktaumeln ließ. Ihr Speer schoss nach vorn, doch der Kerl wehrte ihn mit seinem Schwert ab. Lauernd umkreisten sie einander. Verdandi musterte die Rüstung des Mannes, der wohl aus kriminellem Umfeld entstammte. Das verriet ihr die Augenklappe, die Narben im Gesicht, die dutzendfach gebrochene Nase und der Blick des Mannes. Er war kaltblütig und berechnend, jemand der schon getötet hatte. Er sagte etwas in einer unbekannten Sprache. Sie antwortete nicht, sondern zog eine Grimasse und sprang vor, dabei stach sie nach dem Kopf des Mannes, der dem Angriff aber nur knapp auswich. Dessen Schlag blockte sie mit ihrem Schild und konterte mit einem Stich auf die Füße. Ihr Gegner sah den Angriff nicht kommen und knickte sofort ein. Verdandi hatte ihm eine Sehne zerschnitten. Mit einem Brüllen schlug sie ihm den Schild mit voller Wucht ins Gesicht. Etwas knackte splitternd, dann sank ihr Gegner zu Boden. Doch würdigte ihm keines weiteren Blickes und machte sich auf die Suche nach dem dritten Häscher. Verdandi ließ alle Vorsicht fallen und stampfte durch das Unterholz, laut rufend: „Komm her du feiger Hund!“. Speer und Schild hielt sie im Anschlag und trabte durch den Wald. Auf einer Lichtung kam ihr schließlich der letzte Verfolger entgegen. Der Mann wirkte gepflegt und trug ein Kettenhemd samt schwarzem Waffenrock. Sein Gesicht war unter einem Helm verborgen und er trug zwei Dolche.
„Komm Mädchen, lass und spielen“, sagte er und ließ seine Waffen umherwirbeln.
„Ich werde dich in die ewigen Jagdgründe schicken. An deinem Blut sollst du verrecken“, antwortete sie grimmig und stieß einen Kriegsschrei aus. Sie eröffnete den Kampf mit einem Sprungangriff und stach mit dem Speer nach dem Bauch des Mannes. Dieser wich aber behände aus und machte einen Schritt zur Seite. Verdandi bemerkte, dass ihr Gegner etwas mehr Erfahrung besaß als die anderen beiden Kämpfer. Sie setzte nach und machte einen ungestümen Angriff und schwang den Speer als Hiebwaffe. Der Kerl blockte mit seinen Dolchen, doch die Wucht ließ ihn einen festeren Stand einnehmen. Sofort schlug sie mit der Schildkante nach und traf am Kopf. Ihr Gegner taumelte zurück, doch Verdandi blieb an ihm dran und stach mit dem Speer nach der Hand. Sie zerschnitt ihm die Finger und er musste einen Dolch fallenlassen, doch kein Schmerzenslaut kam ihm über die Lippen. Plötzlich ließ er die zweite Waffe fallen und hob die Hände. „Genug, ich kann das nicht mehr“, gab er auf und zog sich dem Helm vom Kopf. Ein glatt rasierter, jüngerer Kerl kam zum Vorschein. Er war sogar in ihrem Alter und machte ein demütiges Gesicht. Zu ihrer Überraschung kniete er nieder. „Bitte, mach meinem Leben ein Ende, ich kann das nicht mehr ertragen. Jeden Tag wird die Last auf meinen Schultern immer größer. Ich war geblendet von den Belohnungen und die Aussicht auf glorreiche Kämpfe. Ich bin es nicht mehr wert weiterzuleben“, erklärte ihr Gegenüber und neigte den Kopf, „Beende es.“
„Das wäre ohne Ehre“, erwiderte Verdandi und legte den Speer dem Mann in den Nacken, „Aber im Angesicht deiner Taten hast du deine Ehre schon lange verloren.“ Der Klinge ritzte in die Haut, Blut trat aus dem Schnitt hervor. „Du wirst mir einige Fragen beantworten, ich schulde dir nichts und ich könnte dich sofort töten, doch zuvor musst du dir es verdienen.“
Der Mann hob den Kopf, die braunen Augen starrte sie etwas verunsichert an, doch schließlich nickte er zustimmend. Verdandi sah an seinem Blick, dass er schon lange sich wünschte nicht mehr zu leben.
„Wo sind wir und wohin muss ich, um den Widerstand zu treffen?“, fragte sie nach einer kurzen Stille und lauschte nach weiteren Häschern, doch es war still.
„Wir sind in Lebennin, irgendwo zwischen Gilrain und Pelargir. Dein Weg wird dich nach Linhir führen und von dort aus solltest du sicher nach Dol Amroth gelangen“, erklärte ihr Gefangener, „sonst noch was?“
„Wie kommt es, dass du erst gegen mich kämpfst, aber nach der ersten Wunde aufgibst? Das ist ohne Ehre, eigentlich hätte ich dich sofort töten sollen.“ Verdandi nahm ihrem Helm vom Kopf und band ihre Haare nach hinten. Die Frage schien den Kerl zu verunsichern, denn er blickte unsicher umher. „Ich kenne dich … Deine Haare. Warst du in Minas Tirith?“
Ein harter Zug erschien in ihrem Gesicht, doch sie antwortete nicht. Nach einer langen Pause sprach der Kerl weiter: „Ich dachte, dass ich vielleicht von Innen heraus den unterdrückten Menschen helfen konnte. Doch meine Zeit in den Reihen des Feindes ließen meine wahren Absichten verschwimmen. Ich verlor mich selbst.“
Verdandi nickte und zog ihren Speer zurück. Der kniende Mann blickte erneut auf. „Mögest du deine zweite Chance gut nutzen“, sprach sie hastig und schlug ihm mit dem Schild gegen den Kopf, „Und andere Entscheidungen treffen. Wenn du hier verblutest oder stirbst, dann haben deine Ahnen keine Verwendung für dich, wenn nicht, dann solltest du vielleicht an dein eigenes Volk denken.“
Mit den Worten wandte sie sich ab und marschierte zum Rand des Waldes. Dort warteten die drei Pferde geduldig und fraßen leicht voneinander verteilt das saftige Gras. Die junge Frau beschloss ein zweites Pferd mitzunehmen, da es durchaus wertvoll sein könnte. Etwas umständlich schaffte sie es auch eines der Tiere mit sich vertraut zu machen. Nach drei Versuchen konnte sie auch aufsitzen, der Rappe blieb auch erstaunlich ruhig. Ohne große Umschweife band sie das zweite Pferd an das Zaumzeug ihres eigenen Tieres und ritt nach Westen. Dabei hatte sie keine Ahnung wo die nächsten Feinde lauerten, Wachposten sind oder die Front verlief.

Verdandi ritt stur nach Westen und umging drei größeren Reitertrupps. Einmal wurde es sogar so eng, dass sie die Verfolger nur mit größter Mühe abschütteln konnte. Dafür musste sie sogar das zweite Pferd opfern. Doch es funktionierte, da es scheute und die anderen Reiter behinderte. Von dem zusätzlichen Ballast befreit konnte sie die Häscher abschütteln. Einen Tag versteckte sie sich in einem kleinen Wald und hatte Glück, dass man nicht weiter nach ihr suchte. Ein Blick auf ihre Vorräte verriet ihr aber, dass sie es hier draußen nicht lange durchhalten würde. Am Abend durchwühlte sie die Satteltaschen des erbeuteten Pferdes, in der Hoffnung weitere Nahrung zu finden, doch bis auf einige Permanente waren sie leer. Die junge Frau wollte das Papier schon zerknüllen und wegschmeißen, doch sie besann sich und packte es zurück. Vorsichtig machte sie sich wieder auf dem Weg nach Westen. Verdandi hoffte, in der Nacht unerkannt über die weiten Ebenen reiten zu können.

Nach einigen Stunden bemerkte Verdandi, dass sie in ihren Überlegungen eine Sache vergessen hatte: Orks. Sie wurden in der Nacht aktiv, das hatte sie aus den Lagern erfahren, in denen sie war und in der großen, weißen Stadt aus Stein. In ihrer Hast hatte sie gar nicht daran gedacht. Fluchend gab sie ihrem Pferd die Sporen und sandte ein Stoßgebet in den Himmel: „Ihr Ahnen, lasst mich diese Nacht heil überstehen und ich werde nicht mehr so selbstsüchtig sein!"
Sie merkte, dass ihr Reittier bald am Ende seiner Kräfte war, doch scheinbar hatten die Ahnen sie erhört. Das Lärmen und Kreischen der Orks entfernte sich rasch. Angestrengt starrte sie in die Finsternis und erblickte in der Ferne einzelne Lichtpunkte. Diese umging sie gezielt und trieb ihr Pferd weiter an, auch wenn sie sich klar war, dass es das nicht lange bei dem Tempo durchhalten würde.

Sie wusste nicht, wie lange sie ritt, bis sie schließlich erneut Lichter am Horizont erblickte, die rasch näher kamen. Verdani dankte stumm ihren Ahnen und schlug sich mit der Faust aufs Herz. Die Hufe ihres Pferdes schlugen auf Stein und ihr wurde klar, dass sie sich wohl nun auf der langen Straße nach Linhir befand. In der Ferne wurde die von Fackeln beleuchtete Gegend nun klarer und sie konnte große Mauern erkennen. Rechts von ihre erstreckte sich ein langer Fluss, den sie gar nicht wahrgenommen hatte. Insgeheim dankte sie den Ahnen, dass sie dort nicht aus versehen hineingeritten ist. Sie verlangsamte ihr Pferd, welches scheinbar dankbar dem Befehl nachkam. Rechts und links von der Straße waren tiefe Gräben gezogen worden, angespitzte Holzpfeiler reckten sich ihr entgegen. In der Dunkelheit vor ihr erschienen geduckte Gestalten. Sofort dachte sie an Orks, doch dann wurde sie den Soldaten gewahr. Die Männer in gondorischer Rüstung kontrollierten die Menschen vor einem großen Tor. Die Männer und Frauen trugen oft nur abgerissene Kleidung und sahen ungepflegt aus. Der Hufschlag ihres Pferdes ließ einige aufblicken und bescherte mehr Aufmerksamkeit als ihr lieb war. Einer der Soldaten kam ihr entgegen, er trug eine lange Lanze, doch wirkte er nicht bedrohlich. „Eigentlich erwarten wir keine Meldeboten mehr, rief der Mann zu ihr herauf und bedeutete ihr stehen zu bleiben, „Wer seit Ihr und woher kommt Ihr?″
Verdandi zügelte ihr Pferd und kam neben dem Mann zum Stehen. „Ich bin Bariana″, log sie mit glatter Zunge und tätschelte auf ihre nicht vorhandene Brusttasche, "Ich bringe wichtige Nachrichten für Dol Amroth aus den besetzten Gebieten.″ Das war nicht komplett gelogen, denn das Pergament in den Satteltaschen dürfte durchaus einen Wert haben. „Außerdem konnte ich aus einem der Lager entkommen."
Der letzte Satz ließ den Mann aufhorchen. "Ihr seit entkommen? Wie?"
"Durch Glück. Glück, das andere Frauen nicht gehabt hatten…
"Der Soldat nickte betroffen. "Verstehe. Dennoch, als Torwächter muss ich fragen, was für eine Botschaft das ist, ehe ich euch passieren lasse."
Verdandi fluchte innerlich und beugte sich schließlich leicht zur Seite. "Informationen über Feindbewegungen", sagte sie leise und hoffte nicht zu dick aufgetragen zu haben.
Der Mann schien einen kurzen Moment zu zögern, nickte aber dann doch. "Gut, aber ich werde euch einen meiner Meldereiter mitschicken, er kennt die schnellsten Wege. Er wird außerdem sicher stellen, dass ihr die Wahrheit gesagt habt. Außerdem werdet ihr die Pferde tauschen, das arme Tier hier fällt nämlich gleich um."
Verdammt, fluchte sie innerlich. "Gut, ich werde mich sogleich auf den Weg machen", sagte sie dennoch und stieg mit einem Seufzen ab. Verdandi nahm den Rappen an die Zügel und marschierte dem Torwächter hinterher, an der Schlange von Flüchtlingen entlang. Niemand sagte etwas, alle hielten den Blick gesenkt, oder starrten Verdandi an, in der Hoffnung ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Die junge Frau musste schließlich von dem Elend den Blick abwenden, da es böse Erinnerungen weckte. Die leeren Blicke der Flüchtlinge kamen ihr bekannt vor, es erinnerte sie, wie sie ihr eigenes Dorf aufgeben mussten. Damals als der Schatten kam, als ihr Vater im Kampf gefallen ist. Er war der Dorfvorsteher und hat sich mit einer Hand voll Männer den Orks in den Weg gestellt. Es war der erste Überfall nach hunderten friedlichen Jahren, in dem ihr Dorf versteckt im Norden Mittelerdes gegründet worden war. Kopfschüttelnd scheuchte sie die bedrückenden Erinnerungen davon und stellte ihr Pferd in einem Stall ab, wo bereits ein bärtiger Kerl auf sie herabstarrte. Der Mann saß auf einem Schimmel und wechselte ein paar knappe Worte mit dem Torwächter, der ihr noch kurz zunickte. Sogleich war der Soldat verschwunden und wieder seiner Pflicht nachgehen.
"So, Mädchen, dann lass uns aufbrechen. Pack dein Gerümpel auf den Braunen da und dann reiten wir los. Wir machen nur Pausen um die Pferde zu tauschen, somit können wir durchgehend in einem hohen Tempo reiten", erklärte der Meldebote, der eine leichte Alkoholfahne hatte.
Verdandi war den Geruch gewohnt, denn die Männer im Dorf waren stets mit einem Horn Met unterwegs gewesen. Sie vermisste das Getränk sehr, denn hier im Süden gab es sowas nicht. Sie schwelgte in Erinnerungen an Festgelage in dem größten Langhaus während sie die Pferde umsattelte. Der Meldereiter sah ihr dabei schweigend zu und gönnte sich einen Schluck aus einem Flachmann.
"Hast' schon öfters sowas gemacht, Mädchen?", fragte er schließlich als sie aufsaß.
"Hin und wieder, und nenn' mich nicht "Mädchen", sonst rufe ich dich "Opa".
Ihre patzige Antwort brachte den Mann zum Lachen, anders als sie erwartet habe. "Ich mag dich", sagte der Kerl und schwenkte sein Flachmann, "Ruf mich Angbarad."
"Bariana", stellte sie sich knapp vor und korrigierte den Sitz ihrer Satteltaschen.
"Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Würde meiner Tochter gefallen, sie mag ausgefallene Namen", antwortete Angbarad und ließ sein Schimmel anlaufen.
Verdandi sagte nichts, sondern folgte ihm aus dem Stall heraus. Am Horizont zogen die ersten Sonnenstrahlen auf. Trotzdem war es zu dunkel und viel konnte sie nicht von der Stadt erkennen. Meist fielen ihr Ruinen auf, die nur notdürftig bewohnt waren. Es waren auch sehr viele Soldaten in der Stadt, doch Angbarad würdigte all dem keine Aufmerksamkeit, sondern eilte in die Ostviertel der Stadt. Verdandi hatte erst Mühe ihm zu folgen, doch am Osttor erledigte sich das. Dort angekommen wechselte ihr Führer nur ein paar Handzeichen mit der Torwache und kurz darauf hatten sie es auch hinter sich gelassen.
Sie gaben den Pferden die Sporen und ritten in hohen Tempo nach Nord-Westen. Links von ihnen erhob sich eine hügelige Landschaft mit kargen Bergspitzen. Verdandi war die großen Tannenwälder ihrer Heimat gewohnt und flaches Land wie hier war ihr damals immer so unwirklich vorgekommen. Da sie aber das Dorf schon seit einigen Jahren verlassen hatte, verblasste das Gewohnheitsgefühl mehr und mehr. Nachdenklich ritt sie Angbarad hinterher. Sie wechselten wenige Worte und sparten somit Kraft. Sie verstanden sich auch so. Nach ein paar Stunden wechselten sie das erste Mal die Pferde, dabei erklärte einer der wartenden Meldereiter in der Scheune, dass die Tiere extra für den Zweck gezüchtet werden. Verdandi hatte schon den Unterschied bemerkt, wie flott die Pferde waren, sagte jedoch nichts. Sie hatte von Rohan und dessen Pferden gehört und fragte sich, welche wohl besser waren. Sie verkniff sich es jedoch und gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg. Die Strecke war nun deutlich länger und die Zeit flog nur so dahin. Am Nachmittag erreichten sie die nächste Station und rasteten kurz, tauschten aber nicht die Pferde. Sogleich ging es weiter und Verdandi erkannte, dass sie einen Bogen um das bergige Land machten. Darum kümmerte sie sich jedoch nicht weiter, sondern widmete sich der Seite von Gondor, die sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Erst vor wenigen Jahren hatte sie von dem mächtigen Königreich im Süden gehört, da in ihrem Dorf sehr selten Nachrichten von Außen vordrangen. Diese Zeiten waren jedoch vorbei und Verdandi schon viel umhergereist.

Am Abend erreichten sie die letzte Station vor Dol Amroth und tauschten noch einmal die Pferde. Diese trieben sie zum schnellsten Galopp und näherten sich der großen Stadt rasch. Auf dem Weg fielen ihr ein paar Banner auf mit dem silbernen Schwan in der Mitte auf blauen Grund. Kurz blickte sie auf ihren Waffenrock, mit der hellblauen Sonne in der Mitte. Es war keine Ähnlichkeit, doch wusste sie auch nicht wem dieses Zeichen gehörte. Ehe sie fragen konnte, erreichten sie die mächtigen Stadtmauern und ritten durch ein Nebentor. Keiner stellte ihnen Fragen und Angbarad führte sie in eine Unterkunft. „Ich werde dich beim Fürsten anmelden, er wird viel zu tun haben und wahrscheinlich erst morgen für deinen Besuch empfänglich sein. Ich schlage vor, du ruhst dich hier eine Weile aus. Gondor hat eine Schlacht hinter sich und schlechte Neuigkeiten vom Ethir erhalten, da wird die Stimmung etwas gedrückt sein.″ Die Vorwarnung nahm Verdandi nickend auf. Viel konnte sie aber nicht darüber nachdenken, da sie die Namen nicht zuordnen konnte. Möglichst unauffällig nahm sie das Pergament aus den Satteltaschen und schlenderte von den Stall in die Unterkunft. Sie war nicht unbedingt müde, doch tat ihr Hintern von dem Sattel weh. Das Erdgeschoss war gemütlich eingerichtet, besaß eine Kochstelle, einen Tisch samt Bank und eine Treppe nach oben. Das Holz knarzte unter ihren Schritten als sie nach oben ging, doch war hier alles leer. In dem Dachzimmer standen sechs einfache Betten, kleine Lampen hingen unter der Decke und spendeten etwas Licht. Es gab nur wenige Fenster und es roch etwas muffig, doch sie war schlimmeres gewöhnt. Seufzend setzte sie sich auf das nächstbeste Bett und legte ihre Waffen ab. Als letztes nahm sie ihren Speer, an dem noch angetrocknetes Blut haftete. Grummelnd widmete Verdandi sich der Pflege ihrer Ausrüstung, womit sie einige Stunden verbrachte. Als sie fertig war, begab sie sich nach unten, wo ein anderer Meldereiter grade eine Suppe gekocht hatte. Der Mann mit rostbraunen Bart lächelte sie überrascht an. "Eine Neue? Hab nicht gehört, dass wir Verstärkung bekommen." Die hellblauen Augen des Mannes blickten neugierig und freundlich drein, scheinbar freute er sich wirklich sie zu sehen.
"Eigentlich bin ich nur kurz hier und überbringe nur eine Nachricht", antwortete sie wahrheitsgetreu. Sie schätzte den Mann vielleicht auf knapp über dreißig, der ihr gerade eine dampfende Schüssel auf dem Tisch stellte.
"Das ist schade, ich bin der Einzige momentan hier und hatte mich über Gesellschaft gefreut."
Verdandi tat ihm ein bisschen leid. "Nun, Angbarad ist ebenfalls hier. Er trifft sich bald mit dem Fürsten und dann wird er eigentlich zurückkehren."
Ihr Gegenüber lachte leise und begann die Suppe zu essen. Halb schlürfend, halb kauend erklärte er, dass Angbarad nicht vor Morgen zurückkehrt, da er bei seiner Familie schläft. "Aber ich schätze, der Grund warum er zum Fürsten geht bist du?", fragte der Mann neugierig.
Sie nickte langsam, was den Mann nur nicken ließ. Schweigend aßen sie weiter und eine unangenehme Stille trat ein. Schließlich zog sie sich zurück und ging nach oben. Nachdenklich trat sie an das Bett und zog nur ihren Waffenrock aus. Sie würde wohl mit ihrem Ringpanzer schlafen. Ächzend legte Verdandi sich auf das Bett und ihre Waffen griffbereit in die Nähe.

Die Nacht verging ohne Zwischenfälle, niemand belästigte sie, oder wagte es nicht. Als sie am Morgen die Augen aufschlug, saß Angbarad auf dem Nachbarbett und blickte sie nachdenklich an. "Was?", blaffte Verdandi und zog sich ihren Waffenrock über.
"Der Fürst hat heute eine Besprechung mit ein paar sehr wichtigen Leuten. Vielleicht kann er dich irgendwo dazwischen empfangen. Warte in der Nähe des Fürstenpalastes. Ich werde wieder mit neuen Befehlen nach Linhir reiten. Es war schön dich kennenzulernen, vielleicht sehen wir uns wieder."
"Danke", antwortete sie nun umgänglicher und schlug sich mit der Faust auf die Brust, "Mögen wir uns wiedersehen und dein Pfad immer frei von Hindernissen sein."
Angbarad lachte und machte die gleiche Geste. "Ich wünsche dir viel Glück auf deinen Weg". Mit den Worten stieg der Meldereiter die Treppe herab und Verdandi beschloss sich in der Stadt ein wenig umzusehen. Rasch packte sie ihre Sachen, schnallte sich ihre Waffen um und marschierte aus dem Haus. Dabei stellte sie fest, dass der andere Meldereiter gar nicht anwesend war. Sie zuckte mit den Schultern und steuerte auf den großen Palast zu.

Mein vierter Charakter, der zur Gondor-SL hinzustoßen wird. Sie hat viel Zeit gebraucht, weil ich die Ausrüstung so autenthisch wie möglich haben wollte. Zumindest ansatzweise, wobei ich öfters recherchieren musste. Bei machen Dingen muss man nachlesen was es ist (Brünne = Ringpanzer und Breitsax (Art eines Breitschwert), aber bei Interesse ist das wohl nicht zu viel verlangt.

Mich nerven die Anführungszeichen, aber an dem Laptop wo ich schreibe sind die recht blöd angeordnet, also lasse ich es einfach so, obwohl grammatisch eigentlich nicht korrekt.

Fine:
Mein erster Gedanke: Na super, noch eine Speertussi :P

Scherz beseite. Ich muss schon sagen, Verdandi gefällt mir ziemlich gut. Der Steckbrief ist sehr ausführlich und lässt eigentlich kaum Fragen offen. Die offenbar historisch korrekten Bezeichnungen der Waffen und Ausrüstung zeigen, dass du viel Arbeit in Recherche hinein gesteckt hast.
Bei ihren Charaktereigenschaften fühlte ich mich an einer Stelle an Kerry erinnert, nämlich dass Verdandi nicht über ihre Vergangenheit spricht. Kerry hat das nach langer Charakterentwicklung irgendwann überwunden; bin mal gespannt ob es jemandem gelingen wird, die Vorgeschichte aus Verdandi herauszubekommen.
Die Beschreibungen ihres Aussehens machen es mir leicht, mir ein Bild von ihr vor meinem inneren Auge erscheinen zu lassen. Ich bin sicher, dass mit ihr viele schöne Interaktionen möglich sein werden :)

Zur Geschichte. Da wird vieles angedeutet, was man hoffentlich im Verlauf des RPGs herausfinden werden kann, da bin ich schon gespannt drauf. Die Story die du beschreibst, ist schlüssig und gut beschrieben. Sehr gut gefällt mir, dass man eigentlich immer mitbekommt, was Verdandi denkt und fühlt. Und man bekommt einen Einblick in das besetzte Gondor, der genau die richtige Düsternis vermittelt. Auch sehr gut ist, dass du gut auf bestehende Ereignisse wie Gondors bewachte Front bei Linhir oder den Fall des Ethir eingehst.
Ich bin mal gespannt, was Verdandi da für eine Botschaft zu überbringen hat.

Eine Frage noch zu dem Namen, dem du einem der Meldereiter gegeben hast; Angbarad, Angbors Sohn gibt es bereits (siehe Wiki); hat also dein Reiter nur denselben Namen oder handelt es sich dabei tatsächlich um den Erben von Lamedon?

Fazit: Verdandi ist auf den ersten Blick ziemlich abwechslungsreich als Charakter und ich freue mich drauf, sie im RPG zu erleben.
Es wäre aber sicherlich kein Fehler, wenn du deine groben Pläne (ohne natürlich alles zu verraten) in den Gondor-Besprechungsthread reinhaust sobald Verdandi angenommen wurde. Bevor das geschieht würde ich wie üblich gerne noch einige weitere Meinungen zu ihr hören.

Eandril:
Ich fange erstmal mit ein paar Sachen an, die mir beim Lesen so auffallen, und schiebe dann das zusammenfassende Feedback hinterher ;)


--- Zitat ---Durch ihre Lage kann man ihre Muskeln schon deutlicher erkennen, was sie auch nicht versteckt.

--- Ende Zitat ---
Den Satz verstehe ich irgendwie nicht. Was ist mit "ihre Lage" gemeint?


--- Zitat ---Sie trägt keine besondere Kleidung, legt Wert auf Diskretion und ist somit unauffällig in der Masse.
--- Ende Zitat ---

Das passt irgendwie nicht so komplett mit den sehr auffälligen roten Haaren, die man laut deiner Beschreibung schon von weit weg erkennen könnte, zusammen ;) Damit wäre sie in einer Menschenmenge ähnlich auffällig wie Narissa mit ihren Weißen (auch wenn rote Haare natürlich nicht soooo selten sind). Vielleicht versteckt sie sie unter einer Kapuze, wenn sie wirklich mal gar nicht auffallen will?
Ich sag es vielleicht gleich mal dazu, das soll kein Meckern sein, und ich hätte auch kein Problem damit, wenn du das einfach so lässt ^^


--- Zitat ---Ihre geschwundenen Augenbrauen pflegt sie penibel, hantiert dafür aber sehr wenig mit sonstiger Kosmetik.
--- Ende Zitat ---

Du meinst hier sicher geschwungene Augenbrauen, oder? Sonst stelle ich mir nämlich vor, wie Verdandi über Haarausfall an den Augenbrauen klagt und verzweifelt versucht, das zu kaschieren :P

Zwischenfazit zur Beschreibung:
Es gefällt mir sehr gut, wie du sie auch wirklich beschreibst, und nicht nur Äußerlichkeiten auflistest. Dadurch hat man Verdandi (selbst ohne das Vorlagen-Bild) direkt ziemlich gut vor Augen. Insgesamt finde ich das Erscheinungsbild sehr stimmig, gefällt mir gut.


--- Zitat ---Eigentlich ist Verdandi eine ziemlich gelassene Person, allerdings steht sie in größeren Städten vermehrt unter Anspannung. Sie hat schlechte Erinnerungen an Orte, die voll mit Menschen sind.
--- Ende Zitat ---
Dann ist sie in Dol Amroth irgendwie am falschen Ort :P Ich bin allerdings gespannt, worum es sich bei den schlechten Erinnerungen handelt, das wird ja sicher im RPG (oder gleich in der Geschichte ^^) noch geklärt. 


--- Zitat ---Bei ihr mischt sich dennoch ein gesundes Selbstbewusstsein, mit einem hin und wieder schüchternen Charakterzug. Sobald es um sie selbst geht, macht sie zu und lenkt ab, oder wechselt das Thema. Sie mag es überhaupt nicht im Mittelpunkt zu stehen und versteckt sich gern hinter anderen Leuten.
--- Ende Zitat ---
Nur, damit ich das richtig verstehe: Normalerweise ist sie recht selbstbewusst und wenig schüchtern, nur wenn sie selbst das Gesprächsthema ist, zieht sie sich zurück? Soweit wäre das nachvollziehbar, allerdings passen für mich die Punkte "gesundes Selbstbewusstsein" und "steht nicht gern im Mittelpunkt" nicht so wirklich zusammen. "Steht nicht gern im Mittelpunkt" heißt für mich nämlich nicht nur, dass sie die Aufmerksamkeit anderer Leute nicht aktiv sucht, sondern sogar, dass sie die Aufmerksamkeit anderer aktiv meidet, und da passt für mich dann das Selbstbewusstsein nicht ganz mit rein.


--- Zitat ---Verdandi redet so gut wie nie über ihre Herkunft und ihre Familie. Selbst um ihren Namen macht sie ein Geheimnis und nutzt oft irgendwelche Ersatznamen, die ziemlich simpel sind. Dabei ist sie eine intelligente, junge Frau, der es jedoch ein wenig an Erfahrung mangelt.
--- Ende Zitat ---
Ich will dir nicht vorwerfen, geklaut zu haben, aber hier musste ich sehr spontan an Kerry denken :P


--- Zitat ---Sie weiß, was sie erreichen könnte, zögert aber noch ihrem Leben einen Sinn zu geben. Nach ihrer Flucht fühlte sie sich verloren und lebte als Landstreicherin, wobei sie lernte, für sich selbst zu sorgen.
--- Ende Zitat ---

Das finde ich interessant, ich glaube einen Charakter, der bei seinem Start quasi verloren umhertreibt und keine Motivation außer dem Überleben hat, hatten wir noch nicht. Gefällt mir, dass du da was neues machst.


--- Zitat ---Ihre Selbsteinschätzung ist außerordentlich ausgeprägt, denn wenn sie Etwas packt, dann ist sie auch mit Leidenschaft dabei.
--- Ende Zitat ---

Weil es mir auch sonst hin und wieder in deinen Posts auffällt: "etwas" schreibt man im Satz klein, es sei denn man meint explizit ein unbestimmtes "Etwas". Zum Beispiel wie "Verdandi kreischte auf, als ein schleimiges Etwas sie von hinten packte". ;)


--- Zitat ---Bisher hatte sie auch keine guten Lehrer und von ihrem Vater hatte sie nicht so viel, worüber sie noch immer sehr traurig ist.
--- Ende Zitat ---

Moment. Oben hast du noch geschrieben, dass sie im Kampf ihre wahren Fähigkeiten zu verbergen versucht, damit die anderen sie unterschätzen. Hier liest es sich aber so, als hätte sie keine besonders gute Ausbildung erhalten, und in dem Fall müsste sie ihre beschränkten Fähigkeiten ja im Kampf nicht zurückhalten ;)


--- Zitat ---Verdandis Erziehung war sehr Stolz und Ehre bezogen, deswegen hat sie sich nach längerer Zeit nun doch dazu überwunden Etwas aus ihrem Leben zu machen.
--- Ende Zitat ---
Okay, das ist jetzt irgendwie ein Widerspruch zu dem Punkt, den ich oben gerade gelobt habe ^^ Will sie ihrem Leben jetzt einen Sinn geben, oder treibt sie ziellos umher? Klar, sie kann von einem zum anderen kommen, aber ich denke hier sollte nur der Status Quo zum Einstieg ins RPG beschrieben werden.


--- Zitat ---Sie mag es nicht Paare zusammen zu sehen, weil es sie an ihre Vergangenheit erinnert, die sie gern vergessen würde.
--- Ende Zitat ---
Ich glaub, Hilgorn lädt sie zur Hochzeit ein, ganz gleich wie unlogisch das ist :P

Zwischenfazit zum Charakter:
Die Charakterbeschreibung ist sehr ausführlich - vllt ein bisschen zu sehr ;) Teilweise ist mir (wie oben schon geschrieben) nicht ganz klar, was davon nun der Status Quo beim RPG-Einstieg ist, weil sich einige Dinge meiner Meinung nach widersprechen (sie könnten sich zwar auseinander entwickeln, aber nicht gleichzeitig zutreffen). Insgesamt scheint Verdandi aklassisch "verschlossener Charakter mit dunkler/schmerzlicher Vergangenheit" zu sein, was nicht per se was Schlechtes sein muss. Ein paar Sachen (Fischen, vor sich hin singen, Laute) geben ihr allerdings die benötigten "Tweaks", dass sie mir gefällt. Achja, der Punkt, dass es ihr tatsächlich gefällt, Geheimnisse zu haben, macht das ganze auch noch ein bisschen interessanter.


--- Zitat ---0 Grundlegende Kampfkünste, aber keine weitreichenden Kenntnisse. Ihr hat ein Lehrer gefehlt und die meisten Techniken hat sie sich selbst beigebracht. In dem Punkt ist Verdandi aber sehr kreativ.
--- Ende Zitat ---
Ah, das bestätigt meinen Eindruck weiter oben (bei der Stelle mit dem Lehrer). Dann wiederhole ich mich mal, dass ich es da für wenig sinnvoll halte, dass sie ihre eingeschränkten Fähigkeiten im Kampf noch weiter zurückhält - wie soll sie dann jemanden besiegen?

Zwischenfazit zu den Fertigkeiten:
Die Fertigkeiten sind stimmig und passen zur Charakterbeschreibung - so sehr, dass einige eher Charakterzüge als Fertigkeiten sind :P Dadurch sind einige "Fertigkeiten" (wie charakterstark, misstrauisch, gerne passiv, intelligent) im Grunde etwas redundant, da sie alle in der Charakterbeschreibung schon aufkamen.
Jedenfalls finde ich die Fertigkeiten auch angemessen ausbalanciert, bei meinem Lieblingsthema habe ich also nichts zu meckern ;)


Zwischenfazit zur Ausrüstung:
Zur Ausrüstung kann ich eigentlich nicht viel sagen. Sie ist passend und stimmig, und es gefällt mir, wie ausführlich und detailliert du sie beschreibst. Hier gilt das gleiche wie bei der Beschreibung ihres Aussehens, man kann sich die Ausrüstung bildlich viel besser vorstellen als bei einer simplen Auflistung.

Da ich jetzt gleich zur Uni muss, verschiebe ich die Geschichte mal auf heute Abend ;)

Eandril:
So, auf zu Teil 2 des Feedbacks. (Doppelpost, böser Eandril!)


--- Zitat von: Curanthor am 21. Jun 2017, 03:05 --- Ein Ast zerbrach unter ihren Stiefeln, als Verdandi sich in das Unterholz schlich. Atemlos lugte sie hinter einem Haselnussstrauch hervor. Die lange Wiese vor ihre lag friedlich da, wäre da nur nicht der Hufschlag, der näher kam. Es roch nach Kiefer und Eichenblättern, Holz. Der Geruch weckte Erinnerungen, die sie jetzt nicht gebrauchen konnte. Ärgerlich schüttelte die junge Frau den Kopf und band sich die Haare nach hinten. Der Hufschlag kam näher. Sie konzentrierte sich und schloss die Augen. Zwei Pferde, drei …, zählte sie stumm im Gedanken und atmete kontrolliert durch den Mund aus. Sobald die Luft aus ihren Lungen entwich erinnerte sie sich an die Lektion ihres Vaters. Ihre Mine verfinsterte sich, wurde ernster und grimmiger. Der Hufschlag verlangsamte sich, Rufe erschallten vom Waldrand her und sie hörte, wie die Reiter absaßen. Verdandi presste die Zähne aufeinander und packte ihren Speer fester. Sie legte sich flach auf den weichen Holzboden und bog einen jungen Sprössling einer Eiche zur Seite. Der Geruch des Waldbodens drang ihr in die Nase und beruhigte ihr klopfendes Herz. „Atme“, sagte sie sich leise und atmete einmal langsam ein und hielt kurz die Luft, nur um sie ganz langsam wieder auszuatmen. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Vor ihr knackte Holz. Scheinbar suchten die Reiter nach ihr. Blätter raschelten. Rufe drangen an ihre Ohren. Sie kannte die Sprache nicht, obwohl sie eigentlich die gängigen Mundarten des Südens beherrschte. Verdandi konnte sich gerade noch davon abhalten zur Seite zu rollen, da ihr Schild auf dem Rücken das nicht zulassen würde. Mühselig robbte sie weiter nach hinten, da sich die lärmenden Häscher immer weiter nach vorn in den Wald arbeiteten. Anfangs war sie noch froh gewesen, dass keine Orks hinter ihr her waren. Nun bereute sie es, da sie wusste, dass die Menschen in der Regel eine größere Geduld besaßen, sehr zu ihrem Nachteil. Kurz rief sie sich die Erinnerungen an das Lager ins Bewusstsein. All die gefangenen Menschen. Sklaven und Zwangsarbeiter aus allen Ecken der besetzten Länder. Frauen, Kinder, Männer und Greise, es wurden keine Unterschiede gemacht. Im Gegenteil, es wurde sortiert, wer nützlich sein würde und nicht. Man hatte sie sofort zu den jungen Frauen gesteckt, die für die menschlichen Bewacher.
Hier fehlt doch irgendwie die zweite Hälfte des Satzes, oder?
Noch immer hallten die flehenden Rufe und verzweifelten Schreie in ihrem Ohr. Sie schüttelte sich. Orks waren grausam, aber Menschen konnten selbst das noch übertreffen. Nicht jeder hatte das Glück, dass die Wachen nachlässig waren und die Waffen direkt vor ihrem erbärmlichen Zelt zu lagern.
Das ist auch eine Sache, die mir bei dir hin und wieder auffällt: Du wechselst hier mitten im Satz die Zeitform - es müsste "... und die Waffen direkt vor ihrem erbärmlichen Zelt lagerten." heißen.
Verdandi wusste, dass sie sonst niemals aus dem Gefangenenlager entkommen wäre.

Sie waren fünf Frauen gewesen. Nach und nach gaben sie auf, da sie keine Kraft mehr hatten und sie konnte nicht alle mitnehmen.
Auch hier wieder ein Zeitformenwechsel, diesmal allerdings zwischen zwei Sätzen ^^ "Nach und nach hatten sie aufgegeben, da sie keine Kraft mehr gehabt hatten..." Ich wünschte, ich wüsste noch, wie die Vergangenheitsformen alle heißen [ugly]
Die letzte, ein Mädchen von vielleicht vierzehn Wintern, hatte sich in einen Fluss geworfen. Trotz all dem Mut, den sie ihr zugesprochen hatte. Verdandi spürte, wie Hass in ihr hoch kam. Es war ohne Ehre, Frauen zu jagen, dachte sie sich erzürnt. Ihre Lederhandschuhe knirschten kaum hörbar, als sie ihre Waffen noch fester umklammerte. Ihr Kiefer schmerzte schon, so sehr presste sie ihre Zähne aufeinander.
Ein Lederstiefel setzte sich genau vor ihrem Gesichtsfeld.
Entweder "vor ihr Gesichtsfeld" oder noch besser "in ihr Gesichtsfeld"
 oder "vor ihrem Gesicht(sfeld) auf den Boden". So wie es jetzt ist, stimmt der Satz nicht so ganz.
Sogleich erfolgt ein überraschter Ruf, doch Verdandi reagierte schnell. Die Hand die zur ihr heranfuhr flog Blut spritzend davon. Sie ließ sich gehen und rammte den Mann mit vollem Körpereinsatz, um seinen Schrei zu ersticken. Der Plan ging auf, denn der Kerl schlug mit dem Kopf gegen einen Baumstamm. Verdandi stach zur Sicherheit mit ihrem Speer dem Mann ins Herz, drehte die Klinge und spuckte dem bärtigen Kerl ins Gesicht. „Feiger Hund“, sagte sie hasserfüllt und zog den Speer aus dem Körper. Sie hatte sich entschlossen, nicht mehr fortzulaufen. Sie wollte nicht mehr mit ansehen, wie Frauen verschleppt, Familien getrennt und Kinder ohne Väter aufwachsen würden. Die junge Frau zog ihren Schild vom Rücken und schlich sich durch den Wald. Die Männer hatten sich zu weit verteilt um sie zu suchen. Das kam ihr gelegen, sonst hätte man sie sofort gefunden. Zwar war sie nicht sonderlich gut im Spurenlesen, doch genügte es um einen der Männer zu folgen. Die junge Frau beschloss, einen am Leben zu lassen und zu verhören. Damit stellte sie sich zwar vor eine schwere Aufgabe, doch war es ihr wert, sie musste wissen, wo sie war.
Die Formulierung ist auch nicht ganz korrekt so: Entweder stellt man sich einer Aufgabe, oder man steht vor einer Aufgabe.
Ihr Blick suchte systematisch den Waldboden ab, bis sie einen zerbrochenen Ast und einen Fußabdruck fand. Verdandi verlangsamte ihre Schritte und hielt ihren Schild auf Brusthöhe. Mit einem Brüllen sprang einer ihrer Verfolger hinter einem Baum hervor. Verdandi setzte ihre hasserfüllte Kampfmiene auf und brüllte ihren Zorn heraus.
Hier wäre "... und schrie ihren Zorn heraus." vielleicht eine bessere Formulierung, weil du so zweimal hintereinander Leute brüllen lässt ;)
Sogleich sprang sie vor und versetzte dem überrumpelten Mann mit dem Schild einen Schlag, der ihn zurücktaumeln ließ.
Schon wieder Formulierungsgemecker: So wie du es jetzt hast klingt es,
 als hätte der Mann einen Schild. Du meinst aber sicherlich, dass sie ihm einen Schlag mit dem Schild versetzt, also müsste es eher "... und versetzte dem überrumpelten Mann einen Schlag mit dem Schild, ..." heißen.
Ihr Speer schoss nach vorn, doch der Kerl wehrte ihn mit seinem Schwert ab. Lauernd umkreisten sie einander. Verdandi musterte die Rüstung des Mannes, der wohl aus kriminellem Umfeld entstammte. Das verrieten ihr die Augenklappe, die Narben im Gesicht, die dutzendfach gebrochene Nase, und der Blick des Mannes. Er war kaltblütig und berechnend, jemand der schon getötet hatte. Er sagte etwas in einer unbekannten Sprache. Sie antwortete nicht, sondern zog eine Grimasse und sprang vor, dabei stach sie nach dem Kopf des Mannes, der dem Angriff aber nur knapp auswich. Dessen Schlag blockte sie mit ihrem Schild und konterte mit einem Stich auf die Füße. Ihr Gegner sah den Angriff nicht kommen und knickte sofort ein. Verdandi hatte ihm eine Sehne zerschnitten. Mit einem Brüllen schlug sie ihm den Schild mit voller Wucht ins Gesicht. Etwas knackte splitternd, dann sank ihr Gegner zu Boden. Doch würdigte ihm keines weiteren Blickes und machte sich auf die Suche nach dem dritten Häscher. Verdandi ließ alle Vorsicht fallen und stampfte durch das Unterholz, laut rufend: „Komm her, du feiger Hund!“. Speer und Schild hielt sie im Anschlag und trabte durch den Wald. Auf einer Lichtung kam ihr schließlich der letzte Verfolger entgegen. Der Mann wirkte gepflegt und trug ein Kettenhemd samt schwarzem Waffenrock. Sein Gesicht war unter einem Helm verborgen und er trug zwei Dolche.
„Komm Mädchen, lass und spielen“, sagte er und ließ seine Waffen umherwirbeln.
„Ich werde dich in die ewigen Jagdgründe schicken. An deinem Blut sollst du verrecken“, antwortete sie grimmig und stieß einen Kriegsschrei aus.
Aha! Verdandi stammt von Mittelerde-Indianern ab :P
Sie eröffnete den Kampf mit einem Sprungangriff und stach mit dem Speer nach dem Bauch des Mannes. Dieser wich aber behände aus und machte einen Schritt zur Seite. Verdandi bemerkte, dass ihr Gegner etwas mehr Erfahrung besaß als die anderen beiden Kämpfer. Sie setzte nach und machte einen ungestümen Angriff und schwang den Speer als Hiebwaffe. Der Kerl blockte mit seinen Dolchen, doch die Wucht ließ ihn einen festeren Stand einnehmen.
Verstehe ich nicht ganz: Durch die Wucht ihres Schlages bekommt er festeren Stand? Sollte das nicht eher den gegenteiligen Effekt haben?
Sofort schlug sie mit der Schildkante nach und traf ihn am Kopf. Ihr Gegner taumelte zurück, doch Verdandi blieb an ihm dran und stach mit dem Speer nach der Hand. Sie zerschnitt ihm die Finger und er musste einen Dolch fallenlassen, doch kein Schmerzenslaut kam ihm über die Lippen. Plötzlich ließ er die zweite Waffe fallen und hob die Hände. „Genug, ich kann das nicht mehr“, gab er auf und zog sich dem Helm vom Kopf. Ein glatt rasierter, jüngerer Kerl kam zum Vorschein. Er war sogar in ihrem Alter und machte ein demütiges Gesicht. Zu ihrer Überraschung kniete er nieder. „Bitte, mach meinem Leben ein Ende, ich kann das nicht mehr ertragen. Jeden Tag wird die Last auf meinen Schultern immer größer. Ich war geblendet von den Belohnungen und die Aussicht auf glorreiche Kämpfe. Ich bin es nicht mehr wert, weiterzuleben“, erklärte ihr Gegenüber und neigte den Kopf, „Beende es.“
„Das wäre ohne Ehre“, erwiderte Verdandi und legte den Speer dem Mann in den Nacken, „Aber im Angesicht deiner Taten hast du deine Ehre schon lange verloren.“ Der Klinge ritzte in die Haut, Blut trat aus dem Schnitt hervor. „Du wirst mir einige Fragen beantworten, ich schulde dir nichts und ich könnte dich sofort töten, doch zuvor musst du dir es verdienen.“
Der Mann hob den Kopf, die braunen Augen starrten sie etwas verunsichert an, doch schließlich nickte er zustimmend. Verdandi sah an seinem Blick, dass er schon lange sich wünschte nicht mehr zu leben.
„Wo sind wir und wohin muss ich, um den Widerstand zu treffen?“, fragte sie nach einer kurzen Stille und lauschte nach weiteren Häschern, doch es war still.
„Wir sind in Lebennin, irgendwo zwischen Gilrain und Pelargir. Dein Weg wird dich nach Linhir führen und von dort aus solltest du sicher nach Dol Amroth gelangen“, erklärte ihr Gefangener. „Sonst noch was?“
Die Frage finde ich hier in ihrer Formulierung etwas zu... frech, wenn man sein demütiges Verhalten vorher bedenkt. Das klingt eher kämpferisch als geschlagen.
„Wie kommt es, dass du erst gegen mich kämpfst, aber nach der ersten Wunde aufgibst? Das ist ohne Ehre, eigentlich hätte ich dich sofort töten sollen.“ Verdandi nahm ihrem Helm vom Kopf und band ihre Haare nach hinten. Die Frage schien den Kerl zu verunsichern, denn er blickte unsicher umher. „Ich kenne dich … Deine Haare. Warst du in Minas Tirith?“
Ein harter Zug erschien in ihrem Gesicht, doch sie antwortete nicht. Nach einer langen Pause sprach der Kerl weiter: „Ich dachte, dass ich vielleicht von Innen heraus den unterdrückten Menschen helfen konnte. Doch meine Zeit in den Reihen des Feindes ließen meine wahren Absichten verschwimmen. Ich verlor mich selbst.“
Verdandi nickte und zog ihren Speer zurück. Der kniende Mann blickte erneut auf. „Mögest du deine zweite Chance gut nutzen“, sprach sie hastig und schlug ihm mit dem Schild gegen den Kopf, „Und andere Entscheidungen treffen. Wenn du hier verblutest oder stirbst, dann haben deine Ahnen keine Verwendung für dich, wenn nicht, dann solltest du vielleicht an dein eigenes Volk denken.“
Mit den Worten wandte sie sich ab und marschierte zum Rand des Waldes. Dort warteten die drei Pferde geduldig und fraßen leicht voneinander verteilt das saftige Gras. Die junge Frau beschloss ein zweites Pferd mitzunehmen, da es durchaus wertvoll sein könnte. Etwas umständlich schaffte sie es auch eines der Tiere mit sich vertraut zu machen. Nach drei Versuchen konnte sie auch aufsitzen, der Rappe blieb auch erstaunlich ruhig. Ohne große Umschweife band sie das zweite Pferd an das Zaumzeug ihres eigenen Tieres und ritt nach Westen. Dabei hatte sie keine Ahnung wo die nächsten Feinde lauerten, Wachposten sind oder die Front verlief.

Verdandi ritt stur nach Westen und umging drei größeren Reitertrupps. Einmal wurde es sogar so eng, dass sie die Verfolger nur mit größter Mühe abschütteln konnte. Dafür musste sie sogar das zweite Pferd opfern. Doch es funktionierte, da es scheute und die anderen Reiter behinderte. Von dem zusätzlichen Ballast befreit, konnte sie die Häscher abschütteln. Einen Tag versteckte sie sich in einem kleinen Wald und hatte Glück, dass man nicht weiter nach ihr suchte. Ein Blick auf ihre Vorräte verriet ihr aber, dass sie es hier draußen nicht lange durchhalten würde. Am Abend durchwühlte sie die Satteltaschen des erbeuteten Pferdes, in der Hoffnung, weitere Nahrung zu finden, doch bis auf einige Pergamente waren sie leer. Die junge Frau wollte das Papier schon zerknüllen und wegschmeißen, doch sie besann sich und packte es zurück. Vorsichtig machte sie sich wieder auf dem Weg nach Westen. Verdandi hoffte, in der Nacht unerkannt über die weiten Ebenen reiten zu können.

Nach einigen Stunden bemerkte Verdandi, dass sie in ihren Überlegungen eine Sache vergessen hatte: Orks. Sie wurden in der Nacht aktiv, das hatte sie aus den Lagern erfahren, in denen sie war und in der großen, weißen Stadt aus Stein. In ihrer Hast hatte sie gar nicht daran gedacht. Fluchend gab sie ihrem Pferd die Sporen und sandte ein Stoßgebet in den Himmel: „Ihr Ahnen, lasst mich diese Nacht heil überstehen und ich werde nicht mehr so selbstsüchtig sein!"
Sie merkte, dass ihr Reittier bald am Ende seiner Kräfte war, doch scheinbar hatten die Ahnen sie erhört. Das Lärmen und Kreischen der Orks entfernte sich rasch. Angestrengt starrte sie in die Finsternis und erblickte in der Ferne einzelne Lichtpunkte. Diese umging sie gezielt und trieb ihr Pferd weiter an, auch wenn sie sich klar war, dass es das nicht lange bei dem Tempo durchhalten würde.

Sie wusste nicht, wie lange sie ritt, bis sie schließlich erneut Lichter am Horizont erblickte, die rasch näher kamen. Verdani dankte stumm ihren Ahnen und schlug sich mit der Faust aufs Herz. Die Hufe ihres Pferdes schlugen auf Stein und ihr wurde klar, dass sie sich wohl nun auf der langen Straße nach Linhir befand. In der Ferne wurde die von Fackeln beleuchtete Gegend nun klarer und sie konnte große Mauern erkennen. Rechts von ihre erstreckte sich ein langer Fluss, den sie gar nicht wahrgenommen hatte. Insgeheim dankte sie den Ahnen, dass sie dort nicht aus versehen hineingeritten war. Sie verlangsamte ihr Pferd, welches scheinbar dankbar dem Befehl nachkam. Rechts und links von der Straße waren tiefe Gräben gezogen worden, angespitzte Holzpfeiler reckten sich ihr entgegen. In der Dunkelheit vor ihr erschienen geduckte Gestalten. Sofort dachte sie an Orks, doch dann wurde sie den Soldaten gewahr. Die Männer in gondorischer Rüstung kontrollierten die Menschen vor einem großen Tor. Die Männer und Frauen trugen oft nur abgerissene Kleidung und sahen ungepflegt aus. Der Hufschlag ihres Pferdes ließ einige aufblicken und bescherte mehr Aufmerksamkeit als ihr lieb war. Einer der Soldaten kam ihr entgegen, er trug eine lange Lanze, doch wirkte er nicht bedrohlich. „Eigentlich erwarten wir keine Meldeboten mehr", rief der Mann zu ihr herauf und bedeutete ihr stehen zu bleiben, „Wer seid Ihr und woher kommt Ihr?″
Hier muss ich mal kurz einhaken: Eigentlich erwartet Gondor überhaupt keine Meldeboten aus den besetzten Gebieten. Es herrscht zwar ein brüchiger Waffenstillstand, aber das heißt nicht, dass Gondorer im Osten als Meldeboten unterwegs sein könnten. Und ich frage mich sowieso, was für Menschen da in Linhir (ich gehe mal davon aus, dass es sich hier um Linhir handelt) so offen über die Grenze gebracht werden. Wenn das entflohene Gefangene sein sollen frage ich mich, warum Mordor nichts dagegen unternimmt - an der offensichtlichsten Stelle.
Verdandi zügelte ihr Pferd und kam neben dem Mann zum Stehen. „Ich bin Bariana″, log sie mit glatter Zunge und tätschelte auf ihre nicht vorhandene Brusttasche, "Ich bringe wichtige Nachrichten für Dol Amroth aus den besetzten Gebieten.″ Das war nicht komplett gelogen, denn das Pergament in den Satteltaschen dürfte durchaus einen Wert haben. „Außerdem konnte ich aus einem der Lager entkommen."
Der letzte Satz ließ den Mann aufhorchen. "Ihr seid entkommen? Wie?"
"Durch Glück. Glück, das andere Frauen nicht gehabt hatten…
"Der Soldat nickte betroffen. "Verstehe. Dennoch, als Torwächter muss ich fragen, was für eine Botschaft das ist, ehe ich euch passieren lasse."
Verdandi fluchte innerlich und beugte sich schließlich leicht zur Seite. "Informationen über Feindbewegungen", sagte sie leise und hoffte nicht zu dick aufgetragen zu haben.
Der Mann schien einen kurzen Moment zu zögern, nickte aber dann doch. "Gut, aber ich werde euch einen meiner Meldereiter mitschicken, er kennt die schnellsten Wege. Er wird außerdem sicher stellen, dass ihr die Wahrheit gesagt habt. Außerdem werdet ihr die Pferde tauschen, das arme Tier hier fällt nämlich gleich um."
Verdammt, fluchte sie innerlich. "Gut, ich werde mich sogleich auf den Weg machen", sagte sie dennoch und stieg mit einem Seufzen ab. Verdandi nahm den Rappen an die Zügel und marschierte dem Torwächter hinterher, an der Schlange von Flüchtlingen entlang. Niemand sagte etwas, alle hielten den Blick gesenkt, oder starrten Verdandi an, in der Hoffnung ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Die junge Frau musste schließlich von dem Elend den Blick abwenden, da es böse Erinnerungen weckte. Die leeren Blicke der Flüchtlinge kamen ihr bekannt vor, es erinnerte sie, wie sie ihr eigenes Dorf aufgeben mussten. Damals als der Schatten kam, als ihr Vater im Kampf gefallen war. Er war der Dorfvorsteher gewesen und hatte sich mit einer Hand voll Männer den Orks in den Weg gestellt. Es war der erste Überfall nach hunderten friedlichen Jahren gewesen, in dem ihr Dorf versteckt im Norden Mittelerdes gegründet worden war.
Den Satz verstehe ich nicht, also zumindest den zweiten Teil.
 Wann ist das Dorf gegründet worden? Doch sicherlich nicht die ganzen hunderte von Jahren lang ^^
Kopfschüttelnd scheuchte sie die bedrückenden Erinnerungen davon und stellte ihr Pferd in einem Stall ab, wo bereits ein bärtiger Kerl auf sie herabstarrte. Der Mann saß auf einem Schimmel und wechselte ein paar knappe Worte mit dem Torwächter, der ihr noch kurz zunickte. Sogleich war der Soldat verschwunden und wieder seiner Pflicht nachgehen.
"So, Mädchen, dann lass uns aufbrechen. Pack dein Gerümpel auf den Braunen da und dann reiten wir los. Wir machen nur Pausen um die Pferde zu tauschen, somit können wir durchgehend in einem hohen Tempo reiten", erklärte der Meldebote, der eine leichte Alkoholfahne hatte.
Verdandi war den Geruch gewohnt, denn die Männer im Dorf waren stets mit einem Horn Met unterwegs gewesen. Sie vermisste das Getränk sehr, denn hier im Süden gab es sowas nicht. Sie schwelgte in Erinnerungen an Festgelage in dem größten Langhaus während sie die Pferde umsattelte. Der Meldereiter sah ihr dabei schweigend zu und gönnte sich einen Schluck aus einem Flachmann.
"Hast' schon öfters sowas gemacht, Mädchen?", fragte er schließlich als sie aufsaß.
"Hin und wieder, und nenn' mich nicht "Mädchen", sonst rufe ich dich "Opa".
Ihre patzige Antwort brachte den Mann zum Lachen, anders als sie erwartet habe. "Ich mag dich", sagte der Kerl und schwenkte sein Flachmann, "Ruf mich Angbarad."
"Bariana", stellte sie sich knapp vor und korrigierte den Sitz ihrer Satteltaschen.
"Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Würde meiner Tochter gefallen, sie mag ausgefallene Namen", antwortete Angbarad und ließ sein Schimmel anlaufen.
Verdandi sagte nichts, sondern folgte ihm aus dem Stall heraus. Am Horizont zogen die ersten Sonnenstrahlen auf. Trotzdem war es zu dunkel und viel konnte sie nicht von der Stadt erkennen. Meist fielen ihr Ruinen auf, die nur notdürftig bewohnt waren. Es waren auch sehr viele Soldaten in der Stadt, doch Angbarad würdigte all dem keine Aufmerksamkeit, sondern eilte in die Ostviertel der Stadt. Verdandi hatte erst Mühe ihm zu folgen, doch am Osttor erledigte sich das. Dort angekommen wechselte ihr Führer nur ein paar Handzeichen mit der Torwache und kurz darauf hatten sie es auch hinter sich gelassen.
Sie gaben den Pferden die Sporen und ritten in hohen Tempo nach Nord-Westen. Links von ihnen erhob sich eine hügelige Landschaft mit kargen Bergspitzen. Verdandi war die großen Tannenwälder ihrer Heimat gewohnt und flaches Land wie hier war ihr damals immer so unwirklich vorgekommen. Da sie aber das Dorf schon seit einigen Jahren verlassen hatte, verblasste das Gewohnheitsgefühl mehr und mehr. Nachdenklich ritt sie Angbarad hinterher. Sie wechselten wenige Worte und sparten somit Kraft. Sie verstanden sich auch so. Nach ein paar Stunden wechselten sie das erste Mal die Pferde, dabei erklärte einer der wartenden Meldereiter in der Scheune, dass die Tiere extra für den Zweck gezüchtet werden. Verdandi hatte schon den Unterschied bemerkt, wie flott die Pferde waren, sagte jedoch nichts. Sie hatte von Rohan und dessen Pferden gehört und fragte sich, welche wohl besser waren. Sie verkniff sich es jedoch und gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg. Die Strecke war nun deutlich länger und die Zeit flog nur so dahin. Am Nachmittag erreichten sie die nächste Station und rasteten kurz, tauschten aber nicht die Pferde. Sogleich ging es weiter und Verdandi erkannte, dass sie einen Bogen um das bergige Land machten. Darum kümmerte sie sich jedoch nicht weiter, sondern widmete sich der Seite von Gondor, die sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Erst vor wenigen Jahren hatte sie von dem mächtigen Königreich im Süden gehört, da in ihrem Dorf sehr selten Nachrichten von Außen vordrangen. Diese Zeiten waren jedoch vorbei und Verdandi schon viel umhergereist.

Am Abend erreichten sie die letzte Station vor Dol Amroth und tauschten noch einmal die Pferde. Diese trieben sie zum schnellsten Galopp und näherten sich der großen Stadt rasch. Auf dem Weg fielen ihr ein paar Banner auf mit dem silbernen Schwan in der Mitte auf blauen Grund. Kurz blickte sie auf ihren Waffenrock, mit der hellblauen Sonne in der Mitte. Es war keine Ähnlichkeit, doch wusste sie auch nicht wem dieses Zeichen gehörte. Ehe sie fragen konnte, erreichten sie die mächtigen Stadtmauern und ritten durch ein Nebentor. Keiner stellte ihnen Fragen und Angbarad führte sie in eine Unterkunft. „Ich werde dich beim Fürsten anmelden, er wird viel zu tun haben und wahrscheinlich erst morgen für deinen Besuch empfänglich sein. Ich schlage vor, du ruhst dich hier eine Weile aus. Gondor hat eine Schlacht hinter sich und schlechte Neuigkeiten vom Ethir erhalten, da wird die Stimmung etwas gedrückt sein.″ Die Vorwarnung nahm Verdandi nickend auf. Viel konnte sie aber nicht darüber nachdenken, da sie die Namen nicht zuordnen konnte. Möglichst unauffällig nahm sie das Pergament aus den Satteltaschen und schlenderte von den Stall in die Unterkunft. Sie war nicht unbedingt müde, doch tat ihr Hintern von dem Sattel weh. Das Erdgeschoss war gemütlich eingerichtet, besaß eine Kochstelle, einen Tisch samt Bank und eine Treppe nach oben. Das Holz knarzte unter ihren Schritten als sie nach oben ging, doch war hier alles leer. In dem Dachzimmer standen sechs einfache Betten, kleine Lampen hingen unter der Decke und spendeten etwas Licht. Es gab nur wenige Fenster und es roch etwas muffig, doch sie war schlimmeres gewöhnt. Seufzend setzte sie sich auf das nächstbeste Bett und legte ihre Waffen ab. Als letztes nahm sie ihren Speer, an dem noch angetrocknetes Blut haftete. Grummelnd widmete Verdandi sich der Pflege ihrer Ausrüstung, womit sie einige Stunden verbrachte. Als sie fertig war, begab sie sich nach unten, wo ein anderer Meldereiter grade eine Suppe gekocht hatte. Der Mann mit rostbraunen Bart lächelte sie überrascht an. "Eine Neue? Hab nicht gehört, dass wir Verstärkung bekommen." Die hellblauen Augen des Mannes blickten neugierig und freundlich drein, scheinbar freute er sich wirklich sie zu sehen.
"Eigentlich bin ich nur kurz hier und überbringe nur eine Nachricht", antwortete sie wahrheitsgetreu. Sie schätzte den Mann vielleicht auf knapp über dreißig, der ihr gerade eine dampfende Schüssel auf dem Tisch stellte.
"Das ist schade, ich bin der Einzige momentan hier und hatte mich über Gesellschaft gefreut."
Verdandi tat ihm ein bisschen leid. "Nun, Angbarad ist ebenfalls hier. Er trifft sich bald mit dem Fürsten und dann wird er eigentlich zurückkehren."
Ihr Gegenüber lachte leise und begann die Suppe zu essen. Halb schlürfend, halb kauend erklärte er, dass Angbarad nicht vor Morgen zurückkehren würde, da er bei seiner Familie schlief. "Aber ich schätze, der Grund warum er zum Fürsten geht, bist du?", fragte der Mann neugierig.
Sie nickte langsam, was den Mann nur nicken ließ. Schweigend aßen sie weiter und eine unangenehme Stille trat ein. Schließlich zog sie sich zurück und ging nach oben. Nachdenklich trat sie an das Bett und zog nur ihren Waffenrock aus. Sie würde wohl mit ihrem Ringpanzer schlafen. Ächzend legte Verdandi sich auf das Bett und ihre Waffen griffbereit in die Nähe.

Die Nacht verging ohne Zwischenfälle, niemand belästigte sie, oder wagte es nicht. Als sie am Morgen die Augen aufschlug, saß Angbarad auf dem Nachbarbett und blickte sie nachdenklich an. "Was?", blaffte Verdandi und zog sich ihren Waffenrock über.
"Der Fürst hat heute eine Besprechung mit ein paar sehr wichtigen Leuten. Vielleicht kann er dich irgendwo dazwischen empfangen. Warte in der Nähe des Fürstenpalastes. Ich werde wieder mit neuen Befehlen nach Linhir reiten. Es war schön dich kennenzulernen, vielleicht sehen wir uns wieder."
"Danke", antwortete sie nun umgänglicher und schlug sich mit der Faust auf die Brust, "Mögen wir uns wiedersehen und dein Pfad immer frei von Hindernissen sein."
Angbarad lachte und machte die gleiche Geste. "Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg". Mit den Worten stieg der Meldereiter die Treppe herab und Verdandi beschloss, sich in der Stadt ein wenig umzusehen. Rasch packte sie ihre Sachen, schnallte sich ihre Waffen um und marschierte aus dem Haus. Dabei stellte sie fest, dass der andere Meldereiter gar nicht anwesend war. Sie zuckte mit den Schultern und steuerte auf den großen Palast zu.

Mein vierter Charakter, der zur Gondor-SL hinzustoßen wird. Sie hat viel Zeit gebraucht, weil ich die Ausrüstung so autenthisch wie möglich haben wollte. Zumindest ansatzweise, wobei ich öfters recherchieren musste. Bei machen Dingen muss man nachlesen was es ist (Brünne = Ringpanzer und Breitsax (Art eines Breitschwert), aber bei Interesse ist das wohl nicht zu viel verlangt.
Nänänä, musste ich gar nicht :P
--- Ende Zitat ---

Soviel zu dem was mir spontan beim Lesen aufgefallen ist - tut mir Leid, dass ich da ein bisschen Grammar-Nazi gespielt habe. Und nur um Missverständnissen vorzubeugen, nichts davon würde mich davon abhalten, den Charakter anzunehmen, weil die Geschichte insgesamt gut ist.
Jetzt mal zusammenfassend:
Insgesamt gefällt mir die Geschichte sehr gut, sie bietet einen guten Mix aus eingestreuten Hintergrundinformationen und Handlung, und passt sehr größtenteils sehr gut zu aktuellen RPG-Geschehnissen. Auch die Handlung an sich gefällt mir gut, sowohl die ruhigeren Teile als auch die "Action-Szenen" - hab ich dir schon mal gesagt, dass du gut Kampfszenen schreiben kannst? ^^
Ein paar generellere Sachen habe ich trotzdem noch zu kritisieren, die mir nicht nur hier in der Charaktergeschichte aufgefallen sind, sondern auch sonst hin und wieder in deinen Posts - da nutze ich die Gelegenheit doch jetzt mal.
Da wäre zum einen die Sache mit den Zeitformen. Hin und wieder wechselst du mitten im Satz die Zeitform, meistens zum Präsens hin. Beispiel: "Damals als der Schatten kam, als ihr Vater im Kampf gefallen ist." Ich würde es dir jetzt gerne grammatikalisch begründen, kann ich aber nicht. Trotzdem muss es da auch heißen, "als ihr Vater im Kampf gefallen war" - die angefangene Zeitform sollte in der Regel im Satz schon beibehalten werden. Und auch sonst sind die Zeitformen bei dir hin und wieder ein bisschen wackelig, wenn ich das so frech sagen darf - Beispiele hast du ja, wo ich es im Text angemerkt/korrigiert habe ;)

Dann hast du die Tendenz, hin und wieder Schlangensätze zu bilden, die meiner Meinung nach den Lesefluss etwas behindern.
"Sie antwortete nicht, sondern zog eine Grimasse und sprang vor, dabei stach sie nach dem Kopf des Mannes, der dem Angriff aber nur knapp auswich."
"Sie antwortete nicht, sondern zog eine Grimasse und sprang vor. Dabei stach sie nach dem Kopf des Mannes, der dem Angriff aber nur knapp auswich."
Das zweite liest sich meiner Meinung nach ein ganzes Stück flüssiger. Ich hatte noch andere Beispiele, die ich jetzt aber nicht mehr finde. Widerspricht meiner Kritik irgendwie ein bisschen [ugly]

Noch aufgefallen ist mir hin und wieder die Verwendung von "die junge Frau", die ich bei einem eigenen Charakter nicht so passend finde. Das ist jetzt eher eine generelle Anmerkung, die nicht rein auf dich gemünzt und vielleicht auch Geschmackssache ist. Aber ich verstehe die Sache mit den PCs so, dass wir als Schreiber im Spiel quasi die Rolle und den Blickwinkel unserer Charaktere einnehmen (daher ja auch das "R" im RPG ;) ). Und aus der Sicht eines Charakters würde man er nicht über den Charakter selbst Formulierungen wie "die junge Frau", "der hochgewachsene Mann", "der General" usw schreiben.
Wie gesagt, ist möglicherweise Geschmackssache und hängt vllt mit leicht verschiedenen Verständnissen des Schreiber-Blickwinkels zusammen - keine wirkliche Kritik, ich wollte es nur mal loswerden weil es mir gerade auffiel.

Ansonsten komme ich nochmal zum Lob zurück, Charakter und Geschichte gefallen mir im Großen und Ganzen wirklich sehr sehr gut - und du schaffst es auch in der Geschichte, die Nebencharaktere sehr lebendig wirken zu lassen. Gefällt mir.
Ich würde mich sehr darüber freuen, Verdandi in Gondor zu erleben - und du hast ja auch einen schönen Weg gefunden, wie sie logisch ein wenig mit Hilgorn in Kontakt kommen könnte (wenn du das gerne machen würdest - ich wäre auf jeden Fall bereit dazu ;) ).

Curanthor:
Dann mal Antwort zum Feedback:

@Fine


--- Zitat ---Mein erster Gedanke: Na super, noch eine Speertussi :P
--- Ende Zitat ---
Das stand schon lange, lange fest bevor wir miteinander geschrieben hatten!  :P


--- Zitat ---Bei ihren Charaktereigenschaften fühlte ich mich an einer Stelle an Kerry erinnert, nämlich dass Verdandi nicht über ihre Vergangenheit spricht. Kerry hat das nach langer Charakterentwicklung irgendwann überwunden; bin mal gespannt ob es jemandem gelingen wird, die Vorgeschichte aus Verdandi herauszubekommen.
--- Ende Zitat ---
Nunja traumatische Erlebnisse sind nunmal im Krieg weit verbreitet und manchmal überschneidet sich das. Da dieser Char nun auch ein Mädel ist kommt daher, dass ich schon drei männliche Chars habe ^^

Ob sie ihre gesamte Vorgeschichte auspackt weiß ich noch nicht, auf jeden Fall wird die Herkunft irgendwann geklärt.


--- Zitat ---Eine Frage noch zu dem Namen, dem du einem der Meldereiter gegeben hast; Angbarad, Angbors Sohn gibt es bereits (siehe Wiki); hat also dein Reiter nur denselben Namen oder handelt es sich dabei tatsächlich um den Erben von Lamedon?
--- Ende Zitat ---
Sie tragen nur denselben Namen, mehr aber auch nicht. Gibt es in Gondor ja öfters, soweit ich gelesen habe.


--- Zitat ---Fazit: Verdandi ist auf den ersten Blick ziemlich abwechslungsreich als Charakter und ich freue mich drauf, sie im RPG zu erleben.
Es wäre aber sicherlich kein Fehler, wenn du deine groben Pläne (ohne natürlich alles zu verraten) in den Gondor-Besprechungsthread reinhaust sobald Verdandi angenommen wurde. Bevor das geschieht würde ich wie üblich gerne noch einige weitere Meinungen zu ihr hören.
--- Ende Zitat ---

Danke für das Lob und wenn es nicht mehr ganz so drückend ist, werde ich mir genauere Pläne überlegen, bisher gibt es nur paar Ideen. Kommt noch  :)
Danke für dein Feedback Fine :)

Nun zu Ääändril:

Teil 1:


--- Zitat ---Durch ihre Lage kann man ihre Muskeln schon deutlicher erkennen, was sie auch nicht versteckt.
--- Ende Zitat ---

Den Satz verstehe ich irgendwie nicht. Was ist mit "ihre Lage" gemeint?[/quote]

Als angelernte Kämpferin die ständig auf der Flucht ist, denke ich, kann man durchaus ein paar Muskeln erkennen.




--- Zitat ---
--- Zitat ---Sie trägt keine besondere Kleidung, legt Wert auf Diskretion und ist somit unauffällig in der Masse.
--- Ende Zitat ---
Das passt irgendwie nicht so komplett mit den sehr auffälligen roten Haaren, die man laut deiner Beschreibung schon von weit weg erkennen könnte, zusammen ;) Damit wäre sie in einer Menschenmenge ähnlich auffällig wie Narissa mit ihren Weißen (auch wenn rote Haare natürlich nicht soooo selten sind). Vielleicht versteckt sie sie unter einer Kapuze, wenn sie wirklich mal gar nicht auffallen will?
Ich sag es vielleicht gleich mal dazu, das soll kein Meckern sein, und ich hätte auch kein Problem damit, wenn du das einfach so lässt ^^

--- Ende Zitat ---

Der Bezugspunkt liegt hier eindeutig auf der Kleidung, die sie eben unauffällig wählt.  :P
Da sie momentan aber noch mit Ringpanzer und Waffenrock rumläuft ist das zweitrangig. ^^

Zu den Augenbrauen, erlaube ich mir einfach ein Augendrehen, da: 8-|

Zu dem Zwischenfazit: Schön, dass dir das Aussehen gefällt, das freut mich sehr. ^^




--- Zitat ---Nur, damit ich das richtig verstehe: Normalerweise ist sie recht selbstbewusst und wenig schüchtern, nur wenn sie selbst das Gesprächsthema ist, zieht sie sich zurück? Soweit wäre das nachvollziehbar, allerdings passen für mich die Punkte "gesundes Selbstbewusstsein" und "steht nicht gern im Mittelpunkt" nicht so wirklich zusammen. "Steht nicht gern im Mittelpunkt" heißt für mich nämlich nicht nur, dass sie die Aufmerksamkeit anderer Leute nicht aktiv sucht, sondern sogar, dass sie die Aufmerksamkeit anderer aktiv meidet, und da passt für mich dann das Selbstbewusstsein nicht ganz mit rein.

--- Ende Zitat ---
Selbstbewusstsein beschränkt sich nicht nur auf die soziale Komponente und den Umgang mir anderen Menschen. Sie schätzt sich selbst und achtet sich, nur hasst sie eben Aufmerksamkeit zu erhalten, da sie gern eine ruhige Kugel schiebt, im Rampenlicht geht das eben schlecht. Das muss nicht immer zwangsläufig auf Minderwertigkeitskomplex e hinauslaufen. ;)
Ich werde das im Steckbrief wohl ein bisschen umformulieren.



--- Zitat ---Verdandi redet so gut wie nie über ihre Herkunft und ihre Familie. Selbst um ihren Namen macht sie ein Geheimnis und nutzt oft irgendwelche Ersatznamen, die ziemlich simpel sind. Dabei ist sie eine intelligente, junge Frau, der es jedoch ein wenig an Erfahrung mangelt.

--- Zitat ---Ich will dir nicht vorwerfen, geklaut zu haben, aber hier musste ich sehr spontan an Kerry denken :P
--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---
Wie bei Fine bereits gesagt, gibt es dutzende Menschen, die es hassen über Vergangenes zu sprechen. Kerry mag zwar der erste PC davon sein, aber idR spricht keiner der Charaktere im RPG freizügig über deren Vergangenheit.


Jaja, das "Etwas". Es nervt mich öfters...



--- Zitat ---Moment. Oben hast du noch geschrieben, dass sie im Kampf ihre wahren Fähigkeiten zu verbergen versucht, damit die anderen sie unterschätzen. Hier liest es sich aber so, als hätte sie keine besonders gute Ausbildung erhalten, und in dem Fall müsste sie ihre beschränkten Fähigkeiten ja im Kampf nicht zurückhalten ;)

--- Ende Zitat ---
Doch, warum sollte sie denn ihre begrenzten Kenntnisse offenbaren, dass direkt jeder merkt, wie man sie schlagen kann? Sie verschleiert eben ihren wenige Kentnisse, damit es aussieht, als ob sie eine totaler Anfängerin sei. Selbst wenn es wenig ist, sollte man nicht seine karten auf den Tisch legen, egal ob du ne Straße oder ein Royal Flush hast (ka ob das korrekt war) :P


--- Zitat ---Okay, das ist jetzt irgendwie ein Widerspruch zu dem Punkt, den ich oben gerade gelobt habe ^^ Will sie ihrem Leben jetzt einen Sinn geben, oder treibt sie ziellos umher? Klar, sie kann von einem zum anderen kommen, aber ich denke hier sollte nur der Status Quo zum Einstieg ins RPG beschrieben werden.
--- Ende Zitat ---
Sie will ihren Leben einen Sinn geben, aber sie weiß nicht was. Sogesehen treibt sie noch immer umher, auf der Suche nach einem Antrieb (den sie wohl irgendwann finden wird.. vielleicht).


--- Zitat ---Ich glaub, Hilgorn lädt sie zur Hochzeit ein, ganz gleich wie unlogisch das ist :P

--- Ende Zitat ---
Ööhmm... von mir aus, nur weiß ich (und sie) nicht was Verdandi da machen soll. Saufen bis zum umfallen und alles kaputt machen was zerbrechlich ist? [ugly]



--- Zitat ---Zwischenfazit zum Charakter:
Die Charakterbeschreibung ist sehr ausführlich - vllt ein bisschen zu sehr ;) Teilweise ist mir (wie oben schon geschrieben) nicht ganz klar, was davon nun der Status Quo beim RPG-Einstieg ist, weil sich einige Dinge meiner Meinung nach widersprechen (sie könnten sich zwar auseinander entwickeln, aber nicht gleichzeitig zutreffen). Insgesamt scheint Verdandi aklassisch "verschlossener Charakter mit dunkler/schmerzlicher Vergangenheit" zu sein, was nicht per se was Schlechtes sein muss. Ein paar Sachen (Fischen, vor sich hin singen, Laute) geben ihr allerdings die benötigten "Tweaks", dass sie mir gefällt. Achja, der Punkt, dass es ihr tatsächlich gefällt, Geheimnisse zu haben, macht das ganze auch noch ein bisschen interessanter.
--- Ende Zitat ---

Ein nettes Zwischenfazit, freut mich. Allerdings muss ich sagen, dass eine charakterliche Beschreibung niemals zu lang oder viel sein kann. Er wird dann nur schwerer zu verstehen und man muss sich öfters reinlesen, aber wenn der Schreiber sein Werk versteht, sollte es auch möglich sein und man hat einen vielschichtigen Char mit einer tiefgründigen Seele.
In einem RPG kommt das alles auf einmal mit anschließender Charakterentwicklung, was es dann viel wirken lässt. In einem Buch z.B. erfolgt dieser Schritt aber in sehr kleinen Happen.



--- Zitat ---
--- Zitat ---0 Grundlegende Kampfkünste, aber keine weitreichenden Kenntnisse. Ihr hat ein Lehrer gefehlt und die meisten Techniken hat sie sich selbst beigebracht. In dem Punkt ist Verdandi aber sehr kreativ.
--- Ende Zitat ---
Ah, das bestätigt meinen Eindruck weiter oben (bei der Stelle mit dem Lehrer). Dann wiederhole ich mich mal, dass ich es da für wenig sinnvoll halte, dass sie ihre eingeschränkten Fähigkeiten im Kampf noch weiter zurückhält - wie soll sie dann jemanden besiegen?
--- Ende Zitat ---
Zu dem Punkt habe ich glaube ich oben auch die Antwort gegeben, die hier ebenfalls gut passt. [ugly]



--- Zitat ---Zwischenfazit zu den Fertigkeiten:
Die Fertigkeiten sind stimmig und passen zur Charakterbeschreibung - so sehr, dass einige eher Charakterzüge als Fertigkeiten sind :P Dadurch sind einige "Fertigkeiten" (wie charakterstark, misstrauisch, gerne passiv, intelligent) im Grunde etwas redundant, da sie alle in der Charakterbeschreibung schon aufkamen.
Jedenfalls finde ich die Fertigkeiten auch angemessen ausbalanciert, bei meinem Lieblingsthema habe ich also nichts zu meckern ;)

--- Ende Zitat ---
Ja das war mir durchaus bewusst, dass ihre Charakterstärken und -Schwächen durchaus in der Liste sich überschneiden könnten. Mir war wichtig es nochmal der Übersicht halber extra zu schreiben.
In dem Bereich der Fertigkeiten ist also noch viel Luft nach oben, deswegen steht das Potential ja auch an erster Stelle. ;)



Zweiter Teil:

Das ganze Textgefledder mache ich jetzt nicht mit, sondern korrigiere ein paar Dinge, die angemerkt wurden.
Auch werde ich nur ein paar Dinge anmerken, die du angekreidet hast.


--- Zitat ---Auch hier wieder ein Zeitformenwechsel, diesmal allerdings zwischen zwei Sätzen ^^ "Nach und nach hatten sie aufgegeben, da sie keine Kraft mehr gehabt hatten..." Ich wünschte, ich wüsste noch, wie die Vergangenheitsformen alle heißen [ugly]
--- Ende Zitat ---
Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit) nennt sich der Käse. [ugly]
Eigentlich schreiben wir im Präteritum, (unvollendete Vergangenheit) den Wechsel zur vollendeten Vergangenheit bekomme ich manchmal nicht richtig hin.


--- Zitat ---Hier wäre "... und schrie ihren Zorn heraus." vielleicht eine bessere Formulierung, weil du so zweimal hintereinander Leute brüllen lässt ;)
--- Ende Zitat ---
Nicht unbedingt, mir war wichtig, dass sie ebenfalls mit einem Brüllen anwortet, die Wilde. :P Das werde ich auch nur bisschen umstellen.


--- Zitat ---Aha! Verdandi stammt von Mittelerde-Indianern ab :P
--- Ende Zitat ---
Urgh, nein, bei Odin und Thor! Jagdgründe gab es auch im Norden der Welt, ich hätte das nie sofort mit Indianern in Verbindung gebracht :o
Du schaust zu viele Western ^^


--- Zitat ---
--- Zitat ---„Sonst noch was?“
--- Ende Zitat ---
Die Frage finde ich hier in ihrer Formulierung etwas zu... frech, wenn man sein demütiges Verhalten vorher bedenkt. Das klingt eher kämpferisch als geschlagen.
--- Ende Zitat ---
Interessante Beobachtung, vielleicht hat sie ihn deswegen eine zweite Chance gegeben. ;)


--- Zitat ---
--- Zitat ---Der Kerl blockte mit seinen Dolchen, doch die Wucht ließ ihn einen festeren Stand einnehmen.
--- Ende Zitat ---
Verstehe ich nicht ganz: Durch die Wucht ihres Schlages bekommt er festeren Stand? Sollte das nicht eher den gegenteiligen Effekt haben?
--- Ende Zitat ---
Nun, wenn du nach hinten gerückt wirst, siehst du doch auch zu deinen Stand zu korrigieren, das macht er in dem Fall auch.
Außerdem:Er nimmt einen festeren Stand ein und bekommt ihn nicht, das ist ein großer Unterschied  :P


--- Zitat ---Hier muss ich mal kurz einhaken: Eigentlich erwartet Gondor überhaupt keine Meldeboten aus den besetzten Gebieten. Es herrscht zwar ein brüchiger Waffenstillstand, aber das heißt nicht, dass Gondorer im Osten als Meldeboten unterwegs sein könnten. Und ich frage mich sowieso, was für Menschen da in Linhir (ich gehe mal davon aus, dass es sich hier um Linhir handelt) so offen über die Grenze gebracht werden. Wenn das entflohene Gefangene sein sollen frage ich mich, warum Mordor nichts dagegen unternimmt - an der offensichtlichsten Stelle.
--- Ende Zitat ---
Bei der Stelle war ich mir auch gar nicht sicher, wie die Verhältnisse dort an der Grenze aussehen, also habe ich einfach drauflos geschrieben weil ich keine Lust hatte bis zum nächsten Tag zu warten.
Mit den Gefangenen wiederum habe ich noch was vor und würde das auf den restlichen Verlauf des RPGs verschieben. Warum Mordor nichts tut erfährt man dann schon. ;)

Zu den Meldeboten: Das sagt der Soldat ja auch, dass eigentlich niemand erwartet wird. Da sehe ich eigentlich kein großes Problem... ?



--- Zitat ---Soviel zu dem was mir spontan beim Lesen aufgefallen ist - tut mir Leid, dass ich da ein bisschen Grammar-Nazi gespielt habe.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist unverzeihlich!  :P


--- Zitat ---Insgesamt gefällt mir die Geschichte sehr gut, sie bietet einen guten Mix aus eingestreuten Hintergrundinformationen und Handlung, und passt sehr größtenteils sehr gut zu aktuellen RPG-Geschehnissen. Auch die Handlung an sich gefällt mir gut, sowohl die ruhigeren Teile als auch die "Action-Szenen" - hab ich dir schon mal gesagt, dass du gut Kampfszenen schreiben kannst? ^^
--- Ende Zitat ---
Das freut mich natürlich sehr und ja, du hattest schonmal was zu den Kampfszenen gesagt aber ein solches Lob ermuntert einen noch zusätzlich, danke!  :)


--- Zitat ---Dann hast du die Tendenz, hin und wieder Schlangensätze zu bilden, die meiner Meinung nach den Lesefluss etwas behindern.
--- Ende Zitat ---
Das kommt bei längeren Texten hin und wieder vor. Ich mag es allerdings auch nicht jeden einzelnen längeren Satz zu zerstückeln. Im Vergleich zu meinen anfänglichen Texten hier, dürfte sich das auch bisschen gebesser haben.  :P
Meiner Meinung nach, dürfen ein paar lange Sätze auch dabei sein. Bei kurzen Sätzen geht mir nach einer Zeit oft der Kontex verloren oder es liest sich ziemlich ...unspektakulär. (weil bei jedem Punkt die Stimme gesenkt wird und das ist bei langen Texten sehr komisch wird.)


--- Zitat ---Noch aufgefallen ist mir hin und wieder die Verwendung von "die junge Frau", die ich bei einem eigenen Charakter nicht so passend finde. Das ist jetzt eher eine generelle Anmerkung, die nicht rein auf dich gemünzt und vielleicht auch Geschmackssache ist. Aber ich verstehe die Sache mit den PCs so, dass wir als Schreiber im Spiel quasi die Rolle und den Blickwinkel unserer Charaktere einnehmen (daher ja auch das "R" im RPG ;) ). Und aus der Sicht eines Charakters würde man er nicht über den Charakter selbst Formulierungen wie "die junge Frau", "der hochgewachsene Mann", "der General" usw schreiben.
Wie gesagt, ist möglicherweise Geschmackssache und hängt vllt mit leicht verschiedenen Verständnissen des Schreiber-Blickwinkels zusammen - keine wirkliche Kritik, ich wollte es nur mal loswerden weil es mir gerade auffiel.
--- Ende Zitat ---
Das Problem hierbei ist folgendes: Wortwiederholungen. Man benutzt sehr, sehr oft z.B."sie" und "Verdandi".
Ja, "die junge Frau" bzw "die Kriegerin" ist distanzierter und zieht den Fokus etwas vom Charakter weg, aber die ganze Zeit so dicht dran bleiben ist auf Dauer für mich unangenehm und langweilig. Irgendwann braucht man auch eine Atempause, die schaffe ich eben bei solchen Szenen.

Ich sehe es er so, dass man eine Geschichte über den Charakter erzählt und dafür dessen Sicht benutzt. Ich versetze mich ungern in Rollen komplett hinein weil ich mir selbst genüge [ugly].
Glaube wir haben ganz andere Erzählstile/Ansichten. ^^


--- Zitat ---Ich würde mich sehr darüber freuen, Verdandi in Gondor zu erleben - und du hast ja auch einen schönen Weg gefunden, wie sie logisch ein wenig mit Hilgorn in Kontakt kommen könnte (wenn du das gerne machen würdest - ich wäre auf jeden Fall bereit dazu ;) ).
--- Ende Zitat ---
Ich würde mich ebenfalls darüber freuen bei euch in Gondor dort mit euren Chars zu spielen.  :P
Scherz beiseite: Von mir aus können sich die Chars gern öfters treffen. Valion wird wohl auch dabei sein, mal schauen. Können wir ja grob in dem Gondor-SL-Fred vorplanen (Oder in Skype ^^).

Danke für dein Feedback!  :)

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln