Grundsätzlich bin ich von Amazon & co nicht angetan, besonders wenn es nur dort verfügbar sein sollte. Nein, selbst die Serien dort verlocken mich nicht "Prime" zu kaufen/buchen oder andere Dinge, da ich diesen Dienst schlicht nicht nutze und auch nicht brauche. So viel dazu.
Dass etwas Neues von Tolkien kommt, stimmt mich allerdings neugierig. Bewerten tue ich das Ganz noch nicht und schaue einfach mal was es demnächst bald an Infos gibt. Bisher ist da ja noch nichts handfestes dabei. Trotzdem komme ich irgendwie nicht um den Gedanken herum, dass das HdR-banner wieder gehisst wird, um die Kuh weiter zu melken, nur anders verpackt, ähnlich wie bei der Hobbit "eine unerwartete Smaugs Schlaföde der fünf Heere" Katastrophe.
Ich hoffe, dass man sich nicht auf den Erfolg der Filme ausruht und stattdessen sich wirklich bemüht das Setting umzusetzen, aber auch durch eine gute Storyline überzeugen kann. Mich interessiert dann doch mehr der Inhalt der Serie, als die Verpackung, sprich Bilder und CGI oder was weiß ich da noch kommt. Was nutzt einem eine Pizza, dessen Carton toll aussieht, aber nach ranzigen Käse schmeckt? So wie es klingt.
Meine Befürchtung ist zusätzlich, dass es wieder die üblichen abgedroschenen Handlungsstränge gibt (Heldenreise, Heldenverdreschen, Training, nochmals versagen und mehr Training, Freunde finden, zusammen den Bösewicht verdreschen, Ende), die gleichen Liebesdreicke und unnötige Sexszenen oder anderen Schwachfug wie hohle Phrasen des Heldentums, dass man alle retten wird oder jenes und dieses nicht untergehen darf und man den Schatten standhalten muss blabla. Man kann zwar das Rad nicht neu erfinden aber geschickt einpacken oder anpinseln geht schon. Wenn der Plot stimmt, können sogar diese Elemente, die ich vorhin aufgezählt habe auch vorkommen. Vorausgesetzt es wird geschickt eingesetzt. Der Held, der im letzten Moment das fehlende Puzzle erhält ist ziemlich verbraucht, finde ich.
Wenn ich jemanden an eine Sache von Tolkien setze, dann ist eigentlich klar, dass die Erwartungen hoch sind bzw. sein werden. Bin mal gespannt was daraus gemacht wird. Zumindest sind meine Erwartungen hoch und rechne damit, enttäuscht zu werden weil einige Serien (will jetzt keine hier anprangern) am Plot, den Charakteren oder dem Setting scheitern. Meistens liegt es an den drei Dingen, dass einem einige nicht gefallen oder die Serie komplett abstürtzt. Das obligatorische "ist zwar nen Plothole, aber das übersehen wir mal" ist für mich eine faule Ausrede und zeugt von mangelnder Bereitschaft des Schreiberlings des Skrips sich darüber vernünftig Gedanken zu machen. ( Mir ist bewusst, dass das Drehbuschschreiben als sehr schwierig gilt, dennoch darf in einem Plot eigentlich keine Lücke auftauchen. Wenn sie in nachfolgenden Folgen erst das Loch stopfen müssen und damit die eigentliche Planung bzw. Intention über den Haufen werfen oder nach hinten schieben, verschlimmerst es das noch... aber das geht zu weit.)
Das waren jetzt mal so meine Gedanken dazu. Wenn diese Probleme bei vorherrschenden Serien bei der "HdR-Serie" ebenfalls zu finden sein werden weiß ich, was ich mir nur halbherzig anschauen werde.
Wenn die es nicht schaffen das Setting umzusetzen und sich nicht ein klein wenig an die gewohnten Bilder (da Aussehen der garstigen Orkse z.B. oder Uruks und was da sonst noch umherkriecht und -stampft ) ist die Serie für mich komplett gestorben, es sei denn, der Plot samt Charaktere und Cast kann überzeugen.
Jetzt zu den anderen Beiträgen:
Ich kann die Skepsis nachvollziehen, weil ich ebenfalls so empfinde. Das was so bisher in der Glotze läuft oder sonst wo, ist für meinen Geschmack ziemlich weichgespülter Mist, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen... vielleicht bin ich einfach nicht die angesprochene Zielgruppe, wer weiß. Die Hoffnung, dass die gerade solch eine Ausnahme produzieren werden, teile ich nicht. Warum auch? Dazu gibt es nicht genug Infos.
(American Gods fand ich grauenhaft)Wo denn jetzt die Serie spielen soll ist auch eine sehr interessante Frage.
Silmarillion?
Bietet enorm viel Potential, ist aber nicht zu Unrecht sehr schwer zu lesen. Man kann aus sehr vielen der beinhalteten Geschichten eine Serie machen, muss aber bis auf die Hauptcharaktere (Lúthien z.B. oder Feanor, dessen Söhne, wer weiß) und den Oberbösewicht (Melkor + Hauptmänner hauptsächlich) ziemlich viel dazudichten. Zusätzlich erfährt man kaum (hab das Buch lang nicht mehr gelesen) genauere Abläufe der Ereignisse und keine beteiligten Charaktere, bis auf die Bekanntesten, die auch namentlich benannt sind.
Auf der anderen Seite kann man die Mythologie, die darin steckt sehr gut in einer Serie rüberbringen, weil man viel mehr Spielraum hat solche großen und wichtigen Ereignisse vorzubereiten.
Die Ereignisse rund um Númenor wären auch sehr gut geeignet für eine Serie, wenn man die Sache kreativ angeht. Allerdings befürchte ich, dass es den Herren bei Amazon dort zu wenig Gemetzel gibt, bis auf den "Bürgerkrieg".
Hat alles seine Vor- und Nachteile...
Ich bezweifle aber, dass sich jemand von den "hohen Herren" das Silmarillion durchgelesen hat und sagt: "Ha! Das ist toll, nehmen wir das."
Was willste allerdings grosses über Arnor und Angmar machen?
Entschuldige, wenn ich den Satz als Einzelnen herausgepickt habe, Rhaegar, aber da muss ich mich echt am Kopf kratzen.
Was will man denn so zeigen, wenn ein damals starkes Reich langsam zerfällt, zuerst in drei Königreiche zerbricht und dann bzw. dabei von den dunklen Schergen überrant wird? Die drohende Gefahr durch Angmar war den Leuten, wenn ich mich recht entsinne auch nach ein paar Jahren bekannt. Dann kommt noch der Verrat von Rhudaur (mehr oder weniger) dazu, die ja auch mal zu Arnor gehört haben und sich gegen die zwei anderen Königreiche wenden. Die große Seuche bietet nochmal einen sehr guten Handlungsbogen, als zb Cardolan fast komplett entvölkert wurde. Die sich ankündigende Schlacht an der Wetterspitze, die Niederlage dort, dann nochmals aufrüsten, alles nochmal geben für den Kampf um Fornost und was weiß ich wie viele Kämpfe man da noch hatte. Alleine diese Ansätze bieten sehr viel Spielraum.
Vielleicht bist du dir nicht ganz im Klaren was es heißt, einen Krieg zu führen, besonders von dieser Größenordnung... Und was das für die Bevölkerung bedeutet, die ja nach Ende des Krieges Arnor fast komplett verlassen hat oder besser gesagt verlassen wurde (weil gestorben).
Diese Option als Handlungsraum der Serie ist ideal, wegen den aufgezählten Dingen, da man nicht durchgehend eine breite Kriegsfront hatte, sondern einen zermürbenden, langsamen (verlorenen) Kampf auf Leben und Tod einer ganzen Nation, wenn man denn so will.
Ich denke aber, das wird man nicht machen weil der Grundtenor zu düster sein wird, da man weiß, dass Arnor untergehen wird...
Eine weitere Auseinandersetzung zwischen Mordor und Gondor fänd ich jetzt nicht so toll. Vielleicht liegt es daran, dass ich gerade nicht auf dem Schirm hab was man überhaupt jetzt als zentralen Konflikt nehmen könnte.. liegt wohl an der Uhrzeit.
Irgendwo gab es mal ein Gerücht oder so, dass man zu Beren und Lúthien einen Film oder eine Serie drehen wollte... das würde wohl auch genug Stoff geben. Weiß jemand was darauf geworden ist? Hab das so gut wie gar nicht verfolgt.
Uff, ich mach hier mal Schluss. Man merkt, dass eine Arnor-Serie mir gefallen würde.
Vorausgesetzt sie erfüllt meine Erwartungen bzw. vermeidet meine Befürchtungen.
Zu den Lore-technischen Dingen wurde ja auch schon was gesagt, was ich eigentlich so unterstreiche. Wäre sinnlos alles nochmal zu wiederholen.