Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Angenommene Charaktere

Branimir, vierter Charakter von Melkor.

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Eandril:

--- Zitat von: Fine am 27. Apr 2018, 13:58 ---Warum versucht er aufrecht zu gehen? Fällt ihm das schwer?
Was ist der Unterschied zwischen „feiner bürgerlicher“ und „adeliger“ Kleidung? Kann Kleidung überhaupt adelig sein?
Ich glaube, bei Ringen sind „schlicht“ und „edel“ eher gegensätzlich zu betrachten. Meiner Meinung nach geht nicht beides gleichzeitig.

--- Ende Zitat ---

Ich finde die Aussage, dass er versucht stets aufrecht zu gehen, impliziert nicht automatisch, dass es ihm auch schwer fällt. Von daher sehe ich da kein Problem ^^
Auch bei den anderen beiden Dingen: Es gibt denke ich in einer solchen Gesellschaft durchaus einen Unterschied zwischen der üblichen Kleidung der Bürgerschicht und dem, was die Adligen normalerweise tragen. Und ein schlichter Ring kann trotzdem edel bzw. hochwertig gefertigt sein - der Eine Ring ist da ein Paradebeispiel für ^^ Genauso können natürlich prunkvolle/protzige Ringe gleichzeitig auch billig oder minderwertig sein.


So. Jetzt mal zum Char an sich.
Die Beschreibung ist sehr detailliert, und man kann sich Branimir dadurch lebhaft vorstellen. Der Charakter an sich ebenfalls, allerdings steige ich nicht ganz durch wie genau er nun drauf ist - ist er nun offen und freundlich, oder streng und verschlossen? So ganz eindeutig finde ich das nicht.
Die Fähigkeiten passen zur Story und Charakterbeschreibung, und sind relativ ausgewogen - du solltest allerdings bedenken, dass du die dann natürlich auch möglichst so umsetzen solltest.

Die Story ist soweit in Ordnung, und vor allem die Anfangsteile gefallen mir gut. Später wird es sprachlich und formulierungstechnisch etwas holprig, und da sind dann auch einige inhaltliche Details nicht ganz stimmig. Ich geh mal genauer drauf ein, was ich so meine:


--- Zitat von: Melkor. am 24. Apr 2018, 12:26 ---Auch war sein Vater nun sehr geschwächt, seine Lunge war fast vollkommen vom Krebs zerstört und wusste das seine Zeit gekommen war.
--- Ende Zitat ---
Also strenggenommen sollte auf dem Entwicklungsstand keiner wissen, was Krebs eigentlich ist - und folglich auch nicht, dass er an Krebs erkrankt ist. Hier wüsste also jeder nur, dass er an irgendwas stirbt, nicht woran genau. Nur so nebenbei ^^


--- Zitat von: Melkor. am 24. Apr 2018, 12:26 ---Branimir bildete seine rhetorischen Fähigkeiten nun stets weiter und konnte so einige Debatten unter den Boyaren zu seinen Gunsten ausrichten und erntete so viel Ansehen aber auch genauso viel Spott unter den Geblütsadligen.
--- Ende Zitat ---
Zwei Dinge hier. Erstens: Was sind Boyaren? Nie gehört, und du hast es noch nie vorher erwähnt ^^
Zweitens: Die Begründung, warum der unter den geborenen Adligen für sein Hobby Spott erntet, wäre hier noch interessant.


--- Zitat von: Melkor. am 24. Apr 2018, 12:26 ---Nebenbei knüpfte er auch Briefkontakte zu Fürsten und Adligen aus Harad und Khand und wurde so zu einem guten Brieffreund Awarfiula, dem Zweiten, einem Fürsten in einem südlichen Königreich Harads und dessen Königs.
--- Ende Zitat ---
Auch wenn ich es mir natürlich denken kann, wär hier doch interessant, wer dieser König ist ;)

Dann kommt der Teil mit Anas Kind, und da macht wie ich finde einiges noch keinen wirklichen Sinn. Warum wird Branimir derart wütend, als er (wie eigentlich?) erfahren hat, dass sie ein Kind bekommt? Ja okay, Bastarde sind nicht unbedingt ein Pluspunkt, aber seine Reaktion ist doch sehr heftig und passt nicht so recht zu einem ruhigen und offenen Gemüt.
Dann verstehe ich die Sache mit dem Vater nicht so recht. Wer ist dieser Suno eigentlich? Ein Adliger, in den Ana verliebt ist? Dann ist doch die Frage, warum sie ihn bislang noch nicht geheiratet hat. Branimir scheint dem ja nicht im Wege zu stehen, er fordert sie ja noch dazu auf, es zu tun.
Anas Ermordung kommt sehr plötzlich, ist aber ein schlüssiger Grund für seine nachfolgende Charakterentwicklung. Hier finde ich den Grund, warum siebzehn Jahre später plötzlich rauskommt, dass Goran sie vergewaltigt und ermordet hat, immer noch etwas seltsam. Wie kommt die Frau des Dieners jetzt plötzlich auf die Idee es Branimir zu erzählen, und wieso hat sie es vorher nie getan? So ganz logisch ist das alles nicht.

Die Freundschaft zwischen Vakrim und Goran kommt auch etwas aus dem Nichts. Hier wäre es schön, wenn du noch ein bisschen erklären könntest, wieso Vakrim Goran so toll findet, dass ihn nicht mal interessiert, dass dieser seine Schwester ermordet hat.
Auch der Punkt, dass Branimir der Lehrer von Ulfasts Söhnen war, ist eigentlich interessant, wird von dir aber nicht wirklich ausgeführt - hier wäre es auch noch nett, mal zu erwähnen, wie da das Verhältnis zwischen ihnen ist. Immerhin ist einer dieser fraglichen Söhne Ulfang, der ja durchaus keine kleine Rolle spielt ^^

Abgesehen davon hab ich momentan nicht wirklich was anzumerken.

Fine:
Die neuen Änderungen sehen gut aus. Von meiner Seite steht einer Annahme nun nichts mehr im Wege.

Curanthor:
Wenn auch etwas verspätet: mein (relativ kurzes) Feedback zu Branimir. Mag vielleicht etwas unbarmherzig klingen, aber es steht nicht der Autor im Mittelpunkt, sondern der Text an sich - das Endprodukt und nicht der Schöpfer.

Eigentlich wurde fast alles von den werten Mitschreibern schon gesagt, dass ich im Kopf hatte. Naja, hab ich weniger zu tippen  [ugly].

Die Geschichte habe ich nur überflogen, da ich sie ja schon zum Großteil kenne und nach den Nachbesserungen (nach Fines Post gehe ich davon aus, dass sie jetzt schon mit dabei sind) gehe ich auch nicht mehr so stark ins Detail.

Trotzdem solltest du noch mal unbedingt die Rechtschreibung im letzten Drittel nachbessern (aber nicht nur ausschließlich). Stellenweise hackst du Wörter auseinander, die zusammen gehören oder schreibst Adjektive groß. Auch mit den Leerzeichen genauer achten, du hast nach einem Punkt öfters zwei, was den Text für meine Augen recht unschön wirken lässt. Mir und anderen Schreibern passiert das zwar auch paar Mal, was man in der Regel überliest, aber hier ist's mir schon stärker aufgefallen.

Beispielstellen:

--- Zitat ---Dennoch hielt er die Schein "Vater-Sohn" Beziehung stets aufrecht.
--- Ende Zitat ---

Ich würde "er hielt die Beziehung zu seinem Sohn nur noch zum Schein aufrecht". Klingt mMn flüssiger. (Außerdem hätten da sonst Bindestreiche hingemusst, weil die "Scheinbeziehung" für den Einschub getrennt wurde.)


--- Zitat ---Sein anderer Brieffreund war bereits seit einigen Jahren verstorben.  Dennoch trauerte er immer noch um seine Tochter und seine Frau.
--- Ende Zitat ---

Doppeltes Leerzeichen, eine von mindesten sechs Stellen, die ich entdeckt habe, auch in der ersten Hälfte.


--- Zitat ---[...]Spionage Netzwerk [...]
--- Ende Zitat ---

Gehört zusammen. Das passiert dir leider öfters. Ich kann nur von mir persönlich reden - Ich lese sehr schnell und da stolpere ich bei solchen Patzern, dass es mich aus dem Lesefluss komplett rausholt und das frustriert auf Dauer.


--- Zitat ---"Wer ist der Vater?!" schrie Branimir, seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Kopf war Blutrot angelaufen
--- Ende Zitat ---

Adjektive immer stur klein schreiben!
Fragen a lá "Was/wie ist es?
"Es ist groß, klein, schimmernd, blutrot"
helfen da immer...

Inhaltlich gibt es bei der Geschichte noch zwei Unstimmigkeiten:

Das Spionagenetzwerk geht mir viel zu einfach von der Hand. Erst stellst du Branimir als den verbitternden Witwer dar, der sich von Trauer zerfressen lässt und der nur seine Enkelin an sich heranlässt*, aber dann kommt einfach ein Absatz und ein paar Jährchen später hat er schon sein Netzwerk, einfach so.
Mag sein, dass er Verbindungen hat bei Hof und als Berater. Allerdings müssen diese Kontakte wenn, dann schon deutlich früher und öfters genutzt worden sein - in seinem Interesse und nicht des Königs, sonst hätten die guten Leute ja keinen Grund irgendwas für ihn zu tun. Das mit den Briefen klingt für mich etwas zu simpel. Boten nutzte man dafür eher, selbst wenn er im Adel ist, kann er nicht für jeden unbedeutenden Wicht Pergament verschwenden.
Zusätzlich sagst du, dass das Unternehmen riskant ist, schweigst aber über die Risiken. Hochverrat? Todesstrafe? Warum? Bisher weiß man ja noch nicht genau wofür er überhaupt das Netzwerk gebrauchen will. Klar, Rache und so *gähn*, aber ehrlich: Das kannst du besser, bin ich mir sicher.

Zweite Sache*: Was ist mit seiner Familie? Die ziehen aus, ja schön... und dann? Verschwinden die einfach aus seinem Leben? Nur seine Enkelin wird am Ende nochmal kurz erwähnt, deren Namen ich mir nicht merken kann - die er als einzige näher an sich ranlässt. Und warum? Weshalb diese spezielle Verbindung? Diese Begründung verleiht deinem Charakter Tiefgang (bzw. könnte sie, wenn die Begründung gut ist) und die fehlt hier wirklich sehr. Da kann man wirklich großartige Szenen mit bauen. Unschuldige Kinderaugen, die einem gealterten, gebrochenen Mann in das Gesicht starren und auf eine unaufdringliche Art Fragen stellen... Und noch viel mehr. Eine Opa-Enkel-Szene, in der sie ganz unschuldig nach den Sinn des Lebens fragt. Branimir hat seines ja fast hinter sich und muss dementsprechend auch über Lebenserfahrung verfügen. Ein krasses Beispiel an Kontrast. Kontraste und Konflikte sind neben dem Salz (also Konfliken und Dialogen) das Suppengewürz in der Brühe. Der Plot ist der Pfeffer, der bringt Schärfe, als Spannung... aber Plot ist hier nicht Thema.

So, das wars erstmal zur Geschichte.

Jetzt zum Steckbrief:

Soweit sieht es ganz gut aus, allerdings habe ich auch hier zwei Dinge anzumerken:

- Bei so vielen Namen und Beziehungen, mach am besten in den Steckbrief einen neuen Punkt für Familie und trage alle Familienangehörigen ein, die nötig oder eng Verwandt sind. Da prasseln nämlich einem in der Geschichte dutzende Namen entgegen und keiner bleibt einem länger als vier Sätze länger in Erinnerung. Und es ist etwas nervig immer kurz zu pauseren mit "öh, wer war das nochmal?".

- Der schwerwiegenste Punkt, den man eigentlich als mein Steckenpferd bezeichnen kann: Was treibt ihn an? Was macht ihn aus und was ist seine Motivation das zu tun, was er tut? 
Rache ist so ein abgefressener Teller, den man keinem mehr servieren kann - nicht bös gemeint - denn fast jeder Antiheld oder tragische Held hat diesen Antrieb, oder den das sie die Gesellschaft an sich hassen und nicht angesehen werden wollen, trotzdem tun was sie tun, um in Ruhe gelassen zu werden. Das schwingt da bei Branimir mit, wenn ich so über ihn nachdenke, nachdem ich ihn so wie er hier steht kennengelernt habe. Er wirkt für mich eher wie jemand, der sein Leben gelebt hat und an dem Verlust zerbrochen ist, jetzt sammelt er die Scherben ein und versucht sie krampfhaft zusammenzuhalten, scheitert jedoch. Will heißen: Er wirkt ohne Antrieb, was ihn schwach erscheinen lässt. Damit meine ich nicht physisch - er ist ja wirklich alt - sondern auch - und vor allem - psychisch. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf jetzt gerade vorgeht, evt. am Ende der Geschichte nochmal aus seiner persönlichen Sicht einen kleinen Einstieg oder sonstwas basteln. Eine Kostprobe, wirf einen Knochen, der neugierig macht und mal den Branimir zeigt, der er jetzt ist. Du schreibst oft, wie er damals war, aber so hart es auch klingen mag, es interessiert im Moment nicht. Das jetzt zählt und wie er jetzt drauf ist. Das Warum, das ist es, was dann die Leute reizt. Warum er so geworden ist, wie er ist.

Etwas generelles Geschwätz von meiner Seite an dich (und vielleicht auch die anderen Schreiber, wen's interessiert):

Vielleicht solltest du dir darüber Gedanken machen, wofür dieser Charakter steht. Was ist die Botschaft? Oder was war die Idee dahinter.

Als Anregung gebe ich meine Charaktere. Mathan ist für mich eine Versinnbildlichung des Fortschritts und der Drang sich selbst zu übertreffen (was er natürlich selbst nicht weiß). Seine Geschichte ist eine immerwährende Reise, die für mich persönlich eine ganz wertvolle Erfahrung beinhaltet, die ich hier nicht preisgeben will. Dragan ist dagegen die Stimme des Antihelden. Der, der sich nicht anpasst, aber trotzdem mitzieht, weil man manchmal einfach nicht anders kann. Weil man nicht alleine loslaufen lernen kann, denn er will immer mit den Kopf durch die Wand, scheißegal was ihm in den Weg kommt. Und trotzdem er mit seiner Art viele von sich wegstößt, mit seinen extremen Höhen und Tiefen, gibt es Leute, die zu ihm halten. Er selbst ist sich dem aber nicht bewusst. Aglarân steht dagegen für den Wahnsinn - positiv, als auch negativ, aber auch für die Abgründe der Seele. Mit ihm war/ist es immer eine schmale Wanderung zwischen Eigennutz und Überlebenswillen. Er erfreut/klammert sich an der Freude anderer Menschen, da er selbst kaum welche mehr verspürt und meidet sie (die Freuden und Menschen), da sie ihn letztendlich verlassen oder verletzen, manchmal auch beides...Verdandi steht dagegen näher bei Mathan und steht wortwörtlich für Potential. Leider war ich bei ihr noch nicht so aktiv und ich möchte nicht vorgreifen, was ich mit ihr vorhabe.

Wie du siehst: Jeder Charakter trägt ein Stück von dir mit sich, sei es noch so winzig. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig verdeutlichen, was ich meinte, obwohl ich es irgendwie nicht so ganz in Worte fassen kann, wie ich es in einem echten Gespräch getan hätte. So klingt das schriftlich ein wenig gestelzt oder schmalzig... Naja, wie man im Englischen sagt: Who cares, idgaf  :P

Bin mal auf deine Antwort gespannt,
mfg Curry

Eandril:
So, bevor ich es schon wieder vergesse: Für mich stehen die Mängel, die jetzt noch vorhanden sein mögen, einer Annahme generell nicht im Weg. Verbesserungen wären natürlich an einigen Stellen (besonders deutlich im sprachlichen Bereich) noch schön, aber für mich nicht so dringend notwendig, dass ich die Annahme noch weiter rausschieben würde.

Fine:
Also dann, angenommen.  ;)

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