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Darkayah:
Hey User der MU!

Ich habe mich an eine "Der Herr der Ringe" FanFiction getraut und vorne vorweg:
Sehr vieles wird nicht im Kanon mit der wirklichen Geschichte von "Der Herr der Ringe" stehen. Also bitte kritisiert diese Dinge nicht.
Es ist auch mehr eine "Was wäre wenn..." Geschichte und soll nicht den Verlauf der wahren Geschichte Mittelerdes wiedergeben. Vielleicht werdet ihr auch andere Charaktere, Namen oder Inspirationen aus anderen Geschichten/Filmen/Serien wiederfinden, aber bitte seid nachsichtig.  :)

Ich habe noch viel zu schreiben, aber ich möchte schon die ersten Zeilen mit euch teilen.
Im laufe der nächsten Tage/Wochen oder Sogar Monate werde ich immer wieder etwas von meiner FF veröffentlichen und hier im Thread posten.

Vorgeschichte:
Für die Leute die die Vorgeschichte interessiert werde ich die auch hier reinstellen, allerdings ist die wirklich nicht gut geschrieben. Bei der aktuellen versuche ich besser zu werden und noch einiges zu lernen.

Kapitel1
Kapitel2
Kapitel3
Kapitel4
Kapitel5
Klickt hier um euer Feedback und eure kritik zu äußern!


Die ersten Teile der neuen Geschichte folgen in den nächsten Tagen und werden in unregelmäßigen Abständen hier gepostet

Bilder zur Geschichte:
Kiama Skizze:



Mittelerdekarte nach dem 40 Jahre Zeitraffer (Ab Seite zwei des Threads):
Karte:


Edit:
Habe vergessen Tolfalas mit Minas-Alagos zu markieren. Also dass sich dort auf der Insel eine Festung befindet. Naja Pech. 8-|

Darkayah:

Anarya saß auf ihrem Bett in ihren Gemächern. In ihren Händen hielt sie ein altes schwarzes Buch. Sie konnte noch nicht verstehen, wie es in ihre Gemächer gekommen ist. Irgendjemand musste es hineingeschmuggelt haben,. Nach dem großen Krieg gegen Angmar und die Truppen von Thurion wurde Anarya festes Mitglied und Anführerin des Rates des Königs von Gondor.. Der zurückgekehrte König Aragorn hatte ihr die Position angeboten, da sie im Kampf in Carn-Dûm Thurion besiegt, getötet hatte und in ihr die selbe Blutlinie floss.  Aber hat sie den König von Angmar wirklich getötet? Anarya legte das Buch wieder unter ihrem Kissen und stand auf . Die junge Frau ging zum Balkon ihres Zimmers und blickte auf die Hauptstadt Gondors. Die spätherbstliche Sonne schien gerade zu diesem Zeitpunkt und ließ die weiße Stadt förmlich erstrahlen. Anarya hielt sich mit ihrer rechten Hand den Bauch. Sie erinnerte sich noch genau an den Schwertstoß, den sie dorthin bekommen hatte. Thurion durchbohrte sie tief mit seinem Schwert, worauf hin sie zu Boden sackte und das Bewusstsein verlor. Und doch soll sie ihn getötet haben. Laut Aragorn und den anderen Hauptmännern wurde aber seine Leiche und sein Schwert dort gefunden. Seitdem hat sie das Schwert von Thurion in ihren Gemächern. An Vollmonden leuchteten die Runen auf dem Schwert im kühlen blau und manchmal hatte sie das Gefühl als würde es pulsieren, oder als würde es in einer alten Sprache flüstern.
Auch wenn Anarya sich mit der Rolle im Rat abgefunden hatte, ließ sie nicht den Gedanken ruhen, selbst die legitime Königin Gondors zu sein. Im Grunde hatte sie nämlich genauso viel Anspruch auf den Thron wie Aragorn.
Gerne hätte sie damals Thurion auf ihrer Seite gehabt. Er wollte sich auf ihr Angebot damals aber nicht einlassen, da er seine eigenen Pläne verfolgte. Thurion wollte nämlich ganz Mittelerde unterwerfen. Vor sehr vielen Jahren, im ersten Zeitalter, war er mit Sauron im Dienste von Melkors, den sie Morgoth, den „schwarzen Feind der Welt“, nannten. Morgoth war einer der mächtigen Valar, entschied sich aber bei der Erschaffung der Welt dazu, die Welt böse zu machen, wurde aber letzten Endes von den anderen Valar in das dunkle nichts verbannt. Seitdem wird Morgoth von vielen Anhängern, besonders im Osten von Rhûn und Khand, im Süden von Harad und Umbar und im Norden in Forodwaith und Angmar als Gott verehrt.   
Thurion ist einer der Maiar. Sie waren ähnliche Wesen wie die Valar, aber in schwächerer Form. Er schlug sich damals zusammen mit Sauron auf die Seite von Morgoth und befahl die Truppen der Dunkelheit. Aber vom Aussehen alleine, würde man denken Thurion wäre ein ganz normaler Mensch, deshalb hatte Anarya ihn von Anfang an unterschätzt.
Vielleicht war es deshalb dumm gewesen, zu hoffen dass er auf Anaryas Seite wechselt. Sie streichelte mit ihrem Daumen über die Stelle, auf der die verheilte Wunde war. Durch die Heilkünste von Aragorn blieb nicht einmal eine Narbe zurück. Aber sie hatte das Gefühl sie würde die Wunde trotzdem immer spüren.
Die junge Frau schloss kurz die Augen, als die warmen Sonnenstrahlen auf ihre Haut schienen. Anarya dachte kurz an ihre Vergangenheit zurück. Sie weiß nur noch, dass ihr Dorf in Gondor damals überfallen worden war, sie gefangen genommen und auf ein Schiff von Sklavenhändlern gelangte. Dort wurde sie lange missbraucht und irgendwann tief im Süden Mittelerdes, in Umbar, auf die Straßen geworfen und sich selbst überlassen. Kurz bevor es so schien, als würde es keine Hoffnung mehr geben, beugte sich ein großer schwarzer Mann über sie. Aus Mitleid nahm er sie mit und brachte sie in den Osten ins ferne Rhûn. Dort zog er sie auf, lehrte ihr viele Dinge über die Welt. Der Mann war Abbas, der Berater des Königs von Rhûn. Von ihm wurde sie auch im Schwertkampf ausgebildet und er zog sie als Assassine groß. Seitdem tötete sie alle Feinde, die dem damaligen König von Rhûn Borchant, im Weg standen. Denn er wollte aus Rhûn, Khand, Harad und Umbar ein vereintes Königreich erschaffen, um gegen die Mächte des Westens anzukommen und den Glauben an Morgoth zu verbreiten.
Als das Land geeint war, wurde Borchant im Kampf getötet. Ab dann übernahm sein Sohn Murgoz den Thron und war Blind vor Rache und ignorierte die Ratschläge von Anarya. Abbas brachte Anarya aber auch den Glauben an Morgoth nah und sie wurde mit neunzehn Jahren sogar zur hohen Priesterin.
Als die Armeen des vereinten rhûnischen Reiches endlich gegen Gondor marschierten, wollte Murgoz nicht auf die Ratschläge von Anarya hören und verspottete sie. Er wollte Anarya sogar wieder zurück nach Mistrand, der Hauptstadt Rhûn schicken.
Sie konnte es nicht zulassen, dass Murgoz die eigentlichen Pläne missachtete und so das ganze Vorhaben gefährden würde. So entschloss sie sich Murgoz zu ermorden. Die Hauptmänner des rhûnischen Reiches wussten, dass Murgoz ein schwacher Anführer und Anarya die Bessere für diesen Posten war. Sie wurde nie Königin des Reiches und es gab seitdem auch keinen König mehr. Das Reich liegt seitdem in den Händen Abbas, bis sich alle Fürsten geeinigt haben was nun passieren sollte.
Anarya hatte es  geschafft, Minas-Tirith, die Hauptstadt Gondors, und somit ganz Gondor zu erobern. Aber dann kam der Krieg mit Angmar dazwischen und Aragorn, der im Exil lebte, kehrte zurück.
Die junge Frau seufzte, ging wieder in die Gemächer zurück und sammelte einige Schriftstücke zusammen. Sie machte sich auf dem Weg zum Ratssaal und schlenderte die langen Korridore des Palastes entlang. Vor einer großen dunklen Eichentür blieb sie stehen. Die Tür war nicht fest verschlossen, sondern angelehnt. Anarya vernahm mehrere Stimmen. Sie erkannte die Stimmen von Faramir, Denethor und leider auch von Imrahil, den Prinzen von Dol-Amroth. Sie sammelte sich kurz und betrat den Raum. Sofort verstummten die Gespräche während sie zu ihrem Platz des großen runden Tisches ging. Ihre Schritte hallten auf dem steinernen Boden im großen Raum.
"Wie immer kommt ihr zu spät!", beschwerte sich Imrahil und sah sie abwertend von oben bis unten an. Anarya trug keine traditionellen Gondorianischen Kleider oder Kleidung, sondern eher ihre provokanten freizügigeren Kleider aus Rhûn. Meist in schwarz mit goldener Verzierung. Sie sah an sich herab und lächelte den Prinzen nur zurück.
Sie wusste genau, dass Imrahil eher konservativ und traditionell eingestellt war. Er legte viel Wert auf die alten Traditionen von Gondor. Anarya warf ihre Schriftstücke auf den Tisch und überschlug ihre Beine auf den Tisch. Aus dem Augenwinkel sah Anarya wie Imrahil die Augen verdrehte und sich zusammen riss nichts zu sagen.
"Wie ich mir denken kann, seid Ihr nicht wirklich über den Krieg im Norden informiert, da ihr die letzten Sitzung nicht beigewohnt habt?". In Imrahils Stimme lag ein abfälliger Ton. Anarya verstand nicht, warum Imrahil immer noch gegen sie schoss. Klar, Anarya hat damals Gondor durch eine List erobert und es gab Differenzen, aber Anarya hat im Grudne dazu beigetragen, dass Angmar die Hauptstadt Gondors nicht erobern konnte und hat sie durch ihre Taktik gut und lange verteidigt, bis die Truppen von Aragorn, die Truppen aus Rohan und Imladris eintrafen.
Überwiegend ignorierte sie die Sprüche und Provokationen des Prinzen von Dol-Amroth nur noch. Ab und an rutschte ihr mal eine zickige Antwort heraus.
"Dann erzählt doch mal... Was passiert gerade im Norden?", dabei verschränkte Anarya die Arme und Kniff sich dabei selbst in den Arm damit sie ruhig blieb. Imrahil wollte gerade Luft holen um zu sprechen, da ergriff Faramir vorher das Wort, um Konfliktsituationen zu vermeiden: "Aragorn müsste die nächsten Tage zurück nach Gondor reisen.... Irgendwas oder irgendjemand lässt die Truppen  von Angmar noch weiterkämpfen. Carn-Dûm ist halt, wie du weißt, eine sehr starke Festungsstadt. Das Volk will aber auch keine Kapitulation  und keinen weißen Frieden. Und unsere Truppen die wir in Angmar stationiert haben, mussten sich auch langsam nach Arnor zurückziehen, der Winter kommt so langsam wieder, die Verpflegung wird knapp und die Moral der Truppen schwindet so langsam. Immerhin geht der krieg jetzt schon seit drei Jahren..".;
Anarya überlegte kurz. Was lässt die Truppen von Angmar so weiterkämpfen. Aber was hält ihre Moral und die Motivation bestehen, Ihr König war tot und der krieg verloren.
Ist Angmar unter Thurion einfach wie jedes andere Land und hat nach den tot des Königs den Herrscher ausgetauscht und dieser will einfach die Niederlage nicht einsehen?
Das konnte sie nicht wirklich glauben. Gerne hätte sie Angmar besucht und mehr erfahren. Aber der krieg macht es unmöglich.
"Aber wollt ihr damit sagen, dass der Krieg in Angmar verloren ist?", fragte Anarya stutzig.
"Naja, hätten wir es damals geschafft, als ihr den König besiegt habt, Carn-Dûm zu erobern, wäre es mit den anderen Städten, die gut befestigt sind, auch leichter... Und dann ist das Problem mit unserer aktuellen Truppensituation in Arnor nicht gerade leicht, da viele mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind....", Faramir machte eine kurze Pause. Er seufzte und fuhr fort: "Also ja, ich fürchte Angmar, insbesondere Carn-Dûm, ist für uns uneinnehmbar...."
Anarya atmete stark aus und ging dabei nervös mit den Fingern durch ihre Haare.
"Und wenn wir noch mehr Truppen aus Gondor in den Norden schicken?" Fragte Anarya und wickelte dabei eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. Faramir schüttelte den Kopf und antwortete: "Wir haben schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft, vor allem da sich einige Städte und Dörfer in Gondor im Wiederaufbau durch den Krieg befinden."
Anarya ließ die Haarsträhne los. "Wahrscheinlich ist es dann einfach besser auf Aragorn zu warten...", sagte Anarya.. Denethor und Boromir nickten ihr nur zu. Imrahil verdrehte nur die Augen und sagte abfällig: "Unser König wird schon die richtige Entscheidung treffen. In ein paar Tagen sollte er ja wieder hier sein...". Anarya verspürte ein Verlangen, etwas zu sagen. Sie riss sich zusammen und stand auf. "Wenn ihr das meint...", mit diesen Worten, wendete sie sich vom Tisch ab und ging Richtung Tür. Sie wollte nur so schnell wie möglich den Raum verlassen, damit sie nicht etwas gehässiges gegen den Fürsten von Dol-Amroth sagte.
Sie war gespannt, was Aragorn zu berichten hatte. Es dürfte ja nicht mehr so lange dauern, vielleicht würde er Imrahil etwas zurechtweisen, dachte sie sich.
Für die nächsten Tage nahm Anarya sich vor, nach Rhûn zu reisen. Es stand eine schwarze Weihe zu Ehren von Morgoth an. Als hohe Priesterin der Priesterschaft von Morgoth, ist es Pflicht für sie dort zu erscheinen. Sie überredete Faramir, der ihr ein Freund geworden war, mit ihr nach Rhûn zu reisen und ihm ihre Heimat zu zeigen. Die Leibgarde aus Rhûn und ihr Kommandant Darius begleitete sie dorthin.

Darkayah:
Die Reise war weit. Sie ritten über Osgiliath, durch Nord-Ithilien, am Norden Mordors vorbei, Richtung Osten nach Rhûn. Mistrand, die Hauptstadt Rhûns, warm am rhûnischen Meer gebaut. So war die Stadt ein perfekter Handelsort. Es gab so Anbindungen zu den anderen großen Städten am rhûnischen Meer und über den Fluss Celduin nach Esgaroth, nach Thal und sogar zum einsamen Berg, der Erebor, in dem die Zwerge und deren König Dain Eisenfuss lebten.
Die Stadt war von einer hohen Mauer umgeben. Am Tor befanden sich einige Soldaten die die Tore bewachten. Die Bewohner waren überwiegend Handelsleute, Gelehrte, Priester oder höhere Kommandanten. Sie bewohnten die prächtigen,schönen Anwesen und Viertel. Schöne Gärten und Brunnen zierten die Gegenden. Die arme und mittlere Bevölkerung lebte eher in Lehmartigen Häusern und Baracken.
Lange ist es her, dass Anarya das letzte mal in Mistrand war. Voller Stolz betrachtete sie die verzierten Tore der Stadt. Sie erklärte Faramir den Aufbau und Struktur der Stadt, während sie durch die Straßen ritten.
Die beiden saugten förmlich die Eindrücke der Stadt auf. Anarya vernahm die vertraute Sprache und den Tumult auf den Straßen. All das erinnerte sie an die ersten Tage in der Stadt. Sie ritten an Märkte vorbei, durch die Straße der Gelehrten, bis die Truppe schließlich den Palast erreichte.
Anarya stieg vom Pferd und ging die hohen Stufen hinauf. Faramir folgte ihr rasch. Oben angekommen öffneten Wachen die Tore des Palastes.
Leise schallten die Schritte von Anarya und Faramir auf den Marmorboden der Halle. Am Ende des Saals saß ein dunkelhäutiger Mann in prächtigen Roben.
"Lange ist es her, das ich dich das letzte mal sah!", sagte der Mann laut, während er sich von seinem Platz erhob. Anarya war die Stimme sehr vertraut. Sie und Faramir machten eine leichte Verbeugung. Dabei erwiderte sie:"Vieles ist in der Zeit geschehen, doch der Krieg der über Gondor und ganz Mittelerde zog ließ es nicht zu, euch zu besuchen..." Der Mann ging auf die Besucher zu. Anarya sah ihn nicht an. Zu groß war die Scham und der Respekt. Der Mann, der Abbas war, antwortete: „Sagt mir Anarya, wie war eure Reise und wie ich sehe habt ihr noch jemanden mitgebracht?“ Seine Stimme klang dabei freundlich und gar nicht verärgert. "Erzählt mir von den letzten Jahren, ihr habt bestimmt einiges zu erzählen!" Dabei führte Abbas Anarya und Faramir durch die Hallen zu einer Ecke, die mit einem Tisch und Sitzkissen auf dem Boden dekoriert war. Anarya erkannte dass Faramir das so nicht kannte. In Gondor hatte man stets Stühle, oder wenigstens Hocker. Mit einer Geste brachte sie ihn dazu sich doch auf die Sitzkissen zu setzen. Anarya erzählte bis in den späten Abend von den ganzen Geschehnissen in Gondor, ihre wahre Herkunft, ihre Blutlinie und den Krieg.
Abends stand die schwarze Messe an. "Willst du dabei sein?", fragte Anarya Faramir unsicher. Dieser war fasziniert von der Kultur des Landes und willigte ein. "Aber bitte verurteile mich dafür nicht..." Waren noch ihre letzten Worte, bevor Faramir mit Abbas und Darius in Richtung des Tempels gingen. Anarya benutze einen anderen Eingang, da sie noch ihre Kleidung wechseln musste. Ihr kamen viele Menschen mit schwarzen Umhängen entgegen, die auf dem Weg zu der Messe waren. Schließlich erreichte sie auch den Tempel und zog dort ihre Reisekleidung aus und zog sich eine seidige schwarze Robe über. Die Robe lag eng an ihrem Körper an. Sie musste für das dunkle Ritual eine Maske tragen. Diese Maske bildete eine Fratze die auch auf Anaryas schwarzem Buch zu finden ist.
Als sie aus der Umkleide herauskam, warteten dort schon die anderen Priesterinnen und Priester die Fackeln in den Händen trugen. Sie wurden auch von Wachen begleitet gingen durch den Innenhof, zum Haupteingang und gingen im Tempel den langen Flur, der durch die Sitzbänke entstand, entlang. Der Tempel war voll und alle Menschen dort standen und richteten die Blicke auf Anarya und ihr Gefolge. Die Menschen im Tempel trugen ebenfalls Masken und schwarze Umhänge. Vorne angekommen, erkannte sie Faramir. Er trug ebenfalls die Maske und einen schwarzen Umhang den Faramir von Abbas erhalten hatte.
Vorne befand sich ein großer  Altar hinter dem eine Statue von Morgoth Stand und auf der Wand dahinter waren Bilder von Schlachten des ersten Zeitalters gemalt. Vor den Altar blieb Anarya stehen, während die anderen Priesterinnen und Priester sich auf Stühlen um den Altar verteilten und setzten. Es war ganz Still. Man hörte nur das Knistern der Fackeln und den leichten Wind. Anarya ging zum Altar und nahm eine Schale, in der sich eine rote Flüssigkeit befand. Sie wusste dass es Blut war. Es war nicht unüblich, dass Opferungen zu Ehren von Morgoth stattfanden. Sie nahm die Schale mit den Blut und zeichnete einen Kreis um sich und darum nochmal einen Außenkreis. Im Zwischenraum der Kreise, malte sie einige Symbole. Dabei flüsterte Anarya auch Worte in der dunklen Sprache. Einige von diesen Worten wurden von den Priestern wiederholt. Einer der Priester reichte Anarya ein Zeremoniemesser. Damit schnitt sich die junge Frau in ide Handfläche und flüsterte erst leise die Worte der dunklen Sprache, bis sie schließlich immer lauter wurde. Am Ende standen die Besucher der Messe auf und Anarya sprach einen Spruch vor und die anwesenden wiederholten diese lautstark.
Anarya nahm endlich die die Maske ab. Sie hatte das Gefühl als könnte man nicht richtig darunter atmen. Sie wartete am Seiteneingang des Palastes auf Abbas und Faramir. Diese beiden kamen auch kurz darauf und Abbas klatschte in die Hände. „Das hast du gut gemacht, ich wusste du wirst mich nicht enttäuschen!“, rief er. Anarya entgegnete ihn nur ein lächeln und nickte. Ihr Blick richtete sich wieder zu Faramir, in der Hoffnung, er würde sie jetzt nicht verleugnen. Doch dieser sah zufrieden aus. "Kommt mit mir ihr habt eine lange Reise hinter euch und es ist sehr spät, ihr solltet noch was essen und schlafen!"; Bot Abbas an. Faramir und Anarya nickten. Aber Anarya spürte etwas. Sie hatte das ganze Ritual über das Gefühl wieder die Stimmen im Kopf zu hören die sie damals hörte, als sie damals Gondor eroberte. Sie starrte die ganze Zeit in eine Richtung. "Ist was?" , fragte Faramir. Mit finsterer Miene schaute sie zu Faramir. Sie erwiderte nur: "Wir müssen morgen, wieder abreisen. Es tut mir leid mein Herr, aber König Aragorn müsste wieder zurückgekehrt sein. Es ist wichtig, dass ich mit ihm rede...".
"Natürlich, ich werde, sobald wir am Palast sind, alles anordnen um deine Abreise vorzubereiten, meine Tochter!" ; Abbas hatte dabei eine sehr ruhigen und verständnisvollen Ton in der Stimme. Tief im inneren war Anarya heilfroh wieder bei ihm zu sein und solche Worte zu hören. Er war ihr nicht verpflichtet und doch behandelt er sie wie sein leibliches Kind
Am nächsten Tag rückte Anarya nochmal den Sattel und die Unterdecke am Pferd zurecht. Abbas kam ihr entgegen und sprach: "Ich habe einigen Soldaten angewiesen mit dir zu Reisen. Ich weiß, dein Freund Faramir, Darius und deine Leibwache werden auf dich aufpassen, aber man kann trotzdem nie vorsichtig genug sein. Immerhin sollst du sicher in Minas-Tirith ankommen!"
Anarya antwortete: "Ich danke euch, Herr!". Abbas lachte darauf herzhaft und laut:
"Du weißt dass du mit mir nicht wie mit einem Fürsten reden musst, ich meine ich hab dich großgezogen und hab dich bei mir aufgenommen, wie mein eigenes Kind und das bist und bleibst du auch für mich!". Anarya und Abbas umarmten sich. Anarya spürte, wie ihre Augen nass wurden und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Daraufhin stieg sie auf ihr Pferd.
"Was wirst du jetzt machen? Ich meine das rhûnische Reich hat keinen König, wie wird es damit weitergehen?". Abbas sah sie liebevoll an und sagte: "Du kennst die Traditionen und Gesetze in Rhûn. Es kann nur der König sein, der auch in der Familie der Königslinie ist. Und nach Murgoz gibt es keinen wirklichen legitimen König mehr. Nach den Gesetzen würde das Land also an Morgoth fallen. Aber der ist nicht hier in unserer Welt, also werde ich es als Regent weiterführen, bis sich eine Lösung finden lässt..."
Anarya nickte ihm zu und ritt mit ihrem Gefolge aus der Stadt.

Darkayah:
Der Himmel war bewölkt und ein kühler Wind zog durch das Land. Auch als Anarya mit ihrer Truppe wieder in Gondor angekommen war, änderte sich nicht viel am Wetter. Als Anarya am Palasthof angekommen war und den Thronsaal betrat, sah sie Imrahil, Denethor und Boromir dort stehen. Vor ihnen stand ein Soldat aus Arnor. Seine Rüstung war zerschlissen und kaputt. Anarya ging einige Schritte auf die Männer zu. Als Imrahil Anarya entdeckte hörte er auf zu sprechen. "Gibt es ein Problem?", fragte die junge Frau. Der Fürst von Dol-Amroth versuchte Worte zu finden und erwiderte: "Was soll es denn für ein Problem geben? Wieso seid ihr überhaupt jetzt schon zurück?". Anarya blickte misstrauisch in die Runde. Mittlerweile haben auch Faramir und Darius den Thronsaal erreicht. "Wo ist Aragorn? Wo ist der König?", fragte sie. Imrahil sagte nichts. Boromir und Denethor sahen sich nur gegenseitig an. Sie ging zu dem Soldaten und blieb dicht an ihm stehen. "Sprecht, ich bin die Ratsherrin, Beschützerin von Minas-Tirith, solange der König fort ist und habe das selbe Blut wie er in seinem Blut!". Der Soldat aus Arnor sah verängstigt und verstört aus. "Seht ihr denn nicht dass er erschöpft ist und lasst ihn doch erstmal zur Rast kommen... los geht...", versuchte Imrahil zu sagen. Anarya fiel im aber ins Wort und befahl: "Los, sprecht was ist hier los?". Der Soldat stammelte und stotterte zunächst und schaffte es dann aber Worte auszusprechen:"Der König... Wir wurden.... Wir haben es nicht geschafft ihn zu.... Der König ist tot!"
Anarya konnte nicht verstehen was er dort von sich gab. Der König... Aragorn... Er war tot? Sie sah Imrahil mit einem erschrockenen und gleichzeitig bösen Blick an. Wie konnte er ihr nur so eine Nachricht verheimlichen wollen. "Wo ist Arwen und ihr Sohn?", wollte Anarya wissen. Imrahil antwortete wieder nicht. Er sah so aus als versank er wieder in Gedanken. Boromir erwiderte nur gestresst: "Wir wissen es nicht, beide sind verschollen und auch bei Herr Elrond in Bruchtal sind sie nicht...".
Anarya versank ebenfalls in Gedanken. Wenn Der König tot ist, der Erbe verschwunden und nicht auffindbar... Das würde bedeuten, dass der Thron an den nächsten Blutsverwandten ging.
Sie sah Faramir hilflos an. Er kam einige Schritte auf sie zu und sagte: "Streng genommen wisst ihr dann wer die neue Königin von Gondor und Arnor ist und das ist dann Anarya!". Imrahil schüttelte nur den Kopf."Nein, nein, nein!", rief er wütend. Denethor warf stumpf in den Raum: "Unser König ist tot, lang lebe die Königin!". Der Fürst von Dol-Amroth warf ihm einen finsteren Blick zu. Es entstand eine Stille im großen Saal. Imrahil murmelte etwas vor sich hin und verließ den Thronsaal.
Anarya ging einige Schritte auf den Thron zu. So lange hatte sie darauf gewartet und nun gehört die Krone Gondors ihr! Faramir stellte sich neben ihr. Sie drehte sich zu ihm und sagte mit leiser Stimmt: "Lasst es in ganz Gondor verkünden, der König ist tot und ich bin jetzt die rechtmäßige Königin des Reiches Gondor und Arnor!".
Faramir verneigte sich nur und ging ebenfalls aus dem Saal.
In alle Himmelsrichtungen ritten Boten um die Nachricht zu verkünden. Anarya hat es geschafft. Endlich hat sie das bekommen, was sie die letzten Jahre gewollt hat und jetzt ist es zum greifen nahe!
Aber sollte es wirklich so einfach sein?
Einige Tage vergingen und viele Briefe gingen in der Hauptstadt ein. Anarya saß mit Denethor und seinen beiden Söhnen Faramir und Boromir am Ratstisch. Sie lasen alle die Briefe, während Anarya ihre Füße auf dem Tisch hatte und nachdenklich an ihren Haaren spielte.
"Nun ja, hier sind nicht viele erfreuliche Nachrichten drinnen...", fing Faramir an.
"Die Fürsten von Lamedon, Anfalas, Belfalas und Lebennin wollen euch nicht als Königin anerkennen...". Anarya seufzte genervt. Sie konnte es nicht verstehen, warum die Fürsten von Gondor so Probleme verursachten, wenn jemand anders als Herrscher des Reiches ernannt wurde.
Die Folgen für die Reiche Gondor und Arnor waren zerschmetternd. Die Fürstentümer erkannten das Reich Gondor nicht mehr  als ein Königreich an. Sie hatten das vertrauen verloren und beschlossen unabhängig zu sein. So gab es nun die unabhängigen Fürstentümer Anfalas, Lebennin, Lossarnach, Ringló-Tal und Mordor. Imrahil konnte einige Lehen zusammenhalten. So zählte er Lamedon, Lebinnin und Belfalas zusammen.
Anarya war inzwischen verzweifelt. Sie saß vor einem Berg von Papieren und wusste nicht wirklich was sie damit anfangen sollte. Lange wurden auch keine Ratssitzungen mehr abgehalten, da niemand mehr erschien. 
Sie ließ Denethor und seine beiden Söhne mit einer dringenden Nachricht in den Ratssaal berufen. Kurz darauf erschienen die drei Männer auch. Anarya erhob sich. Sie holte tief Luft und sprach mit ausgestreckter Brust: "Ich weiß, das Reich ist am zerfallen, ich weiß auch, dass ihr mir wahrscheinlich nicht so vertraut und ich weiß auch dass eure Herzen für Gondor schlagen..." Sie seufzte kurz und fuhr fort: "Aragorn ist leider tot, auch ich habe damit zu kämpfen, da er mir in der kurzen Zeit so viel gegeben hat wie schon lange keiner mehr . Ihr wisst auch dass der Sohn von Aragorn nicht mehr auffindbar ist und ich somit den legitimen Anspruch auf die Krone habe, deshalb frage ich euch alle, ob ihr auf meiner Seite seid und diesen Kampf mit mir beginnen wollt, mir den Thron zu sichern, auch wenn es schwer wird?" Sie sah verzweifelt in die Runde und stützte ihre Hände auf den Tisch. Faramir schritt ein paar Schritte nach vorne und erwiderte; "Du täuschst dich, ich habe dir vertraut und vertraue dir immer noch. Wenn jemand richtige Entscheidungen für unser Land treffen wird, dann weiß ich dass du das machen wirst. Ich werde dich mit Ihtilien unterstützen!". Anarya nickte Faramir zu und blickte zu Denethor und Boromir. Die beiden Männer sahen sich gegenseitig an. Boromir ergriff dann das Wort: "Vielleicht mögt ihr recht haben, vielleicht vertraue ich euch nicht direkt. Aber ich vertraue meinem Bruder. Ich weiß dass er mit vielen Sachen recht behielt. Osgiliath ist auf eurer Seite!". Daraufhin sagte Denethor direkt:"Ich denke dass ihr das es schafft, eine richtige und gute Königin zu werden und ihr seid noch Jung, Anorien wird auch hinter euch stehen,vor allem auch deshalb weil ich hinter meinen Söhnen stehe!". In Anarya machte sich Erleichterung breit. Sie überlegte einige Zeit. Alle im Raum schwiegen. Die junge Königin Gondors breitete eine Karte der Gebiete von Gondor aus. Sie murmelte leise Worte vor sich hin und ging verschiedene Szenarien im Kopf durch, wie sie das ganze Land wieder vereinen konnte. Fragend wendete sie sich an ihre drei Fürsten: "Ihr kennt das Land noch immer besser als ich, ihr kennt die Fürsten. Was also sollen wir vorgehen um das Königreich wieder zu einen?". Boromir ergriff sofort das Wort: "Wenn ihr mich nach meiner Meinung fragt, sollten wir das Land nicht durch Kriege weiter spalten. Wir sollten vielleicht etwas Zeit vergehen lassen und versuchen diplomatisch vorzugehen.". Anarya sah auf die Karte. Sie glaubte nicht daran, dass die Fürsten sich auf diplomatische Verhandlungen einlassen würde. Sie wollte es sich aber nicht anmerken lassen und stimmte Boromir erstmal zu. Anarya wies an, Boten auszuschicken, die die Fürsten zu Verhandlungen einluden.

Darkayah:
Weitere Tage vergingen und Anarya entwarf ein neues Wappen, welches den neuen Zusammenhalt des Reichen symbolisieren sollte. Auf dem Wappen zierte ein weißer Falke, der zu einer Mondsichel empor stieg. Der Grund war blau.
Außerdem ließ sie auch die Rüstungen der Soldaten Gondors ändern. Die wurden mit schwarzen Stoffumhängen versehen und trugen nun auch das neue Symbol Anaryas auf der Rüstung und den Waffenrock.
All die Banner und Fahnen der Stadt Minas-Tirith und der Unterstützer Anaryas, wurden ausgetauscht um den Einfluss Anaryas zu demonstrieren.
Die letzten Herbsttage des Jahres wurden nun auch Kühler. Oft wehte ein kalter Nordwind durch die Ländereien Gondors.
Eines Nachts saß Anarya auf ihrem Bett und schaute dabei das schwarze Buch an und Blätterte in den Seiten. Auf vielen Seiten des Buches befanden sich unleserliche Notizen. Anarya versuchte sie ständig zu lesen, aber bis auf einzelne Wörter konnte sie den Zusammenhang nicht ganz verstehen. Es klopfte heftig an ihrer Türe und die Stimme Faramirs rief immer "Anarya!". Sie bat ihn hinein und er betrat außer Atem den Raum.  "Ich habe schlechte Neuigkeiten... Leider...", stammelte Faramir heraus. Anarya seufzte und legte das Buch auf ihr Kissen: "Und welche sind es diesmal?" Faramir nahm hektisch einen zerknüllten Brief aus seiner Tasche und entfaltete ihn. "Arnor wird sich nicht einer falschen Königin unterwerfen. Wir sind Stolz auf unsere gemeinsamen Vorfahren und das Númenorische Blut. Es gibt nur einen wahren König für uns und das ist der Sohn des Königs: Eldarion! Solange werden wir den Prinzen von Dol-Amroth unser vollstes Vertrauen schenken!", las er vor. Anarya ballte die Fäuste und schlug auf ihr Bett. Anarya besaß ebenfalls das selbe Blut. "Unsere Truppen die wir mit dem Boten nach Arnor schickten sind alle getötet worden und als Symbol aufgehangen worden, damit jeder der auch nur den Gedanken hat sich euch anzuschließen, weiß was ihm erblüht... Ich hab solch eine Reaktion von Arnor nicht erwartet, es tut mir leid...", sagte Faramir bedrückt. Anarya stand auf auf. Noch immer hatte sie die Hände zu Fäusten geballt. Sie schüttelte verständnislos den Kopf und erwiderte: "Es ist nicht deine Schuld, Faramir. Sie haben selbst so entschieden, aber wir müssen dagegen angehen! Ruf den Rat zusammen, ich denke wir haben einiges zu besprechen...".
Faramir nickte und machte sich sofort auf den Weg. Anarya verspürte einen stechenden Schmerz im Kopf. Auch ihre verheilte Wunde machte sich bemerkbar. Für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen und sie vernahm leises Flüstern, das immer lauter wurde. Sie konnte die Stimmen nicht verstehen. Die Wörter waren in einer anderen Sprache. Anarya fasste sich an den Kopf um den Schmerz irgendwie entgegenzuwirken, aber es brachte nichts. Sie versuchte sich zusammenzureißen und sammelte sich für einen Moment.
Die junge Königin machte sich auf den Weg zum Ratssaal. Dort warteten auch schon Denethor, Boromir und Faramir.
"Wollt ihr noch immer diplomatisch vorgehen?", fragte sie energisch Boromir mit einem leicht verspottenden Unterton in der Stimme. Der sah sie nur mit einem erschrockenen Blick an und wusste zunächst nicht was er antworten sollte.
"Ich habe so ein Handeln, von den Fürsten in Arnor nicht erwartet....", versuchte er sich zu verteidigen. Denethor warf nur in den Raum: "Wir müssen aufpassen, dass dieser Funke nicht auch auf die anderen Lehen überschlägt und auf die Bevölkerung in unseren Gebieten.". Faramir nickte und sprach: "Ich werde so schnell wie möglich ein treffen mit allen Fürsten von Gondor organisieren. Umso mehr wir auf unserer Seite ziehen, desto eher werden die restlichen auch nachgeben...". Anarya war froh, jemanden wie Faramir an ihrer Seite zu haben. Er wusste sofort, wenn sie nicht weiter wusste und versuchte so viel Arbeit wie möglich abzunehmen.
Dieser machte sich auch sofort auf den Weg. Boromir machte sich daran, die Truppen in den Städten für den Ernstfall zu sammeln. In den darauffolgenden Tagen, hatte man das Gefühl, dass sich selbst die Bevölkerung in Minas-Tirith zu spalten begann. So kam es das Anarya zunächst mit vielen Leibwächtern durch die Straßen der weißen Stadt unterwegs war. Viele riefen Beleidigungen wie "Schlampe aus Rhûn, mach das du zurück gehst wo du her kommst!" oder auch "Thronräuberin". Auf der anderen Seite gab es auch viele Menschen die sich auf ihrer Seite schlugen. Besonders die junge Bevölkerung, denen die alten Traditionen Gondors sowieso nicht mehr zusagten.
Viele Anhänger Anaryas demonstrierten gegen die alten Traditionen und die Gegner der Krone . Dabei trugen sie viele selbst gemachte Fahnen und Banner mit sich.
Ab und zu kam es zwischen beiden Gruppierungen zu Auseinandersetzungen. Die Wachen Gondors versuchten dies immer zu verhindern.
Eines Abends konnte man einen langen Fackelzug durch die Ebenen der Stadt marschieren sehen. Mit Gesängen und Rufen huldigten sie ihrer neuen Königin. Anarya vernahm diese Laute bis zu zur obersten Ebene.
Anarya genoss dies, da sie so das Gefühl hatte, dass wenigstens ein Teil der Bevölkerung hinter ihr stand. Sie wusste dass am nächsten Tag ein anstrengender Tag bevor stand. Sie hielt ihre erste Rede vor den Bewohnern von Minas-Tirith und sie reist richtung Nord-Ithilien um sich dort mit dem Fürsten von Mordor zu treffen. Von der obersten Ebene blickte sie auf die Stadt und  und beobachtete die Lichter. Es war kalt geworden und der Winter stand kurz vor der Tür. Sie wickelte sich in ihren Umhang und ging in Richtung des Palastes.
Der folgende Tag fing für Anarya schon schwierig an. Sie hatte die Nacht kaum geschlafen. Müde rieb sie sich die Stirn während sie sich ihre Kleidung anzog. Es klopfte an der Tür und Faramir betrat den Raum. "Meinst du ich kann so vor unser Volk treten?"; fragte sie nervös ihren Freund. Faramir lächelte nur sanftmütig und entgegnete: "Ich finde du sieht in allem wunderschön aus!". Daraufhin konnte Anarya ihr verlegenes Grinsen nicht verstecken."Auch wenn es gegen deine Prinzipien verstößt, aber vielleicht solltest du in solchen schwierigen Zeiten lieber nicht unbedingt die Kleidung aus Rhûn tragen... Vielleicht sehen die Menschen dann ein, dass du zu uns gehört!" , sagte er und machte eine kurze Pause. "Du gehörst jetzt schon zu uns und hast du im Herzen schon immer!". Daraufhin sah Anarya an sich hinunter und blickte in den Spiegel. Vermutlich hatte Faramir recht. Wenn sie als wahre Königin Gondors auftreten will und ernst genommen werden will, muss sie sich ein kleinen wenig anpassen.
Anarya verschwand hinter der holzigen Trennwand und zog sich ein seidiges, enganliegendes schwarzes Kleid an. Darüber zog sie einen roten seidigen Mantel an und zog sich einen schwarzen Kapuzenumhang über. Als sie von der Trennwand hervortrat, staunte Faramir nicht schlecht. "Unglaublich, ich denke... Nein, ich weiß dass ihr so vor dem Volk treten könnt als würdige und rechtmäßige Königin Gondors!".
Zufrieden harkte sie sich bei Faramir ein und machte sich auf dem Weg zu der Volksversammlung. Viele Menschen waren dort versammelt und die Flaggen wehten im Wind. Sie ging auf einem Podest und stellte sich Richtung der versammelten Menschen. Man hörte viele jubeln und singen, aber auch einzelne Buhrufe. Sie blickte zu Faramir und ihren Hauptmännern Gondors die hinter ihr standen. Anarya hob beide Hände um die versammelte Masse zu beruhigen. Sofort verstummten alle. Nur vereinzelt hörte man Menschen die abwertende Sprüche riefen. "Verschwindet aus Gondor!", riefen die einen,"Rhûn Schlampe!", die anderen. Auf jeden der Sprüche folgten Buhrufe der Anhänger Anaryas.
Sie ließ sich davon nicht aufhalten und Sprach: "Wir alle wissen, es sind schwierige Zeiten, König Aragorn ist tot und seine Familie auch. Es ist wahrlich ein Verlust für unser land und für den Frieden Mittelerdes.". Sie machte eine kurze Pause. "Auch wenn es viele Menschen in Gondor missbilligen, dass ich nun die Königin Gondors bin, werde ich es sein. Ich werde bei meinem Leben und bei meinem Blute schwören, dass ich die Interessen Gondors vertreten und das Reich beschützen werde! Auch wenn es mir das Leben kosten mag, wie es schon König Aragorn erfahren musste...".Viele Menschen in der Masse nickten ihr zu. "Wie ihr wahrscheinlich auch schon mitbekommen habt, haben sich einige Fürstentümer Gondors für unabhängig erklärt und meinen sich der Verantwortung entziehen zu können. Ihr alle zahlt Steuern, ihr alle zahlt euren Beitrag zum Erhalt des Reiches. Sei es nun mit Geld, Pferden, oder Nahrung.  Die Fürsten der anderen Fürstentümer entziehen sich ihrer Pflicht und denken nur weil eine andere Königin an der Macht ist...". Wieder nickten viele Menschen zu und stimmten ihren Worten zu. "Ich werde euch versprechen, ich als eure Königin, ich werde jeden Fürsten dafür verantwortlich machen, dass er das Reich und euch alle im Stich lässt! Egal welchen Stand er hat! Niemand sollte sein Volk so im Stich lassen!". Die Menschenmasse jubelte ihr zu. "Zusammen werden wir Gondor wieder vereinen und erstrahlen lassen, so wie es immer in der Geschichte war und sein sollte!". Mit diesen Worten stieg sie vom Podest hinunter. Faramir half ihr dabei. Lautstark rief das Volk "Anarya, Anarya, Anarya!". Anarya  versuchte ihr grinsen zu unterdrücken, damit sie ihre Kalte Maske nicht verlor.
Anarya, Faramir und Boromir machten sich auf dem Weg nach Osgiliath. Dort machten sie eine Rast, da sie am folge Tag den Fürsten aus Mordor trafen. Am Palast angekommen, erklärte Boromir, er würde lieber ins Gasthaus zum Weißen Baum gehen. Er hielt es für üblich mit den Soldaten zu trinken um die Moral und den Kontakt aufrecht zu halten.
"Vielleicht wäre es für euch gar nicht so schlecht, wenn ihr euch auch von dieser Seite zeigt!", schlug er rasch vor. Anarya zögerte erst, willigte aber dann ein. Im Gasthaus war es laut und man hörte viel Gelächter. Die Gäste waren überwiegend Soldaten und Hauptmänner Gondors. Als die Gäste die drei Ankömmlinge sahen, wurde es sofort still und keiner traute sich mehr aus seinem Krug zu trinken. "Heil, Anarya unsere Königin!", rief einer der Soldaten und alle Anwesenden verneigten sich vor ihr. Anarya erhob ihre Stimme: "Ich bin nicht hergekommen, um euren Gehorsam zu prüfen, trinkt und habt den Abend Spaß! Die nächste Runde geht auf die Kosten der Krone" Die Soldaten im Gasthaus hoben ihre Krüge in Anaryas Richtung und jubelten. Boromir klopfte ihr auf die Schulter und lachte dabei, während er zum Wirt ging.
Anarya und Faramir hingegen setzten sich an einen Tisch in einer Ecke. Boromir kam später mit drei Krügen voller Bier wieder. "Heute, ist das Leben schön!", sagte er und nahm einen kräftigen Schluck. Anarya nahm ihren Krug in beide Hände und trank wenige Schlücke. Die drei unterhielten sich eine Zeit lang, bis weitere Hauptmänner aus Osgiliath sich zu ihnen an den Tisch setzten und alte Geschichten mit Boromir und Faramir austauschten. Anarya blickte durch den Raum. Sie sah viele betrunkene Soldaten die sich über diverse Dinge belustigten.
Ihre Blicke streiften sich mit einer Gestalt die in einer anderen Ecke des Raumes saß. Die Gestalt war ein Mann. Er trug einen Kapuzenumhang und hatte die Kapuze weit über das Gesicht gezogen.Erschrocken senkte Anarya ihren Blick. Faramir der dies bemerkte sprach sie sofort an:"Was ist denn los? Hast du zu viel getrunken?". Dabei lachte er etwas. Anarya schüttelte nur den Kopf und fragte: "Siehst du den Mann in der Ecke?". Faramir schaute dorthin und sagte: "Ja, was ist mit ihm?". Anarya erwiderte mit zittriger Stimme: "Er starrt zu uns seit wir hier sind...". Als sie das sagte stand der Mann auf und verließ das Gasthaus. Faramir versuchte sie zu beruhigen: "Das ist bestimmt nur ein Waldläufer der hier seine Rast macht!". Anarya nickte daraufhin nur. Es ließ ihr aber keine Ruhe. Sie hatte dabei ein seltsames Gefühl.

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