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Autor Thema: Der Thron von Mittelerde-Backstory  (Gelesen 32701 mal)

Darkayah

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Die letzte Schlacht gegen Dol-Amroth!
« Antwort #15 am: 19. Jan 2019, 03:23 »
Der Feldzug gegen Dol-Amroth startete auch sofort am Folgetag. Die Armee aus Arnor, Angmar, Gondor und Lindon zog unter den Banner des neuen Gondors, der Schwalbe die zu einer Mondsichel emporstieg, und viele Banner des Hauses Vaneryen, welche den roten Drachen auf schwarzen Grund zeigten, los. Das Heer durchstreifte Lebinnin und machte sich direkt auf den Weg nach Dol-Amroth. Würde die große Festungsstadt fallen, würden die anderen Fürsten schon von alleine nachgeben. Aber Thurion ging davon aus, dass  sich die Soldaten von Anfalas und Lamedon sowieso schon in Dol-Amroth versammelten.
Der Weg nach Dol-Amroth war nicht leicht. Die vielen Gebirge und engen Wege, verlangsamten die Fortbewegung rapide. Sie kamen an vielen Dörfern und Burgen vorbei, in denen sich aber so gut wie keine Wachen befanden. Also war Thurions Vermutung richtig, dass der Prinz von Dol-Amroth seine komplette Streitmacht in seine Festung berufen hatte.
Endlich war die Festung sichtbar. Die Armee aus Gondor baute das Lager auf. Kurz darauf wurden auch schon die mächtigen Trebuchets aufgebaut. Boromir hingegen machte sich mit einen Teil der Armee auf um die Hauptstraße zu besetzen, damit die Verpflegung ausblieb.
Viele Tage lang wurde die mächtige Festungsstadt beschossen und belagert. Doch Dol-Amroth hielt sich wacker.
"Die Belagerung macht wenig Sinn!", beschwor Thurion im Hauptzelt, in dem Hauptmänner Rat hielten.
"Dol-Amroth wird über den Seeweg weiter versorgt, wenn wir das nicht unterbinden können, belagern wir die Festung noch weitere Jahre!", man hörte förmlich die Verärgerung in seiner Stimme.
Anarya erwiderte: "Was schlägst du also vor?". Sofort antwortete Thurion: "Wir müssen die Schiffe zerstören, was aber unmöglich ist, da Dol-Amroth die stärkste flotte hat, oder wir müssen vom Meer aus die Stadt überfallen!".
Boromir schüttelte den Kopf: "Wir würden zu viele Männer dabei verlieren und es wäre ein Himmelfahrtskommando..."
Thurion lächelte provozierend und erwiderte: "Habt ihr etwas Angst?".
Bevor der Forst von Osgiliath etwas dazu sagen konnte, griff Anarya ein um die Situation zu entspannen: "Wir können es nicht riskieren viele Männer zu verlieren...".
Der Mann von Angmar blieb stur. So schlug er vor er würde den Angriff führen. "Nein!", entgegnete Anarya sofort. "Ich brauche dich hier bei mir!". Daraufhin nahm Thurion ihre Hände: "Du willst Gondor und Mittelerde endlich vereint haben und diesen krieg beenden, also vertraue mir!".
Die Königin von Gondor sah ihn traurig an. Seufzend  willigte sie seinem Plan ein und Thurion machte sich sofort mit seinen Truppen auf den Weg zu den nächstgelegenen Hafen. Ein Reiter  machte sich auf den Weg nach Linhir um von dort aus Schiffe nach Dol-Amroth zu bringen. Es vergingen nun weitere Tage, in der die Festung belagert wurde. Mittlerweile nahmen die Verteidiger ihre mächtigen Mauerkatapulte in Betrieb und versuchten die Trebuchets aus Gondor zu zerstören. Lerion, der Fürst von Mordor kam zu Anarya die das Spektakel von der Ferne beobachtete.
"Meine Späher berichten, dass Boromir von einigen Truppen angegriffen wurde. Die Verräter sind wohl zu motiviert und wagen nun Ausfälle aus der Stadt. Wir sollten uns nicht scheuen das Isenfeuer einzusetzen!".
Das Isenfeuer. Saruman hatte dies in Isengard erschaffen. Es war kein normales Feuer, welches man mit Wasser löschen konnte. Anarya weigerte sich bisher es einzusetzen. Es war grausam und würde Unmut in der Bevölkerung streuen. Die junge Frau wollte aber den Krieg gewinnen, so willigte sie doch ein das Isenfeuer zu benutzen. Lerion machte sich sofort auf den Weg um Anweisungen zu geben. Große Gefäßen wurden auf die Triböcke geladen, angezündet und verschossen. Als das erste Gefäß an der Mauer zerbracht, sah es vom weiten aus, als würde glühende Lava die mauer hinunterlaufen. Die Angreifer jubelten, während man schreie von der Mauer hörte. Schon bald wurden die nächsten Triböcke mit Isenfeuer beladen und beschossen die Festung.
Anarya gefiel der Anblick so ganz und gar nicht. Der Fürst von Mordor und seine Männer lachten. Dies widerte die Königin an. Am späten Nachmittag erreichten endlich die Schiffe die Sichtweite. Tief im inneren betete Anarya, dass Thurion nichts geschehen würde. Sie würde es einfach nicht verkraften. Wie es aussah kamen die Schiffe sehr gut im Hafen voran und versanken einige Schiffe der Verteidiger, was eigentlich gar nicht passieren dürfte. Boromir kam entsetzt in das lager geritten: "Was geht hier vor sich? Ich dachte wir haben uns geeinigt Isenfeuer nur im Notfall zu benutzen...".
Lerion erwiderte genervt: "Was habt ihr denn? Man könnte meinen ihr wollt den Krieg nicht gewinnen...".
Anarya wollte gerade antworten da kam ein Reiter abgehetzt in das Lager an und suchte Anarya auf. "Euer Gnaden, ich habe sehr dringende Nachrichten aus Minas-Tirith!"
Er übergab seiner Königin einen Brief. Er war von Saruman. "Was ist los was gibt es?", wollte Boromir sofort wissen. Anarya wusste nicht was sie sagen sollte und sie drückte den Brief Boromir in die Hand. Dol-Amroth hatte wohl auch in Friedenszeiten einige Gefäße von Isenfeuer gekauft. Sie dachte sofort an ihren Gatten. "Ich muss ihn warnen!", sagte sie vor sich hin. Sie griff sich ein Pferd und ritt so schnell es geht zur Küste. Lerion und Boromir folgten ihr sofort. An der Küsste stieg sie vom Pferd und ging einige Schritte in das Wasser und so wie es kommen musste, erhellte ein grelles Licht die Bucht, in der die Häfen von Dol-Amroth waren und viele der Schiffe gingen in Flammen auf oder wurden durch die Explosion zerborsten. 
"Neeeiiin!", schrie Anarya und fiel auf die Knie. Boromir und Lerion griffen ihr unter die Arme und hoben sie hoch. Sie versuchten die junge Frau von dort wegzuziehen, die sich dagegen aber heftig wehrte.
Wieder im Lager angekommen, setzte Boromir seine Königin auf einen Stuhl. Anarya umklammerte sich selbst und sagte nichts. Sie stand unter Schock. "Wenn Faramir nur jetzt hier wäre...", dachte sich Boromir. Das schlimmste was sich die junge Frau denken konnte, ist eingetroffen. Der Fürst von Osgiliath wich ihr nicht von der Seite und versuchte immer wieder beruhigend auf sie einzureden.
Am nächsten Morgen raffte Anarya sich auf. Getrieben von Rache befahl sie den Angriff auf die Festung. Sie wies Lerion an die Mauern zu stürmen, während Boromir das Tor angreifen sollte. "Euer Gnaden, wir werden zu viele Verluste haben!"“, warnte Boromir. Anarya zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Wir stürmen die Festung und das ist ein Befehl!".
Kurz darauf ging der Angriff los. Die Männer unter Lerion versuchten die Festung mit Leitern zu stürmen, während der Hauptmann von Osgiliath das Tor mit Rammböcken stürmte. Hunderte von Pfeilen regneten auf die Angreifer nieder und viele Männer verloren ihr Leben. Anarya setzte sich auf ihr Pferd und nahm viele Reiter mit zum Tor. Am Tor angekommen, rissen die Männer endlich das Tor auf und sprangen zur Seite während ihre Königin in die Festung ritt. Die Männer Gondors folgten ihr. "Beschützt die Königin, beschützt eure Königin!", rief Boromir. Von einer Stachelschweinformation der Pikenträger überrascht, stieg die junge Frau von ihrem Pferd und Kämpfte sich so durch die Reihen der Feinde. Ihre Soldaten versuchten ihre Königin zu beschützen und versuchten mit erhobenen Schilden die Pfeile abzufangen. Es war ein blutiger Kampf. Die Angreifer kämpften sich weit zum Marktplatz der Festung durch. Anarya befand sich im Blutrausch und tötete jeden der ihr in den Weg kam. Einer der Männer von Dol-Amroth wollte gerade mit einem Hieb ausholen, da zog Anarya einen Dolch heraus und stieß ihn in den Hals des Mannes. Den nächsten der sich irgendwie versuchte zu schützen schlug sie die Hand ab und verpasste den Gnadenstoß. Sie sind weit vorgedrungen bis hin zu den Toren der Burg. Schnell rückte ein Rammbock an, der das Tor öffnete. Ein Glück für die Angreifer, dass Imrahil die Tore noch nicht richtig befestigen ließ nach den letzten Angriff. Von der Erhöhung der Burg konnte Anarya die Häfen erkennen und somit einige Männer aus Angmar die dort an Land gingen und kämpften. Die junge Frau kämpfte sich weiter vor, aber ihre Soldaten kamen nicht mehr wirklich hinterher. In den engen Gängen der Burg erschlug sie noch weitere Amrother. Sie erkannte den Thronsaal und betrat diesen rasch. Dort wartete Imrahil schon mit vielen seiner Wachen.
"Ihr habt es also gewagt Dol-Amroth anzugreifen...", sagte er arrogant. Anarya erwiderte: "Dachtet ihr wirklich ihr könnt eure sinnlose Rebellion gegen mich weiterführen?".
Imrahil  lachte. "Wie ich hörte habt ihr nun den König von Angmar geheiratet? Damit habt ihr nur wieder bewiesen, dass ihr euer Volk verraten habt und ihr habt das ganze Reich an seine Gierigen Finger verschenkt... Denkt ihr wirklich er liebt euch und hat Gefühle für euch? Ihr wisst doch wer und was er ist....".
Anarya war verärgert über diese Aussage: "Er steht zu mir und ich zu ihm...".
Wieder lachte der prinz. Diesmal nur lauter. "Denkt ihr wirklich dieser Mann, ein Maia im Dienste Merlkors, würde echte Gefühle für euch hegen? Wie naiv seid ihr?".
Anarya sagte zunächst nichts. "Er ist ein Monster genau wie sein Meister und ihr habt ihn Gondor mit eurer Hochzeit direkt auf einem Silbertablett serviert, er musste nicht einmal Krieg dafür führen...", sagte Imrahil. Die Königin von Gondor griff den Schafft des Schwertes fester. Die Wut kochte in ihr. "Seht euch an, ihr steht hier alleine und ich bin noch so gütig euch die Wahl zu lassen, euch zu ergeben oder zu sterben!".
Anarya spuckte auf den Boden und erwiderte: "Niemals werde ich mich ergeben, die Schlacht habt ihr verloren Verräter!".
Die Wachen zogen ihre Schwerter und wollten auf die junge Frau losgehen. Imrahil aber stoppte diese. "Nein, ich werde das übernehmen...", daraufhin zog er sein Schwert. Es kam zu einem Kampf. Zunächst behielt Anarya die Oberhand, doch Imrahil war ein guter Duellant und konnte das Blatt schnell wenden. Beide fügten sich einige leichte Schnittverletzungen zu, bis Anarya endlich einen tieferen Schnitt am rechten Oberschenkel gelang. Der Prinz hielt sich für einen kurzen Moment die Wunde, aber aus Wut schlug er ihr mit geballter Kraft und Faust in das Gesicht. Die Königin taumelte einige Schritte zurück. Imrahil ging auf sie zu und drückte sie zu Boden. Der Prinz von Dol-Amroth drückte sein Schwert an ihren Hals.
"Seht wo euch eure angebliche Liebe hingeführt hat.... ihr seid die Verräterin, eure ganze Familie ist verflucht...", sagte er, aber Anarya hörte alles nur noch gedämpft. Er gab ihr nochmal eine Ohrfeige. Imrahil trat ihr Schwert mit seinem Fuß weg. Er packte sie sich und schlug nochmal zu. Die Schmerzen waren heftig, doch versuchte sie nicht das Bewusstsein zu verlieren. Sie spürte wie das warme Blut aus ihrer Nase und einer Platzwunde an der Stirn über ihr Gesicht floss.
Im gleichen Moment sieht sie im Augenwinkel wie jemand den Thronsaal betrat. Die Wachen stürmten sofort los aber diese Person streckte nur die Hand aus und die Wachen flogen zu Boden. Das selbe geschah auch mit Imrahil. Nun erkannte Anarya die Person: Es war Thurion, er lebte also doch noch. Er schien Imrahil und seine Wachen alleine mit Handbewegungen zu bekämpfen. Allerdings konnte sie es nicht richtig erkennen und dachte ihr Verstand spielt ihr nun einen Streich.
Schließlich ging er zu Imrahil und schlug mehrere Male auf ihn ein. Das Gesicht war schon nicht mehr richtig zu erkennen. Er zog seinen Dolch raus und wollte gerade die Kehle des Prinzen von Dol-Amroth durchschneiden, da hielt ihn Anarya doch noch ab. "Nein, bitte nicht...", stammelte sie heraus. Daraufhin ließ Thurion den Prinzen zu Boden fallen und widmete seine Aufmerksamkeit seiner Gattin. Er nahm sie in seine Arme und richtete ihren Kopf etwas auf. Irgendwie versuchte er das Blut wegzuwischen. Obwohl sie unglaubliche Schmerzen hatte, fühlte sie sich in seinen Armen mehr als geborgen und sicher.  Ihr Augenlicht verschwamm immer mehr. Von den Schmerzen übermannt verlor sie das Bewusstsein nun doch.

Geblendet vom hellen Licht der Sonne blinzelte Anarya und versuchte die Strahlen vom Gesicht abzufangen. Mit zugekniffenen Augen sah sie sich im Raum um. Er wirkte unbekannt. Das Gemäuer war nicht das selbe wie von Minas-Tirith. Die junge Frau setzte sich auf und rieb sich die Stirn. Dabei bemerkte sie den Verband, der um ihren Kopf gewickelt war. Sie hörte viele Geräusche und Stimmen, die von draußen kamen. Gespannt lauschte sie den Tönen um irgendwie herauszufinden wo sie war und wer denn die Schlacht gewonnen hatte. Sie erinnerte sich nur dunkel an die Momente im Thronsaal von Dol-Amroth. Sie versuchte aufzustehen, doch schien ihre kraft noch nicht zurückgekommen zu sein. Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Bett fallen. Die Königin von Gondor hatte keine Ahnung, ob sie nun eine Gefangene vom Prinzen war, die Festungsstadt besetzt war oder ob sie aus der Stadt gebracht wurde.
Endlich öffnete sich die Tür zu ihrem Raum und niemand anders als Thurion betrat das Zimmer. Anarya war erleichtert. Dieser setzte sich zu ihr an das Bett, während sie schnell versuchte ihre zerzausten Haare zu richten. Der Maia streichelte ihr über das Gesicht. Anarya genoss die zärtlichen Berührungen und schloss ihre Augen.
"Da hast du mir aber einen Schrecken eingejagt!", sagte er mit besorgter Stimme. Anarya versuchte unschuldig zu wirken und erwiderte: "Es tut mir leid, ich hatte nur Angst um dich!".
Thurion setzte ein verzweifeltes Lächeln auf.
"Wir hatten nochmal Glück gehabt, die Festung gehört uns, aber hätte Imrahil dich gefangen genommen oder gar getötet ,hätte die ganze Schlacht anders ausgehen können...".
Die junge Königin rutschte näher zu Thurion und klammerte sich an ihn. „"Dafür warst du ja rechtzeitig da!", sagte sie mit leiser Stimme. „"Hilfst du mir aufzustehen? Ich muss es mit meinen eigenen Augen sehen!"
Thurion half ihr auf und machte sich mit ihr auf den Weg zum Thronsaal. Anarya harkte sich bei Thurion ein.  An einem Mauerabschnitt blieb sie für einen Moment stehen. Tatsächlich hatten ihre Truppen die Festungsstadt besetzt. Gerade wurden die Banner des silbernen Schwans demontiert und die schwarzen Banner des dreiköpfigen roten Drachen entrollt. Erleichtert atmete sie tief ein und wieder aus. Endlich war der krieg vorbei. Endlich hatte sie ganz Gondor unter Kontrolle. Im Thronsaal angekommen, verneigten sich viele der Hauptmänner vor ihrer Königin. Viele warteten schon gespannt auf sie. Demonstrativ setzte sie sich auf den ehemaligen Thron des Prinzen von Dol-Amroth. Mit ihrer Hand strich sie über das hochwertig bearbeitete Material der Armlehnen. Fürst Lerion trat hervor. Anarya wies ihn an zu sprechen. "Was soll mit den Gefangen passieren?".
Thurion antwortete entschlossen: "Wir sollten sie hängen, damit jeder weiß, was mit Verräter passiert..."
Anarya dagegen überlegte kurz. Sie sah den Vorschlag als falsch. Die Fürsten von Gondor sollten ihr freiwillig folgen, sonst wäre der nächste Aufstand schon in greifbarer Nähe.
"Nein, sagt ihnen, ich werde jeden begnadigen, der sein Knie vor der wahren Königin von Gondor beugt!", beschloss sie.
Thurion verstand ihre Entscheidung nicht: "Du hast die Verräter dann noch immer in hohen Positionen, die nur darauf warten die nächste Rebellion anzuzetteln!“
Die Königin Gondors nahm seine Hand um ihn zu beruhigen. „Dann werden sie sterben!"
"Wo ist Imrahil? Wo ist der Prinz von Dol Amroth?", fragte sie in die Runde.
Tief in den Verliesen der Burg saß der Fürst gebrochen in seiner Zelle. Anarya blickte auf ihn herab, sagte aber zunächst kein Wort. Schließlich wagte Imrahil zu sprechen: "Hab ihr mich genug angestarrt?".
Sie ging einige Schritte auf die eisernen Gitterstäbe zu. "Imrahil der kireg ist vorbei. Es ist jetzt an der Zeit euren Stolz runter zu schlucken!", fing sie an. Der Prinz lachte darauf hin und stand auf. Seine sonst edle Kleidung war dreckig, zerrissen und voller Blut beschmiert.
"Meinen Stolz herunter schlucken...", dabei klang er angewidert. "Wie kann ich meinen Stolz verlieren, wenn ihr euren schon lange verloren habt, nachdem ihr dieses Monster, Thurion, geheiratet habt und in euch eindringen lassen habt...".
Anarya spürte regelrecht seinen missachtenden Blick, der sie von oben bis unten musterte. "Imrahil, ich bin bereit eure Fürsten und euch zu begnadigen, akzeptiert mich als eure Königin und ich lasse euch sofort frei..", versuchte sie ihn zu überzeugen.
Dieser überlegte zunächst. Doch dann sagte er: "Ihr wisst, dass ich euch niemals lieben werde und doch begnadigt ihr mich? Aber umm den Willen von Gondor werde ich euch als Königin anerkennen...".
Anarya fragte sich, warum der Prinz nicht sofort so entschied. So hätte der Krieg vermieden werden können und Mittelerde wäre schon lange eine Vereinte Nation. Zum Unmut der Anhängerschaft Anaryas wurde der Amrother wenige Tage später freigelassen.
Am Abend traf auch Saruman in der Hauptstadt von Belfalas ein. Er kümmerte sich um die Wunden von Anarya und mahnte sie, solche Vorgehensweisen demnächst zu unterlassen, da sie als Königin viel zu wichtig für das Reich war.
Der Zauberer wickelte einen neuen Verband um ihre Stirn und tastete sie vorsichtig ab. An manchen stellen zuckte die zierliche Frau zusammen, da diese Stellen noch vom Kampf schmerzten.
"Habt ihr sonst noch etwas?", fragte Istari besorgt. Anarya überlegte nicht lange und antwortete schnell: "Sonst ist alles in Ordnung, nur meine Mensis sollte schon vor einigen  Wochen auftauchen..."
Saruman wurde nun hellhörig und murmelte: "Ist das so...". Die junge Königin Gondors sah ihn  fragend an. So antwortete er: "Wenn ich die Zeichen richtig deute, sieht es so aus, das ein Kind in euch heranwächst..."
Sie staunte nicht schlecht als die Worte aus Sarumans Mund kamen. Anarya war nun also Schwanger. Sie war sich unsicher dieser Aufgabe gewachsen zu sein, denn sie hatte noch das Königreich von Gondor zu führen. Die junge Frau war aufgeregt und wollte dringend Thurion davon erzählen. Saruman sagte ihr, dass sie nun sehr auf sich Acht geben musste, da es nicht leicht war ein Kind eines Maia in sich zu tragen.
So war es nun so wie es sein sollte. Gondor war wieder vereint. Es begannen die Vorbereitung um ein geeintes Mittelerde zu erschaffen. Während sich Anarya zur Königin von Mittelerde ausriefen ließ, machte auch schnell die Nachricht die Runde, dass die Königin bald ein Erben gebären wird. Dies sorgte für mehr Zufriedenheit innerhalb der Bevölkerung.
Manche, wie die Waldelben aus Düsterwald, wehrten sich zunächst gegen Herrscherin die ganz Mittelerde beansprucht, doch ließ sich König Thranduil schnell durch verlorene Schlachten und der Überzeugungskraft Elronds, umstimmen.
Eines Abends saß Anarya mit ihrem Kind auf den Armen vor der wärmenden Feuerstelle in ihren Gemächern des Palastes von Minas-Tirith. Thurion kniete vor ihr.
"Ich hatte gedacht, es würde noch schwieriger werden...", scherzte Anarya. "Sieh ihn dir an, er wird eines Tages über Mittelerde herrschen..."

Anarya vergaß alle Zweifel und alle Sorgen, die andere hatten und die sie selbst vorher hatte. War sie geblendet von Thurion? Ihr war es in diesem Moment egal. Ihr Sohn war der Sohn eines mächtigen Maia, der Melkor diente. Die Welt konnte nur die Luft anhalten und warten, ob die Münze auf die richtige Seite fällt und er nicht der Dunkelheit verfallen würde.
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Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Zeitraffer von 40 Jahren
« Antwort #16 am: 24. Jan 2019, 23:11 »
Was in den nächsten vierzig Jahren passierte:

In den nächsten zwanzig Jahren erlebte das neue Reich Mittelerde einen enormen Aufschwung. Viele Elben und Zwerge siedelten in die von Menschen dominierten Länder und einige Menschen in die der anderen. Das Land wurde in verschiedene Fürstentümer unterteilt, die wiederum ihre Unterfürsten hatten. So gab es das Fürstentum Angmar im Norden. Arnor im Westen, Rohan in der Mitte, den Düsterwald im Nord-Osten, Mordor im Osten und Gondor als Kronlande mit Minas-Tirith als Hauptstadt des Reiches Mittelerdes. Minas-Tirith wuchs weiter, so entstand vor den Mauern ein weiterer Abschnitt, in denen überwiegend die Händler, Handwerker und die ärmere Schicht lebte. Die Mauer die diesen Teil umgab, war nicht ansatzweise so dick, wie die der alten weißen Stadt. Die Soldaten der Armee trugen ähnliche Rüstungen zu denen von Angmar.
Der Kurs den Anarya anstrebte führte so hohen Wohlstand innerhalb der Bevölkerung, allerdings stieß ihre offene Politik auf viel Kritik auf Seiten der konservativen Fürsten aus Gondor und einigen aus Arnor. Auf der Insel Tolfalas am Anduin Delta wurde eine Festung errichtet, die zum Schutz der Erben des Throns errichtet wurde und gleichzeitig um den Flussweg nach Minas-Tirith zu sichern. Minas-Alagos wurde sie getauft.
Aranion, der Sohn Anaryas und Thurions, wuchs in Minas-Tirith auf. Viel lernte er von Faramir und Saruman. Der Istari erkannte das Potenzial seines Schützlings ziemlich früh und er versuchte immer wieder die innere Macht aus ihm herauszuholen. Allerdings funktionierte dies nicht. Neben dem das sich Aranion nicht dafür interessiert, kam auch noch dass er sich in eine Frau verliebte. In die Nichte von Thir Stark, Fürst von Carn-dûm und Wächter des Nordens. Beide verbrachten viel Zeit miteinander, da  Fürst Thir Elina nach Minas-Tirith schickte, damit sie viel von Thurion und Saruman lernte. Das Problem daran war, dass Elina an den Prinzen von Dol-Amroth versprochen war, um das Bündnis zu festigen.
Zunächst bekam niemand etwas davon mit. Als der Tag der Hochzeit näher rückte, verschwand Aranion mit einigen Männern für eine Weile, die Elina mit sich nahmen. Imrahil blieb ohne seine versprochene Frau an seinen Hochzeitstag stehen. Es entstand ein Konflikt mit Angmar, weil niemand wusste wo sich Elina aufhielt. Fürst Thir beteuerte seine Unwissenheit.Als Aranion schließlich nach Minas-Tirith zurückkehrte, wurde Anarya schnell klar, wer hinter dem verschwinden von Elina steckt. Thurion positionierte sich schnell hinter seinen Sohn. Er verachtete Imrahil zu sehr um ihn auch nur etwas zu gönnen. Er wusste das es umgekehrt genauso war. Die Königin von Mittelerde versuchte zunächst  diplomatisch vorzugehen. Der Prinz von Dol-Amroth spürte schnell, dass das Haus Vaneryen dahinter steckte.
Er schwor sich Rache zu nehmen, für den Verrat. Er ließ Boten nach Angmar schicken um den Fürsten von Carn-dûm dazu aufzufordern, Imrahil in einen möglichen Kampf zu unterstützen, damit seine zukünftige Frau aus den Fängen des Hauses Vaneryen befreit werden konnte. Dieser machte sich auch sofort auf den Weg. Nicht um Imrahil zu unterstützen, sondern um Anarya und Thurion vor Imrahil zu warnen. Bevor Fürst Thir Minas-Tirith erreichen konnte, zettelte der Prinz von Dol-Amroth eine Rebellion an. Sie schien am Anfang klein zu sein und Thurion wollte sie sofort ersticken. Doch mit einigen Siegen schlossen sich weitere Häuser an. Arnor konnte nicht als Verstärkung herbei eilen, da Imrahil dort schon für Aufstände gegen die Krone gesorgt hatte. Die konservativen Fürsten und Adeligen sammelte viele Männer die bereit waren für Imrahil zu kämpfen und zu sterben. Fürst Lerion von Mordor verlor viele Männer und wurde schließlich gefangen genommen. Zu allen Unheil bekam die Königin die Nachricht von Saruman, dass sie erneut schwanger war. Sie wusste nicht wie sie mit dieser Nachricht umgehen sollte und behielt dies  für sich. Die Belagerung von Minas-Tirith sah zunächst sehr gut für die Verteidiger aus, bis das Tor zur alten Stadt aufgebrochen wurde. Die meisten Truppen waren mit Thurion unterwegs, der den Fürsten von Dol-Amroth in Pelagir erwartet hatte.
Anarya versuchte mit ihren Sohn aus der Stadt zu fliehen. An den Toren wurde Aranion gefangen. Seine Mutter hatte keine Gelegenheit ihn zu retten. Ihre Wachen rissen sie mit sich mit, da die Königin viel zu wichtig für das Reich war.
Thurion ließ sie nach Minas-Alagos schicken, während er versuchte mit der Armee die verloren Städte zurückzuerobern.
Thir Stark suchte währenddessen nach seiner Nichte um sie zurück zu bringen.
Faramir kümmerte sich um die erschöpfte Anarya. Sie hatte kein bisschen von ihrer Schönheit verloren. Sie spürte dass diese Geburt viel schwerer werden würde als die von Aranion. Viele Monate vergingen und Thurion befand sich weiter in Schlachten gegen die Rebellen. So bekam er nichts von der Schwangerschaft mit.
Als es endlich soweit war, stand Faramir ihr zur Seite. Anarya verlor sehr viel Blut und Kraft. Diesmal bekam die Königin von Mittelerde eine Tochter. Der Fürst von Ithilien. musste ihr schwören sie an einen Sicheren Ort zu bringen und sie zu ihren richtigen Weg zu führen. Anarya starb kurz daraufhin. Faramir wusste, dass es nicht genug Zeit zum trauern gab und so machte er sich Nachts bei stürmischen Wetter auf den Weg in die Ferne.
Thurion erkannte schließlich, dass er nichts gegen die Truppen von Imrahil ausrichten konnte. Zu viele hatte er verloren und seine Vorräte gingen zu neige.
Er zog sich nach Minas-Alagos zurück.
Nachdem die Schlachten vorbei waren, erklärte Fürst Thir Imrahil, dass Elina verstorben war, nachdem sie von den Vaneryens entführt wurde. Der Anführer der Rebellion ließ den Fürsten von Carn-dûm so gewähren und mit den Gebeinen seiner Nichte zurück in die Heimat reisen.
Imrahil sicherte sich die Unterstützung der Fürstentümer und ließ einige Fürsten, die noch Anhänger von Anarya und Thurion waren, hinrichten.Dazu gehörte auch Lerion, der bis zum Moment der Hinrichtung den Fürsten von Dol-Amroth verspottete und seinen Tod hervorsagte. Mit der Unterstützung der Häuser von Mittelerde krönte er sich zum König von Mittelerde um das Reich vor Melkors Einfluss zu schützen. Fürsten die nach wie vor an Anaryas Seite standen und nicht hingerichtet worden sind, wurden ihre Titel entzogen und  unbeliebte Stellungen gegeben. So erhielt Fubuky, hoher Fürst von Arnor den neuen Titel Fubuky Turmbauer, Fürst von Mordor.  Zum Spott ernannte er Thurion zum Fürsten von Minas-Alagos, da dies nur eine Insel mit einer Festung war. Beide Seiten gingen zunächst ein Friedensabkommen ein. Der Maia wollte allerdings nur Zeit gewinnen um seine Vorbereitungen treffen zu können.
Diese Zeit zog sich schon auf weitere zwanzig Jahre. Thurion veränderte sich in dieser Zeit. Er wurde verschlossener und verbrachte sehr viel Zeit mit sich allein. Davos Schneewert machte sich große Sorgen konnte aber nicht viel dagegen ausrichten.
Vor vierzig Jahren, haben seine Armeen noch die Truppen von Imrahil besiegt. Vor zwanzig Jahren wurde seine Armee besiegt, seine Familie abgeschlachtet und er sitzt auf einer Insel fest. Thurion wusste immerhin nichts von seiner Tochter, die Faramir mit sich nahm.
Diese Tochter brachte Faramir weit in den Osten: Nach Mistrand in Rhûn. Er ließ sie bei dem deutlich gealterten Regenten Abbas, der schon Anarya aufzog. Faramir selbst begab sich ins Exil. Er wusste, wenn Imrahil ihn finden würde, würde ihm das selbe Schicksal ereilen, welches auch schon Lerion zu spüren bekam.
Doch als nun zwanzig Jahre nach der Rebellion vergangen waren, machte er sich erneut auf den Weg nach Rhûn um nach der Tochter seiner Königin zu sehen und sie auf den richtigen Weg zu führen.
Als er am Palast der Hauptstadt Rhûn ankam, konnte er  seinen Augen nicht glauben....
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Aufbruch Kianas
« Antwort #17 am: 2. Feb 2019, 20:38 »



Kiana wuchs ihr ganzes bisheriges Leben in Mistrand, die Hauptstadt des rhûnischen Reiches welches sich in Rhûn, Harad und Khand unterteilte, auf. Sie war zu diesem Zeitpunkt siebzehn Jahre alt.
Abbas, der Regent des gebrechlichen rhûnischen Reiches, zog Kiana wie seine eigene Tochter auf und lehrte sie viel, er erzog sie im Wissen, dass sie die rechtmäßige Erbin des Thrones von Mittelerde war. Und das war nicht immer einfach, denn anfangs wehrte sich der Regent Rhûns sich seiner Ziehtochter den Schwertkampf beizubringen. Er wusste aber auch, dass wenn er es ihr verbat, sie es heimlich machen würde. Also war ihm lieber, er bringt ihr das richtig bei, denn die junge Frau
spürte ziemlich früh, dass sie nicht war wie die normalen Menschen denn wenn sie wütend war spürte sie eine aufsteigende Wärme und eine Kraft in sich und Sie wusste nicht woher diese Gefühle kamen. Doch eines Tages, als sie  noch klein war, wurde sie von Kindern in ihrem Alter gehänselt, getreten, geschupst und  zu Boden gestoßen. Die Kinder die über sie lachten und beschimpften, taten dies nicht lange, denn sie stand voller Wut auf, und fokussierte ihre Hass auf die Kinder so dass diese quer durch den ganzen Hof flogen.
Kiana fühlte sich nach solchen Taten erschöpft, aber auch gleichzeitig machte sich eine Genugtuung in ihr breit, dass sie zu so etwas in der Lage war.
Die Eltern der Kinder und die Kinder selbst verspotteten sie dafür und nannten sie ein Monster und hatten nur böse Worte für sie, aber gleichzeitig hatten sie auch großen Respekt vor Ihr doch das ganze hatte einen bitteren Nachgeschmack.... Kiana fühlte sich ausgestoßen und alleine.
Abbas war der einzige der sie beruhigen konnte und er spürte auch, dass sie etwas besonderes war.
So ließ der alte Regent des rhûnischen Reiches sie nicht mehr aus den Augen und er studierte in verschiedenen Schriftrollen und Büchern um etwas über ihre Kraft herauszufinden, wurde aber nicht fündig. Er war völlig verzweifelt, denn er wollte seiner Kiana unbedingt helfen, denn er sah ihre Traurigkeit aber er sah auch Ihr Talent.
Abbas lernte aus seinen Fehlern, die er bei Anarya tat und benutzte Kiana nicht für politische Interessen und hielt jede Art von Problemen von Ihr fern, so kam es sehr oft vor, dass sich die junge Frau langweilte und einfach nur raus wollte um die Welt zu sehen, denn sie war voller Energie und Neugierde auf das Leben, doch Abbas ließ dies nicht zu, weil er die junge Kiana beschützen wollte, denn er hatte doch versprochen auf sie Acht zu geben, bis seine Ziehtochter alt genug war den Thron von Mittelerde für sich zu beanspruchen.
Doch er machte einen Fehler, er nahm die junge Frau überall mit hin, es gab keinen Freiraum für sie, sie konnte keine Erfahrungen sammeln. Es kam zwar mal vor, dass sie es schaffte sich heimlich raus zu schleichen, aber spätestens an den Toren der Stadt wurde sie von den Wachen aufgehalten und zurück zum Palast gebracht.
Sie bekam mehrere Gespräche,von verschiedenen Gelehrten mit und interessierte sich für die Abläufe der Rituale und den Kult um Melkor. Zum Unmut von Abbas: Er versuchte sie mal wieder davon fernzuhalten.
Immerhin erinnerte er sich an Anaryas Warnungen und Visionen. Kiana aber hatte in ihren Gemächern einige Bücher versteckt, in denen sie immer wieder nachforschte....denn die Neugierde wuchs immer mehr und sie verstand nicht , warum Ihr Ziehvater sie daran hindern wollte, denn immerhin war dies der Hauptglaube Ihrer Eltern und des Landes, wo sie immerhin aufgewachsen war.
Nachschub erhielt sie ständig aus der Bibliothek der Gelehrten, in die sich die Ziehtochter des Regenten immer wieder schlich. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag bekam sie eine Kiste geschenkt, in der sich zwei eiförmige Steine befanden, die unglaublich schön funkelten und eine Blutrote Farbe hatten. Abbas erzählte ihr von einer Legende, dass dies mächtige Steine waren, die Reiche ins verderben bringen konnten. Kiana hielt nicht viel von der Erzählung,aber sie tat so, als glaubte sie ihm. Sie fand die Steine einfach wunderschön und manchmal wenn sie Nachts nicht schlafen konnte, schaute sie sich die Steine an und erzählte den Steinen Ihre Sorgen und Ängste und sie hoffte insgeheim dass die Steine doch magische Kräfte hatten. Wenn sie sich besser fühlte kam sie sich stets paranoid vor, sich das gewünscht zu haben.
Kiana fragte sich immer wieder wann denn endlich der Tag war, an dem sie die Welt sehen würde und wann sie den Thron von Mittelerde besteigen sollte denn sie konnte es nicht abwarten.....
Die Sonne schien über Mistrand und die warmen Sonnenstrahlen erwärmten das Land. Der Sommer war sehr heiß. Viele Kinder spielten in den Brunnen der Stadt oder hielten sich am Hafen auf. Kiana  stand am Fenster und lauschte den Geräuschen der Stadt. Seufzend klappte sie das Buch, welches sie in ihren Händen trug, zu und richtete ihre langen blonden Haare, welche einige leichte schwarze Strähnen hatten, zur Seite um den Nacken zu befreien. "Kiana!“, ertönte gleichzeitig eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. Dort stand ein Mann mittleren Alters. Sein starker Bartwuchs und seine zerzausten Haare ließen ihn etwas schmuddelig wirken. Skeptisch blickte die junge Frau den Mann an. Sie fragte sich woher er ihren Namen kannte und hatte keine Idee wer er war. Der Mann wirkte auf sie so fremd und doch gleichzeitig vertraut. Gerade als sie sich zusammenraffte um ihn zu fragen wer er war, erschien Abbas im Raum und begrüßte den Besucher:
"Faramir, lange ist es her! Wie geht es euch?“
Der Mann der scheinbar Faramir hieß antwortete: "Es war eine lange Reise nach Mistrand, jetzt bin ich hier und heilfroh euch zu sehen!“ dabei strahlte er und kam mit offenen armen auf Kiana zu, doch sie ging einige Schritte zurück, denn das war ihr nun gar nicht geheuer. Kiana hatte Faramir noch nie gesehen, doch  Abbas kannte ihn hingegen sehr gut. Was Kiana sehr verwunderte.
"Sieh dich an, ihr seid noch hübscher als ich es mir erahnt habe!“, sagte der Fremde. Kiana zog ihre Augenbrauen hoch und verschrenkte die Arme vor der Brust. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Immerhin kannte sie ihn nicht. Sie schwieg zunächst. Ihre violetten Augen sahen fragend zu Abbas. Dieser sagte daraufhin: "Kiana, das ist Faramir, er war ein Freund deiner Mutter und brachte dich hier her als Imrahil rebellierte!“
Die junge Frau machte dabei aus Höflichkeit einen kleinen Knicks. Faramir dagegen nickte ihr lächelnd zu. "Ihr hattet eine anstrengende Reise, ruht euch aus und lasst uns heute Abend zusammen essen! Ihr habt bestimmt einiges zu erzählen!“, bot der Regent des rhûnischen Reiches an. Der Besucher sagte dazu nicht nein und ließ sich zu den Schlafräumen bringen, wo er sich was frisch machen konnte.
Kiana war skeptisch und neugierig dazu, denn endlich passierte mal was in Ihrem langweiligen Leben und war gespannt, was der Fremde zu berichten hatte.
Am Abend wollte die junge Frau zum gemeinsamen Essen erscheinen, da hörte sie schon die Stimmen von Faramir und Abbas, die sich über diverse Themen unterhielten. Besonders interessierte sie sich für das Gespräch, welches um den Besucher ging. Sie blieb im Gang stehen um die beiden zu belauschen.
Er erzählte von seinen Reisen durch die fernen Länder und wie er sich durch das Leben schlug.
"Imrahil ist alt und schwach geworden... Thurion ist nach Angmar marschiert um Fürst Stark auf seine Seite zu ziehen und soll im Schlachtfeld gefallen sein...“, erzählte die Stimme des Fremden.
Als Kiana dies hörte erfüllte ein Schmerz ihr Herz, ihre Augen füllten sich mit Tränen und gleichzeitig spürte sie eine große Wut, denn nun hatte sie niemanden mehr, selbst ihren Vater nicht, den sie nie getroffen hatte. Dabei war sie durch Erzählungen sehr neugierig auf ihn.
"... Das muss aber schon vor einigen Jahren passiert sein...“, ertönte die Stimme Faramir erneut. Kiana wollte gerade den Raum betreten, als sie mitbekam, dass der Fremde Abbas flüstert:
"Ihr wisst, dass es an der Zeit wird, sie zu ihrem Weg zu führen..“
Kiana stürmte daraufhin in den Raum und fragte mit entzückender Stimme: „Worüber redet ihr?“
Ihr Ziehvater versuchte sie abzuwimmeln und so zu tun dass das Gespräch nur um die Reisen von Faramir ging. Doch Kiana lässt sich nicht abwimmeln und blickt erwartungsvoll den Fremden an. Dieser zögerte nicht lange und erzählt mich ruhiger Stimme: "Kiana du weißt du bist was besonderes und du weißt, dass dich das Reich braucht! Du bist die rechtmäßige Königin von Mittelerde!“
Abbas unterbrach Faramir und beschwor, dass seine Ziehtochter noch nicht so weit war. Kiana hüpfte vor Freude. Endlich durfte sie etwas erleben und schaut Faramir erwartungsvoll an, in der Hoffnung, er half ihr dabei, Abbas zu überzeugen.
Der Regent des rhûnischen Reiches war erschrocken über die Entschlossenheit, die Kiana ausstrahlte. Gleichzeitig machte es ihn innerlich Stolz, dass sie so erwachsen und Reif zu sein schien.
"Es ist nicht der richtige Zeitpunkt... Das Reich hält sich nur noch ganz knapp und vor kurzem erhielte ich Briefe von den Fürsten aus Khand und Harad... Sie denken wir würden indirekt das Knie vor Mittelerde gebeugt haben und ihr wisst um die Einstellung, welche die Menschen des Osten gegenüber den Westen haben...“, sagte er mit fester Stimme.
Kiana konnte nicht glauben, was sie da hörte. Das rhûnische Reich war kurz vor dem zerbrechen und Abbas verlor kein Wort darüber.
Faramir erwiderte: "Dann schickt sie mit einer Armee los um Anhänger zu finden.. In Gondor gibt es noch genug Anhänger des Hauses Vaneryen..."
Verzweifelt rieb Abbas sich die Stirn. "Selbst die Fürsten aus Rhûn stehen nicht mehr hinter mir, da sie sich vor einer Abhängigkeit gegenüber Mittelerde und vor allem von Gondor fürchten! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Fürsten einen neuen König gewählt haben..“
Faramir ist fassungslos und sagt mit energischen Ton: "Dann ist sie hier nicht mehr sicher!“
Der Regent des Reiches beschließt, eine Nacht drüber zu schlafen und am folgenden Tag weiter zu diskutieren.
Enttäuscht ging Kiana in ihre Gemächer und konnte vor Aufregung nicht schlafen. Tausende Dinge gingen ihr durch den Kopf.
Tief in der Nacht, wurde Kiana von lauten Geräuschen wach. Es hörte sich so an, als würde Gegenstände zu Boden fallen und Metall auf Metall prallen. Sie richtete sich in ihrem Bett auf und versuchte die Geräusche zuzuordnen. Plötzlich ging die Türe auf und Faramir betrat den Raum und packte sie am Arm: "Schnell, wir müssen hier weg!“, sagte er hektisch.
Die junge Frau wollte gerade noch einige Dinge einpacken. Sie schaffte es nur ihre kleine Kiste mit den besonderen Steinen unter ihrem Arm zu nehmen, bis Faramir sie mit sich zog. Auf den Korridoren des Palastes lagen einige tote Männer. Kiana verstand nicht, was vor sich ging und ließ sich weiter von Faramir führen.
Am Hinterhof angekommen, wartete dort schon Abbas mit einigen Wachen.
"Kiana, du musst so schnell wie möglich hier weg! Die Fürsten von Rhûn haben Mistrand angegriffen!“, sagte der Regent während er versuchte nach Luft zu schnappen.
Kiana verstand noch nicht ganz. Sie flehte ihn an mit ihr zu kommen. Er schüttelte daraufhin nur den Kopf. "Ich muss hier bleiben, vielleicht kriege ich die Situation noch beruhigt!“
Die junge Frau setzte sich auf ein Pferd.
"Ich werde einige Wachen mit dir schicken! Reitet nach Persus, in der Stadt solltet ihr vorerst sicher sein!“, dabei klang seine Stimme sehr Aufgebracht und Abbas wirkte sehr verwirrt.
Faramir mischte sich nun ein und sagte: "Ich werde dich begleiten..."
Kiana nickte ihm zu. Sie wollte sich noch von ihrem Ziehvater verabschieden, doch dieser sagte mit einem rauen Ton, dass sie nicht mehr viel Zeiten hatten. Widerwillig zog sie die Zügel von ihrem Pferd in die andere Richtung um aufzubrechen. Sie blickte erneut zurück zur Stadt. Man hörte, dass die Bewohner in großer Aufruhr gewesen waren. Die junge Frau hatte das Bedürfnis zurückzureiten, doch sie wusste, dass dies nicht mehr ging.
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Regung im hohen Norden...
« Antwort #18 am: 8. Feb 2019, 18:14 »
Thirak erinnerte sich noch sehr gut an die Zeit, in der sein Vater Thir, der Fürst von Carn-Dûm und Wächter des Nordens, mit den Usurpator Thurion in die Schlacht zog. Am liebsten wäre er sofort mit ihnen in die Schlacht gezogen, doch sein Vater fand dass sein Sohn dafür zu jung war. Nachdem Thir versuchte die vernichtende Schlacht abzuwenden und direkt zu König Imrahil reiste, versuchte er sich um Frieden zu bemühen. Dieser richtete diesen aber aufgrund von Verrat hin. Als sein Vater gefallen war, gab es keinen Fürst mehr aus dem Hause Stark in Angmar. Der junge Mann hatte keinen direkten Anspruch auf den Titel, da er nur ein uneheliches Kind des Fürsten war. Außerdem hatte König Imrahil schnell einen vertrauten General seiner Seite zum Fürsten von Carn-dûm ernannt und somit als Wächter des Nordens, um weitere Aufstände zu vermeiden.
Thirak wurde von seinem Vater  in eine Festung  weit im Norden Angmars gebracht um dort die wilden Menschen und Orks, die versuchten in Angmar einzufallen, abzuwehren. Fürst Thir glaubte an die Visionen, die die frühere Königin Anarya hatte, und wollte eine mögliche Invasion Melkors verhindern und die gebaute Nodmauer verteidigen. Gleichzeitig versuchte Thir seinen Sohn vor den Anhängern Imrahils zu schützen. Thirak hatte auch eine Halbschwester, die aber ein legitimes Kind seines Vaters war. Der neue Fürst von Carn-dûm, Adahil Breune, hielt sie gefangen, um Rebellionen im Norden zu vermeiden, nachdem sie aus Minas-Tirith, dort wo sie aufwuchs, geflohen war. Er wollte sie aber auch heiraten, um seine Positionen in Angmar zu stärken. Lynn Stark schaffte es aber mit einigen Anhängern des Hauses aus Carn-dûm zu fliehen und nach Festung Nordwacht zu fliehen.  Thirak war froh Lynn nach so langer Zeit wiederzusehen. Sie versuchte ihm ständig einzureden, dass er der letzte männliche Erbe des Hauses Stark war und den alten Familiensitz zurückholen musste. Er allerdings, hielt seine Aufgabe für wichtiger. Wenn er sich einer Rebellion anschloss, blieben die Aktivitäten hoch im Norden verborgen. Die einzelnen Stämme der Orks und wilden Menschen griffen die Grenzfestungen inzwischen schon mit größeren Truppenverbänden an, was ihm und den anderen Männer der Grenze Sorgen bereitete.
Der Hauptmann der Wache beschloss daraufhin eine Expedition in den Norden zu starten, um die Ereignisse zu erkunden. Thirak wurde dazu auserwählt mit ihnen zu reisen. Zum Unmut von Lynn Stark. Lange diskutierten sie über das leidige Thema der Rückeroberung von Carn-dûm.
Obwohl es Sommer war, lag der eisige Schnee weit im Norden auf der Landschaft. Die Soldaten der Expedition waren neben ihren Mänteln in viele Stoffteile eingewickelt um etwas vor der Kälte geschützt zu sein. Sie marschierten in Laufschritt, mit zwanzig Männern, in den unerforschten hohen Norden. Es fanden sich wenige Tiere oder andere Lebewesen auf ihren Weg. Hier und da hörte man das entfernte heulen der dort ansässigen Wölfe.
Als die Nacht hereinbrach, entfachte der Trupp ein Lagerfeuer um zu rasten, bevor es weiterging. 
Thirak suchte in seiner Tasche das große Brot, welches er mitgebracht hatte und teilte es unter den Männern auf. Der Hauptmann erhob daraufhin seine Stimme: "Die Wilden schließen sich offenbar zusammen. Wenn sich wirklich alle Stämme zusammenschließen, werden wir die Grenzfestungen nicht lange halten können...", sagte er mit besorgter Stimme.
Ein anderer Mann erwiderte: "Es wurde doch eine Mauer zwischen den Grenzfestungen errichtet, sie werden wohl kaum durch sie brechen!".
Thirak musste schmunzeln. Er wusste, dass die Mauer an manchen Abschnitten nicht einmal fertig errichtet wurde. Außerdem ist sie in den Jahren spröde geworden. Sonderlich Hoch war sie auch nicht. Der Hauptmann antwortete: "Es werden nicht mehr so viele Männer an die Grenzfestungen geschickt, lediglich die Deserteure, die dem alten Haus Vaneryen die Treue halten oder sonstige Verbrecher... Die Mittel hat König Imrahil ebenfalls gekürzt...".
Das Lachen auf Thiraks Lippen verschwand und seine Mundwinkel bewegten sich nun eher nach unten. Wie konnte der König von Mittelerde die Mittel und die Männer streichen, die für die Verteidigung doch so Notwendig waren. Thiraks versuchte sich schlafen zu legen. Nah am Feuer und in Decken eingewickelt wärmte er sich auf. Gleichzeitig umklammerte er sein Schwert. Er erhielt es von seinem Vater, als Fürst Thir in die Schlacht zog.  Manchmal hatte er Nachts das Gefühl, das Schwert würde zu ihm sprechen und es würde Leben. Gleichzeitig fand er  diese Gedanken auch albern. Aber auch diese Nacht hörte er ein leises Flüstern und ein leichtes pulsieren. Der junge Mann zog das Schwert etwas aus der Scheide und erkannte, dass die eingravierten Runen blau leuchteten. Er fragte sich, ob es der selbe Effekt war, der bei Elbenschwertern eintrat wenn Orks in der Nähe waren. "Es ist Zeit zu schlafen...", sagte er sich um seine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Der Trupp wollte schon früh bei Sonnenaufgang aufbrechen und bis dahin war nicht mehr viel Zeit.
Am nächsten Tag ging alles sehr schnell: Die Sachen wurden eingepackt und alle waren abmarschbereit. Der Himmel verdunkelte sich und es hörte sich an, als würde weit in der Ferne ein Gewitter einbrechen. Und schon nach einigen Stunden schneite es leicht. Der Hauptmann wies seine Männer an, zügiger aufzuschließen, bevor sie noch an einen Kältetod sterben würden und scherzte dabei.
Der Schneefall wurde heftiger und ein eisiger Wind zog über das Land. Selbst die eigene Hand war kaum noch zu sehen.
Rundherum war nichts außer Weiß zu sehen. Thirak hörte förmlich das Zähneklappern seiner Kameraden. Verzweifelt versuchte er etwas in der Nähe zu entdecken und so ging er einige Schritte vor, um wenigstens einen Unterschlupf zu finden. Er erkannte einen leichten Umriss von etwas, doch konnte er nicht ganz erkennen was es war. „Seht, vielleicht können wir dort einen Unterschlupf finden!“, rief er. Sein Hauptmann sah zu der Stelle hin, auf die Thirak zeigte. Er wies seine Männer an, sich zusammenzureißen und schnell dorthin zu marschieren.
Thirak atmete auf, als die Umrisse nun deutlicher wurden. Es war ein altes Gebäude aus schwarzem Stein. Es wirkte so, als würde es im Schnee versinken. Das Gebäude sah aus wie ein Tempel, doch dies war egal, dachte er sich. Es war kalt und der Trupp wollte sich einfach nur aufwärmen. Thir ging die hohen Treppen im schnellen Tempo hoch und Stand vor den Türen. Es lagen einige tote Gestalten auf den Boden. Thirak untersuchte sie und sah zu seinem Hauptmann, der dies mit einem Kopfnicken bestätigte. Der junge Mann öffnete die Türen und schüttelte den Schnee von seinen Schultern. Einer der Kameraden versuchte einige Fackeln zu entzünden und das Feuer erhellte die Halle etwas. Dort auf dem Boden befanden sich weitere Leichen.
„Sie liegen hier noch nicht lange...", sagte der Hauptmann. Thirak erwiderte: „Aber was wollten die hier?"
„Das werden wir schon bald herausfinden!", entgegnete  der Hauptmann neugierig und schnappte sich eine Fackel, während er im schnellen Schritt vorwärts ging.
Thirak folgte seinem Herren mit fünf weiteren Männern. Ihre Schritte schallten laut in den langen Korridoren des alten Gebäudes. Der weitere Weg war mit Geröll verschüttet, aber es führte ein weiterer Weg eine Treppe hinunter. Rasch folgten sie ihr und es ging tief runter. Tort fanden sie eine große Halle, in der viele Tische und Stühle auf dem Boden herumlagen. Auch viele Kerzenständer lagen dort. Thirak ging weiter vor, während die anderen Männer einige der Kerzenständer aufhoben und sie anzündeten um etwas mehr Licht zu haben. Die Halle fühlte sich nun viel Kälter an, als die Temperatur, als sie noch draußen waren.
„Es wurden hier vor kurzem Rituale oder Ähnliches durchgeführt, seht euch das an!“, dabei deutete der junge Mann auf einen Kreis aus Kerzen und verschiedenen Linien die zwischen die Kerzen gemalt wurden. Er versuchte herauszufinden, mit was diese Linien aufgetragen wurden. Die rötliche Farbe bildete ebenfalls einen Kreis, um den verschiedene Runen waren. Diese Runen erinnerten ihn an die seines Schwertes. Was sie bedeuteten wusste er allerdings nicht. Plötzlich vernahm er aus einer dunklen Ecke ein Keuchen. Er hielt die Fackel etwas nach vorne um was sehen zu können, es war aber zu dunkel und das Licht der Fackel erhellte nicht den ganzen großen Saal. Vorsichtig ging Thirak einige Schritte weiter. Sein Herz pulsierte und der Dampf der beim Atmen auftauchte wurde mehr. Dann stand etwas genau vor ihm. Erschrocken hörte er auf zu atmen, denn er konnte nicht glauben was er da sah. Eine Gestalt stand vor ihm, er konnte nicht erkennen was es war. Es sah aus wie ein Mensch, ähnelte einem aber nicht mehr wirklich. Die Haut hing nur noch mit einigen Fetzen  und es schien, als wenn viele Stellen am Körper offen waren. Thirak sprang einige Schritte zurück und mit einem lauten Schrei stürmte die Gestalt auf ihn los. Er rannte zurück zu den anderen und schrie nur noch „Lauft!". Erschrocken sahen die anderen Männer zu ihm und zu dem Etwas , welches ihn verfolgte. Mit einem Schwertschlag stieß der Hauptmann die Gestalt zu Boden, doch diese raffte sich wieder auf. Einer der Soldaten ging auf sie zu und versuchte das Ungetüm mit einen Gnadenstoß zu töten. Der Mann drückte sein Schwert tief in den Körper.
„Ihr seid doch ein Soldat und dann lauft ihr um euer Leben? Der Ort ist Gruselig ja, aber...“
Der Soldat bemerkte nicht, dass die Kreatur hinter ihm wieder auf den Beinen Stand und bevor er den Satz weiter aussprechen konnte, sprang sie auf ihn und riss ihm einen Teil seines Halses weg. Der Mann stammelte nur noch, während das Blut aus der Wunde floss. Verzweifelt versuchte er die offene Stelle zuzuhalten, bis er umfiel. Weitere Schreie ertönten aus der Dunkelheit.
„Los raus hier!“, befahl der Hauptmann und sie rannten Richtung Ausgang. Die Kreatur verfolgte sie und als Thirak nach hinten blickte, erkannte er, dass noch weitere dort waren und sie verfolgten. Als sie wieder an Türen ankamen, sahen die Soldaten, die auf sie warteten verdutzt drein.
„Was waren das für Geräusche?“, wollte einer wissen. „Dafür haben wir keine Zeit!", antwortete der Hauptmann hastig. Sie packten ihre Sachen wieder ein und wollten den alten Tempel gerade verlassen, da erreichten die Kreaturen ebenfalls den Korridor. Einige der Männer zogen ihre Schwerter und versuchten sie zu bekämpfen, aber sie starben vergebens. Thirak zog daraufhin auch sein Schwert und rette seinen Hauptmann der von zwei der Gestalten angegriffen wurde. Er durchbohrte eine der Kreaturen und daraufhin ertönte ein Lauter Schrei und sie viel zu Boden. Die andere schlitzte er mit einen weit ausgeholten hieb den Brustkorb und auch diese fiel zu Boden. Er zog seinen Hauptmann nach draußen und verschloss die Türen.
„Wie viele haben überlebt?“, wollte der Hauptmann wissen, während er sich an die Mauer um sich auszuruhen. Nach Luft ringend sah sich Thirak um. Es war nur noch der Hauptmann, er selbst und zwei weitere am leben. Er bat einen der Soldaten nach etwas zu suchen, womit sie die Tür versperren konnten. Thirak selbst und der andere Soldat hielten die Tür weiterhin zu, bis er mit einen großen Ast zurückkam. Sie klemmten den dicken Ast zwischen den Griffen der Türen um sie zu versiegeln.
„Kommt, wir müssen zurück!“, sagte Thirak, als er versuchte dem Hauptmann hoch zu helfen. Dieser schüttelte nur den Kopf und deutete dabei auf seinen Bauch. Sein Waffenrock war schon bereits in Blut getränkt. „Du musst einen Boten nach Minas-Tirith schicken... Der König muss Bescheid wissen...“, sagte er noch. Thirak nickte ihm zu und wickelte den Mann noch in einen Umhang. Sofort machte er sich auf den Weg zurück nach Nordwacht. Das Wetter wurde in der Zwischenzeit nicht besser, doch sie machten so schnell sie konnten.  Der Norden und der König mussten gewarnt werden..
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Kianas Ankunft in Perseus an der Grenze zu Khand.
« Antwort #19 am: 30. Mär 2019, 19:57 »
Die Sonne ging gerade auf, da wurde die Stadt Perseus schon sichtbar. Kiana war hier schon einmal, allerdings ist dies schon viele Jahre her. Sie lockerte den Mantel, der sie vor der Kälte der Nacht schützte, als die ersten Sonnenstrahlen auf ihre Haut trafen. Noch immer konnte sie die Geschehnisse, der Tages ihrer Abreise nicht begreifen. Die junge Frau wollte immer raus aus dem Palast um ihrer Bestimmung zu folgen, doch das nun alles so plötzlich und schnell ging wollte sie auch nicht. Sie nutzte die Chance Faramir auszufragen, bevor sie die Stadt erreichten.
"Wenn mein Vater erst vor einigen Jahren gefallen ist, warum hat er mich nie geholt?“, wollte sie wissen. Faramir zögerte zunächst.
"Thurion wurde nach dem Tod deiner Mutter verrückt... Er brachte erneut großes Unheil über Mittelerde...“, antwortete er. Kiana erwiderte zynisch: "Er ist doch auch der rechtmäßige König gewesen, warum sollte er also einen Rebellen freiwillig die Krone überlassen?“
Faramir behauptete: "Hätte er von dir gewusst, hätten andere das auch und du wärst in großer Gefahr gewesen. Das wollte weder Abbas noch ich und..." Er versank kurz in Gedanken und seufzte. "Deine Mutter wollte es ebenfalls nicht..."
Kiana hätte zu gerne ihre beiden Eltern kennengelernt. Sie hasste Imrahil dafür, was er ihrer Familie angetan hatte. Schließlich erreichten sie die Tore der Stadt. Es tummelten sich schon einige Menschen auf den Straßen. Perseus schien von den Angriffen verschont geblieben zu sein. An den Marktständen warben die Verkäufer um ihre Ware. Einer lauter als der andere.
Inzwischen schien die Sonne hoch am Himmel und die warmen Strahlen breiteten sich über das ganze Land aus. Kiana legte ihren Mantel ab und verstaute ihn in die Satteltaschen ihres Pferdes. Gespannt sah sie sich auf dem Marktplatz um. Faramir wich ihr nicht von der Seite und erzählte ihr von seinen Reisen. Es hallten laute Hörner durch die Straßen, begleitet von Trommelschlägen und die Menschen gingen an die Seite um Platz zu machen. Kiana wusste zunächst nicht was denn los war so blieb sie stehen, bis sie einen Reiter in schwarz-silberner Rüstung sah, hinter dem Infanteristen im Gleichschritt marschierten. Gefesselt vom Anblick starrte die junge Frau förmlich in die Richtung. "Geh aus dem Weg!", rief eine Wache der Stadt unfreundlich.
Kiana wollte gerade zur Seite gehen, da stand der Reiter schon dicht bei ihr und der Zug hielt an. Der Graubärtige Mann stieg von seinem Ross und musterte Kiana.
"Sagt mir, ihr trägt die Edelsten Stoffe aus Rhûn und doch scheint ihr mir nur eine Bürgerin der Stadt zu sein... ich bin etwas verwirrt...“, sprach er mit tiefer Stimme.Gerade wollte Faramir antworten um die Situation zu entspannen, da erwiderte Kiana voreilig: "Ich bin Kiana aus dem Hause Vaneryen, Tochter von Thurion und Anarya und rechtmäßige Königin von Mittelerde!“ Faramir legte die Hand an den Griff seines Schwertes und umklammerte diesen fest. Der Graubärtige Mann dagegen starrte Kiana sprachlos an.
 Er ging einige Schritte auf sie zur und sein Blick wich nicht von ihr. "Verzeiht mir, ich hatte nicht die leiseste Ahnung!", dabei kniete er sich hin und senkte den Kopf. Der Mann zog sein Schwert und hielt es Kiana entgegen. Dabei sagte er: "Ich bin Darius von Perseus, ich war der Hauptmann der Wache eurer Mutter. Und wenn ich jetzt euch dienen kann, so werde ich dies tun!“
Dabei erhob er sich wieder und blickte zu Faramir der Darius skeptisch betrachtete. "Faramir, seid ihr es?“, fragte er daraufhin. Dieser nickte ihm zu und Darius kam auf ihn zu und beide Männer umarmten sich. "Was macht ihr hier?“, wollte der Mann aus Rhûn wissen. Stolz erwiderte Faramir: "Ich bin hier um der rechtmäßigen König auf den Thron von Mittelerde zu verhelfen und die Verräter aus Minas-Tirith zu vertreiben!“ Es machte den Anschein, als würde Faramirs Brust dabei anschwellen und breiter werden.
"Was habt ihr nun vor?“, wollte Darius wissen. Kiana antwortete sofort: "Ich brauche eine Armee, ohne diese kann ich nicht nach Minas-Tirith reisen und die Stadt erobern..."
Darius stellte sich demonstrativ vor seine Soldaten und zeigte auf sie: "Meine Männer stehen euch zu Verfügung! Es sind zwar nur Zweihundertfünfzig Mann, aber es ist schonmal ein Anfang...“
Kiana nickte ihm Dankbar zu. "Wir können aber nicht hier bleiben, wir hörten von einer großen Söldnerarmee die an den Grenzen Khands ausgebildet wird, wir wollen diese rekrutieren bevor die Fürsten des Ostens auf die Idee kommen...", warf Faramir rasch ein.
"Lasst mich euch und meiner Königin wenigstens diesen Abend meine Gastfreundlichkeit erweisen, bevor wir dann morgen früh aufbrechen! Es ist ein weiter weg bis Ammu-Khand...", schlug der Mann aus Perseus noch vor.  Innerlich war Kiana froh, eine Pause einlegen zu können. Sie war diese langen Reisen überhaupt nicht gewöhnt.
Den ganzen Abend unterhielten sie sich beim Essen über die Taten von Anarya, die Schlachten um Gondor und den Krieg mit Angmar. Aber auch über die Unterwerfung Angmars und schließlich ganz Mittelerdes.
Faramir erzählte Kiana von den Visionen ihrer Mutter und den möglichen Krieg gegen Melkor. "Ich verstehe nicht recht, warum sollte Melkor unser Feind sein, wenn mein Vater Thurion ihm doch   gedient und ein Teil seiner Macht durch Melkor erfuhren hat...“ Sie hielt kurz inne und überlegte. Auch viele Menschen aus Rhûn verehrten Melkor und wie es scheint, hat durch den Glauben an Melkor Anarya vieles errungen und Thurion wurde so zum Sieg verholfen.
"Eure Mutter hat sich von Melkor distanziert, weil sie wusste was er für Schrecken mit sich bringt... Bei eurem Vater bin ich mir nicht so sicher... Er hat es zwar behauptet, aber er war von Grund auf böse...“
Kiana reagierte darauf zunächst nicht. Sie starrte tief in die Flammen der Feuerstelle im Raum des Palastes von Perseus.
"Vielleicht sind beide ja auch deshalb gestorben...", dabei klang ihre Stimme verzweifelt. Und ihr Blick hing weiter an der selben Stelle. Faramir sah sie erschrocken an, sagte jedoch nichts.
Die junge Frau fing an sich Gedanken darüber zu machen, was gewesen wäre, wenn sie bei ihrem Vater aufgewachsen war. Wäre der Ausgang des Krieges dann anders? Würde ihr Vater jetzt auf den Thron sitzen? Sie fragte sich auch warum ihre Mutter nicht wollte, dass Thurion nichts von seiner eigenen Tochter wusste. Log Faramir vielleicht? Hatte sie Angst? Ihr gingen so viele Fragen durch den Kopf. Kiana erhob sich und und entfernte sich einige Schritte vom Tisch. "Morgen früh brechen wir dann auf, schlaft gut...“, sagte sie mit leiser Stimme.
Kiana wusste nicht genau was sie denken sollte. Die ganze Situation verwirrte sie. Die junge Frau ging in ihre Gemächer. Sie ging zu der Kiste mit den Steinen und stellte in der Kiste einige Kerzen auf. "Könnte ich doch nur mit euch tatsächlich die Welt erschüttern lassen, wie der alte Abbas immer sagte...“, flüsterte sie seufzend.
Sie wusste, dass sie dafür bestimmt war, über Mittelerde zu herrschen, doch wusste sie auch, dass sie dafür noch sehr geduldig sein musste, auch wenn dies sehr schwer fiel.
« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 21:53 von >Darkness< »
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Ratssitzung in Minas-Tirith unter König Imrahil
« Antwort #20 am: 14. Mai 2019, 16:49 »
Während der Flucht aus Mistrand in Minas-Tirith, der Hauptstadt des Königreiches Mittelerde.


Viele Menschen tummelten sich auf den Straßen der Stadt. Von allen Ecken strömten die Massen zu den Marktplätzen. Überall wurden Waren angeboten, ob Werkzeuge, Nahrung oder sogar Waffen. Soldaten in silbernen Rüstungen marschierten die Straßen entlang. Einige liefen wachend auf den Mauern. Die neue Stadt die vor der Festung Minas-Tirith errichtet wurde, erblühte förmlich und wirkte sehr lebendig. Die Stadt ist kräftig herangewachsen und mit allen Mitteln fertig errichtet worden. Auch die letzten Mauerabschnitte standen nun befestigt zum Schutz des Volkes bereit. Über den Toren der alten Festung Minas-Tirith, die nun überwiegend für Adelige und Soldaten zur Verfügung steht, während das einfache Volk in der neuen Stadt - vor den Mauern der weißen Festung steht - leben, weht ein violettes Banner, welches einen silbernen Schwan als Zeichen trug. Sein Hals schlängelte sich durch eine Krone und er wirkte majestätisch im flattern des Windes.
Der König sah es nachdenklich an. Nie hatte er gedacht selbst über Gondor und somit Mittelerde zu herrschen. Es überkam ihm ein erleichterndes Gefühl, wenn er daran dachte, dass das Haus Vaneryen zerschlagen war. Anarya brachte großes Unheil über das Land und mit der Hochzeit mit Thurion große Schande, da er als ehemaliger Diener Melkors und Schreckenskönig in weiten Teilen Mittelerdes bekannt war. Zwar hatte das Reich durch die Reformen Wirtschaftliche Vorteile, aber die Traditionen Gondors wurden übergangen, Anarya war eine Thronräuberin und durch die Veränderungen wurde der Schwund der Elben und Zwerge eingeleitet, da sie sich mit den Menschen mischten oder aus Mittelerde verschwanden. Dies war kein sonderliches Problem für den König von Mittelerde, oder für viele andere Bewohner des Reiches, aber viele Künste gingen dadurch verloren. Einige Sprachen davon, dass Thurion Anarya nur umgarnt hat um dies einzuleiten und Melkor so die Rückkehr zu ermöglichen. Andere wiederum sagen, dass Anarya dies selbst geplant hatte.
Seufzend  blickte er über die Stadt. Auf der obersten Ebene der Festung Minas-Tirith konnte er sogar noch die Umrisse der stolzen Stadt Osgiliath sehen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich hinter ihm eine tiefe Stimme ertönte:
"Die Ratsmitglieder sind alle eingetroffen, wir können somit mit der Sitzung anfangen, euer Gnaden!“
Imrahil erkannte die Stimme seines engsten Vertrauten Remerif sofort. Zwanzig Jahre regierte er nun über das Reich, aber nie konnte er sich daran gewöhnen als König betitelt zu werden. Zwanzig Jahre... Dies war inzwischen eine sehr lange Zeit... Zwanzig Jahre des Friedens, nachdem Haus Vaneryen und Thurion aus Mittelerde getilgt wurden.
Nachdem Anarya und ihr Sohn starben, ließ Thurion keine Gnade walken und brachte großen Krieg über das Reich. Er sah sich selbst als rechtmäßiger König von Mittelerde und ließ viele Menschen leiden. Imrahil war froh, dass diese zeit nun vorbei ist. Wenn er sich selbst betrachtete, konnte man ihm das hohe Alter kaum ansehen. Abgesehen von einzelnen grauen Strähnen im Bart und Haar. Dies lag wohl am Mischblut, welches er besaß.
"Ich finde mich gleich im Ratssaal ein, gibt mir einen Moment...“, erwiderte der König. Remerif verbeugte sich und ging in Richtung des Palastes, während Imrahil sich an die Stirn fasste und sie mit seinem Daumen und Zeigefinger massierte.
Wenig später traf er im Ratssal ein. Die Teilnehmer erhoben sich von ihren Plätzen und verbeugten sich. Als der König Platz nahm, setzten sich auch die anderen wieder auf ihre Stühle.
"Euer Gnaden, zunächst hielten wir dies für Gerüchte, doch unsere Spione haben nun die Bestätigung... Das Vaneryen-Mädchen existiert wirklich... Sie befand sich vor einigen tagen auf den Weg nach Perseus, da sie aus Mistrand fliehen musste, während des Aufstandes im rhûnischen Reiches...", sagte ein Mann namens Norys. Imrahil sah daraufhin besorgt drein. "Kann man dieser Quelle denn bestimmt vertrauen?“, wollte er vorab wissen.
Norys nickte dann und erwiderte: "Diese Informationen kommen aus erster Hand, mein König...“
Wenn dies wirklich stimmte, stand vieles auf dem Spiel. Er wusste, dass er sofort etwas dagegen unternehmen musste. So antwortete er bestimmend: "Das Mädchen darf nicht weiter leben... Wir wissen alle, was dies für das Reich bedeuten würde. Ich möchte nicht wieder einen Krieg über Mittelerde haben..."
"Und wenn sie sich erst einmal verheiratet und Kinder in die Welt setzt, die meinen sie hätten einen Anspruch auf den Thron, werden wir nie wieder Frieden haben...“, fügte Norys noch hinzu. Ein alter Mann mit langem silbernen Haaren und weiß-grauem Bart ergriff daraufhin zynisch das Wort: "Sie ist doch noch fast ein Kind, was ist aus uns geworden, dass wir uns vor einem Kind fürchten und sie umbringen.."
Norys lachte kurz auf. Es hatte fast etwas spöttisches.
"Sie hat schon lange das gebärfähige Alter erreicht... Wie alt ist sie jetzt? Vielleicht zwanzig? Ihr müsstet dies doch besser wissen, ihr wart doch damals schon ein Vaneryen-Sympathisant, Saruman!", dabei klang der Mann sehr höhnisch.
"Genug jetzt!“, rief der König mahnend.  Sie hatten mit dem Vaneryen-Mädchen schon ein zu großes Problem, da brauchten sie keine Streitereien untereinander.
"Wir werden das Mädchen sterben lassen, ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wenn sie einen einflussreichen Fürsten heiratet.... Was ist ein Leben im Gegensatz zu tausenden Unschuldigen die sterben würden..."
Saruman wollte gerade etwas erwidern, da erntete er einen bösen und erneut mahnenden Blick seines Herren. Imrahil ärgerte sich innerlich, denn er spürte erneut ie Präsenz des Hauses Vaneryen innerhalb seiner eigenen Mauern. Innerhalb des Thronsaals. Das Problem musste schnell behoben werden. Eine unheimliche Stille herrschte für einen kurzen Moment im Raum. Einzig das Rascheln des Papiers der Briefe, die Remerif durchsah war zu hören.
Schließlich ergriff er das Wort: "Die Wächter von Nordwacht erbitten um mehr Männer, sie sagen der Tod würde über uns marschieren, wenn wir die Mauern nicht bald befestigen... Und ihr Hauptmann ist gefallen..."
Imrahil seufzte laut. Der neue Wächter von Angmar sollte sich doch um dieses Problem kümmern. Er hielt es für Hirngespenster der Nordmänner, die von Anarya gesät wurden. Niemals würde Melkor zurückkehren. Aber die Menschen des Nordens waren dauerhaft von Kälte und trostlosem Land umgeben. Mit irgendetwas mussten sie sich ja beschäftigen.
"Schickt ihnen Verbrecher und die restlichen Rebellen, die dem Hause Vanyeren treu zur Seite standen... Sollen diese für die Sache ihrer Herren sterben und im Norden erfrieren... Und für den Tod des Hauptmannes von Nordwacht könnt ihr ihnen einiges Material für ihre Mauern schicken... Als kleine Anteilnahme...“, befahl Imrahil genervt.
Er hatte über vieles nachzudenken. Sein Kopf schien voller Gedanken doch er wusste nicht wohin mit ihnen. Er erhob sich schließlich und verließ den Saal....
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Die einzelnen Schneeflocken auf Thiraks dunklen Haaren waren gut zu sehen. Er starrte fassungslos auf ein Stück Papier, welches er in den Händen hielt. Die Nordwache wurde erschaffen um ganz Mittelerde zu beschützen und der König hatte angeblich nicht die Mittel um die Wache zu unterstützen. Bestürzt ließ er sich auf einen Stuhl in seiner Kammer fallen. Mit einem weiten Schwung öffnete sich die Tür. Lynn trat in schnellen Schritten herein. Sie wollte gerade etwas sagen, da unterbrach sie sich schon selbst, als sie ihren Bruder nachdenklich vorfand. Der Wind toste gegen die Fensterläden und ließ sie gegen die Wände klappern. Schließlich wagte sie sich zu fragen was los war. Thirak erwiderte: "Der König schickt uns lediglich Gefangene als Verstärkung in den Norden...Er sagt er kann keine weiteren Schicken.."
Lynn seufzte. Sie nutzte aber ihre Chance: "Du wirst auch keine Hilfe erwarten können, Thirak! Überlege doch mal von wem die Nordwache erschaffen wurde... Der König wird es niemals glauben, wozu sie ins Leben gerufen wurde...“
Sofort unterbrach er seine Schwester: "Wenn du gesehen hättest, was die Männer und ich draußen hinter der Nordmauer gesehen, wärst du genauso verärgert darüber..."
Lynn kniete sich vor Thirak und nahm seine Hände in die ihre: "Wenn das alles stimmt und die Legenden wahr sind, dann müssen wir etwas unternehmen, da gebe ich dir recht... Aber wenn wir keine Unterstützung aus Gondor erwarten können und nicht mal aus Angmar, sind wir hier verloren... Du bist der einzige lebende Sohn von Thir Stark, dem wahren Lord von Carn-dûm und somit Wächter des Nordens! Die Breunes haben unsere Heimat gestohlen und wir müssen sie uns zurückholen, Thirak!"
Er verdrehte seine Augen und befreite seine Hände, denn er hatte schon mit dieser Konfrontation gerechnet. "Ich bin ein Bastard...", sagte er schnell. Thirak wusste, dass er als uneheliches Kind eines Fürsten keinen legitimen Anspruch auf die Erbfolge hat. Er hatte ja nicht mal den Namen seines Vaters. So war er ein Eisen. Im Süden, in Gondor, war man ein Stein, in Arnor ein Hügel, im Gebiet, welches sich im alten Düsterwald befand und die weite umliegende Umgebung, ein Blatt und in Rohan ein Mark und in den Ländern in denen die Menschen über die alten Hallen der Zwerge herrschten und Thal ein See. Viele von ihnen befanden sich auch in Nordwacht. Ihre Väter schickten sie aus Scham und um Schande über ihr Haus abzuwenden zur Nordwacht. Lynn schüttelte daraufhin nur den Kopf: "Den Männern des Nordens wird es recht sein, das Blut des Hauses Stark fließt auch in deinen Adern!"
Thirak erhob sich nun. Er konnte die ständigen Versuche seiner Schwester nicht verstehen. Er hatte sich der Nordwacht verschrieben um das Reich gegen Feinde zu warnen und beschützen. Er hatte einen Eid geschworen dem Hauptmann gegenüber und seinem Vater.
"Selbst wenn ich wollte, könnte ich das nicht tun... Ich kann die Männer hier nicht im Stich lassen, vor allem wissen wir nicht genau mit wem wir es hier zu tun haben, ich muss einfach mehr herausfinden... verstehst du denn nicht?“, verteidigte sich der junge Mann. Enttäuscht erhob sich nun auch wieder Lynn und verließ die Kammer. Thirak überlegte noch, ob er ihr hinterher laufen sollte, entschied sich aber dies nicht zu tun.
Wenige Tage später erreichte die Verstärkung die Festung. Thirak war gerade damit beschäftigt die Namen der Neuen auf einer Liste abzuhaken, da kam ein Mann auf ihn zu.
"Verzeiht, habt ihr einen neuen Hauptmann erwählt?“, wollte er wissen. Thirak erwiderte: "Wer will das wissen? Aber nein... Wir kommen sehr gut ohne aus..."
Der Mann zuckte mit den Schultern und sagte: "Wie ihr meint... Ach ich bin Galador Imrazor, ich bin der Bruder des Königs Imrahil!"
Thirak staunte daraufhin nicht schlecht. Er konnte sich nicht vorstellen warum der Bruder des Königs zur Nordmauer geschickt werden würde. Er traute sich dann zu fragen: "Was macht ihr dann hier? Irgendwelche verbrechen verübt oder auch ein Bastard?"
Der Mann lachte laut auf und antwortete: "Nein, gar nichts von beiden, mein Bruder beauftragt mich gerne mit niederen Arbeiten. Unser Verhältnis ist kompliziert wisst ihr, ich soll nur darauf aufpassen, dass auch das Material hier ankommt... Aber er ist halt der König..."
Thirak konnte sein lachen daraufhin auch nicht unterdrücken. "Seid ihr nicht Thir Starks Bastardsohn?“
Schnell verwandelte sich das Lächeln Thiraks in gesenkte Mundwinkel. "Ja, der bin ich..."
"Warum gehen wir nicht rein und unterhalten uns ein wenig? Hier draußen im Norden ist es ziemlich kalt im Vergleich zum Süden....“, dabei rieb sich Galador eifrig die Hände. Thirak blieb das Schmunzeln nicht aus.
In der Halle der Versammlungen aßen sie zusammen und unterhielten sich über die Nordwacht und über das Reich. Die Nacht zog dahin und nach einigen Tagen war es nun für Galador Zeit wieder zurückzukehren.
"Es hat mich gefreut, Thirak Eisen, ihr scheint  ehrenvoller zu sein, als viele andere die ich kenne, ich weiß nur nicht was ich von euren Geschichten halten soll, aber ihr werden wissen was ihr gesehen habt!"
Thirak nickte ihm freundlich zu. "Ihr seid hier immer willkommen, Galador habt eine angenehme Reise!"
Er blickte ihm und sein Gefolge noch hinterher, als sie durch die hölzernen Tore der Festung ritten. Er sammelte sich kurz und rief einige seiner Männer zusammen, denn er wusste er musste wieder in den tiefen Norden um mehr über die Geschehnisse zu erfahren. Er machte sich sehr bald auf dem Weg. Diesmal hatten sie Glück, denn das Wetter war ihnen zu Gunsten ziemlich klar...

Tief im Norden des unbekannten Landes

In der Ferne schienen Lichter zu brennen. Thiraks Freund, Lohr, behauptete, es waren die wilden die dort lebten, doch Thirak musste einfach wissen, was es wirklich war. Die Pferde wurden unruhiger, desto näher sie dem Leuchten kamen.  Endlich wurde das undeutliche Bild sichtbar. Es waren etliche Zelte die vor einem eingeschneiten Steingebäude aufgestellt waren. Das Gebäude wirkte wie eine alte zerfallene Festung. "Ich weiß nicht, Thirak, aber ich fühle mich hier gerade gar nicht wohl...“, stotterte Lohr hervor. Der junge mann verspürte aber ebenfalls dieses Gefühl. Und so wie es kommen sollte, ertönte ein greller Schrei. Als er sich erschrocken umdrehte, erkannte er dunkle Gestalten  die sich um sie versammelten. "Was sind das? Doch keine der alten Orks, oder?“ stotterte Lohr erneut. Für Thirak sahen sie nicht aus wie normale Orks, besonders da ihnen an vielen Stellen Haut fehlte oder manchen der ganze Unterkiefer. Der Mann zog daraufhin sein Schwert, auf dem die Runen blau leuchteten. Sein Gefolge tat es ihm gleich. Einige versuchten durch die einkreisenden Gestalten zu reiten, wurden aber von ihren Pferden gerissen und getötet. Thiraks Herz fing an zu rasen und er verspürte die angst seiner Männer. Er schloss seine Augen und kehrte tief in sich. Eigentlich wollte er sich nur beruhigen, doch er spürte eine wärme in sich, die ihm die Angst vergessen ließ. Er stieg vom Pferd ohne zu wissen was er wirklich tat, es fühlte sich an, als hätte er keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper. Thirak lief daraufhin mit erhobenen Schwert auf die Gestalten zu. Er erschlug einige von ihnen. Das Blau leuchtete weiter stärker auf seinem Schwert. Die Feinde schienen von  Thirak zu weichen. Im ordentlichen Abstand versammelten sie sich um ihn. Ihm kam die Idee so seine Männer durch die Reihe der gestalten zu kriegen und dies taten sie auch sofort. Einige der Angreifer rannten denen hinterher, die es durch die Reihen schafften. Lohr kam mit Thiraks Pferd.
"Komm schnell wir müssen hier weg!", sofort sattelte er auf und beide ritten so schnell sie konnten zurück.
Er konnte sich das alles nicht erklären. Der Feind scheint sich versammelt zu haben, doch wer es war, daraus wurde der junge Mann aus Angmar noch nicht schlau. War die Prophezeiung etwa wahr und Melkor betritt wieder diese Welt?
Dies war zunächst nebensächlich. Er wollte so schnell wie möglich zurück zur Nordwacht und seine Männer sicher zurückbringen....
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Wiedergeboren in Flammen...
« Antwort #22 am: 26. Mai 2019, 22:40 »
Vor einigen Wochen erreichte Kiana mit ihrem Gefolge die kleine Stadt Khandara. Durch die Stadt reisten einige Kaufleute oder Fürsten des Osten, weshalb die Hundert Soldaten geduldet und nicht als Bedrohung gesehen wurden. Zwar war die Stadt nicht besonders groß und reich, so boten dennoch viele Händler dort ihre Waren an. Allerdings sprachen sie nicht mehr die allgemeine Sprache, genannt Westron, die im sonstigen Mittelerde gesprochen wurde, welches auch überwiegend in Rhûn gesprochen wurde.  In der derzeitigen Zeit sprachen viele Menschen des Ostens durch die Zentralisierung nach Mistrand, wegen den Zusammenschluss der drei Länder und der Einreise Ausländischer Händler, auch nur noch Westron.
Eigentlich war die Sprache des Ostens Ostron, umgangssprachlich wurde sie Khandisch genannt.
Faramir riet Kiana dennoch, die Soldaten vor der Stadt stehen zu lassen, damit die Bewohner nicht unnötig provoziert wurden. So nahm sie lediglich  Faramir, Darius und fünfundzwanzig ihrer Soldaten als Wachen mit.
Kiana sah sich genau an den Marktständen um und roch genüsslich an den verschiedenen Früchten und Speisen die dort angeboten wurden. Darius kümmerte sich in der Zeit um Proviant und seine Männer luden alles auf einen Wagen. Faramir prüfte dagegen alle Speisen genau, die Kiana sich aussuchte.
"Denkt ihr wirklich hier würde mich jemand vergiften wollen?“, scherzte die junge Frau. Faramir dagegen wirkte ernst und erklärte: "Eure Feinde sind überall und ich möchte mir nicht vorstellen wie weit unsere Feinde gehen werden...“
Kiana runzelte die Stirn misstrauisch. Gut, dachte sie sich und sah sich die Waren an. Ein Mann bot ihr an, seinen Wein zu probieren, der wohl besser als jeder Wein aus Dorwinion sein sollte. Kiana konnte zum Glück etwas das alte Khandisch sprechen, so hörte sie sich viele kuriosen Geschichten der Verkäufer an. Das was ihr an Khand nicht gefiel war die Tatsache, dass dort Sklavenhaltung erlaubt war und einige Sklaven zum handeln angeboten oder von ihren Meistern gedemütigt wurden. Dieses Bild lenkte sie eine Weile ab. Sie lief weiter durch die Straßen und bemerkte nicht, dass sie sich immer weiter von Faramir und ihren Wachen entfernte. Plötzlich spürte sie eine feste Berührung an ihren Arm und das sie jemand zur Seite in eine Gasse zog. Kiana versuchte zu erkennen wer diese Person war, doch sie sah nur einen Mann, der einen dreckigen Umhang trug und seine Kapuze weit über das Gesicht gezogen hatte. Die junge Frau versuchte sich seinem Griff zu entreißen, aber dieser zog sie zu weiteren Männern in der Seitenstraße, die dort warteten.
Sie sprachen die allgemeine Sprache und ließen immer wieder abfällige Kommentare fallen. Dann drückte einer der Angreifer Kiana zu Boden. "...Ich will noch einmal , bevor wir sie töten, er hat nicht gesagt wie sie sterben soll!“, hechelte er hektisch. Sie versuchte sich immer wieder zu wehren, doch es gelang ihr nicht. Von jetzt auf gleich trat eine Klinge eines Schwertes aus der Brust des Mannes. Sein Blut lief rasch auf Kiana. Es fühlte sich warm an und bedeckte sie völlig. Ihr Retter war Faramir, der nun die blutende Person von ihr riss.
Er half ihr schnell auf die Beine und stellte sich schützend vor ihr, während die anderen Männer ihre Schwerter zogen und sich bereit für einen Kampf machten. Faramir rangelte mit ihnen und parierte einige ihrer Angriffe. Endlich tauchten einige der Wachen Kianas auf und er kam zu einen Kampf: Schwerter klirrten aufeinander, Blut spritze in alle Richtungen und schmerzende Schreie waren zu hören. Nun versuchte Faramir seine Herrin aus dem Getümmel zu ziehen, doch dann ertönte ein dumpfer Gong, der immer wieder geschlagen wurde und die Menschen auf den Straßen liefen panisch in alle richtungen. Kianas Soldaten aus Perseus wurden dabei von Unbekannten abgeschlachtet, bis Darius mit den restlichen Männern, die vor der Stadt warteten eintraf.
"Beschützt die Königin!“, rief Faramir hysterisch und kurz darauf bildeten einige Wachen einen Kreis um Kiana. Sie verstand noch nicht genau, was gerade passierte. Es ging alles viel zu schnell und sie hatte nicht damit gerechnet, dass man sie tatsächlich so weit von Mittelerde versuchen würde zu töten.
Als sich die Lage beruhigte, kam Darius zu ihr. Die Männer die ihm folgten hatten einen Mann im Schlepptau. "Wir konnten einen von ihnen Gefangen nehmen...“, bevor er fortfahren konnte, fragte Kiana den Gefangen direkt: "Ihr seid nicht von hier, also wer schickt euch?“
Der Mann spuckte nur Blut vor ihr auf den Boden und spottete: "Ihr werden es niemals schaffen, dumme Hure!“ Nach diesen Worten  zog Faramir seinen Dolch und schnitt den Mann die Kehle auf. Dieser fiel mit undeutlichen Gurgeln zu Boden und starb. Kiana sag den toten Körper noch eine Weile entsetzt an. Sie fiel in Gedanken, weshalb sie zuckte, als eine männliche Stimme sie direkt ansprach. Die Soldaten wichen ihrer Herrin nicht von der Seite. Der Mann der auf sie zukam schien aus Khand zu kommen. Er trug edle Gewänder und sein dunkles lockiges Haar wehte im leichten Wind..
"Verzeiht mir, es ist nicht üblich, dass Besucher unserer Stadt angegriffen werden..“, dabei hielt er seine Arme nach oben und signalisierte damit, dass er keine feindlichen Absichten hatte. Kiana sah ihn noch skeptisch an und sagte zunächst nichts. So schlug der Mann vor: "Ich bin Mempatis, der Herr dieser Stadt! Ihr sollt meine Gäste meines Hauses sein, es wäre mir eine Ehre!" Dabei zeigte er auf einen prächtigen Palast, der auf einer Anhöhe stand.
"Ich danke euch!“, erwiderte Kiana kurz.
Den Tag verbrachte sie im sicheren Palast des Stadtherren. Sie badete, bevor sie zu ihm ging.
"Sagt mir, wer seid ihr und wo führt euch eure Reise hin?", wollt Mempatis wissen, nachdem sie sich in einen Aufenthaltssaal trafen.
"Ich bin Kiana aus dem Hause Vaneryen und wir reisen nach Mittelerde...“, setzte sie an. Dabei wirkte sie ziemlich stolz. Der Stadtherr staunte nicht schlecht. Er rief einen seiner Diener zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann wendete er sich wieder seinen Gästen zu. "Ihr habt sicher einen langen Weg vor euch... Besonders, da die Passage durch dem Osten Mordors unmöglich geworden ist, der der großen Erdspaltung dort..."
Kiana sah verdutzt zu Faramir, der daraufhin ruhig fragte: "Ich hörte von der Spaltung der Erde, aber mir war das Ausmaß nicht bewusst.."
Mempatis lachte daraufhin und erklärte: "Die Schlucht zwischen Mordor und Khand ist zu groß um sie zu überqueren, keine Brücke würde diese Entfernung standhalten.... Der einzige Weg von hier nach Mittelerde führt durch Harad im Süden oder durch Rhûn im Norden von Khand..."
Dies würde das ganze Vorhaben um Monate zurückwerfen, vor allem da sie erst mal eine Armee aufbauen musste. Kiana ärgerte sich innerlich, doch sie zeigte es nicht sofort. Mempatis schrie nach einer seiner Sklavinnen, da er noch etwas Wein haben wollte, Diese schenkte ihm etwas ein, doch er ließ nur abwertende Bemerkungen los. Kiana sagte dies nicht zu.
"Die Menschen von Mittelerde warten auf ihre rechtmäßigen Königin und ich werde sie von der Tyranei der falschen Könige befreien!"
Der Mann legte seinen Kopf etwas schief und erwiderte leise: "Ist das so?“
Die junge Frau wollte gerade etwas entgegnen,  aber der Blick von Faramir brachte sie zum stoppen. "Ich würde mich freuen wenn ihr zum Essen bleiben würdet, ich meine wie oft im Leben hat man Besuch einer so hohen Person...“, sagte der Herr der Stadt.
Kiana stimmte ihm zu.
So blieben sie bis zum Abend aßen, tranken und redeten miteinander. Nach einiger Zeit stand Mempatis auf und verließ den Raum. Kiana unterhielt sich währenddessen mit Faramir und hörte ihm gespannt zu über seine Geschichten und Erlebnisse aus Mittelerde.
Inzwischen war der Herr der Stadt schon eine weile verschwunden. Faramir wurde argwöhnisch und verließ den Saal um sich umzusehen.
Es wird schon nichts sein, dachte sich Kiana. Die Türen des Saals öffnet sich mit einen weiten Schwung und krachten an die Wände. Es war ein Soldat von Darius. Er atmete schnell und viel dann zu Boden. In seinem Rücken steckte ein langer Dolch. Die junge Frau sprang von ihrem Platz auf. Die Soldaten im Raum und Darius zogen sofort ihre Schwerter. Darius schnappte sich Kiana und begleitete sie nach draußen. "Kommt schnell, wenn euch etwas passiert, ist alles Verloren....“, schnaubte er vor sich hin. In schnellen Schritten versuchten sie den Palast zu verlassen. Im Palast lagen einige tote Menschen herum.
Sie befanden sich nun am großen Hof des Gebäudes und darius stellte sich vor Kiana: "Ich werde euch beschützen, meine Königin... Vielleicht konnte ich eure Mutter nicht beschützen, doch ihr werdet heute nicht sterben!“, als er das sagte, flogen einige Pfeile in ihre Richtung. Einer traf den Herren aus Perseus. Dann ein zweiter.... Er packte sich Kiana an ihrem Arm und lief mit ihr  unter eine Überdachung die Schutz bot.  Er kämpfte mit einigen Angreifern, die in ihre Richtung rannten. Für Kiana wirkte alles wie in Zeitlupe. Kurz Zeit später war der Hof voller kämpfender Männer. Die junge Frau wusste nicht, wo sie hingehen sollte. Dann sah sein nur, wie Darius von einem Schwert getroffen wurde. Er wehrte sich noch und erschlug seinen Angreifer. Er erschlug viele, doch konnte er den anstürmenden Menschen nicht standhalten, bis er schließlich von zwei, drei Schwerthieben in die Knie gezwungen wurde und zu Boden ging.
Das Blatt schien sich aber erneut für die Gäste zu wenden: Faramir kämpfte sich Tapfer mit einigen Soldaten durch das Getümmel. Sie hatten eine Person bei sich die gefesselt war. Im Licht der schwachen Fackeln erkannte Kiana schließlich den Mempatis. Ihr engster Vertrauter drückte ihn schließlich auf die Knie und hielt ihm sein Schwert an die Kehle. Die Angreifer stoppen somit das Kämpfen und ließen ihre Waffen fallen.
Kiana stürmte zu Darius der am Boden lag und griff nach seiner Hand. "Ihr seid die wahre königin und Befreierin die prophezeit wurde...“, stammelte er noch heraus bevor er dahin schied. Sie war traurig und wütend zu gleich. Mit schnellen Schritten erhob die junge Frau sich und lief auf Mempatis zu. Sie wollte ihm etwas sagen, doch voller Wut brachte sie kein Wort über die Lippen und verschwand in Richtung des Palastes.
Es vergingen einige Tage und Kiana kam in dieser zeit nicht aus den Gemächern. In einer Nachts versammelten sich Soldaten Kianas und viele Menschen der Stadt vor den Toren des prächtigen Palastes um einen Scheiterhaufen, auf dem Darius lag. Kiana starrte eine Zeit lang Gefühlslos dort hin, bis Faramir zu ihr kam: "Meine Herrin, die zeit zum trauern ist vorbei, ihr müsst nun loslassen damit wir weiter können!“
Ein Soldat lag die sonderbaren Steine auf das Holz um Darius herum. Jetzt erst begriff Faramir was vor sich ging: "Meine Königin, ich habe geschworen euch mit meinem Leben zu beschützen und zu dienen, aber es ist noch nicht vorbei... Ihr werdet bekommen wonach ihr strebt.... ich will euch nicht brennen sehen, Bitte...“
Sie sah ihn mit glasigen Augen an. "Davor fürchtest du dich, das ich brenne?“
Ihre Hände wanderten zu seinem Gesicht, stützte sich auf ihre zehenspitzen und  gab ihm einen Kuss auf seine Stirn. Irgendwie beruhigte es ihn und er sagte nichts mehr. Wohl fühlte er sich allerdings nicht mit dem Gedanken. Kiana aber musste es wissen, ob die Geschichten wahr über ihr Blut sind.
Sie wendete sich zu den Zuschauern und erhob ihre Stimme: "Ihr könnt mein Gefolge sein,  ich sehe hier viele Gesichter die unter der Sklaverei litten oder in ihren Dienst als Soldat gezwungen worden sind, mit diesen Worten befreie ich euch von dieser Last! Nimmt eure Sachen und geht dorthin wohin es euch beliebt, niemand wird euch aufhalten...  Aber wenn ihr bleibt und mit mir den Weg geht, als Brüder und Schwestern..."
Viele der Versammelten gingen hinfort. Selbst einige Männer die vorher im Dienst von Darius standen. Doch einige blieben auch stehen. Vor allem die Sklaven zum Ärger ihrer Meister. Mempatis lachte, der neben Faramir gefesselt Kniete, als einige den Platz verließen.
Kiana sah ihn abwertend an und befahl Faramir ihn an den Scheiterhaufen zu binden.  Dieser zögerte kurz doch Kaina erwiderte sofort: "Du hast geschworen meine Befehle auszuführen...."
Daraufhin band er Mempatis an den Haufen aus Holz.
"Ich bin Kiana die Sturm geborene aus dem Hause Vaneryen, beim Blute der alten Maiar ich bin die wahre Tochter des Drachen...", fing sie an und machte dabei eine Anspielung auf ihr Familienwappen und somit ihrer Mutter, die dieses wählte. "... Ich schwöre euch, dass alle die euch Schaden schreiend sterben werden!“
"Ha, denkt ihr wirklich ich werde schreien... Ihr werdet noch eure gerechte Strafen erhalten, ihr falsche Königin!“, rief Mempatis dazwischen.
Kiana erwiderte: “Ich will euer Leben, nicht eure Schreie...“, mit den Worten zündete sie den Scheiterhaufen an. Mempatis rief immer wieder beleidigende Worte zu Kiana und verfluchte sie und ihre Familie. "Er hat wahrscheinlich den ganzen Osten bezahlt um euch zu töten....“, dann plötzlich fing er an zu schreien, als das Feuer auf seine Kleidung überging. Faramir sah Kiana besorgt an, die sich dann dazu entschied auch ins Feuer zu treten. Einige der versammelten sahen erschrocken zu, einige sahen weg...
Am nächsten Morgen stand der Rauch noch leicht über der Stadt. Der ganze Palast brannte herab, als Zeichen der Befreiung der Stadt. Einige der Menschen erhoben sich aus ihrem Schlaf die noch gespannt um das Feuer standen. Auch Faramir kam nun einige Schritte auf die Überreste zu. Noch verdichtete etwas Rauch die Sicht, doch dann wurde das Bild klar:
Kiana saß dort, die Kleidung brannte vom Leib ab, aber wohlauf, ihre blonden Haare waren nun noch heller und wirkten fast Weiß. Auf ihrer Schulter saß ein Geschöpf, welches einem Drachen ähnlich sah, eine weitere hangelte sich an ihrem Bein, während sie ein drittes im Arm hielt. Faramir konnte seinen Augen nicht glauben. Er verneigte sich Sprachlos. Und auch die anderen versammelten taten es ihm gleich.
Die junge Frau erhob sich daraufhin und die Geschöpfe schrien zum Himmel. Lange wurden keine Drachen mehr in Mittelerde gesehen, sie waren lange nur noch Legenden.
Sollte dies nun vereint mit dem alten Blut der Maiar bessere Zeiten für Mittelerde bedeuten? Oder war das ganze Land nun zum Tode verurteilt?
« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:35 von >Darkness< »
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Aufstieg von Haus Stark von Angmar
« Antwort #23 am: 10. Jun 2019, 18:52 »
Thirak konnte noch nicht ganz begreifen, was dort im hohen Norden vor sich ging. Er war so tief in seine Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass Lohr den Raum betrat. Er legte einige Bücher und Schriftrollen mit einem lauten Knall auf den Tisch. Thirak zuckte daraufhin zusammen und warf seinem Freund einen bösen Blick zu.
"Das ist alles das ich über die Rückkehr von Melkor finden konnte... Ist nicht viel, aber mehr haben wir nicht hier..."; sagte er etwas schmunzelnd. Thirak sah die Bücher an und dann wieder zu Lohr. Dieser reagierte zunächst nicht, bis ihm auffiel, dass Thirak etwas erwartete. "Oh... ja...", murmelte er leicht dümmlich vor sich hin und schlug eines der Bücher auf. Die Seiten zeigten zunächst einige Symbole und Runen, die Thirak nicht lesen konnte. Er las sich den nebenstehenden Text durch. Dieser Text war an vielen Stellen sehr verwischt und unleserlich. Dieser besagte:

Der schwarze Feind der Welt wird zurückkommen,  um diese Welt zu vernichten.
Was er vor langer Zeit begann, wird er nun beenden.
Die Welt wird gesäubert sein und in ewiger Dunkelheit versinken!
Ein jeder wird sein Diener sein.
Doch auch in der Dunkelheit gibt es ein kleines Licht...
Einer kann ihn aufhalten:
Selbst aus Schatten und Flammen geboren,
wird dieser eine die Welt befreien...


Mehr wurde aus diesem Text nicht ersichtlich. Lohr sah den fragenden Blick Thiraks, der weiter durch das Buch blätterte, sber nichts fand außer Runen und Bilder, die wohl Melkor, den Untergang der Welt und das damalige Königspaar Thurion und Anarya abbildeten.
"Genau so saß ich dort auch vor...", scherzte Lohr. "Die einzige Möglichkeit mehr zu erfahren ist, wenn wir zur großen Zitadelle nach Lindon reisen, dort wurden alle Schriftstücke von damals aufbewahrt und dort werden die Meister, die den Fürsten und Königin bestand leisten sollen, ausgebildet...", warf er noch hi zu. Thirak seufzte und erwiderte: "Ich kann hier nicht weg, wir haben so viel zu tun wenn es wirklich war ist..." Der junge Mann wirkte dabei bedrückt und lief im Zimmer auf und ab. Lohr schlug daraufhin vor alleine dorthin zu fahren: "Dann komme ich zurück sobald ich mehr Informationen habe!"
Thirak antwortete sofort: "Ich brauche dich hier Lohr, wir werden jeden Mann brauchen..."
Dieser ging einige Schritte auf Thirak zu und beruhigte ihn.
"Du weißt , ich bin sowieso nicht der beste Kämpfer, im Gegensatz zu dir und wir wissen nicht wie wir sie bekämpfen können... Und so kann ich wenigsten helfen..."
Thirak gab nun widerwillig nach. Er verstand Lohr, denn er hatte recht, mit dem was er sagte. Sie brauchen eine Waffe oder wenigstens das Wissen um gegen Melkor vorgehen zu können. Wenn dies überhaupt möglich war. "Nun gut, dann komm bitte mit Lösungen zurück..."; dabei grinste er um die Situation zu entspannen. Lohr nickte ihm zu und bevor er den Raum verließ sagte er noch: "Wir sollten alle vereint stehen, vielleicht hat deine Schwester recht..." Mit den Worten ließ er Thirak zurück. Nach einiger Zeit ging dieser in den Hof der Festung. Dabei fiel ihm ein älterer Mann auf. Sein graues, lichtes Haar und sein grauer Bart ließen ihn erfahren wirken. Er trug ein Schwert bei sich und war in Reisekleidung veehüllt. Er sah sich in der Festung um. Thirak entschloss sich  zu ihm zu gehen. Erstaunt sah der ältere Mann zu ihm und fragte: "Ich  suche den Herren der Festung,  vielleicht könnt ihr mir helfen?"
Thirak erwiderte: "Es gibt keinen, aber ich wurde  von meinen Männern zum Kommandanten bestimmt,  bis ein neuer Kommandant für Nordwacht von Carn-dûm bestimmt wird..."
Der Mann schnaubte durch und sagte: "Ich bin Davos Schneewert , ich stand im Dienste Thurions...". Der Mann der Nordwacht unterbrach ihn: "Ich weiß wer ihr seid , ihr wart die Hand König Thurions dem Grausamen... Mein Vater starb für ihn..."
Davos Schneewert versuchte Worte zu finden. Er brachte einige undeutliche Töne hervor. Er sagte schließlich: "Ich bin inzwischen deutlich gealtert, wie man sieht, aufgrund meiner Vorgeschichte als Hand des Königs werde ich überall im Reich gesucht werden und wahrscheinlich hingerichtet...."
Thirak musterte ihn von oben bis unten. Ihm fiel auf, dass Davos an einer Hand die Finger fehlten, äußerte sich aber nicht dazu. Dann seufzte er und erwiderte: "Ich verurteile euch nicht für die Taten die ihr damals begangen habt... Hier hat jeder seine eigene Geschichte... Aber wir können jeden Mann gebrauchen. .." Dabei wirkte seine Stimme betrübt.  Die Körperhaltung des älteren Mannes aber wurde gerade und er gab zurück: "Ich habe viel Zeit an der Seite eines Königs verbracht , wenn ihr also Verwendung für einen Rat habt, so lasst es mich wissen... Und warum seid ihr an so einem Ort?" Thirak nickte zunächst. " Ich bin ein Bastard und habe somit kein Recht auf jegliches Erbe des Hauses Stark...", mit den Worten wendete er sich ab und ging in Richtung des Versammlungsraumes. Davos sah ihn erstaunt hinterher. Thirak war also der letzte leibliche Sohn von Thir aus dem Hause Stark von Carn-dûm. Er kannte Thir sehr gut. Vor allem da sie viele Schlachten an der selben Seite gekämpft haben. Der ältere Mann dachte an die Zeit zurück an der Thurion sich zum guten verändert hatte, als er Anarya Vaneryen kennenlernte. Aber die Gedanken, als er Mittelerde viel Leid zugetan hatte, ließ das Gesicht von Davos verärgert aussehen. Er liebte seinen König und verehrte ihn als den pflichtbewusstesten Herren den er kannte. Doch die negative Veränderung Thurions ließ auch Hass über ihn in ihm hochkommen.
Er beschloss Thirak still und heimlich zu folgen.
Dort angekommen wurde Thir schon von seiner Schwester Lynn empfangen. "Thirak!", rief sie deutlich. Seine Augen rollten sich einmal. "Was ist?", er klang schon genervt. Immerhin war ihm schon bewusst was sie wollte. Dieses Thema hatte er schon satt.
Bevor Lynn aber etwas sagen konnte, öffneten sich die Türen des großen Raumes. Ein starker Wind zog daraufhin durch die Halle und bließ einige Kerzen aus. Zwei Männer traten hinein und gingen sofort auf die drei zu. "Thirak Eisen, ich habe hier eine Botschaft von Adahil Breune, Fürst von Carn-dûm und Wächter des Nordens!"
Der Bote übergab ihm einen Brief. "Unser Herr erwartet die Erfüllung seiner Bedingungen!", ergänze der ekemig aussehende Bote. Thirak nahm den Brief entgegen und sah sich in genau an. Er brach das Siegel , welches einen blutrünstigen Bären zeigte. Der brief ließ sich knisternd öffnend und schnell auseinander falten. Als er sich den Brief durchgelesen hatte seufzte er und übergab das Schriftstück seiner Schwester Lynn. Sie las ihn sich Angewidert durch:

An den Bastardsohn von Thir Stark, Thirak Eisen,
ich verlange meine Gemahlin Lynn Stark zurück an meine Seite und dass sie ihr Eheversprechen einlöst. Ebenfalls verlange ich, dass ihr offiziell auf jeglichen Anspruch verzichtet, da euch als Bastard ohnehin nichts zusteht.

Erfüllt dies und ich ernenne euch als Kommandanten von Nordwacht und ihr könnt in Frieden leben! Solltet ihr euch weigern meine Bedingungen zu erfüllen, werde ich meine Armeen aufziehen und nach Nordwacht reiten und die Festung niederreißen, während ihr vor den Toren der Stadt Carn-dûm an einen Strick als Mahnmal baumelt. Eure Schwester wird dann auch kein angenehmes Leben führen...
Gezeichnet

Adahil Breune, Fürst von Carn-dûm und wahrer Wächter des Nordens


Verständnislos atmete die junge Frau des Nordens aus. "Wir werden niemals sicher sein, solange er in Carn-dûm sitzt...", wendete sie sich besorgt an Thirak. Er war innerlich hin und her gerissen. Immerhin konnte er seine Männer in Nordwacht doch nicht einfach zurücklassen. Davos  mischte sich ein und sagte: "Eure Schwester hat recht. .." Thirak sah ihn misstrauisch an. "Verzeiht mir, ich habe keinerlei recht euch zu sagen wie ihr handeln sollt, aber Adahil Breune wird euch jagen, da ihr beide immer eine Bedrohung für ihn und seine Machtposition seid..."
Das war genau das was Thirak nicht hören wollte. "Ich bin ein Bastard und hätte keinen Anspruch auf Land und Titel...", sagte er beschwichtigend. Lynn ergriff sofort das Wort: "Du bist aber der letzte lebende Sohn von Thir Stark..." Davos konnte sich nicht zurückhalten und ergänzte: "Und die Fürsten des Nordens werden euch ganz sicher folgen, ihr seid vom Blute ein Stark! Eine der ältesten Familien in Angmar, Haus Stark waren schon immer die Herren des Landes und Car-dûm und lediglich die Unterwerfung zu Thurion war die Machtabgabe, aber selbst als sie ihm zu Einung von Mittelerde folgten, herrschte das Haus über den Norden!" Thirak verdrehte die Augen. Er war genervt und fühlte sich nicht verstanden. Auf der Suche nach Ausreden stammelte er nur: "Und da haben wir es doch, mein Vater folgte dem irren König in den Krieg und sorgte erst füt diese Situation..."
Lynn sah hilflos zu Davos, der nur erwiderte: "Der Norden musste lange leiden und so leidet er unter Adahil Breune weiter..."
Lynn sagte: "Wenn du es schon nicht für den Titel machen willst, dann mach es wenigstens für deine Familie und mich!"
Thirak seufzte laut. Er gab sich geschlagen und stimmte ihnen zu. Seine Schwester umarmte ihn daraufhin und machte sich schleunigst auf den Weg, Boten in alle Regionen des Nordens zu senden.
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Kianas Reise im Osten: Khard
« Antwort #24 am: 28. Jul 2019, 19:50 »
Mehrere Wochen war Kiana mit ihrem Gefolge schon in den trockenen und weiten Steppen von Khand unterwegs. Die Vorräte neigten sich dem Ende zu und der erste Mann kippte wegen Wassermangel um. Die junge frau trank aus ihrer Trinkflasche, die auch nicht mehr wirklich gefüllt war. Mitleidig stieg sie von ihrem Pferd zu diesem Mann, der im sandigen Boden lag, hob seinen Kopf an und ließ die letzten Wassertropfen aus der ledernen Flasche in seine trockene Kehle fließen. Die einzigen die scheinbar kein Problem mit dem Klima hatten waren die Drachen, die an einem Pferd in drei Käfige befestigt waren. Nach einiger Zeit erreichten sie große Stadtmauern, doch die Tore schienen geschlossen. Ein Soldat lief zu den Toren und kam nach weniger Zeit zurück. Er sagte, dass der Herr der Stadt sie empfangen würde. Geduldig warteten die Reisenden vor den Toren.  Endlich öffneten sich diese und ein korpulenter Mann trat mit bewaffneten Wachen hervor. Kiana hatte nur noch dreizig Menschen hinter sich stehen, da viele auf dem Weg verdursteten oder erschöpft zusammenbrachen. "Ich dachte wir wären willkommen...", wendete sich Kiana erschrocken an Faramir. Dieser erwiderte nur kurz: "Wenn ihr hört, dass eine Horde von rhûnischen Soldaten vor euren Toren stehen, würdet ihr das selbe tun..."
"Horde?", fragte sie sich, als sie auf ihr Gefolge sah.
"Mein Name ist Kiana...", wollte die junge Frau gerade anfangen, da unterbrach der dicke Mann sie: "Kiana Sturmgeborene, aus dem Hause Vaneryen..."
Kiana sah verdutzt drein und frage: "Ihr kennt mich also?" Der Mann grinste nur und erwiderte: "Natürlich, viele Gerüchte gehen durch die Länder... Manche Menschen sagen, ihr hättet Drachen geboren..." Er stoppte kurz und sah sie genau an. "...Sie nennen euch die Mutter der Drachen...., aber wo sind meine Manieren, ich bin einer der Stadtherren der Stadt und somit einer der Beschützer der größten Stadt der Welt!" Kiana schluckte und versuchte dem Mann zu schmeicheln: "Die Legenden über die größte und reicheste Stadt scheinen wahr zu sein...", dabei hörte man förmlich das die erschöpfte Frau nach Worten ringte. Der Mann fragte sofort: "Dürfen wir eure Drachen sehen?" Kiana hielt diese Frage für einen schlechten Scherz und leckte sich über die trockenen Lippen, in der Hoffnung sie irgendwie zu befeuchten. "Mein.... Freund.. Ich will nicht weitere meiner Männer fallen sehen... Wir haben kein Wasser, kein Essen..."
Der Mann aus Khand unterbrach sie wieder und sagte: "Es hat niemand mehr Drachen seid Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, gesehen und einige glauben eure Drachen gibt es in Wahrheit gar nicht... Wir wollen uns nur mit unseren eigenen Augen versichern..." Kiana war außer sich, zeigte aber nichts nach Außen. So antwortete sie trocken: "Ich.Bin.Keine.Lügnerin!" Der Mann setzte erneut ein Grinsen auf und sein dickes Kinn wackelte dabei . "Ich habe euch noch nie vorher getroffen und meine Meinung über euch ist nur begrenzt..." Vor Wut unterbrach diesmal Kiana den Mann. Sie kochte innerlich und erwähnte: "Dort wo ich herkomme. Werden Gäste mit Respekt behandelt und nicht vor den Toren der Stadt beleidigt..."
Der Ärger war nun deutlich hörbar und Kiana ballte die Fäuste. Der Herr aus Khand setzte nur ein dreckiges Lächeln auf und sagte: "Dann kehrt doch wieder dorthin zurück! Ich wünsche euch nur viel Glück auf eurem Weg!", dabei wendete er sich ab. Kiana ging einige Schritte nach vorne. "Was habt ihr vor? Ihr habt versprochen mich zu empfangen..."
Der dicke erwiderte gemütlich: "Haben wir doch, ihr seid dort und ich bin hier!" Es klang schon etwa spöttisch. Kiana biss sich auf die trockenen Lippen und klang verzweifelt: "Wenn ihr uns nicht hinein lasst, werden wir alle sterben..."
Der korpulente Mann war genervt und antwortete: "Khard ist nicht zur größten und reichesten Stadt geworden, indem es Rhûn-Abschaum durch die Tore gelassen hat..." Mit diesen Worten wendete er sich erneut ab. Kiana platzte der Kragen. Sie ballte die Fäuste noch fester, doch war von der Reaktion zunächst Sprachlos. Faramir erkannte dies und versuchte sie zu beruhigen: "Meine Herrin, bitte seid vorsichtig..." Gerade aber, hatte sie kein Interesse auf ihren Vertrauten zu hören und lief dem Mann einige Schritte hinterher, bis seine Wachen den Weg blockierten. Kiana rief ihm hinterher: "Wenn meine Drachen ausgewachsen sind, werde ich mir das zurückholen was mir gestohlen wurde und werde die vernichten, die falsch zu mir waren, wir werden ihre Armeen zerschlagen und die Städte bis auf die Grundmauern niederbrennen. Schickt uns fort und ihr werdet als erster brennen!"
Vielleicht wusste sie, dass dies nicht die beste Idee war, den Herren der Stadt Khard zu drohen. Entsetzt drehte sich der dicke Mann zu Kiana. Er klatschte und spottete: "Ihr habt wahrhaftig das Blut des Hauses Vaneryen in euch... Aber wie ihr sagtet: Wenn wir euch nicht reinlassen, sterbt ihr" Plötzlich trat ein recht gut aussehnder Mann hervor. "Abhauen, aus Furcht vor einem kleinen Mädchen ist nicht duldbar, für die größte und reicheste Stadt des Landes.."
 Die beiden Männer schienen zu diskutieren. Kiana hörte nur einige Worte:
"Ich bin auch einer des Rates...", sagte der große Mann. "Sie hat uns eben noch gedroht die Stadt zu verbrennen und ihr wollt sie auf Wein einladen", hörte sie den dicken reden. "Ich denke wir können einige Männer aus Rhûn hier dulden, ohne dass die unsere Stadt verwüsten..."
Der korpulente Mann schüttelte den Kopf, während sein Fett an seinem Hals hin und her wackelte: "Unsere Entscheidung steht fest!"
Der große Mann nickte darauf hin und zog seinen Dolch. Er schnitt sich in die Hand und sagte :"Ich bürge für die Mutter der Drachen und sollte sie uns Schaden zufügen so möge ich sterben!" Schließlich gab der dicke nach und die Tore öffneten sich. Kiana sah zu ihrem Retter auf. Der Gedanke endlich hinein zu dürfen, löste in ihr eine starke Erleichterung aus.

Sie wurden in ein großes Haus geführt. Es besaß einen großen Garten Hof. Kiana fütterte gerade ihre Drachen, während Faramir den Raum betrat. Einer von ihnen hatte schwarze Schuppen, den sie nach  Ancalagon benannte. Die anderen waren eher bräunlich und einen von ihnen nannte sie als Andenken  von Darius nach Darium. Der dritte erhielt den Namen ihres verstorbenen Bruders, Aranion. Ihr Berater wirkte nachdenklich, doch Kiana bemerkte dies nicht sofort.
Dann öffneten sich die Türen ihres Raumes erneut und ein Diener trat herein. Er überreichte Kiana einige Stoffe und sagte: "Qhuor wäre sehr erfreut, wenn er euch durch die Stadt führen dürfte!"
Kiana fühlte sich zunächst geschmeichelt und willigte ein. Dann aber ergriff Faramir das Wort:  "Wenn wir nach Minas-Tirith reisen, mit einer Armee die ein eventueller Ehemann gekauft hat..." Die junge Frau unterbrach ihn aber sofort: "Wir müssen aber erstmal dorthin kommen... Die Spannungen in Mittelerde sind groß, das sagtet ihr doch selbst..."
"Er hat also euer vertrauen dadurch gewonnen, dass er sich in die Hand geschnitten hat? Wenn ihr euch eure Armee und Schiffe von jemandem kaufen lasst, dann hat diese Person euch immer in der Hand! Vorsichtig zu agieren ist hart, aber sicherer!", riet Faramir.
Kiana sah sich derweilen die Stoffe an und erkannte dass dies ein Kleid war.  "Hätte ich auf den Rat gehört, wären wir schon an den Toren der Stadt gestorben...", beschwerte sie sich.
"Wir sollten nur andere Möglichkeiten erwähgen... Denn die Freunde die wir brauchen befinden sich in Mittelerde und nicht in Khand..."
Angekratzt ignorierte sie seine Aussage. So fing er wieder an: "Ich will doch nur.."
Verärgert schrie Kiana: "Was wollt ihr?"
Geschockt stoppte Faramir kurz und antwortete dann: "Ich will euch auf den Thron von Mittelerde sehen... Mehr als alles andere..."
Die junge Frau war verdutzt und fragte ihn nach dem Warum. Dieser antwortete direkt: "Ihr habt ein legitimes Recht, ein Geburtsrecht und den Titel dafür! Aber ihr habt auch mehr als das, nämlich ein gnädiges Herz!  Ihr werdet nicht nur respektiert und gefürchtet, sondern geliebt werden!"
Kiana war sprachlos. Faramir dagegen fuhr fort, dabei klang seine Stimme etwas gebrechlich: "Niemand, der für Jahrzehnte regieren will hat dies geschafft.... Und wenn ich zu dir aufsehe, kann ich es oft nicht glauben, dass du echt bist!"
Kiana war von den Worten berührt. Sie konnte auch kaum die Tränen zurückhalten, die ihr die Augen nässten. Deshalb stotterte sie auch eher ihre Frage: "Und was würdest du mir dann Raten, als mein Berater?" Faramir schluckte erleichtert und erwiderte: "Mach es auf deine Weise! Kauf deine eigene Armee mit deinen eigenen Mitteln!"
Kiana überlegte kurz und sagte: "Ich muss ihn trotzdem treffen..." Faramir verneigte sich vor ihr und verließ den Raum.

Später traf sich Kiana mit Qhuor. Er führte sie durch die Gärten der Stadt und erzählte vom Aufstieg udnd den Erfolg der Stadt. Auch erzählte er von sich. Der Mann war früher Arm und arbeitete sich durch eigene Kraft nach oben an die Spitze.
"Wie lange ist euer Mann schon in euch verliebt? ", fragte er direkt. Kiana lachte und erwidete: "Faramir ist nicht mein Mann und nicht in mich verliebt, er ist mein engster Berater!" Qhuor erwiderte das lachend und sagte aber: "Ich kenne diese Blicke, wenn Männer etwas wollen..."
Kiana schüttelte nur den Kopf. "Was wollt ihr eigentlich?", wollte er wissen.
Kiana antwortete bestimmt: "Auf den Thron von Mittelerde sitzen! Und mein Gefolge beschützen" Er lachte erneut und sagte: "Ihr wollt also die sieben Königreiche erobern für euer Gefolge?" Die junge Frau erwiderte: "Ich will die Krone von Mittelerde, da es rechtmäßig meine ist und ich werde sie mir holen!"
Sie stoppte kurz und traute sich Qhuor zu fragen: "Und was wollt ihr?"
Er bat sie ihr zu folgen. Er führte sie tief in die Kerker des Palastes der Stadt. Dort blieben sie vor einer stählernen Tür stehen. "Hinter dieser Tür befindet sich der ganze Reichtum der Stadt,  mit diesem Vermögen könntet ihr euch Schiffe, Soldaten und Diener in Überfluss kaufen. Das einzige was ihr dafür tun müsstet, wäre mich zu heiraten..."
Sie drehte sich misstrauisch zu Qhuor um. Es traf genau das ein, wovor Faramir sie warnte. "Es ist schon spät und ich sollte zurück..."
Erwartungsvoll sagte der Mann: "Und was sagt ihr zu meinem Angebot?"
"Ich werde euch morgen Bescheid geben...", mit diesen Worten verließ die Kerker und machte sich auf den Weg zu ihrem Haus.

Dort angekommen, sah sie einige tote Körper herumliegen, die von ihrem Gefolge waren. In Panik drehte sie sich schutzlos im Kreis. Dann stürmte Faramir zu ihr. Kiana wsr froh, dass sie nun nicht mehr alleine war, machte sich aber sofort suf dem Weg in ihr Zimmer. Ihre schlimmste Befürchtung ist eingetroffen: Die Käfige waren leer und somit ihre Drachen.  Wie konnte das passieren, fragte sie sich verzweifelt . Faramir legte seine Rüstung an und sammelte einige der wenigen Überlebenden des Gefolges. Er dachte sich sofort wer dahinter steckte. Und teilte dies auch seiner Herrin mit. Kiana war zunächst misstrauisch, aber sie vertraute Faramir. 
Er machte sich auch mit zwei weiteren Soldaten aus Perseus sofort auf dem Weg um Qhuor zu schnappen, während der andere Teil still und heimlich die Wachen des Palastes ausschaltete. Sie brachten den Mann aus Khand vor Kiana der verdutzt dreinblickte. "Wo sind meine Drachen?", dabei klang ihre Stimme sehr erbost.
Der Mann tat erst so als wüsste er von nichts und fragte was die ganze Aufruhr soll. Der jungen Frau aber kam dann eine idee. Sie führte alle zu den Kerkern wo auch der unheimliche Tresor stand. Sie entriss Qhuor den Schlüssel, welchen er um seinen Hals trug und öffnete die schweren Türen.  Und tatsächlich: Dort befanden sich die Drachen, festgekettet und schreiend. Sonst aber nichts. Kiana wendete sich zu den Mann aus Khand. "Wo ist denn euer Gold? Wolltet ihr ernsthaft meine Drachen verkaufen?" Qhuor versuchte einige Worte herauszustammeln, doch der jungen Frau war es im Endeffekt egal was er zu sagen hatte. Sie befreite nur ihre Drachen und ließ den Mann in den Tresor schupsen. "Nein, stopp das könnt ihr nicht...." hörte  man noch, bevor sich die Tür für immer schloss.
Enttäuscht sah sich Kiana im Palast um, während ihr Gefolge Wertvolle Gegenstände einpackte. Am Ratstisch saßen die anderen Ratsherren der Stadt tot am Tisch. Qhuor schien diese vorher ebenfalls ausgeschaltet zu haben um die alleinige Herrschaft zu sichern. Sie war verärgtert dem mann so sehr vertraut zu haben. Sie nahm eine goldene Schale in die Hand und hielt sie Faramir hin: "Können wir damit ein Schiff kaufen?" Der ehemalige Fürst von Ithilien lächelte ihr zu und erwiderte: "Aber nur ein sehr kleines..." Sie verließ den Raum und fragte sich ob sie es jemals nach Mittelerde schaffte.
Faramir dagegen wies an, vor allem nach Juwelen und Gold zu suchen.
So machten sie sich weiter auf den Weg nach Ammu-Khand.
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Imrahils drastische Maßnahmen
« Antwort #25 am: 21. Sep 2019, 20:47 »
Laut und majestätisch hallten die Glocken der großen Kirche der Valar durch die Straßen von Minas-Tirith. Das Gebäude War ursprünglich für die Anhänger Melkors gedacht, als Anarya die Stadt eroberte, doch König Imrahil Verbot diese Gruppierungen und überließ den Tempel der Anhängerschaft der Valar. Er selbst hielt nicht viel von Religion, doch solange so sein Anspruch auf den Thron nicht gefährdet War,  sah er auch keine Gefahr in deren bestehen. Anders sah es mit den Anhängern des Melkors aus, die nur jemanden auf den Thron dulden würden, der selbst ein Gläubiger der eigenen Religion ist.
Galador schenkte sich gerade Wein in seinem Becher ein, als sich die Türen seiner Gemächer öffneten. Saruman betrat den Raum. Galador ließ sich auf einen Stuhl fallen und seufzte.
"Ihr wisst dass euer Bruder den Rat einberufen hat? Ihr solltet ihn nicht....", fing der Besucher an doch Galador unterbrach ihn abrupt: "So gesehen ist es mir egal was mein Bruder will... Für ihn war ich immer schon ein Dorn im Auge..."
Er trank den Wein mit einem Zug aus und schenkte sich erneut ein. Saruman setzte sich daraufhin auch auf einen Stuhl. Dabei versteckte er seine Hände in der Ärmel seines Gewandes. "Schon unser Vater bevorzugte Imrahil damals und er selbst führt das nun fort. Er ist der edle Ritter, der geborene Anführer und Herrscher, während ich die meiste Zeit betrunken bin und mein Geld in Bordellen ausgebe..."
Saruman erwiderte: "Was aber nicht bedeutet, dass ihr das nicht mehr werden könnt. Viele Menschen haben erst später ihren richtigen Weg der Bestimmung gefunden."
Galador lachte laut. "Das sieht Imrahil aber ganz anders... Er selbst behält auch noch den Herrschersitz von Dol-Amroth und sobald sein Sohn jetzt in absehbarer Zeit die Tochter des Fürsten von Thal heiraten wird, wird er der neue Fürst von Dol-Amroth sein... Ich galt immer schon als Abschaum der Familie und sollte mich zufrieden schätzen ein Mitglied des Rates zu sein..."
Der Besucher erhob sich nun. Dabei behielt er einen gleichgültigen Blick. "Wir sollten den König nicht warten lassen und bevor ihr noch ganz betrunken seid..."
"Ja, ja...", stöhnte Galador.

Endlich raffte sich er sich auf und machte sich auf den Weg.
Der recht schlanke Mann öffnete die hölzernen Türen des Ratsaals. Die Stimmen verstummten und alle Augen richteten sich auf den Mann. Er setzte sich an den Tisch und Imrahil rief: "Hast du nun auch endlich den Weg hierher gefunden? " Er ließ sich die Provokationen nicht nehmen. Galador dagegen verdrehte nur die Augen. 
"Lasst uns fortfahren... Mein Sohn wird in den folgenden Tagen Irana von Thal heiraten, wir sollten keine Kosten scheuen und das Gebiet rund um die Kirche der Valar muss gesichert werden..."
Galador unterbrach den König: "Verzeih mir, aber woher genau sollen wir das Geld nehmen?"
Dieser warf ihm nur einen missachtenden Blick zu. "Natürlich aus der Schatzkammer des Reiches... Was ist los mit dir? Bist du etwa wieder betrunken ?", entgegnete Imrahil.
"Mein Bruder, aber die Schatzkammern sind leer, das Reich ist hoch verschuldet...", beschwichtigte Galador. Imrahil schüttelte den Kopf. "Du hast wohl vergessen, dass das Haus Girion von Thal außerordentlich Reich ist, nachdem die Zwerge aus dem Erebor mysteriöserweise verschwanden.."
Das hätte sich Galador schon denken können. Natürlich ließ Imrahil nur deshalb die Hochzeit arrangieren.  Der König wendete sich an seinen engsten Berater Norys: "Gibt es irgendwelche Nachrichten über das Mädchen aus dem Osten? Lebt sie noch?"
Norys kramte seine Briefe zusammen. Er schien nervös und antwortete stotternd: "Eure Hoheit,  das Vaneryen-Mädchen scheint sich den Gefahren bewusst zu sein..."
Saruman warf hinein: "Ihr habt doch wenig damit zu tun,  die Informationen über sie habt ihr doch nur von mir und die Mörder wurden von mir beauftragt, aber scheinbar scheinen sie alle viel Geld zu nehmen für wenig Talent."
Imrahil vergrub sein Gesicht in seine Hände. Er konnte es nicht glauben, das es so schwer war ein Mädchen umzubringen.  "Nun gut, wir haben aber noch genug Menschen hier, die den Vaneryens gedient haben und diese müssen alle verschwinden, ich dulde keinen möglichen Verräter in meiner oder in der Nähe meiner Familie, Norys kümmert euch darum, diese zu beseitigen! Schickt mir Kommandant Beregond aus der Königsgarde her!", befahl der König bestimmend.
Norys verbeugte sich und machte sich sofort auf den Weg.
Saruman entgegnete verständnislos: "Ihr könnt doch nicht systematisch alle um euch herum ausschalten! Das macht euch doch kein Stück besser, als jene wie Thrion, die ihr bekämpft habt..."
Bevor Imrahil antwortete, presste er seine Lippen aufeinander, die sich dann schnell in ein breites Grinsen verwandelten.
"Um meine Familie und das Reich zu beschützen, sind manchmal schlimme Dinge notwendig. Und das hier ist so eine Notwendigkeit! Und jetzt entschuldigt mich, ich muss in den Thronsaal!"

Galador und Saruman folgten ihrem König in den Thronsaal und stellten sich jeweils rechts vom Thron, auf den sich Imrahil setzte. Beregond betrat den Saal in seiner silbernen Rüstung der Königsgarde. Stolz trat er vor seinen König und verneigte sich tief.
"Ihr habt mich gerufen, eure Hoheit, und hier stehe ich!", der in die Jahre gekommende Mann der Garde klang noch immer Stolz und sicher. Imrahil seufzte und erhob seine Stimme: "Ihr habt dem Reich lange gedient und nun sollt ihr eure Belohnung erhalten!"
Er machte eine kurze Pause. Noch hörte ihm Beregond gespannt zu. "Ich biete euch ein Rittergut und ihr könnt euch zur Ruhe setzen, um die letzten Jahre eures Lebens ohne Sorgen leben zu können!"
Der verdutzte Blick von Beregond war nicht zu übersehen. Er war so erstaunt,  dass er überhaupt nicht bemerkte, dass sein Mund offen stand. "Eure Hoheit ich verstehe nicht...", fing er an.
Sofort erwiderte Imrahil: "Ihr seid auch nicht mehr der jüngste und solltet so langsam Platz für die folgenden Generationen machen..."
Verzweifelt zog der Mann der Königsgarde sein Schwert und richtete es auf seinen König. "Ich bin ein gesalbter Ritter und mein Leben lang ein Mitglied der Königsgarde und als dieser möchte ich auch sterben!"
Die anderen Gardisten stellten sich schützend vor ihren König und warteten auf den Befehl ihres Königs. Dieser sagte aber zunächst nichts. "Selbst jetzt noch könnte ich jeden von euch dir Kehle aufschneiden,  wenn ich wollte!", drohte er. Kurz darauf warf er sein Schwert zu Boden. Auch sein weißer Mantel fiel zu Boden als er seine Rüstung auszog. Imrahil beobachtete genüsslich das Schauspiel und wartete bis der Kommandant fertig war.
Wutentbrannt stampfte der Mann aus dem Saal. Galador und Saruman warfen sich besorgte Blicke zu, wagten aber nicht etwas zu sagen...
« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 21:59 von >Darkness< »
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Kianas Reise im Osten: Ammu-Khand
« Antwort #26 am: 23. Sep 2019, 23:05 »
Ammu-Khand war keine große Stadt. Sie besaß einen Marktplatz, ein Wohnviertel und eine Festungsähnliche Anlage, in der die Reichen wohnten und Soldaten ausgebildet wurden. Eine Mauer schützte die Gebäude aus Sandstein. Das meiste Geld wurde durch Sklaven gemacht, die als Soldaten ausgebildet und verkauft wurden. Die Sklaven wurden schon als kleine Kinder von ihren Müttern weggenommen und gemustert, ob sie für den Soldatendienst geeignet waren.
In aller Regel wurden ihnen auch die Genitalien abgeschnitten, damit sie auf nichts anderes konzentriert waren, als auf den Kampf. Sie galten als die furchtlosesten, stärksten und bestausgebildesten Soldaten der bekannten Welt.
Genau deshalb wollte Kiana diese Männer Anwerbung.  Sie brauchte eine Starke Armee, wenn sie den Thron von Mittlerweile besteigen wollte. Die junge Frau wurde stets von Faramir und einigen Soldaten begleitet, als sie die Stadt durchquerte.  Sie trug eine graue Hose, darüber ein blaues Kleid, mit einen blau-weißen Umhang, der von einer Kette gehalten wurde, die die Form eines Drachen hatte. Wobei das weiß des Umhangs schon eher bräunlich gefärbt war, durch den umher fliegenden Sand und Staub.
Am Marktplatz hingen einige Sklaven an Kreuzen genagelt. Sie wurden aus diversen Gründen bestraft. Faramir erklärte ihr einiges über die Situationen in Ammu-Khand. Kiana blieb vor einem angenagelten Kind stehen.  Sie gab ihm etwas Wasser, doch Faramir warnte sie direkt, dass die Sklavenhalter,  im Osten und Süden auch einfach nur Meister genannt, dies nicht gerne sahen. In ihr wuchs das Gefühl nach Gerechtigkeit gegenüber den Sklaven. Denn kein Mensch sollte einen anderen besitzen. Selbst ihr Gefolge folgt ihr nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen und an Kiana glaubten.
Seufzend,  weil sie erstmal nichts tun konnte wendete sie sich von den Sklaven ab. Sie ging mit Faramir wieder in Richtung des  Marktplatzes. Viele Waren die angeboten wurden stammen aus Harald,  da Ammu-Khand nah an der Grenze zu Harald befand und selbst nicht viel herstellte.
Ein kleines Mädchen kam auf sie zugelaufen und lächelte sie an. Kiana lächelte freundlich zurück, doch das Kind lief dann los. Neugierig folgte die junge Frau dem Mädchen,  bis es stehen blieb. Es hielt Kiana einen Gegenstand hin. Dies sollte wohl ein Geschenk sein. Sie wollte es gerade annehmen, da schubste ein Mann, der in einen Mantel gehüllt war, das Mädchen zur Seite. Dabei fiel Kiana zu Boden und der Gegenstand, der eine Kugel war, ebenfalls. Plötzlich öffnete sich die Kugel und eine große haarige Giftspinne trat heraus. Sie rannte mit ihren kleinen Beinchen schnurstracks auf die junge Frau los. Panisch kroch die hellblonde, fast weiß-haarige junge Frau einige Schritte zurück,  doch bevor das Tier sie erreichen konnte stach der unbekannte Mann die Spinne mit einem Dolch auf. Faramir und die Wachen Kianas kamen genau im selben Moment angerannt.
Faramir hockte sich neben seiner Herrin und half ihr hoch.  Ihre Atmung war noch sehr schnell und sie versuchte den Schock zu verarbeiten. Ihr Herz raste, doch dabei blickte sie blinzelnd, da der aufgewirbelte Staub und Sand in den Augen brannte,  zu ihrem Retter.  Dieser zog seine Kapuze zurück und dahinter verbarg sich ein älterer Mann. Sein weißes kurzes Haar lichtete sich schon auf dem Kopf.
"Ich Danke euch...", bedankte Kiana sich, da erwiderte der Mann direkt: "Dies ist meine Pflicht, eure Hoheit!"
Verdutzt blickte sie den Unbekannten an. Er schien sie zu kennen, aber sie nicht ihn. Sie blickte fragend zu Faramir. "Verzeiht mir, wo sind meine Manieren... Ich bin Beregond, ich war in der Königsgarde eurer Mutter und es würde mich mit Stolz erfüllen,  wenn ich nun euch in eurer Leibgarde dienen darf!", sagte er und kniete vor ihr. Bevor sie antworten konnte, erwiderte Faramir: "Und ihr wart in der Königsgarde von Imrahil, also was macht ihr hier?"
Erstaunt sah der Mann zu Faramir. "Das selbe könnte ich euch fragen, aber ja, ich war auch in der Garde von König Imrahil. Und jetzt bin ich hier um der waren Königin zu helfen und sie mit meinem Leben zu beschützen! "
Kiana überlegte und sagte: "Ich habe bereits meine Leibgarde, aber ihr seid auch ein Mann aus Mittlerweile und ihr kennt das Reich auch besser als ich, also werde ich euch gestatten, als einer meiner Berater am meiner Seite zu sein!" Dies war ein großzügiges Angebot.  Ihr engster Vertrauter brachte nur noch ein "Meine Herrin..." heraus, doch Beregond dankte ihr schon: "Ruhr Gnaden...", dabei verbeugte er sich tief.
Nun aber machte sie sich auf dem Weg zum Herren der Stadt. Schließlich wollte sie sich eine Armee kaufen um Mittelerde zu erobern.
Eine Frau mit lockigen dunklen Haar empfing sie bereits und erklärte Kiana einiges. Sie wurde durch die Übungsplatz geführt und konnte so den Soldaten beim trainieren zuschauen. Aber Kiana war auch  erstaunt, wie Akzentfrei die lockige Frau sprach. Sie trug eine Art Halsband wie alle Sklaven in der Gegend.
Die Frau erklärte,  dass sie überwiegend eine Übersetzerin für ihren Herren dient. Als sie auf den Mann trafen sprach er auch nur die übliche Sprache des Ostens. Die Frau übersetzte die Sprache für die Besucher auf die allgemeine Sprache.  Was der Mann nicht wissen konnte, Kiana sprach die Einheimische Sprache inzwischen makellos. Sie tat als würde sie die ganzen Beleidigungen und abwertenden Dinge nicht hören.
"Der gute Herr ist der Meinung,  dass ihr wahrscheinlich nicht genug Geld habt, um euch seine Truppen zu kaufen..." , die Übersetzerin stoppte zwischendurch,  um die Beleidigungen wegzulassen u d das Gespräch freundlich zu übersetzen.
"Wie viele wollt ihr denn kaufen? Mehr als 500 werdet ihr mit eurem Geld wahrscheinlich nicht kaufen können..." Kiana überlegte kurz und erwiderte: "Ich will alle kaufen, einschließlich derer, die noch in Ausbildung sind.... und euch!", dabei wies sie auf die Übersetzerin.
Erstaunt berichtete sie ihrem Herren davon.  Dieser lachte nur und fragte in gebrochener allgemeinen Sprache: "Wie. Wollt.  Ihr. Fünfundzwanzigtausend. Männer. Bezahlen?"
Kiana antwortete direkt: "Ich gebe euch dafür einen meiner Drachen!"
Als die Frau dies übersetzte staunte der Mann nicht schlecht.  Die beiden Berater Kianas griffen sofort ein und versuchten die Idee aus ihrem Kopf zu schlagen.  Die junge Frau wurde daraufhin nur wütend, sagte aber zunächst nichts. Die Übersetzerin sagte: "Der gute Herr ist einverstanden,  aber nur wenn er den größten der Drachen bekommt! "
Kiana nickte ihnen zu. Der Meister freute sich und murmelte etwas vor sich hin. Beide Parteien verabredeten sich am Abend den Tausch zu vollziehen und Kiana verließ den Vorhof,  um den Drachen zu holen. Die junge Übersetzerin folgte nun ihrer neuen Herrin.
"Warum habt ihr das gemacht?", wollte die Frau wissen. Kiana antwortete locker: "Damit ihr frei sein könnt. Wie ist dein Name?"
Die Frau verstand erst nicht, sagte aber: "Ich heiße Mina..."
Die junge Frau lächelte der Übersetzerin, die Mina hieß, zu. "Du bist frei, wenn du willst darfst du dorthin gehen, wohin es dich zieht... oder komm mit mir, ich kann jemanden mit deinen Fähigkeiten gebrauchen...", bot sie forsch an.
Die Frau lächelte ihr ebenfalls zu und nickte.

Am Abend fand der Austausch statt. Die Männer von Kiana trugen eine Kiste zum großen Hof,  aufdem sich auch die schwarzen Ostlinge befanden. Die Ostlinge trugen alle schwarze Lederrüstungen und Hosen. Die leichte Rüstung verschaffte ihnen viel Bewegungsfreiheit, aber auch einen Ausgleich gegen die pralle Hitze in den Ländern des Ostens.
Mina übersetzte weiterhin:
"Der gute Meister sagt die Ostlinge sind unerprobt, er sagt es wäre gut sie früh Blut lecken zu lassen... Es gibt viele Plünderungsreiche Dörfer und Städte zwischen Khan und Harald seitdem es keinen König mehr gibt... Gefangene kauft er euch für einen guten Preis ab und vielleicht werden dann aus einigen von ihnen neue schwarze Ostlinge geworden und alle haben dadurch ihren Profit !"
Kiana sah den Mann nur gleichgültig an. Sie ging zu der Kiste und holte den schwarzen Drachen Ancalagon hervor, der schon ein ganzes Stück gewachsen war.  Er befand sich an einer Kette und sie über ihn an den Meister der Stadt. Aufgeregt greift er nach der Kette, während der Drache kreischte. Sofort übergab er eine Art Zepter an Kiana.
"Also sind wir uns einig? ", fragte sie lieber nochmal.
Der Mann erwiderte, doch Mina übersetzte: "Ja, ihr haltet das Zepter. Und habt somit das Heer!"
Kiana aber hörte wie er sie als Hure beschimpfte. Sie sah ihn nur angewidert an und ging in Richtung ihrer neuen Armee.
"Ostlinge! Vorwärts!", und "Anhalten!", rief sie auf Khandisch und die Soldaten hörten auf ihre befehle.  Mina blickte erschrocken,  da sie Khandisch sprach.
Der Sklavenhändler rief auf seiner sprache, dass Mina ihr sagen sollte, dass der Drache nicht hörte,  doch Kiana wendete sich an ihn und sagte: "Ein Drache ist kein Sklave! "
Erschrocken wollte der Mann wissen, ob sie Khandisch sprach und sie erwiderte: "Ich bin Kiana Sturmgeborene aus dem Hause Vaneryens vom Blut der alten Maiar und der Numènorer! Khandisch ist meine Muttersprache! "
Sie wendete sich wieder an die Ostlinge und sagte:
"Tötet die guten Meister, tötet jeden Soldaten , tötet jeden der eine peitsche hält aber  befreit alle Sklaven! "
Und schon ging es los, dass die Sklavenhalter getötet wurden und die Soldaten der Meister ebenfalls. Der Meister befahl Kiana zu töten, doch niemand hörte auf ihn. Die junge Frau drehte sich zu ihm und sagte das Khandische Wort für Feuer und der Drache Speite Feuer auf den Mann der anfing zu brennen. Nun wurden auch die anderen beiden Drachen befreit, die den Hof ebenfalls anzündeten.  Das Gemetzel wurde vom Staub überdeckt.
Als sich der Rauch lichtete,  standen die schwarzen Ostlinge wieder in Reihe und Glied in ihren Formationen.
Kiana stieg auf ihr Pferd während Faramir und Beregond noch alles begutachteten.
Kiana befand sich nun inmitten ihrer neuen Armee. Sie war der Meinung,  dass auch die Soldaten freiwillig dienen sollten. So rief sie:
"Ostlinge!
Ihr wart euer Lebenslang Sklaven! 
Doch heute seid ihr frei!
Wer gehen will, darf nun gehen!
Es wird niemanden schaden zugefügt...
Ihr habt darauf mein Wort .
Werdet ihr für mich kämpfen, als freie Männer ?"
Zuerst herrschte vollkommene stille. Nur der Wind war zu hören. Kiana sah sich um und dann fingen einige an ihre Speere auf den Boden zu klopfen, bis es schließlich alle taten und ihr so zeigten,  dass sie für ihre neue Herrin kämpfen wollten. Als freie Männer. Kiana konnte sich das zufriedene lächeln nicht verkneifen.
Das nächste Ziel waren die weiten von Harad. Dort gab es noch genug Sklaven die befreit werden mussten. Als die ganze Armee aus der Stadt marschierte, warf Kiana das Zepter weg, denn dies brauchte sie nun nicht mehr.
Der erste wichtige Schritt für die Eroberung von Mittelerde war getan, doch erstmal musste sie dorthin gelangen...
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Ein giftiges Fest
« Antwort #27 am: 29. Sep 2019, 00:57 »
Überall auf den Straßen von Minas-Tirith tummelten und drängten sich Menschen, um die Kolonne aus Thal zu bewundern, die in der Stadt eintraf. Vorne im Zug ritten Reiter in edelsten Rüstungen,  bestückt mit orange farbenden Stoffen, in den Farben des herrschenden Hauses aus Thal. Die zahlreichen Banner trugen einen schwarzen Adler, der auf einer Truhe saß, auf orangenem  Grund.
Das Haus Girion war reich: Durch den Handel,  aber auch durch die Schätze des mächtigen Berges Erebor. Das verschwinden der Zwerge ermöglichte der Familie Girion, die Unsummen an Gold zu bergen. Vieles ging zwar verloren, aber das übrige Gold machte sie trotzdem reich. Die Städte die unter dem Einfluss der Familie waren, befanden sich an Flüssen,  wie am Celduin, am Carnen und sogar in Richtung des Waldflusses, wo sich damals der Düsterwald befand und nun die Weite war,  welches nach der Abholzung unter dem Einfluss des Hauses von Dumath stand. Das Herrschaftsgebiet von Haus Girion wurde deshalb auch Flusslande genannt.
Da die meisten Städte an Flüssen lagen, florierte der Handel, aber auch das Land war äußerst fruchtbar, sodass sie selbst viele Waren produzierten.
Broan Girion betrat den Thronsaal in der weißen Festung, dicht gefolgt von seinen Hauptmännern, seiner Tochter Irana und seiner Frau Irna. Fürst Girion trug eine edle Rüstung mit einem Umhang in orange. Sein Bart und Haar war grau-blond gefärbt. In seiner rechten Hand hielt er einen Helm, der mit bunten federn bestückt war. Er wirkte im ganzen durch sein auftreten kampffähiger, als er tatsächlich war. Doch versteckte seine Rüstung den dicken Bauch  des Mannes. Irana dagegen war eine schöne junge Frau.  Ihre blauen Augen glänzten und sie hatte hellbraunes Haar, welches sie von ihrer Mutter geerbt hat. Beide Frauen trugen die feinsten Kleider. Broan verneigte sich vor König Imrahil.
"Das hohe Haus Girion steht euch zu Diensten,  eure Hoheit!", sagte der Mann stolz. Imrahil nickte ihm zu. "Unsere Häuser halten sich an Abkommen,  die wir treffen.. Nicht wie die Starks,  die euch Elina  Stark versprachen, aber sie schlussendlich den Vaneryens überließen, selbst als sie von ihnen entführt wurde, unterstützte Thir Stark noch die Vaneryens...", dabei lachte er laut. Imrahils Mine verfinsterte sich dagegen. Ihm war gar nicht zum lachen zumute, wenn er an die vergangenen Ereignisse zurückdachte. "Natürlich..." , erwiderte er nur kurz. Er fügte noch hinzu: "Möge euch Minas-Tirith wie ein zu Hause erscheinen! Ich erwarte euch am Abend im Ratsaal Fürst Girion!", mit diesen Worten verließ der König bedrückt den Saal.

Am Abend trafen sich die beteiligten des Rates,  auch Fürst Broan war anwesend.  Als Galador den Raum betrat, verstummten alle Gespräche und er erntete spöttische Blicke. Er setzte sich auf einen knarzenden Stuhl, so dass Imrahil weiter über die Planung des Reiches sprechen konnte:
"Dann sollte der Heirat unserer Kinder nichts mehr im Wege stehen. .. Natürlich werde ich die Schulden bei der Bank von Dorwinion begleichen!", erwähnte Broan. Der König nickte ihm dankend zu und antwortete: "Die Krone wird euch auf ewig dankbar sein... und der Vereinigung unserer Häuser wird nichts mehr im Wege stehen!" Dabei klang er schon fast ironisch., was aber niemand bemerkte, bis auf Galador und Saruman, die sich argwöhnische Blicke zu warfen.
Der Fürst aus Thal beklagte: "Im ganzen Reich häufen sich die Anhänger von Melkor... Nicht dass sie in großer Anzahl da sind, aber bevor dies passieren sollte und das Unruhen ins Land bringen könnte, muss etwas geschehen!"
"Das sind eine Gruppe Fanatiker,  die keine Bedrohung darstellen. ..", versuchte Galador die Situation herunterzuspielen. Broan erwiderte empört: "Die Flusslande um Thal befindet sich im Osten,  das Land ist zwar durch das übertreten des rhûnischen Meeres nicht mehr direkt mit Rhûn verbunden,  aber dennoch erreichen uns viele Priester Melkors... Das ist ein ernstzunehmendes Problem und sollte nicht...."
Bevor der Mann sich in Rage redete, unterbrach Imrahil ihn: "Ihr habt recht, man sollte sie sofort im Keim ersticken..." Daraufhin ließ sich Galador in seinen Stuhl zurückfallen und seufzte.
"Sie sind der Meinung, Melkor würde in unsere Welt treten und uns alle vernichten...", Broan konnte sein Lachen nicht zurückhalten. Auch die anderen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Norys sagte noch: "Die Nordmänner denken das doch auch und deshalb bauten sie die Mauer und verteidigen sie!"
Daraufhin brach vollkommenes Gelächter aus. Saruman war der einzige der die ganze Situation gar nicht witzig fand, er sagte dennoch nichts.

Ein paar Tage später befanden sich die Vorbereitungen auf die Hochzeit, von Imrahils Sohn Elphir und Irana von Thal, im vollem Gange: Der Palast wurde mit zahlreichen Bannern und Blumen geschmückt, die Kirche der Valar ebenfalls.
Es wurde auch viel Platz geschaffen, um die vielen adeligen Gäste zu empfangen.
Galador betrachtete gerade die Dekorationen und Arbeiten im Thronsaal, da traf er auf Saruman. "Was solche Feierlichkeiten her machen, findet ihr nicht?", fing der ältere Mann an. Der  Bruder des Königs zog die Augenbrauen hoch und starrte auf eines der Banner.  In seinen Gedanken versunken antwortete er: "Das ist wohl war, allerdings werden sie sich heiraten , obwohl sie sich gar nicht kennen.. Etwas das ich nie wollte..."
"Habt ihr denn ein Problem damit, dass euer Neffe heiratet?  Und zum kennenlernen haben sie doch noch die nächsten Tage!, witzelte Saruman. Galador wendete sich ihm zu und erwiderte: "Ich habe ein Problem damit, wenn er für Imrahils Machenschaften benutzt wird und er etwas eingeht was er vielleicht gar nicht will... Er ist der einzige in der Familie den ich liebe... Er ist der einzige der mich behandelt, wie man seine Familie behandelt. .. Natürlich werde ich ihn beschützen wenn ich kann..."
Bevor das Gespräch weiter gehen konnte hetzte die Herrin aus Thal Irna Girion etwas hilflos durch den Thronsaal.  Sie ging auf die beiden Männer zu: "Habt ihr meinen nichtsnützigen Gatten hier irgendwo gesehen!", fragte sie.  Galador schüttelte nur den Kopf und sofort entgegnete die Frau: "Dass ihr keine Ahnung habt wundert mich nicht..." Saruman griff sofort ein und erwiderte: "So wie ich wohl hörte ist euer Mann mit eurem Sohn Brinden,  König Imrahil und dem Prinzen auf der jagt.."
"Tz... Das gibt es doch nicht..." ,entgegnete sie rasch und lief zügig aus dem Saal.  Saruman sah ihr noch nach. "Ein hitzige Gemüt,  diese Girions. ..", sagte er leise. Galador stimmte ihm zu. Er hatte sowieso bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl, gab dies aber nicht Preis.

Auch die nächsten Tage war Galador von diesen Gedanken nicht befreit. In Minas-Tirith trafen mittlerweile auch immer wieder Priester ein, die den Menschen der Stadt von Melkors Rückkehr predigten. Laut ihnen war der einzige Weg um zu überleben sich ihn anzuschließen, zu vergöttern und am Tag seiner Rückkehr für ihn zu kämpfen.
Zu Anfang schenkten die Bewohner der Stadt den Priestern wenig Beachtung, doch mit der Zeit gewannen sie immer mehr Zuhörer dazu. Um denen entgegen zu wirken , ließ Imrahil einige von ihnen verhaften ,doch dies führte dazu, dass sich einige Menschen der Bevölkerung gegen die Wachen auflehnten.  Es wurden sogar schon Adelige angegriffen.
In den Ratssittungen drängte Irna Girion immer wieder dazu, die Unruhen zu beseitigen, denn es war fast unmöglich durch die Hauptstraße der Stadt zu gehen,  ohne angegriffen  zu werden.
Imrahil wagte so, auch auf drängen Broans,  dass die Anhänger Illuvatars, auch Brüder Illuvatars genannt, mehr macht bekamen. Deren Sitz war ohnehin in der Kirche der Valar.
Es passierte ziemlich schnell, dass die Brüder Illuvatars die Priester Melkors vertrieben hatten und einen Teil der Bevölkerung zu ihrem Glauben bekehrten.
Galador warnte davor, diesen so viel Macht zuzusprechen, doch er traf nur auf taube Ohren.
Fürst Broan Girion verteidigte die Entscheidung des Königs immer wieder damit, dass sie Brüder Illuvatars nur die ärmere Bevölkerung für die Sünden bestraft, die sie taten.

Ein paar Tage vergingen. Es war ein sonniger Tag , kurz vor der Hochzeit von Prinz Elphir und Irana. Es stand die offizielle Verlobung der beiden bevor und dieser Tag wurde gefeiert.
Viele Gäste waren anwesend. Sogar der Fürst von Mordor Nithram Turmbauer. Die Tische , die auf der obersten Ebene der weißen Festung aufgebaut waren, waren voll mit köstlichkeiten. Die Dienerinnen und Diener trugen Krüge mit teuersten Wein mit sich, um jederzeit die Krüge der Gäste vollzuschenken. Galador wurde an einen Tisch fesetzt der weiter weg von der Familie war und dass so etwas abseits, mit Gästen die dem König ohnehin nicht nahe standen. Er wirkte etwas frustriert und gelangweilt . Saruman setzte sich zu ihm. "Alle erfreuen sich am fest und doch sitzt ihr hier und verteilt Trübsal...", fing der alte Mann an. Galador erwiderte genervt: "Und doch Sitz ich hier und. .." Er sah in seinen Becher: "... und trinke...". Daraufhin nahm er einen kräftigen Schluck,  doch spuckte er ihn wieder aus, als er einen lauten Schrei vernahm. Beim aufstehen wischte er sich den arm mit seinem Ärmel trocken. Erschrocken ging er zum Tumult und versuchte zu erkennen was passiert war.
Doch da lag sie: Die Frau des Königs. Die Königin. Imrahil hatte sie in den Armen, doch ihr Gesicht wirkte blass und blau abgelaufen. Aus ihrer Nase floss Blut und die Augen waren starr. Galador wusste was dies bedeutete. Er wollte sich gerade an Saruman we den, doch dieser war verschwunden. Viele der Gäste versammelten sich um das Geschehen, doch ausgerechnetdann kreuzten sich die Blicke von Imrahil und seinem Bruder Galador. Dieser Moment kam ihm sehr lange vor und er bemerkte den Schmerz und den Hass in Imrahils Augen.
"Fasst ihn! Er war es!", brüllte der König und bevor Galador sich äußern konnte, wurde er schon von den Wachen verhaftet. Er verspürte einen dumpfen schlag auf den Kopf und er wurde bewusstlos...

Der Mann wusste nicht, wie viele Tage oder Wochen seitdem vergangenen waren. Noch immer tat sein Kopf weh und er erinnerte sich genau an das Geschehen. Das Kalte und feuchte Verließ war unbequem. Galador rieb sich den Kopf und stöhnte. Plötzlich öffnete sich die schwere Tür und Saruman betrat den Raum. Seine Schritte hallten im Verließ. "Was habt ihr nur getan... Imrahil wird die Verhandlungen so früh es geht ansetzen und darauf drängen...", sagte er. Galador erwiderte: "Ich war es nicht. Was sollte ich davon haben seine Frau hinzurichten?".
Die schweren Türen öffneten sich wieder, anscheinend durfte der Besucher nicht lange bleiben. "Ich hoffe das Beste für euch!", sagte er noch bevor er den kalten Raum verließ.
Schon bald war die Verhandlung. Sie fand im Thronsaal vor vielen Fürsten und Adeligen statt. Die ganze Familie Girion war anwesend. Elphir,  der Sohn des Königs ging vorher zu seinem Onkel: "Erbitte ein Gnaden Gesuch und akzeptiere, dass du zur Mauer musst!  Mein Vater wird damit einverstanden sein, nur du musst den Mund halten!" Der dürre Mann antwortete: "Glaubst du das wirklich?"
"Ja, er wird auf mich hören!", sagte der Prinz. Danach wurde  Galador zu einer Bank geführt,  auf die  er sitzen sollte. Der Verhandlungsführer war der König selbst. Aber auch Fürst Broan Girion war als einer der Richter anwesend und auch Fürst Nithram von Mordor. Galador empfand dies nicht wirklich als fair. Es wurden diverse Leute befragt, mit denen Galador die letzte Zeit im Kontakt stand und die Aussagen sahen nicht gut aus für ihn. Bei einigen Lachten die Zuschauer. Fürst Nithram war der einzige der den Aussagen kritisch gegenüber stand. Immer wieder vielen die Worte Hass gegenüber seiner eigenen Familie,  vor allem gegenüber Imrahil.
Galador konnte das alles nicht mehr mit anhören.  "Bruder, ich wünsche zu gestehen! ", zischte er. "Also wollt ihr gestehen , die Königin getötet zu haben?", fragte Imrahil zornig.
"Ich habe euch und die Stadt gerettet... Ich hätte damals Thurion euch alle töten lassen sollen, als er nach der Krönung Imrahils die Stadt angriff....  Ich bin nicht wegen dem Tod deiner Frau Schuldig , da bin ich unschuldig... Ich habe mich eines viel schlimmeren Verbrechen schuldig gemacht... Ich bin schuldig kein edler Ritter wie du zu sein...", sagte er laut und verzweifelt.
"Ihr steht nicht vor Gericht kein edler Ritter zu sein...", rief Imrahil.
"Doch das tue ich mein ganzes Leben...", behauptete Galador.
"Also habt ihr nichts zu eurer Verteidigung zu sagen"
Der Bruder des Königs erwiderte: "Nur das eine: Ich war es nicht! Ich habe Ivriniel nicht getötet... Aber ich wünschte ich hätte es getan, damit es mich befriedigt hätte, zu sehen wie du leidest!"
Er wendete sich an das Publikum: "Ich wünschte ich wäre das Monster für das ihr mich alle haltet!  Ich würde mein Leben geben um euch alle zu töten! Aber auf keinen Fall gebe ich mein Leben dafür! Ich verlange ein Urteil durch Zweikampf! "
Gespräche der Anwesenden brachen aus.  Prinz Elphir sah geschockt zu seinem Onkel.
Imrahil aber akzeptierte die Entscheidung.
Zurück in seiner Zelle betrat Elphir den Raum. "Lass mich für dich kämpfen Onkel... Du kannst es unmöglich selbst...", schlug er vor.  Dieser erwiderte sofort:" Nein! Du bist die Zukunft des Hauses Imrazor, niemals wirst du dein Leben für mich in Gefahr bringen... Wer wird denn mein Gegner? "
"Du wirst gegen Fronor, den Bär, kämpfen... Er wurde von der Krone eingesetzt...", sagte Elphir.
Auch das noch. Fronor war ein sehr muskulöser und grosser Kämpfer. Galador senkte seinen Kopf.   Dann hatte wohl seine Stunde geschlagen...
Am nächsten Tag stand der Kampf bevor. Innerhalb der weißen Festung wurde ein Platz eingerichtet , um den Kampf auszutragen.
Galador wurde zunächst in Ketten dorthin geführt. Kurzfristig kam Fürst Nithram auf ihn zu. "Ich werde für euch einstehen,  ich habe noch eine Rechnung offen...", sagte er.
Erleichtert nickte ihm Galador zu.
"Hier nun wird das Urteil für Galador Imrazor bestimmt, er wird gegen Fronor, den Bären kämpfen! ", rief Norys zu den Zuschauern.  "Nicht ganz! Ich werde für ihn kämpfen! ", rief Nithram.
Die Entscheidung wurde akzeptiert und kurz darauf begann der Kampf. Zuerst sah es aus, als hätte Nithram die Oberhand. Immer wieder setzte er diese Schwerthiebe in das Fleisch von Fronor. Oft prallten aber auch die stählernen Schwerter aufeinander. Doch dann plötzlich,  wurde Nithram vom Schwert des grosses Fronors durchbohrt und viel tot zu Boden.
"Galador Imrazor, das Urteil wurde hiermit gefällt und ihr werdet zum Tode verurteilt! ", bestimmte König Imrahil.
Galador war geschockt,  er konnte nicht ganz glauben was dort gerade passierte und sein Leben anscheinend so schnell vorbei war.
So war er schnell wieder in seiner Zelle und wartete auf seinen Hinrichtung. Er schlief den ganzen Tag, oder versuchte es zumindest. Viel mehr blieb ihm ja sowieso nicht mehr übrig.
Doch,  so wie es sein soällte, öffnete sich seine Kerkertür und Elphir kam herein. "Komm schnell! ", sagte er hektisch und brachte seinen Onkel hinaus. Galador verstand nicht recht wieso sein Neffe dies tat, immerhin zog er so den Zorn seines Vaters auf sich.
Bis zum Tor der weißen Festung geschlichen sagte er nur: "Geh zum grosses Westturm,  and der Westseite der Mauer der Stadt,  dort wirst du erwartet , aber mach schnell los! "
Der Mann zögerte kurz, brachte nur ein "Danke..." heraus und hetzte zum Westturm.
Dort angekommen erwartete ihn ein vermummter Mann. Es war Saruman. Galador verstand nicht wirklich,  doch Saruman machte deutlich, dass sie keine Zeit mehr hatten und drängte ihn in eine Kiste auf einen Karren um Galador aus der Stadt zu schmuggeln.
Sie kamen  am Hafen an,  zumindest hörte es sich so an. Galador wurde mit der Kiste auf ein Schiff geladen welches auch schon schnell ablegte... Wohin die Reise ging wusste er nicht...
Er war froh, dem Zorn und dem Urteil seinen Bruders entkommen zu sein.
« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 22:02 von >Darkness< »
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Kianas Reise im Osten: Haradris
« Antwort #28 am: 14. Okt 2019, 13:02 »
Die sandigen Wüsten von Harad waren groß und die Entfernung der Städte zueinander war weit. Das neue Heer aus schwarzen Ostlinge von Kiana marschierte dennoch unerschrocken durch die Länder. Seit dem Zusammenbruch des rhûnischen Reiches gab es auch in Harad keinen König mehr und die Städte regierten sich jeweils selbst.
Auf ihren Weg nach Haradris, der größten und ehemals Hauptstadt von Harad, befreite Kiana sämtliche kleinere Städte. An der alten Hauptstadt angekommen, positionierten sich die Truppen vor den Mauern,  hielten aber noch Abstand. Sämtliche Zugänge wurden blockiert um die Versorgung zu behindern. Die Stadt befand sich, wie jede größere Stadt in Khand und Harad, an einer grünen Oase.
Die Armee hatte einige Hauptmännern,  die jeweils eine Anzahl von Soldaten unter sich hatten. Kiana beauftragte diese damit, sich einen Anführer auszuwählen,  der für die schwarzen Ostlinge vor ihrer neuen Königin zu sprechen. Eindeutig wurde Grauer Staub zu ihren Anführer gewählt. Es war üblich, dass die Männer der schwarzen Ostlinge abwertende Namen erhielten. Stets sollten sie daran erinnert werden, woher sie kamen und was sie waren: Sklaven. Der Abschaum von allen. Kiana gestattete ihn und deb anderen sich neue Namen zu wählen, doch sie weigerten sich, denn die Namen erinnerten sie nicht nur an die schlimme Vergangenheit, sondern auch daran, dass sie von Kiana Vaneryen befreit wurden. Grauer Staub war stark und gut gebaut, seine Haut färbte sich leicht braun. Seine Augen waren dunkel.
Für die Königin wurden Zelt aufgestellt, beschützt von ihren Soldaten und den Hügeln drumherum.  Sie saß auf einen provisorisch gebauten Thron. Dieser war bestückt mit Kissen und edlen Stoffen. Um Kiana saßen ihre zwei Drachen Darium und Aranion. Ancalagon saß dagegen auf ihrem Schoß und ließ sich sogar streicheln.
Ein Gesandter von Haradris wurde zu Kiana geführt. Er wurde ebenfalls von Wachen begleitet und einigen Sklaven,  die zwei große Kisten trugen. Keiner traute sich so richtig in das Zelt hinein. Somit stellten die Sklaven die Kiste noch davor. Der Gesandte verneigte sich grüßend vor Kiana.
"Seid gegrüßt,  ich wurde von den Herren von Haradris geschickt und habe hier Gold und Edelsteine als Geschenk für euch!", sagte der Gesandte. Kiana hörte ihm interessert zu. "Die guten Herren der Stadt würden es sehr wertschätzen, wenn ihr eure Aree abziehen würdet und eine andere Richtung einschlagen würdet..."
Er stoppte kurz und die junge Frau sah ihn freundlich an, sagte aber nichts. "...Mit den Wert der in den Kisten ist, könnt ihr euch genug Schiffe kaufen um nach Mittelerde zu segeln und euer richtiges Ziel verfolgen!"
Nach Mittelerde segeln? Wofür sollte sie unbedingt Schiffe Kaufen, wenn sie doch über den Nordwesten Harad nach Südgondor gelangen konnte. Sie dachte sich aber zunächst dabei.
"Vielen Dank für euer Geschenk,  aber ich verfolge gerade genau mein richtiges Ziel! Ich bin hier um die Menschen zu retten, die ihr unterdrückt!", erwiderte sie. Der Gesandte war verärgert. "Das war ein Fehler den ihr bereuen werdet!". Er wies seinen Sklaven an, die Kisten mitzunehmen und zurück zu tragen. Bevor dies geschah, brüllte Ancalagon in deren Richtung. Die vier Männer fielen zu Boden und winselten. Erschrocken wendete sich der Gesandte an Kiana. Diese lächelte ihm nur zu. "Das Gold bleibt hier,  immerhin war das doch euer Geschenk!"
"Gut...", presste der Mann wütend hervor. Bevor er das Zelt verließ rief Kiana: "Sagt euren Herren dass Kiana, aus dem Hause Vaneryen, gekommen ist um sie brennen zu sehen, wenn sie nicht die Tore für mich und meine Armee öffnen!"
Er spuckte, als Zeichen seiner Abscheu, auf den Boden und verließ das Zelt. Kiana konnte sich dagegen das breite Lächeln nicht verkneifen.
Kurz danach betrat Faramir das Zelt. Die junge Frau erinnerte sich daran, was der Gesandte sagte und so nutzte sie die Gelegenheit: "Der Gesandte sagte, ich solle Schiffe kaufen um nach Mittelerde zu gelangen, weißt warum er das sagte?" Faramir wirkte verdutzt und war offensichtlich am nachdenken. "Verzeih mir, aber ich dachte ich habe dir das schon mitgeteilt... Vor kurzem erhielt ich die Nachricht,  dass Süd-Ithilien und Teile Südgondors wohl im Meer versunken sind...", er seufzte. "Damals, als ich noch in Mittelerde umher wanderte, bekam ich den weit übergebenen Anduin in dieser Region mit, aber dass nun das Meer weite Teile davon Verschluckt hat, war mir selbst neu..."
Kiana überlegte: Das machte die ganze Situation schwieriger.  Das wird mich nicht aufhalten! redete sich die junge Frau ein. Mina kam ebenfalls in das Zelt. "Ihr habt dem Gesandten wieder mit den Sklaven weggeschickt? ", fragte sie verdutzt. Kiana erwiderte ruhig: "Ja, sie haben die Armee gesehen,  vielleicht haben wir Glück und sie rebellieren gegen ihre Herren! "
Faramir war zufrieden so etwas zu hören. "Das hast du gut durchdacht, es wäre ideal wenn uns so die Tore geöffnet werden würden..."
"Euer Gnaden!", hörte Kiana die Stimme Beregond rufen.
"Ich hab hier jemanden der euch sprechen möchte!" Hinter dem ehemaligen Gardisten standen zwei Männer. Beide trugen Rüstungen und Stoffe in schwarz mit goldenen Verzierungen. Der linke wirkte älter und sein rötlicher Bart ließ vermuten dass er nicht aus dieser Gegend stammte. Der Mann wirkte streng und ernst.   Seine vielen Narben im Gesicht ließen ihm vom Leben gezeichnet aussehen,  genauso wie seine Augenklappe, die wohl sein verlorenes rechtes Auge bedeckte. Der linke Mann sah dagegen jung und attraktiv aus. Er trug halblanges Haar und er hatte nicht viele Narben.
"Habt ihr meine Söldner gerufen?  Stimmt die Bezahlung? ", fing der bärtige an.
Kiana verstand nicht recht,  was gerade vorsichtig ging. Sie musterte beide Männer genau und antwortete: "Nein, ich habe hier eine Armee,  ich wüsste nicht warum ich eure Dienste noch in Anspruch nehmen sollte... Wer seid ihr überhaupt?"
Die Arroganz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. 
"Man nennt mich Odrim, ich bin der Anführer der schwarzen Garde! Unsere Männer wurden im Tempel des Melkors dafür ausgebildet um an seiner Seite zu kämpfen sollte er zurück in unsere Welt kommen! In der Zwischenzeit schlagen wir uns als Söldner durch, um uns auf trapp zu halten,  denn wer weiß wann es jemals so weit sein sollte..."
Etwas dämmerte in ihrem Kopf. Überall im ganzen alten rhûnischen Reich standen Tempel von Melkor. Aber es war keine Zeit sich über so etwas Gedanken zu machen, vor allem weil sie von dem rot-bärtigen Mann schnell wieder abgelenkt wurde.
Ein lauter knall ertönte,  als er gegen den jüngeren Mann auf die Rüstung schlug. Er ärgerte sich und fluchte.
"Du Dummkopf! Also kam unser Auftrag aus der Stadt selbst!"
Der junge Mann hielt zunächst seinen Blick gesenkt und sagte nichts. "Ich wäre aber bereit, meine Männer für einen Aufpreis für euch kämpfen zu lassen, vor allem da wir die Stadt gut kennen..."
Kiana wurde hellhörig. "Ich habe eine große Armee und denke dass meine Truppen in der Überzahl sind... Aber Eurer Angebot ehrt mich und ich werde es annehmen, kommt morgen früh wieder hier her und ihr werdet euer Gold erhalten!"
Odrim verneigte sich. "Für solch eine Schönheit,  komme ich ganz sicher ein zweites mal wieder!", mit diesen Worten verließen die beiden Männer das Lager.
Am Abend wollte Kiana in das Bett ihres Zeltes. Sie war nur bekleidet mit einen dünnen Mantel aus Seide. Selbst abends waren die Temperaturen in Harad noch hoch.  Die junge Frau bemerkte einen Schatten,  der schnell an der Wand des Zeltes vorbei flog. Wahrscheinlich nur ein Tier , dachte sie sich. Mit der einen Hand zog sie die Decken auf dem Bett zurück, während sie den Mantel mit der anderen noch zusammen hielt.
Plötzlich wehten die aufgestellten Fackeln stark in eine Richtung. Kiana drehte sich erschrocken zu ihnen um und atmete schnell. "Faramir?", rief sie zunächst,  aber niemand antwortete. Als sie sich wieder zu ihrem Bett wandte, zuckte sie zusammen, als sie einen Mann auf einen Stuhl in der Ecke des Zeltes sitzen sah. Sein Gesicht kam ihr sehr bekannt vor. Es war der dunkelhaarige junge Mann, der mit Odrim vor ihr stand.
"Was macht ihr hier?", fragte sie hysterisch. Der Mann erhob sich und erwiderte: "Ihr müsst euch wohl bessere Wachen besorgen!"
Dabei schmunzelte er und biss provokant in einen Apfel,den er in der rechten Hand hielt. In der anderen hielt er einen Beutel. Kiana wusste nicht wie sie reagieren sollte. Nach den Wachen rufen? Einfach weglaufen?
Er ging einige Schritte auf sie zu. Kiana ging daraufhin ein zwei Schritte zurück. Der junge Mann bemerkte dies. "Ich bin der, vor dem ihr euch am wenigsten fürchten müsst!", behauptete er. Seine Augen bewegten sich zu Dekolleté der jungen Frau, welches von ihrem Mantel und ihr Hand bedeckt wurde. Er legte seinen Kopf schief und konnte sich das breite Grinsen nicht verkneifen. Kiana lief rot an, als sie das bemerkte und zog den Mantel fester.
"Ihr seid ja noch hübscher, als bei unserem ersten Zusammentreffen!"
Die junge Frau ringte verzweifelt nach Wörtern. "Ah!", machte der Mann nur und warf ihr den Beutel vor die Füße. Sie sah das Bündel fragend an und dann wieder zu den Eindringling. Dieser sagte nur: "Verzeiht mein Benehmen, ich stehe hier ja vor einer Königin! "
Dabei machte er auf Kiana einen recht charmanten Eindruck. "Ich bin Loki, der Anführer der schwarzen Garde!". Dabei verneigte er sich tief.
Der Anführer? War Odrim nicht der Anführer?, fragte sie sich. Sie sah erneut auf den Beutel und dann wurde es ihr klar. "Ich musste Odrim leider... Nennen wir es mal... Beseitigen... Er hatte ein neues Angebot von den Herren aus Hadris bekommen und wollte euch so verraten und ich habe dies verhindert!" Dabei wirkte seine Stimme etwas arrogant.
Kiana erwiderte nur: "Wie komme ich zu der Ehre, dass ihr aber euer Wort gegenüber mir halten wollt?"
Der Mann der Loki hieß lachte auf und antwortete: "Ihr scheint mir eine besondere Person zu sein! Ihr wirkt auf mich entschlossener und vernünftiger als für die Menschen, für die wir unseren Dienst erfüllen..."
Im gleichen Moment stürmten Faramir,  Grauer Staub und Beregond mit gezückten Schwertern in das Zelt.
"Euer Gnaden, Vorsicht!", rief Beregond. "Halt!", schrie dagegen Kiana.
"Loki hat uns nur vor einen Verrat gerettet, er ist hier gestattet.." Beregond und Grauer Staub steckten daraufhin ihre Schwerter wieder in die Scheide. Faramir verzog sein Gesicht,  als würde ihm dies nicht gefallen.
"Ich kenne Haradris sehr gut und weiß wie man in die Stadt kommt um einer ewig langen Belagerung aus dem weg zu gehen!", fing Loki an. Kiana hörte interessiert zu. "Im Endeffekt brauche ich nur eure und meine erfahrensten Kämpfer und wir öffnen die Tore für euch und eure Armee, ohne dass ihr einen Verlust erleiden müsst!", gab der junge Mann an. Kiana überlegte nicht lange und stimmte dem Plan zu. Vielleicht war es riskant,  Loki so schnell zu vertrauen. Sie fühlte sich aber irgendwie zu ihm hingezogen.
Sie wies Grauer Staub an, ein paar seiner besten Kämpfer aus der Armee der schwarzen Ostlinge auszusuchen und mit Loki zu gehen. Alle beteiligten machten sich auch so schnell sie konnten auf den Weg...

Faramir kontrollierte gerade die Pferde, als er eine männliche Stimme hinter sich hörte. Es war die von Beregond. Er hatte ein Schriftstück in der Hand.
"Weiß die Königin davon?", fragte er direkt. Faramir wusste zunächst nicht wovon er sprach. "Ein Königlicher Erlass, der euch von euren Taten frei spricht ,für die Informationen die ihr nach Minas-Tirith zukommen lassen habt... Unterzeichnet von König Imrahil persönlich..."
Der engste Vertraute Kianas war erschrocken. Nie hatte er gedacht, dass jemand davon etwas erfährt.
"Ihr versteht nicht... Es war zu der Zeit, da wusste ich nicht wie gutmütig unsere Königin ist und damit habe ich meinem Bruder in Mittelerde den Rücken freigehalten! Ich hätte es nicht ertragen,  wenn er hingerichtet worden wäre, dafür dass ich ihn damals überzeugt hatte auf der Seite Anarya und Thurions zu kämpfen!", verteidigte sich Faramir.
Beregond wickelte das Schriftstück zusammen und steckte es sich in seinen Seitenbeutel. "Die Königin wird davon erfahren... nur noch nicht jetzt...", sagte er.
Faramir nickte ihm zu. "Ich Danke euch!"

Der Tag brach schon an und Kiana wartete geduldig mit dem Blick Richtung Haradris gerichtet. Neben ihr saßen die drei Drachen auf den Boden. Sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war, Loki zu vertrauen. Nicht dass er Grauer Wurm und seine Männer in einen Hinterhalt geführt hatte.
Dann endlich öffneten sich die Tore. Kiana seufzte erleichert. Tausende Menschen strömten hinaus.  Es waren keine Soldaten, es waren einfache Bewohner der Stadt und die zahlreichen Sklaven. Sie wollten ihre Befreierin mit eigenen Augen sehen. Die Menschen jubelten ihr zu und umkreisen die Anhöhe, auf die Kiana mit ihren Drachen, Faramir, Beregond und Mina stand. Vom weiten konnte sie Loki und Grauer Staub erkennen, die gerade aus der Stadt kamen.
"Sie lieben euch!", rief Faramir ihr zu. Die Menschen kamen immer näher und streckten die Arme aus um Kiana zu erreichen. Sie genoss diesen Moment. Gleichzeitig konnte sie das aber auch nicht glauben. So viele Menschen Ware  ihr dankbar, für die Befreiung, für das neue Leben....


« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 22:03 von >Darkness< »
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Mehrere Fliegen mit einem Streich...
« Antwort #29 am: 24. Okt 2019, 22:40 »
Imrahil hatte die Ereignisse noch nicht vergessen. Auch wenn diese nun mehrere Monate zurücklagen, verspürte er noch enormen Hass. Hass gegen Anarya Vaneryen und Thurion,  auch wenn sie schon lange verstorben waren. Aber auch Hass gegen seinen Bruder Galador.
Er zog sich die letzten Wochen immer weiter zurück und ließ niemanden an sich heran. Auch sein Sohn Elphir hatte Schwierigkeiten an seinen Vater zu kommen. Doch die Hochzeit von Prinz Elphir und Irana Girion stand unmittelbar bevor. Remiref, der Vertraute des Königs, betrat die Gemächer. Imrahil saß in einer Ecke auf einem Stuhl. Er wirkte etwas heruntergekommen und gar nicht mehr wie ein edler Fürst wie vor Tagen.
"Mein Herr, ich mache mir Sorgen um euch...", sagte Remiref, doch sein König zeigte daraufhin keine Reaktion. Der enge Vertraute bemerkte dies ziemlich schnell. So fügte er besorgt hinzu: "Auch um euren Sohn..."
Daraufhin hob Imrahil seinen Kopf. "Irna Girion beeinflusst Elphir und versucht ihn auf ihre Seite zu ziehen ... Er fühlt sich auch immer mehr den Glauben hingezogen... Er geht regelmäßig in die große Kirche von Illuvatar und meine Spione berichten, dass er sich Viel vom Prediger einreden lässt... Die werden noch zu Einen richtigen Problem,  euer Gnaden..."
Imrahil sprang von seinem Stuhl auf. Nein,  das darf nicht passieren! Ich muss meine Familie beschützen... , dachte er sich. Er murmelte vereinzelte undeutliche Wörter, während er zu einem Fensterging und dort hinaus blickte.
"Wir müssen etwas unternehmen...", sagte Remiref gerade, da wiederholte Imrahil die Worte: "Ja, wir müssen was unternehmen!"
Er wendete sich an Remiref. "Holt meinen Sohn hierher,  ich muss ihn sprechen!"
Der Vertraute des Königs verneigte sich und ging sofort los.

Am Nachmittag kam Prinz Elphir in die Gemächer seines Vaters. Imrahil wirkte ganz anders. Er sah wieder sehr gepflegt aus und trug seine übliche edle Kleidung. "Du hast mich gerufen Vater? ", fing Elphir an. Imrahil verschränkte die Arme hinter seinen Rücken. "Ich möchte dass du in meiner Nähe bleibst und die weiße Stadt nicht verlässt!", mahnte der König.
Elphir verstand nicht recht was in dem Kopf seines Vaters vor sich ging, so versuchte er Klarheit zu erlangen: "Ich verstehe nicht recht, ich meine...", der junge Mann stoppte kurz. Seine Stimme klang daraufhin erbost, aber auch sehr getroffen und traurig. Die Tränen befeuchten seine Augen. "...Ich trauere auch um Mutter, aber ...". Bevor er weitersprechen konnte rief Imrahil nur: "GENUG! Es ist beschlossene Sache und sicherer!  Ich kann es nicht erneut riskieren,  dass meiner Familie etwas passiert!"
Elphir wusste, dass ihm nicht viel übrig blieb, als sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Wehmütig nickte er dem König zu und verließ die Gemächer seines Vaters. Imrahil nahm einen Kelch in die Hand, der mit Wein gefüllt war und nahm ein paar Schlückchen.  Kurz danach betrat Norys aufgeregt den Raum. Er hatte große Schriftrollen in der Hand und verteilte sie auf einen Tisch.
Imrahil stellte den Kelch ab und wendete sich an Norys. "Irgendwelche Informationen von meinen Bruder oder Saruman?", wollte er direkt wissen. Norys schüttelte nur den Kopf und erwiderte: "Nein mein König, glaubt man den Gerüchten sollen sie in Richtung Osten unterwegs sein... Ich habe so schnell es ging den Auftrag aufgegeben beide Verräter dort aufzuspüren!"
"Gut...". Die Stimme des König klang sehr zuversichtlich. Hektisch breitete der Berater des Königs die Schriftrollen aus. Imrahil sah darauf etliche Schriften und Zeichnungen. Es schienen wohl diverse Baupläne gewesen sein. Neugierig blickte der König über die Papiere.  "Wie ich es mir gedacht habe, befinden sich hier in Minas-Tirith noch einige Fässer des Isenfeuers. Nach dem Verbot,  hat man sie lediglich unter der Stadt in Lagerräumen versteckt.", erklärte Norys.
"Gut...", sagte Imrahil erneut. "Dann sollte alles nach Plan laufen und unserer Abwehr nichts im Wege stehen... Ich denke ich kann euch mit der Ausführung betrauen?"
Norys verneigte sich und machte sich auf den Weg. In Imrahil veränderte sich etwas. Er wollte die Stadt gegen mögliche Angriffe so gut es ging abschotten und verteidigen. Zu groß war die Angst erneut jemanden zu verlieren.  Besonders seinen Sohn Elphir.

Es dauerte nur einige Tage der betrat der hohe Priester der Anhänger Illuvatars verärgert den Thronsaal. Ihm folgten etliche bewaffnete der Anhängerschaft. Sie waren wohl seine Leibgarde.  König Imrahil blickte erstaunt zu ihm. Dieser ging einige Schritte auf Imrahil zu und sagte: "Wir vermissen den Prinzen in letzter Zeit in der Kirche und ich mache mir Sorgen,  dass ihm der Gang zu den Göttern verwehrt wird..."
Imrahil lachte laut und erwiderte: "Beten kann er auch in Ruhe hier in der weißen Festung!"
Der hohe Priester ließ sich seinen Ärger gar nicht anmerken. So antwortete er ruhig: "Der Prinz und seine Verlobte Irana Girion  zeigen sich großzügig,  sind dem Volk näher und haben bei den Valar und Illuvatar selbst um die Vergebung der Sünden gebeten... Was ist mit euch König Imrahil? Wann bekennt ihr euch zu euren Sünden und bittet um Verzeihung?"
Imrahil lachte erneut laut. Allerdings besorgte ihn nicht nur der Einfluss des hohen Priesters auf seinen Sohn sondern auch der von Irana und generell des Hauses Girion. Dann kam Irna Girion auch noch im selben Moment in den großen Saal und bekam das Geschehen mit. "Das ihr euch trat hier her zu kommen,  ihr elender Schurke!", rief sie dem hohen Priester zu. Imrahil erhob sich vom Thron und ging einige Schritte auf den Mann zu.
"Ich denke nicht, dass ich bei irgendjemanden um Vergebung bitten muss, ebenso wenig wie mein
Sohn... Immerhin war ich der jene der die Welt vor Tyrannen wie Thurion befreit und Ordnung in das Reich gebracht habe...", fing der König an. Irna stellte sich neben Imrahil und fügte hinzu: "Ihr habt dem Adel schlimmes angetan, ihr beraubt sie, schlagt sie weil sie sündig sind... Ihr habt meine Kinder Tagelang festgehalten und beide zu Gläubigern gemacht... und meinen Sohn Brinden zu Einen von euren Schlägertrupp erzogen... Er ist der Erbe von Thal und der Weite, Brinden ist kein Priester oder ähnliches..."
Die ältere Frau redete sich in Rage. Das war kaum zu überhören. Imrahil horchte auf, als er dies hörte. Davon bekam er die ganzen letzten Tage überhaupt nichts mit.
Der hohe Priester lächelte beiden nur zu und erwiderte ganz ruhig: "Ich glaube ihr vergisst,  wer an die Götter glaubt und wer sich dadurch ein angenehmes Leben erhofft.  Es sind die Menschen der unteren Bevölkerung. Die, die für euch die Felder bestellen, die, die dafür sorgen, dass ihr Essen und wertvolle Kleidung habt... Und das ist der größte Teil der Menschen und wenn diese sich plötzlich auflehnen würden..."
Imrahil bemerkte sofort die Drohung in den Worten des Priesters. Mit diesen Worten ging er aus den Saal. Imrahil sah dem Mann noch nachdenklich nach. Irna regte sich nur weiter auf: "Was denkt er wer er ist?  Selbst ein Gott? Es ist alles eure Schuld... Ihr habt ihnen überhaupt erst so viel Macht zugesprochen und die letzten Wochen nichts dagegen unternommen..."
Imrahil ignorierte die Worte einfach nur. Natürlich wusste er, dass sie in gewissen Maßen recht damit hatte, doch wollte er es sich nicht eingestehen.
Die letzten Tage verliefen ebenfalls nicht gut. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen und selbst Versuche von Soldaten des Königs und Haus Girion die Kirche zu stürmen scheiterten.
 Irana Girion schickte daraufhin ihre Mutter nach Hause. Sie wusste, dass es für sie nicht mehr sicher in der Stadt war. Schon alleine wegen Imrahil,  aber auch wegen den Anhängern von Illuvatar.
"Bitte Mutter,  du musst gehen, ich verspreche dir nach der Hochzeit werden wir uns wieder sehen!", sagte sie ihrer Mutter noch am Tag ihrer Abreise und drückte ihr einen Zettelchen in die Hand. Die Mutter verstand nicht, was aus Irana geworden ist. Sie erkannte sie gar nicht mehr wieder. Sie wagte es erst in der Kutsche das Zettelchen anzusehen,  als sie weit entfernt von Minas-Tirith war. Auf den Zettel war das Wappen des Hauses Girion gezeichnet und Irna verstanden jetzt. Irana passte sich absichtlich an, um so mehr Einfluß zu gewinnen.  Erleichtert lehnte sie sich zurück und seufzte. Doch ob alles wirklich so einfach war? In Minas-Tirith dagegen überlegte Imrahil, wie er die Anhänger Illuvatars kleinhalten konnte. Er ließ Norys zu sich rufen und befahl ihm die Pläne zu ändern.
Am Tag der Hochzeit von Prinz  Elphir Imrazor und Irana Girion, machte sich der Prinz zurecht. Er wollte gerade aus seinen Gemächern , doch er konnte nicht einmal die oberste Ebene verlassen,  da er von Remiref aufgehalten wurde.
"Bei allen Respekt, Remiref... Ich muss in die Kirche der Valar zu meine Hochzeit... Bitte tretet zur Seite!", sagte Elphir.  Der große Mann bewegte sich kein Stück zu Seite und auch die Gittertore, an den Stufen zur nächsten Ebene waren verschlossen. Elphir spürte,  dass etwas nicht stimmte. "Ich möchte sofort mit meinem Vater sprechen,  er wartet dort bestimmt schon!" Remiref erwiderte: "Euer Vater ist hier und von ihm kommt der Befehl!". Der Prinz ahnte schon schlimmeres. Er wendete sich von dem engsten vertrauten seines Vaters ab und machte sich auf den Weg in den Palast. Der junge Mann sah aber dann, dass sein Vater selbst auf der obersten Ebene stand und auf die Stadt blickte. Neben ihm befand sich ein Tisch und ein Stuhl, die wohl extra hinaus gestellt wurden. Imrahil hielt in seiner Hand einen Kelch und nippte ständig am Wein. Elphir stellte sich neben ihn und wollte seinen Vater gerade konfrontieren,  da ertönte ein lauter Knall. Der Boden bebte und Elphir, der sich versuchte auf den Beinen zu halten, konnte seinen Augen nicht trauen. Der Ort,  an dem die Kirche der Valar stand, und das Gebiet drumherum war voller Rauch.
Als sich der Rauch lichtete, erkannte der Prinz dass die Kirche weg war. Er war sprachlos.  "Was Gast du getan?", stotterte er heraus.
Imrahil trank seinen Kelch mit einem Zug aus und antwortete: "Ich habe dafür gesorgt, dass wir sicher sind und unser Haus fortbestehen kann..."
Elphirs Miene verfinsterte sich. "Was ist mit den ganzen Menschen, Fürst Girion... und... Irana?"
Imrahil stellte den Kelch ab und erwiderte: "Ich habe ein Geschwür entfernt, welches sich an unser Reich und an den silbernen Schwan angeheftet hat..."
Der Prinz war entsetzt. Er erkannte seinen Vater überhaupt nicht mehr. Früher sah er Imrahil stets als Vorbild. Er war immer ein edler Ritter und Fürst, erzog seinen Sohn streng nach diesen ehrenhaften Regeln. Nie wirkte er grausam wie Thurion. Doch in diesem Moment war er sich nicht mehr sicher. Vom ehrenvollen Ritter war nichts mehr übrig. Natürlich liebte er Irana nicht, zum wohle beider Häuser und des Reiches hätte er sie aber geheiratet. Der König aber hat sie getötet. Sie, ihre Familie und viele unschuldige Menschen. Vielleicht war Elphir geblendet von den Worten Iranas und des hohen Priesters der Valar. Doch das rechtfertigte nicht die Tat von Imrahil alle zu töten. Ohne Worte entfernte er sich vom König und machte sich auf den Weg in den Palast. Er hoffte nur, dass dies nicht allzu große konsequenten mit sich trägt.

Imrahil sah seinem Sohn noch nach. Er konnte nicht verstehen, warum Elphir kein Verständnis dafür hatte.  Er wird es noch eines Tages verstehen... , dachte Imrahil sich.
Der König entschied sich für drastische Maßnahmen: Niemand sollte die Macht Imrahils und somit des Hauses Imrazor anzweifeln. Er entschied sich an der ganzen Festung und Stadt Banner des silbernen Schwan aufzuhängen und Religionen zu verbieten. Um die Überlegenheit gegenüber anderen zu symbolisieren, ließ er sich nochmals mit der Krone, die Anarya von Thurion bekam, krönen.  Remiref baute eine neue und bessere Königsgarde für den König auf.
Imrahil ließ die möglichen Konsequenzen und die Geschehnisse ungeachtet, doch schon bald holte es ihn wieder ein....




« Letzte Änderung: 13. Mai 2020, 22:03 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

Of old blood, magic, fire and darkness!
The old blood will unite them all, but causes the  world to be destroyed!
-Prophecy of Valarya

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