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Autor Thema: Der Thron von Mittelerde-Backstory  (Gelesen 32725 mal)

Darkayah

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Verhandlungen von Drache und Schwan!
« Antwort #45 am: 23. Mai 2020, 14:54 »
Als Kiana mit den anderen wieder Minas-Alagos erreichte, waren alle schon aufgeregt auf das Treffen mit König Imrahil. Die junge Frau glaubte zwar noch immer nicht an den Plan, aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Das treffen fand in Osgiliath statt. Die Stadt die über den Anduin verlief, war zerfallen. Als die Stadt von Minas-Tirith wuchs, konnte die alte Stadt nicht mehr mithalten. Viele zogen in die Hauptstadt oder weit weg.
Trotzdem schlug Galador vor, die gesamten schwarzen Ostlinge, die inzwischen aus Dol-Amroth zurück gekehrt waren, zusammen mit den Variags vor die Stadt zu positionieren um Stärke zu zeigen. Auch wollte er sicher gehen,  dass sein Bruder nicht auf falsche Gedanken kam und ihnen eine Falle stellen wollte.
Obwohl Galador mit Imrahil vereinbarte, dass Kianas Drachen nicht in die Nähe des Treffens kommen sollten, reiste die Königin nicht mit den anderen.
Thirak Eisen, Galador, Saruman, Mina, Wiemund und Davos wurden auch schon von einigen Soldaten Imrahils empfangen.
"Willkommen in Osgiliath! Bitte folgt mir!", sagte der Mann der die Soldaten anführte. Galador kannte ihn. Es war Avaros Dumath, der Fürst der Weite. Er beherrschte das Gebiet, welches damals der Düsterwald war. Der Berater der Königin kannte den Mann gut. Immerhin kämpften beide Seite an Seite in der Schlacht von Minas-Tirith, als Thurion nach Imrahils Rebellion und den Tod Anaryas die Stadt belagerte. Er war kein typischer hochgeborener Fürst. Er war ein Söldner, der von Imrahil nach der Unterstützung zum Fürsten ernannt wurde.
Die Anhänger Kianas folgte Fürst Dumath. Er führte sie durch die zerfallenen und verlassene Stadt bis hin zu einem Platz, auf dem Stühle aufgestellt waren. Einige auf der einen und weitere auf der anderen Seite,  die sich so gegenüber standen.
"Lang ist es her, Herr Avaros... Ich weiß,  dass Imrahil dir viel Geld bietet,  falls du dich aber doch nochmal nach was anderem umschauen möchtest: Ich zahle dir das mehrfache!", scherzte Galador.
Der Mann erwiderte dagegen ernst: "Ich habe von eurem Bruder schon vieles bekommen und jetzt könnte ich ihm zwei weitere Verräter liefern!". Dabei deutete er auf Galador und Saruman.
Der Berater von Kiana lachte nur. Kontern konnte er gut. Das kannte er noch von früher. Fürst Avaros Dumath schickte die Besucher alle auf eine Seite der Stuhl Reihe. Es dauerte auch nicht mehr lang, da betrat Imrahil gefolgt von Remiref, seinem Berater Norys, Fürst Theomer von Rohan und Prinz Elphir den Platz. Thirak war leicht erstaunt,  denn niemals hatte er den König in echt gesehen. Nie hatte er sich an die Nordmauer gewagt. Leichter Hass stieg für einen kurzen Moment in ihm auf. Denn immerhin tötete Imrahil auch seinen Vater.
Als Imrahil sich setzte, deutete er auf den leeren Platz neben Galador und fragte: "Wo ist sie? Ist sie nicht mit euch gereist?". Dabei klang er äußerst genervt.
"Nein, sie müsste aber jeden Moment eintreffen!", verteidigte Galador. Es ertönte ein lautes kreischen am Himmel und die Drachen von Kiana flogen über der Stadt. Ancalagon der schwarze setzte sich auf den Platz ab, wirbelte viel Sand und Staub auf und senkte sich zu  Boden, damit Kiana absteigen konnte. Galador konnte die Wut seines Bruders förmlich spüren, denn Kiana hielt sich nicht an die Abmachung. Ancalagon setzte wieder zum Flug an und flog mit Aranion weg. Das Gefolge von König Imrahil schien sichtlich sprachlos und fasziniert. Als Kiana zu ihrem Platz lief, musterte Imrahil sie genau: Sie trug schwarze Kleidung, wieder hatte sie einen blutroten Mantel an einer Kette befestigt, welche sie als Schärpe trug. Ihre silbernen Haare waren lang und endeten erst in Hüfthöhe. Einen Teil der Haare hatte sie aufwendig zusammengebunden. Ihre Statur war schlank und eher zierlich. Trotzdem hatte sie eine weibliche Figur und Formen. Die junge Frau war auch nicht sonderlich groß und mit ihren violetten Augen würdigte sie Imrahil nicht eines Blickes. Ihre Ausstrahlung und ihr Erscheinungsbild lösten etwas in Imrahil aus. Obwohl er sie unendlich hasste, verspürte er eine Art besänftigung und selbst er musste feststellen,  dass die junge Frau äußerst hübsch war. Er vergaß für den Moment sogar, dass Kiana zu wider der Abmachung gehandelt hatte, seine Frau ermordet wurde und den Hass auf die Vaneryens. Schnell schluckte er diese Gefühle schwer hinunter.
"Ihr seid spät... Wir warten schon eine Weile...", lenkte er nur ab.
Jetzt sah Kiana direkt in Imrahils Augen und er hatte das Gefühl in seinen Stuhl zurückgedrückt zu werden.
"Ich bitte um Verzeihung...", sagte Kiana ironisch und sah dann zu Galador.  Für einige Sekunden herrschte stille. Schließlich erhob sich Galador von seinem Platz und sprach: "We sind alle hier um...".
"Faramir! Lange wart ihr nicht mehr in Gondor, ihr Verräter! Wenn ihr nicht direkt gegen mich kämpfen wollt, werde ich euren Bruder töten und danach euch!", unterbrach Fürst Theomer von Edoras. Irritiert sah Faramir zu ihm rüber, schwieg aber.
"...Ihr unterstützt jetzt die Tochter des verrückten Königs! Mein Vater Theodred wurde von ihm getötet und ihr unterstützt jetzt seine Brut obwohl ihr ihn auch gehasst habt!".
Wieder antwortete Faramir nicht und sah nur zu seiner Königin. Galador wollte die Lage etwas entspannen: "Gut, wenn das jetzt geklärt ist, reden wir über die bedeutenden Dinge...".
"Warum spricht ihr dann?", fragte Theomer provokant.
"Setzt  euch!", rief Elphir verärgert. Theomer wollte nicht drauf hören ,bis auch Imrahil ihn aufforderte sich zu setzen. Endlich war er wieder auf seinem Platz und Galador konnte fortfahren: "Wir sind alles Menschen,  die sich untereinander nicht leiden können... Wie dieses Beispiel eben zeigte... Wir haben wegen den gegenseitigen  Taten untereinander gelitten, haben Leute verloren, die wir liebten... Wenn wir das weiter fortführen wollen, gibt es keinen Grund für dieses Treffen... Wir führen Krieg gegeneinander, ohne uns zu sehen oder zu kennen...".
Imrahil antwortete: "Also sollen wir unsere Differenzen bei Seite legen und in Frieden leben?".
"Nein, du weißt das dies niemals passieren wird...", entgegnete Galador.
"Warum sind wir dann hier?".
Thirak Eisen erhob sich nun von seinem Platz und wollte Galador unterstützen: "Es geht nicht darum in Frieden zu leben... Es geht nur um das Überleben... Uns allen wird das gleiche widerfahren... Gegen den Anführer den wir bekämpfen, werdet ihr nichts tun können. Er hat eine Armee, die keine Toten zurücklässt... Galador erzählte mir, dass eine Millionen Menschen alleine  in Minas-Tirith leben... Sie werden eine Millionen Soldaten in der Armee der Dunkelheit werden...".
König Imrahil verdrehte die Augen und erwiderte trocken: "Wahrscheinlich wird es für viele sogar eine Verbesserung sein...".
Thirak ging einige Schritte auf Imrahil zu. Er war leicht verärgert. "Die Lage ist ernst... Ich wäre nicht hier, wenn es nicht so wäre...", entgegnete Thirak.
"Ich denke nicht, dass es euer ernst ist...  Ich denke eher dass ist ein schlechter Witz... Wir alle wissen wie trostlos der Norden ist...", sagte Imrahil. "Wenn mich mein Sohn richtig informiert hat,  wollt ihr einen Waffenstillstand? ".
Kiana entgegnete kurz und entschlossen: "Ja, das ist alles...".
"Das ist alles...", wiederholte Imrahil und lächelte dabei. Er fühlte sich noch immer auf den Arm genommen. "...Ich soll meine Armeen zurückrufen und nichts tun, während ihr auf eure Monsterjagt geht oder eure Macht festigt und ausdehnt... Ich soll meine Armeen zurückrufen und warten bis ihr zurückkehrt und die Hauptstadt mit der vielfachen größe eurer Armeen angreift...".
"Die Hauptstadt wird sicher sein, bis die Bedrohung im Norden beseitigt wurde... Ihr habt mein Wort!", erwiderte Kiana ruhig.
"Was zählt euer Wort, Usurpator...", wollte Imrahil gerade ansetzen, da unterbrach Galador sofort seinen Bruder: "Wir haben keine Zeit,  für solche Unterhaltungen und es wird nicht die letzten fünfzig Jahre löschen... Aber wir haben hier etwas, was wir dir zeigen wollen!".
Er sah zu Wiemund, der aufsprang und fortlief. König Imrahil war irritiert. Er sah genervt zu Norys und Remiref. "Habt ihr gesehen? Warum hat sie nur zwei Drachen hier, anstatt ihre drei? Ist da etwa was passiert?", flüsterte Norys in sein Ohr.
 Nach einer Zeit kam Wiemund wieder und hatte einen Sack auf den Schultern. Er legte den Sack auf den Boden und löste das Seil, welches das Stück Stoff zusammen hielt. Er löste auch noch eine Kette die darum gewickelt war und sprang einige Schritte zurück, als er den Sack ausschüttete. Im gleichen Moment kroch eine Kreatur hervor, die auf Imrahil zu raste. Wiemund nahm schnell die Kette in die Hand und hielt die Kreatur somit fest. Erschrocken betrachtete Imrahil das Ereignis. Die Kreatur sah wie ein Mensch aus, war allerdings verwest. Trotzdem lebte das Wesen.
Norys stand erstaunt auf und betrachtete die Kreatur. Thirak schlug mit seinem Schwert die Arme der Kreatur ab. Allerdings machte dies dem Unhold nichts. Seine abgetrennten Körperteile schienen ein Eigenleben zu führen und bewegten sich weiterhin. Thirak nahm eine der Hände in seine Hand, während Davos Schneewert zu ihm kam und eine Fackel entzündete.
"Wir können sie mit Feuer vernichten...", dabei zündete der Mann aus dem Norden die Hand an, die daraufhin verbrannte und sich nicht mehr bewegte. Er zog einen Dolch aus seiner Tasche und stach ihn in die Kreatur, die daraufhin starb. "Und wir können sie mit Dunkelstahl vernichten...".
Imrahil sah inzwischen sprachlos zu.
"Wenn wir diesen Kampf nicht gewinnen,  wird das das Schicksal aller sein! Es gibt nur einen Krieg der wichtig ist und das ist der große Krieg gegen Melkor! Und er ist schon hier...", sagte Thirak direkt zu Imrahil, der weiterhin auf die tote Kreatur starrte.
Kiana warf noch ein: "Ich glaubte es auch nicht, bis ich die Armee mit meinen eigenen Augen gesehen habe...".
"Wie viele?", wollte Elphir wissen.
Kiana antwortete schnell: "Mehrere hunderttausend... Und das waren gerade mal die Untoten... Was da noch auf uns zu kommt wissen wir nicht...".
Fürst Avaros Dumath stand auf und sah sich die Kreatur an. "Ich habe viele Dinge gesehen... Ich bin in der Welt als Söldner weit herum gekommen... Aber das habe ich noch nie gesehen... Und das macht selbst mir Angst... Können sie schwimmen?", fragte  er. Thirak verneinte seine Frage. Fürst Dumath ging noch auf Kiana zu: "Ich werde meine Männer zu mir rufen und nach Esgaroth gehen... Es gehört zwar nicht zu meinem Reich, doch die Flußlande um Thaal sind sowieso leer... Ihr solltet auch lieber wieder auf das Wasser zu eurer Insel zurück... Wenn wir den Winter ausgesessen haben, und sich alle mit der Armee der Dunkelheit rumgeschlagen haben, sind wir wahrscheinlich die einzigen Überlebenden... Und dann sehen wir was wir machen!", dabei machte er eindeutige Anmerkungen zu Kiana. Sie war nur angewidert und wartete bis er verschwand.
Imrahil konnte noch immer nicht glauben was er dort sah. Hatte Anarya all die Jahre doch recht gehabt? Er erhob daraufhin seine Stimme: "Ich kann seine Angst und seine bedenken verstehen, aber gleichzeitig ist er auch ein Feigling... Aber was soll man auch von einem Mann erwarten, der nicht hochgeboren wurde, der kein hohes Blut in sich trägt... Wenn diese Dinge über uns kommen, gibt es keine Königreiche mehr, die wir beherrschen können... Alles weswegen wir leiden mussten, wird umsonst gewesen sein... Alles was wir verloren haben, wird umsonst gewesen sein... Die Krone akzeptiert euren Waffenstillstand, bis Melkor besiegt ist... Er ist der wahre Feind der Welt...".
Alle Anwesenden waren erleichtert das zu hören.  Thirak seufzte sogar. Doch Imrahil fügte noch hinzu: "Solange der König des Nordens seinen Waffenstillstand auch noch auf bis danach ausdehnt! Er wird im Norden bleiben und keine Männer gegen das Haus Imrazor sammeln und er wird keine Seite wählen!".
Thirak sah irritiert zu Imrahil.
"Nur der König des Nordens und ich nicht?", wollte Kiana sicher gehen. Imrahil lachte und erwiderte: "Selbst wenn ihr zustimmen würdet, würde ich euch dann genauso wenig vertrauen wie heute... Ich frage nur Thirs Sohn... Ich weiß, dass die Worte von Thirs Sohn vertrauenswürdig sind, wie die seines Vaters... Auch wenn unser Konflikt nicht gut ausging für ihn...".
Thirak sah zu Davos der ihm nur zu nickte. Dann sah er zu Kiana,  die ihn nur mit großen Augen beobachtete und auf seine Antwort wartete.
"Ja, ich halte mein Wort... Oder zumindest versuche ich es... Deshalb kann ich euch nicht das geben, was ihr von mir verlangt... Ich kann nicht zwei Königen dienen... Und ich habe mich schon Königin Kiana aus dem Hause Vaneryen verpflichtet...".
Davos und Galador waren entsetzt, als sie das hörten. Mit niemanden hatte Thirak darüber gesprochen und jetzt plötzlich erfuhren sie davon. Ohne es vorher auch nur anzusprechen und zu diskutieren.
Imrahil erhob sich wütend und fauchte: "Dann haben wir nichts mehr zu bereden... Der Tot wird als erstes im Norden eintreffen... Viel Spaß die zu beseitigen... Wir werden uns  dann um den Rest von euch der übrig bleibt kümmern..".
Mit den Worten entfernte er sich vom Platz. Sein Gefolge war dicht hinter ihm. "Ich wünschte, ihr hättet das nicht gesagt...", sagte Davos noch, als er ihnen hinterher sah.
Es verging einige Zeit und das Gefolge Kiana stand noch regungslos herum. Kiana stürmte auf Thirak zu: "Ich bin dankbar für deine Loyalität, aber mein Drache starb, damit wir hier sein können und das sollte nicht umsonst sein...". Galador war aufgebracht und erhob seine Stimme ebenfalls: "Es freut mich zu hören, dass ihr unsere Königin als einzig wahre Königin von Mittelerde anseht, aber warum wusste niemand davon? Warum sagt ihr es ausgerechnet jetzt? Genau wegen so etwas starb auch euer Vater". Er klang sehr wütend dabei.
Thirak sagte nur: "Hätte ich lügen sollen?".
"Ja, manchmal ist das besser!", rief Galador.  Davos mischte sich ein und sagte: "Vielleicht nicht direkt Lügen... Nur einen anderen Zeitpunkt für euer Bekenntnis aussuchen...".
"Ich werde keinen Eid schwören, den ich nicht einhalten kann...  Sagt über meinem Vater was ihr wollt... Vielleicht war es auch die Eigenschaft, die ihn sterben ließ... Aber wenn genug Leute falsche Versprechungen machen, was hat das Wort dann noch an Bedeutung? Es hat dann keinen Wert mehr... Es gibt dann nur noch Lügen... ", verteidigte sich Thirak.
"Das ist sicher ein Problem... Aber das größere ist,  dass wir am Arsch sind...", dabei drückte sich Galador in vulgärer Sprache aus. Davos fragte in die Runde: "Hat jemand eine Idee um dieses Problem zu lösen?".
Der Berater der Königin seufzte. Er wusste ihm blieb nur eines übrig.
"Es gibt nur eine Lösung... Ihr bleibt alle hier... Ich werde zu meinen Bruder gehen und mit ihm reden....".
"Ich lasse euch nicht wieder dahin gehen... Es ist viel zu gefährlich und ich Brauchen euch!", beschwerte sich Kiana.
Galador lächelte ihr zu und erwiderte: "Wir müssen alles versuchen, damit wir gegen Melkor bestehen können... Sonst sind wir alle verloren... Dann spielt es keine Rolle mehr ob ich jetzt hier sterbe oder später...".
Kiana seufzte und ließ ihn gewähren...

Imrahil befand sich noch im alten Palast der Stadt Osgiliath. An den Türen wurde er direkt von Elphir empfangen. "Onkel, was machst du hier, ich halte es für keine gute Idee...", warnte er.
Galador sagte nur: "Ich muss mit ihm reden... Es ist die einzige Möglichkeit...".
"Ich habe es schon versucht... Das was ich gesehen habe hat mir Angst gemacht und ich wollte ihn überzeugen, doch er warf mich raus...".
Galador seufzte und sagte ihm dass er es tun musste. Schließlich betrat er den alten Palast und schritt durch die leeren Hallen. Seine Schritte hallten laut. Imrahil sah ihn nur gehässig an, als er bei ihm stand.
"Sie ist hübsch nicht war... Folgst du der ausländischen Hure deshalb? Weil du  sie liebst?", fragte er.
Galador verstand die Frage nicht. Er frage sich nur,  was dies für eine Rolle spielte.
"Es hieß sie habe drei große Drachen... Pff... Hast du die Geschichten über die Drachen gehört? Sie waren viel größer.... Das sind wohl eher verkümmerte Drachen....", spottete Imrahil verbittert. Galador schwieg zunächst. Es wirkte so, als war sein Bruder seinem Hass nur noch mehr verfallen.
"Ihr beide verfolgt das selbe Ziel... Ihr wollt mich und die Familie Imrazor vernichten... Es war schon immer so...".
Galador erwiderte: "Imrahil nein... Es war niemals mein Ziel.... Kiana wollte nicht diskutieren, Frieden schließen oder Unterhaltungen... Sie wollte Feuer und Blut über dich bringen, bis ich es ihr abgeraten habe... Ich habe dir beim letzten Treffen schon gesagt, dass ich unsere Familie nicht vernichten will und das habe ich auch nie...".
"Ich will es nicht hören!", schrie Imrahil.
"Ich liebe diese Familie mehr, als alles Andere egal was passiert ist, egal was passieren wird! Und du weißt es in deinem Herzen,  wenn noch irgendetwas davon übrig ist... Du hast dich die letzten Jahre verändert... Der Hass hat dich verbittern lassen...", schrie Galador ebenfalls.
"Los, wenn du anderer Meinung bist... Bitte,  töte mich!", dabei warf er Imrahil ein Schwert vor die Füße. Der König hob es auf und hielt es fest.  Sein Griff um den Schaft wurde fester und er richtete es auf seinen Bruder. Dann schließlich ließ er es laut klirrend fallen und vergrub sein Gesicht in die Hände.
"Mir ist es egal was du fühlst... Das einzige was zählt ist, was du gemacht hast... Was es unserer Familie gekostet hat... Sie ist eine Missgeburt eines bösen Maia und einer Frau, die ihm verfallen war... Wir wissen nicht, ob dies gut oder schlecht sein konnte. Thurions Münze war auf die Seite des Todes, der Vernichtung und der Verrücktheit gefallen... Bei ihr wird es genauso sein...".
Natürlich konnte der Berater der Königin in gewisser Weise seinen Bruder verstehen. Doch er war davon überzeugt,  dass Kianas Schicksal anders war.
Galador erwiderte nur: "Warum hast du dem Treffen dann zugestimmt? Was hast du dir erhofft?".
"Zumindest nicht, dass du Thirak Eisen und deine Königin vereinst um mich zu vernichten... Warum folgst du ausgerechnet ihr? ", beschwerte sich Imrahil.
Der Berater von Kiana sagte: "Es war so auch nicht geplant... Er sollte irgendwann das Knie beugen ja...  Kiana wird die Welt zu einem besseren Ort machen und deshalb unterstütze ich sie...".
"Du sagtest die will Minas-Tirith verbrennen?".
"Sie kennt sich selbst... Sie hat sich einen Berater ausgesucht, der ihre Impulse sieht und versucht zu unterdrücken, anstatt sie zu füttern... Das ist der unterschied zwischen dir und ihr... Du dagegen lässt deinen Impulse in den letzten Jahren mehr Raum und versuchst sie erst gar nicht aufzuhalten...", erklärte Galador.
"Mir ist es egal, inwiefern meine Impulse zu groß werden oder wie stark sie sind... Mir ist es egal wie viel es kosten wird... Als ich die Kreatur sah, war mir klar was dies zu bedeuten hatte... Ich hab an niemanden anderes als meinen  Sohn gedacht... Nicht an die Welt aber an ihn..."
Schließlich wurde Galador hellhörig,  als sein Bruder das sagte. Er sah da doch noch eine Möglichkeit, Imrahil zu überzeugen.

Die Gruppe um Kiana wartete auf den Berater. Thirak nahm einen Stein hoch und wiegte ihn in der Hand. Kiana kam zu ihm. Sie war wieder sichtlich ruhiger.
Thirak seufzte und sagte: "Niemand ist darüber glücklich, so wie ich....". Kiana schüttelte nur den Kopf und verneinte seine Aussage. "Ich respektiere was du getan hast!", dabei nahm sie Thirak den Stein aus der Hand und sah ihn sich selber an. Ruhig sagte sie: "Hier in Gondor war  der Anfang vom Ende meiner Familie... So beliebt meine Mutter war, desto unbeliebter war mein Vater und das färbte auf sie ab... Alle fürchteten Thurion und seine Kräfte,  doch war er schon lange ein gebrochener Mann, der sie nicht mehr anwenden konnte... Er war nichts besonderes mehr und unterschied sich kaum noch von einem Menschen...". Sie gab den Stein wieder Thirak zurück. Er erwiderte nur: "Aber dafür bist du etwas besonderes und deine Familie existiert noch.... Immerhin bist du noch da!".
Kiana wirkte etwas bedrückt. Mit gebrochener Stimme sagte sie: "Ich werde niemals Kinder haben...".
"Wer hat das gesagt?".
"Saruman...", antwortete sie leise.
Thirak entgegnete aufmunternd: "Vielleicht irrt er sich auch mal. Und außerdem bist du eine Maia!".
Die junge Frau lächelte ihm zu. "Du bist von Anfang an aufrichtig...  Ich vertraute darauf, dass du anders bist...".
Thirak fühlte sich geschmeichelt. Er fragte sie nur: "Und was machen wir jetzt?"
"Ich kann nicht vergessen was ich im Norden gesehen habe... Aber Imrahil wird sich Allee zurückholen, was ich erobert habe, wenn ich gehe... Vielleicht hat Galador recht, mit dem wie er es ausgedrückt hatte...".
"Wir sind am Arsch...", betonte der Mann aus Angmar. Ihm zauberte es ein Lächeln in das Gesicht,  als Kiana darüber lachen musste.
Im gleichen Moment waren nur viele Schritte zu hören und Galador kam mit Imrahil wieder zu dem Platz. Der Berater der Königin ging auf Kiana zu,  während Imrahil seine Stimme erhob: "Es ändert alles nichts daran, dass Melkor der Feind aller ist. Ich werde dem Waffenstillstand zustimmen und ich werde euch die Armee aus Gondor als Unterstützung in den Norden schicken! Vielleicht war eure Mutter nicht ganz falsch...".
Die junge Frau nickte dem König zu und daraufhin wendete er sich ab und verschwand wieder. Am liebsten wollte Kiana wissen, wie ihr Berater es geschafft hatte, doch er wimmelte sie nur ab und sagte, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie rechtzeitig Carn-dûm erreichen wollten. Immerhin musste auch noch eine große Menge an Dunkelstahl nach Angmar gebracht werden.

In Minas-Alagos diskutierten sie darüber,  wie und wo die Armer aus Ostlingen und Variags nach Angmar marschieren sollten.
Kiana wollte mit ihren Drachen fliegen, doch Thirak riet ihr davon ab. Der Norden könnte dies als Eroberungsversuch sehen. Saruman gab zu bedenken, dass viele noch voller hass wegen ihrem Vater Thurion waren. Nur ein wütender Nordmann reichte aus, um mit einer Armbrust einen Pfeil in ihr Herz zu schießen.
"Wenn wir zusammen nach Forochelhafen segeln und sie sehen dass wir vereint nach Carn-dûm reiten, werden sie mir vertrauen!", sagte Thirak nur darauf. Schließlich stimmte Kiana zu. Sie vertraute ihm. Ihre Armeen marschierten den Weg durch Gondor, Rohan und Arnor bis hoch nach Angmar.
Sie machten sich auch sofort auf dem Weg um keine Zeit zu verlieren. Das Schiff hatte ein schwarzes Segel, auf dem der rote dreiköpfige Drache abgebildet war. Selbst auf dem Schiff versuchten Thirak und Kiana sich noch voneinander zurückzuhalten, doch lange ging es nicht gut. Die Versuchung und die Gefühle waren zu groß. Als der Mann des Nordens in seinem Raum auf dem Schiff saß, konnte er nicht aufhören an Kiana zu denken. Wie ferngesteuert lief er zu ihr rüber und klopfte an der Tür.
Galador bekam noch mit, wie Thirak den Raum seiner Königin betrat und die Tür verschlossen wurde.
Leicht tat es ihm weh, denn in gewisser Weise fühlte er  etwas für die junge Maia. Auch hoffte er , dass dies die richtige Entscheidung war.  Wenn er an Anarya dachte, wusste er auch, dass Liebe der Untergang bedeuten konnte.
Bald erreichten sie Angmar und somit betrat eine Maia wieder den Boden des Nordens. Alle konnten nur hoffen, dass dies gutes zu bedeuten hatte...
« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:42 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

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-Prophecy of Valarya

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Darkayah

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Rückkehr nach Carn-dûm
« Antwort #46 am: 25. Jun 2020, 02:31 »
Lohr Schekel war noch nie in der Festung von Carn-dûm. Er hoffte bei seiner Ankunft auf seinen Freund Thirak Eisen zu treffen. Doch er erfuhr von seiner Abwesenheit. Es war inzwischen sehr kalt und immer mehr Schnee bedeckte den Boden des Landes. Lohr wärmte sich an einer Feuerstelle auf, da trat Eldarion neben ihn. Lohr betrachtete den noch so jung aussehenden Mann und sagte erst einmal nichts.
"Hast du etwas über Melkor herausgefunden?", fragte Eldarion. Er wirkte dabei in Gedanken  versunken und trocken. Lohr erwiderte ruhig: "Ja einiges! Ich hoffe nur, dass Thirak bald zurückkehrt!".
"Ich wusste, dass du etwas herausfinden wirst... Und zum Glück hast du IHN getroffen...".
Lohr war etwas irritiert. Er verstand nicht was der scheinbare Junge damit sagen wollte.
Eldarion bemerkte dies: "Ihr habt doch Elrond getroffen?".
"Ja, aber woher wisst ihr das?", wollte Lohr wissen.
Eldarion wendete sich ihm nun zu und sagte: "Ich habe Visionen von Dingen die geschehen sind...".
Lohr wurde hellhörig. "Visionen? Wer seid ihr?", wollte er wissen.
"Ich bin Eldarion, Aragorns Sohn...".
Der dickere Mann riss die Augen auf. Er konnte es kaum fassen, was Eldarion sagte. Er konnte es auch nicht glauben.  Aber woher sollte er sonst all diese Dinge wissen.
"Dann seid ihr der legitime Thronfolger von Gondor!", erwiderte Lohr aufgeregt.
"Nein, ich bin nicht mehr der Erbe von Gondor... Ich bin icht mehr dieser Eldarion... Aber ich habe etwas anderes in all den Jahren meiner Visionen gesehen...", sagte Eldarion. Lohr wartete gespannt was er damit meinte.
Lohr hatte plötzlich so viele Fragen. Wie konnte der Sohn Aragorns nur so lange überleben?
Doch er bekam keine Antworten darauf,  denn das Gespräch nahm einen anderen Verlauf.
"Thirak Eisen ist nicht der Sohn von Thir Stark... Er ist kein Eisen... Er wurde in Mordor geboren und ist somit ein Stein.... Thirak ist der uneheliche Sohn von Elina Stark und Aranion Vaneryen...", sagte Eldarion starr. Er wirkte  stets gefühlslos und kühl.
Lohr war ganz aufgeregt. Obwohl er noch darüber nachdenken wollte platze es aus ihm heraus: "Als ich in der großen Bibliothek von Mithlond nach weiteren Schriften suchte, bin ich auf die Tagebücher eines Gelehrten aus Mordor gestoßen... Dort stand geschrieben, dass Aranion Vaneryen und Elina Stark in einer geheimen Zeremonie geheiratet haben... Das würde bedeuten...".
"Das bedeutet,  Thirak Eisen ist in Wirklichkeit Anaryon Vaneryen... Der wahre Erbe des Thrones von Mitelerde...", sagte Eldarion.
"Wir müssen es ihm sagen!".
"Du musst es ihm sagen... Du bist sein Freund... Und so wie das Schicksal will, ist erbauf dem Weg zurück hier her, an der Seite der Königin, Kiana Vaneryen...", erwiderte Eldarion.
Lohr lachte verzweifelt und sagte: "Habt ihr das auch in euren Visionen gesehen?".
"Nein, der Brief kam heute an...", dabei hielt er dem Freund Thiraks das Schriftstück entgegen. Lohr musste das alles erst einmal sacken lassen. Es waren heftige Informationen, die er erfahren hat. Informationen, die das Schicksal von Mitelerde entscheiden konnten.

Thirak und Kiana versuchten ihre Liebelei zu verstecken.  Doch sie waren zu verliebt,  um es geheim zu halten. Die anderen bemerkten dies ziemlich schnell. Keiner sagte allerdings etwas dazu. Schließlich erreichten sie Forochelhafen. Die schwarzen Ostlinge gingen in Reih und Glied von den Schiffen und stellten sich außerhalb der Stadt in ihre Formationen. Die Bewohner von Forochelhafen waren erstaunt. Nie hatten sie ausländische Krieger aus dem Osten gesehen.
Als auch die Variags des weiten Ostens von den Schiffen waren, marschierte die Armee in Richtung Carn-dûm. Sie kamen gut und schnell durch. Auch wenn überall Schnee lag, spielte das Wetter mit und war die meiste Zeit klar und hell. Schon nach wenigen Tagen war die große Festung Carn-dûm in Sicht.
In den Dörfer um der Festung, durch die die Armee der Straße folgte,  versammelten sich viele Schaulustige und beobachtete das Spektakel.  Viele redeten und tuschelten miteinander.  Immerhin verbanden die Bewohner des Nordens mit den Banner des dreiköpfigen Drachen auch nicht nur positive Erlebnisse, vor allem wenn sie daran dachten, wer der Vater der Anführerin des Heeres war.
Kiana ritt neben Thirak auf einem Pferd. Sie nahm eine stolze Haltung ein. Als sie einen Blick an die Seite wagte, erntete sie die skeptischen und verhasste Blicke der Bewohner des Nordens.
"Ich hab dich gewarnt... Die Nordländer vertrauen Ausländern nicht wirklich...", scherze Thirak. Kiana schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie hoffte, dass Thirak recht hatte und die Menschen sehen, dass Kiana gut war und kein Tyrann wie ihr Vater. Aber sie hatte noch eine Trumpfkarte:  Sie rief Ancalagon und Aranion mit ihrer inneren stimme zu sich, die dann über ihren Köpfen hinweg flogen, in Richtung der Festung Carn-dûm. Die Schaulustigen bekamen Panik und rannten umher. Kiana gefiel dies in gewisser Weise. Es gab ihr Genugtuung gegenüber der kritischen Blicke.
Als sie schließlich den Vorhof der Festung erreichten, wurden sie schon von Lynn Stark, Eldarion,  den Fürsten aus Angmar, Hildamar Rohstt und den Fürsten aus Arnor empfangen.
Thirak stieg von seinem Pferd und lief auf Lynn zu, die er auch sofort sehnsüchtig umarmte. Sie warf dabei einen Blick auf die Frau mit den silbernem Haar, die Thirak mitbrachte.
Kiana kam in ihre Richtung.  "Königin Kiana Vaneryen...", stellte Thirak sie gegenseitig vor. "Und das ist meine Schwester Lynn Stark, die Herrin von Carn-dûm!".
Kiana versuchte nett zu sein: "Der Norden ist tatsächlich so schön, wie euer Bruder beschrieben hat! Genau wie ihr!".
Lynn sagte zunächst nichts und warf ihr nur ein aufgesetztes Lächeln entgegen.
"Carn-dûm ist euer,  euer Gnaden...", sagte sie nur trocken und förmlich.  Kiana spürte auch all die anderen Augen, die auf ihr haften blieben.  Es waren nicht unbedingt positive Blicke. Auch die Ablehnung von Thiraks Schwester war deutlich bemerkbar.
"Wir haben keine Zeit für all das...  Melkor hat einen von euren Drachen... Die Nordmauer ist schon zerstört und er marschiert Richtung Süden...", warf Eldarion ernst ein. Lynn und Kiana sahen zu Thirak der selbst nur ängstlich zu Eldarion sah.

Schließlich versammelten sich alle Fürsten und Hauptmänner im Thronsaal von Carn-dûm. Noch immer waren überall Tische aufgestellt.
"Ich habe vor kurzem alle Männer von Angmar nach Carn-dûm berufen, nachdem wir von der Mauer erfahren haben... Wann können wir mit euren rechnen, Fürst Schwarzdorn?", fragte Lynn Stark. Der Fürst erhob sich und antwortete: "Wir brauchen mehr Karren und Pferde, damit wir alles hier her schaffen können... Wenn es euch genehm ist, meine Fürstin...", sprach er direkt Lynn an. Dann fiel ihm noch ein: "...Mein Fürst... und.... Meine Königin....", dabeib wendete er sich auch noch Kiana und Thirak zu.
Lynn erwiderte: "Ihr sollt so viele haben wie ihr braucht.... Aber schafft eure Männer hier her!".
Sofort machte sich Fürst Schwarzdorn auf dem Weg. Thirak wendete sich an einem Hauptmann aus Angmar und befahl: "Es gibt keinen Grund mehr,  Männer in Burgen zu halten... Lasst alle hier her rufen!".
"Wird erledigt, euer Gnaden!", sagte dieser und verschwand.
Der junge Fürst Blacken erhob sich: "Euer Gnaden... Das seid ihr nicht mehr oder?". Thirak schwieg und hatte gehofft genau solchen Konfrontationen aus dem Weg gehen zu können. "Ihr habt Carn-dûm als König verlassen und kamt zurück als... Ich bin mir nicht sicher was ihr jetzt seid... Ein Lord ? Noch nicht einmal das?", als der Junge dies sagte, brachen Gespräche unter den Fürsten aus. "Es ist nicht wichtig...", erwiderte Thirak. "Nicht wichtig?", entgegnete Fürst Blacken. "... Wir ernannten euch zum König des Norden!". Lauter Zuspruch und klopfen auf den Tischen erfolgten daraufhin.
"Das habt ihr und es wird mir mein Leben lang eine ehre sein! Ich werde euch für euer Vertrauen auf ewig dankbar sein! Aber als ich Carn-dûm verließ, hab ich euch gesagt, dass wir Verbündete brauchen, oder wir werden sterben... Ich hab diese Verbündeten hier her gebracht und sie werden an unserer Seite zu kämpfen...", als Thirak dies sagte Blicke Kiana zu ihm. Für einen kurzen Moment kreuzten ihre Augen die von Lynn,  die Kiana skeptisch beäugte.
"...Ich hatte die Wahl... Ich behalte meine Krone oder ich beschützte den Norden! Ich habe mich für den Norden entschieden!". Wieder ertönten die Stimmen der Fürsten.
Galador versuchte die Situation zu besänftigen und erhob sich: "Wir sollten Thirak Eisen danken,  dafür dass er sein Leben riskiert hat, uns zu zeigen dass die Bedrohung wahr ist.... Wir haben die größte Armee, die diese Welt gesehen hat, mitgebracht...  Dazu zwei ausgewachsene große Drachen... Und bald erreicht uns die Imrazor-Armee aus Gondor!".
Lauter Widerspruch machte sich im Saal  breit. Was auch daran lag , dass Galador auch der Familie Imrahils angehörte. Viele Nordmänner hegten noch Rache gegen die Armeen Imrahils.
"Ich weiß, ich weiß.... Unsere Völker waren keine Freunde in der Vergangenheit...", versuchte Galador zu besänftigen. "...Aber wir müssen vereint kämpfen, oder wir sterben!".
"Darf ich fragen...", fing Lynn an. "... Wie sollen wir die größte Armee, die die Welt gesehen hat,  versorgen? Wenn ich daran dachte dass wir genug für den Winter haben,  dachte ich nicht an Ostlinge,  Variags und zwei Drachen... Was fressen Drachen überhaupt?".
Ruhig und trocken erwiderte Kiana: "Was immer sie wollen!".
Wieder kreuzten sich daraufhin die Blicke der beiden Frauen. Kiana spürte wieder förmlich die Ablehnung der Schwester Thiraks. Sie wollte allerdings auch keine Schwäche zeigen, geschweige denn nachgeben.
Schließlich erhoben sich die Fürsten und auch Lynn Stark entfernte sich.
Ķiana lief etwas mit Faramir durch die Festung und redete mit ihm über die weitere Planung zur Verteidigung von Carn-dûm. "Ich habe keine gute Erinnerungen an diesen Ort...", sagte er noch. Kiana schmunzelte daraufhin. "Ich denke ich muss mich entschuldigen... Ich gebe zu, dass ich etwas verärgert darüber war, als du Galador zu deiner rechten Hand erhoben hast...  Ich hätte nicht verärgert sein dürfen und mittlerweile denke ich, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen habt... Ich denke er macht die Arbeit besser!", sagte er. Kiana erwiderte verständnisvoll: "Du warst der engste Vertraute meiner Mutter! Du warst ihre Hand! Natürlich bist du verärgert, wenn ich mich für jemanden anders entscheide... Und ich bin dir auch nicht böse darüber!". Faramir nickte ihr zu,  bis er einen dickeren jungen Mann vor sich stehen sah. Er kannte ihn, denn dieser junge Mann rettete ihn vor seiner Morgulkrankheit.
"Oh, darf ich vorstellen... Dieser Mann rettete mir das Leben", sagte Faramir.
Der junge Mann war noch viel zu freundlich und verbeugte sich mit den Worten "Euer Gnaden!". Gleichzeitig wirkte er auch ziemlich nervös.  Auch war er von ihrer Ausstrahlung geblendet. Niemals in seinem Leben hat er eine solch hübsche Frau gesehen. "Ich kann euch dafür belohnen, dass ihr meinen Freund geheilt habt! Ich hörte dass dies nicht mehr viele können!", dabei klang Kiana äußerst ruhig.
"Ach, es ist mir eine Ehre euch dienen zu können... Außerdem hab ich ja nur eher die Krankheit gestoppt damit jemand anders sie heilen konnte!", er machte ein Pause. Kiana hörte ihm gespannt zu und lächelte. "Aber wenn ihr so fragt... Ich könnt mich begnadigen...".
Kiana fragte irritiert: "Für was denn begnadigen?".
"Dafür das ich Bücher aus der Bibliothek von Mithlond gestohlen habe... Auch dafür dass ich von der Nordmauer gegangen bin um Bücher zu finden... Mein Vater denkt bestimmt ich habe Schande über das Haus Schekel gebracht...", er wirkte dabei demütig. Kianas Lächeln verschwand, als sie den Familiennamen hörte.
"Nicht etwa Jahnes Schekel? ", fragte sie vorsichtshalber.  Mit einem schnellen nicken bejahte er die Frage.
"Ihr kennt ihn bereits?".
Faramir spürte schon das etwas nicht in Ordnung war und sah Kiana an und hoffte,  dass sie diese Worte nicht sagte. Doch genau diese Worte kam aus ihrem Mund, nachdem sie zuerst zögerte: "Ich hab ihm angeboten, dass er alle Titel und Ländereien behalten darf, wenn er das Knie beugt... Doch er lehnte ab...".
Scheinbar kämpfte Lohr mit den Tränen als er die Neuigkeiten erfuhr und stotterte zunächst vor sich hin. "G-gut, i-immerhin darf ich dann w-wohl wieder nach Hause...", er machte eine kurze Pause. "...n-nachdem mein B-Bruder der n-neue Fürst i-ist...".
Kiana hoffte das sie etwas anderes sagen konnte. Die Katastrophe stand schon unmittelbar bevor. Sie starrte ihn nur an und entgegnete: "Euer Bruder ist bei eurem Vater geblieben...".
Nach diesen Worten konnte Lohr seine Tränen gar nicht mehr zurückhalten. "Danke, dass ihr mir das sagt und ehrlich zu mir seid... Darf ich gehen?", Lohr versuchte noch sich zusammen zu reißen doch er Schluchzte und die Tränen liefen ihm unkontrolliert über das Gesicht. Faramir sah ihn nur mitleidig an, als Kiana ihn gewähren ließ und er aus dem Raum stampfte.
Sie warf Faramir noch einen vorwurfsvollen Blick zu, als er sie die ganze Zeit so erschrocken an sah.
"Was hätte ich denn tun sollen?", beschwerte sie sich. Faramir seufzte und antwortete: "Vielleicht mich warnen, oder mit der Wahrheit warten..".
Die junge Frau verdrehte die Augen. Woher sollte sie wissen, daß ausgerechnet der Retter Faramirs der Sohn von Fürst Schekel war. "Woher hätte ich das wissen sollen?", fragte sie ihn und versuchte ruhig zu bleiben. Faramir atmete nur stark aus.  Kiana brauchte frische Luft. Sie fühlte sich plötzlich so eingeengt. Erst schienen die Nordensmenschen ihr gegenüber misstrauisch, genau wie Lynn Stark, und jetzt die Katastrophe mit dem Freund von Thirak.
Draußen traf sie auf Thirak, der sie sofort anfing. Die junge Königin entschied sich Thirak nichts zu sagen.  Sie lächelte ihm zu und wollte ihm schon aus dem Affekt einen Kuss aufdrücken,  doch sie zog die Bewegung wieder zurück, als sie realisierte das viele Nordmänner drumherum waren und die Verteidigung vorbereiteten. Auch die schwarzen Ostlinge halfen dabei, Gräben auszuhebeln und das Dunkelstahl in die Festung zu Verarbeitung zu bringen. Thirak sah sie leicht enttäuscht an, als sie den Kuss wieder zurückzog, machte sich aber nicht all zu viel daraus. Er führte Kiana durch die Arbeiten und erklärte ihr viel. Scheinbar gingen die Vorbereitungen schnell voran. Zum Glück.  Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr.
An einen Graben blieben sie stehen. Thirak erklärte gerade, dass in den Gräben nich Holzpfähle gesteckt werden, die dann getränkt in Pech entzündet werden konnten. Gerade ging eine Frau mit warmer Suppe an den Arbeitern vorbei und ließ jeden eine Kelle schlürfen. Als die schwarzen Ostlinge ihre Königin erblickten, stellten sie sich stramm auf. Kiana sah gerade genau dabei einen Nordmann an, der gerade aus der Kelle trank. Sie lächelte ihm warm zu, doch der Mann spuckte die Suppe nur angewidert wieder aus er die Frau mit dem silbernen Haar erblickte. Kiana war erschrocken und auch Thirak war davon überrumpelt.
"Wenn du es wünschst werde ich ihn bestrafen lassen....", schlug er vor. Auch wollte er Kiana besänftigen. Diese wusste nicht genau, ob sie sich beleidigt fühlen sollte oder angegriffen. Die junge Königin erwiderte nur: "Nein...". Dann stapfte sie auch schon davon. Thirak lief ihr mit schnellen Schritten Nach. Kiana wollte weg von hier und den Kopf frei bekommen.

Galador, Saruman und Davos liefen durch die Festung und sahen die Truppen der Fürsten aus Angmar, die aus jedem Winkel  des Landes eintrafen. "Thirak brachte Frieden über das Land!", sagte Davos dabei. Galador erwiderte: "Und unsere Königin ist Dankbar!".
"Das ist nett, aber das ist nicht der Punkt... Die Nordmänner sind loyal Thirak Eisen gegenüber ,nicht ihr... Sie kennen sie nicht... Auch das freie Volk des hohen Nordens kennt sie nicht... Ich lebe hier schon eine weile und kann sagen sie sind sturer als manche Ziegen!", fing Davos an. "Ihr wollt ihre Loyalität ? Dann müsst ihr euch dies verdienen....".
Sie stiegen auf einen Mauerabschnitt. Von dort beobachteten Saruman, Galador und Davos die beiden, als sie gerade weg gingen und weiter entfernt glücklich aussahen.
"Was ist euer Vorschlag? ", fragte Galador direkt.
"Das erste mal in der Geschichte gibt es eine Möglichkeit,  dass das Land von einer gütigen Frau und einem ehrbaren Mann regiert wird...", sagte Davos Schneewert.
Galador Imrazor verstand sofort worauf er hinaus wollte. Er merkte an: "Sie sind ein ansehnliches Paar, da habt ihr schon recht...".
"Ich denke ihr überschätzt unseren Einfluss... Thirak und Kiana hören nicht auf die Weisheit  alter Männer...", sagte Saruman. 
Entsetzt entgegnete Galador : "So alt bin ich nicht.... Und unsere Königin schätzen die Weisheit alter Männer !".
"Sie wissen schon warum sie uns auf Abstand halten... Aber es ist ja nicht zu übersehen,  was zwischen ihnen ist.... Wir müssen ihnen nur einen Ruck geben....", entgegnete Saruman. Davos stimmte ihm zu. Galador scherzte: "Sie anleiten zu heiraten?".
"Wer weiß das schon...", sagte Saruman

Kians ging nach draußen zu ihren Drachen außerhalb der Festung.  Dort lagen einige verbrannte Kadaver von toten Ziegen und Rindern, die die Drachen gefressen haben. Zumindest das was davon übrig war.
"Was machst du denn? Ich weiß ja dass dich das alles nervt....", hörte sie die Stimme Thiraks hinter sich.  Als sie sich umdrehte erwidete sie: "Na was wohl! Ich muss nach meinen Kindern sehen!". Sie spielte damit ihre wahren Gefühle herunter. Thirak wusste ja immerhin nichts von den Geschehnissen mit Lohr und dass sie sich durch die ganze Ablehnung schlecht fühlte.
"Deine Schwester mag mich nicht,  oder?", fragte sie schließlich doch. Thirak kam einige Schritte auf sie zu und beobachtete die Drachen dabei. Er überlegte nicht lange und sagte: "Sie hat viel mitgemacht und konnte nie jemandem vertrauen... Gib ihr einfach etwas Zeit!".
Vermutlich hatte er recht. Kiana wollte auch nicht die ganze Zeit darüber nachdenken.  Insgeheim war sie auch froh, dass Thirak  ihr abseits der Festung folgte. Endlich konnte sie ihn wieder so ansehen und spüren wie sie es wollte. Von ihm fühlte sie sich geliebt, wie noch nie in ihrem Leben.  Besonders auf dieser Seite von Mittelerde.
"Warum wärmst du deine Königin nicht ?", fragte sie ihn provokant. Thirak lachte und schnappte sie sich um sie zu küssen. Dabei wickelte er sie in seinen Mantel ein. Ganz wohl war ihm nicht, denn er hatte die zwei großen Drachen nicht vergessen.
Kiana dagegen genoss die Aufmerksamkeit und die Gefühle die dabei zu spüren waren. Sie fühlte sich in seinen Armen geborgen und alles fühlte sich in seiner Nähe richtig an.
Sie befreite sich von seinem Griff und kletterte auf Ancalagon. Thirak sah sie nur irritiert an.
"Los komm!", forderte sie ihn auf.
Thirak verstand zunächst nicht, bis er Begriff  das sie wollte, dass er auf Darium stieg.
"Ich weiß noch nichtmal wie ich ihn reiten soll!", versuchte er sich heraus zu reden.
"Niemand weiß das, bis man es tut!", dabei lächelte sie den Mann des Nordens liebevoll an.
"Was ist wenn er nicht will?".
Wieder provokant aber herzlich entgegnete sie: "Dann war es mir eine Freude dich gekannt zu haben!". Die junge Frau versuchte sich dabei das lachen zu verkneifen.
"Na toll...", murmelte er vor sich hin. Behebig bestieg er Darium und setzte sich auf.  "Woran soll ich mich festhalten?".
"Da wo du kannst!", erwiderte sie.
Dann war es auch schon so weit: Darium setzte zum Flug an und flog los. Kiana folgte ihm mit Ancalagon. Für Thirak war e zunächst ein ungewohntes, unsicheres Gefühl. Er hatte Angst loszulassen oder zu stürzen. Doch als er über Carn-dûm hinweg flog und in die weiten von Angmar, fand er doch etwas gefallen daran. Es fühlte sich frei an. Losgelöst vom Boden. Ancalagon holte ihn ein. Kiana blickte immer wieder zu Thirak, der versuchte den Drachen unter Kontrolle zu bekommen. Sie flogen über Schluchten und etliche Wälder und Bächer. Oft sah es doch noch danach aus, als würde der Mann des Nordens mit dem Drachen abstürzen.  Thirak setzte schließlich zur Landung an und stieg vom Drachen,  als er endlich am Boden war. Kiana flog nochmal eine Runde um ihn herum und ließ sich dann auch auf den Boden bringen.
"Du hast dafür gesorgt, dass ich Pferde nie wieder toll finde!", scherzte Thirak. Kiana lächelte ihm zu, bis sie erstaunt von der Umgebung war, an der Thirak sie führte. Obwohl alles von Schnee bedeckt war und der Norden trostlos, wirkte diese Stelle ganz anders. Ein Wasserfall prasselte in eine Quelle, aus der ein Bach sprießte.
"Es ist wunderschön hier... Wir könnten tausend Jahre hier bleiben und niemand würde uns finden!", träumte Kiana erstaunt. Thirak war erfreut darüber das sie so begeistert war. Er mochte es, wenn er sie so glücklich sah.
"Dann werden wir aber  alt!", scherzte Thirak erneut. Er ging wieder auf sie zu. "Es istvtrotzdem kalt hier für ein Mädchen aus dem Süden!", sagte er und blickte ihr dabei in ihre violetten Augen. "Dann halte deine Königin doch weiter warm!", entgegnete sie nur. Thirak konnte auch nicht widerstehen und küsste sie. Er drückte die junge Maia fest an sich, was ihr gefiel.
Kiana wollte am liebsten nicht mehr zurück. Sie fühlte sich viel zu wohl, auch wenn es fast unwirklich schien. Doch weit weg von all dem Ärger und dem Leid zu sein tat ihr gut. Umso trauriger wurde sie, wenn sie daran dachte den Ort und die Situation zu verlassen. Aber sie blieben noch eine Weile, bis sie zur Dämmerung zurück nach Carn-dûm flogen. Immerhin standen noch viele Vorbereitungen an. Der dunkle Feind der Welt durfte nicht vergessen werden, auch wenn Kiana und Thirak das am liebsten tun würden. Beide hatten in einem moment den Gedanken einfach alles zurück zu lassen und zusammen irgendwo zu leben, wo sie keiner fand. Aber sie wussten auch,  dass dies nicht möglich war, trotz der Begierde und der Liebe. Denn sie hatten beide ein Volk,  für das sie die Verantwortung hatten.
Wieder zurück in Carn-dûm und somit in der Realität herrschte wieder trübere Stimmung. Kiana wollte noch immer lieber mit Thirak flüchten und wenn es nur in die Gemächer war.
Erst nachdem sie mit den anderen Hauptmännern einige Dinge besprochen haben, gingen sie schnell zusammen in die Gemächer. Trotz der Blicke der anderen. Es war ihnen egal,  denn die Liebe die sie verband war stärker.

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Lust auf eine alternative Mittelerde Geschichte und dazu ein RPG? ?
Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Der Schwan im Wolfsrudel...
« Antwort #47 am: 14. Jul 2020, 18:45 »
Am nächsten Tag wachte Kiana verschlafen auf. Sie wurde von einem Geräusch geweckt, welches einem Ton aus einem Horn ähnelte. Die Töne sagten ihr nichts. Thirak war scheinbar schon wach und aufgebrochen. Auch schien außerhalb der Burg der Festung Aufregung  zu herrschen. Die junge Frau rekelte sich noch im Bett und roch an der Stelle des Kissen, auf der Thirak zuvor noch lag. Dies zauberte ihr nur wieder ein breites Grinsen ins Gesicht. Sie wäre lieber liegen geblieben, was sie durch ein stilles Gähnen deutlich machte. Als sie schließlich auf dem Bett saß, streckte sie nochmal ihre Arme in die Luft und dehnte sich zufrieden. Schließlich klopfte es hektischen an der Tür , so dass die junge Königin zusammenzuckte.  Mina betrat aufgebracht den Raum. Sie verbeugte sich trotzdem aus Anstand vor ihrer Herrin und sagte dann: "Sie sind alle im Vorhof und du solltest auch in den Thronsaal kommen...".
Kiana sah sie fragend an. Die Beraterin erklärte nur, dass einige Männer eingetroffen sind. Kiana rechnete mit den Soldaten aus Minas-Tirith, doch Mina verneinte dies nur. Die junge Maia war verdutzt. Welche Männer waren denn sonst eingetroffen?
Nachdem Kiana sich gewaschen und angezogen hat, lief sie durch die Festung von Carn-dûm. Sie betrachtete die vielen Verzierungen an den Wänden der Korridore, bis ihr Weg sie in den Thronsaal führte.
Dort sah sie den Thron des Herrschers von Angmar. Er stand hinter den aufgestellten Tischen. DER Thron,  auf dem auch ihr Vater Thurion saß. Sie lief einige Schritte auf den eisernen Thron zu und berührte die Armlehne. Sie berührte die Runen, die dort hineingeschliffen wurden und zeichnete sie mit ihrem Finger nach. Auch wenn sie nicht wusste wie ihr Vater aussah, stellte sie sich ihn vor wie er auf diesem Thron sitzte. Trotz dass alle Menschen ihren Vater hassten, bekam ihr das Gefühl der Sehensucht. Schnell wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie eine männliche Stimme hinter sich hörte. Sie seufzte und drehte sich zu der Stimme und sah Davos Schneewert und Faramir,  die den Saal gerade betraten. "...Verzeiht mir, ich wollte euch nicht stören, euer Gnaden!",entschuldigte sich Davos noch. Sanft lächelte Kiana ihm nur zu und erwiderte: "Ich fragte mich nur,  wie mein Vater so lange auf diesen Thron aushalten konnte... Er sieht nicht wirklich bequem aus!". Sie hoffte damit weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. "Hier im Norden gewöhnt man sich so an einiges!", scherzte Davos noch.
Im selben Moment betraten die anderen Fürsten aus Angmar und Arnor mit Thirak den Saal und setzten sich an ihre Plätze. Sie schenkte Thirak noch ein Lächeln. Dieser aber sah nur zu ihr rüber und erwiderte nichts. Er wirkte fast schon eher abweisend. Kiana setze sich neben ihm. Sie saß zwischen Lynn Stark und ihren Bruder. Dann betraten drei weitere unbekannte Männer den Saal und stellten sich vor den aufgestellten Tischen an denen sie saßen.
Sie erkannte einen der Männer . Es war Elphir Imrazor, der Sohn Imrahils!
"Mein Ziehvater erzählte mir stets Geschichten über den Mann der meinen Bruder ermordet hat... Ihm wurde in den Rücken gestochen und die Kehle durchgeschnitten, während dieser Mann sich auf den Thron setzte und zu sah, wie er ausblutete, bevor er an der Mauer der Stadt aufgehängt wurde...", fing Kiana verärgert an. "...Man erzählte mir auch Dinge von vorherige Zeit... Was man diesem Mann alles gegeben hat.... Ländereien Begnadigungen... naja... Euer Vater hat zugesichert seine Armeen in den Norden zu schicken ...".
Elphir erwiderte nervös: "Das hat er...".
"Ich sehe keine Armee... Ich sehe drei Männer und einige Söldner im Burghof...", beschwerte sich die junge Frau. "...Es sieht wohl so aus, als hätte euer Vater mich belogen...".
"Er hat mich ebenso belogen...", sagte Elphir. "...Er hatte nie die Absicht irgendwelche Truppen in den Norden zu schicken... Er hat Avaros Dumath losgeschickt um fünzehntausend neue Männer zu holen... Die Violette Garde aus Dorwinion...".
Als Elphir diese Worte aussprach, sah Kiana wütend zu Galador,  der seinen Kopf nur senkte um Ohren Blicken auszuweichen und untergebenheit zu zeigen.
Der Sohn von Imrahil sagte noch: "Selbst wenn wir Melkor besiegen, hat mein Vater genug Truppen um die Überlebenden zu vernichten...."
"Wir?!", merkte die junge Frau sarkastisch an.
"Ich habe versprochen für die Lebenden zu kämpfen und ich werde dieses Versprechen einhalten!".
Kiana sah ihn nur abwertend an. Er hingegen schien ihrer Aura zu verfallen, wie viele andere Männer vor ihm. Gleichzeitig schien er sich aber auch vor ihr zu fürchten. Immerhin weiß er wozu sie fähig war. Wenn er an die Schlacht auf der Straße von Thal mach Minas-Tirith dachte, wie die Männer von den Variags geschlachtet, Feuer des Drachen zur Asche verbrannten, lief es ihm kalt den Rücken herunter. Galador versuchte nun die Situation zu entspannen und sagte: "Euer Gnaden, ich kenne meinen Neffen..."
"So wie ihr euren Bruder kennt?", unterbrach ihn Kiana erbost.
"Er ist alleine hergekommen...  Warum sollte er das tun wenn er nicht die Wahrheit sagt?",erwiderte Galador.
Kiana wirkte gleichgültig und antwortete: "Vielleicht rechnete er damit, dass sein Onkel ihn verteidigen wird und wartet auf den Moment, in dem er mir meine Kehle aufschneiden kann...". Sie war nun äußerst misstrauisch.
"Ihr habt recht.... Wir können ihm nicht vertrauen... Seine Familie hat das selbe mit keiner Familie getan, was auch eurer widerfahren ist...", warf Lynn Stark nun mit ein. Kiana sah zu ihr. Sie war überrascht, dass Thiraks Schwester ihr nun doch zustimmte.
"Wenn ihr von mir verlangt dass ich mich entschuldige? Das werde ich nicht tun... Unsere Häuser befanden sich im Krieg... Alles was passiert ist, war um meine Familie zu schützen und ich würde auch alles tun, wenn ich sie so beschützen kann...", schrie Elphir verärgert.
"Warum habt ihr dann eure Familie verlassen?", wollte Kiana wissen. Ihre Stimme klang sehr argwönisch.
"Weil das über Loyalität hinaus geht... Es geht um das Überleben....", entgegnete er diesmal ruhig und gleichzeitig verzweifelt.
Der andere Mann trat diesmal nach vorne und erhob seine Stimme: "Ich weiß ihr kennt mich nicht gut, euer Gnaden....  Ich bin Boromir und habe lange unter eurer Mutter Anarya gedient.... Ich kenne Herr Elphir schon einige Jahre... Er ist ein Mann von Ehre... Er hat stets versucht seinen Vater zu überzeugen, die übrigen Vaneryen Anhänger nicht zu töten... Und er beschützte mich und bewaffnete mich, als mir mein Land und meine Titel aberkannt wurden....  Hätte er das nicht getan, hätte ich euch vor einiger Zeit nicht beschützen und nach Carn-dûm bringen können, meine Herrin!".
Es herrschte kurz stille im Raum. Lynn schien den Mann nun erkannt zu haben. Auch Faramir, zu dem Kiana gerade hinüber sah, schien den Mann zu kennen und wirkte aufgeregt.
"Und ihr bürgt für ihn?", fragte Lynn den Mann namens Boromir.
"Tue ich!".
"Und ihr würdet mit ihm Seite an Seite kämpfen?".
"Das würde ich!", sagte der Mann.
Lynn Stark entgegnete: "Ich vertraute euch mit meinem Leben...  Wenn ihr es auch bei ihm tut, sollte er hier bleiben!".
Kiana Vaneryen sah sie erschrocken an. Sie fühlte sich etwas übergangen. So fragte sie provokant: "Was sagt der Wächter des Nordens dazu?". Dabei sah sie ihn an. Er würdigte sie aber keines Blickes,  was sie wunderte.
Er zögerte kurz und sagte: "Wir brauchen jeden Mann den wir kriegen können!".
Nun sahen alle auf Kiana. "Gut, er soll bleiben...", sagte sie schließlich besiegt.
Galador atmete durch. Er war froh,  dass sich daraus kein schlimmeres Drama entwickelte. Er wollte seinen Neffen nicht brennen sehen.
Elphir Imrazor trat vorsichtig an den Tisch,  denn er wusste das er von allen im Thronsaal beobachtet wurde. Er holte aus seinem Umhang ein Bündel hervor und legte es vor Kiana auf den Tisch. Die junge Frau musterte das Bündel genau. Sie war misstrauisch, aber schließlich befreite sie den Gegenstand von den Leinentüchern.
Sie staunte nicht schlecht,  als sie sah was sich darin befand. Es war die schwarze Krone, die Thurion Anarya übergab und welche Anarya all die Jahre als Königin trug.
Sie nahm die Krone in die Hand. Ein Gefühl von Wärme durchströmte sie. Als wäre die Krone voller Energie. Viele Bilder erschienen in ihren Gedanken. Diese Bilder sorgten für Kopfschmerzen. Kiana stellte die Krone vor erst wieder auf den Tisch und sah zu Elphir. Dann erhob Boromir seine Stimme erneut: "Zwischen eurer Mutter und mir war es nicht immer einfach... Ich hinterfragte viele ihrer Entscheidungen... Doch ich bin dankbar ihr gedient zu haben... ".
Kiana hörte ihm weiter zu: "...Ich glaubte anfangs nicht an die Rückkehr von Melkor,  doch sie hat mir die Augen geöffnet und mir den richtigen Weg gezeigt! Ich fand nach meiner Flucht aus Minas-Tirith  zu einer roten Priesterin, die mir erklärte, dass der Weltenlenker für uns alle eine Bestimmung hat! Ich hab mit einigen seiner Anhängern die rote Bruderschaft gegründet um die Unschuldigen zu beschützen und gegen Melkor vorzugehen und deshalb bin ich hier! Und ihr werdet auch eure Rolle in diesem Geschehen haben!".
Die junge Frau nickte ihm daraufhin zu. 
"...Auch die letzten der Elben sind eingetroffen um gegen Melkor zu bestehen!", dabei zeigte Boromir auf den dritten Mann, der die ganze Zeit im Hintergrund stand. Er zog seine Kapuze von dem Kopf. Er war wirklich ein Elb. Er war groß und hatte langes dunkles Haar.  Er trat nun nach vorne: "Ich grüße euch, ich bin Elrond von Bruchtal...  Ich habe die letzten der Elben aufgesucht um auch gegen unseren gemeinsamen Feind zu kämpfen, den eure Mutter prophezeite! Thranduil hat die Elben des Waldes, die versteckt lebten, hier her gerührt und wir sind bereit der Dunkelheit zu trotzen, denn ich habe gesehen das der Feind schon die Normauer überwunden hat...". 
Die junge Maia nickte ihm zu. Sie war erstaunt, das trotz allem so viele bereit waren den dunklen Feind der Welt zu bekämpfen,  auch wenn es vermutlich aussichtslos war. Vor allem sahen die Fürsten von Angmar und Arnor auf den Elben. Denn lange halten sie als verschwunden und wurden zu einer Legende.
Dann nahm Kiana die Krone und erhob sich von ihrem Platz. Alle erhoben sich daraufhin ebenfalls. Lynn Stark verließ als erste den Saal. Kiana sah zu Thirak und hoffte, dass er mit ihr wieder in die Gemächer verschwand, doch er sah sie noch immer nicht an und verließ als zweiter den Saal.  Kiana tat dies im Herzen weh. Sie wusste nicht was in Thirak vor sich ging und warum er sie so behandelte. Trotzig stampfte sie nun auch aus dem Saal. Ihr Gefolge war dicht hinter ihr.

Später am Tag lief sie mit schnellen Schritten durch die langen Gänge. Sie stoppte allerdings, als sie die Stimme von Lynn Stark aus einem Raum hörte. Sie überlegte kurz. Sie wusste, die Schwester Thiraks mochte Kiana nicht wirklich. Vielleicht lag es daran dass sie sich nicht kannten und sie nur Angst um ihren Bruder hatte, der ihre einzige Familie war. Etwas in ihr ließ sie zweifeln etwas anderes Situation ändern zu können, doch eine andere Seite in ihr wollte sich mit der Schwester Thiraks gut stellen. Und diese Seite war stärker.
Kurzerhand beschloss sie den Raum zu betreten. Der Raum sah aus wie eine Bibliothek und hatte einen großen Tisch in der Mitte.  An diesem saßen Lynn und ein Mann. Er trug das Wappen Arnors auf seinem Waffenrock. Die junge Königin räusperte sich und sofort stoppte das Gespräch.
"Ich habe gehofft wir können alleine sprechen?", fragte Kiana vorsichtig.
Lynn nickte dem Mann nur zu, der sie anstarrte. Daraufhin erhob er sich von seinem Platz und verneigte sich mit den Worten "Meine Herrin!" vor Thiraks Schwester. Als er an Kiana vorbei ging stoppte er kurz und zögerte. Wortlos verbeugte er sich und lief mit schnellen Schritten aus dem Raum. Kiana ging auf Lynn zu und setzte sich auf einen Stuhl der neben ihr am Tisch stand.
"Wie ich hörte kennt ihr meinen Berater bereits?", fing Kiana an. "Ja, ich wurde vor den Tod meines Vaters nach Minas-Tirith geholt und wuchs dort auf. .. Später wurde ich mich Galador verheiratet. Aber er war immer gut zu mir... Er ist ein guter Mensch...", erwiderte Lynn kühl.
Kiana sah sie nur eindringlich ein und sagte: "Galador ist nicht meine Hand weil er gut ist, sondern weil er gut,  intelligent und rabiat sein kann, wenn er es muss! Er hätte Imrahil nie vertrauen sollen...".
"Hättet ihr auch nie sollen...", entgegnete Lynn trocken.
Kiana schluckte daraufhin. "Ich dachte er kennt seinen Bruder...".
Lynn erwiderte: "Familien sind kompliziert...".
"Das kennen wir beide wohl sehr gut ...Und scheinbar hatten wir eben die gleiche Meinung über Elphir...", fing Kiana an.
"Wir haben nicht wirklich Gemeinsamkeiten mit der Familie..."
"Naja, dann haben wir andere Gemeinsamkeiten... Was zum Beispiel das herrschen als Frau angeht, obwohl es nicht wirklich gerne gesehen wird! Und doch, so würde ich behaupten, sind wir beide dabei das gut hinbekommen!", sagte Kiana.  Sie machte eine Pause. Sie war sich nicht sicher ob sie die Ablehnung Lynns wirklich ansprechen sollte. Doch sie tat es: "Und doch spüre ich,  dass da etwas zwischen uns steht.... sagt mir was es ist...". Dabei klang sie sehr ruhig und verständnisvoll. Lynn schien nach Worten zu suchen. "Ist es wegen eurem Bruder?", fragte Kiana direkt.
Lynn entgegnete: "Er liebt euch und ihr wisst das...".
"Und das stört euch?".
"Männer machen dumme Dinge für Frauen... Sie sind einfach zu manipulieren...", sagte Thiraks Schwester.
Kiana bemerkte nun, worauf die Frau anspielen wollte. Sie wusste nun, dass Lynn dachte, Kiana nutzte es aus, dass Thirak sie liebte und alles für sie tat.
"Mein ganzes Leben kenne ich nur ein Ziel: Den Thron von Mittelerde! Ihn zurückzuholen von den Menschen, die meine Familie zerstört haben... Mein Krieg war gegen sie... Bis ich Thirak getroffen habe... Und jetzt bin ich hier... Weit weg von Minas-Tirith und kämpfe Thiraks Krieg... So sagt mir, wer manipuliert hier wen?", erklärte Kiana fast schon verzweifelt.
Lynn fand zunächst keine Worte darauf. Sie atmete durch und fing an: "Ich hätte euch vom ersten Tag an danken sollen... Es war ein Fehler...".
Kiana legte ihre Hand auf die von Thiraks Schwester.
"Ich bin hier, Weil ich euren Bruder liebe und ich vertraue ihm! Ich weiß das er zu seinem Wort steht...", sagte Kiana sanft.
Lynn seufzte und fragte: 'Was passiert danach? Wir vernichten Melkor, danach Imrahil... Doch was ist dann ?".
"Ich hole mir den Thron von Mittelerde...", erwiderte Kiana irritiert. Sie wusste nicht recht, was Lynn von ihr wollte.
"Aber was ist mit dem Norden? Er wurde uns weggenommen und wir holten ihn zurück... Wir haben geschworen nie wieder vor jemanden zu knien... Was ist mit dem Norden...".
Die junge Königin sah sie erschrocken an und zog ihre Hand von Lynns herunter. Von allem wollte sie genau so etwas nicht hören.  Sie dachte sie hätte es hinter sich, nachdem Thirak sich auch am Anfang weigerte das Knie zu beugen. Innerlich stieg eine Wut in ihr auf. Sie war die rechtmäßige Königin von Mittelerde und Angmar war ein Teil der sieben Königslande. Es gehörte dazu. Bevor Kiana allerdings etwas sagen konnte betrat ein Hauptmann den Raum.
"Euer Gnaden, meine Herrin, Verzeiht mir, wenn ich euch unterbrechen muss, aber ich habe schlechte Neuigkeiten...", sagte er schnaubend. Lynn sprang auf und nahm einen Brief entgegen.
"...Sie sind schon auf dem hier her... Morgen Abend werden sie hier sein!", schnaubte er weiterhin panisch.  Lynn las sich den Brief durch und machte sich sofort auf dem Weg Thirak zu suchen.  Kiana verstand zunächst nicht, aber rechnete schon mit schlechten Nachrichten.

Lynn fand Thirak schließlich ich seinen Gemächern. Sie warf den Brief vor Thirak auf den Tisch an dem er saß. Er las ihn sich durch. Fürst Schwarzdorn hatte seine Hilfe verweigert und blieb in seiner Festung. Ein Späher konnte noch sehen, wie die Armeen von Melkor die Burg der Schwarzdorns überrannten. Somit war die Armee sehr nah an Carn-dûm.  Thirak ließ den Brief fallen und rieb dich die Stirn. Eigentlich hatte er überhaupt keinen Kopf für all diese Dinge, denn Lohr hat ihm ewas offenbart.
Er erhob sich von seinem Platz und sagte: "Fürst Schwarzdorn steht hinter Haus Stark wie seit Hunderten von Jahre... War es nicht das was er sagte?".
"Haus Schwarzdorn steht hinter Thirak Eisen... Dem König des Nordens...", verbesserte sie ihn sie.
"Ich sagte dir, das wir Verbündete brauchen...", verteilte Thirak sich.
Lynn erwiderte: "Ja, aber du sagtest nichts davon deine Krone niederzulegen...".
"Ich wollte nie eine Krone... Alles was ich wollte war den Norden zu beschützen... Ich habe zwei Armeen hergebracht und zwei Drachen...".
"Und eine Vaneryen Königin!", beschwerte sie sich.
Thirak verstand nicht warum sie das sagte. "Denkst du wir können Melkor ohne sie besiegen? Ich hab seine Armeen zweimal bekämpft... Es ist nicht wichtig wer welchen Titel trägt... Ohne sie sind wir verloren!", dabei wurde er lauter. Er atmete durch. Er hasste es wenn er so impulsiv wurde. Er rieb sich erschöpft die Stirn. "Hast du noch vertrauen in mir?".
"Du weißt das ich dir vertraue...".
"Sie wird eine gute Königin sein... Für alle! Sie ist nicht wie ihr Vater....".
"Nein, sie ist hübscher...", seufzte Lynn. Thirak lächelte seine Schwester daraufhin an.
"Hast du dein Knie gebeugt weil du den Norden beschützen willst? Oder hast du es getan weil du sie liebst?", fragte sie direkt. Thiraks Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er verstand es nicht warum seine Schwester so schlecht von Kiana dachte. Er war innerlich wütend und enttäuscht. Vielleicht auch deshalb, weil er ihr darauf keine Antwort geben konnte. Der Fürst von Carn-dûm brauchte einen  Ort zum nachdenken. Immerhin hat er die Nachricht von Lohr auch noch nicht verarbeitet. Er verließ den Raum und ging aus der Burg hinaus. Er hoffte nun auf Ruhe, bevor die große Schlacht begann....


 
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Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Der letzte Tag vor der Dunkelheit...
« Antwort #48 am: 19. Jul 2020, 03:15 »
Der letzte Tag vor der Ankunft der Horden der Dunkelheit stand bevor. Das Wetter war schon vom Morgen an eher trüb. Die letzten Vorbereitungen wurden abgeschlossen. Viele Menschen verteilten die Waffen, die aus Dunkelstahl gefertigt wurden, in der Festung. Davos verteilte noch Essen an die Soldaten und Männer, die kämpfen musste. Gleichzeitig schickte er sie auf ihre Positionen.
Die Furcht der Männer war schwer zu übersehen. Wie eine Last lag das Wissen über Melkors Ankunft auf den Schultern von allen.
Am frühen Abend versammelten sich die wichtigen Leute im Thronsaal.
Thirak erklärte noch einmal den Schlachtplan: "Wir haben Dunkelstahl und Elbenstahl um gegen die Horden der Finsternis zu bestehen... Doch den Feind wird es wenig beeindrucken,  denn er hat viele Diener und ist für einen einzigen Zeck hier... Die Welt der Menschen zu vernichten!". Alle hörten ihm weiterhin gespannt zu.
"Wir haben Gräben außerhalb der Festung ausgehoben , wir haben Pfähle und Barrikaden mit Dunkelstahl bearbeitet um ihnen den Weg in die Festung zu erschweren... Wir müssen nur lange genug durchhalten, um dann Melkor zu vernichten!", sagte er noch.
"Selbst wenn wir so lange durchhalten sollten, ich denke nicht das er sich zeigen wird...", wandte Elphir ein.
Eldarion ergriff das Wort, bevor Thirak antworten konnte: "Er wird es tun... Er will mich und hat mich schon vor einiger Zeit markiert... Ich wanderte viel im Hohen Norden herum um meine Fähigkeiten zu erlernen... Dabei hat er mich schon einmal fast ergriffen. ..". Dabei zeigte er ein Mal, welches eine schwarze Fratze darstellte, das sich auf seinem Unterarm befand.
"Und warum sollte er ausgerechnet euch wollen?", fragte Elphir.
Eldarion erwiderte: "Ich bin der letzte Nachkomme mit Elben Blut... Nach mir wird es keine Elben mehr geben, denn sie verschwinden aus Arda... Aber ich habe besondere Kräfte bekommen, ich bin das Buch von Arda... Ich trage die Geschichte der Welt in mir... Wenn er mich tötet, löscht er die ganzen Erinnerungen aus und wird die Welt so schaffen, wie er sie haben will... In ewiger Dunkelhei!".
Lohr sagte nur: "Das macht wohl Sinn...". Den anderen war es allerdings zu myteriös.
"Ich werde im Vorhof der Burg auf ihn warten....", sagte Eldarion noch.
"Dann werden meine Elben und ich dich beschützen.... Das ist das mindeste was ich nach all den Jahren tun kann!", schlug Elrond vor. Eldarion nickte ihm zu.
Thranduil, der blonde Waldelb warf hinein: "Ich werde meine Männer auf der Burg positionieren... Wir haben mit unseren Bögen die größte Reichweite und Präzision...". Thirak willigte ein.
"Ich werde zusammen mit Kiana und den Drachen auf  Melkor warten und ihn im richtige  Moment bekämpfen...", sagte Thirak. Selbst dabei sah er sie nicht einmal an. Das Viel der jungen Frau wieder auf. Doch sie sagte nichts.
"...Davos wird dann bei Bedarf den großen Graben in Flammen setzen lassen...".
"Dann werde ich ihm helfen!", sagte Galador zuversichtlich. Kiana aber bremste ihn: "Ich denke Herr Davos wird das schon alleine schaffen... Ihr werdet mit den Frauen und Kindern in die Katakomben gehen... Ich kann es nicht riskieren euch zu verlieren!".
"Aber jeder Mann wird gebraucht!", versuchte er noch einzuwenden.
Kiana schien sich festgelegt zu haben: "Ihr geht in dir Katakomben! Ich brauche euren Verstand und Rat wenn all das vorbei ist...".
Schließlich gab er nach.
"Wir sollten uns alle noch einmal ausruhen, bevor der Krieg beginnt... Wir werden unsere Kräfte brauchen!", schlug Thirak vor.  Alle willigten ein. Kiana sah nur zu, wie Thirak den Saal verließ ohne sie beachten. Es tat ihr innerlich weh.
Was hab ich nur falsch gemacht? , fragte sie sich. Auch die anderen verließen den Thronsaal. Nur Faramir wich ihr nicht von der Seite. Er sah sie schon fast mitleidig an. Wahrscheinlich spürte er Kianas Schmerz.
"Was ist? Willst du nicht auch gehen und dich ausruhen?", fragte sie ihn. Dieser schüttelte nur den Kopf: "Du weißt dass es mir in deiner Nähe gut geht... Und egal was ist ich stehe zu dir!".
Die Worte zauberten der jungen Frau ein leichtes Lächeln aus ihren Lippen.
"Er ist dein Bruder, nicht war? Dieser Boromir.", wollte sie wissen.
Faramir nickte: "Ja, das ist er...".
"Willst du nicht zu ihm? Ihr habt euch bestimmt einiges zu erzählen...".
Entschlossen erwiderte ihr Freund: "Das hat noch Zeit bis nach der großen Schlacht...".
Besorgt sagte Kiana: "Vielleicht gibt es kein danach! Mach dir keine Sorgen um mich... Ich komme klar und wir sehen uns bestimmt noch einmal vor der Schlacht... Versprochen!".
Faramir seufzte und nickte ihr schließlich zu. Dann verschwand auch er mit langsamen Schritten aus dem Thronsaal.
Kiana sah ihm noch hinter er. Sie war nun einsam in der großen Halle. Nur der Thron weilte noch in diesem Saal. Sie fühlte sich einsam. Verlassen. Alle waren mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Selbst Faramir mit seinem Bruder und Mina mit Grauer Staub, da sie sich um ihm sorgte. Doch wen hatte sie schon? Sie war wie immer alleine.  Sie hoffte Thirak würde nun in diesem Moment die Türen den Thronsaales betreten. Doch vergeblich. Die junge Königin wurde geliebt. Doch die Menschen die es taten leben weit Weg von diesem Ort. Hier hatte sie nur Verachtung.  Kiana seufzte.
Schließlich vernahm sie ein flüstern. Doch sie konnte es nicht zuordnen. Es waren ihr auch unbekannte Worte und viel zu undeutlich. Die Stimmen schienen lauter zu werden. Erschrocken sah sich die junge Königin im Saal um, doch dort war niemand.
Sie erblickte die schwarze Krone,  welche auf dem Tisch vor dem Thron lag.  Auch Thiraks Schwert war daneben an den Tisch gelehnt. Es leuchtete stark, sodass die blauen Lichtstrahlen selbst aus der Scheide leuchteten. Kiana ging einige Schritte auf den Tisch zu. Die flüsternden Stimmen wurden lauter und lauter, je näher sie den Gegenständen kam. Verstehen konnte sie noch immer nichts, denn sie reden durcheinander.
Als die junge Frau die Krone berührte, erschrak Sie.  Denn im selben Moment tauchte in ihren Gedanken eine schwarze dunkle Gestalt auf, die ihr Angst machte. Sofort ließ sie die Krone wieder los. Und plötzlich waren auch die Stimmen weg.
Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren,  Kiana , sagte sie sich. Ihr war das alles zu unheimlich. Die junge Maia beschloß den Thronsaal zu verlassen.

In einem anderen Raum der Burg saßen Davos, Elphir, Boromir und Wiemund Trolltöter zusammen in einer Runde. Schließlich kam auch Galador dazu , griff sich eine Stuhl, stellte ihn ebenfalls in die Runde und setzte sich hin.
Wie gewohnt fragte er nach Wein und Davos reichte ihm einen Becher. Die Männer erzählten sich vieles aus der Vergangenheit, aus der Kindheit. Es wurde viel gelacht und gescherzt,  obwohl alle so unterschiedlich waren und aus verschiedenen Ecken der Welt kamen. Sie wussten, dass Melkors Horden jeden Moment eintreffen konnten,  doch trotzdem ließen sie sich den letzten Abend nicht nehmen.
"So langsam ist wohl der Wein alle!", merkte Davos Schneewert an.
Galador rief nur: "Gibt es wirklich keinen mehr hier?".
"Ich fürchte nicht... Nur noch den letzten Krug!".
Davos versuchte die Feuerstelle noch weiter zu entfachen,   doch langsam ging das Holz aus. Der Wind heulte draußen und war unglaublich laut.
"Es könnte unsere letzte Nacht sein...", sagte Wiemund. "...Habt ihr euch damit schon abgefunden?".
Galador erwiderte: "Ich versuchte es immer wieder... Doch ich werde es nie...". Er wendete sich an Elphir: "Ich vermisse die alten Zeiten... Ich betrunken mit einer Hure im Bett, niedergemacht von Imrahil und du in deiner edlen Ritterrüstung...".
"Und diese Zeiten vermisst du wirklich?", fragte Elphir verdutzt.
Galador nahm einen großen Schluck aus seinem Becher bevor er antwortete. "Nein, nicht wirklich... Doch es kam mir alles viel einfacher vor....".
Auch Thranduil der Waldelb betrat nun den Raum um wärmte sich an der Feuerstelle auf.
Die Stimmung war nun etwas getrübt und alle blickten in die Flammen der Feuerstelle. Galador erhob seine Stimme: "Jetzt wo ihr hier seid, Thranduil: Auch wenn ihr damals zunächst zuerst für Angmar gekämpft hat, als das Reich nicht vereint war, habt ihr danach gegen Angmar gekämpft...  So wie die meisten von den hier anwesenden...". Er seufzte. ""Und nun sind wir hier und beschützen den Hauptsitz der Starks...". Die anderen stimmten ihm zu.
"Wir haben alle schon so viele Schlachten überlebt... Ich denke wir alle sollen überleben und werden das diesmal auch!", fing Galador an. Die anwesenden konnten sich daraufhin nicht vor lachen halten.
"Ich glaube das wirklich!", verteidigte Galador seine Worte.
"Seht... Herr Davos Schneewert: Überlebte zwei mal den Kampf um Carn-dûm, dann die Schlacht um Minas-Tirith... Elphir Imrazor: Glorreicher Sieger der Schlacht in Mordor als sie sich Thurion nach Imrahils Rebellion anschließen wollten... Wie alt warst du da sechzehn?".
Er machte eine kurze Pause und nahm noch einen Schluck.
"Boromir von Osgiliath überlebte genug Schlachten und entkam den Zorn meines Bruders...".
Elphir unterbrach ihn daraufhin: "Ich hatte mehr und mehr das Gefühl,  die Krone ließ meinen Vater verderben... Ich hatte manchmal das Gefühl sie würde flüstern... Und manchmal erwischte ich ihn, wie er damit redete... Deshalb brachte ich sie zurück".
"Eine Weiße Entscheidung...", erwiderte Galador.
"Wir sollten lieber etwas ausruhen... Die Schlacht könnte jeden Moment losgehen...", schlug Elphir seufzend vor.
Sofort rief Galador: "Nein, nur noch ein bisschen!".
"Wir haben außerdem keinen Wein mehr...", sagte Davos. Auch die Feuerstelle war vollständig herunter gebrannt. Galador trank seinen Becher aus. "Kennt denn wenigstens einer ein Lied? Herr Davos?", fragte der Berater der Königin.  Dieser entgegnete ernst: "Das wollt ihr lieber nicht hören!".
"Elphir?", fragte er seinen Neffen. Dieser schüttelte nur den Kopf. Galador sah zu Wiemund, der sofort seinen Kopf schüttelte. Galador ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen. Dann ertönte die Stimme des Waldelben. Der Gesang klang erstaunlich gut. Alle sahen ihn erstaunt an, weil niemand damit rechnete. Gleichzeitig verfiel die Truppe auch in Wehmut. Denn er sang über ein Mädchen, welches alles hatte und doch einsam und verloren war.
"Elphir hat aber recht, wir sollten uns jetzt lieber bereit machen...", sagte Boromir nach dem Gesang, während er sich von seinem Platz erhob. Die anderen stimmten ihm zu. Es dauerte auch nicht lange und Boromir verließ den Raum.
Draußen außerhalb der Burg wurden die letzten Dinge organisiert. Die schwarzen Ostlinge von Kiana gingen auf ihren Positionen, stets in Formation. Die Armee der schwarzen Ostlinge und der Variags, aber auch von Arnor und viele von Angmar positionierten sich außerhalb der Festung. Sie wollten so lange wie möglich die Horden Melkors außerhalb der Festung halten.
Boromir traf auf Faramir,  der gerade seinen Weg kreuzte.
"Nach all den Jahren sieht man sich wieder!", sagte Boromir. Faramir entgegnete: "Das ist wahr... Aber warum hast du dich nie gemeldet, als du in Schwierigkeiten warst? Mir wurde immer gesagt du hättest deinen Titel nie verloren...".
"Ach, ich denke das ist nicht wichtig, kleiner Bruder... So konntest du deiner Bestimmung folgen und Kiana auf ihren Weg lenken... So wie der Weltenlenker es verlangte!", sagte er nur. Faramir verstand zwar nicht viel davon was Boromir sagte, doch er akzeptierte das.
"Immerhin führte unser beider Weg hier her...".
Faramir nickte ihm daraufhin zu.
"Ich bin froh, dass ich Kiana wieder traf und ihr folge... Sie wird eine gute Königin für uns alle sein! Ich wünsche dir viel Glück!", sagte Faramir.
Boromir packte ihn sich und umarmte ihn. "Ich wünsche dir auch viel Glück... Auf das der Weltenlenker es gut mit uns meint und wir die verlorenen Jahre nachholen können!", erwiderte Boromir. Er hatte sogar feuchte Augen. Auch Faramir fiel es nicht leicht.
Dann kam eine Frau in roten Roben auf sie zu.
Boromir wischte sich nur über die Augen. "Herrin Mira! Ich habe mich schon gefragt wann ihr auftaucht!".
"Ich bin hier, wo mich mein  Schicksal erwartet hat. So wie das aller, die hier stehen!", erwiderte sie.
Faramir musste nun aufbrechen.  Er stieg auf ein Pferd und ritt eben
durch die Tore. Melkor war nicht mehr weit und alle mussten bereit sein. Andernfalls stand der Untergang der Welt bevor.

Thirak ging in die Gruft. Er stand vor dem Familiengrab und dachte über alles nach.
Er bemerkte gar nicht das Kiana die Grabkammer betrat und sich bei ihm einharkte und anlehnte. Thirak sah sie kurz an und dann wieder zu dem Grab.
"Wer ist das?", wollte Kiana wissen.
"Elina Stark...", erwiderte Thirak leise.
Kiana räusperte sich und sagte: "Jeder erzählte mir das mein Bruder Aranion als liebevoll und barmherzig galt... Er hat sich um die Armen gekümmert.... Doch trotzdem schändete er sie...".
Thirak seufzte und entgegnete: "Nein, hat er nicht...".
Die junge Frau sah fragend zu ihm auf.
"Er hat sie geliebt...", dabei wendete er sich zu Kiana. Er überlegte lange ob er es ihr überhaupt sagen sollte. "....Sie haben heimlich geheiratet... Nachdem Imrahil Minas-Tirith angreifte, hatte er einen Sohn... Imrahil hätte das Baby umgebracht, wenn er davon gewusst hätte... Elina wusste das... Deshalb gab sie den jungen ihrem Onkel, Thir Stark,  nachdem sie verblutet war... Und er hat ihn als seinen Bastard aufgezogen...".
Kiana ahnte schon was er sagen wollte. Ihr Atem wurde zittrig und ein tiefer Schmerz breitete sich in Ihr aus. Für einen kurzen Moment hoffte sie er scherzte nur.
"... Mein echter Name ist Anaryon Vaneryen...".
Die junge Maia sah ihn zuerst sprachlos an. Als sie die Worte hörte setzte es ihr zu, wie ein Schlag in den Bauch.
"Es ist unmöglich...", sagte sie nur stotternd.
"Ich wünschte es wäre so...".
Jetzt war ihr klar, warum Thirak sich so zurückgezogen hatte und ihr keinen Blick schenkte.
"Wer hat dir das erzählt?",fragte sie.
"Eldarion, Aragorns Sohn, hat es in seinen Visionen gesehen und Lohr hat es bestätigt. .. Er fand Bücher in der Bibliothek von Mithlond...".
"Visionen?", fragte Kiana irritiert. "Eldarion, der natürlich gegen den Anspruch meiner Familie ist... Lohr, dein Freund... Niemand weiß davon außer zufällig die beiden? Kommt es dir nicht seltsam vor?".
Thirak sagte nur: "Kiana, es ist war... Ich weiß dass es das ist...".
"Wenn das wahr ist, macht es dich zum letzten lebenden männlichen Erben von Haus Vaneryen... Somit hast du einen Anspruch auf die Krone von Mittelerde!".
Kiana dachte sie wäre in einem Albtraum. Sie wollte aufwachen, doch leider waren es die echten Worte Thiraks. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, ertönte das Signalhorn welches die Ankunft der Armeen der Dunkelheit ankündigten.
Es war so weit und es gab keine Zeit weiter darüber nachzudenken und zu sprechen.  Thirak machte sich auch sofort auf dem Weg zu den Mauern. Kiana folgte ihm.
Das Wetter schien sich verschlechtert zu haben.  Dichter Nebel befand sich nun außerhalb der Festung und es wurde viel kälter als es ohne hin schon war.
Es gab kein entrinnen mehr. Nun ging es um das Überleben. Nicht des einzelnen.  Sondern der ganzen Welt....


« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:44 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

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Die ewige Dunkelheit....
« Antwort #49 am: 22. Jul 2020, 17:02 »
Alle befanden sich in Position. Davos bei den Bogenschützen auf einem Turm. Galador stand zunächst bei Lynn Stark und Hildamar Rohstt -dem Hauptmann aus Arnor- über dem Haupttor. Elrond war mit seinen Elben im Burghof bei Eldarion, der dort auf einer Mauer saß. Thranduil schickte seine Soldaten auf die Burgmauer, ging selbst aber zu den anderen. Grauer Staub war mit seinem schwarzen Ostlingen vor dem Haupttor. Bei ihnen wurden  viele Kriegsgeräte aufgebaut.  Neben der Armee positionierten sich die Truppen aus Angmar, dem hohen Norden und Arnor. Bei ihnen standen somit Wiemund und Elphir und Boromir mit seinen Anhängern. Auch diverse Hauptmänner der Streitkräfte waren dort. Faramir war auf seinem Pferd bei den Variags aus dem weiten Osten vor den Ostlingen.
Thirak Eisen flog mit Kiana Vaneryen auf den Drachen zu einer Anhöhe, die weiter entfernt vom Schlachtgeschehen war, um einen besseren Überblick zu haben und Melkor abzufangen.
Die rote Priesterin Mira ging auf Faramir zu und positionierte sich neben ihn. Er hätte lieber Kiana bei sich gehabt, die aber woanders war. So sehr hatte er gehofft, sie wäre jetzt bei ihm so wie sie es noch vor ihrer letzten Begegnung sagte.
Die Frau in den roten Roben musterte ihn und sagte: "Ihr habt jemanden anders erwartet... Ihr liebt sie wirklich, nicht war?". Faramir sah sie irritiert an. Er fragte sich woher sie wusste woran er dachte. Der Freund von Kiana Vaneryen wollte darüber aber nicht nachdenken. Er nickte ihr nur zu.
Es dauerte nicht lange, da war das Geräusch marschierenden Truppen zu hören. Noch erhellte der Mond und die Sterne -die in dieser Nacht besonders hell schienen- das Feld vor der Festung. Allmählich wurden die Truppen sichtbar. Faramir wunderte sich. Die Horden der Dunkelheit konnten keines Weges in Reih und Glied marschieren, doch diese konnteen es scheinbar. Auch waren es keine endlosen Horden, sondern eine Armee von ungefähr zehntausend Mann. Sie wirkten nicht besonders furchteinflößend oder gar untot. Einer von ihnen rief immer wieder etwas zu seinen Männern. Allerdings war es auf einer ihn unbekannten Sprache und viel zu weit weg, als das man es verstehen konnte.
Irritiert sahen sich einige Soldaten aus Angmar und Arnor an. Hildamar Rohstt blickte ebenfalls zu Galador, der die Blicke auf sich ruhen spürte. Der Unhold,  den er und die anderen nach Osgiliath brachten, war doch keine Einbildung. Er hoffte das sich Thirak und Kiana nun nicht vor ihrem Volk blamierten. "Sagtet ihr uns nicht, dass eine Übermacht aus Untoten auf uns zukommen würde?", fragte Fürst Rohstt ungläubig. Galador versuchte dies zu ignorieren. Hatten sie sich etwa verschätzt und Melkor sendete seine Armeen nicht nach Carn-dûm?
Faramir erkannte die Rüstungen und Banner der Armee aus der Ferne.  Er hatte sie schon einmal gesehen. Die schwarze Garde trug sie. Jene Männer, denen auch Loki angehörte, bevor er zu Kiana überlief. Scheinbar hatte Loki recht damit, dass die Soldaten aus den Tempeln von Melkor sich auf den großen Krieg vorbereiteten.
Mira wendete sich an Faramir: "Sprecht ihr die Sprache der Variags?".
Faramir nickte ihr nur zu. "Dann sagt ihnen,  sie sollen ihre Waffen heben! Ich werde nun mein letzte Kraft geben, um Mittelerde vor der Vernichtung zu bewahren!".
Faramir verstand nicht recht was sie damit sagen wollte und sah sie weiterhin irritiert an.  Er befahl den Variags aber auf Ostron die Waffen zu heben. Mira fasste eines der Schwerter an und ritze dabei ihre Hand auf.  Viel Blut floss an der Klinge entlang. Immer wieder sagte sie Worte auf, die Faramir nicht verstehen konnte. Plötzlich flammte das Schwert auf und dann die Waffen der übrigen Variags. Es war ein Spektakel, welches man aber nicht genießen konnte. Die Frau mit den roten Haaren fiel daraufhin erschöpft vom Pferd. Doch bevor Faramir auch nur reagieren konnte zischte sie nur: "Macht euch um mich keine Sorgen, meine Zeit auf dieser Welt ist vorbei! Rettet sie  lieber! Diese Armee ist nicht die Armee von Melkor!".
Faramir erkannte nur,  das etwas mit ihrem Gesicht wohl nicht stimmte. Sie sah plötzlich alt aus. Sogar verbrannt. Er verstand ihre Worte und zog daraufhin auch sein Schwert. Er befahl seinen Männern zum Angriff und alle Variags ritten ihm mit lauten Schlachtgeschreien nach.
Grauer Staub ließ die Trebuchets mit Feuergeschossen in die Richtung schießen, um auch gleichzeitig für mehr Licht zu sorgen.
Doch gerade als die Reiter in die Reihen der schwarzen Garde preschten, schien sich die Himmel zu verdunkeln und die Variags wurden in einer dunklen Wolke verhüllt...

Kiana und Thirak konnten die Szenerie gut beobachten. Sie sahen die vielen kleinen Lichter der kleinen Flammen, die sich in Bewegung setzten. Als die Reiter die Männer der Schwarzen Garde erreichten, wurden die Schlachrufe leiser und es ertönte Geschrei während sie in der dunklen Wolke verschwanden. Nach und nach verstummten die Schreie. Die kleinen Flammen erloschen bis es schließlich dunkel war. Die dunkle Wolke breitete sich mit starkem Wind aus und bedeckte die ganze Fläche des Himmels. Nur noch das Licht der Feuerstellen und Fackeln erhellten das Gebiet und die Festung. Unglaubliche Stille herrschte im ganzen Gebiet. Viele der Soldaten atmeten zittrig ein und aus. Nun bekamen sie doch Angst, dass wohl die Horden der Dunkelheit nicht aus der schwarzen Garde bestand.
Außerhalb des Feuerlichtes konnte man die Hand vor den Augen kaum noch sehen. Vereinzelte Pferde und Variags kamen zurückgerannt. Sie wirkten verängstigt und wollten wieder in die Festung. Auch Faramir ritt verletzt wieder zurück.
Es dauerte auch nicht lange, da wurde seltsame Röscheln der Unholde immer lauter. Etwas kam auf sie zu gerannt und es waren nicht wenige.
Schließlich wurden die Grabunholde sichtbar und prallten auf die Armee der schwarzen Ostlinge. Einige Soldaten aus Angmar und Arnor rannten aus Angst weg. Elphir versuchte sie zu ermutigen standhaft zu bleiben. Immerhin blieben viele dort stehen und Thranduil wies sie an sich bereit zu machen.  Denn die Untoten erreichten auch ihre Stellung und sie versuchten gegen den Ansturm zu bestehen.
Thirak und Kiana beobachteten das Geschehen noch von der Ferne. Die junge Frau konnte es sich aber nicht mehr länger mit ansehen und wollte auf ihren Drachen steigen. Thirak ergriff sie am Arm. "Melkor ist noch nicht da, wir müssen warten!".
Kiana fauchte nur zurück: "Er ist bereits hier! Der Tot  ist hier!". Sie warf ihm auch einen bösen Blick zu. Daraufhin ließ er sie los und stieg ebenfalls auf einen der beiden Drachen. Kiana flog sofort auf die Horden zu. Sie zögerte nicht lange und ließ Ancalagon Feuer auf die Horden niederregnen. Sie versuchte auch,  mit ihren Kräften Feuer vom Rücken des Drachen zu versprühen.
Thirak tat es ihr gleich und Darium spuckte ebenfalls Feuer auf die anstürmenden Massen. Nach einiger Zeit erkannte die Gestalten in den schwarzen Roben außerhalb der Schlacht. Diese mussten die Grabunholde kontrollieren. Der Mann Angmars rief Kiana und zeigte auf die Gestalten. Diese verstand sofort was er meinte und beide flogen auf die Gestalten zu.
Bevor das Paar die Nekromanten allerdings erreichen konnte, wurden sie von einem starken dichten Schneesturm eingehüllt, der die Sicht nahm. Thirak und Kiana versuchten aus diesem Sturm zu entkommen, was nicht ganz einfach war. Plötzlich tauchte eine Geflügelte Kreatur auf, die beide attackierte.  Erst als diese Kreatur zurückkehrte und zum erneuten Angriff ansetzte, erkannte Kiana, dass es ihr toter Drache Aranion war. Er sah verwest aus und schien sie nicht mehr zu erkennen.  Auch war er umgeben von schwarzem Rauch. Immer wieder attackierten sich die Drachen und das Paar versuchte nicht abzustürzen von ihren jeweiligen Drachen...

Auf dem Boden versuchten sich die vereinten Kräfte den Horden entgegenzustellen. Es schien vergebens zu sein. Soweit, dass die Anführer beschlossen sich in die Festung zurückzuziehen. Die schwarzen Ostlinge sicherten den Rückzug der anderen zurück in die Burg so gut es ging. Selbst wenn sie sich wahrscheinlich selbst fürchteten, blieben sie in ihren Formationen und kämpften mutig weiter.
"Zündet den Graben an!", rief Grauer Staub immer wieder. Davos versuchte daraufhin mit Fackeln  Kiana zu signalisieren, den Graben anzuzünden. Der Sturm war aber zu dicht und die schwarze Nebelwolke breitete sich immer weiter aus. Kiana konnte das Licht also nicht erkennen. Davos ließ Bogenschützen mit Feuerpfeilen auf den Graben schießen, doch er entzündete sich nicht.
Nun zogen sich auch die schwarzen Ostlinge unter Grauer Staub zurück. Als der Hauptmann der Ostlinge hinter den Graben war, überlegte er lange, ob er einige seiner Männer zurücklassen sollte. Sie kamen nur sehr langsam in ihren Formationen zurück und die Horden der Dunkelheit kamen immer näher. Er zerstörte den Übergang des Grabens, auch wenn es ihm mehr als schwer fiel.
Vergeblich rannten Männer mit Fackeln zu den Gräben um sie zu entzünden, nachdem Grauer Staub verärgert und in Panik weiter rief, dass der Graben entzündet  werden musste. Doch sie wurden immer wieder von den Untoten abgefangen.
Plötzlich schoss ein Feuerball in den Graben und entzündeten diesen, der sich entlang der Mauer befand. Für einen Kurzen Moment wurde das Gebiet hell erleuchtet. Dies schien die Untoten abzuhalten und die blieben entlang des Grabens stehen. Als Davos und Galador in die Richtung sahen, aus der der Feuerball kam, sahen sie nur Saruman stehen. Galador nickte ihm nur zu und er gingwieder zurück in die Katakomben. Wenn es nach Galador ging, hätte er den Istari lieber weiter neben sich gehabt.
Thirak hatte inzwischen den Drachen auf der Festung gelandet und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
Kiana tauchte aus den Wolken hervor und versprühte weiterhin Feuer auf Ancalagon auf die wartenden Unholde. Immerhin schenkte dieser Moment Zeit zum verschnaufen. Alle Truppen waren inzwischen in der Festung. Galador und Davos beobachteten die Unholde. Dann tauchten immer wieder eisige Winde auf und erloschen an manchen Stellen das Feuer. Sofort setzten sich die Unholde genau über diese Stellen wieder in Bewegung und stürmten auf die Festung zu.
"Los, Lynn... Geh in die Katakomben und verstecke dich da... Das hier wird jetzt unschön...", sagte Galador. Lynn Stark erwiderte: "Ich werde aber mein Volk nicht im Stich lassen!". Davos wandte ein: "Dann begleitet sie und beschützt sie... Ihr wisst was die Königin gesagt hat...".
Daraufhin verzog Galador das Gesicht,  nahm aber die Schwester Thiraks an die Hand und liefen in Richtung der Katakomben.
"Bemannt die Mauern!", rief Davos immer wieder. Elphir, Thranduil und Boromir gingen sofort auf die Mauern. Aber auch Grauer Staub, gefolgt von seinen Ostlingen. Zunächst verschossen die Bogenschütze viele Pfeile auf die Feinde.
Die Untoten liefen gegen die Mauer und Türmten sich auf, bis sie  schließlich einfach die Mauer hochlaufen konnten. Auch gegen die Tore stürmten , schlugen und kratzten sie.

Thirak erblickte schließlich Melkor, in seiner schwarzen Rüstung. Er lief langsam auf die Festung zu, gefolgt von seinen fünfzehn Nekromanten. Thirak flog mit Darium auf die Gruppe zu und wollte den Drachen Feuer spucken lassen, doch ein Blick des Fürsten der Dunkelheit reichte aus, um den Drachen aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu Boden stürzen zu lassen. Thirak versuchte sich so gut es ging festzuhalten, stürzte aber schmerzvoll ab.
Kiana sah dies und wollte ihm zur Hilfe eilen. Auch bei ihr sah er nur zu Ancalagon und ließ den Drachen straucheln. Irgendwie versuchte Kiana den Drachen im Gleichgewicht zu halten.
Bitte Ancalagon lass mich nicht im Stich! , dachte sie immer wieder während sie sich am Drachen klammerte. Sie versuchte Melkor mit ihren Feuerkräften Einhalt zu gebieten. An ihm schienen die Feuerbälle aus ihren Händen allerdings ab zu prallen.  Auch mit einer Druckwelle aus ihrer Hand ließ sie ihn nicht einmal zucken. Er streckte seine Hand in Kianas Richtung aus. Etwas löste in ihr ein stechenden Schmerz aus. Es fühlte sich an, als würde Melkor ihr direkt ein Dolch in die Brust rammen. Die junge Frau versuchte den Schmerzen zu entkommen und dreht mit ihrem Drachen ab, bis sie sich schließlich direkt vor Melkor befand. Mit dem Befehl des Wortes für Feuer auf Ostron, ließ Ancalagon seine Flammen auf den dunklen Fürsten niedergehen. Er wurde von mächtigen Flammen umhüllt und selbst Thirak spürte die enorme Hitze.
Kiana war zuversichtlich und hatte schon das Gefühl des Sieges in sich, doch als sich die Flammen lichteten, stand er noch immer unversehrt da und ein tiefes Lachen erschallte durch die Landschafft. Das LAahen glich schon eher einem Donnern. Dann streckte er beide Hände aus und obwohl der Drache versuchte mit den Flügeln zu schlagen, sinkt Ancalagon zu Boden. Kiana sah voller Furcht in die roten Augen des dunklen Feindes der Welt. Sie befand sich nun in unmittelbarer Nähe von ihm.
"Kiana!", rief Thirak nur und rannte auf die beiden zu. Melkor streckte eine Hand zu Thirak und so wurde er wie aus Geisterhand gestoppt. Obwohl er laufen wollte,  konnte er nicht.  Der Wächer des Nordens hatte keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper. Doch er musste zu Kiana gelangen,  bevor Melkor ihr etwas antun konnte....

Um Kiana herum schien die Welt zu verfinstern. Das Schlachtfeld verstummte und auch die Sicht wurde dunkler und dunkler. Sie hörte wieder diese Stimmen, die immer etwas -auf einer ihr unbekannten Sprache- sagten. Diesmal war es aber kein flüstern mehr. Panisch sah sie sich um, denn sie wusste nicht wo sie war.
Eine der stimmen wurde nun klar und deutlich. Sie war sehr tief. "Dein Blut gehört mir! Dein Vater war schon mein und du bist es auch und wirst es immer sein!", ertönte es bestimmend. Dann tauchte Melkor vor ihr auf. Er wirkte diesmal viel größer und furchteinflößender. 
"Du bist genauso ungewollt wie dein Vater in dieser Welt! Wenn du in dieser Welt stirbst schert sich niemand um dich!".
Kiana versuchte nicht hinzuhören und sich immer wieder aus dem Griff des dunklen Fürsten zu befreien.  Er stand nun direkt vor ihr: "Du hast keine Liebe hier, nur Furcht ... Und den Tod!". Seine Worte schienen von weiteren Stimmen und Worten begleitet zu werden.
Sie wollte hier raus. Sie wollte ihm nicht mehr zu hören. Doch er schien etwas in ihr zu wecken. Im Grunde hatte er doch recht. Sie fand keine Liebe in Mittelerde.
"Ich kann dir das geben, was du in all den Jahren begehrt hast! Die Krone von Mittelerde  und unendliche  Macht!", sagte Melkor weiter. Obwohl seine Stimme tief und schrecklich war, sprach er stets langsam und ruhig.  Er streckte seine Hand Kiana entgegen und legte seine Hand auf ihre Stirn. Sie sah Bilder von den Menschen im Osten, die sie liebten, für das was die junge Frau für sie tat. Dann sah sie Thirak, der ihr sagte wer er wirklich war. Sie sah wie er zu ihr sagte: "Ich habe dich nie geliebt... Ich brauchte dich nur, damit du deine Armee und die, die du liebst opferst!". Kiana verstand nicht. War er deshalb so abweisend zu ihr? Hatte er sie benutzt? Sie sah dann die Menschenmassen die ihn anjubelten und "König" zu ihm riefen. Dann erschienen viele gestalten um sie herum. Es waren Thirak, Imrahil, Galador, Saruman, Lynn, Fürsten und Menschen von Mittelerde.  Sie alle lachten, während sie Kiana ansahen und auf sie zeigten. Als sie an sich heruntersah, steckte ein Dolch in ihrer Brust. Dies ließ sie einige Schritte rückwärts taumeln. Obwohl Kiana erschrocken war,  kamen ihr die Tränen.
"Nein, nein...", sagte sie immer wieder. "...Mach das es aufhört!".
Melkor ließ ihre Stirn los, als sie auf ihre Knie fiel. Sie schluchzte und wollte aus diesem Albtraum erwachen.
Er hielt ihr seine Hand hin und sprach: "Es gibt nur einen Weg wie das alles aufhört.... Unendliche Macht, um alle vor diesem Schrecken und Lügen dieser Welt zu retten! Es wartet nur auf dich! Du bist eine Maia mit dem richtigen Blut. Dem Blut der Dunkelheit um die Welt zu säubern!".
Kiana wischte sich die Tränen von den Wangen und sah zu ihm hoch. Er war nicht mehr die dunkle Gestalt in eiserner Rüstung und Maske. Es war ein freundliches Gesicht. Ein Mann mit langen schwarzen Haaren, der sie anlächelte. Sie griff nach seiner Hand und erhob sich...
Thirak sah gerade wie sie die Hand von Melkor nahm und sich erhob.  "KIANA!", rief er immer wieder, doch sie schien ihn nicht zu hören und er konnte sie nicht erreichen. Dann wurde auch seine Welt um ihn herum  dunkel. Melkor stand plötzlich vor ihm. "Dein Blut ist meines! Genau wie das von ihr und der ganzen Blutlinie! Ihr seid nur hier um die Welt zu vernichten!".
"Nein! Lass mich in Ruhe!", rief Thirak. "Lass auch sie in Ruhe!  Lass die Finger von ihr!".
"Willst du nicht die Welt ändern und zu einem besseren Ort machen? Eine Welt in der ihr zusammen leben könnt, frei von Vernichtung und Grausamkeiten?", sprach er mit tiefer Stimme.
Thirak verschloss die Augen. Er versuchte aus dieser Welt zu entkommen, versuchte die Gewalt über seinem Körper wieder zu erlangen.
"Du kannst uns diese Welt nicht geben!", erwiderte Thirak während er die Zähnen aufeinander presste. "Du bringst für niemanden eine bessere Welt!". Er klang ziemlich verbissen und sein Griff um das Schwert wurde fester. Es pulsierte stark und die Runen leuchteten Dunkelblau. Ein lautes dumpfes und grausames Lachen ertönte durch seinem Kopf. "Das Mädchen gehört mir schon lange! Du wirst sehen, dass du sie sowieso töten wirst und musst!". Melkor wollte seine Hand auf Thiraks Kopf legen,  doch bevor er es schaffte, gelang es dem Mann Angmars mit seinem Schwert auszuholen und die Hand abzuwehren. Melkor schrak davor zurück. "Dann stirb, du Narr!", rief der dunkle Fürst bestimmend mit seiner grausamen Stimme.  Langsam wurde die Umgebung wieder sichtbar und er befand sich zurück auf dem verschneiten Schlachtfeld, umgeben von Leichen. Er sah Kiana, die scheinbar noch nich zu sich gekommen war, auf Ancalagon sitzend, der versuchte abzuheben.
Er sah auch Melkor,  der schon weiter in Richtung Carn-dûm gegangen war.
"Kiana, schnell wach auf!", rief Thirak und rüttelte  an ihr herum.  Sie kam schließlich wieder zu sich. "Er hat versucht unseren Geist zu Schwächen... Los du musst hier weg!". Obwohl Kiana noch leicht benommen war, schrie er Ancalagon mit den Worten "Los!" an und der Drache erhob sich tatsächlich vom Boden. Bevor er Melkor allerdings einholen konnte, drehte sich dieser schon wieder zu Thirak um. Er hob nur seine Hände und ließ etliche tote Körper wieder auferstehen. Diesmal waren es die Gefallenen Verbündeten Thiraks. Der Mann aus Angmar kämpfte sich durch die Auferstandenen und versuchte die Angriffe abzuwehren.

In der Zwischenzeit wurde die Festung überrannt. Die Verteidiger versuchten verzweifelt gegen die Horden anzukommen.  Die Nekromanten Melkors schienen etwas vorbereitet zu haben, während ihr Meister mit Kiana und Thirak beschäftigt war. Er sammelte seine Kraft in seiner Hand und steckte sie zu einer Art Steinkreis vor dem Tor. Die Materie schien zu kollabieren. Raum und Zeit verzehrten sich innerhalb des Steinkreises. Durch das schwarze Loch kam einige mächtige Druckwelle und ließ viele zu Boden fallen. 
"Das Udûn-Tor!", rief Lohr nur, der im ganzen Kampf nicht mitkämpfte, sondern eher beschützt wurde.
"Es ist so wie in den Prophezeiungen... Wie in den Schriften!", sagte er beeindruckt. Scheinbar vergaß er für einen Moment die Gefahren.
"Stand da auch, wie man es wieder schließen kann?", rief Boromir, nachdem er weitere Unholde tötete. Lohr schüttelte nur den Kopf und ging in Deckung. Aus dem Tor kamen verschiedene dunkle Kreaturen. Man konnte sie nicht mit Wesen aus dieser Welt beschreiben.  Die Udûn-Wächter sahen aus, als würden sie aus Rauch und Dunkelheit bestehen. Eine riesige Kreatur zerstörte das Tor und schlug viele der Verteidiger durch die Festung. Der Udûn-Wächter verschlang viele Menschen und zerstörte die Barrikaden. Thranduil und Boromir versuchten die Kreatur irgendwie aufzuhalten,  doch schließlich wurde auch der Waldelb von einem Schlag erfasst und ließ ihn gegen eine Wand fliegen.
Boromir war davon überwältigt, sodass er Thranduil nicht helfen konnte,  während die Kreatur nach ihm griff und ihn auch verschlingen wollte. Der Griff war so stark, dass der Brustkorb des Elben berstete. Mit aller Kraft rammte er sein Schwert in den Kopf des Udûn-Wächters,  sodass dieser mit einem Kreischen zu Asche und Rauch zerfiel.
Er fiel mit der Asche zu Boden und war tot.  Elphir sah noch erschrocken zu seinem toten Körper. Doch es war keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Er sah nur Lohr der von Unholden übermannt wurde und rettete ihn.

Thirak kämpfte noch außerhalb der Festung. Er musste irgendwie hineingelangen, aber er kam nicht von der Stelle. Zu viele Feinde waren um ihn herum.
Dann tauchte Ancalagon auf und spuckte Feuer auf die Unholde um ihn herum. Der Drache setzte sich ab.
"Komm schnell!", rief Kiana, die wieder voll und ganz zu sich gekommen war.
"Melkor ist in der Festung! Ich muss zu Eldarion!", schrie Thirak. Kiana nickte ihm zu und versuchte ihm den Rücken freizuhalten, während Thirak in die Festung rannte.
Auf den Drachen kletterten viele Unholde.  Sie bissen ihn, schnitten ihn mit den Waffen in die Schuppen und kratzen ihn. Der Drache versuchte sie abzuschütteln und warf dabei versehentlich Kiana von seinem Rücken, als er abhob.
Viele Untote rannten auf sie zu. Als sie sich erhob, versuchte sie verzweifelt ihre Kräfte einzusetzen, doch sie funktionierten nicht. Scheinbar hatte sich irgendetwas verändert. Doch kurz bevor ein Unhold sie erreichen konnte, tötete jemand die Kreatur und verteidigte Kiana. Es war Faramir, der schon viele Kratzer und Wunden im Gesicht hatte. Er stellte sich schützend vor seiner Königin und bekam immer wieder Stiche ab. Die junge Frau stand hilflos daneben,  bis sie sich ein Schwert packte und auch auf die Gegner einschlug. Sie hatte lange kein Schwert mehr in der Hand gehabt. Obwohl ihr Ziehvater doch die besten Lehrmeister bezahlte fühlte es sich so an, als kämpfe sie zum ersten mal.
Besorgt und erschöpft sah sie immer wieder zu Faramir, der inzwischen Blutüberströmt war, sich aber noch auf den Beinen hielt. Er versuchte von der Stelle weg zu kommen und packte Kiana am Arm. Er versuchte näher an die Festung zu gelangen, was aber nur schleppend voran ging.
Wieder und wieder stachen die Kreaturen auf ihren Freund zu.  Sie konnte  nur hilflos dabei zusehen. Sie fühlte sich schlecht. Sie konnte ihm nicht helfen, während er sich für sie opferte. Verzweifelt versuchte sie wieder ihre Kräfte einzusetzen, aber es funktionierte erst einmal nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit entsprang aus ihrer Hand eine Druckwelle und ließ die anstürmenden Feinde zu Boden gehen. Das verschaffte beiden etwas Zeit um näher an die Festung zu gelangen. Sie versuchten so weit es ging vom Udûn-Tor wegzubleiben, denn inzwischen saugte es  alles ein, was sich in der nähe befand. Aber auch an der Festung waren wieder die Lakeien Melkors, die sich sofort auf sie stürzten. Je näher sie am Udûn-Tor waren, desto mehr raubten die Kräfte Kianas ihre Energie, bis sie diese schließlich nicht mehr einsetzen konnte.

Thirak rannte durch die Festung um zu Eldarion zu gelangen. Immer wieder musste er Unholde töten. Als dann auch noch der tote Aranion auf die Festung nieder ging und viele Teile der Gebäude zerstörte, musste Thirak sich seinen Weg suchen. Auch versuchte er nicht von dem Drachen entdeckt zu werden. Der Drache versprühte sein Feuer in die Festung und zerstörte diese weiterhin.
Immer wieder ging er geduckt hinter Trümmer um versteckt weiter zu gelangen. 
Es dauert zu lange!, ärgerte sich der Wächter des Nordens und beschloss einfach loszusprinten. Dabei schrie er auch, denn er rechnete damit  das der Drache ihn nun tötete. Er hatte es tatsächlich in den Burg Innenhof geschafft. Dort standen sie sich auch schon gegenüber: Eldarion, Elrond und Boromir auf der einen, Melkor und seine Nekromanten auf der anderen Seite. Umgeben waren sie von toten Elben, Männern und vielen Unholden.
Thirak sah nur, wie Boromir seinen Versuch startete Melkor zu bekämpfen, doch es war vergebens. Melkor schlug mit seinem Schwert gegen Boromirs, welches auch sofort zerbrach. Der dunkle Fürst zögerte nicht lange und rammte seine ganze Hand in die Brust von Boromir. Dabei riss er das Herz heraus und warf es einfach weg. Thirak war schockiert. Er war wie angewurzelt.
Auch Elrond versuchte es verzweifelt. Sein Schwert brach zunächst nicht. Starke Funken verteilten  sich bei jedem Schlag. Thirak wollte eingreifen und ihm helfen, doch er konnte sich nicht bewegen. Er versuchte es immer wieder. Schließlich überwältigte Melkor auch den Elbenfürsten und tötete ihn rasch.
Melkor sah dann nur zu Eldarion und lachte dunkel.  Der Sohn Aragorns saß noch immer auf der kleinen Mauer  und sah zu Melkor. Er schien sichtlich unbeeindruckt zu sein. Gefühslos wartete er förmlich darauf, dass der schwarze Feind der Welt zu ihm kam.
Thirak schaffte es endlich sich aus seiner Starre zu lösen und rannte los. Melkor holte zum Schlag mit seinem Schwert aus und kurz bevor die Klinge Eldarion erreichte, prallte das schwarze gezackte Schwert auf die Klinge von Thirak. Die Runen darauf leuchtet  dunkel violett und blendeten beide.
Melkor lachte wieder. "Du hast es wohl noch nicht begriffen, Junge!", fing er mit seiner dunklen Stimme an. "Nicht ich bin der, den du vernichten musst...  Sie wird ebenfalls der Dunkelheit verfallen! Sie musst und wirst du töten! Sie war nie anders als ihr Vater! Nicht anders als .. ICH!".
Thirak wollte die vergifteten Worte von Melkor nicht hören. Wütend versuchte er auf Melkor einzuschlagen , doch dieser parierte jeden seiner Schläge. Violette Funken blitzten jedesmal auf, wenn die Schwerter aufeinander prallten. Der Fürst der Finsternis streckte seine Hand aus und ließ Thirak durch den Innenhof fliegen. Auch fühlte es sich so an, als wäre der Sog des Udûn-Tores stärker geworden. Der junge Mann des Nordens richtete sich wieder auf und stürmte weiter auf Melkor zu. Es war vermutlich aussichtslos, aber er versuchte alles um Eldarion zu beschützen. Er musste es nur schaffen an Melkor heranzukommen, doch er schien unerreichbar.
Wieder klirrten die Schwerter aufeinander. "Wofür kämpfst du noch? Du wurdest dein ganzes Leben belogen! Deine Existenz ist nichtig! Selbst die Wahrheit bringt dir nur tot und verderben !", rief Melkor. Thirak versuchte weiter dagegen zu halten, doch seine Kraft reichte dafür nicht aus.  Durch den Rückstoß taumelte er einige Schritte zurück. Melkor nutzte dies und hatte  erneut die Kontrolle über Thiraks Körper mit nur einer Handbewegung.  Er schob ihn auf die andere Seite, auf der sich auch das Udûn-Tor befand. Sein Schwert fiel zu Boden.
"Du bist ein nichts! Und genau da gehörst du auch hin!".
Thiraks Körper wurde schwächer und schwächer. Er wusste nicht wie er gegen so einen mächtigen Feind bestehen sollte. Es fühlte sich so an, als würde jemand seinen Hals zudrücken . Thirak  versuchte nur die unsichtbare Hand von seinem Hals zu lösen, doch  er schaffte es nicht.
Der Fürst der Schatten ging dabei auf Eldarion zu und wollte das beenden, was er begonnen hatte. Er holte erneut zum Schlag aus. Thirak schloss seine Augen. Er wollte es nicht sehen, wie Eldarion hilflos getötet wurde.
Es ertönte ein Schrei. Er klang aber gar nicht nach Eldarion. Als Thirak wieder seine Augen öffnete, sah er eine Frau mit silbernen Haar, die Thiraks Schwert durch den Rücken von Melkor stach und die klinge aus seinem Bauch heraus ragte.
Der Griff um Thirak lockerte sich dadurch auch. Er hustete und rang nach Luft. Als er aufsah, erkannte er das diese Frau Kiana war. Sie zog etwas beheblich das Schwert aus Melkor heraus, der sich daraufhin zu ihr umdrehte.
"HAST DU ES NOCH IMMER NICHT BEGRIFFEN?", schrie Melkor sehr laut und wütend. Seine dunklen Worte hallten wie Donnerschläge durch das ganze Land. Thirak konnte nur sehen, wie er Kiana wegschlug. Mit einer erneuten Handbewegung ließ er sie schweben und aus dem Vorhof schleudern. Dabei ließ sie das Schwert fallen.
Thirak musste etwas unternehmen. Das Udûn-Tor befand sich schon in der Festung selbst.
Es  musste sich also unmittelbar bei Kiana befinden. Thirak musste ihr helfen. Kurzerhand beschloss er zu rennen. Er griff nach seinem Schwert und folgte Melkor. Er musste sich immer wieder verletzt an die Wände stützen. Von der Ferne konnte er nur erkennen, wie Kiana sich wieder aufrichtete und Unholde auf sie stürmten. Aber jemand war bei ihr und beschützte sie. Das war auch der Grund, warum er beschloss auf Melkor zuzurennen und nicht zu ihr. Mit einem lauten Schrei stieß er sein Schwert in Melkors Rücken und drückte ihn in das Portal. "Du gehörst wieder zurück in das Nichts!", rief Thirak dabei. Überwältigt von Thiraks Angriff stolperte Melkor auch sofort hinein.
"Nein... Nein! NEIN!", gröllte seine hässliche Stimme, während das Portal zu pulsieren begann und ihn tief in sich einsaugte. All seine Schattenkreaturen wurden von dem Tor ebenfalls hinein gesaugt, während die  Nekromanten zu Staub zerfielen und somit die Unholde ihre Lebenskraft verloren und zusammen brachen.
Das Tor schien zu implodieren, bis es klein wie eine Erbse war und in einer gewaltigen Druckwelle verschwand.
Auch Kiana sah sich irritiert um, als die Untoten wieder zu Toten wurden. Als sie zu Boden fielen , fiel auch Faramir auf seine Knie. Geschockt sah die junge Frau zu ihm an. Die junge Frau versuchte ihn noch zu stützen, doch sie hatte ihn nur noch sterbend in den Armen. Zu viele Stiche hatte er einstecken müssen. Er versuchte noch einige Worte zu sagen, als er in Kianas Gesicht sah. In das Gesicht der Frau die er liebte. Doch er schaffte es nicht und verlor seinen Lebensgeist.
Kiana fing daraufhin an zu weinen. Sie sah in den Himmel, der wieder aufgeklart war und im selben Moment erlosch einer der größten und hellsten Sterne am Himel.
Faramir beschützte sie. Gab sein Leben für sie. Doch sie konnte ihn nicht beschützen. Sollte eine Königin dies nicht können? Ancalagon setzte sich bei ihr ab und gab einige Geräusche von sich.  Es klang fast so als wäre er ebenfalls traurig. Er legte sich um Kiana, die noch Faramirs toten Körper in den Armen hielt.
Thirak atmete tief ein und aus. War es das gewesen? Hatten sie Melkor und seine Horden besiegt? Es herrschte plötzlich vollkommene Stille in der Festung. Nur der leichte Wind war zu hören. Auch Grauer Staub,  Elphir und Wiemund kamen erschöpft in den Innenhof. Alle wirkten so, als konnten sie es noch nicht galuben aber waren auch gleichzeitig erleichtert.
Thirak sah Kiana und den Drachen vom weitem, ließ sie aber zunächst in Ruhe. Es standen die Aufräumarbeiten an. Das Ausmaß der Verstorbenen war noch nicht bekannt. Jeder einzelne Tote sollte ehrenvoll bestattet werden.  Denn jeder einzelne gab sein Leben, um anderen das Leben auf dieser Welt zu ermöglichen...

« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:45 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

Of old blood, magic, fire and darkness!
The old blood will unite them all, but causes the  world to be destroyed!
-Prophecy of Valarya

Lust auf eine alternative Mittelerde Geschichte und dazu ein RPG? ?
Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Nach der Schlacht....
« Antwort #50 am: 30. Jul 2020, 05:17 »
Die Aufräumarbeiten dauerten bis zum Mittag. Etliche tote Körper wurden auf Scheiterhaufen gelegt. Kiana beobachtete das ganze Geschehen und bewegte sich seit der Verbannung Melkors nicht von der Stelle. Zu sehr war sie noch vom Tod ihres Freundes Faramir bestürzt. Er war seit dem ersten Tag, als sie von Mistrand aufbrach, an ihrer Seite. Er beschützte und tat alles für sie. Nun war er tot. Sie wusste, dass sie ihn eines Tages vom Alter überlebte. Doch sie dachte niemals, dass der Tag so früh eintraf. Er liebte sie aufrichtig und wusste das seine Königin eine bessere Welt erschaffen wollte.
Nach einiger Zeit kam Thirak auf sie zu. Sie bemerkte ihn gar nicht und zuckte zusammen, als er sie am Arm packte. Die Toten waren zusammengelegt und Thirak wollte sie zu ihnen führen, um den Verstorbenen die  letzte Ehre zu erweisen.
Wortlos folgte sie ihm außerhalb der Festung.  Dort waren die tausend Scheiterhaufen. An der Mauer entlang standen die Überlebenden: Mina mit Grauer Staub bei Saruman und Galador Imrazor, Davos bei Lynn Stark, Fürst Hildamaf Rhostt, Lohr Schekel und Fürst - Protektor Anbur Bittermark von Arnor . Elphir Imrazor stand weiter mit Wiemund am Rand.
Kiana ging zu ihrem Gefolge, während Thirak eher mittig blieb. Er sah der jungen Frau noch hinterher, da er dachte sie bliebe bei ihm.
Er wusste, dass sie noch am trauern war und dachte sich so nichts weiter dabei. Die Stimmung war trüb und gedämpft.
Thirak erhob seine Stimme: "Wir sind hier, um unsere Brüder und Schwestern, Väter und Mütter, unsere Freunde und all die Männer und Frauen zu verabschieden, die ihre Streitigkeiten ruhen lasen haben ... Die vereint kämpften und vereint starben,  damit andere überleben konnten! Jeder Mensch dieser Welt ist ihnen etwas schuldig,  was wir niemals begleichen können... Es ist unsere Pflicht und eine Ehre sie in unseren Erinnerungen lebendig zu erhalten... Sie waren der Schild, der alle vor der ewigen Dunkelheit beschützt hat!".
Kiana ging nach der Rede nochmal zu Faramirs toten Körper.  "Mach es gut, Freund! Du weißt das ich dich auch immer liebte!", flüsterte sie in seinem Ohr. Die junge Königin gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging einige Schritte zurück. Danach bekam sie eine Fackel in die Hand gedrückt. Sie und die anderen zündeten die Scheiterhaufen an. Es dauerte nicht lange, da lag dichter Rauch über der Festung.  Kiana kamen erneut die Tränen,  als sie an Faramir dachte. Sie wünschte sich sehr, Faramir wäre nicht gefallen...
Am Abend stand die große Feier an. Es wurde viel Bier und Wein getrunken. Viele lachten und redeten miteinander. Zwar war Kiana und ihrem Gefolge nicht unbedingt nach Feiern zumute, doch sie fügten sich den Traditionen des Nordens.
Wiemund erhob sich plötzlich und hob seinen Becher in Richtung Kiana. "Auf die Drachenkönigin!", rief er nur. Einige der Anwesenden jubelten daraufhin. Als Kiana ihren Becher hob und erwiderte: "Auf Thirak Eisen,  den Helden von Carn-dûm!", jubelten viel mehr Leute. Thirak sah daraufhin zu ihr rüber und lächelte leicht. Kiana lächelte nur gequält zurück.
Galador setzte sich zu seinem Neffen und Davos Schneewert.  Grauer Staub fragte seine Königin, ob er den Thronsaal verlassen durfte,denn er war müde. Kiana ließ ihn gewähren. Es dauerte auch nicht lange, da bat auch ihre Beraterin und Freundin Mina darum, den Saal zu verlassen. Sie wusste das Mina zu Grauer Staub wollte und ließ auch sie gewähren. Nun saß sie an ihrem Tisch alleine. Saruman befand sich zwar in der Nähe, war aber zu weit weg. Sie fühlte sich einsam und unwohl. Die junge Frau wurde aber aus ihren Gedanken gerissen,  als Wiemund laut zu hören war: "Nein, ich hab ihn gesehen wie er den verdammten Drachen geritten hat!".
"Das haben wir alle...", erwiderte Davos.
"Nein, ich habe es richtig gesehen! Deshalb haben wir alle zugestimmt ihm zu folgen! Er ist ein waher Mann! Er ist zwar kleiner als die meisten,  aber stark genug zu kämpfen und sich nach einem Sieg ermorden zu lassen!", rief Wiemund lallend während er einen Arm um Thirak legte. Viele Männer drumherum lachten.
"Die meisten Männer die ermordet werden, bleiben tot... Aber nicht der hier! Er kämpft einfach weiter! Hier, nördlich der Mauer und dann wieder in Carn-dûm! Er  kämpft weiter immer weiter...", wieder lachten einige und stimmten Wiemund zu. "...Er ist auf einen beschissenen Drachen gestiegen... Wer Bitte macht so etwas? Ein Verrückter oder ein König ?". Wieder jubelten die Männer drumherum.
Kiana sah und hörte nur zu. Als sie Thiraks Blick zu ihr sah, lächelte sie ihm nur wieder gequält zu. Dies war das was sie am wenigsten hören wollte. Sie erinnerte sich noch daran, was Thirak zu ihr sagte. Wer er wirklich war. Auch sie ritt von Anfang an auf den Drachen, brachte sie wieder nach Mittelerde. Doch niemand sagte etwas zu ihr. Nur Thirak fand Beachtung dafür.
Sie sah in den Raum. Galador lachte mit Davos und Elphir. Thirak und Wiemund lachten. Viele der Feiernden lachten. Kiana hatte das Gefühl alle Blicke würden sich dabei auf sie richten. Alle würden sie auslachen. Sie konnte das nicht mehr aushalten. So beschloss sie aufzustehen und ebenfalls den Saal zu verlassen. Saruman beobachtete sie die ganze Zeit und erhob sich, als sie ging. Der Istari machte sich Sorgen. Er beschloss ihr zu folgen.

Tief in der Nacht befand sich Thirak in seinen Gemächern. Er rieb sich die Stirn, da sein Kopf vom vielen Alkohol dröhnte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Kiana betrat den Raum.
"Bist du betrunken?", fragte sie ihn direkt.
"Nein...", sagte er zunächst,  als er Aufstand und taumelte. "...Na, gut vielleicht ein wenig...", scherzte er.
Kiana sagte zunächst nichts.
"Ich kannte Herr Faramir nicht gut, aber ich weiß das wenn er sich aussuchen konnte zu sterben,  hätte er es gewollt während er euch beschützt!". Erst nach diesen Worten Begriff er, daß dies nicht die beste Wahl des Gespräches war.
Kiana erwiderte nur: "Er liebte mich... Und ich konnte ihn nicht zurück lieben, so wie er es wollte...". Die junge Frau ging einige Schritte auf Thirak zu. "... Nicht so, wie ich dich liebe!".
Thirak konnte nicht anders und zog sie zu sich. Er nahm ihr Gesicht in die Hände  und küsste sie. Natürlich erwiderte sie dies, woraufhin Thirak ihr ihre Kleidung ausziehen wollte. Doch er stieß sie schnell wieder von sich. Denn er wusste wer sie war, auch wenn er sie liebte.  Immerhin war sie seine Tante.
Kiana sah ihn entsetzt und enttäuscht an. Thirak wendete sich ab.
"Ich wünschte du hättest es mir nie gesagt... Wenn ich es nicht wüsste, wäre ich jetzt glücklich....", beschwerte sie sich. Die junge Maia setzte sich auf das Bett. "... Ich versuche es zu vergessen... Diese Nacht hat es kurz geklappt... Bis alle um dich versammelt waren... Ich habe gesehen wie sie dich angesehen haben... Ich kenne diese Blicke... Viele Menschen haben mich genauso angesehen... Aber niemals hier... Nur auf der anderen Seite der Welt...". Dabei klang sie bedrückt und nachdenklich.
Thirak entgegnete: "Ich sagte bereits, das ich den Thron nicht will...".
"Es ist egal was DU willst!", erwiderte Kiana lauter.  "...Du wolltest auch nicht König des Nordens sein...Was ist, wenn sie darauf bestehen das du deinen Anspruch durchsetzt und das nimmst was mein ist?".
Thirak seufzte. "Dann werde ich es ablehnen!", sagte er ruhig, während er sich vor ihre kniete. "Du bist meine Königin, ich weiß nicht was ich noch sagen kann...".
Kiana unterbrach ihn: "Du kannst niemanden davon erzähle  wer du wirklich bist! Niemanden! Lass Lohr Schekel und Eldarion schwören dass die das Geheimnis für sich behalten!". Dabei hielt sie sein Gesicht in der Hand.
Thirak erhob sich daraufhin genervt. "...Oder es wird sich selbstständig machen und du wirst es nicht mehr kontrollieren können und das was es mit den Menschen macht.... Es ist dann egal wie oft du das Knie beugt... Egal was du schwörst...", dabei klang Kiana ziemlich verzweifelt und weinerlich. Sie nahm seine Hände in ihre, als sie sich ebenfalls erhob.
"Ich will das es wieder so zwischen uns ist, wie es war!", dabei sah sie ihn innig an.
Thirak griff auch ihre Hände. 'Ich muss es Lynn erzählen... Sie hat die Wahrheit verdient!", beschwor er.
Langsam hörte sich Kianas stimme wütend an: "Lynn will mich nur weg haben und dich auf den Thron sehen...".
"Nein, wird sie nicht... Ich kenne sie lange genug...", sagte der Mann Angmars.
Kiana erwiderte: "Sie ist nicht mehr das Mädchen mit der zu aufgewachsen bist... Nicht nachdem was sie alles sehen musste, was mit ihr passierte... Sie hat es selbst indirekt zu mir gesagt...".
Thirak verstand nicht was Kiana von sich gab. Er schüttelte nur den Kopf und verteidigte seine Entscheidung: "Ich muss ihr die Wahrheit sagen... Ich schulde ihr die Wahrheit!".
Tränen füllten die Augen der jungen Frau. "Auch wenn die Wahrheit uns zerstört?", wollte sie wissen.
Thirak erwiderte nur: "Wird es nicht!".
"Doch wird es!". Sie drückte sich an ihm und leckte sich über die trockenen Lippen. "Ich habe nie um etwas gebettelt, doch ich flehe dich an... Tu das nicht,  bitte!", winselte sie. Wieder klang die junge Frau sehr verzweifelt.
Thirak seufzte und nahm wieder ihr Gesicht in seine Hände. Kiana genoß dies und schmiegte sich schon fast an den Händen.
"Du bist meine Königin und nichts wird es ändern! Doch sie ist meine Familie... Wir können zusammen leben!", als er das sagte lächelte er sie liebevoll an. Kianas Mine verfinsterte sich dagegen. Sie ließ ihn los und sagte: "Können wir... Und ich sagte dir wie!".
Daraufhin ließ auch er ihr Gesicht wieder los und sah sie erschrocken an. Sie entfernte sich von ihm und verließ den Raum mit schweren Schritten. Thirak seufzte. Er wusste in diesem Moment nicht mehr weiter. Er liebte sie doch, aber er verstand nicht warum sie so reagierte.  Lynn war seine Familie. Sie verdiente die Wahrheit...

Schon am nächsten Tag waren alle im Thronsaal um einen Tisch versammelt auf dem einr Karte von Mittelerde ausgebreitet war, mit hölzernen Steinen, die die Truppen zeigten.
Grauer Staub nahm die Hälfte der Steine weg, auf denen der dreiköpfige Drache gezeichnet war, und sprach: "Zehntausend sind weg... somit die Hälfte...". Dabei sah er Kiana ernst an.
Thirak nahm ebenfalls die Hälfte der Steine, die den grauen Wolf trugen. "Genau wie bei den Nordmännern...". Daraufhin  nahm Hildamar Rohstt die Hälfte der Steine von Arnor  wortlos vom Tisch. Auch einer der Hauptmänner der Variags war anwesend und nahm ebenfalls viele Steine vom Tisch, die die Variags anzeigten.
Saruman aber legte einen großen und einige kleine Steine auf die Stelle der Karte auf der sich Minas-Tirith befand. Kiana sah skeptisch dorthin. "Die Violette Garde ist in Minas-Tirith eingetroffen, zusammen mit den Truppen aus Rohan und die von Avaros Dumath aus Dämmerstadt... Langsam ist die Stärke der Armeen beunruhigend ausgeglichen...", merkte Saruman an. Kiana seufzte leise. Sie wusste es. Sie wusste dass Imrahil den Kampf mit Melkor ausnutzte um selbst stärker zu werden. Der Thron von Mittelerde rückte immer weiter in die Ferne.
Mina erhob ihre Stimme: "Wenn die Menschen erfahren was wir für Sie getan haben... Immerhin haben wir sie gerettet!".
"Imrahil wird dafür sagen das sie es nicht glauben...", entgegnete Kiana leicht genervt. "Wir werden sie schwer treffen müssen... Wir werden sie mit Stumpf und Stiel ausrotten...", dabei klang sie entschlossen.
Sofort warf Galador ein: "Der Plan war Imrahil zu stürzen, ohne Minas-Tirith zu zerstören...".
"Nun ja, immerhin verliert Imrahil Verbündete... Glücklicherweise konnte sich Fennies Turmbauer flüchten und mit einigen Männern aus Mordor und restlichen getreuen aus Thal Dämmerstadt und somit die Weite um den alten Düsterwald erobern! So kann sich Fürst Avaros nicht zurückziehen! Der neue Fürst von Thal hat ebenfalls seine Unterstützung zugesichert!".
Kiana schnaubte leicht verärgert und erwiderte: "Es ist egal wie viele Fürsten sich gegen Imrahil stellen.... Solange er auf dem Thron von Minas-Tirith sitzt,  kann er sich König von Mittelerde nennen...".
Sie sah zu galador: "Wie brauchen die Hauptstadt!".
"Ich habe vor vielen Jahren einmal aus Hunger gegen den eigenen König rebellieren sehen, als Thurion die Stadt nach Kianas tot belagerte... Das war sogar nicht im Winter... Gebt ihnen die Gelegenheit und sie werden Imrahil davon jagen!".
"Wir umstellen die Stadt! Wenn er irgendwie versucht mit seiner Schwanenflotte Vorräte in die Stadt zu bringen,  werden die Drachen sie vernichten. Wenn dir Armee der Imrazors, aus Dämmerstadt, Rohan und die Violette Garde auf offenen Feld angreift werden wir sie auf dem Schlachtfeld besiegen!", schlug Thirak vor.
"Wenn das Volk merkt, dass nur Imrahil unser Feind ist, ist seine Herrschaft vorbei!", sagte Galador.
Daraufhin seufzte Kiana erneut und rollte die Augen. "Na, schön...", sagte sie endlich.
Lynn erhob nun ihre Stimme und wandte ein: "Die Männer sind erschöpft... Viele sind verwundet... Sie würden besser kämpfen wenn sie sich erholen könnten...".
"An wie viel Zeit denkt ihr?", fragte Kiana genervt.
"Das kann ich nicht genau sagen... Ich müsste die Hauptmänner fragen...", erwiderte sie.
Entsetzt sah sie Lynn an. Die junge Frau entgegnete: "Ich kam um an eurer Seite zu kämpfen... Ich habe einen hohen Preis dafür bezahlt und nun da die Zeit gekommen ist euch zu revanchieren, wollt ihr um Aufschub bitten?". Kiana konnte innerlich explodieren. Sie hatte so viele Männer verloren. Männer die sie für den Krieg gegen Imrahil brauchte. Stattdessen  rettete sie den undankbaren Norden.
"Es geht auch um eure Truppen... Wollt ihr sie in einen Krieg schicken, für den wir nicht bereit sind?", wollte Lynn Stark wissen.
"Je länger ich warte, desto stärker werden meine Feinde!". Kiana war sich sicher. Auch wenn  sie die argwöhnischen Blicke auf sich ruhen spürte.
Thirak sagte nun: "Der Norden steht zu seinrm Wort...Vor allem zu seiner Treue gegenüber ihrer Königin der sieben Königreiche!". Dabei sah er streng zu Lynn.  Als er sich dann zu Kiana wendete sagte er noch: "Was du auch befiehlst, wir werden uns fügen!".
Zufrieden und zuversichtlich lächelte Kiana ihm zu. Sie wusste das es Lynn und ihren Hauptmännern nicht gefiel, doch Thirak hatte sich schon dafür entschieden.
"Schön, da wir uns nun alle einig sind, reiten Thirak und Herr Davos auf der Hauptstraße nach Minas-Tirith. Gefolgt von den Nordmännern, Variags und den Großteil der schwarzen Ostlinge. Eine kleine Gruppe wird nach Forochelhafen reiten und von da aus nach Minas-Alagos segeln. Die Königin wird uns mit den Drachen folgen... Elphir hat beschlossen hier zu bleiben, als Gast der Herrin von Carn-dûm!".
Zufriedenheit machte sich in Kiana breit. Siegessicher blickte sie zu Lynn und verließ daraufhin den Saal.
Die Schwester von Thirak wandte sich an ihren Bruder: "Wir muss dich sprechen...". Thirak willigte ein.
Sie trafen sich draußen,  wo sich auch Eldarion und Lohr befanden. "Euch ist doch klar, daß wir ohne sie schon lange tot wären! Einfach Tote die nach Minas-Tirith marschieren...", beschwerte sich Thirak lautstark.
Lynn erwiderte: "Du hast Melkor besiegt...".
"Ihre Männer haben ihr Leben für  Carn-dûm gegeben...".
"Und das werden wir auch nie vegessen...", entgegnete Lynn schnell. "... Das heisst aber nicht , dass ich vor jemanden Knie der..."., fing sie an. Thirak unterbrach sie: "Ich habe im Namen des Nordens geschworen für sie zu kämpfen...".
Lohr erhob das Wort: "Das respektiere ich...".
Lynn sah in entsetzt an: "Du respektierst das? Auch wenn du eigentlich nichts damit zu tun hast, nicht einmal aus Angmar bist, aber...".
"Wir brauchten ihre Drachen und ihre Männer....", sagte Lohr. "...Du hast das richtige getan... Und Lynn und ich tun das richtige, wenn wir sagen dass wir deiner Königin nicht vertrauen...".
Thirak seufzte daraufhin.  "Ihr kennt sie ja noch nicht richtig...".
"Ich werde sie nie kennen, denn sie ist keine von uns...", sagte Lynn.
Sofort erwiderte der Fürst von Carn-dûm: "Wenn du nur denen vertraust die zu uns gehört, stehst du ziemlich alleine da...".
"Dann ist das so! Wir sind eine Familie... Wir müssen zusammenhalten... Wir beide sind die letzten der Starks...", sagte Lynn.
Thirak rieb sich die Stirn.  Schließlich sagte er: "Ich bin nie ein  Stark gewesen...".
"Du bist genauso der Sohn von Thir Stark wie ich... Du bist mein Bruder... Nicht mein Bastard Bruder oder Halbbruder...", erwiderte Lynn.
Thirak sah dann zu Eldarion. "Es ist deine Entscheidung...", sagte er plötzlich während er an einem Ast herumspielte.
"Ich werde dir was verraten, aber du musst mir schwören es niemanden zu verraten!", sagte Thirak zu seiner Schwester. Sofort entgegnete sie: "Wie soll ich etwas schwören,  wenn ich nicht weiß worum es geht?".
"Bitte, tu es einfach!".
Schließlich knickte sie neugierig ein: "Gut,  ich schwöre es.".
"Sagt es ihr...", dabei sah er abwechseln zu Lohr und Eldarion.
Eldarion ging einige Schritte auf die anderen drei zu.
"Thirak ist in Wirklichkeit nicht der Bastard von deinem Vater Thir Stark... Er ist der leibliche und legitime Sohn von Aranion Vaneryen, dem Bruder Kianas,  und Elina Stark, deiner Cousine...", sagte er ruhig. Er legte seine Hand in die ihre. Sofort erschien in ihrem Kopf Bilder. Von der Hochzeit der beiden. Der Geburt Thiraks und wie ihr Vater ihn mit zu dich nahm, während Thir seiner Nichte versprach niemanden von Thiraks wahrer Identität zu erzählen.
"W-Wie... Wie kann das sein...", stotterte sie.
Thirak sagte leise und bedrückt: "Mein wahrer Name ist Anaryon Vaneryen...".
Sofort wurde Lynn klar: "Dann bist du der wahre Erbe des Thrones... Nicht Kiana oder sonst wer...".
Thirak nickte. Sagte aber: "Ich möchte ihn aber nicht... Und bitte niemand darf davon wissen, aber ich denke du solltest es wissen...".
Mit diesen Worten ging de mit gesenktem Kopf in Richtung Festungshof. Immerhin machte sich die Armee auf zum abmarschieren. Lynn sah ihm noch nachdenklich nach...

Die Armeen marschierten schon los. Galador eilte aus der Burg. Er musste mit seiner Gruppe immerhin nach Forochelhafen reiten. Kiana flog mit ihren Drachen auch schon los. Kurz bevor er in den Stall trat, sah er Lynn auf der Mauer die die Drachen beobachtete.
Er ging zu ihr und stellte sich daneben.
"Meine Herrin...", sagte er.
Lynn erwiderte nachdenklich: "Warum sie?".
"Nun ja... Ihr wisst dass sie euren Bruder liebt...", sagte Galador.
Lynn entgegnete trocjrn: "Das bedeutet nicht, dass sie eine gute Königin ist....".
"Ihr wirkt entschlossen, sie nicht zu mögen... Eine Beziehung zwischen der Krone und dem Norden würde Frieden in jede Ecke des Landes bringen!", behauptete er.
Sofort sagte sie: "Ja, Thirak wird Wächter des Nordens...  Eine wirklich gute Beziehung....".
"Ich denke er wird nicht mehr viel Zeit hier verbringen um...", wollte er gerade anfangen da sagte Lynn sofort: "Ich nehme an das war es für ihn...", merkte sie an.
Galador sah sie skeptisch an. "Lynn, sieht mich an!". Daraufhin drehte sie sich zu ihm. "Mit Thirak in der Hauptstadt werdet ihr zur mächtigsten Frau im Norden .... Es würde sich aber besser anfühlen, wenn ich weiß das Kiana und ihr Verbündete seid, wenn ich diesen Ort hier verlasse!".
"Wovor habt ihr Angst?", fing sie an. "Thirak nimmt unsere Armee mit sich und eure Königin hat noch kmmer ihre Drachen...".
Galador signalisierte ihr leiser zu sprechen: "Psst, sie ist auch eure Königin! Ihr müsst keine besten Freunde werden... Aber wie kann es im Interesse euer er Familie sein, sie zu provozieren...".
"Ach, ihr habt Angst vor ihr, richtig?", bemerkte Lynn an der Reaktion von Galador. Dieser ringte nach Worten. Er  versuchte weiter seine Königin zu verteidigen: "Jeder Herrscher muss ein wenig Furcht verbreiten...".
"Ich möchte nicht das Thirak dort hin geht... Den Männern meiner Familie ging es nicht wirklich gut,  als sie Richtung Hauptstadt gingen...", erwidete sie besorgt.
"Ja, das sagte euer Bruder auch einmal, er sagte aber auch dass er kein Stark ist...".
Als Galador diese Worte sprach drehte sich Lynn weg. Der Berater von Kiana war irritiert: "Ist alles in Ordnung?".
Sie antwortete nicht.  Eher quälten sie ihre Gedanken.
"Ihre Leute lieben sie, du hast es gesehen... Sie hatte das Blut eines Maia in sich... Du hast gesehen, wie sie für sie kämpfen... Sie will die Welt zu einem besseren Ort machen... Ich glaube an sie...", beschützte er seine Königin weiter.
Als Lynn keine Regung zeigte, entschied sich Galador zu gehen. Doch diese hielt ihn auf.
"Was ist wenn es jemanden besseren gibt ? Jemanden mit dem selben Blute? ", plauderte sie aus. Galador verstand nicht. Allerdings war er hellhörig und hörte sich an was Lynn zu sagen hatte. Auch wenn er es zunächst nicht glauben konnte, als Lynn ihn die Wahrheit über Thiraks Herkunft erzählte, wurde auch er nachdenklich. Niemand durfte davon erfahren. Diese Geschichte konnte das ganze Vorhaben gefährden...
Während der ganzen Reise nach Forochelhafen dachte er darüber nach...
Die Schiffe legten schnell ab und segelten Richtung Süden.  Der nächste große Krieg stand bevor und Galador hoffte, dass Kiana die richtige Entscheidung traf....


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Darkayah

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« Antwort #51 am: 24. Aug 2020, 00:19 »
Die Reise in den Süden war lang. Galador war es leid auf dem Schiff zu sein. Lange überlegte er, ob er Saruman etwas von Thiraks wahrer Herkunft sagen sollte. Immerhin vertraute er ihm. Er war ein langjähriger Freund. Wenn nicht sogar der Einzige. Somit erzählte er dem Istari davon.
"... Imrahils Rebellion ist also nur eine Lüge... All das Leid und der Tod in den letzten 20 Jahren nur weil er eine Frau liebte, die jemanden anders liebte...", sagte Galador.
"Aber das erklärt so einiges... Wie viele wissen davon?", entgegnete Saruman.
"Mit uns beiden sieben...".
"Dann ist es kein Geheimnis mehr, sondern eine Information... Wenn es nur einige wissen,  werden es demnächst hundert wissen, dann tausende... Ihr wisst was dann passiert...".
Galador seufzte und erwiderte: "Sie wird den Norden verlieren und Arnor... Dafür wird Lynn sorgen...".
"Nein, es ist schlimmer als das... ER hat dem besseren Anspruch auf den Thron...".
"Aber er will den Thron nicht!", sagt Galador.
Saruman erwiderte rasch: "Ich denke nicht, dass es wichtig ist was er will... Fest steht, dass viele einen Bezug zu ihm haben...Das freie Volk des hohen Nordens, die Nordmänner... Immerhin ist er ein Kriegsheld!".
Galador lief nervös auf und ab. "Aber er liebt unsere Königin, und sie liebt ihn... Wenn sie heiraten, könnten sie zusammen regieren!".
"Sie ist seine Tante!", antwortete Saruman daraufhin entsetzt.
"Ach, wir wissen doch gar nicht was das für Auswirkungen hat, wenn beide Maiar sind..".
"Nein,  aber er ist in Carn-dûm aufgewachsen und dort ist es nicht gewöhnlich die eigene Tante zu heiraten!".
Galador nahm daraufhin einen kräftigen Schluck aus seinem Weinbecher. Er wusste, dass diese Gedankenspiele schon an Verrat grenzen.
"Ihr kennt unsere Königin besser aks ich, aber denkt ihr wirklich unsere Königin will den Thron teilen? Ihr wird es nicht gefallen, wenn ihre Autorität in Frage gestellt wird...", sagte Saruman.
"Da hat sie wohl was gemeinsam,  mit jeden Herrscher der jemals gelebt hat...".
"Ich mache mir aber sorgen um ihren Geisteszustand... Scheinbar hat sie sehr viel von Thurion geerbt...", fing Saruman nun an.
Galador sah ihn irritiert an. Er fragte sich nun wie der Istari darauf kam und erwiderte: "Wir sind Berater der Königin... Uns sorgen um ihren Verstand zu machen ist unsere Aufgabe!".
Saruman sah besorgt drein. Galador versuchte nun abzulenken: "Erstmal nehmen wir Minas-Tirith ein... Vielleicht gewinnt Imrahil und tötet uns alle... Das würde unsere Probleme lösen...", scherzte er.

Kiana flog auf Ancalagon über den Schiffen. Frei von allen sorgen flog sie mit ihren Drachen durch die Wolken. Sie mochte den Anblick ihrer freien Drachen. Darium schien sich auch wieder erholt zu haben. Der Tote Aranion hatte ihm während der Schlacht von Carn-dûm schwer zugesetzt.
Gerade war Minas-Alagos in Sicht, da schrie Darium nur auf. Als Kiana sich ihm drehte, erkannte sie nur ein großes Geschoss einer Balliste in ihm stecken. Es folgte ein zweites Geschoss, ein drittes,  ein viertes... Bis der Drache langsam an Höhe verlor und in das Wasser stürzte. Kiana war erschrocken. Sie sah nirgends feindliche Truppen. Aus der Festung Minas-Alagos kamen die Schüsse auch nicht. Schließlich offenbarten sich Schiffe mit dem Segel des silbernen Schwans aus einer Nebelbank in Richtung Gondors Küste.
Die junge Königin hoffte noch,  dass der Drache wieder aus dem Meer erschien, doch es war vergebens. Eine immense Wut stieg in ihr auf. Mit einem Sturzflug raste sie auf die Schiffe zu, doch viele Geschosse ließen sie abdrehen und nach Minas-Alagos fliegen.
Galador und Saruman beobachteten das Schauspiel vom Boden aus. Der Berater der Königin hoffte nur, dass seine Königin nicht getroffen wurde. Lange konnte er sich darüber keine Gedanken machen. Plötzlich schossen die Feindlichen Schiffe auf die der Drachenkönigin und ließen diese zerbersten. Verzweifelt versuchten die schwarzen Ostlinge die Schiffe zu verteidigen oder die Boote in das Waser hinab zu lassen. Die Schiffe wurde aber viel zu schnell zerstört.
Galador sprang nur in das Meer und hoffte zu überleben. Er musste nur an die Küste von Tolfalas gelangen um Minas-Alagos zu erreichen. Er hatte Glück,  dass die Strömung ihn schnell an den Strand der Insel spülte. Dort waren auch schon einige der schwarzen Ostlinge und Saruman, die das Wasser aus ihren Lungen husteten. Grauer Staub suchte verzweifelt nach Mina, die Beraterin und Freundin der Königin. Von ihr war allerdings weit und breit keine Spur. Galador seufzte laut. "Lasst und schnell zu der Königin...", sagte er zu Saruman, der ihm daraufhin erschöpft zunickte.

In der Festung angekommen, suchten beide sofort Kiana auf, die im Plangsraum stand. Vor ihr befand sich der Tisch, der die Form von Mittelerde hatte. Grauer Staub kam ebenfalls wütend in den Raum gestampft. "Sie haben Mina... Sie kam hier nicht an... Selbst toter Körper wurde nicht angespült...", sagte er schnaubend.
Kiana nahm eine Figur die einen der Drachen darstellte und ließ sie umkippen. Sie sah dabei äußerst getroffen aus. Auch ein Hauch von leere lag in ihren violetten Augen.
"Wir werden die Stadt stürmen und alle eure Feinde töten, meine Königin! ",fing Grauer Staub an. Die junge Königin nickte ihm zu.
Sofort ergriff Saruman das Wort: "Ich habe euch versprochen, dass ich in eure Augen gucken werde und es euch direkt sage,  wenn ich denke dass ihr einen Fehler macht...". Er machte eine kurze Pause. Kianas leerer Blick richtete sich auf den Istari. "... DAS. IST. EIN. FEHLER!".
"Ihr habt meinen Drachen vom Himmel fallen sehen... Sie haben Mina...".
"Imrahil muss vernichtet werden, ja.., Aber wenn ihr Minas-Tirith mit Ancalagon , den schwarzen Ostlingen und den Variags angreift,  werden zehntausende von Unschuldigen sterben!", versuchte Saruman seine Königin zu überzeugen. "Meine Spionen berichten, dass Imrahil die Bewohner der Stadt in die weiße Festung holt, um ein Schild zu haben... Weil ihr die Unschuldigen nicht töten wollt... So wie es der Plan war... Das sind die Leute, die ihr beschützen wolltet...Und ich flehe euch an, euer Gnaden: Zerstört nicht die Stadt, die ihr retten wolltet und werdet nicht zu dem, was ihr die ganzen Zeit versucht zu bekämpfen!".
Nach der Rede von Saruman sah Kiana ihn noch immer mit einem leeren Blick an. Schließlich erwiderte sie: "Denkt ihr wir sind wegen einem Grund hier auf dieser Welt,  Fürst Saruman?".
Sie wartete nicht wirklich auf eine Antwort. Saruman hörte weiter besorgt zu: "Ich bin hier um die Welt vor Tyrannen zu befreien! Das ist mein Schicksal! Und ich werde es erfüllen,  was auch immer es kosten wird!".
In diesem Moment begriff Saruman, dass er sie nicht mehr vom Gegenteil überzeugen konnte. Galador bemerkte dies auch. Er versuchte aber wenigstens seine Königin in eine andere Richtung zu führen: "Es wird noch einige Tage dauern, bis Thirak mit den Nordmännern und schwarzen Ostlingen Minas-Tirith erreicht... In der Zwischenzeit solltet ihr Imrahil eure Forderungen unterbreiten... Fordert seine Aufgabe und versichert ihm im Gegenzug sein Leben...".
Sowohl Grauer Staub als auch Kiana sahen nicht begeistert aus.
"Wenn es einen Weg gibt, das Schlachten zu vermeiden,  dann sollten wir diesen nutzen! Wir sollten alles versuchen!".
Schnell antwortete Kiana: "Mit Imrahil zu sprechen wird das Schlachten nicht aufhalten... Vielleicht ist es aber gut, dass die Menschen sehen werden, dass Kiana Sturmgeborene jeden Versuch unternahm um das Blutvergießen zu verhindern und Imrahil lehnte ab...".
Kurz atmeten Saruman in Galador auf.
"...Sie sollten wissen, wen sie beschuldigten sollen, wenn der Himmel über ihnen zusammenbricht!", machte Kiana klar. Sie sah ernst zu Galador und dann zu Saruman.
Die Blicke der beiden Berater kreuzten sich ebenfalls, als Kiana daraufhin dem Raum verließ. Grauer Staub folgte seiner Königin. Die beiden wussten was ihre Worte zu bedeuten hatten.
Galador seufzte laut. Saruman wendete sich ihm zu und sagte: "Ich habe unter einigen Tyrannen gedient und jeder von ihnen sprach von Schicksal... Egal ob es Thurion oder Anarya war...".
Galador goß sich Wein ein. Er vergewisserte sich, dass auch wirklich keiner zuhörte. Er ging in den Thronsaal der sich direkt nebenan befand. Auch er war vollkommen leer. Der Berater setzte sich auf eine Stufe vor dem Thron. Saruman folgte ihm.
"Sie ist ein Mädchen, welches eine Maia ist, welches mit drei Steinen in das Feuer lief und mit drei Drachen wieder heraus kam... Wie könntest du da nicht an Schicksal glauben...", erwiderte Galador leise und verzweifelt.
Saruman entgegnete: "Wahrscheinlich ist das auch das Problem... Ihr Leben hat sie darin bestätigt uns alle zu retten...".
"Woher willst du wissen, dass sie das nicht wird?".
"Ihre Augen... Sie erinnerten mich an die Entschlossenheit ihres Vaters... Und da ist das Problem mit Thirak Eisen...", merkte der Istari an.
"... Vielleicht ist dies ja die Lösung.... Du kennst beide.... Sag mir wer von beiden der bessere Herrscher wäre!".
Galador überlegte nicht lange und erwiderte: "Thirak will den Thron nicht...". Er goß sich erneut Wein ein. "...Deshalb hat er sein Knie gebeugt...".
"Meinst du nicht, der beste Herrscher ist jemand,  der gar nicht herrschen will?".
"Wir reden über Verrat...", warnte Galador.
"Du kannst mir nicht sagen, dass du noch kein einziges mal darüber nachgedacht hast...".
"Natürlich habe ich es auch... Aber es sind Gedanken über Verrat!".
"Er ist sanftmütig und gerecht! Und er ist ein Mann.... Durch die alte Tradition wird dies den meisten Fürsten von Mittelerde viel mehr zusagen... Und deren Unterstützung brauchen wir...".
"Imrahil ist auch ein Mann... Ich denke diese Eigenschaft macht ihn nicht zu König... Ich bin  mir sicher, dass du mir dabei zustimmst!", dabei klang Galador ziemlich verärgert.
"Ja, aber Thirak ist der wahre Erbe des Thrones von Mittelerde laut geltendem Gesetz, selbst unter Anarya.. Somit ist diese Eigenschaften wichtig dass er ein Mann ist!".
"Was ist mit meinem vorherigen Vorschlag?  Beide könnten heiraten.... zusammen regieren als König und Königin ?", warf er hinein.
Sofort erwiderte Saruman: "Nein, sie ist zu stark für ihn... Sie würde ihn an ihren Willen binden, so wie sie es jetzt schon hat...".
"Er könnte ihre schlechten Impulse bändigen ...".
"So wie du es versucht hast?", spottete der Istari. Kurz herrschte schweigen im Saal. Galador trank und trank.
"Du trinkst viel, Freund... Denkt daran: Eine Stark Mutter und einen Vaneryen Vater... Er ist dem Temperament des Maia Blutes weiter entfernt als Kiana.... Auch ist Thirak der einzige Mann, der den Norden in den sieben Königslanden halten kann...".
Erboßt verteidigte Galador seine König: "Du hast schon mehreren Königen gedient... Wie viele Waren es drei, vier oder fünf ?".
"Du weißt meine Gründe, mir war das Volk welches Mittelerde bewohnt wichtiger...".
"Ab einen bestimmten Punkt wählst du dir eine Person an die du glaubst, für diese Person kämpfst du...", entgegnete er.
"Auch wenn du weißt, dass es ein Fehler ist?".
"Ich glaube an unsere Königin! Sie wird die richtige Entscheidung treffen... Mit der Hilfe ihrer loyalen Berater....", versuchte Galador noch seinen Freund zu überzeugen.
"Du weißt wem meine Loyalität gehört... Du weißt,  dass ich niemals das Reich verrate...".
"Was ist das Reich? Der Kontinent ist das zu hause von Millionen von Menschen denen es egal ist, wer auf dem Thron sitzt...".
"Millionen von Menschen die sterben werden, wenn die falsche Person die Krone trägt... Wir kennen ihre Namen nicht, aber sie sind real... Genau wie du und ich... Sie alle haben es  verdient zu leben... Essen für ihre Kinder... Ich werde in deren Interesse handeln...  Ganz gleich was es für mich kostet...", stellte Saruman klar.
Galador wirkte traurig. "Was passiert dann mit ihr?".
Sarumans Blick sagte schon alles. Galador befürchtete dies. Er konnte es aber nicht zulassen, dass sie sterben musste.
"Bitte.... Mach das nicht....".
Saruman sah ihn nur weiter an.
"Ich habe versucht es so ehrbar zu sagen wie ich konnte... Jeder von uns hat eine Wahl zu treffen... Ich hoffe nur,  dass jeder von uns Weise wählt...". Mit diesen Worten verließ Saruman mit schnellen Schritten den Saal. Das war genau die Situation die Galador vermeiden wollte. Er hoffte , dass Saruman doch noch zu besinnen kam. Wenn seine Königin doch nur eine andere Entscheidung treffen würde. Noch hatte er die Hoffnung. Erschöpft rieb er sich die Stirn. Sie waren so nah am Ziel und doch wurde es jetzt kompliziert...


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« Antwort #52 am: 2. Sep 2020, 00:04 »
Kiana Vaneryen reiste mit Galador, Grauer Wurm, Saruman und den schwarzen Ostlingen die ihr auf Minas-Alagos blieben nach Minas-Tirith, um mit Imrahil zu verhandeln. Auch wenn es vielleicht nur fünfzig Mann waren, standen sie in ihrer Blockformation. Dabei wehten die Banner des dreiköpfigen roten Drachen auf schwarzem Grund,  im Wind. Hinter ihnen stand Ancalagon, der letzte überlebende der drei Drachen. 
Imrahil war mit seinem Gefolge -welches aus Avaros Dumath, Theomer von Rohan und seinem obersten Kommandanten Remiref bestand- auf der Mauer über dem Tor. Die ganze Armee des Königs war aktuell in der Stadt und der Mauer. Dagegen sah die Truppe Kianas sehr mickrig aus.
Unter anderem deswegen,, sah Kiana alles andere als glücklich aus. Aus ihr heraus sprühte ihr Stolz, ihre Arroganz und ihr Zorn.
Als schließlich Mina auch auf die Mauer geführt wurde,  trat Galador an das Tor heran. Im selben Moment öffneten sich die Tore ein Stück und Norys, der Berater Imrahils trat hervor.
Als beide voreinander standen, sagte Galador: "Königin Kiana fordert Imrahils bedingungslose Kapitulation und die sofortige Freilassung von Frau Mina!". Dabei klang er ziemlich ruhig. Norys setzte nur ein Grinsen auf und erwiderte: "König Imrahil fordert Kianas bedingungslose Kapitulation. Wenn sie ablehnt, wir Frau Mina hier und jetzt hingerichtet!".
Galador konnte seinen Ohren nicht trauen. Er musste dies um jeden Preis verhindern. "Norys...", fing er an. "...Wir waren nie einer Meinung, wir waren nie Freunde... Nein, vermutlich hassten wir uns... Doch ich möchte ein Blutbad verhindern und ich halte euch schon für so schlau, dass ihr das auch wollt...".
"Das tue ich ja, deshalb kommt König Imrahil auch mit dem Angebot. Er möchte sein Volk vor einer Invasion beschützen!".
Galador wurde lauter: "Denkt ihr wirklich er kann es? Wir wissen beide,  dass keine Armee der Welt einen Drachen aufhalten kann. Wenn die Armee der Nordmänner und die der schwarzen Ostlinge hier eingetroffen ist, gibt es kein zurück mehr.... Und ich werde alles versuchen um die Vernichtung der Stadt zu verhindern!".
"Dann wisst ihr ja wie...", entgegnete Norys. "...Überbringt eurer Königin die Forderung und bringt sie zum akzeptieren!".
"Ich möchte die Stadt nicht brennen sehen, ich möchte nicht die Schreie von brennenden Unschuldigen Menschen hören...".
"Oh, ja....  Ein schrecklicher Ton...", sagte Norys ziemlich sarkastisch.
Galador war leicht irritiert von seinem Auftritt: "Ich WILL ES NICHT hören! Nord,  helft mir die Stadt zu retten, macht Imrahil klar, dass er aufgeben muss...".
"Mein Herr, König Imrahil ist der König der sieben Königslande... Auch ihr seid sein Untertan...".
Sofort unterbrach Galador ihn: "Seine Herrschaft ist vorbei... Ihr versteht das... Und jetzt helft Imrahil, dass er es versteht!".
"Wir verstehen das nicht so... Der letzte Drache eurer Königin ist verletzbar... Eure Armeen sind dezimiert,  während unsere ausgeruht und frisch ist... Dazu kommt noch, dass die violette Garde aus Dorwinion eingetroffen ist...".
Der Berater der Königin wollte Norys nicht weiter zu hören. Es war sinnlos. Mit wütenden Schritten lief er einfach an den älteren Mann vorbei und ging weiter auf die Tore zu. Daraufhin zielten die Bogenschützen auf den Mauern auf Galador. Er sah nur zu Imrahil auf und Imrahil sah ihn an. Es dauerte eine Weile, bis Imrahil schließlich die Bogenschützen ablegen ließ. Daraufhin atmete der Bruder von Imrahil erleichtert durch.
Er erhob seine Stimme: "Ich weiß, dass dir das Volk mittlerweile egal ist... Warum sollte es dich scheren? Sie hassen dich und du hasst sie... Früher war es anders... Du warst der ehrbare Ritter, der für Gondor einstand.... Für das wohl von Mittelerde... Du bist kein Monster... Ich weiß das.... Ich weiß es, weil ich es gesehen habe!". Er ging noch zwei Schritte nach vorne. "Du hast immer deinen Sohn geliebt... Mehr als dich selbst... Mehr als alles andere...". Galador machte wieder eine kurze Pause. Er versuchte trotz trockenen Hals zu schlucken.,seine Stimme wurde zittrig. "Ich flehe dich an, wenn nicht für dich, dann wenigstens für deinen Sohn! Deine Herrschaft ist vorbei, aber das bedeutet nicht dass dein Leben vorbei ist!".
Imrahil wendete sich nur von ihm ab und drehte sich zu Mina.  Grauer Wurm und Kiana gingen sofort auch einige Schritte nach vorne.
Imrahil sprach zu Mina: "Wenn ihr letzte Worte sprechen wollt, ist dies jetzt Eure Gelegenheit!".
Mina wusste was ihr bevorstand. Schon seit dem Tag, als sie von den Männern Imrahils aus dem Meer gezogen wurde.
Ängstlich und doch stolz sah sie in Richtung von Kiana. Laut schallten die Worte von ihr: "FOTIA". Was das Wort Feuer auf Ostron war.
Es dauerte auch nicht lange, da zückte Remiref sein Schwert und enthauptete die junge Frau. Der Körper Minas viel von der Mauer herab. Galador wendete sich seiner Königin zu,  wagte es aber nicht den Kopf zu heben. Er wusste, dass er versagt hatte und die ganze Sache nichts gutes bedeutete. Grauer Staub und Kiana waren wie angewurzelt. Während im Grauer Staubs Gesicht der Schmerz und das Entsetzen geschrieben war, sah man in Kianas Gesicht den Zorn und den Hass.
Sie fühlte sich leer. Denn jetzt hatte sie nicht nur ihre zwei Drachen verloren, ihren Freund Faramir.... Jetzt wurde ihre Freundin Mina kaltblütig vor ihren Augen ermordet.
Um sie herum schienen die Geräusche zu verschwinden. Sie nahm nur noch einen lauten Tinitus war. Dabei mischten sich verschiedene
Stimmen in ihrem Kopf. Es waren die Stimmen von Irna Girion, die ihr sagte sie sollte ein Drache sein. Von Beregond, der ihr von den schlimmen Taten ihres Vater erzählte, Galador, der sagt dass Kinder nicht ihre Väter sind,  von Faramir, der ihr sagt die hatte war barmherzig, von Davos, der sagte dass eine Vaneryen alleine in der Welt eine schreckliche Sache war, verschiedene Schreie von den sterbenden Männern während der Schlachten.  Dann trat eine Stimme Dominanz hervor.  Sie war dunkel und tief. Kiana kannte diese Stimme. Es war noch gar nicht so lange her, da hörte sie diese Stimme.
"Dich liebt keiner! Für dich gibt es NICHTS auf dieser Welt!  NUR FURCHT.... UND DEN TOD!".
Es waren die Worte von Melkor. Auch verstand sie die Botschaft von Mina, warum sie ausgerechnet "Fotia" als letzte Worte wählte. Entschlossen bis sich Kiana auf die Lippen. Bevor Galador auf sie zu kam und etwas sagen konnte, verschwand der Tinitus wieder und die junge Frau wendete sich ab. Sie lief direkt ohne nur einen Ton zusagen zu Ancalagon, stieg auf dessen rücken und flog weg.
Saruman sah nur besorgt und Galador, sagte aber nichts und folgte den schwarzen Ostlingen in Richtung der Schiffe. Galador lief ihnen ebenfalls nach. Er behielt aber noch Abstand. Er musste dringend mit der Königin sprechen, bevor alles zu spät war.

Einige Tage waren auf Tolfalas in Minas-Alagos vergangen. Inzwischen stand die Armee der Nordmännern, schwarzen Ostlinge und Variags aus den Weiten Khands vor Minas-Tirith. Thirak setzte direkt nach der Ankunft in den Königslanden mit einem Schiff  nach Tolfalas über. Auch wenn er etwas Abstand zu Kiana behielt -aufgrund ihres letzten Gespräches- und er wusste dass sie die Nachricht seiner wahren Herkunft nicht gut hieß, freute er sich trotzdem sie wieder zu sehen.  Klar war sie seine Tante , doch es änderte nichts an den Gefühlen zu ihr. Er liebte sie, auch wenn es für ihn unmöglich war mit Kiana irgendeine Art von Beziehung zu führen. Er wollte den Thron nicht, doch Kiana war davon überzeugt, dass niemand sie als Königin wollte. Dies konnte er nicht ganz nachvollziehen, denn er wusste dass Kiana eine gute Königin war. Anders als ihr Vater, der Terror in das Land brachte. Allerdings wollte die junge Frau all diese Worte nicht hören. Bei der letzten Konversation war sie verärgert und seitdem hatten sie kein Wort miteinander gewechselt.
Thirak wurde von Saruman an der Küste empfangen. Sofort fragte er: "Was ist mit den Armeen den Nordens?".
"Sie sind am Anduin eingetroffen und befinden sich vor Osgiliath... Minas-Tirith erreichen die spätestens in zwei Tagen!".
Saruman nickte ihm daraufhin zu. "Wie geht es IHR?", wollte Thirak sofort wissen.
"Sie hat niemanden sehen wollen, seitdem wir zurück sind... Sie hat ihre Gemächer nicht verlassen und hat kein Essen angenommen...", antwortete Saruman.
 "Sie sollte nicht alleine sein...".
"Ihr macht euch sorgen um sie... Ich bewundere eure Empathie...", entgegnete der Istari.
Thirak fragte skeptisch: "Macht ihr euch etwa keine Sorgen?".
"Um ehrlich zu sein, ich mache mir Sorgen um uns alle... Sie ist die Tochter eines mächtigen und bösen Maia... Man weiß nicht was dies bedeutet... Ob gut oder schlecht.... Somit kann man sagen, dass jedes mal wenn ein Vaneryen geboren wird, die Valar eine Münze werfeb und währenddessen hält die Welt den Atem an....".
"Da wo ich herkomme, bleibt nicht viel für Rätsel übrig...", erwiderte Thirak.
Saruman seufzte und versuchte mit dem jungen Mann Schritt zu halten.
"Nun gut: Wir wissen beide, was SIE tun wird...", als Saruman dies sagte, bliebt Thirak stehen und wendete sich ihm zu.
"Ich diene ihr,  egal welche Entscheidung sie trifft! Sie ist unsere Königin!", entgegnete Thirak leicht genervt.
"Menschen entscheiden bei wem und wo die Macht liegt... Sie wissen es...", sagte Saruman.
"Was wollt ihr?", wollte Thirak irritiert wissen.
"Alles was ich immer wollte: Ich wurde hier her nach Mittelerde geschickt, um den Kontinent zu beschützen.... Das einfache Volk zu beschützen... Also will ich den richtigen Herrscher auf dem Thron! Ich weiß nicht wie IHRES Münze landen wird, aber ich bin mir über eure sicher...".
Jetzt verstand Thirak. Er wusste -woher auch immer- scheinbar von seiner wahren Herkunft. Doch woher? War es doch ein Fehler Lynn davon zu erzählen?
"Ich will den Thron nicht und ich wollte es nie...", zischte er heraus. Saruman schüttelte nur den Kopf: "Ich habe mehr Könige und Königinnen gekannt,  als jeder andere der lebt... Ich habe gehört was sie zu der Masse sagten und was sie in Wirklichkeit in den Schatten taten... Ich habe deren Dinge gefördert, egal was es gekostet hat ... Aber was ich euch jetzt sage ist wahr: IHR werdet Weise und gut herrschen, während sie...".
Thirak wollte keine weiteren Worte des Istari kennen. Er war verärgert und wütend zugleich. Auf sich selbst, genauso wie auf Lynn.  Er unterbrach Saruman daraufhin: "Sie ist meine Königin...". Mit diesen Worten warf er dem alten Mann nur einen bösen Blick rüber und wendete sich ab. Er stampfte mit schnellen Schritten in Richtung der Festung Minas-Alagos.

Galador beobachtete das Gespräch von der Ferne. Er ahnte schon worum es ging. Es war offensichtlich dass Thirak wegen etwas aufgebracht war. Der Berater der Königin seufzte. Er rung mit sich, ob er seiner Königin davon erzählen sollte oder nicht. Er musste es tun. Immerhin begann Saruman Hochverrat. Wer weiß was er sonst noch vor hatte. Er wusste was ihm blühte, wenn er es verschwieg. Galador dachte nochmal an die Worte des Istari. Dann aber machte er sich auf dem Weg in die Gemächer der Königin. Er hoffte, dass er vielleicht Sarumans handeln irgendwie rechtfertigen und hinunterspielen konnte.
Vorsichtig betrat er die Räumlichkeiten. Kiana stand dort: Vor einer großen Öffnung stehend, sah sie auf das weite Meer hinaus. Er war leicht erschrocken als er sie sah. Die silbernen Haare der jungen Frau waren ganz zerzaust. Ihr Körper war nur noch in einem Mantel eingewickelt. Auch ihr Gesicht wirkte aufgequollen, als hätte sie mehrere Tage geweint und keinem Schlaf mehr gefunden. Dies würde die tiefen Augenringe erklären.  Ihre Aura war verschwunden, welche jeden Mann warm um das Herz werden ließ. Dagegen wirkte sie nun verbittert und leer. In ihren Händen hielt sie die schwarze Krone.
Galador ging in die Mitte des Raumes und sagte vorsichtig: "Da gibt es etwas was ihr wissen müsst.".
"Jemand hat mich verraten...", entgegnete Kiana sofort. Galador war verwundert, da sie es schon wusste oder zumindest davon ausging.
"Eh, ja...".
Kiana wendete sich ihrem Berater zu und erhob ihre gedämpfte Stimme erneut: "Thirak Eisen...".
Galador sah sie nur verdutzt an. Wie kam sie auf Thirak? "Nein, Saruman...", sagte er.
"Er weiß die Wahrheit über Thirak...", fing sie an.
Galador schluckte und erwiderte mit zittriger Stimme: "Ja, weiß er....".
"Und das, weil ihr ihm davon erzählt habt... Ihr habt es von Lynn erfahren und sie von Thirak, obwohl ich ihn anflehte ihr nichts zu sagen... Also ist es so wie ich es schon sagte: ER hat mich verraten!",  es war ein wunder dass sie noch so ruhig klang.
"Ich bin froh, dass Lynn es mit erzählte... Immerhin bin ich eure Hand... Ich muss mir die Bedrohungen um euch bewusst sein!", verteilte er sich.
"Und Saruman?", fragte sie direkt.
Galador schluckte nur erneut und antwortete: "Euer Meister der Flüstere und Informationen muss sich auch darüber bewusst sein!".
"Ihr seid zu erst zu ihm gegangen, ohne vorher mit mir zu sprechen oder mich um meine Erlaubnis zu fragen...", ärgerte sich die junge Frau.
"Es war ein Fehler...", sagte Galador nur.
"Warum glaubt ihr, hat Lynn euch davon erzählt? Was glaubt ihr erhofft sie sich davon?".
Galador war sich sicher: "Sie vertraut mir!".
"Ja... Sie vertraute euch... Sie vertraute euch, dass ihr Geheimnisse verbreitet, die eure eigene Königin zerstören könnten und ihr hab sie nicht enttäuscht!". Unfassbare leere sprach aus Kianas Augen.  Galador hörte auch deutlich die Wut heraus. Langsam fürchtete er sich. Er versuchte sich irgendwie zu retten: "Wenn ich euch enttäuscht habe, meine Königin, dann Verzeiht mir... Unsere Intentionen waren mit Guten Absichten... Wir wollen das was ihr wollt: Eine bessere Welt für jeden von uns!  Saruman noch mehr als jeder andere....". Er versuchte noch alles um auch Saruman zu retten. Kiana allerdings sah ihn nur an. Er verstand schnell was sie dachte und damit sagen wollte.
"Es spielt keine Rolle mehr...", stellte er fest.
Kiana bestätigte nur mit zittriger Stimme: "Nein, das spielt keine Rolle mehr...".
Die Königin wendete sich wieder zu der Öffnung und sah nach draußen auf das Meer. Galador wusste was er getan hatte. Er hatte Saruman, seinen vielleicht einzigen Freund, zum Tode verurteilt. Er wusste dass er nichts mehr für ihn tun konnte und verließ den Saal.
Am Abend wurde Saruman nach draußen an die Küste geführt. Dort warteten schon Kiana Vaneryen, Thirak Eisen und Galador Imrazor. Galador ging noch auf Saruman zu und packte ihm am Arm und wagte es nicht in seine Augen zu sehen.
"Es tut mir leid, ich musste es sagen...", versuchte er sich zu entschuldigen. Saruman nickte ihm nur zu und entgegnete: "Ich hoffe wirklich,  dass ich das verdiene... Ich hoffe ich lag mit all dem falsch.... Macht es gut, alter Freund!".
Nun sah Galador zu ihm und nickte ihm zu, danach trat er neben Kiana.  Diese hatte ihre Haare wieder zurecht gemacht. Sie hatte zwar keine der aufwendigen Flechtfrisuren mehr, aber sie hatte die Haare zusammengebunden. Die junge Königin erhob ihre Stimme: 'Fürst Saruman, ICH Kiana aus dem Hause Vanerye, Erste meines Namens , Befreierin der Sklaven und Mutter der Drachen verurteile euch zum Tode!".
Hinter ihr tauchte plötzlich der riesige Kopf des Drachen Ancalagon auf. Mit den Worten "Fotia!" zögerte der Drache nicht lange und versprühte auf Saruman Feuer.
Als das Feuer erlosch, blieb nicht viel übrig außer Asche und es machte den Anschein, als würde Sarumans Körper noch dort liegen in einer leuchtenden durchsichtigen Form. Durch einen Wind wurde dieses Licht aber durch die Luft zerstreut bis es verschwand. Galador sah die ganze Zeit auf die Stelle,  auf der vorher noch sein Freund Stand. Auch Thirak fixierte diese Stelle mitvseinrm Blick,  bis er schließlich Kiana anblickte. Vielleicht fragte er sich tief im inneren ob Saruman recht hatte, mit dem was er über Kiana dachte. Doch er wusste auch,  dass er damit Verrat begannen hat und somit ein gerechtfertigter Tod war.
Kiana machte sich mit ihren Wachen und Grauer Staub auf dem Weg zurück in die Festung Minas-Alagos.

In der Festung saß die junge Frau vor einer Feuerstelle. Grauer Staub stand bei ihr und wich ihr nicht von der Seite. Sie holte die alten Fesseln von Mina hervor und übergab sie Grauer Staub. Sie wusste, dass ihr Tod ihrem obersten Hauptmann der schwarzen Ostlinge sehr getroffen hatte.
"Ich weiß was du für sie fühltest und bin auch noch immer voller Schmerz... Das war das einzige was sie jemals mitgenommen hatte...", sagte sie noch.
Grauer Staub betrachtete die Fessel kurz und warf sie wütend in das Feuer.
Dann betrat Thirak den Raum und der Hauptmann der Ostlinge stellte sich schützend vor seine Königin.
"Es ist schon in Ordnung... Lass mich mitkommen sprechen...", beruhigte sie ihn. Daraufhin machte ER eine Verbeugung und verließ den Raum.
" Ich hab dir gesagt was passiert,  wenn du deiner Schwester davon erzählst...", fing sie an.
"Das ist nicht das was ich wollte, das ist auch das was ich ihm sagte...".
Kiana verteidigte ihre Tat: "Sie hat dein Vertrauen missbraucht... Sie hat Saruman genauso getötet wie ich!". Ihre Stimme hörte sich dabei gebrochen an.
"Es ist ein Sieg für sie...", fügte sie noch hinzu. "...Und jetzt stell dir vor noch mehr erfahren die Wahrheit über dich... Die Leute lieben eher dich, als das sie mich lieben würden...", klagte Kiana. Sie schluckte kurz und benässte mit ihrer Zunge ihre Lippen. "...Ich habe keine Liebe hier... Nur Furcht und Schrecken....".
Thirak sah sie erschrocken an. Er kannte die Worte. Zählte seine Liebe etwa nicht?
"Nein, das sind nicht deine Worte... Du weißt wer das sagte... Und außerdem liebe ICH dich!", versuchte er ihr deutlich zu machen. "Du wirst immer meine Königin sein!".
Kiana erhob sich und stellte sich direkt vor Thirak.  "Ist es nur das was ich für dich bin? Nur deine Königin?", nach den Worten versuchte sie ihn nochmals zu küssen. Zunächst erwiderte der Mann Angmars den Kuss, dann aber besinnte er sich wieder darauf, dass sie dies nicht tun durften.
Die junge Frau bemerkte dies sofort. Als sie von ihm ab ließ sah sie ihn zunächst enttäuscht an. Dann verwandelte sich ihr Blick in Trotz. So flüsterte Kiana, während sie einige Schritte rückwärts ging: "Gut, dann soll es Furcht sein...".
Sie stampfte in den Thronsaal und ließ Grauer Staub und Galador dorthin zitieren. Der Berater der Königin wusste sofort worum es ging. Er versuchte nun alles u, ein Blutbad in Minas-Tirith zu verhindern. Er musste es tun. Dies war er Saruman schuldig.
"Die Menschen die dort leben,  sind nicht eure Feinde! Sie sind unschuldig wie die, die ihr in Umbar befreit habt!", rief er mit lauter Stimme.
Kiana entgegnete dagegen ruhig: "Die Sklaven und niedrig Geborenen haben sich gegen ihre Meister und Unterdrücker gestellt und die Stadt selbst befreit, als ich ankam!".
"Sie haben Angst! Jeder der gegen Imrahil war, hat gesehen wie die eigene Familie geschlachtet wurde! Ihr könnt nicht erwarten, dass diese Menschen Helden sind... Sie sind Geiseln...", beschwerte er sich.
"Das sind sie... Im Käfig eines Tyrannen... Wessen Schuld ist das? Meine?", entgegnete sie.
"Was spielte für eine Rolle wessen Schuld es ist? Tausende Kinder werden sterben,  wenn die Stadt brennt!".
Kiana hielt dagegen: "Euer Bruder weiß, wie sie die Schwächen seiner Feinde gegen sie verwenden muss. .. Er denkt die Gnade und Barmherzigkeit ist unsere Schwäche..".
"Ich  flehe euch an , meine Königin!", flehte Galador.
"Und er ist falsch... Die Gnade ist unsere Stärke! Unsere Gnade wird für die folgenden Generationen bestehen, so dass nie wieder jemand als Geisel von einem Tyrannen gehalten werden kann!", machte sie klar. Galador sagte zunächst nichts. Ihm fehlten die Worte.
Dann sprach Kiana zu Grauer Staub: "Mach die schwarzen Ostlinge bereit! Reise selbst nach Minas-Tirith um mit ihnen die Armeen den Nordens zu treffen!".
Der Hauptmann nickte ihr zu und wollte sofort los gehen. Sofort versuchte Galador wenigstens etwas zu erreichen: "Imrahils Anhänger werden ihn verlassen, wenn sie wissen dass der Krieg verloren ist... Gibt ihnen die Chance.... Wenn die Stadt aufgibt, werden sie die Glocken läuten und die Tore öffnen! Bitte, wenn ihr die Glocken hört,  ruft den Angriff zurück!". Der Berater sprach in einem Stück durch ohne Luft zu holen.
Kiana aber sah ihn nur an und sagte nichts.  Wieder sprach sie zu Grauer Staub: "Wartet außerhalb der Stadt auf mich... Ihr werdet wissen wann es soweit ist...". Nun machte sich der Hauptmann auf dem Weg.
Galador sagte nichts mehr. Er wusste dass es vergeblich war. Hatte Saruman doch recht? Mit gesenkten Kopf und langsamen Schritten wollte er sich aus dem Thronsaal entfernen. Er blieb allerdings stehen,  als Kianas Stimme ertönte: "Euer Neffe wurde gestoppt,  als er auf unssre Truppen stieß...Scheinbar hat er eurem Bruder nicht vollständig versagt...".
Galador blieb daraufhin das Herz stehen. Er wusste was dies bedeutete. Wahrscheinlich ereilte ihn der gleiche Tod wie Saruman.
"...Das nächste mal wenn ihr mich enttäuscht,  wird das letzte mal sein, dass ihr mich enttäuscht habt!". Die Drohung verstand er sofort. Er fragte sich nur, was die Frau die er liebte und bewunderte, an die er glaubte so verändern ließ.
Doch er musste auch etwas unternehmen. Er konnte nicht zulassen, dass Elphir etwas passierte... Mit schnellen Schritten verließ er den Saal.


Galador reiste ebenfalls mit Thirak und Grauer Staub an das Festland. Als sie im Lager der Nordmännern eingetroffen waren, offenbarte Galador die Pläne der Königin.
"Sie will morgen früh angreifen. ..", sagte er nur. Als Thirak durch das Lager lieferbar um zu sehen, ob alle da waren, sprach Galador Davos an: "Ich muss nochmal in euer Schuld stehen: Ihr seid der beste Schmuggler den es gibt, ihr müsst mir helfen meinen Neffen heraus zu bekommen,  bitte...".
"Eure Forderungen sagen mir nicht so zu...", erwiderte er.
"Es ist die einzige Chance,  wie der Dummkopf überlebt,  ich flehe euch an, er ist noch so jung... So viele Unschuldige mussten schon das Leben lassen...".
Schließlich knickte Davos Schneewert ein und half ihm. Spät in der Nacht ging Galador zu dem Zelt, in den Elphir gefangen war. Natürlich wurde es von zwei Ostlingen bewacht.
"Geht und ruht euch aus, ich muss mit dem Gefangenen sprechen !", befahl er.
Einer der Wachen erwiderte mit gebrochenem Westron: "Wir haben Befehle hier zu bleiben!".
"Wer hat euch den Befehl gegeben? Die Königin selbst?".
Die Wachen verneinte die Frage.
Galador behauptete: "Da ich die Hand der Königin bin, hab ich die Autorität euch Befehle zu geben...".
Schließlich hörten die beiden Wachen drauf und verließen den Posten. Galador seufzte. Er betrat das Zelt.
"Wie haben Sie dich gefunden?", fragte er.
Elphir erwiderte: "Ich ritt direkt in die Armee der Nordmänner...".
"Du musst zu Imrahil gelangen und ihn dazu bringen,  seine Aktionen zu überdenken....", sagte Galador.
Elphir atmete laut aus: "Wahrscheinlich wird es für mich unmöglich sein überhaupt mit ihm zu sprechen...".
"Du musst es versuchen... Wenn nicht für deinen Vater oder für dich,  dann für die Millionen von Menschen in der Stadt...".
"Ein bisschen schwierig von hier...", sagte Elphir und hielt seinegefesselten Hände hoch.
"... Abgesehen davon,  hat sich mein Vater die letzten Jahre nicht um Unschuldige geschert...".
"Aber ich weiß das du es tust... Und wenn er dich sieht hat er einen Grund, die Stadt nicht untergehen zu lassen...", sagte Galador.
Elphir entgegnete: "Zwei ihrer Drachen sind tot,mein Vater hat noch eine ganze Armee... Er wird nicht so einfach aufgeben und noch Hoffnung sehen...".
"Die Stadt wird morgen fallen... Glaub mir... Sie wird fallen... Versuch deinen Vater zu entkommen zu bringen... Ich werde dafür sorgen dass ihr aus der Stadt könnt und irgendwo neu anfangen könnt, wo euch niemand findet oder verfolgt, weit im Osten! ".
Elphir sagte zunächst nichts.
"...Tu es... Wenn du willst dass unsere Familie besteht -und das ist was ich will- dann müsst ihr fliehen! Bitte, verspricht es mir!", flehte Galador.
Elphir nickte ihm zu. Daraufhin löste der Berater der Königin die Fesseln.
"Ich hab niemals gedacht, dass ich die Schulden zurückgeben kann, als du mir aus der Stadt geholfen hast... Denk dran: Wenn die Glocken schlagen,  ist es das Zeichen dass ihr fliehen müsst!"
Besorgt merkte Elphir an: "Deine Königin wird dich dafür hinrichten...".
"Wenn Kiana den Thron hat, ohne  einen Fluß aus Blut zu hinterlassen,  wird sie sich vielleicht gnädig gegenüber der Person zeigen, die dies möglich gemacht hat....", redete er sich ein.
"Zehntausende unschuldige  Leben gegen ein Leben eines unfähigen Mann scheint für mich ein fairer Tausch zu sein.. ",  Galador kamen daraufhin die Tränen. "... Du warst der einzige der mich nie wie ein Monster behandelt hat... Seit deiner Geburt hatte ich etwas gutes im Leben,  weshalb es sich zu kämpfen lohnte...".
Elphir lächelt ihm daraufhin zu.
"...Du bist alles was ich habe!",  sagte der Berater. Beide fielen sich daraufhin in die Arme.
"Los, du musst jetzt gehen!", befahl er während er sich eine träne weg wischte. Elphir zögerte nich lange und lief aus dem Zelt. Galador hoffte, dass Kiana doch noch zu besinnen konnte und Elphir mit Imrahil entkommen konnte...
Der nächste große Krieg stand bevor. Die Welt hielt den Atem an und blickte nach Minas-Tirith...
« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:48 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

Of old blood, magic, fire and darkness!
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Lust auf eine alternative Mittelerde Geschichte und dazu ein RPG? ?
Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Die Schlacht um Minas-Tirith....
« Antwort #53 am: 6. Sep 2020, 21:19 »
Angriff auf Minas-Tirith: Königin Kiana Vaneryen.

Als der Angriff bevorstand,  war Kiana alleine auf Minas-Alagos. Sie überlegte keinen einzigen Zeitpunkt, ob ihre Entscheidung voreilig oder falsch war. Sie musste die Stadt befreien und säubern. Sie hatte keine Zweifel. Die ganzen Armeen des Nordens, die Ostlinge und Variags befanden sich vor den Toren der Stadt. Die junge Königin zögerte nicht lange und stieg auf Ancalagon und flog in Richtung der Hauptstadt von Mittelerde. Sie trug -wie fast immer-  schwarze Kleidung, mit einigen roten Stoffen.
Sie flog zum Anduin-Delta und dann den Fluss entlang. Dort überall standen die Schiffe aus Dol-Amroth bereit, die mit großen Ballisten bewaffnet waren, um den letzten Drachen zu töten. Kiana flog hoch genug und versteckte sich auf Ancalagon hinter den Wolken. Kiana wollte Rache , für das was sie Darium und Mina  antaten. Es dauerte nicht lange,  da setzte sie zum Sturzflug an und überraschte die ersten Schiffe mit einem Strahl aus Feuer. Verzweifelt versuchten die Männer auf den Schiffen den Drachen mit ihren Ballisten zu treffen, doch Ancalagon war zu wendig. Schiff für Schiff wurden in Brand gesetzt und zerstört. Kiana ließ keines übrig. Auch das große Flaggschiff, welches die Armada anführte wurde vernichtet und sank zum Grund.
Schon jetzt wurden die Schreie der Besatzung laut und deutlich. Kiana aber hatte kein Mitleid. Als sie die letzten Schiffe zerstörte, flog Ancalagon tief am Fluss entlang, so dass seine Krallen und seine Schwanzspitze das Wasser berührten. Ihr Weg führte sie weiter in Richtung Minas-Tirith. Auch von dort aus versuchten die Soldaten mit aufgestellten Ballisten -auf den Mauern- den Drachen zu treffen und zu töten. Kein Geschoss traf sein Ziel. Kiana aber ließ auf die Mauern Feuer versprühen und folgte der Mauer entlang. Teile des Mauerwerkes wurden dabei zerstört. Holz verbrannte sofort. Auch die Soldaten Imrahils auf den Mauern wurden zu Asche. Viele versuchten schon zu diesem Zeitpunkt zu fliehen. Wahrscheinlich hatten sie sich erhofft den Drachen mit den Ballisten zu treffen. Wenn Ancalagon gerade abgewandt von einer Balliste war, schoss Kiana aus ihrer Hand einen Feuerball in dessen Richtung und verhinderte so einen Abschuss.
Sie flog über die Stadt hinweg, bis  zum Tor. Sie sah, dass hinter den Toren die gesamte Armee der violetten Garde aus Dorwinion stand. Eiskalt ließ sie die Flammen auf sie niederregnen und zerstörte so auch das Torhaus,  dass sofort in sich zusammen fiel. Etliche Schmerzensschreie ertönten von die Menschen die verbrannten.
Die junge Maia flog über ihre eigenen Armeen und drehte wieder zurück zur Stadt. Im selben Moment sah sie nur, wie die Armeen in die Stadt stürmten. Kiana erreichte auf Ancalagon die Mauern die sich am Tor befanden und zerstörte auch dort die Ballisten. Feindliche Soldaten, die versuchten aus der Stadt zu flüchten verbrannte sie sofort.
Inzwischen waren alle Mauerabschnitte der äußeren Stadtmauern mit Feuer und Flammen übersät. Als sie sah, dass ihre Truppen auf der Hauptstraße der Stadt vor den Armeen Imrahils stehen blieben, ließ sie Ancalagon auf einem Mauerstück in der nähe absetzen. Dabei konnte sie nur sehen, wie die Menschen der Stadt hilflos umher rannten.  Wie Ameisen,  die vor einer Bedrohung flüchteten.
Sie wartete eine Weile. Sie dachte kurz an die Worte von Galador, der ihr sagte,  dass wenn die Glocken der Stadt ertönten, die Armeen von Minas-Tirith und deren Bewohner sich ergaben. Weit und breit ertönte keine einzige Glocke. Sie konnte auch nicht sehen,  was dort bei den Armeen vor dich ging. Es war ihr aber auch egal. Die junge Königin wartete auf den Ton der Glocken. Ihre Geduld war begrenzt.  Sie sah über die Stadt auf die weiße Festung.
Immer wieder wurden Stimmen laut, die riefen, dass jemand die Glocken läuten sollte und schließen ertönte das dumpfe Läuten. Es war geschafft. Die Stadt hatte sich ergeben und konnte erobert werden.
Kiana aber kam es eher wie eine Schmach vor, da es bis zum läuten der Glocken so lange dauerte. Auch kam es ihr vor, als würden andere darüber bestimmen, wer die Schlacht gewinnt oder wer nicht. In ihrem Kopf ertönte wieder diese dunkle Stimme. Diese wurde von weiteren Stimmen begleitet, die in ihrem Kopf hallten und dröhnten.
"Hier gibt es nur NICHTS für dich! Nur den Tod und Furcht!", sagte die Stimme immer wieder. "Niemand liebt dich!". Sie wusste, dass dies Melkors Worte waren. Doch in gewisser Weise hatte er recht: Ihre eigenen Berater verbündeten sich gegen sie. Wollten Thirak auf den Thron setzen. Selbst Thirak, der Mann den sie liebte, hatte sie verraten indem er die Geheimnisse über seine wahre Herkunft Lynn Stark erzählte, obwohl Kiana flehte dies nicht zu tun. Sie FLEHTE ihn  an!
In Kianas Kopf kamen wieder all die Bilder in den Kopf: Alle schlimmen Dinge, die Männer versuchten ihr anzutun, die Verachtung die sie in Mittelerde erfahren hat, der Tod von Darius und Beregond, wie Faramir sterbend in ihren Armen lag, die Hinrichtung von Mina vor ihren Augen, der Tod ihrer zwei Drachen, die Ablehnung die sie von Thirak erfuhr. All die Stimmen der Personen drang auch noch durch ihren Kopf. Alles was diese mal zu  ihr sagten.
Die dunkle Stimme die alles übertönte sagte nur: "Du bist die, die eine neue Welt erschaffen muss! Dein Vater mochte das töten nicht, doch er liebte es! Und so wirst du....".
Kiana atmete schwer. Es fühlte sich so an, als würden die Tyrannen dieser Welt und die gesamte Stadt von ihrer Seele zehren, ihr die Luft zum Atmen wegnehmen. Eine unfassbare Wut kam in ihr auf. Die Töne der Glocken nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Entschlossen und voller Hass sah sie zur weißen Festung. Sie lehnte sich auf Ancalagon nach vorne und ließ ihn abheben. Anstatt dass sie aber direkt zu der weißen Festung flog, ließ sie mittendrin auf die unzähligen Häuser und Menschen in der Stadt Feuer regnen.
Auf all die Männer, Frauen und Kinder die in der Stadt wohnten.  Ganz gleich ob Sie Imrahil verehrten oder nicht. Aus ihrer Perspektive waren es lediglich kleine Ameisen, die versuchten Schutz zu finden und Ungeziefer waren, da sie sich nicht gegen ihren Unterdrücker auflehnten. Laute Schreie hallten durch die Stadt. Die Häuser wurden von den Flammen zerstört. Sie ließ keinen Winkel der Stadt von den Feuern Ancalagons unberührt. Straße für Straße übersäte sie mit Flammen. Dann flog sie zu der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die junge Frau saugte förmlich die Angst der Menschen auf. Es ließ sie mächtiger und mächtiger fühlen. Die Verteidigungsanlagen, Gebäudeteile und Türme fielen herab und bedeckten die unzähligen Menschen die in der Festung Schutz suchten. Die Banner des silbernen Schwans lösten sich rasch in der Hitze auf. Ebene für Ebene zerstörte Kiana die alte weiße Festung. Selbst auf der obersten Ebene blieb kein Turm stehen und auch er Palast wurde getroffen. Auch der mächtige Bergfortsatz begann zu bröckeln und fiel in die Tiefe.
Sie erkannte beim Palast jemanden,  der nicht wie die anderen floh. Er hatte jemanden bei sich. Es war Elphir Imrazor. Ohne lange zu überlegen,  warum der Sohn Imrahils frei war, wusste sie nun, dass der andere Mann Imrahil sein musste. Als sie Ancalagon auf der obersten eben auf Trümmern landen ließ, breitete er sich vor Imrahil aus. Sie sah nur, wie Elphir plötzlich los rannte, während Imrahil sein Schwert zog und ihr entgegen hielt.
Sie hörte ihn nur laut lachen und spotten. Wie er sich über sie lustig machte. Wieder ertönte die dunkle tiefe Stimme in ihrem Kopf. Und sprach ihr zu. Mit ihren Gedanken befahl sie Ancalagon Imrahil anzugreifen und dann schnappte der Drache nach dem Mann und schleudete ihn etwas herum. Selbst jetzt hörte sie ihn spotten und laut lachen, als er nochmal versuchte sich aufzuraffen.
Soll er nur lachen,  dafür wird er büßen! Er hat sich mit der falschen angelegt! Der Tyrann wird sterben...., sagte sie zu sich selbst und zu der Stimme in ihrem Kopf.
 Die junge Maia setzte ihre Kräfte ein und schnürte, mit einer Handbewegung aus der Ferne, Imrahil die Luft ab. Dann riss sie ihn zu Boden und ließ Ancalagon Feuer auf den Mann nieder prasseln. Es gab ihr eine gewisse Genugtuung. Auch wenn er sie noch vor seinem Tod verspotte, war sie viel mächtiger um ihn zu töten. Wer war er überhaupt, dass er dachte er könnte es mit ihr aufnehmen? Einfach mit einem Schwert auf sie zu rennen. Sie dachte sowieso, er tat dies nur um sie zu verspotten. Als Ancalagon aufhörte sein Feuer auf Imrahil zu spucken und nur noch ein Aschehaufen übrig blieb, verschwand das Lachen. Dass er in Wirklichkeit keinen Ton -bis auf Schmerzensschreie- von sich gab, wusste sie in ihrem Wahn nicht. Damit war sein armseliges Leben vorbei und Kiana hatte die Welt vor einem Tyrannen gerettet. Auch war sie zufrieden, dass sie endlich Rache für alles bekommen hatte, was er ihrer Familie antat. Kiana hob mit Ancalagon wieder ab und flog über der Stadt, um sie weiter zu zerstören. So brachte weiter Feuer und Blut nach Minas-Tirith... Mittlerweile befand sich schon eine riesige Rauchwolke über dem Land.


Angriff auf Minas-Tirith: König Imrahil Imrazor .

Auch wenn Imrahil Zweifel an all dem kam, schien er nach außen zuversichtlich. Die Schwere, die auf seinem Herzen lag verschwand vor der Schlacht allmählich. Als sein Sohn Elphir in den Norden reiste, Stahl er die schwarze Krone. Dies ließ Imrahil tiefer in seine Wahnvorstellungen verfallen, doch nun fühlte er sich besser.
Von der obersten Ebene beobachtete er die Schlacht. Er hatte die Arme verschränkt, als er auf den Anduin sah und somit den Rauch über den Fluss. Scheinbar wurde seine Flotte vernichtet. Er erkannte den schwarzen Drachen aus der Ferne, der immer näher an die Stadt kam und schließlich Feuer auf die Mauern spuckte. Der König wartete gespannt, bis ein Geschoss der Ballisten endlich das richtige Ziel traf. Er konnte nichts machen,  als abzuwarten und zuzusehen, wie der Drache die Stadt zerstörte.
"Wir brauchen nur einen Ordentlichen Schuss...", sagte er zu Norys, seinen Berater.
Dieser erwiderte nur: "Alle Ballisten sind zerstört... Selbst unsere Flotte...". Nach diesen Worten ging gingen wieder zu den Hauptmännern der Stadt.
Imrahil blieb erstaunlich ruhig dafür, dass selbst die Mauern und das Tor dem Drachen nicht stand hielten.  Er beobachtete Kiana genau, als sie sich auf der Mauer mit Ancalagon absetzte und auf irgendetwas wartete. Dann aber ertönten die Glocken er Stadt. Imrahil atmete daraufhin stark aus. Die Stadt hatte sich ergeben und er wusste was dies bedeutete. Die Schlacht war verloren. Der Krieg war verloren. Erschöpft senkte er den Kopf und rieb sich die Stirn. War es Alles richtig was er machte? Die ganzen Menschen die er tötete? Das Leid welches er verursachte?
Er blickte auf, als er Ancalagons Schrei hörte. Der Drache flog direkt in Richtung der weißen Festung. Als er schon damit rechnete zu sterben, spuckte der Drache plötzlich auch Feuer auf die Stadt. Auf all die Menschen,  die dort waren. Er lockte sie in die Stadt, weil er dachte Kiana würde Unschuldigen nichts antun, doch nun vernichtete sie deren Häuser, verbrannte sie auf den Straßen. Er war erschrocken und sprachlos. Das sorgte auch dafür, dass er sich nicht von der Stelle bewegte und wie angewurzelt zu dem Geschehen starrte. Nichts und niemand konnte sich dem schwarzen Drachen entgegenstellen. Als die ganze Unterstadt einem Meer aus Flammen glich, flog der Drache in Richtung der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die Zerstörung ließ die ganze oben Ebene beben. Selbst Remiref -der furchtlose und skrupellose Kommandant des Königs- schien leicht eingeschüchtert.
Plötzlich tauchte Norys neben Imrahil auf und rief: "Ihr müsst hier weg, es ist nicht mehr sicher hier!".
"Die weiße Festung ist der sicherste Ort in dieser Stadt...", entgegnete Imrahil.
"Die Ostlinge haben schon die Tore der Festung durchbrochen... Dämmerstadt sollte ein besserer Ort sein, um den Sturm abzuwarten...".
Imrahil dachte in diesem Moment an seinen Sohn Elphir. Er sah ihn nie wieder. Er seufzte und wollte Norys folgen,  da tauchte ER plötzlich auf. Der König sah verwundert zu ihm hinüber.
"Was um aller Welt machst du hier?", fragte er erbost.
"Es tut mir leid, wenn du verärgert bist, dass ich die Krone gestohlen habe und in den Norden ging... Du hast mich zu einem ehrenwerten Ritter erzogen und dieser Wollte ich sein um das versprechen einzulösen...".
Imrahil entgegnete: "Nein, ich bin dir nicht böse.. Ich kann auch deine Beweggründe verstehen... Ich war die letzten Jahre nicht bei Verstand.... Die Krone hat meine Gedanken vernebelt und seitdem sie weg ist sehe ich wieder klar... Aber erklärt mir warum bist du nun an diesem verdammten Ort?".
 Elphir erwiderte: "Ich war auf dem Weg hier her und wurde gefangen genommen.... Galador befreite mich, damit ich dir aus der Stadt helfen kann. ..".
Imrahil schnaubte daraufhin. "Pff, Galador....".
"Er hat es geahnt, dass Kiana die ganze Stadt vernichten wollte... Er hat uns eine Fluchtmöglichkeit verschafft...", versuchte Elphir seinen Vater zu überzeugen. Dann plötzlich flog der schwarze Drache über ihren Köpfen hinweg und zerstörte den weißen Turm. Das Gebäude stürzte in sich zusammen.  Imrahil und Elphir konnten rechtzeitig ausweichen, während Remiref und Norys von den Trümmern begraben wurden.
"Warum hat er dich überhaupt hier her geschickt... Er hat dich damit ebenfalls verdammt...", schrie der König verärgert.
Elphir entgegnete ruhig: "Er tat es, weil er dich genauso liebt, wie er mich liebt... Er hat sein Leben dafür riskiert indem er mich befreit hat und ich dich hier herausbringen kann...".
Imrahil wusste dass ihnen keine andere Möglichkeit blieb als jetzt Galador zu vertrauen.  Sie wollten gerade die große Treppe -oder was davon übrig ist- hinunter gehen, da setzte sich der schwarze Drache vor ihnen ab. Er Schrie die beiden Männer lautstark an. Elphir fing an am ganzen Leib zu zittern. Imrahil spürte dies sofort und stellte sich schützend vor ihm. Der König wusste, dass sie nicht zusammen entkommen konnten. Er nahm das Gesicht seinen Sohnes in die Hände und sagte: "Los, du musst alleine entkommen... Ich werde sie aufhalten...".
"Ich lass dich nicht im Stich Vater!", rief Elphir entgegen.
"Du Narr! Dann werden wir beide sterben! Du musst überleben um das Haus Imrazor weiterzuführen! ",sagte Imrahil lauter.  "Und außerdem bin ich es der Welt schuldig, indem ich versuche das Volk zu beschützen... Ich habe lange genug Leid über unser Volk gebracht....".
Daraufhin nickte Elphir seinem Vater zu. Imrahil schloss ihn noch ein letztes mal fest in seine Arme. "Sag Galador,  dass ich nicht mehr wütend auf ihn bin... Sag ihm, ich liebte ihn immer... Auch wenn ich es nie zeigte... Aber er muss jetzt den Fehler den er getan hat -dieses Monster welches er nach Mittelerde brachte- beheben indem er sie besiegt! Und jetzt auf mit dir, los!".
Daraufhin lief Elphir los. Ein paar mal drehte er sich noch nach seinem Vater um.
Imrahil löste sein Gewand, welches er trug. Darunter blitzte die silberne Rüstung des Mannes aus Dol-Amroth auf. Er zog sein Schwert und lief dem Drachen entgegen. Ein letztes Mal war er der Mann, der er vor vielen Jahren war. Ein Ritter aus Dol-Amroth, der geschworen hatte, die zu beschützen, die sich nich wehren konnten: Das Volk. Lange genug hat er aus eignen Interessen und Hass die Menschen leiden lassen. Hat sich von Hass blenden lassen...
Stolz und mit erhobenen Hauptes lief er dem Drachen entgegen der seinen Kopf hob und nach den Körper Imrahils schnappte. Der König wurde durch die Luft  gewirbelt, bis er gegen Trümmer geschleudert wurde. Trotz Schmerzen stützte er sich auf sein Schwert ab um aufzustehen.
Er sah zu der Treppe um sich zu vergewissern, dass sein Sohn weg war. Der König richtete sich erneut auf und hielt sein Schwert Kiana und ihrem Ungeheuer entgegen.
"Du wirst diese Welt nicht vernichten...", sprach er verbissen. Kiana selbst hörte vermutlich überhaupt nichts davon. Imrahil verspürte nur eine unsichtbare Kraft, die seinen Hals zuschnürrte und er leicht in die Luft gehoben wurde. Der Mann ließ sein Schwert klirrend zu Boden fallen, während er versuchte irgendwie seinen Hald zu befreien, doch es war vergebens.  Im selben Augenblick konnte er genau in Kianas violette Augen sehen. Diese Augen wirkten Leer und voller Hass. Selbst bei Thurion hatte Imrahil nie zuvor so einen Blick gesehen.
Er fiel wieder zu Boden und als er aufblickte, sah er nur das geöffnete Maul des Drachen und die Flammen die aus seinem Rachen hervorkamen und ihn schlussendlich vollständig verschlungen....


Angriff auf Minas-Tirith: Thirak Eisen und Galador Imrazor.

Thirak stand mit Davos, Galador und Grauer Wurm vor der Armee. Sie befanden sich vor den hohen Mauern der Stadt. Galador sagte Thirak noch, dass er seine Männer zurückrufen sollte, wenn die Glocken ertönten.  Die Armee hatte weder Leitern um die Mauern zu erklimmen, noch einen Rammbock um das Tor zu öffnen. Doch die Anweisungen waren klar: Sie würden wissen,  wann der Zeitpunkt gekommen war.
Dies sagte zumindest die Königin. Nach einer Zeit hörten sie Tumulte, als würde etwas explodieren und zusammenfallen. Allerdings machte sich Thirak nicht viele Gedanken darüber, denn er war schon so nervös genug. Dann kam ein lautes knacken von dem Torhaus und es fiel schließlich  zusammen. Ihnen kamen große Flammenwolken entgegen. Selbst ihnen wurde es unter den Rüstungen kurzzeitig sehr heiß. Ancalagon flog im selben Moment über ihren Köpfen hinweg. Dann rannten Grauer Staub und die Ostlinge in die Stadt. Die Nordmänner warteten nicht lange und folgten ihnen. Auch die Variags reiteten auf ihren Pferden in die Stadt und töteten die ersten überlebenden Soldaten an den Toren. Thirak sah nur wie Kiana auf Ancalagon die Mauern und die aus der Stadt fliehenden Feinde mit Feuer besprühte.
Als Thirak mit Davos und Grauer Staub -dicht gefolgt von der Hauptarmee- in die Stadt marschierte, wurden einige wenige feindlichen Soldaten auf dem Weg bekämpft. Schließlich kam Thirak mit der Hauptarmee bei der Vorhut an. Sie standen vor einer großen Gruppe von Soldaten Imrahils. Beide blieben aber stehen und taten sich zunächst nichts.
Ancalagon setzte sich in der Zeit auf einem Mauerstück in der Nähe ab und schrie in die Straßen von Minas-Tirith.  Thirak beobachtete die Feinde genau, denn er wartete nur auf einen Angriff von ihnen. Gleichzeitig hoffte er aber auch, dass sie sich direkt ergaben. Denn sie hatten nicht einen Hauch einer Chance.
Es dauerte nicht lange,  da warfen die Soldaten Imrahils ihre Schwerter nieder. Thirak atmete erleichtert durch. Das hatte bedeutet,  dass ein größeres Blutvergießen vermieden wurde. Es dauerte eine Weile, bis endlich die Glocken der Stadt geläutet wurden. Der Mann Angmars wartete schon ungeduldig, genau wie Galador -der sich außerhalb der Stadt befand- der Kiana genau beobachtete. Alle hielten zu diesem Zeitpunkt den Atem an. Wahrscheinlich war dies der Moment, an dem die Valar eine Münze warfen. Als endlich die Glocken läuteten atmeten alle erleichtert auf.
Aber als plötzlich Kiana mit Ancalagon in Richtung der weißen Festung flog und der Drache anfing Feuer auf die Stadt zu spucken, waren Thirak und Davos genauso geschockt wie Galador. Die Mäner die sich ergeben hatten, war die Angst anzusehen. Auch Grauer Staub nahm nun seinen Speer und warf ihn in die Menge der Männer die sich ergeben hatten. Daraufhin stürzten sich alle Soldaten, die für Kiana kämpften, wieder in das Kampfgeschehen und schlugen ihre Feinde nieder.
Thirak war wie angewurzelt,  als selbst die Männer Angmars und Arnors die entwaffneten Soldaten töteten. Um ihn herum schien die Welt zu verstummen und er hörte nur noch seinen eignen Atem. Er versuchte seine Männer zurückzuhalten und forderte sie auf sich zurückzuziehen, doch niemand hörte auf Thirak.  Die Männer aus Angmar und Arnor hatten jetzt Blut geleckt. Sie waren genauso auf Rache am Hause Imrazor aus, wie Kiana und Grauer Staub.  Zu viel mussten sie die letzten Jahre leiden.
Davos war neben Thirak der einzige, der nicht mehr am kämpfen war. Grauer Staub richtete dagegen förmlich ein Blutbad an. Er kämpfte sich von Feind zu Feind.
Immer wieder versuchte Thirak die Männer des Nordens zum aufhören zu bringen, doch es brachte nichts.  Davos versuchte nur die Unschuldigen Bewohner aus der Stadt zu bringen und leitete sie aus der Stadt. Die, die aber nicht mehr aus der Stadt herauskamen, wurden ebenfalls gnadenlos niedergemetzelt. Hatte Saruman recht gehabt? War Kiana eine kaltblütig Mörderin und verrückte wie ihr Vater? War es vielleicht seine eigne Schuld, weil er Kiana abgewiesen hatte? Er hat so viele Gedanken im Kopf,  doch er hat keine Zeit dafür sie auszudenken.
Thirak konnte nur mit ansehen, wie seine eignen Männer die Bevölkerung massakrierten. Er war schockiert,  was der Krieg aus den Männern machte. Er selbst verteidigte sich nur noch gegen die vergeblichen Angriffe der Männer Imrahils.  Der Mann Angmars sah, wie ein Mann  in den Rüstungen Angmars eine Frau packte und sie ihn eine Gasse zog. Thirak folgte ihnen und rette die Frau, indem er seinen eignen Soldaten tötete.
"Los, finde ein Versteckt!", rief er nur zu der Frau die dann los rannte. Währenddessen flog der schwarze Drache Ancalagon weiter über die Stadt und zerstörte diese. An einigen stellen der Stadt schienen Gebäude zu explodieren. Es waren die geheimen Lager mit Isenfeuer,  die Thurion damals unter der Stadt platzierte und nun explodierten die Fässer. Der Fürst Angmars erkannte die Gefahr.  Er und die anderen mussten hier dringend raus.
"Wir müssen uns zurückziehen! Wir müssen hinter die Mauern!", schrie er. "Zieht euch zurück, wir müssen aus der Stadt!".
Er zog seine Männer vom Boden auf -die gerade ihre Feinde töteten- , aber auch die Bewohner der Stadt und Männer Imrahils. Sie zogen sich alle aus der Stadt heraus um einem großen Unglück zu entkommen. Dichter Rauch und Staubwolken behinderten die Sicht.  Asche und Staub bedeckten die Straßen und die gesamte Stadt.
Als Thirak aus der Stadt war, erreichte er Davos, der sich um einige der Verwundeten kümmerte. Er sah auch Galador,  der einfach wie angewurzelt an der selben Stelle stand. Sein Mund war Sperrangel weit geöffnet. Was nicht nur daran lag,  dass Saruman recht hatte was Kiana betraf, sondern auch dass sein geliebter Neffe und sein Bruder es wohl kaum aus der Stadt schafften. Klar hatte er noch Hoffnung dass sie rechtzeitig herauskamen, doch diese Hoffnung war verschwindend gering. Thirak hatte keine Zeit sich um Galador zu kümmern. Er selbst war fassungslos. Kiana, die Frau die er liebte, hatte in binnen kürzester Zeit eine ganze Bevölkerung getötet und massakrieren lassen. Dabei hatten sie doch versucht, die Menschen zu retten, als die lange Dunkelheit bevorstand.
Dichter Rauch verdunkelte den Himmel und versteckte die Sonnenstrahlen. Die Temperatur sank deutlich hinunter und ließ die aufsteigenden heißen Dämpfer wieder als Schnee auf die Erde fallen. Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte von Mittelerde. Nun ging es nur noch um Schadensbegrenzung und so viele Leben zu retten, wie möglich...
« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:49 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

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-Prophecy of Valarya

Lust auf eine alternative Mittelerde Geschichte und dazu ein RPG? ?
Der Thron von Mittelerde

Darkayah

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Königin der Asche....
« Antwort #54 am: 14. Sep 2020, 15:05 »
Der Himmel war verdunkelt und kein Sonnenstrahl durchdrang die dichten Wolken. Die aufsteigenden Dämpfe wurde zu Schneeflocken, die wieder auf die Erde fielen und den Boden bedeckten. In der ganzen Stadt roch es verbrannt und nach Tod.
Galador ging durch die zertörte  Stadt und sah sich alles dabei an. Überall lagen Tote, Verbrannte, Trümmer  und Asche. Der Anblick war sicherlich nicht der schönste. Auch Davos und Thirak folgten ihm. An manchen Stellen saßen Menschen auf dem Boden und weinten, weil sie alles verloren hatten oder Schmerzen erlitten.
"Ich werde euch später wiederfinden...", sagte Galador mit gebrochener Stimme.
Thirak erwiderte nur getroffen, denn er wusste dass Galador seinen Neffen aus der Gefangenschaft befreite: "Es sich nicht sicher für euch... Lasst mich wenigsten einige Männer mit euch schicken...".
Galador wirkte bedrückt und engegnete nur leise: "Ich werde alleine gehen...".
Thirak akzeptierte dies schließlich und ließ den Berater der Königin ziehen.
Der Mann aus Angmar und Davos zogen mit einigen ihrer Soldaten weiter durch die Stadt. Niemand sagte auch nur ein Wort.  An der Straße zur weißen Festung fanden sie Grauer Staub mit ein paar Ostlingen und Soldaten Imrahils als Gefangene, die auf dem Boden knieten.
"Im Namen der einzig wahren Königin, Kiana Vaneryen, verurteile ich euch zum tode!", sagte Grauer Staub gerade. Thirak fragte sich was das soll und rief zu ihm: "Grauer Staub! Es ist vorbei... Diese Männer sind Gefangene!". Mit diesen Worten lief er auf den Hauptmann der schwarzen Ostlinge zu. "Es ist nicht vorbei, bis die Feinde der Königin besiegt sind...", gab er zu verstehen. Davos mischte sich nun ein: "Wie sehr wollt ihr sie denn noch besiegt haben? Diese Männer sind auf ihren Knien!".
"Sie atmen!", sagte Grauer Staub.
Davos hielt dagegen: "Sieht euch um, Freund... Wir haben gewonnen...".
"Ich gehorche den Befehlen meiner Königin, nicht euren..", entgegnete der Hauptmann.
Ruhig wollte Thirak wissen: "Und was sind die Befehle der Königin?".
Grauer Staubs Gesicht war schon die ganze Zeit ernst, doch nun schien es ernster auszusehen. "Töte alle, die Imrahil Imrazor folgen...", behauptete er. "... Dies sind alles freie Männer... Sie haben gewählt für ihn zu kämpfen!". Daraufhin zog er seinen Dolch und wollte auf die Gefangen zugehen. Sofort griff Thirak seinen Arm. Die Ostlinge richteten ihre Speere auf Thirak und seine Männer. Die Soldaten Thiraks zogen ihre Schwerter. "Ruhig, Männer, ruhig!", rief Davos. Grauer Staub sah Thirak nur böse an. "Thirak, du solltest mit der Köngin sprechen", versuchte Davos die Situation zu beruhigen. Dann ließ er den Hauptmann der Ostlinge los. Sofort machte sich Grauer Staub daran, die kehlen der Gefangen aufzuschlitzen. Der Fürst von Angmar wollte es nicht mit ansehen und lief in Richtung Festung, um dringend mit Kiana zu sprechen.

Galador lief durch die Festung von Minas-Tirith. Er suchte sich einen Weg durch die Trümmer in den Gängen. Er hoffte ständig einen Hinweis auf Imrahil oder Elphir zu finden. Der Berater der Königin  räumte einge der Steine weg um den Weg frei zu bekommen. Er arbeitete sich bis zu einer Treppe durch, die in Festung hinaufführte. Diesen Stufen folgte er direkt bis er in einen anderen Raum ankam, der eingestürzt und zerstört war. Das war der Zugang, durch den sein Bruder und sein Neffe unbemerkt aus der Stadt gelangen sollten. Galador räumte einige der Steine zur Seite. Er konnte etwas zwischen den Lücken erkennen, konnte es aber nicht ganz deuten. So räumte er Stein für Stein weg, bis er langsam das Gesicht Elphirs erblickte. Sein geliebter Neffe war  tot. Erschlagen von hunderten von Steinen. Er räumte weitere Steine hinfort und schluchzte dabei. Imrahil befand sich nicht in seiner Nähe. Elphir trug den Umhang seines Vaters bei sich. Galador kamen die Tränen, als er den toten Körper betrachtete. Auch wusste er, was es bedeutete dass sein Bruder nicht unter den Trümmern war und Elphir seinen Mantel bei sich trug. Somit musste auch Imrahil tot sein. Galador weinte und nahm einen Stein, mit dem er wütend auf die Trümmer einschlug.
Er hatte gehofft, dass er wenigstens seine Familie retten konnte. Wenigstens einmal im Leben. Doch er hatte versagt. Er warf den Stein in die Ecke und lehnte sich an eine Wand. Er wollte am liebsten nie wieder in die Welt hinaus. Er war wütend auf Kiana, aber vor allem auf sich selbst, weil er all dies zu ließ und nicht auf seinen Freund Saruman hörte. Auf all die Warnungen.

Thirak drängte sich durch die Pferde der Variags aus dem weiten Osten. Auch lief er durch die Reihen der schwarzen Ostlinge, die am vorplatz zur weißen Festung geordnet in ihren Formationen standen. Er musste einige Stufen hinauf und da erblickte er schon Grauer Staub, der am oberen Ende der Treppe stand. Er war schneller. Dabei wollte Thirak doch mit Kiana sprechen. An den Trümmern der Mauer hing ein gewaltiges schwarzes Banner, welches den roten dreiköpfigen Drachen abbildete. Im selben Moment flog Ancalagon über ihre Köpfe hinweg und setzte sich innerhalb der Mauern der weißen Festung ab.
Der Mann aus Angmar stieg die Stufen ganz hinauf und als er Kiana erblickte, sah er hinter ihr nur die Flügel des schwarzen Drachen, der gerade wieder zum Flug ansetzte. Das Bild, welches sich ihm bot, wirkte für ihn, als wäre Kiana die dunkle Füstin in Person.
Als sie nach vorne an die Stufen trat, würdigte sie ihm keines Blickes und sah zu den jubelnden Variags. Sie saugte die Kriegsgeschreie und Rufe ihres Gefolges förmlich auf. Dann erhob sie ihre Stimme und sprach auf Ostron:


Blut meines Blutes,
Ihr habt eure Versprechen gehalten.
Ihr habt meine Feinde in ihren eisernen Anzügen getötet.
Ihr habt ihre steinernen Häuser niedergerissen.
Ihr habt mir die sieben Königslande gegeben!


Im selben Moment setzte sich Ancalagon auf die Ruinen der Mauern und schrie auf. Die Varaiags jubelten ihr weiter zu. Sie hielten ihre Waffen in die Luft und die extase war kaum zu stoppen. Thirak beobachtete alles mit skepsis. Kiana sprach immer wieder davon, dass niemand in Mittelerde sie  liebte. Ist es denn das was sie wollte? Er konnte nur sehen wie sie die ganze Aufmerksamkeit genoss. Dann wendete sie sich direkt an Grauer Staub:


Grauer Staub,
Du bist an meiner Seite, seitdem ich in Ammu-Khand war.
Du bist der tapferste meiner Männer,
der loyalste von allen meiner Soldaten.
Ich ernenne dich zum Befehlshaber ALLER  meiner Armeen,
zum Kriegsmeister der Königin!


Die schwarzen Ostlinge schlugen das untere Ende ihrer Speere zustimmend drei mal auf den Boden. Grauer Staub lächelte leicht und nickte ihr dankend zu. Auch wenn er all dies aus Rache, wegen der Hinrichtung Minas machte, folgte er seiner Königin zweifelslos. Wieder nahm die junge Frau die Zustimmung auf. Ihr zauberte es eine äußerste Zufriedenheit in das Gesicht und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.. Nun kam auch Galador dazu, sah Kiana dabei besorgt an und hörte die Rede mit an. Als er an Thirak vorbei ging, warf er ihm nur einen verängstigten Blick zu.
So fuhr Kina fort:


Ostlinge,
Ihr alle wurdet euren Müttern auf den Armen weggenommen und als Sklaven erzogen.
Jetzt.... seid ihr Befreier!
Ihr habt die Menschen von Minas-Tirith aus den Griffen eines Tyrannen befreit!
Aber der Krieg ist noch nicht vorbei.
Wir werden unsere Speere nicht niederlegen, bis wir alle Menschen  auf dieser Welt befreit haben!
Von Carn-dûm bis Haradris,
von Mithlond bis nach Mistrand,
vom Belegaer bis zum Ost-Meer!
Hochgeborene Menschen, Elben, Maiar  oder Sogar Valar,
werden nie wieder andere Unterdrücken!
Denn Frauen, Männer und Kinder
haben genug unter dem Rad gelitten.

Werdet ihr das Rad mit mir zusammen brechen?


Daraufhin klopften die Ostlinge erneut ihre Speere auf den Boden. Sie hörten fast gar nicht mehr auf und Kiana bekam davon nicht genug. Sie atmete tief ein und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.
Galador konnte dies nicht länger mit ansehen und trat neben seine Herrin. Thirak beobachtete die Szenerie genau. Er wusste, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mit Kiana sprechen konnte. Auch fürchtete er sie in gewisser Weise. Für ihn war sie nicht mehr sie selbst. Die junge Maia sah von der Seite nur kurz zu ihrem Berater. Dann sagte sie:
"Ihr habt euren Neffen befreit... Ihr habt Verrat begannen!"
Galador zog seine Augenbrauen hoch und formte seine Lippen nach vorne. Dann erwiderte er locker: "Ich habe meinen Bruder befreit, ja... Aber ihr habt eine ganze Stadt abgeschlachtet!". Er wusste, dass dies Kiana verärgern konnte. Doch es war ihm egal. Sie sah ihn dann auch nur entsetzt an, wie er so etwas zu seiner Königin sagen konnte. Er nahm die Brosche ab, welche das Symbol des Beraters war -eine Hand, die ein Schwert in der Hand hielt- und warf das Stück Metall die Treppe hinunter. Dann stoppte das Klopfen der Ostlinge und es wurde plötzlich ganz still.
Kiana sah ihn weiter entsetzt an. Galador hielt ihrem Blick stand, sah sie leer und gleichgültig an. Sie setzte ein arrogantes, leicht verachtendes Gesicht auf und befahl Grauer Staub auf Ostron ihn festzunehmen.
Dieser gehrochte seiner Königin sofort und führte Galador ab. Als er an Thirak vorbeikam, warf Galador ihm erneut einen Blick zu. Als er dann in Richtung Kiana schaute, erschrack er fast, als die junge Frau mit dem silbernen Haar ihn anstarrte. Sie sagte allerdings nichts und ging in Richtung der weißen Festung, dicht gefolgt von ihren Wachen. Der Mann aus Angmar sah ihr noch einige Zeit nach.
War das alles wirklich weil er sie von sich wies? Hätte er das Blutbad verhindern können? War sie von Natur aus so? Hatten Saruman und Lynn recht?
Er musste eine Gelegheit finden um mit Galador zu sprechen. So machte er sich auf die Suche nach ih, wo auch immer die Ostlinge ihn hinbrachten. Er hoffte nur nicht, dass er sofort hingerichtet wurde.

Er fand schließlich den Raum in dem er festgesetzt wurde. Er gab den Wachen sein Schwert und betrat den Raum. Der ehemalige Berater saß einfach auf den Boden und sah zutiefst betroffen aus.
Das erste was er wissen wollte: "Habt ihr mir Wein mitgebracht?". Dabei klang er ziemlich sarkastisch.
Thirak war irritiert und verneinte die Frage.
"Dann danke dass ihr kommt um mich zu sehen...", er hörte sich nicht Glücklich an. Eher Hoffnungslos und kalt. "...Unsere Königin hält keine Gefangen für lange Zeit... Ich denke auf mich wartet eine grobe Art von Gerechtigkeit... Ich hab meinen engsten und einzigen Freund verraten und hab zugesehen wie er brennt... Jetzt kann Sarumans Asche zu  meiner Asche sagen: Siehst du, ich habe es dir gesagt!".
Thirak antwortete nicht. Ihm passte  dieser markabere Humor in dieser Situation nicht. So sprach Galador weiter: "Mir fällt gerade auf, dass ich zu der einzigen Person rede, die weiß wo es für mich hingeht... Also ist dort Leben nach dem Tod? Gibt es Valinor?".
Der Mann Angmars erwiderte nur gebrochen: "Nein, nicht das was ich gesehen habe...".
Galador seufzte. "Ich denke ich sollte Dankbar sein... Vergessenheit und das Nichts sollte das Beste sein, auf das ich hoffen kann... Ich habe soviel in meinem Leben falsch gemacht... Ich hab sogar meine Königin verraten...".
"Habt ihr nicht...", wollte Thirak gerade einwerfen, da erwiderte Galador sofort: "Doch, habe ich... Und ich würde es immer wieder machen, nachdem ich gesehen habe, was ich gesehen habe! Ich habe mein Schicksal gewähl... Die Menschen von Minas-Tinirth konnten dies nicht...". Thirak schluckte und entgegnete: "Ich kann nicht rechtfertigen, was passiert ist.... Ich werde es erst gar nicht versuchen... Aber der Krieg ist jetzt vorbei..".
"Ist er? Hast du gehört was sie zu ihren Soldaten gesagt hat? Hat sie sich angehört wie jemand, der mit dem Kämpfen fertig ist?".
Thirak sah ihn nur an. Tief im innern wusste er, dass Kianas Kriege nicht vorbei war. Galaodor erhob sich und fing an: "Sie befreite die Menschen im Osten, sie befreite die Menschen von Minas-Tirith und sie wird weiter befreien, bis alle Menschen dieser Welt frei sind... Und sie wird sie alle beherrschen...".
Sofort erwiderte der Mann aus Angmar: "Und ihr werdet an ihrer Seite sein, sie beraten...Bis heute...".
"Bis heute...", wiederholte Galador. "...Saruman hatte recht... Ich lag falsch.Es war naiv von mir zu denken, dass ich sie leiten kann...  Sie ist die Tochter eines dunklen Maia...Die Natur unserer Königin ist Feuer und Blut... Und der Tod...".
"Denkt ihr wirklich unsere Haussprüche sind in unserem Körper eingemeißelt wenn wir geboren werden und das sind wir dann? Dann bin auch ich Feuer und Blut... Sie ist nicht ihr Vater... Genau wie ihr nicht euer seid...", beschwerte sich Thirak.
Galaodor antwortete nur: "Mein Vater war ein böser Mensch, mein Bruder war ein böser Mensch...  Von mir aus stapelt alle Leichen, die sie getötet haben aufeinander... Es werden nicht halb so viel sein, wie unsere Königin an einem Tag getötet hat!".
"Imrahil ließ ihr keine Chance", verteidigte Thirak seine Königin.
"Im selben Moment, als die Tore fielen, war die Schlacht vorbei...", regte sich Galador auf.
Der Mann des Nordens verteidigte sie weiter: "Sie sah wie ihre Freundin geköpft wurde, wie ihr Drache von Himmel geschossen wurde...".
"Und trotzdem hat sie dafür die ganze Stadt niedergebrannt!", unterbrach ihn der Berater.
"Es ist einfach zu urteilen, wenn man weit weg vom eigentlichen Schlachtfeld war...", langsam gingen ihm die Argumente aus.
Galador änderte seine Taktik: "Hättet ihr es getan?".
Thirak war irritiert.
"Da oben, auf dem Rücken eines Drachen  dazu noch ihre Kräfte... Ihr hättet die Macht... Hättet ihr die Stadt niedergebrannt?", fragte Galador direkt.
"Ja, hättet ihr... Ihr müsst es nicht sagen, weil ihr sie nicht verraten wollt... Aber ihr wisst es...", flüsterte er fast.
Thirak entgegnete: "Es darf keine Rolle spielen was ich mache oder machen würde...".
"Es zählt mehr als alles andere... Als sie die Sklaventreiber von Haradris ermordet hat... Sicher niemand außer die Sklaventreiber beschweren sich darüber, sie sind böse Männer... Als sie hunderte Adelsmänner aus Umbar gekreuzigt hatte, könnte man argumentieren, dass dies böse Männer waren.... Die Variags die draußen rufen, haben sie lebendig brennen sehen, hätten ihr noch schlimmeres angetan.... Überall wo sie hingeht, Böse Menschen sterben und wir jubeln ihr dafür zu... Und sie wird mächtiger und fühlt sich, als würde sie gut sein und das richtige tun...". Er machte eine kurze Pause. "...Sie glaubt ihr Schicksal ist es eine bessere Welt zu bauen und das für jeden... Für ALLE... Sie glaubt das... Sie glaubt das wirklich... Würdet ihr nicht jeden töten, der zwischen euch und dem Paradis steht?".
Zuerst sah Thirak ihn fragend an. Dann aber kamen ihm leichte Tränen in die Augen. Er wusste, dass Galador recht hatte. Er wuste, dass Kiana inzwischen größenwahnsinnig war.  Er wusste aber auch, dass die Worte nicht alleine von ihr stammen, sondern auch von Melkor. Er setzte sich auf einen kleinen Hocker und sagte erstmal nichts. Melkor hatte sie in seinen Bann gezogen, als er während der Schlacht um Carn-dûm mit ihr sprach. Thirak hätte sie retten müssen...
"Ich weiß ihr liebt sie...", fing Galador wieder an. "...Ich liebe sie auch... Nicht so erfolgreich wie ihr... Aber ich habe an sie geglaubt... Vom ganzen Herzen... Die Liebe ist viel mächtiger als die Vernunft.... Wir alle wissen das... Seht es an meinen Bruder... Wohin es ihn gebracht hat...".
Plötzlich sagte Thirak: "Liebe ist der Tod der Pflicht...".
Galador erstarrte auf einmal: "Habt ihr euch das gerade ausgedacht?".
"Nein, der alte Braken, der Hauptmann der Nordwacht, sagte es mir einmal vor einer sehr langen Zeit...".
Galador kamen auch wieder die Tränen. Er zog seine Nase hoch und erwiderte: "Und manchmal ist die Pflicht der Tod der Liebe...".
Thirak sah ihn erneut fragend an.
"...Ihr seid der Schild, der die Menschen beschützt und ihr habt stets versucht das richtige zu tun... Was auch immer es euch gekostet hat... Ihr habt versucht Menschen zu beschützen... Wer ist die größte Bedrohung jetzt für die Menschen? Ich weiß es ist eine Schreckliche Sache, die ich Frage... Es ist auch das Richtige... Glaubt ihr ich, obwohl ich nur ein verlorener Mann bin,  sollte Hingerichtet werden? Wer ist gefährlicher, als der rechtmäßige Erbe des Thrones von Mittelerde?", versuchte Galador begreiflich zu machen.
Thirak verstand natürlich worauf er hinaus wollte. Aber wie sollte er es vollbringen sie zu töten?
"Es ist ihre Entscheidung... Sie ist die Königin...", behauptete er. "... Es tut mir leid, aber ich kann das nicht machen...". Er griff Galador am Arm und wollte danach gerade den Raum verlassen, da erhob der Berater der Königin die Stimme: "Was ist mit euer Schwester? Glaubt ihr, sie wird das Knie beugen?".
"Lynn wird der Krone treu sein, weil ich es bin.".
"Warum glaubst du hat Lynn mir die Wahrheit gesagt? Sie will Kiana nicht auf dem Thron...",  sagte Galador.
Thirak erwiderte rasch: "Sie hat nicht das Recht dies zu entscheiden.."
"Nein, aber IHR habt und könnt es! Und DU musst dich jetzt entscheiden....". Galador verzichtete aus Verzweiflung auf förmliche Anreden. Er wusste nicht, wie er den Mann aus Angmar noch überzeugen sollte.
Thirak sah Galador nochmal an , verließ dann aber das Gefängnis.
Der Fürst Angmars ärgerte sich leicht über Galador. Tief im Inneren wusste er aber auch, dass der Mann recht hatte. Immerhin hat Kiana eine ganze Stadt ausgelöscht. Auch wenn er sie liebte, war dies keine schreckliche Tat. Er musste mit ihr Sprechen Musste sich überzeugen ,dass sie nicht verrückt war. Dass sie sie selbst war. So machte er sich auf dem Weg zu ihr.
Inzwischen lag viel mehr Schnee auf dem Boden. Als er auf dem Weg zum Thronsaal hoch oben im Palast war – wo er Kiana auch vermutete- lief er an einem Berg aus Schnee vorbei. Als er daran vorbei ging, entpuppte sich der Haufen aus Schnee als Ancalagon, der sich aufrappelte und den Schnee abschüttelte. Thirak konnte keine Zeit vergeuden und ging weiter zum Thronsaal.

Kiana erreichte endlich den Ort, wo sie so lange schon hinwollte. Der Thron von Mittelerde stand direkt vor ihr. Auch der Saal war voller Schnee, denn die Decke war eingebrochen. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Thron, bis sie ihn schließlich an der Armlehne berührte und mit der Hand dort entlang strich. Endlich stand sie davor: Das was sie so lange begehrte. Sie sah vom Thron weg, in die große Halle und stellte sich vor, wie alle dort standen und ihr zu jubelten. Sie spürte dass Thirak den Saal betrat. So erhob sie direkt ihre Stimme: "Als ich ein Mädchen war, erzählte mein Ziehvater mir, er wäre aus edelsten Marmor und hätte Tausend Kristalle hineingearbeitet, die das Licht der Welt und die Sterne Symbolisieren sollten... Wie sehen Tausend Kristalle im Verstand  eines kleinen Mädchens aus, die noch nicht bis dreißig zählen konnte... Ich habe mir vorgestellt, der Thron wäre voll von Kristallen und Edelsteinen... Würde fast daraus bestehen... So dass die Sterne hier selbst am Boden von Arda sind!". Sie ging dabei auf Thirak zu und lächelte glücklich.
Thirak trübte die Stimmung indem er mit den letzten Ereignissen ankam: "Ich sah die Imrazor-Gefangene hinrichten auf den Straßen... Geschieht dies auf deinen Befehl?".
Kianas Lächeln verschwand sofort.
"Es war nötig...", verteidigte sie sich. Immerhin wollte sie ihre neue Welt erschaffen und die Stadt vom Tyrannen Imrahil befreien.
"Nötig? Warst du da unten? Hast du es gesehen? Kinder, kleine Kinder die verbrannt sind...", dabei wurde er lauter.
Die junge Frau redete sich weiter heraus: "Ich habe versucht mit Imrahil Frieden zu machen... Er hat versucht, Unschuldige als Waffe gegen mich einzusetzen! Er dachte das würde mich behindern....".
"Und was ist mit Galador?".
Kiana ging einige Schritte auf Thirak zu: "Er hat hinter meinen Rücken mit meinen Feinden zusammengearbeitet, wie bestrafst du Leute, die das bei dir machen auch wenn es dein Herz bricht?".
"Vergib ihm...", verlangte der Mann des Nordens.
"Kann ich nicht..."-
"Doch kannst du...  Du kannst ihnen allen verzeihen... Mach ihnen deutlich dass sie einen Fehler gemacht haben... Sorgt dafür dass sie das verstehen...", sagte er. "...Bitte Kia....".
Sie sah Thirak mitleidig an, da sie nicht verstand, was er daran nicht begriff und erwiderte: "Wir können uns nicht hinter kleinen Gnaden verstecken... Die Welt die wir brauchen, kann nicht von denen errichtet werden, die Loyal zur jetzigen Welt sind...".
Thirak entgegnete: "Die Welt die wir brauchen, ist eine Welt voll von Barmherzigkeit...".
Kiana trat noch näher an Thirak. Sie machte klar: "Wird sie auch sein! Es ist nicht einfach, etwas zu sehen, was vorher noch nie da war! EINE GUTE WELT". Dabei sah sie ihn tief in die Augen und flüsterte fast. Sie sah wahrlich überzeugt davon aus.
"Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen dass es gut wird?", wollte Thirak wissen, während seine Augen schon glasig wurden.
"Weil ich weiß was gut ist...",  meinte die junge Maia. Thirak erinnerte sich an die Worte von Galador. Noch vor kurzem sprach er davon, dass Kiana dachte sie war die einzige, die wusste was gut für die Welt ist. "Du weißt es auch!", ergänzte sie noch  flüsternd.
Thirak schüttelte den Kopf: "Nein, weiß ich nicht...".
"Doch, tust du!". Dabei streichelte sie ihm über den Arm. "Du hast es immer gewusst!".
Thirak  fragte zittrig: "Was ist mit all den  Anderen? Was ist mit den Menschen, die denken sie wissen was gut ist?".
"Sie werden das nicht entscheiden können!", entgegnete Kiana ernst. "Bleib bei mir,  baue die neue Welt mit mir auf, das ist unsere Bestimmung! Es stand schon fest, seitdem du noch ein kleiner Junge mit dem Namen eines Bastards warst und ich ein kleines Mädchen, welches noch nicht bis dreißig zählen konnte! Wir machen das zusammen! Wir werden das Rad zusammen brechen!".
Dabei war Kiana ganz nah an Thirak gedrückt. Er erkannte die Hoffnungslosigkeit an der Sache. Auch wenn sie ihn dabei unbeschreiblich leidenschaftlich und glücklich ansah, sah er auch den gewissen Wahnsinn in ihren glänzenden Augen.
"Du wirst immer meine Königin sein, jetzt und für immer!", flüsterte er, während er sie tief und innig küste. Die eine Hand hielt Kianas Gesicht, während die andere an seinen Gürtel wanderte. Er ergriff seinen Dolch, den er fest umklammerte. Es war eine Bewegung und sie war tot. Ein Stich in ihr dunkles Herz und die Welt war befreit. Sein Herz raste bei der Vorstellung. Es brach ihm das Herz. Die Vorstellung, dass er alleine daran dachte die Frau zu töten die er liebte. Auch hatte ihre Aura ihn wieder im Bann . Der junge Mann konnte dies nicht tun. Er liebt sie zu sehr. Vorsichtig und unbemerkt versuchte er den Dolch wieder in die Scheide an seinem Gürtel zu stecken.
Er ließ von ihr ab und taumelte einige Schritte Rückwärts. Kiana sah ihn nur verdutzt und enttäuscht an. Kurz darauf wendete er sich ab und verschwand sofort aus dem Saal. Thirak konnte Kiana nicht töten, entschied sich aber für etwas anderes: Er wusste, dass was er jetzt tat, verhinderte ebenfalls das Zusammensein der Beiden genauso wie wenn er Kiana einfach getötet hätte. Kurzerhand ging er izu dem Raum, indem Galador Gefangen war. Er wartete nicht lange und erschlug die Wache, die vor dem Raum stand, mit einem Schlag auf den Kopf. Ethirak schloss die Tür auf. Galador saß dort verwundert.
"Habt ihr es getan?", wollte er wissen. Thirak erwiderte nur: "Kommt schnell... Wir haben Keine Zeit, wir müssen weg hier...".
Galador hatte dabei kein gutes Gefühl, gehorchte aber. Immerhin wollte er seinem Tod doch noch entkommen. Sie schlichen sich so schnell es ging aus der Stadt. Vor den Mauern trafen sie auf Davos Schneewert.
"Wo wart ihr so lange?", wollte der ältere Mann wissen.
Thirak erwiderte nur:"Zieh mit den Truppen zurück in den Norden... Sag Lynn ich werde bald zurückkehren und sie soll nichts dummes tun... bitte...". Davos verstand nicht.
"Ihr habt es nicht getan, oder?", fragte Galador gedämpft.
Thirak sagte nichts und biss sich nur auf die Lippe. Galador verstand es sofort. Er seufzte.
"Wir müssen jetzt verschwinden...", mahnte er den ehemaligen Berater Kianas.  Dieser nickte und beide bekamen von Davos Pferde und verschwanden innerhalb Sekunden. Davos Schneewert sah ihnen noch hinterher.
"Machts gut, Freunde... Mögen sich unsere Wege wieder kreuzen...", sagte er leise vor sich hin. Kurz danach orndete er den Aufbruch sofort an.
Es dauerte nicht lange und Kiana  mitbekam, dass die Armee des Nordens mit Thirak abreiste.
Nachdem Kiana herausgefunden hat, dass Thirak Galador zur Flucht verhalf war sie verärgert. Schon wieder wurde sie von ihm enttäuscht. Sie ließ die Beiden suchen. Die Armee des Nordens, die auf dem Rückweg war, wurde mehrere Male durchsucht. Doch die beiden blieben verschollen.  Davos konnte sie auch nicht fragen, denn er war ebenfalls weg. Zunächst kümmerte sich die junge Königin nicht darum, denn sie hatte wichtigeres zu tun:
Die Stadt musste wieder aufgebaut werden, die restlichen Gebiete innerhalb des Königreiches Mittelerde befreit werden. Sie zögerte nicht lange damit, denn sie wollte ihre Vorstellung von einer guten Welt schnell umsetzen.
Was dies für die ganze Welt bedeutete, wusste niemand. Eins stand fest: Kiana hatte viel Macht und war bis zu diesem zeitpunkt unaufhaltbar. Mittelerde war nun ein Reich, welches aus Feuer und Blut erschaffen wurde.

« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:50 von >Darkness< »
Grüße Darkayah

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